Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam

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Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
01 / 2023

schwerpunkt         lokal sozial         zu besuch bei   gut gebaut
Willkommen in der   Unterwegs mit dem    Klimaforscher   Neues Zuhause im
Stadt der Zukunft   Energiesparberater   in der Arktis   alten Tramdepot
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
IM ÜBERBLICK                                                                                 EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

Sinnvoll                                   auf ein wort
                                        3 Ausblick auf ein gutes Ende

                                                                                                                             Illustration: Maria Pfeiffer
   „Energie kann weder erzeugt             kurz und knapp
noch vernichtet werden“, schrieb        4 Nachrichten aus dem Unternehmens-
                                                                                        30
Hermann von Helmholtz 1847                 verbund ProPotsdam, aus dem
sehr treffend. Weiter schrieb der          Bornstedter Feld und Luftschiffhafen,
in Potsdam geborene Wissen­                der Innenstadt und Krampnitz
schaftler: „Sie kann nur von einer                                                 Zukunft erforschen: Wie leben wir 2050?
                                           schwerpunkt energie für potsdam
Form in andere Formen umge­                                                                                        Seite 8
                                        6 „Ich freue mich, wenn wir
wandelt oder von einem Körper
                                           Probleme lösen“: EINSVIER trifft
auf andere Körper übertragen
                                           EWP-Geschäftsführer Eckard Veil
werden.“ Die entscheidende Fra­
                                        8 Potsdam 2050
ge ist also, wie halten wir sie und

                                                                                                                             Foto: Konstantin Börner
                                       12 Umfrage: Was gibt Ihnen Energie?
nutzen die uns zur Verfügung
                                       13 Grüne Wärme aus der Tiefe
stehenden Ressourcen sinnvoll,
jetzt und in Zukunft.                      aus den kiezen
   In der neuen EINSVIER wid­          14 Energie macht Schule
men wir uns dem Thema Energie
                                           zu besuch bei
auf vielfältige Weise. Mit Pots­
                                       16 Dr. Jan Nitzbon                          Umwelttag: Jörn-Michael Westphal
damer Wissenschaftlern wagten
                                                                                   in Drewitz                   Seite 14
wir einen optimistischen Blick             gut gebaut
ins Jahr 2050 und besuchten den        18 Altes Depot, neues Zuhause
Umweltprojekttag        der   Grund­
                                           kultur erleben
schule in Drewitz. Wir sprachen
                                       21 Beständiges und Flüchtiges
mit dem Physiker Dr. Jan Nitzbon

                                                                                                                             Foto: Stefan Gloede
über das schwindende ewige Eis,            lokal sozial
schauten uns in der Heinrich-          22 Eine echte Herzensangelegenheit:
Mann-Allee um, wo bald ein gan­            Gemeinsam FÜR Potsdam
zes Quartier mit grüner Erdwär­        24 Oberbürgermeister Mike Schubert
me versorgt werden soll, und gin­          im Interview
gen mit dem Energieberater der         26 „Die Menschen sollen                     Preisregen: Siegerehrung bei „Gemein-
ProPotsdam auf Wohnungstour.               sich nicht alleine fühlen“              sam FÜR Potsdam“               Seite 18
   Im Rahmen unserer Umfrage
                                           in potsdam zu hause
haben wir diesmal alle Interview-
                                       28 Gregor Heilmann zeigt uns
partner*innen gefragt, was ihnen
                                           seine Orte zum Energie tanken
Energie gibt. In der Redaktion
                                                                                                                             Foto: Benjamin Maltry

sind wir Kolleginnen und Kolle­            gute unterhaltung
gen uns einig über die Antwort         30 Schnell wie der Wind
auf diese Frage: Lesen, auf jeden      31 Ein meinungsfreudiger Beobachter
Fall. Eintauchen in andere Wel­
                                       31 impressum
ten und Charaktere elektrisiert
und entspannt zugleich.
                                                                                   Einmaliges Bauvorhaben: Das neue
   In diesem Sinne wünschen
                                                                                   Quartier am ehemaligen Tramdepot
wir Ihnen viel Spaß beim Energie
                                                                                                                 Seite 24
tanken und Lesen der neuen
EINSVIER!

   Ihre EINSVIER-Redaktion

                                                             2
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                          AUF EIN WORT

Ausblick
auf ein gutes
Ende

E
        s ist gut, dass unsere Gesellschaft in                    werden wir die Erarbeitung und Umsetzung ener-
        den letzten drei Jahren gelernt hat,                      getischer Konzepte für Quartiere, wie das Projekt
        in Krisen zusammenzustehen.                               „Schlaatz_2030“. Mit der Energie und Wasser
Denn das gerade begonnene Jahr wird wie-                          Potsdam werden wir den Anteil erneuerbarer Ener-
der ein schwieriges werden. Erneut hat jeder                      gien ausbauen, insbesondere durch Solaranlagen
an seinem Platz – ob in der Familie, im Be-                       und Geothermie.
ruf, im Ehrenamt – das Seine zu tun, um mit                          All dies wird dazu beitragen, den Energiebedarf
den Herausforderungen fertigzuwerden.                             und die Abhängigkeit von Gasimporten zu senken,
   Das gilt auch für die ProPotsdam. Was                          die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und
uns möglich war, haben wir getan, um unsere                       dem starken Preisanstieg für Energie zu begegnen.
Gebäude und Wohnungen auf den Winter                              Ziele dieser Anstrengungen sind und bleiben sozi-
vorzubereiten, um deren Energiebedarf zu                          alverträgliche Wohnkosten und die Senkung des
optimieren und ein störungsfreies Funktio-                        Energiebedarfs. Gleichzeitig treiben wir trotz der
nieren der Haustechnik zu gewährleisten.            „Unsere       schwierigen Rahmenbedingungen für Bauinvestiti-
Wir haben langfristige Versorgungsverträge
                                                 Ziele bleiben    onen unsere Neubauaktivitäten voran, um den in
abgeschlossen, die Mieter*innen auf Ein-                          Potsdam dringenden Bedarf an neuen Wohnungen
sparpotentiale hingewiesen und für eine
                                                 sozialverträg-   wenigsten teilweise zu decken.
Liquidität gesorgt, die sicherstellen wird,
­                                                 liche Wohn-        In dieser Ausgabe der EINSVIER berichten wir
die Energielieferungen vollumfänglich und          kosten und     von einigen dieser Anstrengungen und Vorhaben.
pünktlich zu bezahlen. Mit dem Potsdamer
                                                  die Senkung     Wir stellen Ihnen Menschen vor, die an der Gestal-
Aktionsplan für bezahlbares Wohnen und                            tung der Zukunft arbeiten: in Laboren, auf dem
sozialen Zusammenhalt haben wir ein gan-
                                                  des Energie-    Bau, im ewigen Eis oder in der Forschung. Diese
zes Bündel von Maßnahmen beschlossen,               bedarfs.“     Geschichten geben uns die Zuversicht: Auch das
um unseren Mieter*innen den Alltag in der                         vierte herausfordernde Jahr in Folge werden wir
Krise zu erleichtern. Eine der wichtigsten                        meistern. Auch dieses Jahr wird gute Tage bringen
ist die Fortführung des bereits im Novem-                         und vielleicht sogar – so hoffen wir – einen Ausblick
ber 2020 pandemiebedingt eingeführten                             auf ein gutes Ende.
Mietenmoratoriums bis zum 31. Oktober                                Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
2023. Demnach werden unsere Mieten nun
schon das dritte Jahr in Folge nicht erhöht.                      Jörn-Michael Westphal • Bert Nicke
   Aber der Aktionsplan ist auch ein wich-
tiger Wegbereiter in die Zukunft: Vor allem
werden wir weiter daran arbeiten, unsere
Gebäude energetisch zu sanieren und den
Energiebedarf zu reduzieren. Intensivieren

                                                         3
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
KURZ UND KNAPP                                                                                                         EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

Foto: Uwe Granzow                                               GEBURTSTAGSERLEBNISSE

                                                                                                                                                        Foto: Shutterstock/Robert Kneschke
                           Taschenlampen-
                           Abenteuer
                           Wenn der Tag zur Neige geht,
                           ziehen sich viele Tiere in der
                           Biosphäre Potsdam zum Schlafen
                           zurück. Andere Bewohner*innen        Wenn Sie einen Kindergeburtstag planen, hält der Volkspark Potsdam viele Ideen
                           werden erst so richtig aktiv.        bereit. So kann Ihr Sprössling mit den Gästen im Nomadenland grillen, Discgolf mit
                           Welche Geheimnisse der dunkle        Frisbees spielen, sich wie ein Gecko an der Kletterwand entlang bewegen oder Tricks
                           Tropenwald birgt, können Sie am      und Talente auf dem Skateboard lernen. Auch ein Fußballfest mit lizenzierten Trainern
                           10. Februar 2023 bei einem           ist im Angebot. Bollerwagen, Gokarts, Discgolf-Scheiben und Co. können ab Anfang
                           Taschenlampen-Abenteuer              April am Infopavillon beim Haupteingang gemietet werden.
                           erkunden. Wenn Sie wollen,
                                                                   volkspark-potsdam.de/angebote/kindergeburtstage
                           können Sie in der Biosphäre
                           übernachten.

                               biosphaere-potsdam.de
Gestaltung: Studio Qrfld

                                                                                                                                                        Foto: Benjamin Maltry
                           Kalender zeigt
                           Stadt im Wandel
                           Auf eine Entdeckungstour durch
                           ein sich verwandelndes Potsdam
                           nehmen Sie Kreative aus der Stadt
                           im aktuellen ProPotsdam-Kalender
                           mit. Die farbenfrohe Reise führt
                           etwa zur Biosphäre, der Wald-
                           stadt, zur Wollestraße und dem
                           Heidehaus in Babelsberg, ins
                           Behlert-Karree, in den Schlaatz,
                           an den Stern, nach Drewitz bis hin
                                                                Erstes Richtfest in Krampnitz
                           zum Luftschiffhafen, der             Der neue Stadtteil im Potsdamer Norden hat einen Meilenstein genommen: Am
                           Stadtheide und den Potsdamer         24. November 2022 wurde in Krampnitz das Richtfest für einen Grundschulcampus
                           Westen. Den Kalender erhalten Sie    gefeiert. Am künftigen Zentralpark schafft der Entwicklungsträger Potsdam 600
                           kostenfrei bei der ProPotsdam        Schul- und 160 Kitaplätze. Strom, Heizung und Warmwasser werden zu einem
                           oder als Download auf der            großen Teil aus Photovoltaik, Solarthermie und der Abluft von Lüftungsanlagen
                           Website.                             gewonnen. Die so nachhaltigen wie inspirierenden Lernlandschaften öffnen sich
                                                                zum Schuljahr 2024/2025.
                               propotsdam.de
                                                                   krampnitz.de

                                                                                       4
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                                   KURZ UND KNAPP

                                                                                                                                                                                          Visualisierung: Mvm+starke architekten PartG mbB
Visualisierung: blrm Architekt*innen GmbH, Hamburg

                                                                                                                                           Ein Heim für
                                                                                                                                           den Schulsport
                                                                                                                                           Die MBS Arena im Luftschiffhafen erhält
                                                                                                                                           einen neuen Nachbarn: Am Olympischen
                                                                                                                                           Weg auf dem Grundstück der ehemaligen
                                                                                                                                           Turnerhalle entsteht eine Schulsporthalle
                                                                                                                                           mit Funktionsräumen und einer mit 199
                                                                                                                                           Plätzen ausgestatteten Tribüne. Am 9.
                                                                                                                                           Dezember 2022 wurde der Grundstein
                                                                                                                                           gelegt, im Laufe des Jahres 2024 soll das

                                                     NEUE ARCHITEKTONISCHE                                                                 Gebäude auch Vereinen und dem
                                                                                                                                           Leistungssport zur Verfügung stehen.

                                                     AKZENTE FÜR DREWITZ                                                                       sportpark-luftschiffhafen.de

                                                     So wird es künftig in der Slatan-Dudow-Straße in Drewitz aussehen: der
                                                     Entwurf „Der kollektive Block“ von blrm Architekt*innen GmbH, Hamburg
                                                     verfügt im Blockinnern über einen großzügigen Park für alle Bewohner*in-

                                                                                                                                                                                          Visualisierung: Redpear
                                                     nen. Auf allen Ebenen des Blocks bieten kleine Höfe, Hofterrassen und
                                                     Treppenbuchten Raum für Begegnung der Hausgemeinschaften zwischen
                                                     den geplanten 230 Wohnungen. 75 % der Wohnungen werden Sozialwoh-
                                                     nungen sein; im nordwestlichen Teil des Ensembles soll es Wohnangebote
                                                     für Senior*innen geben. Die mit Fachleuten, Vertreter*innen der Landes-
                                                     hauptstadt Potsdam und der ProPotsdam besetzte Jury hatte die Qual der
                                                                                                                                           Neuer Flyer zum
                                                     Wahl. Aus 14 eingegangen Entwürfen wurde der Entwurf ausgewählt, der
                                                                                                                                           Baugeschehen
                                                     am besten in die Nachbarschaft und zu den ambitionierten Zielen des
                                                     Projekts passt. Schließlich soll der erste Drewitzer ProPotsdam-Neubau seit           Schon seit 2008 begleitet ein Faltblatt das
                                                     den 1990er Jahren nicht nur sozialverträgliche Mieten bieten, sondern auch            Baugeschehen im Sanierungsgebiet
                                                     nachhaltig sein. 2027 sollen Familien, Senioren, Wohngruppen und 1- bis               Potsdamer Mitte. Es wird gemeinsam von
                                                     2-Personenhaushalte ihr neues Zuhause in dem Neubauprojekt finden.                    der Landeshauptstadt Potsdam und dem
                                                                                                                                           Sanierungsträger Potsdam erstellt.

                                                     PROPOTSDAM HILFT!                                                                     Kompakt auf zwölf Seiten und mit einem
                                                                                                                                           Plan versehen, werden der Bauablauf des
                                                     Was habe ich von den Entlastungspaketen? Wer kann mir beim Energiesparen              aktuellen Jahres und eine Vorschau für die
                                                     helfen? Und wer wird mich bei finanziellen Herausforderungen unterstützen?            Folgejahre vorgestellt. Ab Februar ist der
                                                     Wenn Sie solche und ähnliche Fragen beschäftigen, finden Sie Antworten auf            zweisprachige Flyer in den Touristinformati-
                                                     einer neuen Website der ProPotsdam zu den Bereichen Wohnen und Mieten,                onen, im Rathaus und bei der ProPotsdam
                                                     Energie und Heizung, Hilfs- und Beratungsangeboten sowie Informationen zum            erhältlich.
                                                     Potsdamer Aktionsplan für bezahlbares Wohnen und sozialen Zusammenhalt.
                                                                                                                                               potsdamermitte.de
                                                        propotsdam-hilft.de

                                                           ProPotsdam im Social Web           facebook.com/ProPotsdam              twitter.com/ProPotsdam              @ProPotsdam

                                                                                                                 5
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM                                                                              EINSVIER 03/22
                                                                                                                       01 /23 · ProPotsdam

„  Ich freue mich, wenn
  wir Probleme lösen“

                                                                                                   Eckard Veil navigiert
                                                                                                   als technischer
                                                                                                   Geschäftsführer der
                                                                                                   Energie und Wasser
                                                                                                   Potsdam GmbH (EWP)
                                                                                                   die Stadt durch die Ener-
                                                                                                   giekrise. Für EINSVIER
                                                                                                   räumte er Platz in seinem
                                                                                                   Kalender frei.

                                                                                                   S
                                                                                                         chon seit 22 Jahren bekleidet
                                                                                                         Eckard Veil leitende Funktionen
                                                                                                         in      Energieunternehmen,   seit
                                                                                                   2019 beim Potsdamer Versorger. Doch
                                                                                                   Zeiten wie diese habe er noch nie er-
                                                                                                   lebt, sagt der heute 57-Jährige in unse-
                                                                                                   rem Gespräch. Im Herbst 2021 beob-
                                                                                                   achtete Veil, wie die Preise an den
                                                                                                   Energiebörsen bereits deutlich stiegen.
                                                                                                   Dann brach im Februar 2022 der Uk-
                                                                                                   raine-Krieg aus und die Werte explo-
                                                                                                   dierten. „In einer derartig außerge-
                                                                                                   wöhnlichen Situation müssen wir hell-
                                                                                                   wach sein und auf die Entwicklungen
                                                                                                   schnell reagieren“, so der Geschäfts-
                                                                                                   führer. „Unser Ziel ist, vor den Ent-
                                                                                                   wicklungen zu bleiben und so die Kos-
                                                                                                   ten für die Kunden*innen im Rahmen
                                                                                                   zu halten.“

                                                                                                   Abschläge bleiben hoch
                                                                             Foto: Karoline Wolf

                                                                                                      Die EWP hatte dabei sogar noch
   Erfahrener Krisenmanager: Nach zwei Jahrzehnten in Süddeutsch-                                  Glück, meint Veil. „Wir verfolgen wie
   land ist Eckard Veil seit 2019 technischer Geschäftsführer der EWP.                             die meisten Stadtwerke eine sehr kon-

                                                                         6
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                               SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM

servative Strategie. Für die Haushalte                                       ben wir spätestens im Februar ein Pro-
und Kleinkunden beschaffen wir das                                           blem.“ Ab dem Frühling müssen die
Gas an der Terminbörse in der Regel                                          Speicher wieder gefüllt werden. „Die
bis zu drei Jahre im Voraus.“ So erhöhte                                     nach meiner Ansicht noch schwierigere
sich die Belastung für die Verbrau-                                          Situation erleben wir erst im Folgewin-
cher*innen zwar deutlich, aber noch in                                       ter, also 2023/24.“
geringerem Maße als bei anderen Ener-
gieversorgern.                                                               Energie tanken auf
   Die ProPotsdam und die anderen                                            dem Motorrad
Wohnungsunternehmen aus dem Ar-                                                 Quasi rund um die Uhr ist Eckard
beitskreis StadtSpuren schlossen im                                          Veil in diesen Zeiten im Krisenmodus,
letzten Sommer eine eigene Lieferver-                                        in seiner knapp bemessenen Freizeit
einbarung mit der EWP ab. Sie sichert                                        gelingt ein Abschalten nur für Momen-
den Unternehmen für 2023 und 2024                                            te. An den Wochenenden schafft es sei-
einen festen Lieferpreis. So sollen die                                      ne Frau, ihn zum Spaziergang zu bewe-
Wohnungsnutzer*innen vor plötzlichen                                         gen. „Doch spätestens, wenn ich fünf
Kostensteigerungen bewahrt werden.                                           Minuten Zeit habe, schaue ich, was die
„Der Vorteil einer Vereinbarung wie                                          Märkte machen, und überlege mir Al-
dieser ist die Laufzeit“, sagt Eckard                                        ternativen.“
Veil. „Je langfristiger man dieses Mo-                                          Seinen Umzug nach Potsdam hat
dell abschließt, desto gleichmäßiger        „Je langfristiger man            der Manager bei aller Anspannung
sind die Preise und desto vorteilhafter     eine Liefervereinba-             nicht bereut. „Es macht mir Spaß,

                                           rung abschließt, desto
ist es für die Kunden.“                                                      morgens ins Büro zu gehen. Wir haben
   Hoffnungen auf sinkende Energie-                                          eine gute Mannschaft bei der EWP.
rechnungen kann der Fachmann nicht           gleichmäßiger sind              Wenn wir wieder eine Aufgabe lösen
machen, Medienberichte über massiv          die Preise und desto             können, freue ich mich jedes Mal. Ich
fallende Börsenpreise nennt er irrefüh-    vorteilhafter ist es für          glaube, wir haben bis jetzt, toi toi toi,

                                                die Kunden.“
rend. „Da geht es um die Spotmarkt-                                          das Allermeiste richtig gemacht.“
Börse, hier werden nur tagesaktu-                                               Auch die Lebensqualität hat der
ell fehlende Kleinstmengen gehandelt.             — Eckard Veil,             Schwabe zu schätzen gelernt. „Pots-
Die Tendenzen auf dem Terminmarkt            technischer Geschäftsführer     dam ist wunderschön. Mir ist die Regi-
sind relativ stabil und leider nach wie       der Energie und Wasser         on ans Herz gewachsen“, bekennt Eck-
vor sehr hoch.“                                   Potsdam GmbH               ard Veil. „Gerne fahre ich nach Feier-
   Und die Preise werden weiter stei-                                        abend noch mit dem Motorrad durch
gen, prophezeit Veil. Jede*r Konsu-                                          die Nacht. Ich fühle mich bereits mit
ment*in könne einen Beitrag zur Lin-                                         der Stadt verbunden und freue mich
derung    leisten.   „Die   Börsenwerte                                      auf die Fortsetzung meiner Arbeit für
sinken, wenn die Nachfrage sinkt. Wenn                                       die EWP und Potsdam.“
die Menschen Energie sparen, dann ge-
hen die Preise mittel- oder langfristig
vielleicht sogar wieder nach unten. Die
niedrigen Preise aus der Zeit vor dem
Ukraine-Krieg wird es aber nicht mehr
geben.“
   Auch mit einem anderen Mythos
räumt der Manager auf. „Wenn die
Gasspeicher zu 100 Prozent gefüllt
sind, heißt das nicht automatisch, dass
wir gut durch die kalte Jahreszeit kom-
men“, betont er. „Wenn der Winter kalt
wird und gleichzeitig nicht mindestens
                                                                                      TEXT TORSTEN BLESS
20 Prozent Gas eingespart werden, ha-

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SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM                                       EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

Potsdam
2050

          In den vergangenen Jahren haben wir die Auswirkungen des Klimawandels
          immer mehr zu spüren bekommen, vor allem mit trockenen und extrem heißen
          Sommern. Der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierende Energiekrise hat
          zudem gezeigt, dass unsere Gesellschaft dringend den Ausbau regenerativer Res-
          sourcen vorantreiben muss. Wie eine positive Zukunft der Stadt aussehen könnte,
          hat EINSVIER-Redakteurin Sarah Stoffers sich von Expert*innen erklären lassen.

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ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                                      SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM

                               P
                                      otsdam im Winter 2050. Wie jeden
                                      Morgen klingelt mich mein Wecker
                                      aus dem Bett. Ich stehe langsam
                               auf, laufe in meine kleine Kochnische und
                               schalte den Kaffeeautomaten an. Die Fuß-
                               bodenheizung in meiner Wohnung gibt
                               wohlige Wärme ab. Mit der dampfenden

                                                                              Foto: Benjamin Maltry
                               Tasse in der Hand stehe ich am Fenster und
                               blicke auf die Stadt.
                                  Der Strom in meiner Wohnung kommt
                               von der Photovoltaikanlage auf dem Dach.
                               Daneben wird die Stadt von Windkraftanla-
                               gen und Solarfeldern versorgt. Der Anteil
                               an heimisch produzierter Energie wurde in
                               den vergangenen Jahren massiv erhöht.
                               Und: Er ist zu 100 Prozent grün.
                                  Das hofft Daniel Acksel vom Deutschen
                               GeoForschungsZentrum (GFZ) mit Blick
                                                                                                      Blickt positiv in eine nachhaltigere Zukunft: Daniel Acksel vom GFZ.
                               auf unsere Zukunft. Acksel ist Teil des Lei-
                               tungsduos im Department Geosysteme und                                                                            andere Energieträger. Beispielsweise grü-
                               beschäftigt sich mit Geothermie, Geospei-                                                                         nen Wasserstoff, der aber kostbar und teuer
                               chern und der Energie- und Wärmewende,                                                                            ist, und vor allem in der Energieerzeugung
                               mit Wissenschaftsmanagement und Tech-                                                                             sowie der Automobil-, Stahl-, Chemie- und
Illustration: Maria Pfeiffer

                               nologietransfer sowie der Frage, wie Inno-                                                                        Elektroindustrie genutzt wird. Oder Bio-

                                                                                                             „In den
                               vationen ihren Weg in den Alltag finden                                                                           masse, die in Anlagen verbrannt wird. Das
                               können.                                                                                                           dabei entstehende CO2 wird abgeschieden
                                                                                                           kommenden                             und etwa in der Industrie eingesetzt. Der
                               Wärme aus Potsdams Erde                                                      30 Jahren                            Rest des Kohlendioxids könnte in der Erde
                                  „In den kommenden 30 Jahren wird es                                       wird es der                          dauerhaft gespeichert werden.

                                                                                                         internationalen
                               der internationalen Staatengemeinschaft
                               gelungen sein, den jetzt schon vorhandenen                                                                        Mehr clevere Umnutzung,
                               Emissionshandel so weit zu operationalisie-                              Staatengemein-                           weniger Neubau
                               ren, dass das Verbrennen von fossilen Ener-                              schaft gelungen                              Ich wohne in einem aufgestockten
                               gieträgern als zu unwirtschaftlich angese-                              sein, dass das Ver-                       Wohnhaus. Dies ist typisch in der Stadt ge-

                                                                                                      brennen von fossilen
                               hen sein wird“, kann sich Acksel vorstellen.                                                                      worden, denn um Ressourcen zu schonen,
                               Deutschland ist im Jahr 2050 weiterhin auf                                                                        wird weniger neu gebaut. So sieht die Archi-
                               Energieimporte angewiesen, aber auch diese­                             Energieträgern als                        tektin Angelika Drescher die Zukunft des
                               sind „grün“.                                                            zu unwirtschaftlich                       nachhaltigen       Bauens.   Gemeinsam   mit
                                  Nach dem Koffein-Kick steige ich in                                    angesehen sein                          Claudia Bode leitet und koordiniert sie in

                                                                                                              wird.“
                               meine Dusche. Die Wärme für das Wasser,                                                                           Potsdam das Projekt „Epizentrum Bauwen-
                               wie auch fürs Heizen, kommt zu einem er-                                                                          de“ der Initiative Bauhaus der Erde. In der
                               heblichen Teil aus der Erde. In Potsdam ste-                            — Daniel Acksel, Deutsches                Landeshauptstadt soll dafür ein Demons-
                               hen mehrere Tiefengeothermie-Anlagen,                                     GeoForschungsZentrum                    trationspavillon aus nachwachsenden und
                               daneben gibt es oberflächennahe Geother-                                            (GFZ)                         wiederverwendeten Baumaterialien entste-
                               mie-Anwendungen für einzelne Gebäude                                                                              hen, der die Ideen der Initiative präsentie-
                               oder Wohnkomplexe.                                                                                                ren und zum Nach- und Umdenken beitra-
                                  Zusammen mit einer geschickten Kopp-                                                                           gen soll.
                               lung mit Wärmepumpen kann die benötigte                                                                               Nach Ansicht von Drescher hat sich
                               Wärme in Zukunft dauerhaft in der Stadt                                                                           Potsdam, wie alle Städte, im Jahr 2050 wei-
                               hergestellt werden, meint Acksel. Um auch                                                                         ter verdichtet. „Wir werden deutlich mehr
                               höhere Bedarfe decken zu können, etwa im                                                                          mit unseren Nachbarn zusammenrücken“,
                               Winter, brauchen wir im Jahr 2050 noch                                                                            so die Architektin. Denn unsere Wohnfläche

                                                                                                                      9
Willkommen in der Stadt der Zukunft - schwerpunkt Unterwegs mit dem Energiesparberater - ProPotsdam
SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM                                                                                                                        EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

                                                                                                                                          zu den Nudeln zum Smoothie aus Halophy-
                                                                                                                                          ten. Diese Pflanzen wachsen an salzreichen
                                                                                                                                          Standorten etwa im Uferbereich. Derzeit
                                                                                                                                          wird erforscht, wie sie, ebenso wie auch
                                                                                                                                          Makroalgen, Quallen und andere alternati-
                                                                                                                                          ve Proteinquellen in unserer Region ange-
                                                                                                                                          baut oder gezüchtet und für die Lebens-

                                                                                                                  Foto: Benjamin Maltry
                                                                                                                                          und Futtermittelproduktion genutzt werden
                                                                                                                                          können. Innovative, regionale Konzepte
                                                                                                                                          werden aufgrund der wachsenden Weltbe-
                                                                                                                                          völkerung, des Klimawandels und mit Blick
                                                                                                                                          auf die aktuellen Krisen immer wichtiger.
                                                                                                                                             Unser Essensangebot werde in Zukunft
                                                                                                                                          reichhaltiger, aber nicht komplett anders als
                                                                                                                                          heute sein, sagt Schlüter. „Wir sind flexib-
                                                                                                                                          ler, essen mal Insekten, ab und an einen
                                                                                                                                          Fisch, viele Pflanzen und selten auch mal
Bauwende: Angelika Drescher möchte das ressourcenschonende, nachhaltige Bauen voranbringen.
                                                                                                                                          Fleisch.“ Wichtig werde vor allem die Nut-
ist pro Person kleiner geworden. Vor allem                                                                                                zung der Stoffnebenströme. So könnte etwa
gemeinschaftliches Wohnen, sogenanntes                                                                                                    aus aussortiertem Gemüse ein Futtersubs-
Cluster-Wohnen, wird typischer.                                                                                                           trat für die Insekten werden. Häute, Kot
    In meinem Wohnhaus der Zukunft gibt                                               „Wir werden                                         oder Futtermittelreste der Insekten kom-
es Gemeinschaftsräume zum Treffen, Fei-                                              deutlich mehr                                        men in die Biogasanlage. Die dort anfallen-
ern, Quatschen und eine gemeinsame große                                              mit unseren                                         den Reste werden zu Biokohle verarbeitet,

                                                                                       Nachbarn
Küche. Um die älteren Bewohner*innen                                                                                                      die als Dünger in die Erde kommt.
kümmert sich die Nachbarschaft gleich mit.
Ein kleines Schlafzimmer, ein Wohnzimmer                                              zusammen-                                           Vorrang für Radfahrer
mit einer Mini-Kochnische und ein eigenes                                              rücken.“                                           und Fußgänger
Bad – das ist mein privater Rückzugsort.                                                                                                     Ich steige nach meinem Frühstück die
                                                                                    — Angelika Drescher,
                                                                                                                                          Treppe bis ins Erdgeschoss hinunter. Dort
                                                                                      Initiative Bauhaus
Alternative Proteinquellen                                                                                                                sind Gewerbe und kleinere, produzierende
                                                                                            der Erde
zum Essen                                                                                                                                 Betriebe eingezogen. Im Winter ist einer der
    Nachdem ich mich fertiggemacht habe,                                                                                                  Räume ein Deko-Laden, jeden Sommer
laufe ich in die Gemeinschaftsküche. Im
Kühlschrank steht noch die Pasta aus In-                                        Forschen an neuen Lebens- und Futtermitteln: Shikha Ojha und Oliver Schlüter vom ATB.
sektenmehl mit selbstgemachter Bolognese.
Insekten sind in 2050 eine Ergänzung zu
unseren Lebensmitteln geworden. Sie lie-
fern wichtige Inhaltsstoffe, vor allem hoch-
wertiges Protein und sind einfach zu züch-
ten, erklärt Oliver Schlüter vom Leibniz-
Institut für Agrartechnik und Bioökonomie
                                                        Foto: Benjamin Maltry

(ATB) mit Sitz in Potsdam. Schlüter ist
Sprecher des Programmbereichs „Gesunde
Lebensmittel“. Er forscht zur Nutzung,
Kultivierung und Verbesserung von neuen
Bioressourcen für die Human- und Tierer-
nährung wie Hanf, Insekten oder Makroal-
gen sowie zu neuen Technologien in der
Aufbereitung, Verarbeitung und Haltbar-
machung von Lebensmitteln.
    Zurück in der Zukunft: Ich greife statt

                                                                                               10
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                              SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM

                                                                                                                                         Foto: Benjamin Maltry
Per pedes: Jan Kuppert vom VCD wünscht sich eine weitestgehend autofreie Stadt.

zieht ein Eiscafé ein. Denn Leerstand soll in                                             zu den Haltestellen, damit auch Menschen,
Zukunft durch Umnutzung, Umbau und                                                        denen die Wege zu Fuß oder per Rad Pro-
clevere, auch temporäre Lösungen vermie-                                                  bleme bereiten, die letzte Meile überbrü-
den werden, sagt Angelika Drescher. Neue                                                  cken können.
Gebäude entstehen aus regionalem Holz                                                        In der gesamten Stadt blicke ich auf viel
und anderen biobasierten Materialien oder                                                 Grün. Flächen wurden in den vergangenen
aus den Rohstoffen alter Gebäude. Die wer-                                                Jahrzehnten entsiegelt, damit das Regen-
den nicht mehr einfach abgerissen, sondern                                                wasser aufgenommen und gespeichert wer-
zurückgebaut, so Drescher.                                                                den kann. Es wachsen viele Bäume und
    Ich schwinge mich auf mein Lastenrad.                                                 Pflanzen, auch essbare, um die sich die
Mit dem Vehikel erledige ich meine Erledi-                         „Wir sind              Nachbarschaften kümmern. Auch an den
gungen. Das Radwegenetz in Potsdam ist                        flexibler, essen mal        Fassaden und auf den Dächern. Im heißen

                                                                   Insekten,
ausgebaut und deutlich sicherer. So stellt                                                Sommer kühlt die Natur die Stadt deutlich
sich Jan Kuppert, Sprecher der Ortsgruppe                                                 ab. Ich genieße die frische Luft und freue
des Verkehrsclub Deutschland (VCD) un-                             ab und an              mich, dass wir es beim Thema Nachhaltig-
sere Stadt in 30 Jahren vor. Der VCD setzt                        einen Fisch,            keit so weit gebracht haben.
sich für eine sozial- und umweltverträgliche                     viele Pflanzen
                                                                   und selten
Mobilitätswende ein.
    Auch Rikschas sind im Jahr 2050 als Ta-
xis unterwegs. Kuppert kann sich vorstellen,                        auch mal
dass sie in der Stadt das Auto ersetzen. Im                         Fleisch.“
Privatbesitz wird es Autos dann kaum mehr
                                                                   — Oliver Schlüter,
geben, auch weil es nur wenige teure Park-
                                                                   Leibniz-Institut für
plätze gibt. Die freigewordenen Flächen
                                                                    Agrartechnik und
sind grün und mit Bäumen bepflanzt.
                                                               Bioökonomie e. V. (ATB)
    Mittels Sharing-Systemen können Au-
tos ausgeliehen werden. Fußgänger*innen
und Radfahrer*innen werden in der Stadt
aber klar Vorrang haben, hofft Kuppert. Die
Autos sind so konzipiert, dass sie innerorts
nur noch Tempo 30 fahren können, clevere
Assistenten blockieren das Parken auf Fuß-
oder Radwegen und verhindern Unfälle.
Neben den Radwegen ist auch das Straßen-
bahnnetz gut ausgebaut. In den Stadtteilen
                                                                                                    TEXT SARAH STOFFERS
gibt es autonom fahrende Zubringerbusse

                                                                            11
SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM                                                                                                                   EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

                                                        Was gibt Ihnen Energie?
                                                 Für die aktuelle Ausgabe wollte die EINSVIER von allen Interview-
                                           partner*innen wissen, wie sie neue Kraft schöpfen und was ihnen dabei hilft,
                                                            die sprichwörtlichen Batterien aufzuladen.

                                                              t
                                                           erolkspark P am
                                                                       otsd
                                                         g                                                               „Das Zusammenfügen von ganz vielen
                                                        g V                                                          kleinen und unterschiedlichen Puzzleteilen zu
                                                              im
                                                       me E
                                                         r

                                                                                                                      einem großen und funktionierenden Bild. So
                                         nes Klassenz lke
                                                     im
                                                     i

                                                                                                                        entsteht etwas ganz Neues, Einmaliges.“
                                     S

                                                                                                                                                   n raPdotsdam
                                                                                                                                                  o Pro
                                      Grü

                                                                                                                                                  er

                                                                                                                                   be K
                                                                                                Fo to

                                                                                                                                     id
                                                                                                                               iter n
                                                                                                     :K
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                                                                                                                      Projektle ffe
                                                                                                         st
                                                                                                           an

                                                                                          tin
                                                                                     Bö

                                                                                                                     St e
                                                                              rne
                                                                                 r

                                             „Mein Arbeitsort, der Volkspark
                                         Potsdam, hat zu jeder Jahreszeit seinen

                                                                                                                                                                                             Fot
                                            Reiz. Draußen sein und draußen

                                                                                                                                                                                                o:
                                                                                                                                                                                                   Be
                                                                                                                                                                                                     nj
                                                                                                                                                                                                       am
                                                arbeiten, ist das Beste!“
                                                                                                                                                                                        in
                                                                                                                                                                                   Ma
                                                                                                                                                                             try

                                                                t
                                                           e chroPotsdam                                                     „Ich gehe früh ins Bett. Zudem
                                                          t rP
                                                      U de                                                            gönne ich mir bewusst handy- und medien-
                                                ate n
                                                     ei

                                                                                                                       freie Zeiten und verzichte dann auch auf
                                      Energieber efa
                                                   rb

                                                                                                                                E-Mails und Telefonate.“
                                     St

                                                                                                                                                    b artenrweg“ Drewitz
                                                                                                                                                   t
                                                                                                                                                  t ries
                                                                                                                                           e          P
                                                                                                                                                  m
                                                                                                                           terin Grundschu ei D
                                                                                                Fot

                                                                                                                                             „A
                                                                                                   o:
                                                                                                      St
                                                                                                        ef

                                                                                                                                          le
                                                                                                          an

                                                                                                                     Amr

                                                                                     Gl
                                                                                       oe
                                                                                de

                                      „Meine Familie gibt mir am meisten Energie
                                  und Kraft. Gerade mein Sohn, der seit diesem Som-
                                                                                                                       L ei

                                                                                                                                                                                             Fot

                                  mer die Schule besucht. Familie ist da, wo das Leben
                                                                                                                                                                                                o:
                                                                                                                                                                                                   An
                                                                                                                                                                                                     ja

                                                                                                                                                                              Rü

                                         beginnt und die Liebe niemals endet.“
                                                                                                                                                                                 te
                                                                                                                                                                                   nik
Grafik: Shutterstock/Goodstudio

                                                                                                                                                          Neugierig geworden?
                                                                                                                                                          Alle Statements der EINSVIER-
                                                                                                                                                          Gesprächspartner*innen finden Sie auf
                                                                                                                                                          www.propotsdam.de/einsvier-umfrage

                                                                                                                12
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                          SCHWERPUNKT ENERGIE FÜR POTSDAM

                                                       Grüne Wärme aus der Tiefe
                                                       Geothermie ist ein vielversprechender Beitrag zur alternativen Gewinnung von Wärmeenergie
                                                       aus dem Erdreich. Die Energie und Wasser Potsdam GmbH und die ProPotsdam erproben dies
                                                       aktuell in den neu entstehenden Quartieren in Krampnitz und der Heinrich-Mann-Allee. Auch
                                                       in der Slatan-Dudow-Straße in Drewitz sollen hierzu die ersten Arbeiten 2023 beginnen.

                                                                                                                                                  1

                                                           250                                                                                                              2
                                                                    ME
                                                                         TER

                                                          500
                                                                    ME
                                                                         TER

                                                         1.0
                                                            00
                                                                    ME                                                                                               3
                                                                         TER

                                                         2.0
                                                               00
                                                                    ME
                                                                         TER

                                                                                             4

                                                                               1                                  2                                   3                               4
Grafik: shutterstock/elenabsl, kleiner und bold GmbH

                                                        ERDWÄRMEKOLLEKTOREN                          ZWEIBRUNNEN-SYSTEM                     SONDEN-SYSTEM                  TIEFENGEOTHERMIE
                                                             Erdwärmekollektoren                      Eine weitere Möglichkeit ist         Erdwärme kann auch mit           Hier reichen die Sonden
                                                          werden in einer Tiefe von 1,5              der Einsatz von zwei Brunnen         Sonden in geschlossenen            2.000 bis 4.000 Meter
                                                          Meter verlegt. Hier sind Was-               als offenes System in einer         Systemen benutzt werden.        tief. Die Flüssigkeit in den
                                                           sertemperaturen von 5 bis                  Tiefe von 25 bis 50 Metern.         Die Flüssigkeit fließt durch      Sonden wird bis zu 150
                                                           10 Grad Celsius zu finden,                  Brunnenanlagen pumpen               die Sonden in einer Tiefe      Grad Celsius erwärmt. Die
                                                          die genutzt werden können.                    Grundwasser mit einer             von bis zu 150 Metern und        Erdwärme wird direkt für
                                                          Zum Einsatz kommen diese                   Temperatur von 8 bis 12 Grad         wird dabei durch das Erd-        ein Wohnquartier genutzt
                                                            Kollektoren vor allem bei                 Celsius zur Oberfläche und            reich auf bis zu 14 Grad      oder ins Fernwärmesystem
                                                               Einfamilienhäuser.                     nutzen es als Wärmequelle.                Celsius erwärmt.                  eingespeist.

                                                                                   Neugierig geworden?
                                                                                   Im Video der Stadtwerke Potsdam
                                                                                   GmbH mehr über grüne Wärme aus der
                                                                                   Tiefe erfahren.
                                                                                                                                     13
AUS DEN KIEZEN                                                                                                EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

                                                                                                                                DREWITZ

Energie macht
Schule

Auto, Smartphone, Rennrad: Silke Eggert vom Grünen Klassenzimmer erstellt mit den Kindern ein Energie-Abc.

   Für ihr Engagement in Sachen Umweltschutz wurde die Grundschule „Am Priesterweg“ in Drewitz
  2022 bereits zum zweiten Mal mit dem Potsdamer Klimapreis ausgezeichnet. EINSVIER-Redakteurin
              Anja Rütenik hat die Schule bei ihrem jährlichen Umwelt-Projekttag besucht.

V
          iele bunte Zettel hängen schon          Am Ende des Umwelttags wird die                    nun mal zur Lebenswelt der Kinder
          an der Tafel im Klassenraum             4c eine Klasse voller Energie-Detektive            dazu, das ist bei meinen eigenen auch
          der 4c, und immer neue gesel-           sein.                                              nicht anders.
len sich dazu. Begriffe wie „Fernseher“,              Ich begleite die Schüler*innen auf
„Geschirrspüler“ und „Katzenbrunnen“              dieser Reise und mich erstaunt, was den            Ausgezeichnete
stehen auf den Blättern. Die Kinder               Kindern alles zum Thema Energie ein-               Umweltbildung
der Grundschule „Am Priesterweg“ in               fällt. „Pause“, ruft ein Junge. Klar, die              Seit mehr als 20 Jahren ist die
Drewitz erarbeiten mit Silke Eggert vom           braucht man ja zum Energietanken.                  Drewitzer Einrichtung eine zertifizierte
Grünen Klassenzimmer des Volksparks               Und immer wieder tauchen Spielkonso-               „Umweltschule in Europa“. Für ihr En-
ein Abc der Energie mit Dingen, die sie           len oder Streamingplattformen auf den              gagement wurde die Einrichtung im ver-
mit dem Thema in Verbindung bringen.              Papierschnipseln auf. Logo, die gehören            gangenen September erneut mit dem

                                                                       14
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                                Potsdamer Klimapreis ausgezeichnet. Mit
                                ihrem    vielfältigen   Umweltbildungspro-
                                gramm bewege sie sich für eine Grundschu-
                                le auf einem sehr hohen Niveau, lautete die
                                Begründung der Jury. Davon kann ich mich
                                an diesem Tag selbst überzeugen. Seit mehr
                                als 20 Jahren veranstaltet die Schule einen
                                Projekttag zum Thema Umwelt, inzwischen
                                sogar zweimal pro Schuljahr. Dieses Mal
                                steht das Thema Energie im Fokus. Dass das
                                Thema die Schüler*innen sehr beschäftigt,
                                bestätigt Schulleiterin Amrei Dettbarn. Und
                                so untersuchen die Kinder das Schulgebäu-
                                de auf Einsparpotenziale, backen Brötchen
                                im schuleigenen Lehmofen und beschäfti-
                                gen sich mit erneuerbarer Energie.
                                                                                 Energielehre zum Anfassen: Stolz präsentieren Felix, Nimrod, Ali (von links) aus der 6b ihre
                                                                                 selbstgebastelten Windräder aus alten Plastikflaschen.
                                Ein Thema, das die                                                                     und der Lehrerschaft ist die Umwelt immer wie-
                                Kinder bewegt
Alle Fotos: Konstantin Börner

                                                                                                                       der Thema. Auszeichnungen wie der mit 1.000
                                   Nach der Pause geht es für mich weiter                                              Euro dotierte Klimapreis honorieren diese Ar-
                                in den Klassenraum der 5c. Dort steht heute                                            beit nicht nur, sondern ermöglichen sie zugleich:
                                mal nicht Klassenlehrerin Heike Scholz vor                                             „Das Geld wird in unsere Umweltprojekte flie-
                                den Schüler*innen, sondern ProPotsdam-                                                 ßen“, berichtet mir Schulleiterin Amrei Dett-
                                Geschäftsführer    Jörn-Michael Westphal.                                              barn auf dem Schulhof. Dabei duftet es lecker
                                Geduldig beantwortet er ihre Fragen rund                                               aus dem Lehmbackofen, der künftig ein Treff-
                                um Energie und Wohnen, die sie im Vorfeld                                              punkt für die Drewitzer*innen sein soll. Dafür
                                mit ihrer Klassenleiterin vorbereitet haben.                                           wurde das Außengelände mit Sitzgelegenheiten
                                Da geht es um die Stromerzeugung, aber                                                 und Bepflanzungen verschönert. So strahlt das

                                                                                     „Die Themen
                                auch Energiespartipps und was passiert,                                                Umweltengagement der Schule bald noch mehr
                                wenn jemand seine Rechnung nicht bezah-                                                über den eigenen Schulhof hinaus.
                                len kann. Es ist zu merken, dass die Kinder          Energie und
                                                                                                                           grundschule-am-priesterweg.de
                                längst mitbekommen haben, dass das Ener-            Energiesparen                          potsdam.de/kategorie/potsdamer-klimapreis
                                giethema in aller Munde ist – nicht zuletzt          beschäftigen
                                                                                     die Schüler-
                                auch am heimischen Küchentisch. Denn
                                                                                                                                              Neugierig geworden?
                                viele Kinder hier kommen aus Familien, die
                                nicht sehr viel Geld haben. Umso spannen-             innen und                                               Hier können Sie einen Blick in die
                                                                                                                                              Grundschule „Am Priesterweg“
                                der findet die Klasse die Vision ihres Gastes,      Schüler sehr.“                                            werfen.
                                der berichtet, dass künftig mit Solaranlagen,
                                                                                     — Amrei Dettbarn,
                                Wärmepumpen und kleinen Blockheiz-
                                                                                         Schulleiterin
                                kraftwerken fast jedes Haus seinen eigenen
                                Strom produzieren könnte.

                                Engagement über
                                den Schulhof hinaus
                                   Das Engagement der Grundschule „Am
                                Priesterweg“ beschränkt sich nicht auf die
                                beiden jährlichen Projekttage. So achten die
                                Kinder auf ein verpackungsarmes Früh-
                                stück, und die vierten Klassen stellen die
                                „Müllpolizei“, die auf dem Schulgelände
                                herumliegenden Abfall aufsammelt. Auch
                                                                                                                                        TEXT ANJA RÜTENIK
                                im Schulgarten, den Arbeitsgemeinschaften

                                                                                                 15
ZU BESUCH BEI                                                                                            EINSVIER 01 /23 · ProPotsdam

„ Die Arktis hat
 mich sehr geprägt“

 Das Forschen vor Ort habe ihm in seiner Arbeit ungemein geholfen, sagt Jan Nitzbon.                                           Fotos: Paolo Verzone

     Dr. Jan Nitzbon erkundet, welche Folgen das Auftauen des Dauerfrosts für das
     Erdklima hat. Dafür erhielt er den Potsdamer Nachwuchswissenschaftspreis.

 D
             ie wohl eindrücklichsten Er-              Das Forschen vor Ort bei Temperaturen     Stelle in der Permafrost-Forschung am
             kenntnisse      für    seine    For-      knapp über der Null-Grad-Marke habe       Albert-Wegener-Institut.“ Scheinbar ein
             schungen gewann der Potsda-               ihm in seiner Arbeit ungemein geholfen.   Randgebiet, doch lässt sich hier viel über
 mer Wissenschaftler Dr. Jan Nitzbon im                „Der größte Reiz geht von den schönen,    die Erderwärmung lernen.
 April 2017 bei einer Expedition in die                fast unberührten Landschaften aus, wo        „Der Permafrost entstand in der
 nordsibirische Arktis. Die Anreise sei                es wenig Infrastruktur gibt und kaum      letzten Eiszeit, dabei wurde sehr viel Eis
 schon ein Abenteuer gewesen, erinnert                 Menschen leben. Die Zeit hat mich sehr    im Boden eingelagert“, erläutert Nitz-
 er sich. „Im Laufe der Zeit wurden die                geprägt.“                                 bon. „Man glaubte lange, dass der kalte
 Flug- und Transportfahrzeuge immer                                                              Dauerfrost weit im Norden sehr stabil
 kleiner. An einem Ort namens Tiksi ging               Erderwärmung schadet                      ist.“ Doch zeigen Daten der letzten Jah-
 es mit dem Boot auf eine kleine Insel im              Permafrost                                re, dass auch diese Böden durch mildere
 Lenadelta, auf der eine Forschungsstati-                   Seit 2015 forscht der in Westfalen   Temperaturen sehr verletzlich geworden
 on steht.“ Allein auf sich gestellt, muss-            aufgewachsene Physiker auf dem Tele-      sind. „Wenn das Eis erst mal anfängt zu
 ten sich die fünf Wissenschaftler*innen               grafenberg. „Für meine Masterarbeit       schmelzen, zersetzt sich hier bislang ein-
 seines Teams erst einmal zu koordinie-                kam ich zum Potsdam-Institut für          gefrorene organische Materie aus Über-
 ren lernen. „Dabei haben wir eine schö-               Klimafolgenforschung“, berichtet    er.   resten von Pflanzen“, sagt der Wissen-
 ne Art der Zusammenarbeit gefunden.“                  „Nach dem Abschluss fand ich eine         schaftler. „Daraus können Treibhausgase

                                                                              16
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wie Kohlendioxid oder Methan entstehen.
Wenn sie ihren Weg in die Atmosphäre finden,
leisten sie dort einen Beitrag zur Erderwär-
mung.“
    Mit den in Nordsibirien gewonnenen Er-
gebnissen entwickelte Jan Nitzbon Computer-
modelle für mögliche zukünftige Entwicklun-

                                                                 Foto: Benjamin Maltry
gen. Seine Prognose: Sollte der Mensch den
selbst verursachten Treibhauseffekt nicht ein-
dämmen, könnte die Menge an aufgetauter or-
ganischer Materie bis zum Ende des Jahrhun-
derts im schlimmsten Fall um das Zwölffache
zunehmen. Die Folgen für das Klima wären
gravierend.“

Zum Abschalten ins Freie
    Im Kleinen leistet der Wissenschaftler seit
                                                                                         Mit den Daten aus der Arktis entwickelt Jan Nitzbon Computerprognosen zu den
vielen Jahren seinen Beitrag zur CO2-Minde-                                              Folgen der Erderwärmung.
rung. „So ernähre ich mich weitgehend vegeta-                                                                                             kompliziert. Zwar wurde der heute 33-Jährige
risch und nutze hauptsächlich das Fahrrad“,                                                                                               2021 mit dem Potsdamer Nachwuchswissen-
betont er. Achtsamkeit gegenüber der Umwelt
                                                                                            „Treibhaus-                                   schaftspreis ausgezeichnet. „Doch in der For-
vermittelt er auch den nachfolgenden Generati-                                             gase aus ge-                                   schung erhält man keine langfristigen Arbeits-
onen. Seit sechs Jahren betreut er in den Ferien                                           schmolzenen                                    verträge, da fehlt einem komplett die Planungs-
Kinder- und Jugendcamps des World Wide                                                      Dauerfrost-                                   sicherheit“, bedauert er.
Fund For Nature (WWF) in seiner westfäli-                                                                                                    Beruflich wie privat fühlt sich der Klimafor-
schen Heimat. „Wir wandern viel, gehen in den
                                                                                           böden tragen                                   scher Potsdam sehr verbunden. „Die fachlichen
Wald, besuchen Artenschutzprojekte und den                                                 zur Erderwär-                                  Möglichkeiten in meinem Bereich sind super,
Biobauernhof“, erzählt Jan Nitzbon. So oft es                                               mung bei.“                                    auch dank der Nähe zu Berlin und seinen Uni-
geht, zieht es ihn selbst zum Wandern und Klet-                                                                                           versitäten“, schwärmt der Wissenschaftler. „Ich
tern ins Freie. „Hier kann ich am besten ab-                                                — Jan Nitzbon,                                finde hier viele Möglichkeiten, meine Freizeit
schalten.“                                                                                Permafrost-Forscher                             gut zu verbringen. Potsdam ist eine sehr lebens-
    Doch dazu findet er als Vater eines mittler-                                               beim Alfred-                               werte Stadt. Wenn sich eine Perspektive ergibt,
weile zweijährigen Sohnes nicht mehr ganz so                                                Wegener-Institut                              kann ich mir gut vorstellen, hier zu bleiben.“
viel Zeit. Sein Wissenschafts- und Familienle-                                                   Potsdam
                                                                                                                                             awi.de
ben unter einen Hut zu bringen, ist mitunter

Allein auf sich gestellt, fanden die Forscher*innen als Team zusammen.                                                                                      Mehr sehen?
                                                                                                                                                            Im Video führt Jan Nitzbon durch
                                                                                                                                                            das Alfred-Wegener-Institut.
                                                                                                                   Fotos: Paolo Verzone

                                                                                                                                                       TEXT TORSTEN BLESS

                                                                                                    17
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Altes Depot,
neues Zuhause
Noch geben sich die Bauarbeiter in der Heinrich-Mann-Allee die Klinke in die Hand. Im April können die ersten Mieter*innen einziehen.

   In der Heinrich-Mann-Allee errichtet die ProPotsdam ein neues Stadtquartier, im ersten Bauab-
 schnitt mit 341 Wohnungen. Vielen Potsdamer*innen ist das Gelände als altes Tramdepot bekannt.
  EINSVIER-Redakteurin Carolin Brüstel hat einen Blick zurück und einen in die Zukunft geworfen.

M
               eine erste eigene Wohnung in Pots-                                                 ProPotsdam und zuständig für die Erschlie-
               dam fand ich in der Heinrich-                                                      ßung des Geländes. „Ich finde es bei Baupro-
               Mann-Allee. Schon damals faszi-                                                    jekten ganz wichtig, zu wissen, was das für ein
nierte mich diese kilometerlange Hauptverkehr-                                                    Ort ist, was in ihm steckt, wortwörtlich und im
sader. Wohl keine andere Adresse in der Stadt ist                                                 übertragenen Sinne“, sagt sie: „Das ist ent-
so gegensätzlich. Die Allee beginnt am belebten                     „Ich finde                    scheidend, denn die Art der Vornutzung hat
Leipziger Dreieck, führt entlang der Staatskanz-                    es bei Bau-                   Einfluss auf die vorbereitenden Arbeiten, bevor
lei, der Friedhöfe, vorbei am Humboldt-Gym-                          projekten                    man mit dem eigentlichen Bauen der Wohnge-

                                                                   ganz wichtig,
nasium, teilt Waldstadt I und Waldstadt II und                                                    bäude beginnen kann.“
verabschiedet sich am Bahnhof Potsdam-Reh-                                                             Ganz am Anfang, schon zu Zeiten Fried-
brücke.                                                             zu wissen,                    richs des Großen, war das Gelände ein riesiger
    Neben den Friedhöfen, hinter dem Gymna-                           was das                     Exerzierplatz. „Wir haben preußische Säbel im
sium, versteckt sich das derzeit größte Neubau-                     für ein Ort                   Erdreich gefunden“, berichtet mir Catrin Du-

                                                                       ist.“
projekt der ProPotsdam. Hier entsteht ein                                                         ring. Bis Ende der 1920er Jahre wurde das Are-
Quartier in mehreren Bauabschnitten mit rund                                                      al militärisch genutzt. 1936 feierte man die Ein-
750 Wohnungen. Im ersten Schritt werden 13                         — Catrin During                weihung des Straßenbahndepots. Während des
Gebäude mit 341 Wohnungen errichtet. Im                               Projektleiterin             Zweiten Weltkrieges, so wird vermutet, standen
April­ 2023 möchte die ProPotsdam die ersten                       bei der ProPotsdam             hier Zwangsarbeiterbaracken der naheliegen-
Mieter*innen begrüßen, ein neuer Meilenstein                                                      den Arado-Werke. Heute erinnert nur noch der
in der langen Historie des Areals.                                                                gleichnamige See an den einstigen Rüstungsbe-
                                                                                                  trieb.
Exerzier- und Tennisplatz                                                                              Das Tram-Depot wurde bis 2002 genutzt,
    Mehr über die wechselvolle Geschichte er-                                                     danach erwarb es die ProPotsdam mit der Ab-
zählt mir Catrin During, Projektleiterin bei der                                                  sicht, dort Wohnungen zu bauen. Auf der ande-

                                                                            18
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                                                                              GUT GEBAUT
Foto: Stefan Gloede

                                                                                                                                                                                   Foto: Benjamin Maltry

                      ren Hälfte des Geländes hatte bis 2017                           ginn des Hochbaus ist Catrin Durings                   20 beziehungsweise zehn Tennisplätze.
                      der Tennisclub Rot-Weiß seine Trai-                              Arbeit noch nicht beendet. Dass das                    Die neuen Bewohner*innen werden un-
                      ningsstätten. Nachdem dieser ein neues                           Bauprojekt zu den größten der ProPots-                 ter anderem in der Johann-Jacob-Baeyer-
                      Domizil bezogen hatte, begann der Un-                            dam gehört, verdeutlicht sie mir auch                  und der Suse-Ahlgrimm-Straße zu Hau-
                      ternehmensverbund mit den Arbeiten                               anschaulich an den umfassenden Er-                     se sein.
                      auf dem Grundstück.                                              schließungsmaßnahmen:             „Wir      legen
                                                                                       hier mehr als 5.000 Quadratmeter Fahr-                 Das passende Zuhause
                      Stumme Zeitzeugen                                                bahn und Straße an, zudem etwa 2.500                        Auch für Steffen Konrad, Projektlei-
                         Damit das Areal ein Wohnort, ein                              Quadratmeter Gehweg sowie einen neu-                   ter Hochbau bei der ProPotsdam, ist das
                      Zuhause werden kann, mussten die Hin-                            en Spielplatz und unter der Erde ent-                  Wohnensemble ein einmaliges Vorhaben:
                      terlassenschaften aus der Vergangenheit                          steht ein komplett neues Leitungsnetz                  „Die Größe des Projektes erfordert viel
                      beseitigt werden. „Die auf dem Gelände                           für Schmutz- und Trinkwasser, Fern-                    Koordination zwischen allen Beteiligten.
                      befindlichen, mit Asbest verunreinigten                          wärme und Strom.“ Das ist so groß wie                  Mehr als 100 Bauleute arbeiten gleich-
                      Plattenbauten wurden zurückgebaut,
                                                                                       Catrin During, Projektleiterin bei der ProPotsdam, ist für die Erschließung des Grundstücks verantwortlich.
                      mehrere Tonnen kontaminierter Gleis-
                      schotter entsorgt“, erläutert mir Catrin
                      During. Darunter kamen weitere „Zeit-
                      zeugen“ zum Vorschein: alte Leitungen,
                      unterirdische Bauten und Alltagsgegen-
                      stände wie Geschirr mit dem Logo der
                      Arado-Werke sowie Feldflaschen. Nach-
                                                                 Foto: Stefan Gloede

                      dem das Areal freigeräumt worden war,
                      kam die systematische Kampfmittel-
                      beräumung, ein aufwendiges Verfahren,
                      das vier Blindgänger zu Tage förderte,
                      die vor Ort entschärft wurden.
                         Im Mai 2021 legte die ProPotsdam
                      den symbolischen Grundstein für den
                      ersten Bauabschnitt. Doch mit dem Be-

                                                                                                              19
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                                                                                                                             Geschoss. Als wir auf die Terrasse treten,
                                                                                                                             staune ich über die Aussicht. Von hier oben
                                                                                                                             reicht der Blick bis zum ehemaligen Land-
                                                                                                                             tag auf dem Brauhausberg. Steffen Konrad
                                                                                                                             zeigt mir auf den Hof- und Stadthäusern die
                                                                                                                             begrünten Dächer. Diese speichern Wasser,

                                                                                                     Foto: Benjamin Maltry
                                                                                                                             mindern Lärm und gleichen Temperatur-
                                                                                                                             unterschiede aus. Auf den Riegelbauten
                                                                                                                             werden elf Photovoltaik-Anlagen installiert,
                                                                                                                             die das Quartier künftig mit grünem Strom
                                                                                                                             versorgen. Apropos grün: Direkt neben dem
                                                                                                                             1. Bauabschnitt errichtet die Energie und
                                                                                                                             Wasser Potsdam GmbH (EWP) die erste
                                                                                                                             Anlage zur Tiefen-Geothermie in Potsdam.
                                                                                                                             Bis voraussichtlich Sommer 2023 sollen die
Steffen Konrad, Projektleiter bei der ProPotsdam, betreut den Hochbau für die 341 neuen Wohnungen.
                                                                                                                             Bohrarbeiten andauern. Wenn die Bohrun-
zeitig, die Gewerke geben sich hier die Klin-                                                                                gen erfolgreich sind, soll das gesamte Quar-
ke in die Hand.“ Bei einem Gespräch auf                                                                                      tier der ProPotsdam in der Heinrich-
der Baustelle führt er mich von Haus                                                                                         Mann-Allee mit grüner Erdwärme versorgt
zu Haus und veranschaulicht mir die Di-                                                                                      werden. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 13
mensionen des neuen Quartiers: „Es gibt                                                                                      der aktuellen EINSVIER.
drei verschiedene Haustypen, zur Heinrich-                                                                                      Als ich auf der Dachterrasse stehe, bli-
Mann-Allee viergeschossige Riegelbauten,                                                                                     cke ich in die Innenhöfe. Der Großteil der
im Inneren Hofhäuser mit drei Etagen und                                                                                     Wohnungen zeigt auf die innenliegenden

                                                                    „Die Größe
dahinter Stadthäuser mit vier Geschossen.“                                                                                   Anlagen, wo später Kinder spielen und
Zwischen den Häusern werden Gemein-                                                                                          Nachbar*innen plaudern werden. Ich sehe
schafts- und Spielflächen entstehen.                               des Projektes                                             vor meinem inneren Auge Jungen und
    Die Wohnungen haben Größen von 1,5                                erfordert                                              Mädchen, die ihren Eltern auf Laufrädern
bis 5 Zimmer, beziehungsweise 50 bis 105                         viel Koordination                                           davonfahren und höre aus den Fenstern:

                                                                  zwischen allen
Quadratmetern, bieten so für jeden Haus-                                                                                     „Kommt nach Hause, Essen ist fertig.“
halt das passende Zuhause und sind alle
schwellenlos begehbar. Außerdem entstehen                        Beteiligten. Mehr                                                             Mehr sehen?
21 rollstuhlgerechte Wohnungen. „Jede                            als 100 Bauleute                                                              Im Film erhalten Sie einen
                                                                                                                                               exklusiven Einblick in das
Wohnung verfügt über eine Terrasse oder                           arbeiten gleich-                                                             neue Quartier in der
                                                                       zeitig“
eine Loggia“, bemerkt Steffen Konrad, als
                                                                                                                                               Heinrich-Mann-Allee.
wir über die neuen Wege spazieren.
    Mit dem Neubauprojekt, das unter Ein-                           — Steffen Konrad,
bindung von Landesfördermitteln finanziert                          Projektleiter bei der
wird, möchte die ProPotsdam ein weiteres                                ProPotsdam
Zeichen für sozialen und nachhaltigen Woh-
nungsbau setzen. Von den 341 Wohnungen
werden 257 für Potsdamer*innen mit gerin-
gem und mittlerem Einkommen zur Verfü-
gung stehen. Die Nettokaltmiete wird für
die Wohnungen bei 5,50 Euro pro Quadrat-
meter mit einem WBS- und bei 7,00 Euro
für WBSplus-Berechtigte liegen.

Potsdams erste
Tiefen-Geothermie
    Der Höhepunkt der Baustellenführung
                                                                                                                                   INTERVIEW CAROLIN BRÜSTEL
ist der Besuch einer Wohnung im obersten

                                                                             20
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                                KULTUR ERLEBEN

Beständiges
und Flüchtiges
Alle Fotos: Benjamin Maltry

                  Selbst wenn Sie Annette Paul nicht kennen – eines ihrer Werke haben Sie
               in Potsdam sicher schon gesehen: den Schriftzug „Ceci n’est pas un château“
          („Das ist kein Schloss“) auf dem Landtag am Alten Markt. Die meisten ihrer Arbeiten sind
          jedoch flüchtig: Performances und Installationen sind das Markenzeichen der Künstlerin.

B
               ildende Künstlerin, Performance Artist, Kulturvermittlerin, Ku-
               ratorin: Annette Paul ist so umtriebig, dass man kaum weiß, wo
               man anfangen soll, wenn man ihre Arbeit vorstellen möchte. Ob
sie nackt auf einem Feld Kopfstand macht, Haushaltsgegenstände mit Fo-
lie um Säulen wickelt oder das Wort „Gegend“ in riesigen Buchstaben auf
das Dach des Rechenzentrums malt – mit ihrer Arbeit möchte die 52-Jäh-
rige Aufmerksamkeit erregen und wunde Punkte treffen. „Die Leute sol-
len sich aus dem, was ich anbiete, selbst eine Meinung bilden“, sagt die
                                                                                               Annette Paul
Potsdamerin. So regt der Schriftzug am Landtagsschloss sowohl Touristen
                                                                                 •	Geboren 1970 in Görlitz (Sachsen),
als auch Gegner des Wiederaufbaus zum Nachdenken an.
                                                                                   1984 nach Berlin (West) umgesiedelt
      Der Zeitgeist schwingt oft mit in ihren Werken: Während unzähliger
                                                                                 •	Restaurierungsstudium 1991 bis 1993
Videokonferenzen in der Pandemie entstand „Zimmer im Zimmer“, ein
                                                                                 • 1994 bis 2000 Studium der Bildhauerei
Zyklus, bei dem Annette Paul die Zimmeransichten der Teilnehmenden
                                                                                   an der Hochschule für Bildende Künste
auf Leinwände malte und wie auf dem Bildschirm arrangierte. Auch die
                                                                                   Dresden
farbenfrohen Kostüme für die gemeinsame Produktion vom Circus Mon-
                                                                                 •	Selbständige Künstlerin seit 2002:
telino und ukrainischen Artist*innen hat die Künstlerin gestaltet.
                                                                                   Performances, Installationen, Objekte,
      Im Schlaatz hat Annette Paul im Sommer mit Kindern und Jugendli-
                                                                                   Ausstellungen
chen überlebensgroße Skulpturen aus Sperrmüll geschaffen, der im Stadt-
                                                                                 •	Ausstellungen u. a. in Potsdam, Berlin,
teil immer wieder für Unmut sorgt. Verarbeitet wurde, was im Schlaatz
                                                                                   Dresden, Leipzig und Cottbus
herumlag, unter anderem Kartons, Lampen, Stühle und ein Bügelbrett;
                                                                                 •	Vermittlerin in Kultureller Bildung seit
umwickelt wurde das Ganze mit bunter Spannfolie. Die fertigen Recy-
                                                                                   2008, u. a. für die Stiftung Preußische
cling-Skulpturen sind offen für Interpretationen. „Die Objekte sehen von
                                                                                   Schlösser und Gärten, Musikfestspiele
jeder Seite anders aus“, erklärt Annette Paul. Eines davon ist vor dem
                                                                                   Sanssouci, Haus der Brandenburgisch-
Bürgerhaus am Schlaatz zu sehen, die zweite Skulptur soll bald folgen.
                                                                                   Preußischen Geschichte
Auch ein Audiotext zu den Sperrmüll-Werken ist geplant, der per QR-
                                                                                 •	Weiterbildungen zur Kuratorin an der
Code abrufbar sein soll.
                                                                                   Universität der Künste Berlin, 2016
      annettepaul.jimdofree.com

                                                                   21
LOKAL SOZIAL

Eine
echte
Herzens-
angelegenheit
Die 24 ganz unterschiedlichen Gewinnerprojekte erhielten insgesamt 62.000 Euro.

         Mit mehr als 45.000 Stimmen konnte „Gemeinsam FÜR Potsdam“ 2022 eine
  Rekordbeteiligung verzeichnen. Die Potsdamer*innen durften in vier Kategorien jeweils eine
                   Stimme abgegeben. Zur Wahl standen 53 tolle Projekte.

I
     m vergangenen Jahr stimmten die Potsda-                                              Größe in Potsdam etabliert. Jedes Jahr zur Ad-
     mer*innen wieder fleißig bei „Gemein-                                                ventszeit wird ein Stück aufgeführt, das die
     sam FÜR Potsdam“ ab. Die ProPotsdam                                                  Kinder über das Jahr mit erarbeitet und er-
GmbH unterstützt mit dem Förderwettbe-                             „Es ist schön,         probt haben. Für dieses Jahr ist das Kinder-
werb seit vielen Jahren Projekte in der Landes-                    mit dem Wett-          musical „Zauberlehrling gesucht“ geplant.
hauptstadt. Der Wettbewerb sei eine „echte                          bewerb auch           Dafür hat das Kindermusiktheater 1.785

                                                                     die unter­
Herzensangelegenheit“, sagte Geschäftsführer                                              Stimmen erhalten und damit den ersten Platz
Bert Nicke bei der feierlichen Preisverleihung                                            in der Kategorie erreicht.
Anfang Dezember. 53 gemeinnützige Vereine                            stützen zu              Bewegend wurde es, als die Preisträger*in-
und Organisationen hatten sich in den Kate-                         können, die           nen bei „Nachbarschaft & Soziales“ bekannt
gorien Kunst & Kultur, Nachbarschaft & Sozi-                        keine große           gegeben wurden. Die meisten Stimmen erhielt

                                                                   Lobby haben“
ales, Sport & Freizeit, Umwelt & Naturschutz                                              das Projekt Klinik-Clowns für die Palliativ­
beworben. Die 24 Gewinnerprojekte erhielten                                               station des St. Josefs-Krankenhauses. Die Kli-
insgesamt 62.000 Euro.                                               — Noosha Aubel,      nik-Clowns machen mit den Patient*innen
    Zu den Preisträger*innen zählt unter ande-                       Kulturbeigeordnete   Musik, lachen mit ihnen und bringen Ab-
rem der Förderverein Kindermusiktheater                             und Juryvorsitzende   wechslung vom Klinikalltag. „Es ist unglaub-
„Buntspecht“ e.V., der in der Kategorie Kunst                                             lich, was diese Menschen schaffen. Das, was
& Kultur angetreten war. Das Konzept des                                                  wir nicht können, obwohl wir uns solche Mühe
Theaters – Kinder spielen, tanzen und singen                                              geben“, sagte Pfarrerin Elisabeth Koopmann,
für Kinder – hat sich längst zu einer festen                                              Evangelische Seelsorgerin im Krankenhaus.

                                                                             22
ProPotsdam · EINSVIER 01 /23                                                                                                     LOKAL SOZIAL

                                                                        Die diesjährigen Preisträger*innen
                                                                              der Online-Abstimmung

                                                              Kunst & Kultur                           Nachbarschaft & Soziales
                                                 1. Platz      Förderverein Kindermusik-           1. Platz     Verein der Freunde und Förderer
                                                 1.785         theater „Buntspecht“ e. V.:         1.787        des St. Josefs-Krankenhauses
                                                 Stimmen                                           Stimmen
                                                               Zauberlehrling gesucht                           Potsdam-Sanssouci e. V.: Klinik-
                                                                                                                Clowns für die Palliativstation
                                                 2. Platz      Förderverein der Bruno-H.-
                                                 1.609         Bürgel-Grundschule e. V.: Offener   2. Platz     Eisvogel e. V.: „Auszeit vom
                                                 Stimmen
                                                               Bücherschrank für den Schulhof      1.761        Krebs“ für Betroffene und ihre
                                                                                                   Stimmen
                                                               der Bürgel-Grundschule                           Angehörigen

                                                 3. Platz      Förderverein der Waldstadt-         3. Platz     Arbeiter-Samariter-Bund Landes-
                                                 1.609         Grundschule e. V.: Anlage an und    1.672        verband Brandenburg e. V.:
                                                 Stimmen                                           Stimmen
                                                               schon geht's ab                                  Brandenburger Wünschewagen

                                                 4. Platz      Förderverein des Leibniz-           4. Platz     Sterntaler e. V., Förderverein der
                                                 1.097         Gymnasiums e. V.: Musaik – Wir      1.068        Neuen Grundschule Potsdam:
                                                 Stimmen                                           Stimmen
                                                               sind noch da. Lauter als zuvor!                  1, 2, 3 – Küche herbei

                                                           Umwelt & Naturschutz                                Sport & Freizeit
                                                 1. Platz      Wald-Jagd-Naturerlebnis e. V.:      1. Platz     RokkaZ e. V.:
                                                 2.147         Wildtieren ein neues Zuhause        2.158 St.    RokkaZ represent Potsdam again!
                                                 Stimmen
                                                               schenken
                           Foto: Stefan Gloede
                                                                                                   2. Platz     UFK Potsdam 08 e. V.: Neue
                                                 2. Platz      Tierrettung Potsdam e. V.: Hilfe    1.552        Frauenfußballmannschaft beim
                                                                                                   Stimmen
„Es ist nicht nur die Schulmedizin,              1.446 St.     für Brandenburger Tiere                          UFK Potsdam 08
es sind nicht nur die Tabletten. Es
                                                 3. Platz      NABU Potsdam e. V., Ortsgruppe      3. Platz     Fortuna Babelsberg e. V.:
gehört mehr dazu, Menschen ge-
                                                 1.290 St.     Bornstedt: Wildbienen willkommen!   1.478 St.    Seniorensport von einem anderen
sund zu machen“, ergänzte Dr. Ge-
                                                                                                                Stern
sine Dürr, Chefärztin der Klinik für             4. Platz      Förderverein Bertha-von-Suttner-
Innere Medizin.                                  1.261         Gymnasium Babelsberg e. V.: Wir     4. Platz     Cross Level e. V.:
                                                 Stimmen
   Für alle Erstplatzierten gab es                             schaffen eine Klima-Oase!           1.451 St.    Dance Camp 2023
6.000 Euro. Die Gewinner der
zweiten Plätze konnten sich über
4.000 Euro freuen. Die Projekte auf
                                                                                 Die Jurypreisträger*innen
den dritten Plätzen wurden mit                   Kunst & Kultur                                    Sport & Freizeit
2.000 Euro und die auf den vierten
                                                 Berlin-Brandenburgische Auslands-                 American Football Potsdam Royals e. V.:
mit 1.500 Euro ausgezeichnet. Je-
                                                 gesellschaft (BBAG) e. V.: Interkulturelles       Potsdam Royals Power Kids Flag Camp
weils zwei weitere Projekte pro Ka-
                                                 Sprachencafé
tegorie, die mindestens 100 Stim-                                                                  HC Brandenburger Handballjugend Potsdam
men    erhalten   haben,       wurden            Jüdische Gemeinde Potsdam e. V.:                  e. V. / Juventas Crew Alpha e. V.: „Olympia“ –
außerdem von einer Jury mit einem                Jüdischer Friedhof Potsdam                        Zusammen zum Sportabzeichen
mit 1.000 Euro dotierten Preis be-
                                                 Nachbarschaft & Soziales                          Umwelt & Naturschutz
lohnt. „Es ist schön, mit dem Wett-
bewerb auch die unterstützen zu                  PSBZ gGmbH: Repair-Café im Haus der               EvB Care gGmbH, Gemeinschaftsunterkunft
können, die keine große Lobby ha-                Begegnung Potsdam-Waldstadt                       am Nuthetal: Bau von Hochbeeten und
ben“, sagte Noosha Aubel, Kultur-                                                                  Blühpflanzenelementen
                                                 AWO Bezirksverband Potsdam e. V. – Büro
beigeordnete und Juryvorsitzende.
                                                 KINDER(ar)MUT: „Frühblüher“. Kindern Hobbys       WoodsUp Potsdam e. V.: Tiny forest für
   gemeinsam-fuer-potsdam.de                     ermöglichen                                       Potsdam – Der Hitze trotzen

                                                                       23
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