WIENER PHILHARMONIKER ESA-PEKKA SALONEN - SEPTEMBER 2022 ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL
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Montag, 5. September 2022 | 20 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal Elbphilharmonie Abo 2 | 1. Konzert WIENER PHILHARMONIKER BERTRAND CHAMAYOU KL AVIER CECILE LARTIGAU ONDES MARTENOT DIRIGENT ESA-PEKKA SALONEN Olivier Messiaen (1908–1992) Turangalîla-Sinfonie für Klavier, Ondes Martenot und Orchester (1946–1948) Introduktion Gesang der Liebe I Turangalîla I Gesang der Liebe II Freude des Sternenbluts Garten des Liebesschlafs Turangalîla II Aufblühen der Liebe Turangalîla III Finale keine Pause / Ende gegen 21:30 Uhr
SAISON 2022/23 MULTIVERSUM ESA-PEKKA SALONEN ZEHN KONZERTE MIT DEM UNIVERSALMUSIKER WIENER PHILHARMONIKER, SAN FRANCISCO SYMPHONY, NDR ELBPHILHARMONIE ORCHESTER U.A. ELBPHILHARMONIE GROSSER SA AL © Daniel Dittus ELPHI.ME/SALONEN
WILLKOMMEN F ür die Fortsetzung seines auf zwei Spielzeiten angelegten »Multiversums« hat der Dirigent und Komponist Esa-Pekka Salonen eines der großartigsten Werke des 20. Jahrhunderts aufs Programm gesetzt: Olivier Messiaens Turangalîla- Sinfonie. Einen Hymnus auf die »über- menschliche, überschäumende, blendende und maßlose Freude« nannte der Kompo- nist sein Werk, in das er Inspirationen von indischen Klängen über Vogelgesänge bis hin zum Tristan-Mythos einfließen ließ. Für die gewaltigen orchestralen Klangwogen sorgen heute die Wiener Philharmoniker.
DIE MUSIK GESANG DER LIEBE Olivier Messiaen: Turangalîla-Sinfonie Von so einer Anfrage träumt jeder Komponist: »Bitte schreiben Sie ein Werk, wie Sie es wollen, in dem Stil, den Sie wollen, so lang wie Sie wollen, in der Besetzung, die Sie wollen, und einzureichen wann immer Sie wollen.« Wer könnte da widerstehen – zumal, wenn der Auftrag nicht von irgendwem kommt, sondern von Serge Koussevitzky, Chefdirigent des Boston Symphony Orchestra? Olivier Messiaen jedenfalls nicht. Dabei pflegte der Franzose ei- gentlich eine Abneigung gegen Arbeiten auf Bestellung; darauf angewiesen war er dank seiner festen Stellen als Kirchenorganist und als Professor am Pariser Conservatoire auch nicht unbedingt. Umso begeisterter machte er von den vorab erteilten Freiheiten Gebrauch. Ab Sommer 1946 schuf er innerhalb von gut zwei Jahren eine 429 Seiten starke, fast anderthalbstündige Partitur für ein rund 100-köpfiges Orches- ter inklusive zweier Soloparts für Klavier und das elektronische Tastenins- trument Ondes Martenot. Abgesehen von seiner viel später entstandenen Oper Saint François d’Assise ist die zehnsätzige Turangalîla-Sinfonie das wohl ehrgeizigste Stück des französischen Komponisten – und zugleich das po- pulärste. Messiaen selbst bezeichnete es als »eines meiner melodischsten, wärmsten, dynamischsten und farbenfreudigsten Werke«. Und wollte man dieser Beschreibung ein weiteres Adjektiv hinzufügen, wäre »ekstatisch« eine gute Wahl. ZWISCHEN INTIMITÄT UND RAUSCH Das beginnt schon beim Thema, dem sich die Sinfonie widmet: Es geht um die Liebe, die in einem gewaltigen Klanggefüge zwischen zärtlicher Intimität und orgiastischem Rausch ihren allumfassenden musikalischen Ausdruck findet. Den ungewöhnlichen Titel erklärte Messiaen so: »Turangalîla ist ein Sanskrit-Wort. Turanga, das ist die Zeit, die dahineilt wie ein galoppieren- des Pferd, die verrinnt wie der Sand im Uhrglas. Turanga bezeichnet die Be-
Das Pferd (auf Sanskrit »Turanga«) steht bei Messiaen als Symbol für die davoneilende Zeit. Indische Darstellung aus einem Traumdeutungs-Kartenset (um 1700)
Olivier Messiaen wegung, den Rhythmus. Die genaue Bedeutung von Lîla ist das Spiel – Spiel aber im Sinne des kosmischen Wirkens einer Gottheit, Spiel der Schöpfung, der Zerstörung, der Neuerschaffung, das Spiel von Leben und Tod. Im über- tragenen Sinne steht Lîla auch für die Liebe. Turangalîla bedeutet also glei- chermaßen: Gesang der Liebe, Hymne an die Freude, Zeit, Bewegung, Rhyth- mus, Liebe und Tod. Die Turangalîla-Sinfonie ist ein Gesang der Liebe und eine Hymne an die Freude, an eine übermenschliche, überschäumende, blendende und maßlose Freude. So ist auch die Liebe, die sie darstellt: schicksalhaft und unwiderstehlich – eine Liebe, die alles überschreitet, alles außer sich selbst zerstört. Ihr Symbol ist der Liebestrank Tristans und Isoldes.« Nicht von ungefähr verweist Messiaen auf das mythische Paar, das erst- mals im Kontext der mittelalterlichen Artus-Sage erwähnt wurde und durch Richard Wagners Tristan und Isolde (1865) den Weg auf die Opernbühne fand.
DIE MUSIK Die Geschichte um die verbotene Liebe zwischen dem Ritter und der Königs tochter, »schicksalhaft und unwiderstehlich« hervorgerufen durch einen Zaubertrank, ist die perfekte Metapher für die unbedingte Liebe an sich. Diesen Stoff behandelte Messiaen auch in seinen Vokalwerken Harawi, chant d’amour et de mort und Cinq rechants, entstanden unmittelbar vor und nach der Turangalîla-Sinfonie in den 1940er Jahren. Es ist naheliegend anzunehmen – ohne eine rein biografische Lesart über- strapazieren zu wollen –, dass Messiaens besonderes Interesse an diesem Thema aus privaten Erfahrungen erwuchs. Er führte damals bereits seit ei- niger Zeit eine Art Beziehung zur 15 Jahre jüngeren Pianistin Yvonne Loriod, die er 1941 als Schülerin seiner Harmonielehre-Klasse am Pariser Konser- vatorium kennengelernt hatte und die bald die bevorzugte Interpretin seiner Klavierwerke wurde. Das Verhältnis blieb lange Zeit platonisch, da Messiaen seit 1932 mit der Geigerin und Komponistin Claire Delbos verheiratet war. Als Folge einer Operation hatte diese einen schweren Gehirnschaden davonge- tragen und verbrachte ihre Tage bei stetig abnehmender geistiger Gesundheit in einem Sanatorium, in dem Messiaen und ihr gemeinsamer Sohn P ascal sie regelmäßig besuchten. Als strenggläubiger Katholik, der sich an das Sakrament der Ehe gebunden fühlte, lehnte Messiaen eine Scheidung ab; erst nach Clai- res Tod 1959 war für ihn an eine erneute Ehe- schließung zu denken. Nach einer Wartezeit »Turangalîla bedeutet von zwei Jahren fand die Hochzeit mit Yvonne also gleichermaßen: Loriod statt. Gesang der Liebe, VIELFALT DER FORMEN UND MOTIVE Hymne an die Freude, Eine konkrete Handlung allerdings lässt sich aus der Turangalîla-Sinfonie nicht heraus Zeit, Bewegung, Rhyth- hören – auch wenn die Musik mit ihren ge- mus, Liebe und Tod.« waltigen Orchesterausbrüchen und dem ver- führerisch-sirenenhaften Gesang der Ondes Olivier Messiaen Martenot diese Vermutung ebenso nahezu legen scheint wie die Betitelung der einzel- nen Sätze. Genausogut ließe sich die Form aber als konventionelle mehrsätzige Sinfo- nie mit eingeschobenen Liebesliedern und Turangal îla-Episoden deuten.
DIE MUSIK Zusammengehalten wird das Werk von vier musikalischen Hauptthemen – »thèmes cycliques« nennt sie der Komponist in seiner Analyse –, die wie in Wagners Musikdramen die dra- maturgisch ordnende Funktion von Leitmotiven übernehmen. Das erste, von Messiaen als »Statuen-Thema« bezeichnet, setzt sich aus einer Folge von bedrohlich massiven Akkorden im tiefen Blech zusammen; das zweite (»Blumenthema«) er- klingt als zweistimmiger Pianissimo-Gesang in den Klarinet- ten – »wie zwei Augenpaare, die sich ineinander versenken«, ONDES MARTENOT so der um feinsinnige Sprachbilder nie verlegene Komponist. Die Ondes Martenot (frz. für Das dritte Thema, das »Liebesthema«, verkörpert das hohe »Martenot-Wellen«) wurden Paar Tristan und Isolde; seinen charakteristischen Klang er- 1928 vom französischen Musiker hält er durch die hohen Streicher und die Ondes Martenot. und Amateurfunker Maurice Martenot erfunden und gelten Mit dem letzten Thema, dem »Akkordthema«, bezieht der als Vorläufer der elektronischen Komponist das alchemistische Prinzip »verschmelzen und Musikinstrumente, quasi als trennen« auf die Liebe. einer der erste Synthesizer. Zur Eine große stilistisch-formale Gemengelage also, die Veränderung der Tonhöhe zieht ihrem Schöpfer mitunter den Vorwurf des Eklektizismus der Spieler mithilfe eines Rings einen Draht hin und her, der einbrachte. So räsonierte etwa Hans Heinz Stuckenschmidt, parallel zur Tastatur verläuft; einer der Doyens der Neuen Musik im 20. Jahrhundert, nach mit der linken Hand lassen sich der deutschen Erstaufführung 1951 in Baden-Baden, die Tu- Klang und Lautstärke regeln. Die rangalîla-Sinfonie ließe ihre Hörer im Zweifel, »ob ihre geis- Klaviertasten dienten zunächst tigen Wurzeln nach Indien, Lourdes oder in ein fantastisches nur der Orientierung und wur- den erst in späteren Modellen Filmland führen«. Damit spielte er nicht nur auf die Inspira- spielbar. Messiaen schätzte tionsquellen der Sinfonie an, sondern auch auf die Einflüsse »die metallischen Klangfarben, in Messiaens Kompositionsstil, die in ihrer Vielfalt kaum auf fremdartig, geheimnisvoll, von einen Nenner zu bringen sind: von Claude Debussy bis zu unwirklicher Zartheit, grausam, Igor Strawinsky, Anklänge an die Gregorianik, indische und zerreißend und erschreckend durch ihre Kraft«. griechische Rhythmik, Zahlenmystik sowie Vogelrufe, die der begeisterte Hobby-Ornithologe kunstvoll transkribierte. Der Kitt, der diese Melange zusammenhält, ist Messiaens unumstößliche Glaube an Gott. Schon früh, mit Beendigung seines Orgel- und Kompositionsstudiums am Pariser Kon- servatorium mit gerade einmal 21 Jahren, hatte er zu dieser unverwechselbaren Tonsprache gefunden. Und als Titular- organist der Pariser Kirche Sainte-Trinité – eine Stelle, die
er 1931 antrat und 60 Jahre lang bis zu seinem Tod innehatte – konnte er sie nicht nur an Sonntagen improvisierend erproben und in den Dienst des Aller- höchsten stellen. SIEGESZUG UM DIE WELT Zur Uraufführung der Turangalîla-Sin- fonie in der Boston Symphony Hall am 2. Dezember 1949 reisten Olivier Mes- siaen und Yvonne Loriod per Schiff an. Nach einigen Diskussionen vor Ort – die Veranstalter wollten eigentlich einen einheimischen Pianisten – über- nahm Loriod den äußerst anspruchs- vollen Klavierpart. An den Ondes Mar- tenot nahm Ginette Martenot Platz, die Maurice Martenot an den Ondes Martenot Schwester von Maurice Martenot, der das Instrument 20 Jahre zuvor erfun- den hatte. Nicht dabei war allerdings der Auftraggeber Serge Kous- sevitzky, der den Taktstock aufgrund einer Erkrankung an einen jüngeren Kollegen übergeben musste, einen gewissen Leonard Bernstein, der damals noch am Anfang seiner Kar- riere stand. Keine schlechte Wahl, wie sich schon bald her- ausstellen sollte. Von Boston aus trat die Turangalîla-Sinfonie rasch ihren Siegeszug um die Welt an. Allen Hürden zum Trotz, die die riesige und verhältnismäßig exotische Beset- zung einerseits und die gewaltigen musikalischen Heraus- forderungen andererseits mit sich bringen, findet das Werk regelmäßig seinen Platz in den großen Konzerthäusern – das Finale erklang etwa im Eröffnungskonzert der Elbphilhar- monie 2017. Und jede Aufführung ist erneut ein unvergess liches Erlebnis. STEPHAN SCHWARZ-PETERS
BIOGR AFIEN ESA-PEKKA SALONEN DIRIGENT Esa-Pekka Salonen arbeitet fortwährend daran, die klas- sische Musik im 21. Jahrhundert neu zu positionieren – als Dirigent und Komponist, als Kulturbotschafter und stetiger In der aktuellen Saison dirigiert Innovator. Diese Qualitäten kommen auch in seiner aktuellen Esa-Pekka Salonen noch weitere sechs Konzerte: zweijährigen Residenz in der Elbphilharmonie zum Tragen, die in dieser Saison ihren Abschluss findet. SAN FRANCISCO SYMPHONY Seit 2020 ist Esa-Pekka Salonen Musikdirektor des San Johan Dalene Barber: Violinkonzert Francisco Symphony. Sein Engagement ist geprägt von einer Bártok: Der wunderbare Mandarin besonderen Affinität zu neuen Technologien. So arbeitet er mit 15. März 2023 acht festen Partnern aus ganz unterschiedlichen Disziplinen zusammen, von Komposition bis hin zu Robotik. Neben in- SAN FRANCISCO SYMPHONY novativen Multimedia-Projekten launchte er die orchester Yuja Wang Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 eigene Streaming-Plattform SFSYmphony+ mit einigen Bartók: Konzert für Orchester bemerkenswerten Projekten, darunter die KI-gestützte In- 16. März 2023 terpretation von Werken Györgi Ligetis sowie das Grammy- nominierte Stück Throughline von Nico Muhly. NDR ELBPHILHARMONIE Darüber hinaus ist Esa-Pekka Salonen Ehrendirigent des ORCHESTER / Yuja Wang Lindberg: Neues Klavierkonzert Philharmonia Orchestra, das er von 2008 bis 2021 leitete, des Bruckner: Sinfonie Nr. 6 Los Angeles Philharmonic (1992–2009) und des Swedish Ra- 5. & 7. Mai 2023 dio Symphony Orchestra (1985–1995) und leitet an der Colburn School in Los Angeles ein Programm für angehende Dirigen- NDR ELBPHILHARMONIE ten. Von 2003 bis 2018 war er außerdem Künstlerischer Leiter ORCHESTER / Iveta Apkalna Salonen: Neues Orgelkonzert des von ihm mitbegründeten Baltic Sea Festivals, das Einheit Skrjabin: La poème de l’extase und ökologisches Bewusstsein in den Ostee-Anrainerstaaten 11. & 12. Mai 2023 fördern möchte. Esa-Pekka Salonen erhielt zahlreiche bedeutende Preise, Seine Musik erklingt in drei darunter der Unesco Rostrum Prize, der Royal Philharmonic weiteren Konzerten. Alle Termine und Tickets unter Society’s Conductor Award und der Nemmers Composition www.elphi.me/salonen Prize. 1996 wurde ihm vom schwedischen König die Medaille »Litteris et Artibus« verliehen, eine der höchsten Ehrun- gen Schwedens, 2020 wurde er zum »Honorary Knight Com- mander of the Order of the British Empire (KBE)« ernannt.
BERTRAND CHAMAYOU KL AVIER Leider musste Yuja Wang ihr Mitwirken beim heutigen Konzert aus gesund- heitlichen Gründen kurzfristig absagen. Glücklicherweise hat sich Bertrand Chamayou spontan bereiterklärt, den Klavierpart in Olivier Messiaens Turan- galîla-Sinfonie zu übernehmen. Dank seines umfassenden Repertoires zählt der in Toulouse geborene Cha- mayou zu den herausragenden Pianisten seiner Generation. Regelmäßige Auf- tritte führen ihn in bedeutende Säle wie das Théâtre des Champs Élysées, das New Yorker Lincoln Center und die Wigmore Hall in London. Auch bei renom- mierten Festivals wie den Salzburger Festspielen und dem Lucerne Festival ist er ein gern gesehener Gast. In der vergangenen Saison war er unter ande- rem mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem SWR Symphonieorchester und dem London Symphony Orchestra zu erleben; in Hamburg gastierte er kürzlich beim NDR Elbphilharmonie Orchester sowie im Duo mit der Cellis- tin Sol Gabetta. Zu seinen weiteren Kammermusikpartnern zählen der Geiger Renaud und der Cellist Gautier Capuçon sowie das Belcea Quartet, mit dem er am 12. März 2023 im Kleinen Saal der Laeiszhalle auftritt. Bertrand Chamayous Einspielung von Werken César Francks wurde mehr- fach ausgezeichnet. Die Aufnahme der Klavierkonzerte Nr. 2 und Nr. 5 von Ca- mille Saint-Saëns wurde mit dem Gramophone Recording of the Year Award 2019 geehrt. Als bislang einziger Künstler hat er gleich viermal bei den re- nommierten Victoires de la Musique gewonnen.
BIOGR A FIEN CECILE LARTIGAU ONDES MARTENOT Cecile Lartigau ist als Künstlerin, Improvisatorin und Musik wissenschaftlerin geprägt von John Cages Philosophie der Emanzipation des Interpreten. Zunächst als Violinistin ausge- bildet, begann sie 2011 mit ihrem Studium der Ondes Martenot. Seitdem hat die Französin es sich zur Aufgabe gemacht, die für dieses außergewöhnliche Instrument komponierten Werke von Komponisten wie Sylvano Bussotti, André Jolivet und Olivier Messiaen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Als Improvisatorin erforscht Cecile Lartigau vielfältige kreative Wege an der Seite von Künstlern wie Jean Geoffroy, Alexandros Markeas und Joëlle Leandre. 2018 spielte sie bei der Weltpremiere von Heiner Goebbels Everything that hap- pened and would happen, außerdem ist sie Mitglied in seinem Ensemble The Mayfield. Zu ihren jüngsten Highlights gehören neben der Auffüh- rung der Turangalîla-Sinfonie mit dem Slovenian Philhar- monic Orchestra unter Michael Wendeberg die Einspielung von Sylvano Bussottis Pièces de Chair II für Bariton, Frau- en-stimme, Klavier und Ensemble mit dem E-Mex-Ensemble für den Deutschlandfunk. Für 2023 plant Cecile Lartigau ihre erste szenische Produktion, basierend auf Texten von Voltaire.
WIENER PHILHARMONIKER Kaum ein anderer Klangkörper wird dauerhafter und enger mit der Ge- schichte und Tradition der europäischen klassischen Musik in Verbindung ge- bracht als die Wiener Philharmoniker. Die Faszination, die das Orchester seit seiner Gründung durch Otto Nicolai 1842 auf die bedeutendsten Komponisten und Dirigenten sowie auf das Publikum in aller Welt ausübt, beruht auf der bewusst gepflegten, von einer Generation auf die nächste weitergegebenen Homogenität des Musizierens und auch auf seiner einzigartigen Geschichte und demokratischen Vereinsstruktur. So nehmen etwa die Orchestermit glieder selbstverantwortlich die Organisation der Konzerte, die Wahl der Di- rigenten und Solisten und der aufzuführenden Werke vor. Die internationale Konzerttätigkeit des renommierten Klangkörpers setzte am Anfang des 20. Jahrhunderts ein. Die Beziehungen zu Japan und dem dor- tigen Publikum sind so eng, dass die Wiener Philharmoniker selbst im Jahr der Pandemie 2020 ihre Japan-Tournee unter besonderen Sicherheitsvor- kehrungen und in Quarantäne abhalten konnten. Die Wiener Philharmoniker nahmen seit Beginn der Pandemie mit Testungen und Studien eine Vorreiter- rolle ein und waren das erste Orchester weltweit, das nach dem ersten Lock- down schon Anfang Juni 2020 wieder Konzerte vor Publikum spielen durfte.
BIOGR A FIEN Die Wiener Philharmoniker haben es sich zur Aufgabe ge- macht, die stets aktuelle humanitäre Botschaft der Musik in den Alltag und in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Von Anfang an zählte ein soziales und karitatives Bewusst- sein, der Einsatz für Menschen in Not und die Förderung des musikalischen Nachwuchses zum Selbstverständnis des Orchesters, das im Laufe seines Bestehens mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet wurde. Seit 2008 wird es von Rolex als Exklusivsponsor unterstützt. Mit jährlich über 40 Konzerten in Wien, darunter das Neu- jahrskonzert und das Sommernachtskonzert im Schlosspark von Schönbrunn, die in viele Länder der Welt übert ragen werden, mit den seit 1922 stattfindenden alljährlichen Auf- führungen bei den Salzburger Festspielen und mit mehr als 50 Konzerten im Rahmen internationaler Gastspiele zählen die Wiener Philharmoniker zu den führenden Orchestern der Welt.
BESE TZUNG KONZERTMEISTER Adela Frasineanu VIOLONCELLO Rainer Honeck Helmut Zehetner Tamás Varga Volkhard Steude Alexander Steinberger Peter Somodari Albena Danailova Tibor Kováč Raphael Flieder Harald Krumpöck Csaba Bornemisza VIOLINE I Michal Kostka Sebastian Bru Jun Keller Benedict Lea Wolfgang Härtel Daniel Froschauer Marian Lesko Eckart Schwarz-Schulz Maxim Brilinsky Johannes Kostner Stefan Gartmayer Benjamin Morrison Martin Klimek Ursula Wex Martin Kubik Jewgenij Andrusenko Edison Pashko Milan Šetena Shkëlzen Doli Bernhard Hedenborg Martin Zalodek Holger Tautscher-Groh David Pennetzdorfer Kirill Kobantschenko Júlia Gyenge Wilfried Hedenborg Liya Frass KONTRABASS Johannes Tomböck Herbert Mayr Pavel Kuzmichev VIOLA Christoph Wimmer Isabelle Ballot Tobias Lea Ödön Rácz Andreas Großbauer Christian Frohn Jerzy Dybał Olesya Kurylyak Wolf-Dieter Rath Iztok Hrastnik Thomas Küblböck Robert Bauerstatter Filip Waldmann Alina Pinchas-Küblböck Elmar Landerer Alexander Matschinegg Alexandr Sorokow Martin Lemberg Michael Bladerer Ekaterina Frolova Ursula Ruppe Bartosz Sikorski Petra Kovačič Innokenti Grabko Jan Georg Leser Katharina Engelbrecht Michael Strasser Jedrzej Górski Luka Ljubas* Thilo Fechner Elias Mai Lara Kusztrich* Thomas Hajek Daniela Ivanova VIOLINE II Sebastian Führlinger Raimund Lissy Tilman Kühn Christoph Koncz Barnaba Poprawski* Gerald Schubert Patricia Hood-Koll
FLÖTE Wolfgang Lintner HARFE Walter Auer Jan Janković Charlotte Balzereit Karl-Heinz Schütz Wolfgang Vladár Anneleen Lenaerts Luc Mangholz* Thomas Jöbstl Günter Federsel Wolfgang Tomböck Wolfgang Breinschmid Lars Stransky Die mit * gekennzeichneten Karin Bonelli Musikerinnen und Musiker sind bestätigte Mitglieder des TROMPETE Orchesters der Wiener Staats- OBOE Martin Mühlfellner oper, die noch nicht dem Verein Clemens Horak Stefan Haimel der Wiener Philharmoniker Sebastian Breit* Jürgen Pöchhacker angehören Harald Hörth Reinhold Ambros Wolfgang Plank Gotthard Eder Herbert Maderthaner POSAUNE KLARINETTE Dietmar Küblböck Matthias Schorn Enzo Turriziani Daniel Ottensamer Wolfgang Strasser Gregor Hinterreiter Kelton Koch* Andreas Wieser Mark Gaal Andrea Götsch* Johann Ströcker FAGOTT TUBA Harald Müller Paul Halwax Sophie Dervaux Christoph Gigler Štěpán Turnovský Wolfgang Koblitz PAUKE / SCHLAGWERK Benedikt Dinkhauser Anton Mittermayr Erwin Falk HORN Thomas Lechner Ronald Janezic Klaus Zauner Josef Reif Oliver Madas Manuel Huber Benjamin Schmidinger Sebastian Mayr Johannes Schneider
Es ist das Besondere, das Wellen schlägt. Der offizielle Weinpartner der Elbphilharmonie Mehr Infos unter: hawesko.de/elphi
TIPP CURRENTZIS’ NEUES ORCHESTER »Ein lang gehegter Traum wird wahr – nicht nur für mich, sondern für eine große Gruppe grandioser Musiker aus der ganzen Welt, die gemeinsam ohne Kompromisse den perfek- ten Klang suchen«, schwärmt der griechische Dirigent Teo- dor Currentzis von seinem neuen Orchesterprojekt »Utopia«. Mehr als 100 Musikerinnen und Musiker aus 28 Nationen hat er dafür zusammengebracht. Das klingende Ergebnis wird international mit Spannung erwartet, schließlich hat er be- reits das Orchester »musicAeterna« ins Leben gerufen und zu Weltruhm geführt. Auf dem Programm des Gründungs- konzerts in der historischen Laeiszhalle stehen drei der raf- finiertesten Orchesterwerke des frühen 20. Jahrhunderts: Strawinskys farbensprühende Feuervogel-Ballettmusik sowie Ravels ästhetisiertes Hirtenspiel Daphnis et Chloé und sein in üppigen Klängen schwelgendes La valse. Mi, 5.10.2022 | 20 Uhr | Laeiszhalle Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren. IMPRESSUM Herausgeber: HamburgMusik gGmbH Geschäftsführung: Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jochen Margedant Redaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, Laura Etspüler, François Kremer, Julika von Werder, Dominik Bach, Juliane Weigel-Krämer, Janna Heider, Nina van Ryn Lektorat: Reinhard Helling Gestaltung: breeder design Druck: Flyer-Druck.de Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Anzeigen: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, antje.sievert@kultur-anzeigen.com BILDNACHWEIS Turanga-Aquarell (Philadelphia Museum of Art / Bridgeman Images); Olivier Messiaen (Privatsammlung Nigel Simeone); Maurice Martenot (unbezeichnet); Esa-Pekka Salonen (Patrick Swirc); Bertrand Chamayou (Marco Borggreve); Cecile Lartigau (Andrey Chunto- mov); Wiener Philharmoniker (Lois Lammerhuber); Teodor Currentzis (Olya Runyova)
WIR DANKEN UNSEREN PARTNERN PRINCIPAL SPONSORS CLASSIC SPONSORS FÖRDERSTIFTUNGEN SAP Aurubis Claussen-Simon-Stiftung Kühne-Stiftung Bankhaus Berenberg Cyril & Jutta A. Palmer Stiftung Julius Bär Commerzbank AG Ernst von Siemens Musikstiftung Deutsche Telekom Dr. Wolff Group G. u. L. Powalla Bunny’s Stiftung Porsche DZ HYP Hans-Otto und Rolex Edekabank Engelke Schümann Stiftung GALENpharma Haspa Musik Stiftung Hamburg Commercial Bank Hubertus Wald Stiftung Hamburger Feuerkasse Körber-Stiftung HanseMerkur Mara & Holger Cassens Stiftung KRAVAG-Versicherungen Wall GmbH M.M.Warburg & CO STIFTUNG ELBPHILHARMONIE PRODUCT SPONSORS Coca-Cola FREUNDESKREIS Hawesko ELBPHILHARMONIE Melitta LAEISZHALLE E.V. Ricola Störtebeker ELBPHILHARMONIE CIRCLE
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