Vorstellung des Tierparks Lange Erlen und des Erlen-Vereins Basel im ehemaligen Waldpavillon
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Tierpark Lange Erlen: Seit 1871 täglich gratis tierische Erlebnisse Wisentkuh reibt sich an einem Baumstamm. – Foto: Markus Rindisbacher – Konzept, Text, Gestaltung: Edwin Tschopp – Druck: Vogelsanger AG Tierpark Lange Erlen Erfahren Sie hier, wie unser Tierpark entstanden ist, wie er sich entwickelt hat – und was noch kommen soll Erlen-Verein Basel
Die Anfänge bis zum Umzug des Tierparks 2 Georg Abt: «Vater» des Tierparks Der Plan von 1882 zeigt die ursprüngliche Lage des Tierparks 1870 zeigten die Anstrengungen, in den Langen Erlen Ursprünglich lag der Tierpark einen Tierpark anzulegen, erste Erfolge. Dank der Für- Lange Erlen weiter wieseabwärts. sorge eines Mitglieds der Land- und Waldinspektion Der Schwerpunkt des Tierparks der Stadtgemeinde (ab 1876 Bürgergemeinde Basel) Erste bekannte Aufnahme mit Volieren und Wärterhaus. Um 1885. Fotograf unbekannt. Archiv EVB lag auf Wasservögeln und Hir- wurde ein Weiher mit Wasservögeln und dessen Um- schen. Als Hirschartige wurden gebung mit Rehen belebt. Bald darauf erstellte Georg Reh, Damhirsch, Edelhirsch (Rot- Abt (1821–1893) unterhalb des Weihers ein Gehege für hirsch) sowie dessen grosser Damhirsche «zur Ergötzlichkeit» des Publikums. amerikanischer Cousin Wapiti ge- 14. November 1871: Vereinsgründung halten. Das Wasser für die Was- Die Gründungsver- serläufe stammte von der Wiese. Anzeige in «Basler Nachrichten» 14.11.1871 sammlung des Erlen- Vereins im November 1871 war gut besucht. So sah 1904 der Plan des verschobenen Tierparks aus Es gibt leider nur wenige Aufnahmen aus der Gründer- Erster Präsident wur- Die Lage des ersten Badischen zeit des Tierparks Lange Erlen. de Albert Lotz-Holzach (1822–1886). Die weiteren Po- Bahnhofs behinderte die Weiter- sitionen im Vorstand wurden mit Herren aus Kleinbasler führung der Linie über den Rhein Gewerbekreisen besetzt. Der Jahresbeitrag wurde auf 3 und den Anschluss ans schweize- Franken festgelegt. 1872 kam es zum Vertrag mit der rische Bahnnetz. Wegen der ge- Stadtgemeinde Basel. Dem Verein wurden einmalig 7000 planten Brücken und Dämme Sommerwirtschaft mit Garten. Erste bekannte Aufnahme. Datum und Fotograf unbekannt. Archiv EVB Franken für den Ausbau und 3000 Franken als jährlicher musste der Tierpark verschoben Beitrag an die laufenden Kosten zugestanden. werden. Anhand der gleichen Lage des Restaurants auf bei- den Plänen sieht man, wie gross Ausbau bis zur Verschiebung die Verschiebung ausfiel. Weiher Nach der Vereinsgründung setzte bald eine Diskussion und Wasserläufe waren gestalte- ein, ob der von Privaten geplante Zoo in den Langen Erlen risch wichtig, ebenso das elegante oder beim Nachtigallenwäldchen gebaut werden solle. Wegnetz und die neuen Volieren. Der Basler Zoo wurde 1874 beim Nachtigallenwäldchen eröffnet und der Tierpark Lange Erlen blieb bestehen. 1877 und 1882 zerstörten Hochwasser den Tierpark Die 1895 gebaute einfache Sommerwirtschaft beim Tier- Die Rheintalbahn bis Basel 1855 ging die Strecke Haltingen–Basel in Betrieb. Das teilweise, einige Tiere starben. 1884 Neubau des Wär- park war für Generationen Ziel sonntäglicher Familien- 1838 begann das Grossherzogtum Baden mit dem Bau rasche Wachstum von Stadt und Güterverkehr erfor- terhauses durch die Einwohnergemeinde. 1895 Neubau ausflüge. Konzerte und Tombolas der Eisenbahnlinie von Mannheim Richtung Schweiz. Im derte eine Verlegung der Bahnanlagen und des Bahnhofs. des Restaurationsgebäudes. 1903 wurde der Vertrag waren beliebt. Die Restaurantver- Jahr 1851 erreichte die Rheintalbahn Haltingen. Der Auch der Tierpark musste verschoben werden. 1906 Anzeige in «Grenzpost» 1877 zwischen Erlen-Verein und Kanton betreffend Verle- pachtung war neben den Mitglieder- erste Badische Bahnhof in Basel entstand am heutigen begann die Aufschüttung der Bahndämme. 1913 wurde gung des Tierparks vom Grossen Rat genehmigt. Der beiträgen und dem Tierverkauf eine Messeplatz, ausserhalb des damaligen Siedlungsgebiets. der heutige Badische Bahnhof eingeweiht. grösste Teil der Kosten ging zulasten der Bahn. wichtige Einnahmequelle. Tierpark Lange Erlen Aller Anfang ist schwer: Wegen der Badischen Bahn musste der Tierpark sogar verschoben werden Erlen-Verein Basel
Die Entwicklung bis und mit 2. Weltkrieg 3 Tierpark und Verein vor Liquidation So wurde 1935 der Tierpark Lange Erlen im Plan festgehalten 1917 wurde während des 1. Weltkrieges angesichts der Auf diesem Plan ist noch die Lage Futterkosten und der sinkenden Mitgliederzahlen (nur des ersten Tierparks erkennbar. noch 290 Mitglieder!) mit der Regierung über die allfäl- Vor dem Tierpark lagen die Spiel- lige Liquidation von Tierpark und Verein und die Über- und Turnmatten. Anlässlich der nahme durch die Einwohnergemeinde diskutiert. Es sei Erweiterung für das 100-Jahre- bestimmt ein Schaden, vor allem für die Kleinbasler Edelhirsche, respketive Rothirsche 1936. Foto Felix Hoffmann Jubiläum konnten diese Matten in Bevölkerung, wenn der Tierpark schliessen müsste. Das den Tierpark integriert werden. sah auch die Regierung so und übernahm das Defizit. Es wurden neben allerlei Hirsch- 1918 wurden der Tierbestand weiter verringert und teil- arten auch Exoten wie Zebus weise Gras, Mais und Durlips angebaut. Der Verein war und Lamas sowie Zwergziegen mittellos und verhandelte wiederum mit dem Baude- und Walliser Ziegen gehalten. partement wegen der Übernahme des Betriebsdefizites. Dazu kamen viele Hühner (Eier, Auch nach Kriegsende verhandelte der Vorstand regel- Fleisch). Auf dem Plan ist gut er- mässig wegen einer Defizitdeckung und der Sanierung kennbar, wie das Wendegeleise von Restaurant und Stallungen. Erst 1929 erreichte der der Bahn mit dem Damm den Verein, vom Kanton regelmässig unterstützt zu werden. Tierpark umschliesst. Was 1913 Altes Wärterhaus mit Volieren 1947. Fotograf unbekannt. Archiv EVB nicht allen passte, ist heute ein Krach wegen Biervertrag Segen für die Parkgestaltung. Im September 1922 kam es an einer ausserordentli- chen Generalversammlung wegen Streits um den Ver- S’Erle-Lied trag mit der Brauerei Warteck zum Rücktritt des ge- samten Vorstandes. Neuer Präsident wurde Ernst Fuchs. Lange-n-Erle-Wald, Dert bym Affehuus Wie de Lyt dä gfallt, Lärt me d’Sorge-n-uus, Nai, was kasch dert alles gseh, Alle Kummer isch verby, Affe, Wildsäu, Hirsch und Reh, Gsehsch die Affe-Narrety, Zebus im Schnee. Foto Walter Höflinger Lamas im Schnee. Foto Walter Höflinger Erstes Hirschessen Scheene, griene, Lange-n-Erle-Wald. Alles frait sich vor em Affehuus. Am 26. November 1932 fand das erste Hirschessen im Scheene, griene, Lange-n-Erle-Wald. Alles frait sich vor em Affehuus. Saal des Alten Wartecks statt. Später wurde es jeweils Uff em Äntedych, Uns’re-n-Erlepargg, im Anschluss an die GV im Saal des Café Spitz und ab Gsehsch vyl Fädervich, Är blybt läbensstargg; Änte, Schwän und Storggebai, Kaini Rappe wämmer spalte, 1951 im Festsaal der Mustermesse durchgeführt. Tierwärter Ernst Picen im Zebu-Schaf-Gehege 1938. Fotograf unbekannt. Archiv EVB Und au Fischli gross und glai, Wänn der Dierpargg scheen erhalte, 1913 entstandener Weiher. Foto um 1920. Fotograf unbekannt. Archiv EVB Tierwärter Max Giuliani mit «seinen» Hühnern 1935. Foto Felix Hoffmann In däm grosse, scheene Äntedych. Z’Basel, z’Basel, uns’re-n-Erlepargg. In däm grosse, scheene Äntedych. Z’Basel, z’Basel, uns’re-n-Erlepargg. Gedenkschrift und Futtermangel 1935 wurde zum 65-jährigen Bestehen von Tierpark S’Gaissebeggli springt, Text: Gottlieb Baumann, 1946 Wie dr Star scheen singt, Melodie: «Z’Basel an mym Rhy» und Erlen-Verein eine erste Gedenkschrift verfasst. Duube gurre uff em Dach, 1940 und während des restlichen 2. Weltkrieges musste Hirsche baade dert im Bach, Wird jeweils am Hirschessen von Alles, alles, alles singt und springt. allen Teilnehmenden mit Inbrunst der Erlen-Verein die Zahl der Hirsche und Hühner we- Alles, alles, alles singt und springt. gesungen. gen Futtermangels und hoher Preise reduzieren. Tierpark Lange Erlen Es war keine einfache Aufgabe, den Tierpark durch die beiden Weltkriege und die Wirtschaftskrise zu lotsen Erlen-Verein Basel
Die Nachkriegszeit bis Ende 20. Jahrhundert 4 Geld und Mitglieder braucht es immer Die Kapuzineraffen sollen es gut haben Blick vom Musikpavillon aus auf Garten und Terrasse des 1972 eröffneten Restaurants. Foto Peter Rudin Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg war es weiterhin Affen gehören fast seit der Gründung des Tierparks nicht einfach, genügend Futter für die Tiere zu kaufen. dazu. Über die Jahrzehnte wurden verschiedene Arten Auch war Geldmangel ein Dauerthema. Der wirtschaft- mit wechselndem Erfolg gehalten: Pavian, Rhesusaffe, Verwaltungsgebäude mit Kiosk und Toiletten. eröffnet 1996. Foto EVB 2019 liche Aufschwung in den 1950er-Jahren rettete den Ver- Chinesischer Hutaffe, Javaneraffe, Meerkatze und andere. ein: Mit vermehrten Subventionen anerkannte der Kan- Seit 1950 halten wir erfolgreich südamerikanische Kapu- ton die Leistung des Erlen-Vereins und die Bedeutung zineraffen, welche täglich Gross und Klein erfreuen. 1959 des Tierparks für die Kleinbasler Bevölkerung. wurde anschliessend an die 1956 umgebauten Volieren Die Zahl der Mitglieder stieg von 1057 anno 1946 bis Ausgabe 4/2018 das neue Affenhaus realisiert. Mit den Jahrzehnten stie- 1971 auf über 3000 an. Mit vielen Aktionen gelang es gen die Anforderungen und es wurde nötig, nochmals den Verantwortlichen – besonders in den 1990er- und Der Nigginäggi kommt Neue Homepage ein neues, grösseres Affenhaus mit Separationsgehege Foto Erlen-Verein Basel 2000er-Jahren –, den Bestand auf bis 9500 Mitglieder zu Am Sonntag, dem 2. Dezember zu bauen. So nannte man 1996 das Fest zum 125-Jahre- Neues zum 125-Jahre-Jubiläum Illustration Roloff Neues Parkrestaurant und weitere 2018, von zirka 15 bis 16 Uhr, be- erhöhen. Seit einigen Jahren geht die Zahl leider wegen sucht uns wieder der Nigginäggi samt Eseli im Erlebnishof des Tierparks. Jubiläum E Fescht fir d’Affe. Pünktlich zum 125-Jahre-Jubiläum konnte 1996 das des Zeitgeists und der veränderten Demografie zurück. Hirschgehege zum 100. Geburtstag Kinder, die den Mut aufbringen, ein Lied zu singen oder Verslein aufzusa- Ziel war es, möglichst viel Das alte Restaurant genügte den Anforderungen nicht gen, erhalten ein Nigginäggi-Säckli neue Verwaltungsgebäude inmitten der Volieren dem und Mandarinli. Gratis für alle Kin- der gibt es heissen Kakao und Grätti- Geld für das Affenhaus zu Betrieb übergeben werden. Es umfasst Büros für den mehr. Mit Unterstützung des Kantons Basel-Stadt plan- manne, gestiftet vom Parkrestaurant. Neue Gehege und Ställe te der Erlen-Verein ein neues Restaurant mit grossem Die Erlen-Kids werden warme Ge- tränke anbieten. Feine Würste mit sammeln. Bald war die nö- Verein und den Tierpark, den Erlen-Kiosk, öffentliche Seit dem 2. Weltkrieg wurden bis zur Jahrtausendwen- Bier gibt es am Kiwanis-Stand. tige Summe zusammen Toiletten sowie zwei Maisonettewohnungen. Garten und Musikpavillon. Zum 100-Jahre-Jubiläum und man konnte planen. de neben dem Parkrestaurant und dem Affenhaus auch Unsere 1971 wurde nächsten Geld gesammelt.Projekte Auf dem Areal der alten 1997 veröffentlichte der Verein mit Eugen A. Meier Das Ställe für Esel, Zwergziegen, Wapiti und einige Hirsch- Seit der letzten Erle-Zytig sind bei uns Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2000 begann man mit dem Erlenbuch, welches die 125-jährige Geschichte erzählt. Restauration gegangen. wurdeCHFein keine projektbezogenen Spenden ein- Wir freuen uns weiterhin Spielplatz erstellt. Neue Gehe- 150 000 bis CHF 180 000. Neubau. Eröffnung war im arten neu gebaut sowie alte Stallungen renoviert. Ein über jeden Beitrag an eines der folgen- Monitor beim Kiosk Unsere alte Website war in die Jahre ge für Sambar-, Barasingha- den Projekte: Ein Monitor beim und Virginiahirsche Kiosk soll Besucher gekommen und nicht konnten mehr in allen Sommer 2001. Der Bau Tierpark ist nie fertig, es gibt immer etwas zu reinigen, und Besucherinnen jederzeit über Bereichen zeitgemäss. So war sie zum auf der altenwirTurnmatte Neupflanzung von Bäumen Kosten ca.realisiert werden. Wichtiges und Aktuelles informieren. Neben Die Eröffnung Beispiel nicht handy-kompatibel. der Aussenanlage mit dem Affenhaus, eröffnet 1959. Foto Jean Utiger zu reparieren, zu renovieren oder neu zu bauen. Immer wieder müssen Baumbestand ergänzen bzw. abge- unseren CHF 10 000. der mobilen Optimierung sollte die neue Homepage auch über- der Gehege storbene Bäume ersetzen. und des Parkrestaurants Nähere Informationen Geschäftsführerin Claudia Baumgart- war imundMai sichtlicher 1972. bedienerfreundlicher werden. Nach einer intensiven Vorbe- feinen Drahtseilnetz folgte Renovation Holzsteg ner gibt Ihnen gerne Auskunft über reitungsphase ist es nun soweit: Mitte Der Holzsteg über den Weiher ist die aktuellen Projekte und Spenden- November wurde die neue Homepage 2004. Die Affenanlage gilt Einführung der Erle-Zytig morsch und muss renoviert werden. möglichkeiten: 061 681 43 44. aufgeschaltet. Sie präsentiert sich in . einem eleganten, zeitlosen Design, mit schönen Fotos und vielen praktischen als vorbildlich. Seit 1995 erscheint Weihnachtsspende mehrmals pro Jahr die 4-seitige oder Mitgliederbeitrag? Informationen. Die Website wird in den nächsten Wochen laufend erwei- Bitte verwenden Sie den beiliegenden Einzahlungsschein ausschliesslich für tert und alsdann aktuell gehalten. Ma- Erle-Zytig, Ihre Weihnachtsspende.welche die Mitglieder über alles rund um Poitou-Eselin im «Rasta»-Look. Foto EVB Für die Bezahlung des Mitgliederbeitrages 2019 er- chen Sie sich selber ein Bild und halten Sie im Februar einen separaten Einzahlungsschein. Vielen Dank! schauen Sie rein: Verein und Tierpark informiert. Mit dabei ist immer auch Hirsche beim Wiederkäuen. Erhöhter Stall wg. Hochwassergefahr. Jahr unbekannt. Foto Peter K. Rudin www.erlen-verein.ch der heimliche Hugo Hirsch Starund Hugodie Hirsch, gezeichnet von Roloff. Kastanien Die grossen zotteligen Poitou-Esel Während einiger Jahre (1997–2016) hielten wir im Tier- Neues Affenhaus, eröffnet 2001. Foto EVB 2019 park auch die grösste Eselart, den Poitou-Esel. Leider mussten wir mit der Zucht aufhören, da die Rasse de- generative Erscheinungen zeigt. Unsere letzten Poitous sind im Tierpark Goldau daheim. Tierpark Lange Erlen Von der Hochkonjunktur und dem allgemeinen Fortschritt profitierten Tierpark und Erlen-Verein Erlen-Verein Basel
Umdenken in der Tierhaltungsphilosophie 5 Die Entstehung der heutigen Zoos Stolz auf grosse, lebende Sammlung Alle Zoos und Tierparks bauen Unter dem Sammelbegriff zoologische Einrichtung wer- Eine Stadt, die etwas auf sich hielt, musste eine solche Um ihre Existenzberechtigung zu behalten, müssen den Zoos, Tierparks, Tiergärten, Wildparks mitgemeint. Einrichtung haben. Zoos waren vor allem lebendige alle Zoos und Tierparks diese Anforderungen erfüllen. Als ältester noch in Betrieb stehender Zoo gilt der Sammlungen von möglichst vielen Tieren. Auch unser Deshalb wird überall umgebaut, erweitert, verbessert. Tiergarten Schönbrunn bei Wien (1752) und als ältester Tierpark entwickelte sich in diese Richtung, als er bis zu Das Publikum schätzt diese Anstrengungen. «bürgerlicher» Zoo die Ménagerie du Jardin des Plantes zehn Hirscharten aus aller Welt hielt. in Paris (1793). Eine eigentliche Gründungsbewegung Entscheid zur Masterplanung gab es im 19. Jahrhundert. Zu diesen Gründungen zäh- Von der Sache zum Mitgeschöpf Viele Generationen von Vorständen und Tierpflegen- len auch der Tierpark Lange Erlen (1871) und der Zoo Mit dem Wachsen der Wertschätzung für die Natur und den haben den Tierpark Lange Erlen seit der Gründung Rothirschrudel in der Suhle. Foto Markus Rindisbacher Basel (1874). Unser Tierpark ist also älter als der Zolli. der Erkenntnis, dass Tiere auch empfindsame Wesen mit 1871 nach damaligem besten Wissen und Gewissen spezifischen Bedürfnissen sind, änderte sich allmählich betrieben. Dies verdient die grosse Anerkennung und Deshalb wurden Tierparks die Einstellung gegenüber der «Sache» Tier. Die Gesetz- die Dankbarkeit durch die heutige Generation. und Zoos gegründet gebung wurde angepasst. Die Schweiz hat heute eines der strengsten Tierschutzgesetze. Das ist gut so. Aber die Entwicklung geht weiter, auch unser Tierpark Beweggründe waren unter anderem das Interesse an musste und muss sich anpassen. Wie aber soll man im Tieren und am Exotischen, die wachsende Bildung brei- Beginn der Tierhaltung Das Tier steht im Vordergrund Tierpark Lange Erlen bauen? Einfach Bestehendes ver- ter Kreise, die entstehende bürgerliche Gesellschaft bessern, wäre falsch. Deshalb hat der Erlen-Verein sich Vor rund 10000 Jahren fingen einige Jäger und Sammler Die Folge daraus ist: Die Gehege sollen strukturiert sein, und deren Finanzkraft. Dazu kam das Bedürfnis, den ar- entschieden, für seinen Tierpark eine umfassende Ba- an, statt den Tieren hinterherzuhetzen, sie in Gehege zu mehr Platz für weniger Tiere bieten, Konzentration auf beitenden Leuten in deren spärlicher Freizeit etwas zu sisplanung, einen sogenannten Masterplan, zu erstellen. sperren und zu halten. Sie taten das wegen der einfache- weniger Tierarten. Die Gehege sollen den natürlichen bieten. Und es war auch eine Mode. Heute geht es vor Die wichtigsten Punkte, die wir der Planung zugrunde ren und nachhaltigen Nahrungsgewinnung. Die Tierzucht Lebensraum des Tieres spiegeln. Das Tier wird zum Bot- allem darum, diese zoologischen Einrichtungen nach gelegt haben, stehen hier unten im Kästchen. begann und es entwickelten sich über die Jahrhunderte schafter seiner Art und seiner ihn umgebenden Natur. neuesten Erkenntnissen zu führen und zu erhalten. aus Wildtieren verschiedene Haustierrassen. Tierhaltung als Luxus Wichtige Eckpunkte für die Masterplanung Bereits die herrschende Klasse im alten Ägypten gönn- te sich als Zeichen des Reichtums Anlagen, in welchen • Beibehaltung des Gratiseintritts. • Weiher und offene Wasserläufe sind wichtig. sie exotische Tiere hielt. Die Römer sammelten vielerlei • Ausrichtung des Tierparks auf den Schwerpunkt • Abstimmung mit dem Zoo Basel zur Vermeidung Tiere wie Bären, Löwen,Tiger, Wölfe, um sie spektakulär einheimische Tiere und Pflanzen. von Doppelhaltungen. in Arenen durch Gladiatoren zu töten. Damals redete • Haltung von Tieren, die heute zwischen Jura, • Der Zoo Basel zeigt die Tiere der weiten Welt, der noch niemand von Tierschutz und artgerechter Haltung. Schwarzwald und Vogesen leben oder die früher Tierpark Lange Erlen wird das Fenster zur Natur hier heimisch waren. unserer Region. • Die Bedürfnisse der Tiere stehen im Vordergrund. • Auch der freien Natur zwischen den Gehegen soll • Die Gegehe sollen die Lebensbereiche der Tiere in gebührend Beachtung und Raum geschenkt werden. Weissstorch am Brüten im Horst. Foto Hans Burger der freien Natur abbilden. • Der Tierpark ist auch ein Stadtpark für Erholung Höckerschwan. Foto Markus Rindisbacher • Betonung der Lage am Fluss Wiese mit wichtigen und Freizeit mit Spielplatz und Restaurant. Gämsengruppe. Foto Armin Roth Gestaltungselementen der Aue (Feuchtaue, Trocken- • Die Didaktik soll mit Informationen und Führungen aue, Weich- und Hartholzaue). unterstützt werden. Tierpark Lange Erlen Dank Unterstützung durch viele Personen bleibt der Tierpark gratis offen. Merci, dass auch Sie dabei sind! Erlen-Verein Basel
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