Weiterbildungskonzept Allgemeine Innere Medizin 24 Notfallpraxis - SIWF-Register

 
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Weiterbildungskonzept
                         Allgemeine Innere Medizin
                                   24 Notfallpraxis

Luzerner Kantonsspital      Tel.   041 205 11 11 Zentrale   www.luks.ch
Notfallpraxis Luzern        Tel.   041 205 23 50 direkt
CH – 6000 Luzern 16         Fax    041 205 23 52                   18-02-21 Weiterbildungskonzept NFP.Docx
Inhaltsverzeichnis

1     Angaben zur Weiterbildungsstätte
1.1   Name der Weiterbildungsstätte
1.2   Anerkannte Weiterbildung
1.3   Betriebliche Merkmale der Weiterbildungsstelle
1.4   Anzahl fachspezifische Weiterbildungsstellen an der Weiterbildungsstätte
1.5   Zahl der Konsultationen

2     Ärzteteam
2.1   Verantwortliche Leiter
2.2   Stellvertreterin
2.3   Koordination der Weiterbildungsstätte
2.4   Andere an der Weiterbildung beteiligte Kaderärzte
2.5   Verhältnis Weiterzubildende zu Lehrärzten

3     Einführung beim Stellenantritt
3.1   Einführung in die Arbeitsstätte
3.2   Notfalldienst / Bereitschaftsdienst
3.3   Qualitätssicherungsmassnahmen und Patientensicherheit
3.4   Klinikspezifische Richtlinien

4     Weiterbildungsinhalt
4.1   Lerninhalte nach Kompetenzgrad
4.2   Wissen und Fähigkeiten
4.3   Interventionen, Operationen und andere Massnahmen
4.4   Rotationen
4.5   Strukturierte obligatorische theoretische Weiterbildung intern
4.6   Strukturierte fakultative theoretische Weiterbildung
4.7   Bibliothek
4.8   elektronische Lernhilfen

5     Evaluation
5.1   Arbeitsplatz-basierte Assessments
5.2   Eintrittsgespräch / Verlaufsgespräch

6     Bewerbung
6.1   Termine für Bewerbung
6.2   Adresse für Bewerbung
6.3   Notwendige Unterlagen
6.4   Selektionskriterien / Anstellungsbedingungen
6.5   Ablauf des Auswahlverfahrens
6.6   Anstellungsvertrag

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WEITERBILDUNGSKONZEPT FÜR 24 NOTFALLPRAXIS

                  für Anwärter auf den Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin

      verfasst nach dem Raster für Weiterbildungskonzepte gemäss Art. 41 WBO der FMH

                                     Stand 1. Februar 2018

           Die Personenbezeichnungen beziehen sich jeweils auf beide Geschlechter,
                  der Einfachheit halber wird nur die männliche Form erwähnt.

1     Angaben zur Weiterbildungsstätte

1.1   Name der Weiterbildungsstätte

      24 Notfallpraxis des Luzerner Kantonsspitals
      Departement Medizin, Luzerner Kantonsspital (LUKS), Luzern
      ambulante Weiterbildungsstätte für Allgemeine Innere Medizin Kategorie IV
      (selbständige internistische / interdisziplinäre Notfallstationen)

1.2   Anerkannte Weiterbildung

      Bisher Allgemeine Innere Medizin für 3 Jahre, Kategorie A, gemäss Weiterbildungsordnung
      der FMH vom 21.06.2000, revidiert 06.11.2014. Aktuell Antrag auf Allgemeine Innere Medizin
      für 1 Jahr, Kategorie IV, gemäss Weiterbildungsprogramm der FMH vom 01.01.2011,
      revidiert 05.03.2015.

1.3   Betriebliche Merkmale der Weiterbildungsstelle

      Die 24 Notfallpraxis ist im Organigramm des Departements Medizin des LUKS integriert. Das
      LUKS gehört zu den 3 grössten nicht-universitären Spitälern der Schweiz und gilt als
      Weiterbildungsstätte für Allgemeine Innere Medizin Kategorie A (d.h. 3 Jahre).
      Das Departement Medizin betreibt 180 Akut-, 10 Intensiv-, 4 Strokeunit-, 4 Chest Pain Unit
      und 30 Rehabilitationsbetten und zahlreiche medizinische Ambulatorien. Die Hauptaufgabe
      besteht in der Grundversorgung sowie spezialisierten und hochspezialisierten Versorgung
      der Bevölkerung der Zentralschweiz (Einzugsgebiet >500'000 Einwohner). Jährlich werden
      mehr als 7’500 medizinische Patienten stationär und mehr als 35'000 Patienten ambulant
      (>140'000 Patientenkontakte) behandelt. Etwa drei Viertel der medizinischen
      Hospitalisationen erfolgen notfallmässig.
      Die Gründung der 24 Notfallpraxis im August 2008 erfolgte mit dem Ziel, insbesondere die
      Notfallstation des LUKS von Selbstzuweisungen mit kleineren und mittleren Notfällen und
      sogenannten Walk in-Patienten zu entlasten. Inzwischen erfüllt die Notfallpraxis eine wichtige

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Funktion im Rahmen der medizinischen Grundversorgung der Stadt Luzern und der
      Agglomerationsgemeinden.

      Die 24 Notfallpraxis befindet sich im Hauptgebäude des Kantonsspitals, verfügt über sechs
      Behandlungszimmer, wovon drei für kleinchirurgische Eingriffe eingerichtet ist.
      Die Praxis verfügt über ein eigenes Labor und eine eigene Apotheke.
      Die Ärzte sind zuständig für die medizinische Grundversorgung und Triage von Walk-in-
      Patienten: 85% der Patienten werden nach jeweiliger Diagnostik und Therapie nach Hause
      entlassen, 15% nach der Triage auf die interdisziplinäre Notfallstation überwiesen.

      Im Jahr 2017 suchten 20 570 Patienten die 24 Notfallpraxis auf. Es werden Patienten vom
      17. Lebensjahr bis ins hohe Alter behandelt. Damit wird das gesamte Spektrum der
      ambulanten Allgemeinen Inneren Medizin einschliesslich Notfälle abgedeckt. Die
      Arbeitsabläufe sind mit einer Hausarztpraxis vergleichbar. Die durchschnittliche tägliche
      Patientenzahl liegt bei 52, wovon ca. 60% Erkrankungen aus dem Bereich der Allgemeinen
      Inneren Medizin, 30% der Chirurgie, 10% aus anderen Disziplinen wie HNO,
      Ophthalmologie, Gynäkologie u.a. aufweisen. Patienten ohne Hausarzt oder Touristen
      erhalten für dringende Nachkontrollen Folgetermine. Die Ärzte der Notfallpraxis können
      Konsultationen von Spezialisten des LUKS anfordern, ein Facharzt für Radiologie steht 24h/7
      Tage und somit jederzeit für die Diskussion der Befunde zur Verfügung.
      Abends an Wochentagen (17 Uhr bis 23 Uhr) sowie an Wochenenden und Feiertagen leisten
      Hausärzte der Stadt und Agglomeration Luzern ihren regulären Notfalldienst in der 24
      Notfallpraxis.

      Für das Weiterbildungsprogramm Allgemeine Innere Medizin ist Herr Prof. Dr. Christoph
      Henzen, Departementsleiter und Chefarzt Innere Medizin und Endokrinologie-Diabetologie
      verantwortlich und für die Umsetzung des WBP Frau Dr. Carolin Hauschild, Fachärztin
      Allgemeine Innere Medizin.

1.4   Anzahl fachspezifische Weiterbildungsstellen an der Weiterbildungsstätte

      2 Stellen zu 100% und eine Stelle zu 50% für Facharztweiterbildung Allgemeine Innere
      Medizin.

1.5   Zahl der Konsultationen

         •   ca. 20 570 Patienten pro Jahr
         •   pro Assistent ist mit ca. 60 Patienten pro Woche zu rechnen

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2     Ärzteteam

2.1   Verantwortliche Leiter

             Prof. Dr. med. Christoph Henzen
             FMH für Innere Medizin und Endokrinologie-Diabetologie
             Departementsleiter Medizin
             Chefarzt Innere Medizin & Endokrinologie-Diabetologie
             Luzerner Kantonsspital
             6000 Luzern 16
             Tel. 041 205 51 01
             Fax 041 205 51 82
             E-Mail christoph.henzen@luks.ch

             Dr. med. Carolin Hauschild
             FMH für Allgemeine Innere Medizin
             Leitende Ärztin
             Leiterin 24 Notfallpraxis
             Luzerner Kantonsspital
             6000 Luzern 16
             Tel. 041 205 14 91
             Fax 041 205 23 52
             E-Mail carolin.hauschild@luks.ch

2.2   Stellvertreterin

             Dr. med. Maika Mattmann
             Oberärztin
             Stv. Leiterin Notfallpraxis
             Luzerner Kantonsspital
             6000 Luzern 16
             Tel. 041 205 14 91
             Fax 041 205
             E-mail maika.mattmann@luks.ch

2.3   Koordinatorin der Weiterbildungsstelle

      Dr. med. Carolin Hauschild, Leitende Ärztin, Leiterin Notfallpraxis

2.4   Andere an der Weiterbildung beteiligte Kaderärzte

      Dr. med. Maika Mattmann, Oberärztin, Stv. Leiterin Notfallpraxis

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2.5   Verhältnis Weiterzubildende zu Lehrärzten

      In der Regel 1:1 im Alltag, gesamthaft 2,1:2,5

3     Einführung beim Stellenantritt

3.1   Einführung in die Arbeitsstätte durch

      Dr. med. Carolin Hauschild, Leitende Ärztin, Leiterin 24 Notfallpraxis
      Dr. med. Maika Mattmann, Oberärztin, Leiterin Stv. 24 Notfallpraxis

      Am ersten Arbeitstag erfolgt die allgemeine Einführung für alle neuen Mitarbeiter im Hörsaal
      (inkl. Informationen zu Leitbild) und zusätzlich spezifisch für Ärzte Einführung in die PC
      Programme, elektronische Krankengeschichte, Hygienevorschriften, ethischen Grundregeln,
      etc. Die administrativen Belange (Passwörter, Personal-Badge etc.) werden vor Stellenantritt
      durch eine Medizinische Praxisassistentin der 24 Notfallpraxis erledigt.
      Jedem Weiterzubildenden wird eine der beiden Kaderärztinnen als Tutorin zugeteilt.

      Am Tag des Stellenantritts arbeiten sie gemeinsam eine Checkliste durch, die alle wichtigen,
      abteilungsspezifischen Belange für den reibungslosen Arbeitsablauf thematisiert. Die
      Anwendung der elektronischen Krankengeschichte wird erläutert und auf die Möglichkeiten
      der elektronischen Informationsbeschaffung hingewiesen. Zudem wird der Arzt mit den
      lokalen Gepflogenheiten der Zusammenarbeit (Umgangsformen, Wertschätzung, etc.)
      vertraut gemacht. Auch eine Instruktion der aktuellen Reanimationsguidelines sowie
      Anwendung und Funktion des Defibrillators gehören zu jeder Einführung.
      In der Einarbeitungsphase werden die Assistenzärzte 1:1 begleitet. Die Einarbeitungsphase
      variiert je nach Erfahrung des Weiterzubildenden und ist abgeschlossen, wenn dieser sich im
      täglichen Ablauf sicher fühlt und der Supervisor seine fachlichen und menschlichen Skills als
      genügend erachtet. Danach arbeitet er selbständig, eine Kaderärztin steht im Falle von
      Fragen oder Unklarheiten jederzeit an Ort zur Verfügung.

3.2   Notfalldienst/Bereitschaftsdienst

      Die 24 Notfallpraxis ist täglich, also auch an den Wochenenden und Feiertagen, von 8:00
      Uhr bis 23:00 Uhr, an Samstagen bis 1:00 Uhr geöffnet. Die Weiterzubildenden arbeiten in
      der Regel an Wochentagen zwischen 8 und 18 Uhr. Zusätzlich werden sie an einem bis zwei
      Wochenenden und Feiertagen pro Monat eingeteilt, an denen sie gemeinsam mit dem
      dienstleistenden Hausarzt von 16 Uhr bis zur Schliessung der Praxis arbeiten können.
      Nachtdienste und Bereitschaftsdienste gibt es nicht.

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3.3       Qualitätssicherungsmassnahmen und Patientensicherheit

          Der 24 Notfallpraxis steht das Critical Incidence Reporting System (CIRS) des Luzerner
          Kantonsspitals zur Verfügung. Darüber hinaus kann das Medikamenten-Interaktionsmodul
          auf www.compendium.ch genutzt werden. Unterstützung betreffend Medikamentenfragen
          und -unsicherheiten wird auch engagiert von der Spitalapotheke geleistet
          (Pharmakovigilance). Intern herrscht eine offene Fehlerkultur, in der Fehler im ganzen Team
          zeitnah und konstruktiv besprochen werden.

3.4       Klinikspezifische Richtlinien

          Die Behandlung der Patienten in der 24 Notfallpraxis erfolgt nach den Kriterien der Evidence
          Based Medicine (EBM). Die spitalspezifischen, theoretischen Grundlagen sind in den
          Blaubüchern der jeweiligen Kliniken hinterlegt, sie gelten auch für die 24 Notfallpraxis.
          Zusätzlich sind die SOP der regulären Notfallstation und Up To Date online verfügbar.

4         Weiterbildungsinhalt

4.1       Lerninhalte nach Kompetenzgrad

          Ärztliche Tätigkeiten in der 24 Notfallpraxis können von Assistenzärzten übernommen
          werden, sobald offensichtlich ist, dass die fachlichen und persönlichen Grenzen verlässlich
          eingeschätzt werden können und die jeweilige Massnahme von den vorhergehenden
          Weiterbildungsstellen bekannt ist bzw. beherrscht wird. Alle anderen Tätigkeiten werden so
          lange unter Anleitung einer Kaderärztin vorgenommen, bis eine ausreichende Fertigkeit und
          Sicherheit erreicht ist. Diese wird situationsbezogen und individuell beurteilt. Es erfolgt keine
          Ausweitung der Kompetenzen nach einem starren zeitlichen Schema. Eine der
          Kaderärztinnen steht immer für Rückfragen oder Anleitungen zur Verfügung.

4.2       Wissen und Fähigkeiten

          Die Kandidaten lernen, eigenverantwortlich die medizinische Grundversorgung und
          fachärztliche Betreuung von ambulanten Patienten sicherzustellen.
          Es wird Wert auf eine ausführliche und wegweisende Anamnese durch offene
          Gesprächsführung,       ausführliche    klinische    Untersuchung,    Diagnostik inklusive
          Differentialdiagnosen, Erstellen eines Therapieplanes, Abgabe von Medikamenten sowie die
          schriftliche Abfassung eines Berichtes für die weiterbehandelnde Stelle gelegt.
          Zusätzlich zu den biologischen werden auch die persönlichen, psychischen, sozialen,
          kulturellen und existentiellen Aspekte der Patienten berücksichtigt.

      •   Erkennen von Notfallsituationen in allen medizinischen Bereichen und Einleitung von
          Sofortmassnahmen beim ambulanten Patienten
      •   Richtiges Priorisieren (Triage) bei gleichzeitigem Eintreffen mehrerer Patienten

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•   Anamneseerhebung, Diagnostik und Therapie bei notfallmässig zu hospitalisierenden und
    ambulanten Patienten mit akuter Erkrankung
•   Kennen der Notfallmassnahmen bei Herz-Kreislaufstillstand, Koma, Schock, respiratorischer
    Globalinsuffizienz (Vorgehen anhand von SOP)
•   Teilnahme an Reanimationen
•   Kennen und Beurteilen des Schweregrades einer Notfallsituation beispielsweise der
    Angiologie und Kardiologie (Synkope, Rhythmusstörungen, akutes Koronarsyndrom,
    Herzinsuffizienz, Lungenembolie, Perikarditis, Thrombose, akuter Arterienverschluss,
    hypertensive Krise), Pneumologie (Asthmaanfall,              Aspiration, Reizgasinhalation,
    Pneumothorax), Gastroenterologie (Magen-/Darmblutung, Ulkus, akute Dysphagie, Hepatitis,
    Peritonitis), Nephrologie (Harnwegsinfekt, Pyelonephritis, Harnverhalt, Urolithiasis), Wasser-
    und Elektrolythaushalt (Hypovolämie, Hyponatriämie, Hyperkalzämie), Rheumatologie (akute
    Arthritis, akute Distorsion, akuter Rückenschmerz), Neurologie (Krampfanfall, Schwindel,
    Kopfschmerz, TIA), Infektiologie (Abszess, Pflegmone, Meningitis), Psychiatrie
    (Panikattacke, deliranter Zustand), Hals-Nasen-Ohren (Otitis media und externa, Cerumen
    obturans, Hörsturz, Epistaxis, Sinusitis, Laryngitis), Integument (akutes Ekzem, Urtikaria,
    Herpes zoster, Verätzung durch Laugen und Säuren, Verbrennung)
•   Erkennen, wann eine Hospitalisation regulär und in akuter lebensbedrohlicher Situationen
    notfallmässig erforderlich ist
•   Kennen der häufigen und selteneren, akuten Pathologien in der Grundversorgung, deren
    Pathogenese, Prävalenz, Symptome, Diagnostik und Differentialdiagnostik, Wertung und
    Abklärung der Befunde sowie Behandlung
•   Kennen und Behandeln der häufigen Erkrankungen des Integumentes, des Ohren-Hals-
    Nasen-Rachenbereiches, der Gelenke, der Wirbelsäule, Weichteile, Herz-Kreislauf, Lungen,
    Leber und ableitenden Gallenwege, Pankreas, Niere und ableitenden Harnwege,
    Geschlechtsorgane
•   Kennen der häufigen Infektionskrankheiten und deren Diagnostik, Wertung von
    Laboranalysen und Einleiten symptomatischer oder spezifischer Behandlungen
•   Beurteilung und Behandlung von kleineren Verletzungen (kleine Wundversorgung,
    Ruhigstellung von Gelenken, notwendige Impfung usw.)
•   Kennen von Notfällen aufgrund physikalischer Einwirkungen
•   Erkennen von Misshandlungen
•   Erkennen von Suchtproblemen und anderen psychiatrischen Erkrankungen
•   Kenntnis der Reiseberatung inklusive der dazugehörenden Impfungen und
    Malariaprophylaxe
•   Interpretation von Vitalparametern, Laborresultaten, Punktionen, EKG, Spirometrie
•   Interpretation von radiologischen Untersuchungen von Thorax, Abdomen, Extremitäten,
    Wirbelsäule, Schädel
•   Entnahme von Probenmaterial (diagnostisch/therapeutisch): Blut, Punktionen von Gelenken,
    mikrobiologische Abstriche, Wundabstriche
•   Durchführung von Labortests: Hämatologie, Chemie, Urin
•   Durchführung von Therapiemassnahmen: Injektionen i.v./i.m./s.c./periartikulär; Legen eines
    venösen Katheters inklusive Infusion, Blasenkatheterisierung, einfache physiotherapeutische
    Massnahmen (Blocklagerung, Atemtherapie)
•   Kenntnis der ambulanten Pharmakotherapie, der Nebenwirkungen und Interaktionen,
    Beachten der Medikamentenliste von ambulanten Patienten, Wissen um die Besonderheiten
    der Pharmakotherapie bei geriatrischen Patienten (Beachten der Kreatininclearence),
    Wissen um den Einsatz von Generika und deren Besonderheiten; Kenntnis der ambulanten
    Verschreibung von Betäubungsmitteln

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•   Kenntnis von nicht pharmakotherapeutischen ambulanten Behandlungsmöglichkeiten
      •   Kenntnis der möglichen Spontanverläufe, Kenntnis des Begriffs waitfull watching und dessen
          Anwendung in der ambulanten Versorgung
      •   Kenntnis der ökonomischen Gegebenheiten der ambulanten Versorgung
      •   Kenntnis der Zusammenarbeit mit ambulanten Einrichtungen wie kontrollierte Heroin- und
          Methadonabgabe, Gassenarbeit, Spitex, Heimversorgung, Polizei, Untersuchungsbehörden
      •   Kenntnis von versicherungsmedizinischen und arbeitsrechtlichen Aspekten

4.3       Interventionen, Operationen und andere Massnahmen

      • Beurteilung, Desinfektion und ggf. Versorgung von Wunden durch eine Wundnaht bzw.
        Einleitung einer Wundheilung ad secundam, Wunddebridement, Fadenentfernung
      • Durchführung von Lokalanästhesie, Oberst-Leitungsblock oder Metacarpale-Block im Falle
        von Hand- und Fussverletzungen.
      • Inzision und Drainage oberflächlicher Abszesse
      • Durchführung von Kocher-Keilexzision wegen Unguis Incarnatus
      • Infiltrieren von Schulter- und Kniegelenken
      • Reposition eines luxierten Schulter-, Finger- oder Zehengelenkes

4.4       Rotationen

          In Absprache mit den entsprechenden Klinikleitungen sind Rotationen in die verschiedenen
          Fachdisziplinen des Luzerner Kantonsspitals möglich. In der Regel bringt der Assistenzarzt
          klinische Erfahrung von mindestens zwei Jahren (Allgemeine Innere Medizin und allgemeine
          Chirurgie) mit.

4.5       Strukturierte obligatorische theoretische Weiterbildung intern

      • abteilungsinterne Fortbildung in Notfallpraxis täglich von 08:15-08:45 Uhr (2 h / Woche):
        es werden aktuelle Fälle besprochen, Untersuchungstechniken gezeigt
      • Journal-Meeting Notfallpraxis Mittwoch 08:15-09:15 Uhr (1h/Woche): wechselnde Journals,
        SMF
      • Hausarztfortbildung der Notfallpraxis, alle 2 Monate 1 ½ h: Qualitätszirkel durch Chefärzte /
        Leitende Ärzte aus wechselnden Fachbereichen
      • Montag, Dienstag und Donnerstag supervidierte Abdomen-Sonographien, Dr. med. Carolin
        Hauschild: alle Patienten mit abdominalen Beschwerden werden von Assistenzärzten unter
        Supervision geschallt.
      • Lunch Meeting Spezialmedizin 1 des LUKS (Gastro-, Hämato-, Nephro- und Infektiologie)
        Donnerstag, 12:30-13:15 Uhr (45min/Woche): medizinische Fallbesprechungen
      • Assistentencurriculum Departement Medizin Mittwoch, 12:30-13:30Uhr (1h/Woche):
        Durch Chef- und Leitende Ärzte des Departement Medizin werden im 2-Jahreszyklus alle
        relevanten Themen der Allgemeinen Inneren Medizin und deren Spezialitäten besprochen
        (State of the Art). Videokonferenzübertragung auch an andere Spitäler (Sursee, Wolhusen,
        Stans, Schwyz).

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4.6       Strukturierte fakultative theoretische Weiterbildung

      •   Jeder Weiterzubildende hat ein Anrecht auf 5 Weiterbildungstage im Jahr.
      •   Pharmakotherapie (2h jährlich im Rahmen des Assistentencurriculums): durch die
          Spitalchefapothekerin werden Grundlagen der sicheren Medikamentenverschreibung inkl.
          kantonale Gesetzgebungen vermittelt. Weitere Themen sind Arzneimittelzulassung,
          Interaktionen, der Gebrauch von Pharmainformationen (z. B. Pharmavista), Generika und
          das Meldewesen für unterwünschte Wirkungen.
      •   jeden Donnerstag, 12:30-13:00 Uhr (30min): Histologie-Demonstrationen durch Chefärzte /
          Leitende Ärzte Institut für Pathologie
      •   jeden Freitag, 12:30-13:00 Uhr (30min): Pathologie-Demonstrationen durch Chefärzte,
          Leitende Ärzte Institut für Pathologie
      •   Gesundheitsökonomie wird in einem Spezialkurs von Dr. G. Schüpfer, MBA HSG, jährlich für
          alle LUKS Assistenten in Weiterbildung angeboten.
      •   Frühlingszyklus Departement Medizin (3 Tage/Jahr): beinhaltet Vorträge und Workshops
          praxisrelevanter Themen für den Hausarzt
      •   Regelmässig finden Symposien der Allgemeinen Inneren Medizin und medizinischen
          Fachspezialitäten des Departements Medizin oft unter Mitwirken anderer Spezialisten
          (interdisziplinäre Themendiskussion) statt.
      •   Die verschiedenen medizinischen Fachspezialitäten führen zusätzliche fachspezifische
          Weiter- und Fortbildungsveranstaltungen alleine oder interdisziplinär durch, an denen
          Assistenten teilnehmen können.
      •   Interdisziplinäre    Kolloquien,    z.B.    Tumorboards,   gastroenterologisch-chirurgische
          Fallbesprechung, kardiochirurgische Indikationenkonferenz, interdisziplinäre pneumologisch-
          chirurgische       Fallbesprechung,      interdisziplinäre  neurologisch-neurochirurgische
          Fallbesprechung, Schlafstörungen, Fuss-Sprechstunde, usw. finden regelmässig statt und
          können besucht werden.
      •   Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin und
          Engelbergerwoche nach Absprache.

4.7       Bibliothek

          Es können die Fachbibliotheken und die elektronische Bibliothek des LUKS genutzt werden.
          Diese umfassen eine reichhaltige Fachliteratur mit Standardwerken nicht nur der ambulanten
          Allgemeinen Inneren Medizin und der angrenzenden Fachdisziplinen, sondern aller
          medizinischer Fachgebiete sowie alle wichtigen Fachzeitschriften (u.a. New England Journal
          of Medicine, British Medical Journal, Lancet, Annals of Internal Medicine, Journal oft the
          American Medical Association, Annals of Family Medicine u.v.m.). Ausserdem stehen über
          1000 E-Books aus verschiedenen medizinischen Disziplinen zur Verfügung. Es besteht auch
          die Möglichkeit zur Fernausleihe.

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4.8       Elektronische Lernhilfen

          Jeder Assistent in Weiterbildung verfügt an seinem Arbeitsplatz in der 24 Notfallpraxis über
          einen eigenen PC mit Internetzugang. Es können medizinische E-Books heruntergeladen
          oder Recherchen im Up To Date durchgeführt werden.

5         Evaluation

5.1       Arbeitsplatz-basierte Assessments

      •   MiniCEX: Mindestens 2 x pro Halbjahr muss der Arzt in Weiterbildung ein „mini clinical
          evaluation exercise” durchführen. Selbst- und Fremdbeurteilung im Bereich von
          Kommunikation (Anamnese, Überbringen schlechter Nachrichten, Prävention usw.) und
          Untersuchungsmethoden (Untersuchung von Herz-Kreislauf, Abdomen, Neurostatus usw.)
          dienen der Verbesserung der klinischen Skills einerseits und der Verbesserung der
          Selbsteinschätzung anderseits. Bei nicht Erfüllen der Anforderung kann das entsprechende
          miniCEX unbeschränkt wiederholt werden. Im neuen Weiterbildungsprogramm für den
          Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin werden pro Jahr 4 miniCEX verlangt.

5.2       Eintrittsgespräch / Verlaufsgespräch

      •   Am ersten Arbeitstag findet ein Eintrittsgespräch mit der zugeteilten Kaderärztin der
          Notfallpraxis statt. Hier wird oben genannte Checkliste durchgearbeitet und die
          beiderseitigen Wünsche und Anforderungen dargelegt.
      •   Den Bedingungen der FMH/SIWF entsprechend findet in der Regel erstmals 6 Mt. nach
          Beginn des Arbeitsverhältnisses (bei Ungenügen früher), anschliessend jährlich eine
          offizielle Evaluation statt. Sie basiert auf den Erfahrungen der Leiterinnen der Notfallpraxis
          mit den Kandidaten anlässlich der Zusammenarbeit im Alltag.
      •   Jährlich findet ein Beurteilungs- und Fördergespräch mit den Leiterinnen der Notfallpraxis
          oder bei Bedarf mit der Departementsleiterin statt.

6         Bewerbung

6.1       Termine für Bewerbungen

          jederzeit

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6.2   Adresse für Bewerbungen

      Dr. med. Carolin Hauschild
      FMH für Allgemeine Innere Medizin
      Leiterin 24 Notfallpraxis
      Luzerner Kantonsspital
      6000 Luzern 16
      E-Mail carolin.hauschild@luks.ch

6.3   Notwendige Unterlagen

  •   Motivationsschreiben
  •   Curriculum vitae mit tabellarischer Aufstellung der bisherigen Weiterbildung
  •   Diplom (Staatsexamen), Zeugnisse
  •   Referenzen

6.4   Selektionskriterien / Anstellungsbedingungen

  •   bisherige Weiterbildung: mindestens 1 Jahr Chirurgie und 1 Jahr Allgemeine Innere Medizin

6.5   Ablauf des Auswahlverfahrens

  •   Aufgrund von Referenzen, den bisherigen klinischen Erfahrungen und dem
      Vorstellungsgespräch.

6.6   Anstellungsvertrag

  •   Weiterbildungsvertrag
  •   Der Lohn richtet sich nach den kantonal geltenden Vorgaben und basiert auf der bis zum
      Stellenantritt erworbenen ärztlichen Erfahrung.
  •   Ferienanspruch auf 24 Tage/Jahr
  •   5 Tage/Jahr externe Fortbildung

Luzern, 01.02.2018

Prof. Dr. med. Christoph Henzen
Leiter der Weiterbildungsstätte

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