WECHSELN AUCH SIE 2019 IN DIE CLOUD?
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WECHSELN AUCH SIE 2019 IN DIE CLOUD? Laut einer IDC-Studie hat sich Cloud Computing Dem Wettbewerb einen Schritt voraus längst etabliert. Demnach lagern bereits jetzt die meisten Cloud-Lösungen bieten gegenüber On-Premises-Lösun- Unternehmen zumindest einen Teil ihrer Daten in externe gen eine ganze Reihe von Vorteilen (siehe kasten S. 60) – Rechenzentren aus. Mit Cloud versus On-Premises treffen allen voran die Skalierbarkeit. Vor allem datengetriebene allerdings auch völlig entgegengesetzte Modelle aufein- Anwendungen wandern laut der IDC-Studie „Cloud Trends ander, die Unternehmen vor Herausforderungen stellen. in Deutschland 2018“ flächendeckend in die Cloud, vor- Welche Vorteile die Cloud gegenüber einer lokalen IT- rangig Workloads, die skalierbare Ressourcen benötigen. Architektur bietet, was Unternehmen beim Wechsel in die Unternehmen können den Bedarf an Speicherplatz, Sicher- Datenwolke beachten müssen und wie sie die Migration heit, Software oder Rechenpower in kürzester Zeit beliebig erfolgreich meistern, lesen Sie hier. steuern. Hingegen können kostenintensive Bereiche wie Wartung, Modernisierung, Datensicherheit und Adminis- © istockphoto INTRE PERFORM 58
Große Vorteile bietet ein Cloud-Contact Center auch, wenn die Zahl eingehender Anrufe hohen Schwankungen unterliegt. tration an den Cloud-Dienstleister ausgelagert werden. dern auch die Kundenbetreuung im Falle eines technischen Gegenüber On-Premises-Lösungen bietet Cloud Compu- Ausfalls jederzeit adäquat aufrechterhalten. Das ist nicht ting deutliche Vorteile, wenn es um Geschwindigkeit und immer selbstverständlich. Davon wissen all diejenigen ein Agilität geht. Mit der hohen Verfügbarkeit von Daten, die Lied zu singen, die von unterwegs mühsam versucht ha- Cloud-Systeme möglich machen, können lokale IT-Syste- ben, sich per VPN (Virtual Private Network) in das Firmen- me kaum mehr mithalten. netzwerk einzuwählen. Mit Cloud-basierten Anwendungen Deshalb sehen auch immer mehr klein- und mittelständi- bleiben dem Kunden negative Erlebnisse erspart, dem sche Betriebe in der Cloud die Chance, sich am Markt im Dienstleister Umsatzeinbußen. Vergleich zu größeren Akteuren besser behaupten zu kön- Große Vorteile bietet ein Cloud-Contact Center auch, wenn nen, indem sie flexibler und schneller auf Kundenbedürf- die Zahl eingehender Anrufe hohen Schwankungen unter- nisse reagieren und damit besseren Service bieten. liegt. Mit Cloud-basierten Lösungen wie CCSP von Eng- Zudem können Agenten im Cloud-Contact Center mobil house Interactive lassen sich Über- und Unterkapazitäten und ortsunabhängig auf notwendige Anwendungen zu- so managen, dass sie der jeweiligen Situation und saiso- greifen. Damit lässt sich nicht nur der Kundenservice bei nalen Schwankungen entsprechend angepasst sind. Um- voller Omnichannel-Funktionalität flexibler steuern, son- gehend lässt sich die gerade benötigte Anzahl an Agenten aus einem virtuellen Pool an Mitarbeitern aktivieren. SICHERES CLOUD COMPUTING Herausforderung: hohe Komplexität, unklare Prozesse Nichtdestotrotz sind Cloud-Lösungen mit gewissen Der Datenzugriff zum Beispiel beim Transfer oder der Schwierigkeiten verbunden, die beim erfolgreichen Einsatz Speicherung in der Cloud ist durch SSL/TSL-Verschlüs- hinderlich sein können. Dazu gehört laut IDC-Studie die selung bzw. Kryptografie-Einsatz gesichert. Allerdings Überlegung, wie die IT-Organisation künftig aufgestellt sollten Cloud-Dienstleister entsprechende Hinweise sein soll und welche Aufgaben die einzelnen IT-Mitarbeiter in ihren Datenschutzerklärungen haben. Algorithmen in der Cloud übernehmen sollen. Knackpunkt aber, so die sorgen dafür, dass es praktisch unmöglich ist, sinn- volle Rückschlüsse auf verarbeitete Daten zu ziehen. Studie, sei es, die vielfältigen Prozesse beim Cloud Compu- Eine weitere Methode, Daten in der Cloud unzugäng- ting zu beherrschen. Dabei gehe es um die passenden Be- lich zu machen, ist die homomorphe Verschlüsselung. triebsmodelle, ausreichende Sicherheit und Compliance, Dabei wird innerhalb der Cloud ausschließlich auf ver- Kostentransparenz, die Nutzerverwaltung und eine effizi- schlüsselten Daten gerechnet, die dann wieder ent- ente Orchestrierung von Cloud Services. schlüsselt werden können. Grundsätzlich gilt, dass der gesetzlich geforderte Daten- Antriebsfeder Hybrid Cloud schutz (DSGVO) ohne technische Hilfsmittel nicht erreicht werden kann. Deren Auswahl und Einsatz wie- Für die Cloud können vier Liefermodelle bereitgestellt derum sind unter anderem abhängig vom Standort des werden: Private Cloud, Public Cloud, Hybrid Cloud und Cloud-Dienstleisters. So warnen zum Beispiel die Da- Community Cloud (siehe kasten S. 61). Nach Meinung tenschutzbeauftragten der Schweiz vor Verletzung der von Arun C. Murthy, Mitbegründer des kalifornischen DSGVO bei Verwendung von Rechenzentren im Aus- Unternehmens Hortonworks, wird 2019 das Jahr der Hy- land. In der Tat unterliegen zum Beispiel Cloud-Dienst- brid Cloud. Mit diesem Cloud-Modell können Daten und leister mit Sitz in den USA dem US-Recht und demnach Anwendungen von einem lokalen Speicher in eine oder dem sogenannten Patriot Act. Sie müssen daher ge- gebenenfalls Daten, die sich auf in- und ausländischen mehrere Public Clouds kopiert oder transferiert werden. Servern befinden, an amerikanische Behörden aus- Beispiele sind Amazon Web Services, Microsoft Azure oder liefern. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, Google Cloud Platform. Anwender von Hybrid Clouds kön- dass Unternehmen, deren Cloud-Dienstleister Kunden- daten weitergeben, empfindliche Geldbußen drohen. ‹ 59 INTRE PERFORM
© istockphoto VOR- UND NACHTEILE tion über die Cloud ist lediglich ein Internetzugang mit VON ON-PREMISES-UND Browser notwendig. Know-how > Cloud-Dienstleister ver- CLOUD-LÖSUNGEN fügen über IT-Spezialisten, die den einwandfreien Betrieb, die Wartung und regelmäßige Updates übernehmen und damit die hohe Verfügbarkeit aller Applikationen gewähr- leisten. ON-PREMISES Nachteile: Datenschutz > Manche Cloud-Dienstleister bzw. Betreiber von Rechenzentren mit Sitz im Ausland sind ge- Vorteile: Maximale Kontrolle > Das Unternehmen hat die setzlich zur Herausgabe an staatliche Behörden verpflich- alleinige Verantwortung und Kontrolle über seine Daten. tet (Beispiel USA). In solchen Fällen gilt es, ein besonderes Datenschutz > Daten werden nicht an Dritte weitergege- Augenmerk auf die Speicherung sensibler Daten zu legen. ben, sondern bleiben im Unternehmen. Datenzugriff > Abhängigkeit > Die Auslagerung von Hard- und Software Unabhängig von der Internetverbindung. bindet an den jeweiligen Cloud-Dienstleister. Damit sind Nachteile: Kosten > Hard- und Software sowie der interne Geschäftsprozesse von dessen Ressourcen abhängig. IT-Betrieb sind meist teurer. Aufwand > Das Unternehmen Datenzugriff > Voraussetzung ist eine Internetverbindung. muss in Eigenverantwortung das Rechenzentrum betreuen (Verfügbarkeit, Updates, Wartung etc.). CLOUD-LÖSUNGEN Vorteile: Skalierbarkeit > Der Bedarf an Speicherplatz, Si- cherheit, Software oder Rechenpower ist beliebig steuerbar. Kosten > Rechenzentrum, Wartung und Administration sind an den Cloud-Dienstleister ausgelagert. Datensicherung > Mittlerweile verfügen die meisten Cloud-Dienstleister über zertifizierte Sicherheitsstandards, die mindestens das Niveau eines Rechenzentrums von Konzernen haben. Der Einsatz hochmoderner Technologien macht die Cloud laut Experten weniger anfällig für Angriffe von außen als © istockphoto On-Premises-Lösungen. Mobilität > Für die Kommunika- INTRE PERFORM 60
Für Dienstleister, die in die Cloud wechseln möchten, ist das C5-Testat des deutschen Bundesamts für e nen also Daten flexibel vom eigenen Rechenzentrum in die Sicherheit in der Informationstechnik Public Cloud und wieder zurück verschieben. (BSI) eine gute Orientierungshilfe. Experten wie Arun C. Murthy sind fest davon überzeugt, dass die Hybrid Cloud zum Standardmodell werden wird, weil Anwender damit relativ unabhängig von einem Pub- lic-Cloud-Anbieter sind. Ähnlich denkt Andrew Wild vom bieter zunehmend zu auf Abonnements basierenden, aus britischen Service Provider und Enghouse-Gold-Partner der Cloud gehosteten Bereitstellungsmodellen wechseln, GCI. „Eine durchdachte Hybrid-Cloud-Bereitstellung kann steigt auch die Zahl der Unternehmen, die sich auf einen die taktische Verwendung von Public- und Private-Cloud- hybriden Ansatz bei der Bereitstellung von IT-Services Services ermöglichen, um den spezifischen Anforderungen stützen. Beispiel Office 365. Diese Cloud-basierte An- des vorhandenen Arbeitspensums bzw. der Auslastung wendung von Microsoft bietet „as a Service“ eine nahezu optimal gerecht zu werden.“ unbegrenzte Skalierung, Flexibilität bei der Lizenzierung Eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einem Hybrid- und Funktionsvielfalt. Die Collaboration-Software wird aus Cloud-Modell könnte nach Meinung von Andrew Wild der Cloud so bereitgestellt, dass sie trotz ihrer Komplexität „Software as a Service“ (SaaS) spielen, eines der drei einfach zu managen ist. Gleichzeitig bietet sie eine kom- verschiedenen Servicemodelle beim Cloud Computing fortable Integration in die Infrastruktur vor Ort. (siehe kasten S. 61). Sein Argument: Da Softwarean- ‹ LIEFERMODELLE: SERVICEMODELLE SO WIRD DIE CLOUD BEREITGESTELLT FÜR DIE CLOUD DIE PRIVATE CLOUD stellt eine dedizierte Infrastruktur SOFTWARE AS A SERVICE (SAAS) – Clouds bieten oder Services bereit, die ausschließlich für eine Organisa- Nutzungszugang von Software-Sammlungen und Anwen- tion betrieben werden. Dies umfasst die Bereitstellung von dungsprogrammen. SaaS-Diensteanbieter offerieren ein Cloud-Diensten in einem privaten Rechenzentrum, das spezielles Angebot von Software, die auf ihrer Infrastruktur entweder von der Organisation des Endbenutzers oder von läuft. SaaS wird auch als Software on Demand bezeichnet. einem Diensteanbieter verwaltet wird. PLATFORM AS A SERVICE (PAAS) – Clouds bieten Nut- DIE PUBLIC CLOUD bietet Zugang zu abstrahierten IT-In- zungszugang von Programmierungs- oder Laufzeitumge- frastrukturen für die breite Öffentlichkeit über das Inter- bungen mit flexiblen, dynamisch anpassbaren Rechen- und net. Public Cloud-Diensteanbieter erlauben ihren Kunden, Datenkapazitäten. Mit PaaS entwickeln Nutzer ihre eige- IT-Infrastruktur zu mieten. Bezahlt wird nur der tatsäch- nen Software-Anwendungen oder lassen diese innerhalb liche Verbrauch, ohne Kapital in Rechner- und Datenzent- einer Softwareumgebung ausführen, die vom Service Pro- rumsinfrastruktur investieren zu müssen. vider bereitgestellt und unterhalten wird. DIE HYBRID CLOUD vereint die Vorteile dieser beiden INFRASTRUCTURE AS A SERVICE (IAAS) – Clouds Bereitstellungsmodelle (Private/Public) und bietet je nach bieten Nutzungszugang von virtualisierten Hardware-Res- Bedarf des Nutzers die Möglichkeit, grenzüberschreitend sourcen wie Rechnern, Netzen und Speichern. Mit IaaS zusammenzuarbeiten, zum Beispiel zwischen Cloud und gestalten sich Nutzer ihre eigenen virtuellen Compu- On-Premises-Umgebungen. ter-Cluster völlig frei und sind daher für die Auswahl, die Installation, den Betrieb und das Funktionieren ihrer Soft- DIE COMMUNITY CLOUD bietet Zugang zu abstrahierten ware selbst verantwortlich. IT-Infrastrukturen wie bei der Public Cloud – jedoch für einen kleineren Nutzerkreis, der sich, meist örtlich verteilt, INFO: www.enghouseinteractive.de die Kosten teilt (zum Beispiel mehrere städtische Behör- den, Universitäten, Betriebe oder Firmen mit ähnlichen In- teressen, Forschungsgemeinschaften, Genossenschaften). 61 INTRE PERFORM
e Wenn es um die Einführung von Clouds geht, gibt es keinen „Big Bang“. Das gilt in der Branche als unbestritten. Längst werden viele Softwareprodukte aus der Cloud bereitgestellt (siehe oben Office 365). Dem Marktforschungsunterneh- men Gartner zufolge soll bis 2020 ein Viertel des IT-Mark- tes Cloud-basiert sein. So gut wie alle großen Anbieter offerieren entsprechende Schnittstellen für Cloud-basier- te Umgebungen. Dieser Trend soll sich nach Meinung von Alex Black, CTO von Enghouse Interactive, weiter verstärken. Für viele Unternehmen und Dienstleister steht daher nicht die Frage im Raum, ob, sondern wann sie in die Cloud wechseln sollen. © istockphoto Checkliste für die Cloud-Migration Da es Cloud-Lösungen nicht von der Stange gibt, sollten diese auf die Unternehmensstrategie abgestimmt werden. INFO Folgende Aspekte sind zu beachten: Antworten auf alle Fragen in Sachen Cloud, Sicherheit, Migration etc. erhalten Interessenten auf der CCW 2019 ΩΩ Welche Anwendungen aus der Cloud sollen genutzt wer- in Berlin (19. bis 21. Februar) am Stand von Enghouse den? Dienstleister sollten Ziele definieren, was sie mit Interactive in Halle 2, Stand B23/B25. Dort zu sehen der Cloud erreichen möchten, um Kostenüberschreitun- sind Kommunikationslösungen, die sowohl lokal gen, verspätete Bereitstellung und Sicherheitsprobleme (On-Premises) wie auch aus der Cloud bedient werden zu vermeiden. können. Enghouse-Experten demonstrieren anhand von Anwendungsbeispielen, dass ein Wechsel in die Cloud ΩΩ Auswahl der Cloud-Modelle und Cloud-Dienstleister, die nicht den Verlust des gewohnten Funktionsumfangs be- am besten zum Unternehmen passen. Nutzt ein Unter- deuten muss. nehmen zum Beispiel mehrere Public Clouds unter- schiedlicher Anbieter, kann es flexibel unter den jeweils CCW-Besucher können vorab einen persönlichen günstigsten Angeboten auswählen. Gesprächstermin am Enghouse-Stand vereinbaren: www.enghouseinteractive.de/ccw2019 ΩΩ Gegebenenfalls müssen Geschäftsprozesse geändert werden, um die Akzeptanz im Unternehmen hinsichtlich Enghouse Interactive, CCW, Halle 2, Stand B23/B25 der Cloud-basierten Applikationen zu gewährleisten. Astrid Pocklington, Marketing Director Enghouse Interactive, ΩΩ Die Bandbreite der Internetverbindung ist von entschei- INFO: www.enghouseinteractive.de dender Bedeutung für die zuverlässige Abwicklung der Geschäftsabläufe. ΩΩ Für den geplanten Einsatz von Applikationen muss der Cloud-Dienstleister ausreichend Schnittstellen bereit- stellen. Sind die angebotenen Schnittstellen sehr her- stellerspezifisch, sollte eine Rücksicherung der Daten auf der eigenen IT-Infrastruktur angeboten werden. ΩΩ Empfehlenswert ist, die Service Level Agreements (SLA) des Cloud-Dienstleisters genau zu prüfen, beispielswei- se, ob die notwendigen Verfügbarkeiten, Backups, Aus- fallzeiten und lokaler Support gewährleistet sind. Bei der Wahl des richtigen Cloud-Dienstleisters sollten IT-Sicherheit und absolute Zuverlässigkeit beim Umgang mit Kundendaten das oberste Gebot sein. Nur dann ist gewährleistet, dass Unternehmensdaten nicht in falsche Hände geraten (siehe KASTEN „Sicheres Cloud-compu- ting“ S. 59). Für Dienstleister, die in die Cloud wechseln möchten, ist das C5-Testat des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine gute Orientierungshilfe. AUTORIN: ASTRID POCKLINGTON, MARKETING DIRECTOR ENGHOUSE INTERACTIVE INTRE PERFORM 62
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