Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030 - Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023
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Stadt Ulm Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030 Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023
Impressum Ausloberin Stadt Ulm Stadt Ulm, Fachbereich Stadtentwicklung Bau und Umwelt, Koordinierungsstelle Großprojekte (KOST) Münchner Straße 1, 89073 Ulm www.lgs-ulm.de www.ulm.de Verfahrensbetreuung und Vorprüfung Steigweg 24, 97318 Kitzingen www.arc-gruen.de Ansprechpartner: Thomas Wirth, Landschaftsarchitekt, Stadtplaner Wir legen auf eine gendergerechte Schreibweise Wert und verwenden grundsätzlich geschlechtsneutralisierende und geschlechterspezifische Formulierungen. Um die Lesbarkeit zu unterstützen, wird als Ausnahme das generische Maskulinum genutzt. Sollte uns die gendergerechte Schreibweise im Einzelfall nicht gelingen, sind selbstverständlich immer gleichzeitig und chancengleich Frauen und Männer angesprochen. Die Bildrechte, soweit nicht anders verzeichnet, liegen bei der Stadt Ulm, bei arc.grün|landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh oder bei den genannten Büros. Förderer und Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucher- schutz Baden-Württemberg Unterstützer Kernerplatz 10 70182 Stuttgart www.baden-wuerttemberg.de/de/startseite/ Architektenkammer Baden-Württemberg Danneckerstraße 54 70182 Stuttgart www.akbw.de/ bwgrün.de Förderungsgesellschaft für die Baden- Württembergischen Landesgartenschauen Parkstraße 1 73760 Ostfildern www.bwgruen.de 2 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Inhalt Seite 1. Aufgabenstellung 6 2. Verfahren 8 3. Preisgericht, Sachverständige und Vorprüfung 10 4. Preistragende und Anerkennung 12 5. Weitere Einreichungen / Teilnahmen 30 Luftbild Wilhelmsburg © Geyer Luftbild Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 3
Vorwort Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, große Ereignisse werfen ihre Sie können anhand dieser Do- Mein Dank geht neben dem Schatten voraus, deshalb ist es kumentation überprüfen, wie engagierten Preisgericht erfreulich, einen wesentlichen gut den Preistragenden diese unter dem Vorsitz von Herrn Schritt gegangen zu sein: herausfordernde Aufgabe ge- Prof. Dr. Frank Lohrberg allen der erfolgreiche Abschluss des lungen ist. Teilnehmenden, die sich mit Wettbewerbs zur Gestaltung unterschiedlichsten Ideen an der Daueranlagen der Landes- Nach der Vorarbeit: einer dieser anspruchsvollen Auf- gartenschau 2030 in Ulm. umfangreichen Abstimmung gabe beteiligt haben. Dazu Diese wird zum zweiten Mal und Erstellung der Auslobung, gehören die Mitglieder des nach 50 Jahren wieder hier Zusammenstellung der Unter- Fachbeirats und des Bürgerbei- stattfinden. lagen und des Preisgerichts, rats ebenso wie die vielen Bür- war das Interesse an einer Teil- ger:innen des BürgerForums Stadt und Bürgerschaft haben nahme erfreulich groß. im Herbst 2021 mit anschlie- sich viel vorgenommen: Eine ßendem Online-Dialog. dauerhafte Umgestaltung Mit den abgegebenen 14 des Stadtraums zwischen Entwürfen hat sich die Jury am Herzlichen Dank auch an die Wilhelmsburg und Donau mit 10. und 11. März 2023 inten- Mitglieder des Gemeinderats, dem Fokus auf die Bundes- siv beschäftigt, die attraktivs- die den Prozess aktiv begleitet festung Ulm, einer der größten ten Vorschläge herausgefiltert haben, die Vertretung des erhaltenen Festungsanlagen in und über die Preistragenden Landesamtes für Denkmal- Europa. entschieden. pflege, der Vertreterin der „Mit der Landesgartenschau Fördergesellschaft für die sollen die Glacisanlagen der Als erster Preisträger wurde Baden-Württembergischen Bundesfestung als durchgän- das Büro SINAI mit Machleidt Landesgartenschauen und gig erlebbarer und nutz- und SHP ausgezeichnet. Auf dem Vertreter des Ministeri- barer Grünraum in einem dem zweiten Platz landete der ums für Ernährung, Ländlicher schlüssigen Gesamtkonzept Entwurf des Büros Planorama Raum und Verbraucherschutz ausgebaut und die prägnan- und auf dem dritten Platz das Baden-Württemberg. te Gestalt im Straßenraum Büro A24 Landschaft mit oran- herausgearbeitet werden.“ So ge edge. RMP Stephan Lenzen Nicht unerwähnt bleiben stand es in der Auslobung. Landschaftsarchitekten erhielt sollen die Mitarbeitenden der eine Anerkennung. Verwaltung, deren zielgerich- tete Zusammenarbeit einen hohen Koordinierungsauf- wand erforderlich machte und auch im weiteren Verfahren machen wird. Das Büro arc.grün aus Kitzin- gen hat uns kompetent und zuverlässig durch den Wett- bewerb gebracht. Auch dafür: herzlichen Dank. Tim von Winning Bau- und Umwelt- bürgermeister der Stadt Ulm 4 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Aufgabenstellung Die Stadt Ulm wird im Jahr Mit der Landesgartenschau Die B10 hat innerörtliche, 2030 eine Landesgartenschau sollen die Glacisanlagen der regionale und überörtliche ausrichten. Diese findet 50 Bundesfestung als durchgän- Bedeutung. Sie erschließt die Jahre nach der ersten Landes- gig erlebbarer und nutzbarer beiden Städte Ulm und Neu- gartenschau (1980 in Ulm und Grünraum in einem schlüs- Ulm und verbindet die A8 im Neu-Ulm) statt. Die Bundes- sigen Gesamtkonzept aus- Norden mit der A7 im Süden. festung Ulm, eine der größten gebaut und die prägnante Mit bis zu rund 86.000 Kfz erhaltenen Festungsanlagen in Gestalt im Stadtraum heraus- täglich ist sie hochbelastet. Europa, wird Thema und Ort gearbeitet werden. 90 Prozent der Verkehre sind dieser Landesgartenschau sein. innerörtliche bzw. regionale Sie legt sich als dritter Fes- Schwerpunkt für die Landes- Verkehre. Die dominanten tungsring um die Innenstadt, gartenschau ist das Westglacis Verkehrsflächen entlang der wurde aber seit ihrer Entste- von der Wilhelmsburg bis zur B10 sollen reduziert, optimiert hung vor über 150 Jahren in Donau. Dabei entsteht die und mit dem Ziel der Flächen- Teilen geschleift, überbaut und Möglichkeit, der mit Freiräu- gerechtigkeit neu aufgeteilt zerstört. men unterversorgten West- werden. Die Straße soll dabei stadt und dem östlich der ein stärkerer Bestandteil der Prägendes Element der Anlage B10 gelegenen Dichterviertel umgebenden Stadtquartie- ist die Wilhelmsburg auf dem zusätzliche und gut nutzbare re werden, um dadurch die Michelsberg. Grün- und Erholungsflächen Trennwirkung zu reduzieren. Trotz ihrer beeindruckenden anzubieten. In Voruntersuchungen wurde Größe und ihrer Potenziale die Machbarkeit der Reduktion kommt der Festungsanlage Die denkmalgeschützten An- von Verkehrsflächen nach- nicht die entsprechende Be- lagen der Bundesfestung aus gewiesen und Vorplanungen deutung und Aufmerksamkeit Mauerwerks- und Erdbauwer- erstellt. Sämtliche Flächen in der Stadt zu. Städtebauli- ken sollen herausgearbeitet die direkt an der hochbelas- che Bezüge zwischen Innen- und die ursprünglich militä- teten B10 liegen, erfordern stadt und Festung sind nicht risch konzipierte Festung in eine enge Verzahnung von erlebbar, Aussenforts und neue Freiräume mit vielfältigen Verkehrs- und Landschafts- Glacisanlagen sind kaum im Nutzungsangeboten transfor- planung. öffentlichen Raum präsent. Die miert werden. Dem Denkmal- riesigen Flächen und gewalti- und Naturschutz soll Rechnung Die Mission für die Landes- gen baulichen Anlagen bieten getragen werden. Bestehende gartenschau 2030 besteht aus ein vielfältiges Potenzial für Grün- und Freiräume sollen vier zentralen Punkten: Radweg entlang der B10 Freiflächen, landschaftsräumli- gesichert, qualifiziert, erweitert - Bundesfestung im Stadtraum che Vernetzungen, stadträum- und untereinander vernetzt integrieren liche Verknüpfungen, nachhal- werden. Im westlichen Glacis- - Verloren gegangene Freiräu- tige bauliche Entwicklungen bereich liegen heute vor allem me zurückerobern und neue Nutzungsmöglich- große Verkehrstrassen und - Artenreiche Grünräume keiten. eine Bahnfläche. schaffen - Verkehrsdominanz reduzie- ren und stadtverträgliche Doppelcaponniere - Kienlesbergbastion Mobilität fördern Blaubeurer Tor 6 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Verfahren Der Durchführung dieses geprüft. Wettbewerbs lagen die Richtli- Weitere 24 Teilnehmende nien für Planungswettbewerbe wurden durch einen offenen RPW 2013 vom 31.01.2013 in Teilnahmewettbewerb gemäß Verbindung mit dem Einfüh- § 3 Abs. 3 RPW ausgewählt. rungserlass vom 28.02.2013 Davon sollten fünf Teilneh- zugrunde. mende ausgewählt werden, Die Anwendung und Anerken- die als „junge Büros“ den nung der RPW 2013 war für Nachweis Ausloberin und Teilnehmen- • Teilnehmende jünger als den sowie alle übrigen Betei- 40 Jahre (zum Stichtag ligten verbindlich, soweit diese 01.01.2022) Auslobung nicht ausdrücklich • und/oder Abschluss Hoch- davon abweicht. schule oder gleichwertiger Im Anwendungsbereich der Nachweis nicht älter als 10 VgV, die als Grundlage der Jahre (Stichtag 01.01.2012) Vergabe gilt, wird die Aus- erfüllen. loberin nach § 14(4) Nr.8 VgV ein Verhandlungsverfahren Es sind 14 prüffähige Wett- durchführen. bewerbsarbeiten eingegan- gen. Bei allen eingereichten Die Auslobung wurde mit der Arbeiten wurde der Nachweis Architektenkammer Baden- der fristgerechten Abgabe er- Württemberg abgestimmt und bracht. Alle Arbeiten wurden ist unter der Nummer 2022 – unter Wahrung der Anonymi- 2 – 14 registriert. tät eingereicht. Die Auslobung wurde nach §3 Abs.1 und 2 RPW 2013 Der erste Rundgang verlief ordnungsgemäß bekannt ge- ohne Ausscheidung eines macht. Beitrags. Im zweiten Arbeitsgang wur- Gegenstand des Wettbewer- den die Arbeiten detaillierter bes war die Ausarbeitung diskutiert und beurteilt. Aus- eines freiraumplanerischen führlich ging das Preisgericht Entwurfs für die Gestaltung auf die städtebaulichen Quali- der Daueranlagen der Landes- täten und Funktionalitäten der gartenschauflächen. Entwürfe ein. Das Verfahren wurde als Nach Abschluss des Realisie- anonymer, nichtoffener, ein- rungswettbewerbs wird ein stufiger, einphasiger freiraum- Verhandlungsverfahren ohne Wilhelmsburg © Geyer Luftbild planerischer Realisierungs- Teilnahmewettbewerb nach wettbewerb mit Ideenteil § 14 Abs. 4 Nr. 8 VgV durch- Glacis-Anlagen durchgeführt. geführt. Die Ausloberin wird, Teilnahmeberechtigt waren unter Würdigung der Empfeh- Landschaftsarchitekt/innen, lungen des Preisgerichts, einen auch mit Stadtplaner/innen in der Preistragenden mit den Bewerbergemeinschaft. Die ausgelobten Planungsleistun- Hinzuziehung von Verkehrs- gen beauftragen. anlagenplaner/innen wurde empfohlen. Zugelassen waren Einzelbewerber und Bewerber- gemeinschaften. Die Zahl der Teilnehmenden des Wettbewerbs war auf 30 begrenzt. Die Ausloberin hat vorab sechs Teilnehmende direkt benannt und eingela- den. Die Eignungskriterien der gesetzten Büros wurden 8 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Wilhelmsburg Kienlesbergbastion Bahnpark Blaubeurer Tor ULM Hbf Ulmer Münster Glacispromenade Mittelbastion Ehinger Tor Obere Donaubastion Ehinger Anlage Rahmenplan Landesgartenschau mit Ideen- (blau) und Realisie- rungsteile (rot) © geändert nach Treibhaus/Stete/SHP 0 25 50 100 M 1:1000 Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 Rahmenplan LGS 2030 Ulm Stand 28.02.2022 9
Preisgericht, Sachverständige und Vorprüfung Das Preisgericht wurde in folgender Zusammensetzung gebildet und vor der endgültigen Abfassung der Auslobung gehört. Das Preisgericht tagt in nichtöffentlicher Sitzung. Fachpreisrichter/innen Tim von Winning, Architekt und Stadtplaner, Bau- und Umwelt- bürgermeister,Ulm Tobias Baldauf, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, München Prof. Pascale Richter, Architektin, Straßburg Prof. Dr. Frank Lohrberg, Landschaftsarchitekt, Stuttgart Axel Springsfeld, Verkehrsplaner, Aachen Ulrich Krüger, Landschaftsarchitekt, Dresden (anstelle von Frau Prof. Kirchner) Urs Müller-Meßner, Landschaftsarchitekt, Stuttgart (anstelle von Herrn Prof. Schenk) Stellvertreter/innen Carola Christ, Stadtplanerin, Hauptabteilung Stadtplanung, Umwelt, Baurecht, Stadt Ulm Sachpreisrichter/innen Doris Schiele, Fraktion GRÜNE (anstelle von Frau Mann) Dietrich Koch, MLR Baden-Württemberg Banu Cengiz Öner, Fraktion GRÜNE Reinhold Eichhorn, Fraktion FWG Dr. Thomas Kienle, Fraktion CDU/UfA Martin Rivoir, Fraktion SPD Stellvertretende Sachpreisrichter/innen Winfried Walter, Fraktion CDU/UfA Dorothea Kühne, Fraktion SPD Sachverständige Berater/innen Christian Giers, VGV/GF Abteilungsleitung Grünflächen Harald Walter, KOST Koordinierungsstelle Großprojekte Christian Strunk, Sachgebietsleitung Verkehrsplanung Lars Schneider, Planungen von LSA und verkehrstechn. Einrich- tungen Sarah Waschler, Sozialplanung im Fachbereich Bildung und Soziales Edith Heppeler, bwgrün.de Beata Hertlein, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungsprä- sidium, Stuttgart Ute Metzler, Verkehrsplanung (VGV/VP) Abteilungsleitung (anstelle von Herrn Jung) Vorprüfung Die Vorprüfung erfolgte durch arc.grün I landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Thomas Wirth, Sarah Geißler, Robin Holfelder, Stephan Kaufold in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Stadtentwicklung, Bau und Umwelt der Stadt Ulm Jutta Krasenbrink, Andrea Lippert. 10 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
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Preistragende 1. Preis Anerkennung SINAI Gesellschaft für Landschafts- RMP Stephan Lenzen Landschafts- architekten, Hamburg mit architekten, Köln Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin Dipl.- Ing. Stephan Lenzen und SHP Ingenieure GbR, Hannover Mitarbeit: Sabelo Jeebe, Jiachen Li, Theresa Herrmann Visualisierung: David Willner AW Faust (SINAI) Prof. Dr.-Ing. Daniel Seebo (SHP Ingenieure) www.rmpsl.la Prof. Dipl. Ing. Benjamin Wille (Machleidt) Mitarbeit: Theresa Balogh, Sophie Holz, Kaiyan Jin, Maja van der Laan, Leoni Layer, Loay Mohamed, Martin Peters, Camil- le Régimbart, Katja Schneider, Qingfeng Wang (SINAI), Lasse Schmalfuß (Machleidt) www.sinai.de www.shp-ingenieure.de www.machleidt.de 2. Preis Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin Maik Böhmer Mitarbeit: Janina Gäckler, Fabian Karle, Otis Schmidt, Jonas Möller, Tom Schneider, Sarah Lemnitz, Fabiha Fairooz, Rosa Goldmann Visualisierung: Lindenkreuz Eggert www.planorama.eu 3. Preis A24 Landschaft Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin mit orange edge – Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, Hamburg Dipl.-Ing. Jan Grimmek, Dipl.-Ing Steffen Robel Dipl.-Ing. Henrik Sander, Prof. Dr. Stefanie Bremer Mitarbeit: Ermal Molishti, Zlatina Petrova Stoyanova, Xinyi Wang Visualisierungen: Leon Giseke www.a24-landschaft.de www.orangeedge.de 12 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
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1. Preis SINAI Gesellschaft für Landschafts- architekten, Hamburg mit Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin und SHP Ingenieure GbR, Hannover AW Faust (SINAI) Prof. Dr.-Ing. Daniel Seebo (SHP Ingenieure) Prof. Dipl. Ing. Benjamin Wille (Machleidt) Mitarbeit: Theresa Balogh, Sophie Holz, Kaiyan Jin, Maja van der Laan, Leoni Layer, Loay Mohamed, Martin Peters, Camil- le Régimbart, Katja Schneider, Qingfeng Wang (SINAI), Lasse Schmalfuß (Machleidt) www.sinai.de www.shp-ingenieure.de www.machleidt.de Die Leitidee der Arbeit stellt und räumlich spannend aus- die neu entstehende Freifläche ein überzeugendes, identitäts- gebildete Freiräume. Durch ab. Hier finden Bewegungs- stiftendes Gesamtkonzept mit den Perspektivwechsel ergibt sportarten ihren Platz. Konzep- zwei unterschiedlich motivier- sich im Gesamtraum eine tionell schlägt diese Nutzung ten Wegeführungen vor. Die differenzierte Gliederung und die Brücke auf die Südseite der schnelle „Glacisroute“ führt eine Lebendigkeit, die von der Schillerstraße und bietet hier dabei konsequent linear und Jury positiv gewertet wird. Ein ein qualitätsvolles Freirauman- auf direktem Weg östlich der B innovativer „People mover“ gebot für das neu entstandene 10 von der Kienlesbergbastion führt hoch zur Wilhelmsburg. Stadtquartier „Dichterviertel“. zur Donau, während der „Fla- Als Ergänzung wäre ein be- Wohltuend freigestellt wirkt nierweg“ alle Bereiche lang- hindertengerecht geführter daneben das „Blaubeurer samer durchwandert und im Aufgang von der Bushaltestel- Tor“. Geschickt wird der enge südlichen Bereich auch auf die le hinauf zur Straße „Hecken- Raum westlich des historischen Westseite der Bundesstraße bühl“ wünschenswert. Bauwerks mit Sitzstufen und wechselt. Diese kraftvolle Idee Die Anbindungen der “Gla- einer unauffälligen eingegrün- wird unterstützt durch ver- cisroute“ an das städtische ten Lärmschutzwand ausfor- schiedene „Sphären“, die die Radwegenetz wird bei dieser muliert. Besucher auf ihrem Weg durch Arbeit vernachlässigt und Im weiteren Verlauf nach eine freiraumplanerische Ver- das gesamte Gartenschauge- sollte ergänzt werden. Süden wird der Verbindungs- zahnung erreicht. lände entdecken können. kanal zwischen Kleiner und Dieser Teppich ist hinsichtlich Durch die konzeptionelle Idee Innerhalb der Kienlesbergbas- Großer Blau als „Urbane Aue“ der Funktionalität zu diskutie- entsteht eine gut ablesbare, tion wird der Rondengang geöffnet und neue attraktive ren. Die kräftige rote Ausfor- dem Ort angemessene „Dach- geschlossen und durch ein Orte am Wasser geschaffen. mulierung der „Glacisroute“ marke“, die das Format „Lan- behutsam eingefügtes Wege- Eine etwas zurückhaltende direkt vor dem Tor könnte desgartenschau“ im Jahr 2030 und Platzsystem innerhalb der Gestaltung bis zur Höhe des etwas zurückhaltender südlich zukunftsträchtig umsetzt. Bastion ergänzt. Söflinger Kreisels hätte dem positioniert werden. Ein „Nordauftakt Glacisroute“ Beitrag an dieser Stelle nicht Östlich des „Scholl-Gymna- Während die „Glacisrou- mit neuer Brücke über den geschadet. siums“ wird mit Mensa und te“ als Fahrradschnellweg Festungsgraben im Bereich Hier bietet sich genügend einer Blockbebauung eine relativ zügig mit wenigen des ehemaligen Schießstandes Ausstellungspotential für das städtebauliche Setzung vorge- Verschwenkungen das Ge- bildet gleichzeitig Auftakt für Gartenschauhalbjahr. Die schlagen, die die Definition der lände durchläuft, eröffnet der den Grabenweg, welcher in neue Brücke über die „Große B 10 als Stadtstraße in diesem „Flanierweg“ für die Fußgän- sehr schlichter Führung den Blau“ sollte hinsichtlich des Bereich stärkt und ihr die über- ger mannigfaltigere Abzwei- Boden des Grabens für die Be- bestehenden Brückenangebo- dimensionierte und trennende gungen, Verschwenkungen, sucher erlebbar macht. tes am Ort diskutiert werden. Wirkung etwas nimmt. kleine Balkone und ruhigere Ein besonderer Ort verspricht Auch die weitere Führung des Der Freiraum östlich der Schule Aufenthaltsbereiche. Die die behindertengerecht ge- Flanierweges mit einem „Blau- wird als „Platz mit stilisierten Dimension dieser im wieder- baute Aussichtsplattform an regen-Stahlfachwerk“ nun auf Flugblättern“ thematisch kehrenden formalen Kontext der Südostecke der Bastion zu der Westseite der B10 wirkt besetzt und erhält eine neue gestalteten Orte ist dem Ort werden. Diese wird baulich in etwas aufgesetzt. Qualität auf dem Dach der be- wohltuend angemessen und Rücksicht auf das Denkmal auf stehenden Sporthalle. trägt in der Größe nicht auf. das Gelände aufgesetzt. Für den „Platz vor dem Ehin- Die Dimension der vorgeschla- Unterstützt wird dieses gestal- Im Bereich des „Bahnparks“ ger Tor“ wird ein Belagstep- genen Neubebauung wird terische Motiv durch richtige schirmt eine neue städtebau- pich von der Seite des Tores kontrovers diskutiert. städtebauliche Setzungen liche Setzung entlang der B10 über die B10 gezogen und so Im Bereich der Grünanlage 14 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
entlang der Thränstraße und am Ort noch vorhandene Insgesamt stellt die Arbeit eine der Kleinen und Großen Ehin- Escarpe wird die Wand als Ab- in allen Teilen hervorragen- ger Anlage wird der Bestand folge aus „Grün und Bau“ mit den Beitrag zur Lösung der weitestgehend berücksichtigt. Vegetation, Holz- und Glas- schwierigen Aufgabenstellung Die Eingriffe in den wertvollen elementen ausformuliert. dar. Sie bietet in puncto Nach- Baumbestand sind gering. Die haltigkeit und Angemessenheit Querung der Zinglerstraße einen hohen Mehrwert für das ist mit der Präferierung des Freiraumsystem Ulms in den Grüns sehr gut gelöst. Ohne kommenden Jahrzehnten. große gestalterische Zwangs- Eine Gartenschau kann in der punkte führt der „Flanier- vorgeschlagenen Flächen- weg“ zum Fluss und endet abfolge mit einem großen mit der kraftvollen Geste des Spannungsbogen ausgerichtet „Donauspitz“, einer über werden. Besuchende wer- den Flusslauf geschobenen den ermutigt, den gesamten Wegeverschwenkung mit be- Grünzug bis zur Donau zu er- hindertengerecht gestalteter wandern. So kann zusammen Abfahrt zum stadtseitigen mit weiteren touristischen An- Uferweg. Der dargestellte geboten und gutem Marketing Abgang auf den uferseitigen ein Zweck der Gartenschau „Ziegelländeweg“ ist aufgrund erreicht werden, die Aufent- der zu schmalen Darstellung haltsdauer der Besuchenden in der Adenauerbrücke so nicht Ulm zu verlängern. lösbar. Abschließend setzt sich die Arbeit auch intensiv mit dem Lärmschutz auseinander. In Anlehnung auf die in Teilen Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 15
1. Preis SINAI Gesellschaft für Landschafts- architekten, Hamburg mit Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin und SHP Ingenieure GbR, Hannover 16 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Wilhelmsburg Kienlesbergbastion Blaubeurer Tor Ehinger Tor Donaubastion Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 17
2. Preis Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin Maik Böhmer Mitarbeit: Janina Gäckler, Fabian Karle, Otis Schmidt, Jonas Möller, Tom Schneider, Sarah Lemnitz, Fabiha Fairooz, Rosa Goldmann Visualisierung: Lindenkreuz Eggert www.planorama.eu Die Verfassenden möchten cke und einem durchgängigen die vorhandene Parkanlage in mit ihrem Beitrag ein zusam- Weg in der Mitte zurückhal- wohltuender Art und endet menhängendes großzügiges tend und angemessen. an einem neuen barrierefreien Parkband mit hoher Aufent- Steg mit einer interessanten haltsqualität von der Festungs- Die eher schlichte Grünge- Aussichtsplattform, der Do- anlage bis zur Donau schaffen. staltung der Flächen um das naublick. Das Rückgrat bildet ein mit Blaubeurer Tor mit dem west- Die Gestaltungsidee einer einem einseitigen Leitband lich abschließenden Baum- Lärmschutzwand wirft da- versehener 5 m breiter Geh- kranz und freien Rasen- und gegen erhebliche Fragen auf. und Radweg, der entlang Wiesenflächen, wird dem Ort der gesamten Ausstellungs- gerecht und eröffnet vielfältige Die Arbeit wirkt insgesamt fläche verläuft, die einzelnen Möglichkeiten. Die historisie- eher ruhig, umgibt die histori- Parksequenzen miteinander renden seitlichen Anbauten schen Bausteine mit zurückhal- verknüpft, die denkmal- an das Blaubeurer Tor wurden tenden Freiräumen und liefert geschützten Anlagen der jedoch kontrovers diskutiert. damit einen interessanten Bundesfestung integriert und Der zurückhaltend und selbst- Ansatz zur Verbindung der das Potenzial für vielfältige verständlich wirkende Umgang Grünräume von der Wilhelms- Verbindungen zu den an- mit der Kleinen und Großen burg zur Donau. grenzenden Stadträumen hat. Blau erscheint angemessen Es entsteht ein durchgängig und nachvollziehbar, ebenso erlebbarer und vielfältig nutz- wie die Fortführung des We- barer Grünraum. ges zum Böblinger Turm. Südlich der Blau, ab dem Söf- Am Ehinger Tor wird der linger Kreisel, bietet die Arbeit Versuch unternommen mit Rad- und Fußwege beidseitig einfachen Mitteln eine neuer der B10 in unterschiedlichen Zusammenhang zwischen Qualität. Stadt und dem „Gymnasium Die Arbeit orientiert sich im Park“ geschaffen, kann dabei stark am Bestand indem aber letztlich nicht wirklich sie sehr realistisch mit den überzeugen. Positiv gesehen örtlichen städtebaulichen, ver- wird die Idee einer Grünanlage kehrlichen und topografischen östlich des Hans und Sophie Gegebenheiten umgeht und Scholl Gymnasiums; das hier damit gute Chancen für eine optional geplante Baufeld Umsetzung bietet. wurde kontrovers diskutiert. Die Idee eines Veranstaltungs- Der Ersatz der Haltestellen- platzes an der Kienlesbergbas- Überdachung am Ehinger Tor tion ist nachvollziehbar; die durch eine moderne transpa- dargestellten Atmosphären rente Überdachung ist nach- lassen aber wenig Bezüge vollziehbar, aber wird nicht zur historischen Örtlichkeit wirklich als adäquate Antwort erkennen. für den Stadtraum gesehen. Der Umgang mit dem Graben Die Fortführung der Wegefüh- ist mit einer ergänzenden Brü- rungen zum Fluß respektiert 18 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 19
2. Preis Planorama Landschaftsarchitektur, Berlin 20 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Wilhelmsburg Kienlesbergbastion Blaubeurer Tor Ehinger Tor Donaubastion Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 21
3. Preis A24 Landschaft mit orange edge – Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, Hamburg Dipl.-Ing. Jan Grimmek, Dipl.-Ing Steffen Robel Dipl.-Ing. Henrik Sander, Prof. Dr. Stefanie Bremer Mitarbeit: Ermal Molishti, Zlatina Petrova Stoyanova, Xinyi Wang Visualisierungen: Leon Giseke www.a24-landschaft.de www.orangeedge.de Die Arbeit besticht durch die des ruhenden Verkehrs gese- hohen Durcharbeitungsgrad klare und durchgehende Hal- hen, jedoch kann der Standort gekennzeichnet und schafft tung einer sehr kristallinen am Gymnasium städtebaulich wertige Aufenthalts-Ange- Formensprache in der Wege- nicht überzeugen. bote im öffentlichen Raum. führung und Verwendung von Die Grünflächen zwischen der schollenartig verkippten Stütz- Die gewünschte Stadtreparatur Kleinen und Großen Blau sind mauern und Erdskulpturen wird ausschließlich mit frei- wertig angelegt und widmen vom Kienlesberg bis zur Do- raumplanerischen Elementen sich primär dem Thema Regen- nau. Es wird bewusst auf eine vorgenommen. Dies gelingt wasserretention. historisierende Rekonstruktion in vielen Fällen, insbesondere Allerdings bleibt offen, woher nur noch fragmentaler Befesti- stellt die Grünfläche im Vorfeld das Regenwasser für die recht gungsreste verzichtet. der Sophie-Scholl-Schule eine groß dimensionierten Anlagen konsequente Fortsetzung der resultiert. An der Großen Blau Vielmehr wird das Thema Ehinger Anlage dar. Während- entstehen gute Zugangsmög- neu interpretiert und in eine dessen überzeugt der Bahn- lichkeiten ans Gewässer, ohne adäquate, zeitgenössische park als öffentlicher Spiel-/ die Hydraulik des Gewässers zu Antwort transformiert. Mit Sportpark ohne städtebauliche stören. wenigen Ausnahmen wird Elemente als reine Grünfläche. Die nach Süden daran anschlie- und dem grünen Baumfilter vor ein durchgehender Grünzug Dieser schafft für die angren- ßenden Grünräume sind richtig dem Gymnasium. durchgehalten, wenn auch zende Wohnbebauung einen zur Stadt hin orientiert und mit Das vorgeschlagene Wasser- nicht alle Bereiche von hoher guten Ausgleich für die dort wertigen Funktionen belegt. spiel sitzt richtig, weist einen Qualität gezeichnet sind. vorherrschende städtebauliche Die Abschirmung zur B 10 wird wertigen Abstand zu den ver- Eine gute räumliche Abfolge Dichte. mit Erdbauwerken sicherge- kehrlichen Flächen auf und einzelner Freiräume mit ge- Die Kienlesbergbastion wird stellt. kann dem Platz die gewünsch- mischten Nutzungen aus Sport, durch die Stringenz der We- Der Söflinger Kreisel bleibt na- te Urbanität zurückgeben. Spiel, Erholung und Interakti- geführung topografisch stark hezu unverändert, trägt einen Die Parkfläche der Ehinger An- onsflächen zeichnet die Arbeit überformt und generiert in die- neuen Teppich als Akustik- lagen wird mit einer glacisarti- aus. Die Wegeverbindungen ser Konsequenz das Entfernen schwamm aus Vegetationsele- gen Topografie überformt und führen – wo möglich – konse- von Teilen des Baumbestandes. menten. schafft an den Gelenken Ange- quent wie Adern in angrenzen- Die Füllung des Grabens mit Dessen Wirkung wird in Frage bote für Aufenthalt und Spiel. de Stadträume und stärken da- rechteckigen Pflanzbereichen gestellt, zugleich werden hohe Die Aufweitung der Wege und mit die sozialen Aspekte einer spiegelt mehr ein Gartenschau- Unterhaltkosten in der Pflege teilweise Neuorganisation der bislang durchtrennten Stadt. thema, als es ein Ansatz für der Kompartimentierung er- Wege wird mit dem Entfall Das verkehrliche Konzept am eine dauerhafte und nachhalti- wartet. vieler Bestandsbäume erkauft. zentralen Knotenpunkt Ehin- ge Grüngestaltung wäre. Hier könnte eine weniger dog- ger Tor entspricht mit über- Das Blaubeurer Tor wird von Der neue Stadtplatz Ehinger matische Haltung manch wert- breiten Zebrastreifen nicht der einem feinen Wegenetz um- Tor ist wertig, wirkt jedoch in vollen Baum retten. Straßenverkehrsordnung. Die woben. der Gestaltung durch große Hervorzuheben bleibt die fuß- nach wie vor hohe Dichte von Die nach Westen angeordne- Schollen überzeichnet. läufige Anbindung der Furt- Fahrzeugverkehr erlaubt sol- ten Sitzstufen wirken etwas Weniger wäre hier mehr ge- tenbachstraße an den Park. che Querungen nicht. Der Vor- zufällig, während die östlich wesen, bzw. mehr Grün in Ein neuer zentraler Weg, die schlag, den ruhenden Verkehr angrenzenden Angebote sich den Schollen hätte gutgetan. Glacispromenade, das durch- in Paternostern zu organisieren gut in die neu geschaffene To- Begrüßt wird die Aufsplitte- gängige Element des Entwur- wird grundsätzlich als guter Lö- pografie einfügen. rung der befestigten Fläche im fes, führt geradlinig durch die sungsansatz zur Unterbringung Dieser Bereich wird von einem Trambereich in grüne Schollen, Anlage und endet unprätentiös 22 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
an der oberen Böschungskante an Qualität und Durcharbei- zur Donau. tungstiefe, wenn auch einige Die Wegeführung erlaubt in Bereiche strukturelle Mängel weiten Teilen das bislang nicht aufweisen. Die bauliche Um- mögliche Miteinander von Fuß- setzung der glacisartigen Auf- gängern und Radfahrern. kantungen lassen einen star- Der Zick-Zack-Weg zum Do- ken Eingriff in den Bestand und nauufer hin bleibt erhalten, ein hohes Maß an baulicher der oberseitige Sitzplatz mit Intervention erwarten. Ob eine Blick auf das Gewässer könnte ausgleichende Bodenbilanz im eine etwas größere Geste ver- Erdbau erzielt werden kann, tragen. bleibt offen, wird als Zielset- zung jedoch gewürdigt. Die Obere Donaubastion Durch das zwar konsequente wird zwar als wertiger, urba- Durchhalten eines Leitbildes, ner Stadtplatz mit zukunfts- aber die damit verbundene orientierten Antworten mittels Überformung vieler Bereiche großzügiger grüner Schollen wird ein hohes Konfliktpoten- formuliert, jedoch erscheint zial in der Umsetzung erwartet. die formale Ausgestaltung als der Situation nicht zuträglich. Hier stören die PKW-Paternos- ter nicht, sondern erlauben die Entsiegelung der bislang voll- versiegelten Fläche. Insgesamt zeigt der Wettbe- werbsbeitrag ein hohes Maß Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 23
3. Preis A24 Landschaft mit orange edge – Integrierte Stadt- und Verkehrsplanung, Hamburg 24 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Wilhelmsburg Kienlesbergbastion Blaubeurer Tor Ehinger Tor Donaubastion Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 25
Anerkennung RMP Stephan Lenzen Landschafts- architekten, Bonn Dipl.- Ing. Stephan Lenzen Mitarbeit: Sabelo Jeebe, Jiachen Li, Theresa Herrmann Visualisierung: David Willner www.rmpsl.la Die Arbeit schafft eine durch- Sophie-Scholl-Schule dis- räumlich ein gut nachvollzieh- gängig lesbare räumliche kutiert. Der Lärmschutz der barer Ansatz, leider hebt der Idee von der Festung bis zur Schulanlage durch Bebauung Erschließungsweg diese Geste Donau und versucht dennoch sowie die städtebauliche Fas- etwas auf. Eventuell könn- die Charaktere der einzelnen sung des Straßen- und Platz- te die Berücksichtigung der Raumsequenzen zu berück- raums bringt jedoch unstrittig Zeitschicht des bestehenden sichtigen. neue Qualitäten. Brückenbauwerks die Be- sonderheit diese Ortes weiter Das Einpacken der B10 in Der Ehinger Platz überspannt akzentuieren und den Raum einen Baumsaum ist hinsicht- den Straßenraum als locker für ein breiteres Publikum im lich der Absicht der Integration mit Bäumen bestandener Sinne der vorgeschlagenen, der Stadtstraße konsequent, Stadtraum mit neuer Aufent- begehbaren Plattform attrak- wirft jedoch in der Umsetzbar- haltsqualität. tivieren. Die Idee der Mehr- keit (z. B. Tunnelüberdeckung, Die Einbindung des Söflinger fachnutzung des Wiesenraums Lichtraumprofile, ..) wesent- Kreisels als Aktivring wird als auch als Retentionsmulde liche Fragen der Machbarkeit Form der Rückeroberung auch wird begrüßt, zu klären wäre auf. schwieriger, von Infrastruk- jedoch, welches Wasser hier Das Hereinziehen der Ehinger turen überprägten Orten ge- rückgehalten werden soll. den. Anlage Richtung Ehinger Tor würdigt. Das gewählte Mittel besticht in der Geste und klärt der Stegkonstruktion erscheint Die Bebauung am Bahnpark Insgesamt zeigt die Arbeit eine die Fortführung entlang der jedoch im Aufwand überzo- weicht von den städtebau- gute Auseinandersetzung mit Thränstrasse. gen, die Barrierefreiheit wäre lichen Strukturen ab, die Aus- der spannenden Aufgaben- Pocket-Sportnutzungen und nicht gegeben. formulierung der gewonnenen stellung, die eingesetzten integrierter Lärmschutz greifen Die Klammerung durch einen Freiräume in diesem Abschnitt entwerferischen Mittel sind in massiv in den sehr wertvollen straßen- und einen bebau- überzeugen nicht bzw. lassen Anbetracht der Chance einer Baumbestand ein, könnten ungsseitigen Weg im Bereich viel Potential ungenutzt. Stadtreparatur jedoch oftmals in einer Weiterentwicklung der kleinen und großen Blau Der Weg im Burggraben wird unsensibel. jedoch durch entsprechend verspricht im Zusammenspiel positiv diskutiert, allerdings er- sensible Redimensionierung mit der Öffnung des Kanals scheinen die Ausformulierung und das Rückspringen auch ein spannendes Raumerlebnis der Aufweitungen sowie das vom Straßenraum aus ein trotz beengter Platzverhält- gleichmäßige Oszillieren etwas wertvolles Bild erzeugen und nisse, benötigt jedoch mehrere formal für diesen spannenden gegebenenfalls auf besonders neue Brücken. Der Vernet- Raum. wertvolle Einzelbäume und zungsgedanke in die Nach- Die eingeschobenen Terrassen Baumgruppen situativ im Be- barquartiere bleibt leider oft der Kienlesbergbastion mit stand reagieren. unbeantwortet. Das Radwege- Spiel- und Aufenthaltsangebo- Die Adressbildung über die netz müsste entsprechend der ten sind interessant und könn- Donau in Form eines Balkons übergeordneten städtischen ten in Überlagerung mit den mit integrierter Höhenüber- Gesamtkonzeption weiterent- historischen Kanonenplatt- windung / Anbindung wird wickelt und ergänzt werden. formen zu einer spannenden positiv diskutiert, könnte Neuinterpretation weiterentwi- jedoch spezieller ausformuliert ckelt werden. Hierzu wären sie werden. Das allseitige Freistellen des gegebenenfalls in ihrer Anzahl Kontrovers wird das Schließen Blaubeurer Tors in einer zu reduzieren und sensibel in des Blockrands im Bereich der großzügigen Wiesenmulde ist die Topografie einzuschnei- 26 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
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Anerkennung RMP Stephan Lenzen Landschafts- architekten, Bonn 28 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Wilhelmsburg Kienlesbergbastion Blaubeurer Tor Ehinger Tor Donaubastion Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 29
Zweite Runde Weitere Einreichungen / Teilnahmen Atelier Loidl Landschaftsarchitekten GmbH, lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und Berlin stadtplaner gmbh, München Dipl. Ing. Leonard Grosch Axel Lohrer, Ursula Hochrein, Yiqun Le MA.Sc.Hilfskraft: Jingyi Mitarbeit: Yuliana Abisheva, Tatjana Busch, Martin Schmitz, Xu B.Sc. Robin Tammer, Pascal Zißler www.lohrer-hochrein.de/ Visualisierung: Christian Marrero www.atelier-loidl.de Planstatt Senner GmbH, Überlingen B2 Landschaftsarchitekten, Burgrieden mit ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln Viola Naser Mitarbeit: Lena Ströbele, Maren Männer, Salome Walter Dipl.-Ing. Johann Senner Prof. Dipl.-Ing. Markus Neppl, Dipl.-Ing. Peter Berner, Dipl.-Ing. www.b2-landschaftsarchitekten.de Sebastian Hermann Mitarbeit: Dipl. Ing. Phillip Schmoeger, M.A. Marie Waller, Dipl.- Ing. Daniel Czechowski bbz landschaftsarchitekten, Berlin Mitarbeit: M.SC. Nima Maghsoudi, Dipl.-Ing. Jörg Schatzmann Timo Herrmann, Charlotte Tobey, Luisa Richter, Findus Reinko- www.klima-umwelt-planstatt.de ber, Marc Leppin, Studio Schultz Grandberg GbR www.astoc.de www.bbz.la Topotek 1, Berlin Glück Landschaftsarchitektur GmbH, Dipl.-Ing. Martin Rein-Cano, Janina Sessig, Viktor Kopeikin, Fran- Stuttgart cesca Venier, Göksen Boz, Paula Urrutia Miranda, Xinyi Xiang Michael Glück www.topotek1.de Mitarbeit: Sabrina Sparn, Lisa Kamenik, Viktoria Hochmuth Stadtplanung: Daniel Schönle, Architektur und Stadtplanung Visualisierung Elena Minetti Skizzen: Cristina Estanislao TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Hamburg mit www.glueck-la.de/ asp Architekten GmbH, Stuttgart und StetePlanung Büro für Stadt- und gm013 landschaftsarchitektur, Berlin Verkehrsplanung, Darmstadt Paul Giencke Mitarbeit: B.sc. Yotam Olshaker, M.sc. Keqi Lu, M.sc. Yihn Fang, Dipl.-Ing. Gerko Schröder, Dipl.-Ing. Cem Arat, Dipl.-Ing. Markus Lars Durm Weismann, Dipl. Ing. Gisela Stete, Jana Melber, Ulrike Börst, Jan van den Berg, Klaus-Peter Lorenz, Songnan Liu, Fachplaner: www.gm013.la Mario Zech www.treibhausberlin.de Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, Stutt- www.asp-stuttgart.de www.steteplanung.de gart mit Studio Urbane Strategien GmbH, Stuttgart und Verkehrsplaner Link, Stuttgart Dipl.-Ing. Joachim Köber Martina Baum, Markus Vogel Christoph Link Mitarbeit: Christopher Bötz, Luc Schüller, Lukas Uihlein, Josepha Eichhorn www.koeber-landschaftsarchitektur.de www.studiourbanestrategien.com www.verkehrsplanung-link.de 30 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 31
Zweite Runde Atelier Loidl Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin Dipl. Ing. Leonard Grosch Mitarbeit: Yuliana Abisheva, Tatjana Busch, Martin Schmitz, Robin Tammer, Pascal Zißler Visualisierung: Christian Marrero www.atelier-loidl.de 32 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Zweite Runde B2 Landschaftsarchitekten, Burgrieden Viola Naser Mitarbeit: Lena Ströbele, Maren Männer, Salome Walter www.b2-landschaftsarchitekten.de Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 33
Zweite Runde bbz landschaftsarchitekten, Berlin Timo Herrmann Mitarbeit: Charlotte Tobey, Luisa Richter, Findus Reinkober, Marc Leppin Stadtplaner: Studio Schultz Grandberg GbR www.bbz.la 34 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Zweite Runde Glück Landschaftsarchitektur GmbH, Stuttgart Michael Glück Mitarbeit: Sabrina Sparn, Lisa Kamenik, Viktoria Hochmuth Stadtplanung: Daniel Schönle, Architektur und Stadtplanung Visualisierung Elena Minetti Skizzen: Cristina Estanislao www.glueck-la.de Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 35
Zweite Runde gm013 landschaftsarchitektur, Berlin Paul Giencke Mitarbeit: B.sc. Yotam Olshaker, M.sc. Keqi Lu, M.sc. Yihn Fang, Lars Durm www.gm013.la 36 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Zweite Runde Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, Stuttgart mit Studio Urbane Strategien GmbH, Stuttgart und Verkehrsplaner Link, Stuttgart Dipl.-Ing. Joachim Köber Martina Baum, Markus Vogel Christoph Link Mitarbeit: Christopher Bötz, Luc Schüller, Lukas Uihlein, Josepha Eichhorn www.koeber-landschaftsarchitektur.de www.studiourbanestrategien.com www.verkehrsplanung-link.de Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 37
Zweite Runde lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh, München Axel Lohrer, Ursula Hochrein Mitarbeit: Yiqun Le MA sc Hilfskraft: Jingyi Xu B sc www.lohrer-hochrein.de 38 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Zweite Runde Planstatt Senner GmbH, Überlingen mit ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH, Köln Dipl.-Ing. Johann Senner Prof. Dipl.-Ing. Markus Neppl, Dipl. -Ing. Peter Berner, Dipl.-Ing. Sebastian Hermann Mitarbeit: Dipl.-Ing. Phillip Schmoeger, M.A. Marie Waller, Dipl.- Ing. Daniel Czechowski Mitarbeit: M.SC. Nima Maghsoudi, Dipl.-Ing. Jörg Schatzmann www.klima-umwelt-planstatt.de www.astoc.de Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 39
Zweite Runde Topotek 1, Berlin Dipl.-Ing. Martin Rein-Cano Mitarbeit: Janina Sessig, Viktor Kopeikin Landschaftsarchitekten: Francesca Venier, Göksen Boz, Paula Urrutia Miranda, Xinyi Xiang www.topotek1.de 40 Stadt Ulm · Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030
Zweite Runde TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Hamburg mit asp Architekten GmbH, Stuttgart und StetePlanung Büro für Stadt- und Verkehrsplanung, Darmstadt Dipl.-Ing. Gerko Schröder Dipl.-Ing. Cem Arat, Dipl.-Ing. Markus Weismann Dipl. Ing. Gisela Stete Mitarbeit: Jana Meiber Landschaftarchitekten: Ulrike Börst, Jan van den Berg, Klaus-Pe- ter Lorenz, Songnan Liu Fachplanende: Mario Zech www.treibhausberlin.de www.asp-stuttgart.de www.steteplanung.de Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse 2023 41
Stadt Ulm Herausgeber: Stadt Ulm, Fachbereich Stadtentwicklung Bau und Umwelt, Koordinierungsstelle Großprojekte (KOST) Münchner Straße 1, 89073 Ulm Konzeption, Moderation und Redaktion: arc.grün | landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh Steigweg 24, 97318 Kitzingen Tel. 09321-26800-50, www.arc-gruen.de Bildnachweis: arc.grün, Stadt Ulm, Wettbewerbsteilnehmende Ulm, März 2023 www.lgs-ulm.de www.ulm.de
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