Welche Vor- und Nachteile hat die Menopausale Hormontherapie (MHT) mit "Bioidentischen" Hormonen?

 
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Welche Vor- und Nachteile hat die Menopausale Hormontherapie (MHT) mit "Bioidentischen" Hormonen?
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      Welche Vor- und Nachteile hat die Menopausale
      Hormontherapie (MHT) mit „Bioidentischen“ Hormonen?
      M. J. Beckermann

      Zitat                                   innerhalb von 10 Jahren nach der Me-        zu tun habe. Vor diesem Hinter-
      Wie beantworten Sie die folgende        nopause mit den Hormonen begin-             grund möchte ich darlegen, was
      Frage einer Patientin: „Ich habe von    nen, die meisten Risiken deutlich ge-       unter bioidentischen oder natur-
      bioidentischen und naturidenti-         ringer oder nicht vorhanden seien.          identischen Hormonen überhaupt
      schen Hormonen gehört – ist das         Das Problem ist, dass alle Ergebnisse       zu verstehen ist und welche gesi-
      eine neue Art der Hormontherapie?       dieser Subgruppenanalysen nicht sig-        cherten Daten es zu ihrer Wirksam-
      Mir wurde gesagt, dass Hormone          nifikant sind [1]. Ungeachtet dessen        keit und ihren Risiken gibt.
      keinen Schaden anrichten können,        haben jüngere Frauen ein niedrige-
      wenn es sich um die gleichen Hormo-     res Ausgangsrisiko für kardiovaskulä-       Begriffsklärung
      ne handelt, die im Körper selbst pro-   re Erkrankungen als ältere Frauen.          Bioidentische bzw. naturidentische
      duziert werden, stimmt das?“            Selbst wenn die Risikoerhöhung bei          Hormone sind Hormone mit der
                                              ihnen genauso hoch wäre wie bei             gleichen chemischen Formel, wie sie
      Hintergrund                             den älteren Frauen, könnten sie ins-        im Frauenkörper produziert wer-
      Vor 19 Jahren wurde die WHI-Studie      gesamt von einem niedrigeren Risiko         den, egal ob sie in Eierstöcken oder
      (Women’s Health Initiative) wegen       ausgehen als die WHI-Studie für die         in chemischen Fabriken hergestellt
      einer Erhöhung der Rate an Brust-       älteren Frauen gezeigt hat. Beim            werden.
      krebs und kardiovaskulärer Erkran-      Brustkrebs ist das anders. Da ist die Ri-
      kungen unter einer kombinierten         sikoerhöhung bei den Frauen, die            Im Frauenkörper spielen vor allem
      Östrogen-Gestagen-Therapie abge-        früh mit der Hormoneinnahme be-             drei Östrogenarten eine Rolle. 17-b-
      brochen. Damit war der Traum vieler     ginnen, sogar größer als bei den Frau-      Östradiol hat die stärkste Wirkung.
      Frauenärztinnen und Frauenärzte,        en, die älter sind als 60 [2, 3].           Östriol und Östron haben einen
      eine vorbeugende Hormontherapie                                                     schwächeren Effekt. 17-b-Östradiol
      könnte das Leben verlängern und         Außer dem Timing soll auch die Art          wurde vor allem in Europa bereits
      kardiovaskuläre Erkrankungen ver-       der Hormone sowie die Applika-              seit den 1960er Jahren zur Behand-
      hindern, geplatzt. Die WHI-Studie       tionsart Einfluss auf das Risikoprofil      lung menopausaler Beschwerden
      war aber nicht konzipiert worden,       haben. Manche Forscherinnen und             eingesetzt, zuerst als Injektionslö-
      um die eigentliche Indikation einer     Forscher, Frauenärztinnen und Frau-         sung, später in Tablettenform und
      Hormontherapie, nämlich die Be-         enärzte vertreten sogar die Auffas-         danach auch zur transdermalen Be-
      handlung von Wechseljahresbe-           sung, dass die „neuen“ Hormonthe-           handlung mit Pflaster und Gel. Des
      schwerden, zu untersuchen. In die-      rapien nur noch Vorteile haben und          Weiteren steht ein 17-b-Östradiol-
      ser Studie ging es darum, herauszu-     mit keinem erhöhten Risiko verbun-          Nasenspray zur Verfügung. Verein-
      finden, ob Hormone Alterskrankhei-      den seien. Das Zauberwort heißt             zelt wurden und werden Frauen
      ten vorbeugen können.                   „Bioidentische Hormone“. Die Ver-           auch mit Östrioltabletten behan-
                                              ordnungszahlen sog. bioidentischer          delt. Diese drei Östrogenarten fal-
      10 Jahre nach dem Abbruch der Stu-      Hormone steigen rasant an, ob als           len unter den Begriff naturidenti-
      die versuchten Forscherinnen und        Fertigarzneimittel oder als in koope-       scher oder bioidentischer Östroge-
      Forscher, neu zu bestimmen, ob Frau-    rierenden Apotheken zusammenge-             ne. Ihre Verwendung ist keineswegs
      en in ihren 50er Jahren, die die Hor-   mischte Magistralrezepturen. Frau-          neu, sondern so alt wie die Hormon-
      mone wegen vasomotorischer Be-          en wird erklärt, dass die neuen Re-         therapie selbst.
      schwerden einnehmen, mit densel-        zepturen mit denen aus der WHI-
      ben Risiken rechnen müssen wie die      Studie überhaupt nicht vergleichbar         Progesteron bzw. Gelbkörperhor-
      WHI-Studienteilnehmerinnen, die         seien. Die Versprechungen sind teil-        mon ist das Hormon, was in der
      durchschnittlich 63 Jahre alt waren.    weise so anmaßend wie in den                zweiten Zyklushälfte bei ge-
      Sie entwickelten die „Timing-Hypo-      1990er Jahren und wollen glauben            schlechtsreifen Frauen produziert
      these“ die besagt, dass bei Frauen,     machen, dass die WHI-Studie mit             wird. Es wird als „natürliches Pro-
      die zwischen 50 und 60 Jahren bzw.      den „neuen“ Behandlungen nichts             gesteron“ den synthetischen Gesta-

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genen gegenübergestellt. Syntheti-      den, aber es gibt nicht die typischen   Ändern Variationen einer Hor-
sche Gestagene haben eine höhere        Beipackzettel. Rechtlich sind Ma-       montherapie deren Vor- und
Wirksamkeit als Progesteron. Sie        gistralrezepturen ausnahmsweise         Nachteile?
können den Eisprung verhindern          nur dann erlaubt, wenn ein deutli-      Die Datenlage zu Variationen einer
und wurden deswegen für Ovula-          cher Zusatznutzen vorliegt oder         MHT hat schwache bis moderate
tionshemmer entwickelt. Das „na-        wenn kein Fertigarzneimittel zur        Evidenzlevel. Die großen randomi-
türliche“ Progesteron wird che-         Verfügung steht. Ärztinnen und          sierten Doppelblindstudien (WHI,
misch produziert. Es findet klinische   Ärzte, Apothekerinnen und Apo-          HERS) wurden mit konjugierten
Anwendung, seit es – etwa seit 20       theker übernehmen die Haftungsri-       Östrogenen (CEE) und Medroxypro-
Jahren – in mikronisierter Form her-    siken, die sonst pharmazeutische        gesteronacetat (MPA) durchge-
gestellt wird. Nicht mikronisierte      Firmen tragen. Sie haben auch eine      führt. Kleinere RCTs und RCTS, die
Progesteronmoleküle werden im           Aufklärungsverpflichtung, die dem       nur über einen kurzen Zeitraum
Magen-Darm-Trakt schnell aufge-         Inhalt von Beipackzetteln ent-          (z. B. 1–2 Jahre) laufen, sind nicht in
spalten und können keine Wirkung        spricht. Deutsche Gerichte legen die    der Lage, seltene Ereignisse wie z. B.
entfalten. Über die Haut wird Pro-      Möglichkeit zur Nutzung dieser          Lungenembolien zu erfassen. Gro-
gesteron kaum bis gar nicht resor-      Ausnahme der Zulassungsverpflich-       ße Kohorten- und Fallkontrollstu-
biert. Alle transdermalen Produkte      tung eng aus – darüber sollten Ärz-     dien (z. B. The Million Women
wirken gar nicht oder nur unzuver-      tinnen und Ärzte, Apothekerinnen        Study, die E3N-Studie, ESTHER-Stu-
lässig. Über Schleimhäute und un-       und Apotheker, die Magistralre-         die, CECILE-Studie, Studie aus UK
verhorntes Plattenepithel wie in der    zepturen anfertigen (lassen) oder       von Renoux) bilden diese Risiken
Vagina kann Progesteron jedoch          weitergeben sich im Klaren sein. Die    besser ab, aber sie sind anfällig für
zuverlässig resorbiert werden.          Produkte werden oft verharmlo-          Verzerrungen und sind nicht be-
                                        send beworben, z. B. „auf der Basis     weiskräftig. Deswegen gelten alle
Früher (vor der WHI-Studie) wurde       von Yamswurzeln“. Tatsächlich           unten angegebenen Aussagen
der Marketingbegriff „natürliche“       werden die meisten Hormone auf          nicht als gesichert. Risikoreduktio-
Östrogene für die konjugierten Öst-     der Basis von Yamswurzeln herge-        nen und -erhöhungen werden in
rogene benutzt. Sie enthalten ein       stellt, und zwar sowohl Östrogene       diesem Artikel wegen der fehlen-
Gemisch aus Östrogenen und östro-       als auch Progesteron bzw. Gestage-      den Vergleichbarkeit der Studien
genartigen Stoffen, die aus dem         ne. Yamswurzeln werden indust-          nicht in Zahlen angegeben.
Harn trächtiger Stuten gewonnen         riell angebaut, weil sie große Men-
wurden. Die meisten US-amerikani-       gen Diosgenin enthalten. Es gehört      Östradiol oral
sche Studien wurden mit konjugier-      zu den Steranen, die als Vorläufer-     Die Ergebnisse der WHI-Studie wur-
ten Östrogenen durchgeführt, u.a.       moleküle für die chemische Produk-      den unter anderem kritisiert, weil
die WHI-Studie. Nach Veröffentli-       tion von Steroidhormonen genutzt        konjugierte Östrogene (CEE) statt
chung der Studie brachen die Ver-       werden. Neben den rechtlichen Be-       17-b-Östradiol, einem sog. bioidenti-
kaufszahlen konjugierter Östroge-       denken sind Magistralrezepturen         schen Östrogen, angewendet wur-
ne in den USA wie auch in Europa        nicht so zuverlässig wie Fertigarz-     den. Was wissen wir über Vergleichs-
drastisch ein.                          neimittel, weil diese einer stärkeren   studien von CEE und Östradiol?
                                        Kontrollen unterliegen [4].
Seit der Verbreitung der alarmie-                                               In einem systematischen Cochrane
renden Daten der WHI-Studie zu          Up-date zu Vor- und Nachteilen          Review [6] finden sich weder Unter-
den Risiken von Hormonen unter-         einer Menopausalen                      schiede in der Wirksamkeit noch bei
laufen manche Ärzte die Angst der       Hormontherapie (MHT)                    den unerwünschten Begleiterschei-
Frauen vor einer Hormontherapie         Für die kombinierte Östrogen-Ges-       nungen wie Brustspannen, Zwi-
durch die Verordnung hormonhal-         tagen-Therapie mit Konjugierten         schenblutungen etc. Unter einer
tiger Magistralrezepturen, im eng-      Östrogenen (CEE) und MPA sind           CEE-Therapie sind zwar die Östron-
lischen compounded hormones. Sie        Vorteile und erhöhte Risiken nach-      spiegel im Blut höher als unter einer
werden nach Vorgaben der Ärz-           gewiesen, zusätzlich sind Vorteile      Östradioltherapie. Unterschiedliche
tinnden und Ärzte in Apotheken          möglich oder ungewiss und Risiken       Auswirkungen auf das Thrombose-
angemischt und den Frauen als „in-      wahrscheinlich (Tab. 1). Dies gilt     Embolie-Risiko, auf koronare Herz-
dividuell auf sie abgestimmte“ Pro-     ebenfalls für die alleinige Therapie    krankheiten oder auf das Schlagan-
dukte verkauft. Inhaltsstoffe und       mit Östrogenen (Konjugierte Östro-      fallrisiko wurden aber in keiner Stu-
Menge müssen zwar deklariert wer-       gene CEE ;  Tab. 2).                   die nachgewiesen.

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                                                                                            Studiendaten zu Hormontherapie
                                                                                            und Brustkrebs von 2019 findet, dass
                                                                                            jede Art der Östrogentherapie mit
                                                                                            einem erhöhten Brustkrebsrisiko
                                                                                            verbunden ist. Das Brustkrebsrisiko
                                                                                            von oralen und transdermalen Öst-
                                                                                            rogenen unterscheidet sich nicht.
                                                                                            Die Ergebnisse sind signifikant [3].
                                                                                            Die französische E3N-Kohortenstu-
                                                                                            die bestätigt, dass das Brustkrebsri-
                                                                                            siko unter oraler und transdermaler
      Tab. 1: Kombinierte Östrogen-Gestagen-Therapie mit Konjugierten Östrogenen            Östrogentherapie gleichermaßen
      (CEE) und MPA. *reduziertes Risiko oder kein Effekt bei jüngeren Frauen bzw. wenige   erhöht ist [10].
      Jahre nach der Menopause; **erhöhtes Risiko bei älteren Frauen; ***Langzeitthera-
      pie mehr als 5 Jahre; modifiziert [5].
                                                                                            Die Östrogendosis
                                                                                            Eine Subgruppenanalyse aller Be-
                                                                                            handlungsarten mit 17-b-Estradiol
                                                                                            eines systematischen Cochrane Re-
                                                                                            views [6] zeigt, dass höhere Dosie-
                                                                                            rungen mit höherer Wirksamkeit
                                                                                            verbunden sein könnten, aber auch
                                                                                            mit mehr unerwünschten Begleit-
                                                                                            erscheinungen.

                                                                                            Oliver-Williams findet in einem Re-
                                                                                            view von 2019, dass Östrogene do-
                                                                                            sisabhängig das Risiko für Thrombo-
                                                                                            se/Embolie und Schlaganfall erhö-
      Tab. 2: Alleinige Therapie mit Östrogenen (Konjugierte Östrogene CEE). *reduziertes   hen [11]. Laut einer Fallkontrollstu-
      Risiko oder kein Effekt bei jüngeren Frauen bzw. wenige Jahre nach der Menopause;     die aus dem UK ist das Risiko für
      **erhöhtes Risiko bei älteren Frauen; modifiziert [5].
                                                                                            Schlaganfälle unter transdermalen
                                                                                            Östrogenen bis 50 mg nicht erhöht.
      Eine Analyse der WHI-Beobach-              zwei Studien transdermales mit             Orale Östrogene und transdermale
      tungsstudie (WHI-OS) zeigt, dass           oralem Östradiol. Die Frequenz             Östrogene mit mehr als 50 mg erhö-
      Östradiol keinen Vorteil hat gegen-        der Hitzewallungen verringert              hen das Risiko für Schlaganfälle [12].
      über CEE in Bezug auf das Brust-           sich in beiden Gruppen gleicher-
      krebsrisiko [7]. Eine Metaanalyse          maßen. Auch die KEEPS-Studie               Eine Metaanalyse der weltweiten
      der weltweiten Studiendaten zu             bestätigt, dass Hitzewallungen,            Studiendaten zu Hormontherapie
      Hormontherapie und Brustkrebs              Nachtschweiß und Schlafstörun-             und Brustkrebs von 2019 findet, dass
      findet, dass jede Art der Östrogen-        gen [8] durch orale und transder-          jede Art der Östrogentherapie mit
      therapie mit einem erhöhten Brust-         male Gabe von Östrogen gleich              einem erhöhten Brustkrebsrisiko
      krebsrisiko verbunden ist. Der Ver-        effektiv behandelt werden.                 verbunden ist. Bei der kombinierten
      gleich zwischen konjugierten Öst-                                                     Östrogen-Gestagen-Therapie ist das
      rogenen und Östradiol fällt eher zu-       Im Hinblick auf kardiovaskuläre Ri-        Risiko höher als bei der alleinigen
      gunsten der konjugierten Östroge-          siken wurden entscheidende Unter-          Östrogentherapie. Über das Aus-
      ne aus. Der Unterschied ist aber           schiede zwischen einer oralen und          maß der Risikoerhöhung einer kom-
      nicht signifikant [3].                     einer transdermalen Östrogenthe-           binierten Östrogen-Gestagen-The-
                                                 rapie festgestellt. Das Thrombose-/        rapie entscheidet nicht die tägliche
      Transdermales statt orales                 Embolierisiko ist laut einem Review        Östrogendosis, sondern ob der Ges-
      Östrogen                                   von Scarabin [9] bei oralen Östroge-       tagenzusatz kontinuierlich oder se-
      Innerhalb eines systematischen             nen allein erhöht, bei transderma-         quentiell erfolgt. Der Unterschied
      Cochrane Reviews [6] vergleichen           len Östrogenen allein jedoch nicht.        wird allerdings erst signifikant nach

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einer durchschnittlichen Einnahme-       siko noch erhöht. Der Vergleich der     wohl als Kapseln zur oralen Einnah-
dauer von 9 Jahren [3].                  Gestagene Levonorgestrel, Noet-         me als auch als Creme zum Auftra-
                                         histeronacetat und Medroxproges-        gen auf die Haut. 13 Apotheken ha-
Transdermales Östrogen I 50 m            teronacetat ergibt keinen Unter-        ben die Medikamente wie verlangt
plus mikronisiertes Progesteron          schied in der Erhöhung des Brust-       hergestellt. Die Wissenschaftlerin-
Während eine Therapie mit oralen         krebsrisikos. Die Daten sind signifi-   nen und Wissenschaftler bestimmten
Östrogenen plus synthetischen Ges-       kant. Für den Vergleich mit mikroni-    die tatsächliche Hormonmenge im
tagenen das Thrombose-Embolie-Ri-        siertem Progesteron lagen nicht ge-     Radioimmunassay. In den Kapseln lag
siko erhöht, ist das Risiko für throm-   nügend Daten vor [2]. Laut französi-    die Östradiolkonzentration zwischen
boembolische Ereignisse und für          scher E3N Publikation 2008 [10] er-     0,365 bis 0,551 mg, in der Creme zwi-
Schlaganfälle bei transdermalen Öst-     höht mikronisiertes Progesteron         schen 0,433 und 0,55 mg. Die Proges-
rogenen unter 50 mg und mikroni-         das Brustkrebsrisiko nicht zusätz-      teronwerte betrugen 90,8 bis 135 mg
siertem Progesteron niedriger als bei    lich, wie es bei anderen Gestagenen     in den Kapseln und 93 bis 118 mg in
den anderen Formen der MHT [12].         der Fall ist – das Ergebnis ist aber    den Cremes. Diese teilweise beträcht-
                                         nicht signifikant. Ab einer Behand-     lichen Schwankungen veranlassten
Manche Studien werten aus, wie           lungsdauer von 6 Jahren ist das         die NAMS (North American Meno-
verschiedene Gestagen-Ergänzun-          Brustkrebsrisiko auch unter Östro-      pause Society) [21] und die FDA
gen das Thrombose-Embolie-Risiko         gen plus mikronisiertem Progeste-       (Food and Drug Administration)[22]
beeinflussen: mikronisiertes Proges-     ron signifikant erhöht [16].            zu einer Stellungnahme, in der vor
teron ist mit keinem oder nur gering                                             einer Hormontherapie mit Magist-
erhöhten Risiko verbunden [9, 13, 14].   Sjögren [17] und Tempfer [18] kom-      ralrezepturen gewarnt wurde, weil
Bei den synthetischen Gestagenen         men in zwei systematischen Re-          die Hormonkonzentrationen zu va-
sind die Ergebnisse in verschiedenen     views übereinstimmend zu dem Er-        riabel und damit unzuverlässig und
Studien unterschiedlich, und sie sind    gebnis, dass mikronisiertes Proges-     unsicher sind. Das hat vor allem eine
auch nicht signifikant. Das ist anders   teron keinen so zuverlässigen Endo-     Bedeutung, wenn durch zu niedrige
bei der Bewertung des Thrombose-         metriumschutz gewährleistet wie         Progesteronmengen das Endomet-
Embolie-Risikos der verschiedenen        synthetische Gestagene. Die konti-      rium nicht ausreichend vor Prolifera-
Gestagene in Ovulationshemmern.          nuierliche Gabe von synthetischen       tion geschützt wird. Ein zusätzlicher,
Diese Ergebnisse können nicht auf        Gestagenen im Rahmen einer kom-         in der Studie nicht weiter beforsch-
die transdermale MHT übertragen          binierten MHT erniedrigt das Risiko     ter Aspekt ist die fehlende Resor-
werden. Deswegen wird hier von           für Endometriumkarzinom. Das            bierbarkeit von Progesteron durch
dem Versuch einer Risikobewertung        trifft bei einer sequentiellen MHT      die Haut. Ein Endometriumschutz ist
der verschiedenen Gestagene zum          mit synthetischen Gestagenen so-        bei transdermaler Anwendung von
Thromboembolie-Risiko Abstand            wie bei einer sequentiellen oder        Progesteron auf keinen Fall gewähr-
genommen.                                kontinuierlichen MHT mit mikroni-       leistet.
                                         siertem Progesteron nicht zu. Zwei
Für das Schlaganfallrisiko spielen       Studien [19, 20] finden ein erhöhtes    Eine andere qualitative amerikani-
die Gestagene eher eine unterge-         Endometriumkarzinomrisiko unter         sche Studie befasst sich mit der Moti-
ordnete Rolle. Mikronisiertes Pro-       einer Kombinationstherapie mit          vation von Frauen, Magistralrezep-
gesteron beeinflusst das Schlagan-       mikronisiertem Progesteron unab-        turen statt Fertigarzneimittel und
fallrisiko nicht oder wenig. Ungüns-     hängig davon, ob Progesteron se-        auch statt sog. alternativer Behand-
tig scheinen nur die Norpregnan-         quentiell oder kontinuierlich einge-    lungsmethoden zu wählen [23]. Im
Abkömmlinge (Nomegestrolacetat,          nommen wurde.                           Rahmen einer größeren qualitativen
Promegeston) zu sein [15].                                                       Studie zu Partizipativer Entschei-
                                         Magistralrezepturen statt               dungsfindung in den Wechseljahren
Die Metaanalyse der weltweiten           Fertigarzneimittel                      wurden 21 Frauen einer Fokusgrup-
Studiendaten zu Hormontherapie           Eine US-amerikanische Studie von        pe, die sich für hormonhaltige Ma-
und Brustkrebs aus dem Jahr 2019         2019 hat die Inhaltsstoffe von Ma-      gistralrezepturen entschieden hat-
zeigt, dass jede Art der Östrogen-       gistralrezepturen geprüft [4]. Die      ten, ausführlich interviewt. Zwar
therapie mit einem erhöhten Brust-       Forscherinnen und Forscher haben        gab es für einzelne Frauen auch indi-
krebsrisiko verbunden ist und jede       Verordnungen von 0,5 mg Östradiol       viduelle Entscheidungsgründe, im
Art der Kombinationstherapie mit         und 100 mg Progesteron an 15            Großen und Ganzen mischten sich
Östrogenen und Gestagenen das Ri-        Apotheken geschickt, und zwar so-       jedoch zwei Stränge: die „push“-

                                                                                                  2/2021
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      und „pull“-Motivationen. Als              Magistralrezepturen entscheiden, hi-        dungshilfe für oder gegen eine Hor-
      „push“-Motivationen werden die            nausgehen. Sie zeigen auf, wie wich-        montherapie. Das Grundrisiko der
      Gründe bezeichnet, die Frauen von         tig es ist, die Prinzipien der Partizipa-   Frauen, zum Beispiel des kardiovas-
      der konventionellen Hormonthera-          tiven Entscheidungsfindung in den           kulären Risikos, wird dort auf der
      pie und auch von den konventionel-        klinischen Alltag zu übernehmen.            Basis eines definierten Algorithmus
      len Alternativtherapien wegführen.        Frauen sollen explizit eingeladen           berücksichtigt. Auch die S3-Leitlinie
                                                werden, über ihre Erfahrungen, Vor-         „Peri- und Postmenopause-Diag-
      Dazu gehören 1. Angst und Unsicher-       lieben und Prioritäten zu sprechen.         nostik und Interventionen“ [2] lie-
      heit in Bezug auf die Arzneimittelsi-     Wenn sie damit ernst genommen               fert Ärztinnen und Ärzten detaillier-
      cherheit, 2. eine Aversion gegen Hor-     werden, öffnen sie sich auch den Er-        te deutschsprachige Hintergrund-
      mone (in den USA speziell gegen kon-      klärungen der Ärztinnen und Ärzte           informationen. Ein aktueller Ratge-
      jugierte Östrogene) und 3. ein umfas-     über die Vor- und Nachteile der ver-        ber „übersetzt“ die Leitlinienemp-
      sendes Misstrauen gegenüber dem           schiedenen Therapieoptionen.                fehlungen in eine allgemein ver-
      Medizinsystem, in welchem die Be-                                                     ständliche Sprache und bietet Ärz-
      lange der Frauen zu wenig beachtet        Fazit                                       tinnen und Ärzten Visualisierungs-
      werden und die medikamentöse The-         Eine menopausale Hormonthera-               material für die Sprechstunde [25].
      rapie überbewertet wird. Mit pflanz-      pie (MHT) ist die effektivste Be-
      lichen Behandlungen und Sojapro-          handlung von klimakterischen Be-            Wenn Frauen durch klimakterische
      dukten waren die interviewten Frau-       schwerden. Die beträchtlichen Risi-         Beschwerden so beeinträchtigt sind,
      en unzufrieden, weil sie nicht effektiv   ken, die die WHI-Studie seit 2002           dass sie sich für eine Hormonthera-
      wirksam waren. „Pull“-Motivationen        gezeigt hat, lassen Frauen − und            pie entscheiden, sollen die verschie-
      sind die Gründe, die eine Behandlung      auch viele Ärztinnen und Ärzte – vor        denen Behandlungsoptionen be-
      mit Magistralrezepturen für Frauen        einer Hormonbehandlung zurück-              sprochen werden. Für hysterekto-
      anziehend macht. Dazu gehört 1. die       schrecken. Es ist wichtig und richtig,      mierte Frauen ist eine alleinige Öst-
      Erfahrung, dass die Mittel wirksam        die Nutzen-Schadens-Bilanz gründ-           rogentherapie am günstigsten. Bei
      sind und die Wechseljahresbeschwer-       lich zu prüfen. Dazu gehört ein em-         nicht-hysterektomierten Frauen ist
      den verschwinden, 2., dass die Frauen     pathisches      Anamnesegespräch,           die transdermale Form (Pflaster oder
      davon ausgehen, dass sie sicherer         welches den Frauen Raum gibt,               Gel) mit weniger Risiken für kardio-
      sind als konventionelle Hormone, 3.,      über ihre Erfahrungen, Sorgen und           vaskuläre Erkrankungen verbunden
      dass sie angeblich individuell auf je-    Vorlieben zu sprechen.                      als die orale Form. Bei einer kombi-
      den einzelnen Frauenkörper und das,                                                   nierten Therapie ist das Gesamtrisi-
      was er braucht, zugeschnitten sind        Für eine partizipative Entschei-            ko am geringsten, wenn eine trans-
      und 4., dass die Therapie von intensi-    dungsfindung ist es wichtig, die            dermale Östrogentherapie (Pflaster
      ver klinischer Betreuung (z. B. Unter-    Motivation der Frauen für oder              oder Gel) mit mikronisiertem Pro-
      suchung regelmäßiger Blut- oder           gegen eine Hormontherapie zu                gesteron kombiniert wird, entweder
      Speichelproben) und Zuwendung be-         kennen und zu respektieren. Infor-          kontinuierlich oder für mindestens
      gleitet ist. Hinzu kommt, dass im         mationen zu Vor- und Nachteilen             12 Tage im Monat. Falls in Einzelfäl-
      deutschsprachigen Raum suggestive         sollen sachlich vermittelt werden           len eine Therapie länger als 5 Jahre
      Begriffe wie natürliche, bioidenti-       und ohne das Bestreben, Frauen in           erforderlich ist, reicht Progesteron
      sche oder naturidentische Hormon-         die ein oder andere Richtung zu             zum Endometriumschutz nicht aus.
      behandlungen von vielen Frauen            drängen. Wenn keine gemeinsam
      und ihren Behandlerinnen und Be-          getragene Lösung gefunden wird,             Es ist der Datenlage nicht angemes-
      handlern mit diesen Magistralrezep-       kann es auch sinnvoll sein, die Ent-        sen, die Risiken einer Hormonthera-
      turen assoziiert und diese Begriffe un-   scheidung aufzuschieben und                 pie zu leugnen oder zu verharmlo-
      gerechtfertigterweise vereinnahmt         einen weiteren Beratungstermin zu           sen, denn alle oben angegebenen
      werden, treffen sie doch genauso auf      vereinbaren. Dann hat die Frau Zeit,        vergleichenden Ergebnisse haben
      jede konventionelle Behandlung mit        sich zwischenzeitlich bei seriösen          keine Beweiskraft. Sie sind „nur“
      17-b-Östradiol, Östriol und Progeste-     Quellen zu informieren. Die NAMS            Hinweise. Da die transdermalen
      ron zu. Die Studie von Jennifer Thom-     (North American Menopause Socie-            Östrogene kombiniert mit mikroni-
      pson kommt zu dem Schluss, dass die       ty) hat eine App, MenoPro [24], ent-        siertem Progesteron außer dem
      Bedeutung der Ergebnisse zur Moti-        wickelt für zwei Zielgruppen, für           nicht so sicheren Endometrium-
      vation weit über das Verständnis, wa-     betroffene Frauen und für behan-            schutz keine anderen Nachteile zu
      rum Frauen sich für hormonhaltige         delnde Ärzte. Sie gibt Entschei-            haben scheinen, sollten sie bei ge-

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gebener Indikation Anwendung
                                         Zusammenfassung
finden. Auch Frauen mit relativen
Kontraindikationen wie Überge-           In den letzten Jahren hat sich die bioidentische menopausale Hormon-
wicht oder mildem Hypertonus kön-        therapie als beliebte Alternative zu synthetischen Hormonen entwi-
nen bei schweren vasomotorischen         ckelt. „Natürliche“ bioidentische Hormone gelten als sicherer. Speziell
Beschwerden die transdermale The-        die in Apotheken selbst zubereiteten Hormone (Magistralrezepturen)
rapie mit mikronisiertem Progeste-       werden als Alternative zu Fertigarzneimitteln verschrieben. Es ist eine
ron erwägen. Von einer kombinier-        falsche Annahme, davon auszugehen, dass nur Magistralrezepturen
ten oralen Östrogentherapie mit          bioidentisch sind. Auch Fertigarzneimittel wie 17-b-Estradiol und mikro-
synthetischen Gestagenen sollte ih-      nisiertes Progesteron haben dieselbe chemische Struktur wie die Hor-
nen dagegen abgeraten werden.            mone, die in Frauenkörpern selbst hergestellt werden. Die Sicherheit
Bei übergewichtigen Frauen muss          von bioidentischen Hormonen ist nie gründlich untersucht worden. Des-
andererseits das Risiko für Endo-        wegen haben Ärzte wenig Gesichertes in der Hand, um ihre Patientin-
metriumkarzinom bedacht werden.          nen zu „natürlichen“ bioidentischen Hormone zu beraten.

Das Brustkrebsrisiko einer transder-     Dieses Review kommt zu dem Schluss, dass eine menopausale Hormonthe-
malen Östrogentherapie mit mikro-        rapie (MHT) die effektivste Behandlung von menopausalen Beschwerden
nisiertem Progesteron kann durch         ist, entweder Estrogene für hysterektomierte Frauen oder Estrogene und
die genannten Studien am wenigs-         Gestagene (inkl. Progesteron) für Frauen mit Uterus. Das kardiovaskulare
ten entkräftet werden. Frauen, die       Risiko hängt nicht von der chemischen Formel der Estrogene ab, sondern
im Gespräch Angst vor Brustkrebs         von dem Applikationsmodus. Transdermale Estrogene sind mit einem ge-
als „push“-Motivation ausdrücken,        ringerenRisikofürThromboembolienundSchlaganfallverbundenalsorale
dürfen nicht beruhigt werden mit         Estrogene. Gestagene erhöhen das Risiko. Vermutlich steigert Progesteron
Sätzen wie: „Die heutigen Hormon-        das Risiko für Thromboembolien nicht so stark wie synthetische Gestagene.
therapien haben gar kein erhöhtes        Generell ist das Risiko einer MHT für kardiovaskuläre Erkrankungen gerin-
Brustkrebsrisiko mehr“. Das wäre         ger für junge Frauen im Vergleich zu Frauen über 60 Jahre. Das Risiko für
eine sträflich fehlerhafte Aufklä-       Thromboembolien ist am höchsten in den ersten zwei Jahren der Hormon-
rung. Aber eine Grafik zu präsentie-     einnahme. Das Brustkrebsrisiko folgt anderen Prinzipien. Frauen, die früh
ren, die das Brustkrebsrisiko, wel-      mit einer Hormoneinnahme beginnen, haben ein höheres Risiko als ältere
ches in den Köpfen mancher Frauen        Frauen. Das Risiko ist umso höher, je länger die Hormone eingenommen
unrealistisch erhöht ist, relativiert,   werden. Alle Arten der Estrogene erhöhen das Brustkrebsrisiko, unabhän-
und darauf hinzuweisen, dass mi-         gig vom Applikationsmodus (außer eine niedrig dosierte vaginale Östriol-
kronisiertes Progesteron mögli-          therapie). Der Zusatz von Gestagenen steigert das Risiko noch. Möglicher-
cherweise ein niedrigeres Risiko hat     weise ist die Risikoerhöhung unter mikronisiertem Progesteron nicht so
als die synthetischen Gestagene,         ausgeprägt wie unter synthetischen Gestagenen, aber das Evidenzlevel ist
das wäre schon angemessen.               niedrig. Nach den derzeitigen Erkenntnissen scheint die transdermale Öst-
                                         rogentherapie plus mikronisiertem Progesteron eine der besten Therapie-
Magistralrezepturen bieten keinen        regime gegen Wechseljahresbeschwerden zu sein.
einzigen Vorteil gegenüber Fertig-
arzneimitteln, wohl aber die oben        Es gibt jedoch keinerlei Hinweise dafür, dass Magistralrezepturen sicherer
aufgeführten Nachteile. Sie sind rei-    oder wirksamer sind als Fertigarzneimittel. Im Gegenteil unterliegen in
ne Augenwischerei, indem sie eine        Apotheken zusammengemischte Hormonprodukte keinerlei Qualitäts-
Pseudo-Natürlichkeit und Pseudo-         kontrolle. Auf die Hormonmenge ist kein Verlass, sie können unerwünsch-
Individualisierung als Verkaufsstra-     te Beimengungen enthalten, und diese Therapien verschlingen oft unan-
tegie benutzen und meist unseriöse       gemessene Summen von Geld. Frauen und ihre Ärztinnen und Ärzte soll-
Versprechungen machen.                   ten über die Risiken von Magistralrezepturen informiert werden, zumal sie
                                         gegenüber Fertigarzneimitteln keinen Zusatznutzen haben, und es auf
In diesem Sinne kann die zu Anfang       dem Markt genügend Auswahl an Fertigarzneimitteln gibt.
des Artikels gestellte Frage zuerst
vertieft (z. B. „Was genau erhoffen      Schlüsselwörter: Hormone – transdermale Östrogene – Progesteron –
Sie sich denn von einer Hormonthe-       Hormonersatztherapie – Brustkrebs – Thrombose – Schlaganfall – Ma-
rapie?) und dann differenziert be-       gistralrezeptur
antwortet werden.

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        Summary
                                                                                          langsam und ruhig atmen, länger
        What are the advantages and disadvantages of menopausal hormone                   ausatmen als einatmen. Das ist eine
        therapy (MHT) with “bioidentical“ hormones?                                       Empfehlung, die in diesen Zeiten
        M. J. Beckermann                                                                  vermutlich für uns alle hilfreich ist.

        In recent years, bioidentical menopausal hormone therapy has emerged              Literatur:
                                                                                          1. Manson J et al. Menopausal hormone
        as a popular alternative to synthetic hormones. There is the belief that              therapy and health outcomes during
        the “natural“ or bioidentical hormones − especially compounded hor-                   the intervention and extended post-
        mones − are a safer alternative to manufactured products. It is a wrong               stopping phases of the Women's Health
                                                                                              Initiative randomized trials. JAMA 2013;
        assumption to think that only compounded hormones are bioidentical.                   310: 1353–68
        Pharmaceuticals like 17-b-Estradiol and micronized progesterone have              2. S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für
        the same chemical formula as the hormones that are produced in wo-                    Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), Pe-
                                                                                              ri- und Postmenopause – Diagnostik und
        men’s bodies. The safety of bioidentical menopausal hormones has ne-                  Interventionen, https://www.awmf.org/
        ver been studied with any rigor. So, doctors cannot adequately advise                 leitlinien/detail/ll/015-062.html
        patients seeking “natural“ bioidentical hormone therapy.                          3. Collaborative Group on hormonal factors
                                                                                              inbreastcancer,Typeandtimingofmeno-
                                                                                              pausal hormone therapiesan and breast
        This review finds that menopausal hormone therapy is the most effective               cancer risk: individuell participant meta-
        treatment available for menopausal symptoms, either estrogen for hyste-               analysisoftheworldwideepidemiological
                                                                                              evidence. Lancet 2019; 394(10204):
        rectomized women or estrogen and progestin (incl. progesterone) for wo-               1159–68
        men with a uterus. Cardiovascular risks are not depending on the chemical         4. Stanczyk FZ et al. Determination of estra-
        formula of estrogens but on the route of administration. Transdermal est-             diol and progesterone content in capsu-
                                                                                              les and creams from compounding phar-
        rogens are associated with a lower risk of thromboembolism and stroke                 macies. Menopause 2019, 26(9): 966–71
        than oral estrogens. Progestin increases the risk. Progesterone may increa-       5. Shufelt Ch & Manson JA. Managing Me-
        se the cardiovascular risk, but not as much as synthetic progestins. The car-         nopause by Combining Evidence with Cli-
                                                                                              nical Judgement. Clin Obstet Gynecol
        diovascular risks of MHT are lower for younger women than for women                   2018; 61(3): 470–9
        over 60. The risk of thromboembolism is the highest in the first two years
        of treatment. The risk for breast cancer follows other principles. Women          Vollständige Literatur unter:
        who start the MHT at an early age are at higher risk. The longer the treat-       https://medizin.mgo-fachverlage.de/
                                                                                          gyne/literatur-gyne/
        ment, the higher the risk. Every estrogen therapy increases the risk of bre-
        ast cancer (except low dose vaginal estriol therapy). The addition of pro-
        gestin augments the risk further. It seems as if the risk of estrogen plus pro-   Interessenkonflikt:
        gesterone is less than the risk of estrogen plus synthetic progestin, but the     Die Autorin erklärt, dass bei der Erstel-
                                                                                          lung des Beitrags keine Interessenkon-
        evidence is low.                                                                  flikte im Sinne der Empfehlungen des
                                                                                          International Committee of Medical
        There is evidence demonstrating that transdermal estrogen associated              Journal Editors bestanden.
        with natural micronized progesterone represents one of the optimal MHT
        regimens. However, there is no evidence that − compared to pharmaceu-             Korrespondenzadresse:
        ticals − compounded hormones are safer or more effective. On the contra-          Dr. med. Maria J. Beckermann
                                                                                          Frauenärztin – Psychotherapeutin
        ry, compounded bioidentical MHT is not subject to any quality control. The        Buchenweg 9
        amount of hormones may vary, they may contain undesirable additives,              50765 Köln
        often costing vast sums of money. Doctors and female patients should be           Tel.: 0221-9591062
                                                                                          m.j.beckermann@t-online.de
        made aware of the potential dangers of compounded hormones.

        Keywords: hormones − transdermal estrogens − progesterone − hor-
        mone replacement therapy − breast cancer − thrombosis − stroke − ex-
        temporaneous prescription

                                                                                          Dr. Maria
                                                                                          Beckermann
      Mir hat an der MenoPro-App beson-          empfohlen wird, über drei Monate
      ders gefallen, dass Frauen, die nur        Lebensstilveränderungen umzuset-
      leichte oder moderate Beschwer-            zen. Frauen werden zum Beispiel
      den haben, in einem ersten Schritt         angeleitet, einer Hitzewallung mit

                2/2021
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