Wärmewende Holz- oder Massivbau? - Es geht auch beides! Tragwerksplanung
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JUBILÄUMSAUSGABE Wärmewende Wie wir in Zukunft heizen Holz- oder Massivbau? Tragwerksplanung Interaktive Inhalte Im Gleichgewicht der Kräfte im Magazin Es geht auch beides! FUNDAMENT FUNDAMENT 10 AUSGABE 10
10 AUSGABEN SPÄTER, EDITORIAL UND JETZT? Liebe Leser*innen! Nach 100 Geschichten in 10 Magazinen können wir Ihnen versichern, dass uns spannende Themen für unser Fundament auch in Zukunft nicht ausgehen werden. Die Baubranche entwickelt sich rasant weiter und auch unser Unternehmen schreitet mit hohem Tempo in Richtung Zukunft. Um das Bauen smarter zu machen, ergreifen wir die Chancen der Digitalisierung und sind bereit, gewohntes Terrain zu verlassen. Welchen Stellenwert die Digitalisierung bei RIEDERBAU hat, wird ab sofort auch in unserem Magazin deutlich. In dieser Ausgabe verbinden wir erstmals Print mit Augmented Reality und lassen damit die Grenze zwischen der realen und digitalen Welt verschwimmen. Mit interaktiven Inhalten geben wir Ihnen noch tiefere Einblicke in unser Unternehmen und in die Bauszene. Mit der neuen RIEDERBAU-Holztechnik bieten wir ab sofort auch alle Leistungen rund um den nachwachsenden Baustoff an. Welchen hohen Stellenwert eine verdichtete Bauweise hat, wie unser SCA-Partner HANDLER eines der größten Holzhochhäuser der Welt errichtete und warum interne Strukturen laufend weiterentwickelt werden sollten, sind weitere Themen, die Sie in der 10. Ausgabe erwarten. Wir wünschen Ihnen viel Freude mit der Jubiläumsausgabe! Herzlichst Ihr Anton Rieder IN 3 SCHRITTEN ZUM INTERAKTIVEN ERLEBNIS 1 2 3 FUNDAMENT FUNDAMENT 10 Nach dem Öffnen der App aktiviert Es kann losgehen! Wenn Sie jetzt FUNDAMENT FUNDAMENT sich automatisch die Kamera. durch das Magazin blättern10 und Klicken Sie auf das Plus-Zeichen das AR-Symbol entdecken, kön- am oberen Bildrand und richten nen Sie die Kamera auf das da- Sie die Kamera auf das obere zugehörige Bild halten und schon Kostenlose App Livi AR rasch und Symbol. Damit aktivieren Sie die werden die Inhalte abgespielt. unkompliziert downloaden. Inhalte für dieses Magazin.
INHALT 6 Twin-Power in schickem Ambiente 10 Herausforderung „Wärmewende“ 12 10 Ausgaben und 100 Geschichten 14 Neues Firmengebäude für ENERGY MODE 14 18 Holz- oder Massivbau? Es geht auch beides! 22 Handler revolutioniert den Holzbau 26 Bayern – der neue Markt vor der Tür 28 Ein Blick ins Innere von RIEDERBAU 30 Im Gleichgewicht der Kräfte POWER ON 28 MENSCH, ORGANISATION, MARKETING 5
Das ressourcenschonende Errichten von Gebäuden ist in Zeiten wie diesen mehr als ein Schlagwort. Es kennzeichnet den dauerhaften Trend, der kluge Konzepte Wirklichkeit werden lässt. So erfreut sich das Doppelhaus anhaltender Beliebtheit, geht es hier doch um kompakte Wohnlichkeit, die verbaute Fläche einspart und den Geldbeutel schont. Mit dem Projekt „Kaiserbach Ebbs“ dupliziert das Team von RIEDERBAU Wohnfreude ein weiteres Mal und stellt ein echtes Meisterstück auf. G emeinsames Wohnen am Kaiserbach in Ebbs war für Zugang zum rückseitig gelegenen Garten in Hanglage möglich. Ein die verschwisterten Bauherren beschlossene Sache. Zur weiteres Spezifikum beim Doppelhaus in Ebbs betrifft die Frage nach Verfügung stand ein Hanggrundstück mit einem dahin- geteilten Komponenten wie beispielsweise Garage und Heizanlage. ter liegenden Wald. Der ins Auge gefasste Bauplatz war mit 1.600 Zwischen beiden Einheiten verläuft nämlich eine Grundgrenze, was Quadratmetern zu groß für ein einzelnes Objekt. Deshalb wurde in den Hälften höchstmögliche Autonomie bietet. Dort, wo sich die Ge- Abstimmung mit der Gemeinde Ebbs der Plan ins Leben gerufen, bäudeteile naturgemäß berühren, wurden zwei getrennte Wände er- insgesamt drei Häuser zu errichten, nämlich ein Wohnhaus mit drei richtet. Ein wahrer Pluspunkt in Sachen Schallschutz! Einheiten sowie das Doppelhaus. Auf nunmehr fast 1.000 Quadrat- metern Grundfläche konnte der Wohntraum für die beiden Famili- en realisiert werden: Jeder Anteil verfügt über 130 Quadratmeter WARUM DOPPELT BAUEN? Wohnfläche, drei Schlafzimmer, eine großzügige und offen gehal- tene Wohnküche, einen Keller, eine Zweifach-Garage und einen Es gibt viele gute Gründe für ein Wohnhaus mit identischem An- Garten. Für das optimale Raumklima zeichnet die Komfortlüftung bau. Auf der Kostenseite besticht das Doppelhaus durch enormes verantwortlich. Beim Energiesparen hilft eine Luftwärmepumpe. Einsparungspotenzial bei der Anschaffung des Baugrundstückes, bei der Planung, bei den Nebenkosten und bei der Heizung. Die ge- koppelte Bauweise hat zur Folge, dass weniger Grund verbraucht SMARTE ARCHITEKTUR wird, da auf einer Gebäudeseite der Mindestabstand entfällt. Dort schließlich, wo die beiden Gebäudehälften aufeinandertreffen, ent- Die spiegelbildlich angeordneten Gebäude am Kaiserbach, in fällt die Gestaltung der Fassade sowie der Einbau von Fenstern, schlicht-klassischem Weiß-Grau gehalten, wurden wegen der schrä- was sich im deutlich geringeren Wärmeverlust niederschlägt. Das gen Grundgrenze leicht versetzt angeordnet. Bei dieser Geometrie Team von RIEDERBAU steht mit Expertise zur Seite, wenn es da- lässt sich die Sonneneinstrahlung ideal nutzen. Treppenaufgänge rum geht, kleinere Grundstücke für entsprechende Projekte aus- sind jeweils an den Rückseiten zu finden. Einige architektonische Be- zusuchen. So sollte die Teilung der Grundstücke noch geregelt sonderheiten verleihen dem Bau ein attraktives Flair. Zu erwähnen werden, solange es keine fixen Grundgrenzen gibt. Für Verkehrs- sind das moderne, flache Satteldach mit Verkleidung, der Rahmen wege sollten zudem möglichst geringe Flächen genutzt werden. mit dem Balkon und einem getönten Glasgeländer sowie die breit Idealerweise wird aber bei allen Planungen berücksichtigt, dass dimensionierte Terrasse über der Garage. Von dort aus ist auch der spätere Um- und Anbauten problemlos durchführbar sind. FUNDAMENT
RUND UMS DOPPELHAUS GRUNDSTÜCK GENAU UNTER DIE LUPE NEHMEN Bevor man das Projekt „Doppelhaus“ in Angriff nimmt, müssen Rahmenbedingungen wie etwa bestehende Servitute oder vorhandene Leitungen geprüft werden. DIE KOSTEN IM BLICK BEHALTEN Das Doppelhaus fällt in der Regel sowohl in Sachen Baugrundstück als auch bei der Errichtung günstiger aus. Das wesentlich kleinere Baugrundstück macht sich positiv auf der Ausgabenseite bemerkbar. Bei der Planung wird ebenfalls gespart – ein Grundriss für beide Einheiten! GEMEINSAM HEIZEN Besonders preis- und umweltbewusste Bauherr*innen teilen sich Betrieb, Wartung und anfallende Reparaturen für Warmwasser- und Heizungsanlage. WOHNEN FÜR GENERATIONEN Das Doppelhaus bietet sich für generationsübergreifendes Wohnen an. Trotzdem bleibt die Privatsphäre durch klar voneinander getrennte Bereiche gewahrt. MEHRFACHNUTZUNG WILLKOMMEN Bei der Nutzung der einzelnen Einheiten eröffnen sich neue Perspektiven. So kann eine Haushälfte verkauft oder vermietet werden. Heranwachsende Kinder können in den anderen Teil übersiedeln und ihre neue Selbstständigkeit genießen. Oder aber man verbindet Wohnen und Arbeiten im ei- genen Doppelhaus. SICHER WOHNEN Leben im Doppelhaus erhöht die Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zu Hause ist, ist hoch und schreckt Einbrecher ab. Außerdem kann in Notfällen (z. B. bei Feuer oder Unwettern) rasch eingegriffen werden. NICHT ZU VERGESSEN Bei der Planung sollten Bauherr*innen weitere Eigenheiten von Doppelhäusern ins Visier nehmen wie die Eingänge, separate Flächen, die Anordnung der Fenster, die Privatsphäre, den Brandschutz sowie die Sonneneinstrahlung (eine Hausseite hat bekanntlich keine Fenster). App-Download auf Seite 3. Werfen Sie einen Blick ins Innere! Wir nehmen Sie mit auf eine 360-Grad-Tour. KLEIN IST FEIN! FUNDAMENT FUNDAMENT 10 Neben dem Doppelhaus in Ebbs beweist das Team von RIEDERBAU auch bei vielen anderen Projekten, wie auf klei- neren Flächen lebenswerter Wohnraum geschaffen werden kann. Jüngstes Beispiel ist die Reihenhausanlage in der Kirchbichler Flurstraße: Auf knapp 1.000 Quadratmetern re- alisierte RIEDERIMMO sechs Einheiten, jede mit 110 Quadrat- metern Wohnfläche auf zwei Ebenen plus Keller. Die kompak- te Struktur der Gebäude ließ noch Raum für zwei Carports und einen großzügig dimensionierten Zugang. Jedes autarke Gebäude liegt auf einer eigenen Grundparzelle mit selbst- ständiger Energieversorgung. Eine Luftwärmepumpe liefert Warmwasser und zeichnet auch für eine zeitgemäße Wohn- raumlüftung verantwortlich. < 9
HERAUSFORDERUNG „WÄRMEWENDE“ WIE WIR IN ZUKUNFT HEIZEN UND KÜHLEN WERDEN Fossile Brennstoffe haben ein Ablaufdatum. Um unsere Gebäude klimafreundlich zu heizen, ist ein Umstieg auf erneuerbare Energien unabdingbar. Wie können wir die Wärmewende bewerkstelligen? Welche Heizsysteme werden morgen den Ton angeben? Ein Blick in die Zukunft. E lektroautos, Solarzellen, Windräder – in den Bereichen Mo- Building Information Modeling – kurz BIM – zu verdanken: Durch die bilität und Stromversorgung ist die viel zitierte Energiewende digitale Planung werden sämtliche Prozessschritte erfasst, kombi- bereits deutlich spürbar. Eine mindestens genauso bedeuten- niert und vernetzt, sodass eine lückenlose Kommunikation zwischen de Rolle spielt der dritte Eckpfeiler auf dem Weg hin zu nachhaltigen allen Beteiligten sowie eine perfekte Koordination aller Arbeitsabläu- Energiequellen: der Wärmesektor. Macht die Wärme doch insgesamt fe möglich ist. rund die Hälfte des Energieverbrauchs aus. Mit Blick auf die aktu- ellen Heizformen liegt das proklamierte Ziel, bis 2040 in Österreich klimaneutral zu werden, jedoch noch in weiter Ferne: Zurzeit bezie- WÄRMEPUMPE AUF DEM VORMARSCH hen fast 40 Prozent aller heimischen Haushalte ihre Wärme aus end- lichen Rohstoffen. Das muss sich ändern, denn Gas- und Ölkessel Alternativen zu Öl- und Gasheizungen gibt es einige. Laut Stefan emittieren Treibhausgase und befeuern damit die Klimakrise. Außer- Ritzer hat vor allem ein System großes Potenzial, um sich lang- dem geht diese Art von Energieträgern mit einer nicht zu vernachläs- fristig durchzusetzen: „Wärmepumpen liegen derzeit voll im Trend sigenden Importabhängigkeit einher. und nehmen vor allem in ländlichen Gebieten eine aussichtsrei- che Stellung ein. Nichtsdestotrotz haben wir auch dort noch viel Luft nach oben. In Tirol setzen gerade einmal 10 Prozent auf die- se Technologie.“ Wärmepumpen nutzen die natürliche Energie aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde und geben diese in Form von Heizwärme an das Gebäude ab. Etwa drei Viertel der Energie werden so klimaneutral und kostenlos aus der Umwelt entnommen. Das restliche Viertel wird für den elektrischen Betrieb des Kom- pressors benötigt und stammt aus dem Stromnetz. Wer besonders ressourcenschonend heizen möchte, setzt idealerweise auf eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Neben Nachhaltigkeit und niedrigen Betriebskosten punkten Wärmepumpensysteme auch mit Förderungen durch die öffentliche Hand. Gebäudetechnik-Spezialist Stefan Ritzer AUS ALT MACH NEU Aber wie gelingt die Abkehr von fossilen Brennstoffen? Vor allem brauche es mehr Ansporn seitens des Gesetzgebers, wie Stefan Rit- Die Effizienz steht und fällt mit dem Gebäudewärmeschutz. Moderne zer, Geschäftsführer von HFP Gebäudetechnik darlegt: „Um ein Um- Heizsysteme können noch so ökonomisch und nachhaltig sein – ohne denken bei der Bevölkerung als auch bei Entscheidungsträger*innen eine adäquate Dämmung geht Wärme verloren, was sich wiederum in der Wirtschaft zu bewirken, müssen stärkere Anreize geschaffen negativ auf den Energiebedarf auswirkt. „Bei Neubauten sind wir in werden“. Als starker Partner übernimmt das Ingenieurbüro mit Österreich bereits auf einem sehr guten Niveau. Die größte Heraus- Standorten in Hall in Tirol und Schwoich sämtliche Leistungen rund forderung stellt die thermische Sanierung von Bestandsgebäuden um die technische Gebäudeausrüstung von RIEDERBAU. Dank der dar – hier brauchen wir unbedingt mehr Tempo“, so Ritzer. Dabei engen Zusammenarbeit konnten bereits zahlreiche Bauprojekte er- gebe es kein Patentrezept, wie man mit bestehenden Bauwerken folgreich umgesetzt werden. Dies ist vor allem auch dem Einsatz von umgeht. Es bedarf der Beratung von Expert*innen, welche von Fall FUNDAMENT
App-Download auf Seite 3. Im Video spricht Baumeister Anton Rieder über Zukunftspotenziale und die Auswirkungen der FUNDAMENT Energiewende FUNDAMENT 10 auf die Baubranche. ELEMENTE IM EINSATZ – 3 VARIANTEN VON WÄRMEPUMPEN IM ÜBERBLICK Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Nichtsdestotrotz ba- zu Fall individuelle Konzepte entwickeln. „Oft bildet in Sanierungsob- sieren die unterschiedlichen Geräte auf dem gleichen Funktions- jekten die Fernwärme eine gute Möglichkeit. Hybridheizungen können prinzip: Die aus der Umwelt gewonnene Energie erwärmt ein flüs- übergangsweise eine Lösung sein, haben aber aufgrund der hohen siges Kältemittel im Inneren der Pumpe, welches dadurch einen Wartungskosten auf Dauer gesehen kein Zukunftspotenzial“, gibt gasförmigen Zustand annimmt. Unter Druck erhitzt sich dieses Gas der Gebäudetechnik-Spezialist einen Ausblick. Zusätzlich erschwert weiter. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, wird diese Energie wird der hohe Sanierungsbedarf durch den in der Installations- und mittels Wärmetauscher auf das Heizwasser übertragen. Elektrotechnikbranche vorherrschenden Fachkräftemangel. Zudem müssen neben Heiz- künftig auch Kühlsysteme miteinbezogen wer- 1 Erdwärmepumpe: Diese Wämepumpenart gewinnt ihre Energie den. In Österreichs Hitzepolen wie der Bundeshauptstadt Wien macht aus dem Erdreich. Je nachdem, ob die Wärme aus oberflächenna- die Klimatisierung bereits jetzt einen großen Anteil aus. Laut Experten hen oder tiefen Schichten entzogen wird, unterscheidet man zwi- werden wir in Europa schon in zwanzig Jahren in etwa so viel Kühl- schen Anlagen mit Erdwärmekollektoren oder Erdsonden. wie Heizenergie benötigen. 2 Grundwasserwärmepumpe: Die effizienteste aller Varianten arbeitet ausschließlich mit Wasser – sowohl als Trägermedium als WIRTSCHAFTLICHKEIT VERSUS LEISTBARKEIT auch als Wärmequelle – und bezieht ihre Energie aus dem rund 10 Grad Celsius warmen Grundwasser. Dass die Energiewende auch direkte Auswirkungen auf die Baubran- che hat, liegt auf der Hand. Damit der Richtungswechsel zu einer 3 Luftwasserwärmepumpe: Hier dient die Umgebungstempera- erneuerbaren Wärmeversorgung klappt, muss auf ein stimmiges tur der Luft als Energiequelle. Gesamtkonzept geachtet werden, wie Ritzer erklärt: „Anstatt die ein- zelnen Komponenten wie Elektrotechnik, Heizsystem oder bauliche Tipp: Diese Systeme kommen nicht nur zum Heizen, sondern auch Elemente getrennt voneinander zu betrachten, sollten Bauherr*in- zum Kühlen zum Einsatz. Im Gegensatz zu einer Klimaanlage kann nen das Gebäude als Ganzes sehen.“ Nur so können auch die Kosten bei der Wärmepumpe das bestehende Warmwasser-Heizsys- auf lange Frist miteinander verglichen und sinnvolle Entscheidungen tem verwendet werden. Voraussetzung dafür ist die Kombination getroffen werden. Generell sei eine Verlagerung der finanziellen Auf- mit dem passenden Verteilsystem: So fungiert etwa im Sommer wände beobachtbar: Das Bauen an sich werde zwar teurer, gleich- die Fußbodenheizung als Kühlung. Bei der Variante „Luftwasser- zeitig sinken aber – vor allem dank der innovativen Technologien im wärmepumpe“ entsteht allerdings ein nicht zu vernachlässigender Bereich der Energieversorgung – die Betriebskosten, sodass sich die Strombedarf. Preise insgesamt auf einem stabilen Niveau einpendeln. < 11
JUBILÄUM 10 AUSGABEN & 100 GESCHICHTEN Im Oktober 2017 wurde die allererste Version des Magazins gedruckt. Genau 100 Geschichten später – wir haben nachgezählt – halten Sie nun das 10. Fundament in Ihren Händen. Auch sonst ist seit dem Erscheinen der Erstausgabe viel passiert. Wir haben ein paar spannende Zahlen aus dem Hause RIEDERBAU aus dem Archiv geholt. 107 731,65 KUBIKMETER GELIEFERTER TRANSPORTBETON 5 332 748,49 KILOGRAMM BAUSTAHL VERBAUTER KIES, SAND & SCHOTTER: App-Download auf Seite 3. Für das allererste Cover wurde dieses Haus ausgewählt. Im Video können Sie einen Blick auf 128 505,52 TONNEN alle weiteren Titelbilder werfen. FUNDAMENT FUNDAMENT 10 FUNDAMENT
44 RIEDERBAU-Babies 18 AUSZEICHNUNGEN FÜR DAS UNTERNEHMEN • 2009–2023: Ausgezeichneter Lehrbetrieb • 2016: Tiroler Traditionsbetrieb • 2018: Familienfreundlicher Arbeitgeber • 2021: Bestes Familienunternehmen Tirol 59 neu geschaffene bzw. übernommene Arbeitsplätze 4 FIRMENGRÜNDUNGEN • 2019: Rieder Ausbau GmbH • 2020: RIEDERTECH 5 • 2021: RIEDERBAU-Holztechnik • 2021 RIEDERIMMO Wohnen in Bayern GmbH (Bauträgergesellschaft) NEUE BETEILIGUNGEN ConReal, HFP Ingenieurbüro für Gebäudetechnik, Holo-Light, Miviso und Smart Construction Austria. 13
POWER ON NEUES FIRMENGEBÄUDE FÜR ENERGY MODE IN THIERSEE FUNDAMENT
Wenn zwei energiegeladene Unternehmen ihre Kräfte bündeln, kann nur etwas Gutes dabei herauskommen. Das zeigt auch die Zusammen- arbeit zwischen ENERGY MODE und RIEDERBAU. Dank des Schwoicher Bauexperten entstand am neuen Hauptstandort in Thiersee buchstäblich ein Powerhaus. E NERGY MODE versorgt seine Kund*innen mit mobiler Energie in Form von Wärme, Kälte, Dampf, Trocknung und Strom. Ursprünglich fanden solche leistungsfähigen Anlagen vor allem in der Notversorgung Ver- wendung. Mittlerweile gewinnen transportierbare Energiezentralen aber auch in vielen anderen Einsatzgebieten an Bedeutung: So fungieren die Mietobjekte von ENERGY MODE als Baustellenheizungen oder kommen als temporäre Kli- maanlagen bei Sanierungen und Wartungen zum Einsatz. „Auch im Event-Be- reich durften wir bereits zahlreiche Projekte umsetzen. Von der Warmwasser- aufbereitung über die Zeltklimatisierung bis hin zur Kühlung von Eislaufbahnen brachten unsere Anlagen schon eine Vielzahl an Veranstaltungen zum Laufen“, gibt Geschäftsführer Markus Juffinger einen Einblick. Dabei setzt das Team auch auf zukunftsweisende Technik hinsichtlich CO2-Neutralität. Neben dem Hauptsitz in Thiersee verfügt das Unternehmen über eine Niederlassung in der Steiermark sowie drei weitere Standorte in Deutschland. 10 Mitarbeiter*innen kümmern sich am neuen Standort Thiersee um die mobilen Energiezentralen. Mit den Mieteinheiten sind insgesamt 17 Personen im Gebäude tätig. > 15
„Wir waren auf der Suche nach einem Totalunternehmen, das in der Lage ist, seinen Kund*innen ein Rundum-Sorglos-Paket anzubieten. So konnten wir uns auf unsere eigentliche Arbeit konzentrieren, die dem fertigen Bau schlussendlich Leben einhauchte.“ Markus Juffinger, Geschäftsführer ENERGY MODE FUNDAMENT
GESUCHT UND GEFUNDEN Um dem steigenden Bedarf nachzukommen wurde im Jahr 2020 die Errichtung eines neuen Firmengebäudes in Angriff genommen. Auf der Suche nach einem passenden Partnerunternehmen hatte Markus Juffinger einige zentrale Anforderungen fest im Blick: „Wir hielten Ausschau nach einer Firma, die sich im hochwertigen Bau- en versteht und gleichzeitig einen ausgeprägten Sinn für ästheti- sche Gebäudegestaltung hat. Ein hohes Maß an Flexibilität sowie Expertise in puncto Genehmigungen und Prozesse waren uns ge- nauso wichtig wie die Einhaltung des Investitionsrahmens.“ Es soll- te ein Totalunternehmen sein, welches von A wie Angebotslegung über S wie Schlüsselübergabe bis hin zu Z wie Zeitmanagement die gesamte Bandbreite an Leistungen anbietet. Dieser Partner konn- te mit RIEDERBAU gefunden werden. Und die Wahl fiel ENERGY MODE nicht schwer, wie der Bauherr erzählt: „Bereits bei der ers- ten Baubesprechung war klar, dass die Chemie stimmt. Das Team von RIEDERBAU stand uns stets Rede und Antwort. Die fachliche Kompetenz, die jahrelange Erfahrung sowie zahlreiche überzeu- Im Video gibt Geschäftsführer Markus Juffinger einen gende Referenz-Projekte machten uns die Entscheidung einfach. Einblick in die Umsetzung des Standortes in Thiersee. Und wenn am Ende auch noch der Preis stimmt, steht einer ver- trauensvollen Partnerschaft nichts mehr im Wege.“ App-Download auf Seite 3. HERAUSFORDERUNG ANGENOMMEN FUNDAMENT BAUENFUNDAMENT MIT WEITSICHT 10 Abgesehen von der idealen verkehrstechnischen sowie infrastruk- Auf 4.000 m2 Fläche realisierte RIEDERBAU in einer Rekordzeit von turellen Lage war die Ansiedlung des neuen Hauptquartiers im nur fünf Monaten ein Gebäude, das auch für künftige Erweiterun- Thierseer Gewerbegebiet für Markus Juffinger ein Zeichen der gen eine solide Basis bildet. Überdachte Abstellplätze für Fahrzeu- Heimatverbundenheit. Jedoch brachte der Standort auch Heraus- ge der Mitarbeiter*innen finden ebenso ihren Platz wie Räumlich- forderungen mit sich, wie Bauleiter Christian Erharter erklärt: keiten, die aktuell an zwei andere Unternehmen vermietet werden. „Aufgrund der geologischen Rahmenbedingungen musste das Diese Flächen fügen sich zwar insgesamt in die Gebäudestruktur Grundstück erst einmal baureif gemacht werden. Auch der Grund- ein, sind jedoch völlig eigenständig nutzbar, indem sie beispielswei- riss wurde mit besonderer Rücksicht auf die Topografie erstellt, se mit eigenen Sanitäranlagen und Zugängen ausgestattet wurden. um die bestmögliche Nutzung der Gegebenheiten sicherzustel- Generell legte der Auftraggeber viel Wert auf eine vorausschauende len.“ Eine weitere Challenge bestand im enormen – auch pande- Planung, wie Juffinger schildert: „Wir treffen unsere Investitions- miebedingten – Zeitdruck, welchem das Team rund um Erharter entscheidungen grundsätzlich langfristig. Bereits in der Planungs- aber mit Bravour standhielt. „Wir konnten mit einem Top-Zeit- phase haben wir potenzielle Zubauten mitberücksichtigt.“ Außer- management punkten und den Bau innerhalb der geplanten Frist dem sollte auf eine positive Klimabilanz geachtet werden. Um das ohne Abstriche fertigstellen“, zeigt sich der Bauleiter erfreut. Zu- Gebäude möglichst CO2-neutral zu betreiben, wurde auf eine Kom- dem entpuppte sich der große Platzbedarf als Herkulesaufgabe bination aus Photovoltaik und Wärmepumpe gesetzt. bei dem Projekt. Denn bereits in der Bauphase lagerte ENERGY MODE seine mobilen Energieanlagen auf dem Gelände. Nur ein integratives, perfekt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel DIGITALE UNTERSTÜTZUNG beider Seiten ermöglichte eine reibungslose Abwicklung. „Die Umsetzung des ENERGY MODE Firmengebäudes unter- streicht unsere Positionierung als starker Partner für Gewerbe- und Industriebauten“, freut sich Bauleiter Christian Erharter. Von den ersten Planungsschritten bis zur schlüsselfertigen Übergabe FAKTEN AUF EINEN BLICK wurde RIEDERBAU seiner Rolle als Totalunternehmen gerecht. Dabei profitierte ENERGY MODE auch vom Einsatz eines digitalen • Projekt: Firmengebäude ENERGY MODE Zwillings. Dank Building Information Modeling – kurz BIM – konn- • Bauherr: Markus Juffinger ten Markus Juffinger und sein Team bereits im Vorfeld wertvolle • Baustart: Juni 2020 Einblicke in das „fertiggestellte“ Gebäude werfen. „Mithilfe des • Fertigstellung: Oktober 2020 Gebäudezwillings konnten wir schon vor Baustart ein Gespür für • Fläche: 4.000 m2 die Räume entwickeln und die Planung perfekt auf unsere Bedürf- nisse anpassen. Dies ersparte uns nicht nur Zeit, sondern auch Kosten, da etwaige Nacharbeiten somit auf ein Minimum reduziert werden konnten“, spricht Markus Juffinger über die Vorteile der vernetzten Planung aus Sicht des Kunden. < 17
HOLZ- ODER MASSIVBAU? ES GEHT AUCH BEIDES! Die Holzmanufaktur Huetz wurde letztes Jahr ins Schwoicher Bauunternehmen integriert und tritt ab sofort unter dem Namen RIEDERBAU-Holztechnik auf. Teamleiter Andreas Embacher und Leonhard Huetz, der weiterhin als Berater im Einsatz ist, geben im Interview spannende Ein- und Ausblicke.
STECKBRIEF ANDREAS EMBACHER Der Zimmerer hat einige Zeit Häuser errichtet und spä- ter eine Ausbildung zum zertifizierten Bauleiter absol- viert. Vier Jahre war er für ein Baumanagementbüro in der örtlichen Bauaufsicht im Einsatz und hat dort Bauvorhaben von der Ausschreibung bis zur Fertigstel- lung begleitet. Im Zuge des privaten Hausbaus lernte er Leonhard Huetz kennen, der ihn sprichwörtlich zurück auf den Holzweg brachte. Andreas Embacher startete in der Huetz Holzmanufaktur durch und leitet nun das Team der RIEDERBAU-Holztechnik in St. Jakob in Haus. Im Video nehmen uns Andreas Embacher und Leonhard Huetz auf einen Rundgang am Standort in St. Jakob in Haus mit. STECKBRIEF LEONHARD HUETZ App-Download auf Seite 3. Nachdem er die HTL für Bautechnik abgeschlossen hatte, zog es ihn erst in die Ferne. Anstatt gleich im Un- ternehmen des Vaters zu starten, ging er nach Vorarl- FUNDAMENT ge, geringere FUNDAMENT 10 Energie-Aufwände bei der Herstellung und die Ein- berg und sammelte dort Erfahrung in einem innovativen sparung fossiler Brennstoffe bei der Entsorgung. Im Vergleich zu Architekturbüro. In dieser Zeit absolvierte er auch die anderen Baustoffen ist Holz sehr leicht und dadurch bestens für Baumeister- und Zimmerermeisterprüfung. 2005 folgte Nachverdichtungen geeignet. er dem Ruf aus der Heimat und kehrte nach St. Jakob in Haus zurück. 2009 übernahm er die Huetz Holzma- LH: Der hohe Vorfertigungsgrad ist nicht nur aus wirtschaftlicher nufaktur und gründete mit der Huetz Holzarchitektur Sicht attraktiv, sondern auch für die Mitarbeiter*innen von Vorteil. ein zweites Unternehmen, welches ihm weiterhin ge- In der Halle sind sie vor der Witterung im Freien geschützt. Die hört. Auch der Holzmanufaktur – jetzt RIEDERBAU- Möglichkeit der Vorfertigung macht uns außerdem extrem schnell. Holztechnik – steht er künftig beratend zur Seite. In wenigen Tagen errichten wir gleich mehrere Geschosse. Best- noten gibt es zudem in Sachen Wärmedämmung, Energieeffizienz, Brandschutz und Langlebigkeit. Wie kam es zu der Übernahme? LH: Die Baubranche befindet sich im Wandel. Die steigenden Wie kann man mit Vorurteilen gegenüber Holzbauten aufräumen? Grundstücks- und Baukosten führen dazu, dass es künftig weni- AE: Jeder weiß, dass Holz brennt. Aber die wenigsten wissen, dass ger Einfamilienhäuser, dafür mehr Wohnbauten gibt. Um solche der Baustoff eine sehr geringe Abbrandgeschwindigkeit hat. Eine Projekte effizient umzusetzen, braucht es noch mehr Automati- Holzdecke hält einem Feuer länger stand als eine Stahlbetonde- sierung. Dafür war unser Team zu klein. RIEDERBAU erhält durch cke. Wenn Stahl erhitzt, wird er weich und kann die Statik eines die Übernahme die Chance, im Holzbau Fuß zu fassen, nachhal- Gebäudes negativ beeinflussen. tige Aspekte voranzutreiben und seine Rolle als Komplettanbie- ter weiter auszubauen. Eine Win-win-Situation für beide Sei- LH: Es gibt auch das Vorurteil, dass Massivbauten langlebiger sind. ten! Die Standorte in St. Jakob in Haus im Bezirk Kitzbühel und Wer allerdings mit offenen Augen durch die Gegend fährt, wird ge- die Zentrale in Schwoich ergänzen sich zudem strategisch ideal. rade bei uns in Tirol jede Menge Bauernhöfe entdecken, die seit Jahrhunderten unser Landschaftsbild prägen. Welche zusätzlichen Leistungen werden künftig angeboten? AE: Wir sind der Holzbauzweig der Firma RIEDERBAU und bear- Wie digital ist der Holzbau? beiten den kompletten Zimmerei-Sektor mit elf top Leuten. Von der LH: Im Holzbau hat die Digitalisierung schon früh gestartet. Wir Planung bis hin zur Montage decken wir alle Leistungen vom tra- haben beispielsweise bereits im Jahr 1997 eine vollautomatische ditionellen Holzbau bis hin zum Ingenieursholzbau und Holzfertig- Abbundmaschine installiert und mit dieser Investition das nächste teilbau ab. Level der Vorfertigung erreicht. AR: Durch die Übernahme können wir wieder einen großen Schritt Was zeichnet den Baustoff Holz aus? nach vorne machen. Bei RIEDERBAU ist Digitalisierung nicht nur AE: In 1 m3 Holz wird Kohlenstoff aus 1 Tonne CO2 gespeichert. ein Schlagwort, sondern Kern der Arbeit. Diese innovative Heran- Der Einsatz von Holz im Baubereich stellt deshalb einen aktiven gehensweise macht unserem jungen Team in St. Jakob in Haus viel Beitrag zum Klimaschutz dar. Dazu kommen kurze Transportwe- Spaß. Wir freuen uns auf alles, was kommt! > 19
„Wenn es um Nachhaltigkeit geht, denken wir nicht an morgen, sondern an übermorgen.“ Teamleiter Andreas Embacher Welchen Stellenwert hat BIM? AE: Closed BIM ist im Holzbau schon immer ein Thema, aber der Austausch mit anderen fehlte bis jetzt. Ab sofort können wir auf den Erfahrungsschatz von RIEDERBAU zurückgrei- fen und auch diesen Bereich weiter vorantreiben – bis hin zum Open BIM. LH: Die Herausforderung besteht darin, die Programme beider Seiten kompatibel zu machen. Im Gegensatz zum Massivbau gehen im Holzbau die Daten von der Software zur Maschine. Derzeit erarbeiten wir in internen Workshops Schnittstellen, die künftig mehrere Bereiche der Planung auch von verschiedenen Softwareanbietern einfach, schnell und ohne Datenver- lust zusammenführen sollen. Welche Pläne gibt es für die Zukunft? LH: Derzeit besteht der Standort in St. Jakob aus einer Maschinen- und einer Abbundhalle, Freilagerflächen und einem Bürogebäude mit zwei Stockwerken. Der produktive Bereich wird in Zukunft fast um das Doppelte erweitert und mit neuen Maschinen ausgestattet. AE: Obwohl Holzmassivbauten speziell im Modulbau weit verbreitet sind, warnen Fachleute schon jetzt vor einem zu hohen Verbrauch, wenn die Nachfrage weiter steigt. Im Sinne der Nachhaltigkeit möchten wir deshalb nicht nur an morgen, sondern an übermorgen denken und entwickeln eine Hybridbauweise, mit der wir weniger Ressourcen verbrauchen. Bei die- ser Mischform wird der Skelettbau aus Stahlbeton, die restlichen Teile werden im Holzrah- menbau errichtet. Wir befinden uns hier auf der Zielgeraden und möchten im Jahr 2022 das erste Pilotprojekt umsetzen. Gerade für den Wohnbau ist der Holzrahmenbau sehr spannend. Dank der Vorfertigung können wir hier besonders attraktive Preise anbieten. < FUNDAMENT
SCHON GEWUSST? • In 1 m3 Holz wird Kohlenstoff aus 1 Tonne CO2 aus der Atmosphäre gespeichert. • In Österreich sind 47 Prozent der Landesfläche mit Wald bedeckt. • Jede Sekunde wächst in Österreich ein Kubikmeter Holz nach. 21
HOCH, HÖHER, HOHO WIEN HANDLER REVOLUTIONIERT HOLZBAU Mit der Smart Construction Austria (SCA) weht ein höchst innovativer Wind durch die österreichische Bauszene. Er treibt die Branche in Richtung Digitalisierung und zukunftsweisende Kooperationen. Dass das „wir“ gewinnt, weiß auch SCA-Mitglied Markus Handler, der mit seinem Team innovative Wege im Holzbau beschreitet.
N etzwerken, Forschen und das Anwenden computergestützter Technologien gehen Hand an in Hand. Das haben sechs ös- terreichische Bauunternehmen schon längst am Radar und setzen dies im Rahmen einer vielversprechenden Gemeinschaft um. Mit der Smart Construction Austria, einem landesweiten Verbund von Expert*innen aus dem Bausektor, wurde dieser Weg zur Erfolgsge- „Wir schaffen Wohn- schichte. Die in der SCA versammelten Vorzeigebetriebe, darunter und Arbeitsraum für auch das Team von RIEDERBAU, haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen und entwickeln Digitalisierung, Industrialisierung und Produktivität in der Bauwirt- schaft zu forcieren, vorauszudenken und weiterzudenken. Höchstes damit eine bessere Ziel der so vereinten Kräfte ist es, entstehende Trends und techno- Zukunft.“ logische Revolutionen im konkreten Arbeitsalltag umzusetzen. Ob Markus Handler Computer Aided Facility Management (CAFM), Building Information Modeling (BIM), Smart Home oder 3D-Druck mit Beton: Informati- onsaustausch und Wissensmanagement machen die SCA zu einer dynamischen Komponente im Baugewerbe. „Der Zusammenschluss arrivierter eigentümergeführter Unternehmen und der daraus resul- tierende Austausch sind ein echter Gewinn. Die Erfahrung des Einzel- nen trägt zum mängelfreien Bauen bei, Forschung und Entwicklungs- ÜBER 150 JAHRE BAUGESCHICHTE aufträge stehen dabei im Vordergrund“, schwärmt Markus Handler von der gleichnamigen Unternehmensgruppe im Hinblick auf die SCA. Herausfordernde und neuartige Baulösungen seien in der DNA des seit 1862 aktiven Familienunternehmens verankert, erklärt Eigentü- mer Markus Handler weiter. Ihn treibe die Leidenschaft für das Bauen und die damit verbundene Problemlösung an. Als besondere Ambi- tion wird dabei die ständige Suche nach Optimierung beschrieben. MITGLIEDER DER HANDLER ist vor allem im Osten Österreichs in den Bundesländern SMART CONSTRUCTION AUSTRIA Wien, Niederösterreich und dem Burgenland exzellent aufgestellt. Die Firma beschäftigt aktuell 530 Mitarbeiter*innen, die das umfas- • Anton Rieder, RIEDERBAU, Tirol sende Know-how repräsentieren, um Aufgaben der Gegenwart und • Christian Wimberger, Wimberger Bau GesmbH, Oberösterreich Zukunft zu bewältigen. Bei HANDLER legt man größten Wert auf den • Elmar Hagmann, Wilhelm Sedlak GmbH, Wien Nachwuchs, deshalb gehört die Lehrlingsausbildung zu den ganz • Michael Schranz, Handler Holding GmbH, Niederösterreich starken Themen. Jedes Jahr begrüßt Handler viele Neuzugänge. Das • Philipp Tomaselli, Tomaselli Gabriel Bau GmbH, Vorarlberg ursprünglich als Zimmerei gegründete Unternehmen steht für eine • Renate Scheidenberger, SCA-Geschäftsführerin solide Welt mit abwechslungsreicher Historie, in der ständig nach In- • Wolfgang Hillebrand, Hillebrand Bau GmbH, Salzburg novationen Ausschau gehalten wird. So ist der Baustoff Holz untrenn- bar mit Handler verbunden, zudem bietet sich das Material in einer holzreichen Nation wie von selbst als Ressource an. FUNDAMENT
RENAISSANCE FÜR HOLZ Mit dem 84 Meter emporragenden „HoHo“ in Wien (noch 2015 das „Die Abläufe bei der Produktion von Holzteilen sind sehr speziell. höchste Holzhaus der Welt) konnte HANDLER ein extravagantes Pi- Hier kann nicht immer auf bestehendes Wissen zugegriffen wer- onier-Projekt realisieren, das hohe Anforderungen mit sich brachte. den“, beschreibt Ingenieurin Caroline Palfy, Geschäftsführerin bei Mit dem zu 75 Prozent aus Holz gefertigten „HoHo“ in der Seestadt HANDLER, die umfangreichen Vorarbeiten für das prototypische Aspern wurde das Team diesem Anspruch mehr als gerecht. Das Holzhochhaus. So entstand mit dem „HoHo“ ein ökonomisches, elegant-schlichte Bauwerk, bei dem HANDLER als Generalunter- hochflexibles und sicheres Gebäude mit einem beachtlichen Grad nehmen auftrat, wurde in Hybridbauweise erstellt. Sie bewirkt, dass an Nachhaltigkeit. Bekanntermaßen punktet der nachwachsende jeder Werkstoff zielgerichtet mit den jeweiligen Charakteristiken Baustoff auf eindrucksvolle Weise in Sachen „Klimaneutralität“, eingesetzt und die beste Material-Kombination für jedes Vorhaben denn smart eingesetztes Holz erspart der Atmosphäre auf Jahr- gefunden wird. zehnte belastendes Kohlendioxid. DIGITAL ÜBERALL! Inzwischen setzt HANDLER auch im Holzbau auf Building Infor- mation Modeling (BIM) und Lean Management. Die beiden Metho- den, die eine umfassende digitale Abbildung des Baufortschrittes erlauben, lassen sich auf großer Bandbreite anwenden. Egal, ob ländlich-idyllisches Einfamilienhaus oder großflächiger urbaner Bürokomplex, mit elektronischen Tools dieser Art kann ein ho- hes Maß an gewünschter Individualität erreicht werden. Die in- „Imposant war für mich zu sehen, mit tensive Auseinandersetzung mit der Planung im Vorfeld macht es im Holzbau notwendig und sinnvoll, dass Auftraggeber*innen welcher Präzision die Zimmerleute auf der zeitgerecht am Konzept mitarbeiten. Ideen der Kunden werden Baustelle des HoHo die einzelnen vorge- so in einem frühen Stadium integriert und optimal verarbeitet. fertigten Teile zusammengefügt haben“ Caroline Palfy DIE ZUKUNFT? Das vielversprechende Credo von HANDLER stellt den Nutzen EIN SYSTEM VERBINDET ALLES künftigen Wohn- und Lebensraums in den Fokus. Nur wer die Gewohnheiten der kommenden Generationen versteht, kann den Für das Haus aus Holz wurde überdies ein modulares Stecksystem Anforderungen an das neue Bauen gerecht werden. CEO Markus entwickelt, das durch seine Klarheit und Einfachheit besticht. Im Handler verweist dabei auf die täglich gelebte Betriebskultur, in Zuge der Planungen war es notwendig, nur ein einziges Knotende- der es um eine offene und transparente Arbeitsweise geht. Di- tail zu kreieren, das bei allen Bauelemente-Verbindungen zur An- gitale Werkzeuge und der Transfer von Wissen im SCA-Verbund wendung kam. Lediglich vier serielle Bauteile mussten vorgefertigt sind die besten Voraussetzungen für das Fortschreiben dieser werden, um beim Errichtungsprozess später gestapelt zu werden. Erfolgsstory. < FAKTEN ZUM HOLZHOCHHAUS Auf der Baustelle waren 160 HANDLER-Mitarbeiter*innen im Einsatz. Verlegt bzw. installiert wurden 1.475 Holz-Deckenelemente (Gesamtfläche 16.000 Quadratmeter) und 1.415 Außenwände. Weiters wurden 800 Holzstützen ein- gesetzt. Mit 84 Metern war es bis 2015 das höchste Holzhaus der Welt, in- zwischen überragt ein Hybridhaus im norwegischen Brumunddal den Wiener Bau um lediglich eineinhalb Meter. App-Download auf Seite 3. Wie das 84 Meter hohe Holzhochhaus in Wien entstanden ist, sehen Sie im Videobeitrag. FUNDAMENT FUNDAMENT 10 25
BAYERNDER NEUE MARKT VOR DER TÜR D Mit Erfolg bereitet das Team von ie historisch gewachsene Freundschaft kann sich sehen lassen, denn Tirol („Tiroi“) und Bayern („Boan“) vereint RIEDERIMMO den bayerischen Markt eine ganze Menge. So hört man sofort das verwandte Idi- auf. Die Expertise des Unterinntaler om, genießt die kulinarischen Ähnlichkeiten, frönt der Vorliebe für den regional gebrauten Gerstensaft nach dem Reinheitsgebot und Totalunternehmens ist auch bei unseren dem Enthusiasmus für den Wintersport („Foan ma ins Tiroi nei“). Nachbarn gefragt und fördert Bemerkenswert sind auch die Gemeinsamkeiten in der Architek- tur sowie die Ansprüche in puncto Wohnqualität. Neuerdings ent- nachhaltige Entwicklung. deckt man von Tirol aus die Chancen am bayerischen Immobilien- markt. Das Team von RIEDERIMMO nutzt sie. FUNDAMENT
STARKER WIRTSCHAFTSRAUM ZIEHT AN Ein mächtiger Wirtschaftsstandort ist naturgemäß attraktiv für wei- tere Investitionen. Besonders interessant aus heimischer Sicht ist der Sektor Wohnen. Entfaltungspotenzial für ein Immobilien-Un- ternehmen entsteht durch die Erweiterung des Marktes sowie die Vergrößerung des Kundenstammes. Gute Möglichkeiten zur Pro- jektentwicklung rechnet sich das Team von RIEDERIMMO schon allein deshalb aus, weil die Geografie Bayerns ähnlich „spannend“ ist wie der angestammte Tiroler Raum. „Im Baugewerbe punkten wir vor allem als Generalunternehmen, das von der Planung bis zur Schlüsselübergabe alles komplett anbietet“, erklärt Jennifer Hitzner. Dieser Service „Alles aus einer Hand“ kommt auch bei den Bayern gut an. „Tiroler Baustandards finden auch jenseits der Landesgrenze großen Anklang.“ Jennifer Hitzner DIGITALISIERUNG SCHAFFT VORSPRUNG IN SCHWOICH UND TRAUNSTEIN Gut vorbereitet gingen die Spezialist*innen von RIEDERIMMO bei Für die neue „RIEDERIMMO Wohnen in Bayern GmbH“ wur- unseren bayerischen Nachbarn ins Rennen. Als eines der ersten de ein Standort in Traunstein gegründet. „Unser Büro in Bay- Totalunternehmen setzen die Tiroler auf Building Information Mo- ern ist für zukünftige Projekte ein strategischer Vorteil und deling (BIM). Nach diesem Maßstab werden Gewerke nur mehr wird zum größten Teil für Kundentermine genutzt“, berichtet dreidimensional dargestellt, alle Prozessschritte werden digital Jennifer Hitzner, vom Team RIEDERIMMO. Sie verweist auch erfasst und vernetzt. Damit greifen alle am Bau beteiligten Part- darauf, dass sich beim Bauträger RIEDERIMMO bereits eine ner*innen auf aktuelle Daten zu. Zudem können Kund*innen ihr Gruppe von Fachleuten ausschließlich um den neuen Markt küm- Objekt virtuell begehen, und das lange vor der Fertigstellung. mert. Als Zentrale fungiert weiterhin der Betrieb in Schwoich, RIEDERIMMO exportiert dabei gut implementiertes Know-how von hier aus können Teams jedes bayerische Bauprojekt in nach Bayern. Auch jenseits der Tiroler Landesgrenze steht das etwa einer Stunde erreichen. Für die Zukunft hat man sich Thema „Digitale Bauwirtschaft“ ganz oben auf der Agenda. So ent- noch einiges vorgenommen. So soll die Präsenz bei den bay- steht beispielsweise am TechCampus in Regensburg das „Building erischen Nachbarn ausgebaut werden, sodass RIEDERBAU Lab“, in dem der Wissenstransfer von der Forschung zur Praxis mit allen Disziplinen als Totalunternehmen auf dem deutschen erreicht werden soll. Außerdem lernen hier die Bauingenieure von Markt nachhaltig Fuß fassen kann. morgen den Einsatz von künstlicher Intelligenz, 3D-Druck und BIM. Das Team von RIEDERBAU beschäftigt sich schon seit Jahren mit diesen zukunftsweisenden Themen und setzt auf die digitale Bau- AKTUELLE BAUTRÄGER-PROJEKTE IN BAYERN stelle. Gerade dieses Know-how findet in Bayern großen Anklang. In der Wasserburgstraße in Traunstein entstehen in einem Bau- trägerprojekt 55 Einheiten in einem interessanten Mix aus Mikro- KURZE WEGE, GLEICHE ZIELE Apartments und Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Angelegt wird zudem ein begrünter Innenhof auf Höhe des ersten Ober- Bei allen Ähnlichkeiten darf nicht vergessen werden, dass gerade in geschosses, Park- und Gewerbeflächen befinden sich auf Erd- der Baubranche eine Fülle länderspezifischer Bestimmungen das geschossniveau. In der Hochplattenstraße in Prien am Chiemsee Werken nicht leichter macht. Mit hausinternen Schulungen, den pas- sind acht bzw. elf Wohneinheiten sowie eine Gewerbeeinheit pro- senden Kooperationspartnern und externen Fachplaner*innen kön- jektiert. Im Vorfeld kam es bei diesem Projekt zu einer interessan- nen die Expert*innen von RIEDERIMMO die neuen Herausforderun- ten Synergie mit dem Grundstücksverkäufer, da dieser ohnehin gen in Bayern meistern. Tiroler Baustandards können dabei mit dem auf der Suche nach einem Generalunternehmen für sein Bauvor- Niveau jenseits der Landesgrenze problemlos mithalten. Die intensive haben auf dem Nachbargrundstück war. Auch in der Rosenheimer Betreuung und die daraus resultierende Zufriedenheit der Kund*in- Kloeckelstraße sind neun Wohneinheiten in Planung, das Projekt nen stehen sowohl in Tirol als auch in Bayern klarerweise im Fokus. befindet sich im Eigenbestand. < 27
VERÄNDERUNG BEGINNT IM KERN RIEDERBAU ENTWICKELT INTERNE STRUKTUREN WEITER „Wir können den Wind nicht ändern, nen“, erläutert Sylvia Knoll. Dank ihrer technischen und wirtschaftli- chen Ausbildungen und Erfahrungen konzentriert sie sich seit zwei aber die Segel neu setzen.“ Aristoteles Jahren im Schwoicher Bauunternehmen auf die Bereiche Organi- Worte treffen auch im unterneh- sationsentwicklung, Immobilien Management sowie Beteiligungen. merischen Kontext den Nagel auf den Kopf. Wer mit der Zukunft mithalten KUNDENORIENTIERUNG ALS OBERSTES GEBOT will, muss Veränderungsprozesse erken- Einige Unternehmen vermeiden Veränderungen und reagieren erst, nen, in Gang setzen und interne Struk- wenn es gar nicht mehr anders geht. Andere bereiten sich frühzei- tig vor und managen den Wandel proaktiv und vorausschauend. turen an neue Gegebenheiten anpassen. „Die RIEDERBAU Geschäftsführung hat deshalb im Jahr 2021 einen Change Prozess gestartet, welcher von renommierten Beratungs O b in privater oder geschäftlicher Hinsicht – die Gesellschaft firmen begleitet wird. Auf Basis der Unternehmensstrategie 2025 muss sich immer schneller an neue Gegebenheiten anpas- wurde die Ausgangslage analysiert und Prioritäten festgelegt“, erläu- sen. Gerade für Unternehmen scheint ein „Status quo“ Ge- tert Sylvia Knoll und führt weiter aus: „In erster Linie wollten wir ein schichte zu sein. Um am „wirtschaftlichen Ball“ zu bleiben, braucht es Maximum an Kundenorientierung ermöglichen, unsere Wachstums- stattdessen insbesondere eines: Reaktionsfähigkeit. Industrielle Um- ziele erreichen und die Potenziale der Mitarbeiter*innen noch besser brüche wie die Digitalisierung fordern ein neues Bewusstsein und vor erkennen und fördern.“ allem Mut zur Veränderung. Genau diese Veränderungen verlangen auch einen Blick ins Innere. WACHSTUM ERFORDERT VERÄNDERUNG VERÄNDERUNG VON INNEN NACH AUSSEN RIEDERBAU wickelt immer mehr Aufträge in der Rolle als Totalunter- nehmen ab und bietet von der Projektentwicklung und Planung über RIEDERBAU ist bekannt dafür, die Chancen neuer Innovationen zu die komplette Bauausführung inkl. Statik und Gebäudetechnik alle ergreifen. Das Team möchte dem Wandel nicht hinterherhinken, son- Gewerke aus einer Hand. Im März 2020 wurde das Leistungsrepertoi- dern ihn aktiv mitgestalten. Damit dieses Vorhaben gelingt, braucht re zudem mit der Gründung der Rieder Ausbau GmbH erweitert. Dem es nicht nur die neueste Technik in der Planung und am Bau, sondern vorausgegangen ist ein Strategieprozess mit dem Ziel, eine hochqua- auch eine intensive Auseinandersetzung mit internen Prozessen und litative und kosteneffiziente Ausführung bei Aus-, Umbau und Sanie- Strukturen. Manchmal reicht es nicht mehr, an kleinen Stellschrauben rungen zu gewährleisten und die Abhängigkeit von Subunternehmen zu drehen. Dann ist Change-Management eine Lösung. „Zu Beginn zu reduzieren. All diese Maßnahmen lassen die Wachstumskurve ging es in erster Linie darum, die Strukturen an die Unternehmens- des Traditionsunternehmens deutlich ansteigen. Allein im Jahr 2021 strategie, das geplante Wachstum und die veränderten Rahmenbe- konnte RIEDERBAU dadurch zahlreiche neue Mitarbeiter*innen be- dingungen anzupassen. Besonders wichtig war der Geschäftsführung grüßen – eine erfreuliche Entwicklung, die laut Sylvia Knoll aber auch auch die Einbeziehung der Mitarbeiter*innen und Wissensträger*in- Herausforderungen mit sich bringt. Die Organisation neu aufzustellen FUNDAMENT
bedeutet, die richtigen Fragen im Personalmanagement zu stellen und zu beantworten: Welcher Führungsstil wird verfolgt? Welche Res- sourcen sind erforderlich? Sind die Rollen im Unternehmen richtig verteilt? Gerade die letzte Frage erfordert einen Austausch auf Augen- höhe, wie Sylvia Knoll erklärt: „Manche haben Skills, die besonders als Führungskraft gefragt sind, andere wiederum sind perfekt in der Expertenrolle aufgehoben. Fest steht, es braucht beides!“ Das MiiT Team auf einen Blick NEUE EXPERTENPOWER JE GESCHÄFTSBEREICH SERVICETEAMS ALS DREH- UND ANGELPUNKT Die Unternehmensorganisation besteht nun aus verschiedenen Ge- Damit sich die Geschäftsbereiche bestmöglich auf ihre Kernauf- schäftsbereichen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. „Bisher gaben konzentrieren können, wurden interne Servicecenter ins haben Teamleader verschiedenste Projektarten betreut. Ab sofort Leben gerufen. Die technischen Service Center unterstützen die gibt es für jedes Anliegen unserer Kund*innen die geballte Exper- Geschäftsbereiche in der Kalkulation, integralen Planung, im Ein- tenpower. Wir haben beispielsweise ein Team, welches sich auf Ge- kauf und Bauservice. Zu den Management Services zählen das werbe- und Industriebauten konzentriert und ein anderes Team, das Rechnungswesen, die IT sowie das MiiT. MiiT steht für Mensch, In- sich um die Abwicklung von Wohnbauten kümmert“, erläutert Sylvia novation, Information und Transformation. „Wir haben damit eine Knoll die Vorteile dieser Herangehensweise. Laut ihr gebe es dadurch Stabstelle geschaffen, bei der alle Themen rund um Personal, Wei- nicht nur klare Schnittstellen und Verantwortliche im Haus, sondern terentwicklung, Marketing und Organisation zusammenlaufen“, so für Kund*innen eine deutliche Steigerung des Fach-Know-hows. Die Teamleitung Sylvia Knoll. Voller Vorfreude gibt sie uns noch einen Teams können das Expertenwissen laufend vertiefen und dadurch ein spannenden Ausblick: „Die Weichen sind gestellt, nun folgen wei- Maximum an Erfahrung bieten. Besonders beeindruckend beschreibt tere Anpassungen an unsere neuen Strukturen. Last but not least sie den positiven Umgang mit den Veränderungen: „Es ist spannend, setzen wir auch das Motto ‚Raum folgt Funktion‘ um und erweitern zu sehen, wie schnell sich die neuen Geschäftsbereiche formiert ha- ein weiteres Mal unseren Hauptstandort in Schwoich. Durch die ben. Wichtige Grundlage dafür waren auch viele gute Gespräche zwi- räumliche Nähe sollen die Kommunikation und der Erfahrungs- schen den Mitarbeiter*innen und der Geschäftsleitung.“ austausch innerhalb der Teams noch mehr gefördert werden.“ < NEUE ORGANISATIONSSTRUKTUR EINFAMILIENHAUS & WOHNBAU GEWERBE- & AUSBAU IMMO DESIGN ÖFFENTLICHER BAU INDUSTRIEBAU Egal ob Neubau, Zubau, Der Geschäftsbereich Für komplexe Gewerbe- AUSBAU, UMBAU, SANIERUNG Die RIEDERIMMO Umbau oder Sanierung. entwickelt, plant und baut und Industriebauten finden Baumeister, Mitarbeiter*innen sind Kund*innen werden von der moderne Neubauprojekte im Sie hier die richtigen Kleinbaustellen, Profis in der Entwicklung ersten Idee bis zum Einzug Wohnbau und auch im Ansprechpartner*innen. Sanierungen und Optimierung von begleitet. öffentlichen Bau. Grundstücken mit und ohne Das Team bietet eine Altbestand. Neben architektonischer In der Rolle des Totalun- maßgeschneiderte MALER, PUTZ, TROCKENBAU Kreativität achtet das Team ternehmens steht er Rundum-Betreuung samt Handwerkliche Leistungen Als Totalunternehmen bietet auch auf Machbarkeit, Bauträger*innen sowie Kosten- und Termin- RIEDERIMMO alle Leistun- Effizienz und Transparenz. Gemeinden zur Seite. sicherheit. gen aus einer Hand – von RIEDERBAU-Holztechnik der Machbarkeitsstudie über Standort St. Jakob i.H. die Planung, Ausführung bis hin zur Vermarktung. Technische Services | Kalkulation IT Support | Systempflege Technische Service- Management Service- Integrale Planung | BIM Rechnungswesen Abteilungen Abteilungen Bauservice | Bauhof, Einkauf MiiT | Mensch, Marketing, Organisation 29
IM GLEICHGEWICHT DER KRÄFTE DIE „STABILSTE“ KOMPONENTE AM BAU Meist kennt man sie nur in Zusammenhang mit Brückenbauten, oft wird sie unterschätzt: die Tragwerksplanung. Dabei ist sie Voraussetzung für jegliches Bauvorhaben. Marco Obwaller ist auf diesem Gebiet der neue Experte bei RIEDERBAU und liefert damit auch das letzte fehlende Puzzleteil im BIM-Prozess. A uch wenn sie für den Laien weniger präsent ist als ande- re Fachbereiche, würde ohne die Tragwerksplanung erst einmal gar nichts passieren. Denn ihre Berechnungen bilden die Grundlage für sämtliche Bauvorhaben. Sie sind es, die für die notwendige Stabilität sorgen und auf deren Berechnungs- modellen alle weiteren Entscheidungen im Bauprozess aufbauen. Für Bauingenieur*innen spielen dabei Standsicherheit und Ge- TRAGWERKSPLANUNG brauchstauglichkeit eine zentrale Rolle. Das bedeutet, dass in der Tragwerksplanung die Stabilität und die uneingeschränkte Nut- zung des Gebäudes nachgewiesen werden muss. BAUSTATIK BAUDYNAMIK DIE ERSTEN TRAGWERKSPLANER Die Baustatik ist die Lehre der Die Baudynamik ist die Lehre ruhenden Kräfte und die Lehre vom Einfluss von bewegenden Große Denker wie Archimedes oder Leonardo Da Vinci hatten in von Standsicherheit und Kräften. Im Gegensatz zur Gebrauchstauglichkeit von Baustatik wird in diesem ihren Philosophien bereits erste Ansätze verankert, die sich um Tragwerken im Bauwesen. Aufgabenbereich die Dimension Proportionen und Geometrie drehten. Baumeister haben zu die- In diesem Aufgabenbereich der Zeit bzw. der Frequenz ser Zeit oft Gebäude nur auf Erfahrung gebaut. Ist es dann zu- werden die Kräfte und deren berücksichtigt. Dies wird dann gegenseitige Auswirkungen erforderlich, wenn zeitlich sammengebrochen, wurde das Gebäude einfach mit größeren in einem Bauwerk sowie veränderliche Kräfte auf Dimensionen wieder aufgebaut. Erst Galileo Galilei hat im 17. in jedem dazugehörigen ein Bauwerk einwirken, Jahrhundert die Frage aufgeworfen, wann ein eingespannter Bal- Bauteil berechnet. wie verkehrsbedingte Schwin- ken unter Last brechen würde, und stellte so die ersten Regeln gungen oder Erdbeben. zur Widerstandsfähigkeit von Bauteilen auf. FUNDAMENT
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