Wie man Ausbildungsabbrüche vermeiden kann - Problembeschreibung und Möglichkeiten der Prävention - Nomos ...
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Thema Wie man Ausbildungsabbrüche vermeiden kann Problembeschreibung und Möglichkeiten der Prävention ■ Andreas Frey und Philipp Terhart Seit Jahren ist die Abbrecherquote in der fassen, sind selten. Nur Irland und Däne- Berufsausbildung in Europa konstant auf mark versuchen, alle gefährdeten Jugend- hohem Niveau. Dies betrifft nicht nur die lichen vor Ausbildungsabbruch zu dia- Länder mit dualem Ausbildungssystem, gnostizieren, und Norwegen zielt mit dem sondern auch diejenigen mit vornehmlich Schulfach »Educational Choises« auf eine schulischer Berufsbildung. Ein Ausbil- breite Sensibilisierung der Jugendlichen dungsabbruch hinterlässt meist bei allen für unterschiedliche Ausbildungen und beteiligten Personen ein Gefühl des Schei- deren Anforderungen. Eine »Dropout«- terns und birgt sowohl erwerbsbiografi- Quote von unter zehn Prozent belegt ins- sche als auch sozial- und arbeitsmarktpo- besondere für Dänemark und Finnland, litische Risiken. Bei den beteiligten Betrie- wie effektiv Präventivmaßnahmen sein ben, vor allem den kleinen und mittleren können. (1) Unternehmen, hinterlässt ein Abbruch oft nicht nur wirtschaftlichen Schaden, son- dern auch abnehmende Ausbildungsbe- Problembeschreibung reitschaft. In Deutschland liegt die Abbrecherquo- Viele innovative Maßnahmen und Strate- te im Durchschnitt bei etwa 20 Prozent gien verschiedener europäischer Länder (siehe Abb. 1), wobei die Prozentzahlen belegen, dass der Ausbildungsabbruch ein zwischen den Branchen stark variieren: aktuelles Thema ist. Es fällt aber auf, dass So betragen im öffentlichen Dienst durch- der Fokus mehrheitlich auf Maßnahmen schnittlich 7 Prozent, in Industrie und und Strategien nach Ausbildungsabbruch Handel 19 Prozent und im Handwerk 25 gerichtet ist. Case Management, Betreu- Prozent. (2) Die Abbrecherquote sagt ungsdienste und weitere Angebote, die nichts darüber aus, wer den Ausbildungs- Ausbildungsabbrecher auffangen helfen, vertrag letztendlich gelöst hat, der Betrieb sowie Werkzeuge und Prozesse, die Ju- oder der Jugendliche. Die Abbrecherquo- gendliche zur Wiederaufnahme einer te liefert ebenso keine Informationen dar- Ausbildung bewegen wollen, sind in fast über, in welche qualitative Richtung eine allen Ländern zu finden. Ausbildung vom Jugendlichen abgebro- Präventivmaßnahmen, die Jugendliche chen wurde. bereits während der Schulpflicht auf die Je nach Verbleib des Jugendlichen weiterführenden Ausbildungen vorberei- nach einer Vertragsauflösung unterteilt ten, oder im ersten Ausbildungsjahr po- man sie in drei Gruppen (siehe Abb. 2). tenzielle Ausbildungsabbrecher gezielt er- Ein »Abbruch nach oben« bedeutet, dass Prof. Dr. Andreas Frey, Berufs- und Wirtschaftspädagoge, lehrt und forscht an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit im Bereich der Kompetenzdiagnostik, Kompetenzberatung, Qualifikations- und Curriculumsentwicklung. E-Mail Andreas.Frey2@arbeitsagentur.de Philipp Terhart ist Berufsberater und arbeitet bei der Agentur für Arbeit in Essen. Abb. 1: Entwicklung der Abbrecherquote von 1996 bis 2006 E-Mail p.terhart@gmx.de Quelle: Statistisches Bundesamt https://doi.org/10.5771/0340-8574-2010-3-109 Blätter der Wohlfahrtspflege 3/2010 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 16.02.2021, 07:18:30. 109 Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
Thema tig vorgenommen wird. Hieraus kann man schließen, dass nicht leichtfertig ab- gebrochen wird und eine Vorlaufzeit vor- handen ist, in der Warnsignale wahrge- nommen werden müssen und somit prä- ventive Maßnahmen eingeleitet werden können. Verschiedene Studien (3) belegen, dass Ausbildungsabbrüche nur zu einem ge- ringeren Teil durch fachliche Defizite der Lernenden verursacht werden. Eine Hauptursache liegt vielmehr in mangeln- den »überfachlichen Kompetenzen« der Jugendlichen, die mit Berufsreife zu tun haben. Im Einzelnen sind damit soziale und personale Kompetenzen sowie Me- thoden-Kompetenzen gemeint. Diese Abb. 2: Arten von Ausbildungsabbrüchen überfachlichen Kompetenzen bilden nicht Quelle: Faßmann, H. (1998). Das Abbrecherproblem – die Probleme der Abbrecher. nur die Basis für präventive Maßnahmen Zum Abbruch der Erstausbildung in Berufsbildungswerken. Nürnberg: Institut für während der Ausbildung, sondern auch empirische Soziologie. für eine wirksame Berufsorientierung vor der Einmündung (erste Transition) sowie für den Übergang ins Erwerbsleben nach der Berufsausbildung (zweite Transition). Neben einer Vielzahl an präventiven Maßnahmen, die im Vorfeld und im Ver- lauf einer Berufsausbildung, beispiels- weise durch vertiefte Berufsorientierung Abb. 3: Zeiträume der Vertragslösungen in der Schule, Einzelberatungsgespräche für Jugendliche durch Berufsberater und der Jugendliche im Bildungssystem ver- ginn der Ausbildung eher als gering be- Schulsozialarbeiter, Jobscouts, Ausbil- bleibt und eine höhere Qualifikation an- zeichnet werden kann, ist sie aus der Sicht dungslotse, Berufs- und Studienwahlpass, strebt, beispielsweise ein Studium. Ein der Betriebe mit ihren Folgen doch groß, Praktika, Elternabende und Elternbera- »horizontaler Abbruch« meint, dass der da zu diesem Personenkreis oftmals Ju- tung, Berufseinstiegsbegleiter, Ausbil- Jugendliche im Bildungssystem verbleibt, gendliche mit höherwertigen Bildungsab- dungsbegleiter der Verbände, oder durch allerdings eine berufliche Umorientie- schlüssen, wie Abitur oder Fachhoch- Case Management organisiert und durch- rung vornimmt, beispielsweise durch die schulreife zählen, und diese Lehrstellen geführt werden können, kommt der Dia- Wahl eines anderen Ausbildungsberufs meist nicht mehr adäquat besetzt werden gnose und Rückmeldung von überfach- oder durch die Rückkehr in die Berufs- können. Die Abbrüche im ersten Ausbil- lichen Kompetenzen, der Messung eines vorbereitung. Ein »Abbruch nach unten« dungsjahr lassen oftmals auf eine verfehl- potenziellen Abbruchrisikos bei Jugend- intendiert demgegenüber ein ersatzloser te Berufswahl mit nicht erfüllten Vorstel- lichen in der dualen Ausbildung eine zen- Ausstieg aus der beruflichen oder allge- lungen bei den Jugendlichen schließen. trale Bedeutung zu. Um dies bewerkstel- meinbildenden Qualifizierung. Um »ech- Hierzu kann auch eine fachliche Unter- ligen zu können, müssen Angebote von te Abbrecher« handelt es sich somit oder Überforderung innerhalb der Aus- Berufsberatung, Kammern, Gewerk- dann, wenn begonnene formale berufli- bildung führen. Im weiteren Verlauf der schaften und anderen Institutionen opti- che Ausbildungen ersatzlos vor der Ab- Ausbildung sinkt zwar das Abbruchver- miert sowie strukturelle Probleme des schlussprüfung beendet werden, wenn halten deutlich, der entstandene wirt- Ausbildungssystems berücksichtigt wer- auf eine weitere berufliche Ausbildung schaftliche, zeitliche und persönliche den. Insbesondere handelt es sich um fol- verzichtet wird, oder wenn der Jugendli- Schaden aufseiten der Betriebe und der gende drei Schwerpunktbereiche: che – auch nur zeitweise – den Status des Jugendlichen ist aber nicht mehr zu kom- • Verbesserung systematischer Koopera- An- oder Ungelernten oder Arbeitslosen pensieren. tion zwischen den an der Berufsausbil- innehat. Der Prozess, der letztlich zu einem Ab- dung beteiligten Ausbildern, Lehrper- Betrachtet man sich die Zeiträume, in bruch führt, hängt von den beteiligten sonen, Berufsberatern und Case Mana- denen Vertragslösungen vorgenommen Personen ab. Als sicher gilt, dass es sich in gern werden, so finden im ersten Ausbildungs- den meisten Fällen nicht um eine Ad-hoc • Bereitstellung erprobter und valider In- jahr 60 Prozent und im zweiten Ausbil- Entscheidung handelt. So vergeht im Vor- strumente zur Identifikation von Ju- dungsjahr 25 Prozent der Ausbildungsab- feld eines Ausbildungsabbruchs meist ein gendlichen mit Abbruchsrisiko und brüche statt (siehe Abb. 3). Obwohl die Zeitraum von zwei Wochen bis zu acht problematischen überfachlichen Kom- Zahl der Abbrecher mit 4 Prozent vor Be- Monaten, bis die Vertragslösung endgül- petenzen sowie https://doi.org/10.5771/0340-8574-2010-3-109 110 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 16.02.2021, 07:18:30. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
Thema Abb. 4: Dimensionen des Diagnose-Verfahrens zu überfachlichen Kompetenzen • Implementierung von innovativen Me- la mit neun Indikatoren erfasst. Derzeit vorgenommen und binnen weniger Se- thoden zur holistischen Beratung und werden einige Dimensionen zu überfach- kunden dem Jugendlichen und der Lehr- Förderung dieser Jugendlichen insbe- lichen Kompetenzen untersucht (vgl. person in Form von Grafiken und Ta- sondere zur aktiven Verbesserung defi- Abb. 4). Jeder der in der Tabelle aufge- bellen rückgemeldet. zitärer Kompetenzbereiche führten Dimension (z. B. Kommunika- Für das Einrichten der Onlineverbin- tionsfähigkeit) sind mindestens sechs dung im PC-Raum für eine Klassente- Aussagen zugeordnet, die die entspre- stung von rund 20 Jugendlichen benötigt Wie man überfachliche chenden Fähigkeiten, Kenntnissen oder der Diagnostiker vorab etwa eine Stunde Kompetenzen feststellt Haltungen abbilden. Werden von einem Zeit. Vergleicht man beide Fassungen Jugendlichen alle sechs Aussagen beant- miteinander, so besitzt die Onlinefassung Seit zwei Jahren wird am Eidgenössi- wortet, bildet der Mittelwert dieser sechs eine große Testökonomie, insbesondere schen Hochschulinstitut für Berufsbildung Aussagen den Wert für die Kommunika- bei der Auswertung der einzelnen Daten- EHB (Zollikofen, Schweiz) und an der tionsfähigkeit. Alle Aussagen werden auf sätze und bei der Erstellung der Grafiken Hochschule der Bundesagentur für Arbeit einer sechsstufigen Skala beurteilt. Der und Tabellen. (Mannheim) ein Forschungs- und Entwick- Fokus der Beurteilungen liegt in der An- lungsprojekt zur Thematik «Überfachli- wendung der jeweiligen Fähigkeit, Kennt- che Kompetenzen und Abbruchrisiko er- nis oder Haltung in beruflichen Hand- Zielsetzungen des fassen und bewerten» durchgeführt. lungssituationen. Selbstbeurteilungsbogens Das entwickelte Diagnose-Verfahren Das Diagnose-Verfahren besteht in zur Messung und Rückmeldung von seiner Papier-und-Bleistift-Fassung aus Das Diagnose-Verfahren «smK+p» überfachlichen Kompetenzen und des einem Buch mit Selbstbeurteilungsbögen verfolgt verschiedene Zielsetzungen. Zum Abbruchrisikos trägt das Kürzel für Jugendliche und Auswertungsbögen einen sollen Diagnostiker ein einfach «smK+p», wobei das «s» für soziale, das für den Diagnostiker. In der Internet- handhabbares Diagnoseinstrument zur «m» für methodische, das «p» für perso- Fassung steht dem Diagnostiker ein On- Messung und Bewertung von überfach- nale und das «K» für Kompetenzen steht. line-Selbstbeurteilungsbogen für Jugend- lichen Kompetenzen sowie des Abbruch- Die Methode «smK+p» ist ein Screening- liche zum Ausfüllen am PC sowie ein risikos zur Verfügung haben, mit dessen Verfahren, welches auf eine Beurteilungs- Online-Auswertungstool zur Verfügung. Hilfe Ist-, Soll- und Entwicklungsprofile und Auswertungsökonomie setzt und ei- Insgesamt dauert das Ausfüllen des von Jugendlichen erstellt sowie als nen breiten Überblick über die wichtig- Selbstbeurteilungsbogens auf dem Pa- Grundlage für die Bestimmung eines sten Facetten der Handlungskompeten- pier oder online zwischen 30 und 45 Mi- Kompetenzentwicklungsbedarfs und zur zen liefert. Bei Screening-Verfahren sind nuten. Bei der Papierfassung werden für gezielten Ableitung von Entwicklungszie- Ergebnisbewertung und Testökonomie jede Selbstbeurteilung weitere 90 Minu- len und Fördermaßnahmen herangezogen besonders wichtig, was aber nicht bedeu- ten zum Auswerten und Bewerten der werden können. Zum anderen sollen tet, dass die teststatistischen Gütekriterien verschiedenen überfachlichen Kompe- über die Dauer einer beruflichen Ausbil- nicht beachtet würden. tenzen sowie für das Erstellen der Grafi- dung der Entwicklungsverlauf einzelner Das Diagnose-Verfahren misst über- ken und Tabellen benötigt. Bei der On- oder aller Kompetenzdimensionen bei fachliche Kompetenzen in der Breite und linefassung wird die Auswertung und wenigen Jugendlichen oder der ganzen meldet die Ergebnisse den Berufslernen- Bewertung der überfachlichen Kompe- Klasse aufgezeigt sowie das Abbruchrisi- den und Lehrpersonen in Echtzeit zurück. tenzen von jedem einzelnen Jugend- ko bei allen Jugendlichen permanent dia- Das Abbruchrisiko wird durch eine Ska- lichen von der Software automatisiert gnostiziert werden. https://doi.org/10.5771/0340-8574-2010-3-109 Blätter der Wohlfahrtspflege 3/2010 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 16.02.2021, 07:18:30. 111 Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
Thema Der «smK+p» sollte jeweils zu Beginn ken an einen Abbruch nur an einem eines jeden Lehrjahres eingesetzt, ausge- wertet und Ziele mit den Jugendlichen Ort fest, ohne dass es der Andere er- fährt. Soziale Arbeit vereinbart und entsprechende Beratungs- angebote durchgeführt werden. Kurz vor Vielen Jugendlichen ist es nicht möglich, sich bei Problemen aktiv um Hilfe zu be- in Bewegung oder während der Abschlussprüfung soll- mühen. Um sie erfassen und beraten zu te das Instrument nicht eingesetzt wer- können, braucht es deshalb umfassende den, da die gewonnenen Ergebnisse für Diagnose- und Beratungsinstrumente, die Entwicklungsgespräche nicht mehr analy- allen Prozessbeteiligten zur Verfügung ste- siert und aufbereitet werden können. hen und zum Einsatz kommen müssen. ◆ Viele Maßnahmen greifen erst nach dem Ausbildungsabbruch« Die Anwendung des Diagnose-Verfah- Anmerkungen rens «smK+p» mit den entsprechenden Selbstständige in der Analysen, Interpretationen, Gesprächs- (1) Jäger, D.A. (2009). Dropouts – Maß- Sozialen Arbeit vorbereitungen, Zielvereinbarungen und nahmen im internationalen Kontext. Grundlagen und Projekte Fördermaßnahmen setzen den Besuch ei- Panorama, 9/2009, S. 1-6. Herausgegeben von Dr. Anne ner Weiterbildung voraus. (2) Bundesinstitut für Berufsbildung Klüser und Prof. Dr. Hugo Maier (2009). Datenreport zum Berufsbil- 2009, 263 S., brosch., 44,– €, dungsbericht 2009 (http://datenre- ISBN 978-3-8329-4111-6 Fazit port.bibb.de). (Edition Sozialwirtschaft, Bd. 26) (3) Z. B. Deuer, E. & Ertelt, B. (2001). Bei der Prävention von Ausbildungsab- Früherkennung und Prävention von Berufliche Selbstständigkeit in der brüchen sollten zwei Hauptansätze ver- Ausbildungsabbrüchen. In Informa- Sozialen Arbeit: Heute ist kaum folgt werden: tionen für Beratungs- und Vermitt- noch ein Bereich denkbar, in dem • Einerseits müssen vorhandene Maß- lungsdienste (Hrsg.), Ausbildungsab- dies nicht möglich wäre. In vielen nahmen weiterentwickelt werden, die bruch-Situation und Handlungsstra- Feldern Sozialer Arbeit sind Selbst- besonders auf Berufsgruppen mit ho- tegien (S. 1417-1432). Nürnberg: ständige inzwischen etabliert und hen Lösungsquoten ausgerichtet sind. Bundesagentur für Arbeit. zu einer festen Größe avanciert. Sie Neben der Intensivierung der Berufs- setzen neue Standards, fordern die orientierung, der Sensibilisierung der traditionellen Wohlfahrtsverbände Ausbildungspersonen in Berufsschule, heraus und bringen so Bewegung in Betrieb und überbetrieblichen Kursen, die Soziale Arbeit. den gezielten Ausbau von Fördermaß- nahmen oder der Einrichtung nieder- schwelliger Beratung in der Schule oder in der Arbeitsagentur, müssen Diagno- severfahren zur Messung von überfach- lichen Kompetenzen und zum Ab- bruchsrisiko für die entsprechenden Personengruppen angeboten und durch sie zum Einsatz gelangen. • Andererseits müssen die Bemühungen verstärkt werden, Kooperationen von Berufsberatern, Case Managern, Lehr- personen und Ausbildern zu lancieren. Erste Anzeichen für Ausbildungsabbrü- che zeigen sich oft nur an einem Lern- ort. Ohne eine Kooperation der Ausbil- Bitte bestellen Sie im Buchhandel oder dungsorte, des Case Managments und versandkostenfrei unter www.nomos-shop.de der Berufsberatung setzen sich Gedan- https://doi.org/10.5771/0340-8574-2010-3-109 112 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 16.02.2021, 07:18:30. Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
Thema »Der Verlust des Arbeitsplatzes führte bei vielen Betroffenen zu Arbeitslosigkeit.« Aus einem Bericht der Deutschen Bank »Bete und arbeite, sagte Benedikt von Nursia. Mache auch Arbeit zum Gebet, sagte Luther. Bete um Arbeit, sagte Pfarrer N. zum Arbeitslosen.« Kurt Marti, schweizerischer Theologe und Schriftsteller (geb. 1921) »Unsere Gesellschaft produziert viele nutzlose Dinge und im gleichen Maße auch nutzlose Menschen.« Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker (1900–1980) »Würde des Menschen: Nichts mehr davon, ich bitt euch. Zu essen gebt ihm, zu wohnen / Habt ihr die Blöße bedeckt, gibt sich die Würde von selbst.« Friedrich Schiller, deutscher Dichter (1759–1805) »Wir ham die Arbeit nur von weitem geseh'n, und auch von weitem war sie nicht schön.« Die Drei von der Tankstelle, UFA-Film 1930 »Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfasst und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in der Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.« Ernst Bloch, deutscher Philosoph (1885–1977) »Der Verbrecher produziert nicht nur Verbrechen, sondern auch das Kriminalrecht und damit auch den Professor, der Vorlesungen über das Kriminalrecht hält, und zudem das unvermeidliche Kompendium, worin dieser selbe Professor seine Vorträge als Ware auf den allgemeinen Markt wirft. Damit tritt Vermehrung des Nationalreichtums ein.« Karl Marx, Abschweifungen über produktive Arbeit (1863) https://doi.org/10.5771/0340-8574-2010-3-109 Blätter der Wohlfahrtspflege 3/2010 Generiert durch IP '46.4.80.155', am 16.02.2021, 07:18:30. 113 Das Erstellen und Weitergeben von Kopien dieses PDFs ist nicht zulässig.
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