Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein

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Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht

    Anorexiebehandlung in Graubünden

      5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wenn sich alles ums (Nicht-) Essen dreht - Anorexiebehandlung in Graubünden 5.12.2013 E. Schmidt/M. Esenwein
Wo informieren sich Eltern ?

• Internet
• Bücher oder Broschüren
• Freunde
• Hausarzt oder Kinderarzt, Psychiater,
  Psychologe
• Alternativmedizinische Angebote
Was macht die Hausärztin oder Kinderarzt,
wenn er erstmals wegen Verdacht auf eine
Anorexie konsultiert wird ?
• Anamnese erheben
• Untersuchungen durchführen
• Verdachtsdiagnose stellen

• Erste Weichenstellung !
Sehr rasche Gewichtsabnahme

BMI deutlich unter 16

Körperlicher Zustand schlecht

Medizinische Risiken erheblich

Eltern überfordert
Langsame Gewichtsabnahme

BMI noch über 16

Körperlicher Zustand noch stabil

Eltern können die Situation noch tragen
Ambulante jugendpsychiatrische Abklärung

• Abklärung von Ressourcen und Belastungen
• Vorbefunde einholen, Anamnese ergänzen
• Differentialdiagnostik, Begleiterkrankungen
• Informationen über die Erkrankung abgeben
• Erfassung von Krankheitseinsicht und
  Veränderungsmotivation
• Auftragseinholung
• Grenzen definieren
Belastungen und Ressourcen
Aufbau des ambulanten Behandlungsrahmens
Zusammenarbeit mit Haus- oder Kinderärzten

• 1. Auftrag von der Familie
• 2. Klare Arbeitsteilung:
• Psychotherapeutin behandelt im Auftrag der Familie
  beziehungsweise der Jugendlichen
• Hausarzt wiegt und informiert über das Gewicht, führt
  weitere Untersuchungen durch

• Gegenseitiger Austausch ist notwendig !
Szenario 1 Die Essstörung hat kürzlich begonnen

• Minus 10 kg in 8 Wochen

• BMI um 15

• Eltern ratlos und verunsichert

• Wenig Motivierbarkeit/Krankheitseinsicht
Anorexiebehandlung in der Kinderklinik des
Kantonsspitals Chur
Multimodale Behandlung

•   Somatische Behandlung
•   Liaisonjugendpsychiatrie/-psychotherapie
•   Schule
•   Ergotherapie
•   Physiotherapie
•   Interne Ernährungsberatung
•   Kunsttherapeutisches Angebot
Behandlungskonzept

• Verhaltenstherapeutisches Stufenkonzept

• Systemische Therapie mit Eltern / Familie

• Einzeltherapeutische Begleitung
Ausserkantonale Alternativen zur Behandlung im
Kinderspitalrahmen

• Falls die Familie eine Behandlung in Chur ablehnt
  oder eine Behandlung in Chur erfolglos blieb

• Ostschweizer Kinderspital in St. Gallen
• Kinderspital der Universitätskliniken in Zürich
Szenario 2 Keine Besserung unter ambulanter
           Therapie/ Chronischer Verlauf

•   Gewicht bleibt zu tief
•   oder sinkt langsam weiter
•   Motivation zu Veränderung schwankt
•   oder reicht nicht aus
•   Psychische Begleiterkrankung
•   Ambulanter Rahmen reicht nicht aus
Stationäre Psychotherapie in der Jugendstation
der KJP Graubünden in Chur
Jugendstation der KJP GR

• Stationäre Psychotherapie für Jugendliche und ihre
  Familie
• Kleingruppe (maximal 6-7 Jugendliche)
• Alter: 14-18 Jahre
• Altersgemässe Tagesstruktur und Aktivitäten
• Ernährungsberatung und somatische Abklärungen in
  Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital in Chur
• Essbegleitung
• Schule
Ausserkantonale Alternativen für stationäre
Psychotherapie der Anorexie bei Jugendlichen

•   Klinik Littenheid (TG)
•   Jugendstation der KJPD Zürich
•   Jugendstation der UPD Bern (Ittigen)
•   Klinik Sonnenhof in Ganterschwil (SG)
    (Kostengutsprache für Jugendliche aus Graubünden
    evtl. nicht möglich)
Das kritische Alter für die Eltern und Behandler

  18 !
Behandlung von Adoleszenten um 18 Jahre mit Anorexie

• Ambulante Behandlung ist bei der kjp möglich

Warum bei Kinder- und Jugendlichentherapeuten?
• Verzögerte psychische Entwicklung
• Selbstständigkeit reicht nicht für Einzelbehandlung
• Ablösungsthemen
• Therapiemotivation kommt von der Familie
Stationäre Behandlung für Adoleszente mit Anorexie

• BMI gefährlich niedrig: Kantonsspital Chur,
  vorzugsweise auf der Kinderstation
• BMI über 16, Krankheitseinsicht und Motivation
  vorhanden: Jugendstation der KJP
Was tun, wenn die Patientin vital gefährdet ist und sich
weigert stationäre Behandlung zu akzeptieren?

• mit anderen Fachleuten Optionen diskutieren
• die Familie einbeziehen
• Zwangseinweisung per FU ist rechtlich möglich,
  behebt aber den Widerstand der Patientin nicht
• Evtl. ist das Scheitern und Sterben als möglichen
  Ausgang zu akzeptieren und so zu thematisieren
Optionen für Anorexiepatientinnen ab 18 Jahre, die sich
schon autonom für eine Einzelbehandlung entscheiden
können

• Psychotherapiestation der PDGR in Chur
• Spezialstation der Klinik für Psychiatrie und
  Psychotherapie der Universität Zürich
• Klinik Schlössli
• Klinik Littenheid
• Klinik Aadorf
Wenn die Behandlung im stationären Bereich beendet
wird…

• Eine Anorexie zu überwinden dauert ca. 1-3 Jahre
• Die Rückkehr in den Alltag bedeutet eine weitere
  Herausforderung
• Daher wird vor Austritt eine verbindliche
  therapeutische Anschlussbehandlung und
  Grenzwerte betreffend erneuter Gewichtsabnahme
  vereinbart
Begleitung von Adoleszenten mit chronifizierter
Anorexie

• Nicht resignieren !
• Die Patienten und ihre Familie können von einer
  ambulanten Begleitung durch Therapeuten auch
  dann profitieren, wenn es nicht um eine Heilung der
  Anorexie geht
• Die Lebensqualität und Bewältigung kann verbessert
  werden
• Konfliktthemen der Familie können evtl. trotzdem
  angegangen werden
Das Wichtigste in Kürze

• Die Anorexie bleibt eine sehr ernsthafte Erkrankung
• Sie kann unbehandelt eher chronifizieren
• Daher frühzeitig aktiv werden
• Vernetzung ist wichtig
• Im Kanton Graubünden bestehen zentrumsnah
  ambulante und stationäre Behandlungsangebote
• In den übrigen Regionen kann in der Regel ein
  ambulantes Behandlungsnetz aufgebaut werden
• Informationen oder Empfehlungen dürfen bei uns
  gerne eingeholt werden
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Kontaktadresse:

Kinder- und Jugendpsychiatrie Graubünden
www.kjp-gr.ch
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