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#01 2019 Das Magazin der Aidshilfe Düsseldorf e. V. Altern unterm Regenbogen Der Düsseldorfer Patient Rückblick Welt-Aids-Tag
Inhalt | Editorial Editorial 3 :info aktuell 4 Altern unterm Regenbogen · Testung · Entschädigung und Rehabilitierung §219a LeuteLeute 6 Neue Mitarbeiterin · Verabschiedung · Neuer Mitarbeiter · Auszeichnung Nachruf · Stellenausschreibung Projekte und Gruppen 8 n = n bei Frauen · Verurteilung · Gottesdienstgruppe · NichtmeinBier · Mashallah Sozialpraktikum med:info 11 „Londoner Patient“ · „Düsseldorfer Patient“ · Kosten PrEP Broschüre für Gynäkologen · Depressionen · Substitution Termine 15 CSD · Treffen für Ehrenamtliche · DÖAK · Sommerfest Rückblick 17 Karneval · Spende · Welt-Aids-Tag · Tuntenlauf auf Eis · Phoenix-Sauna Frühstück · Nikolausparty · Heartwork · Straßenbahnfahrt Kontakt | Angebote 22 :info #1 2019 Magazin der Aidshilfe Düsseldorf e. V. Herausgeber: Aidshilfe Düsseldorf e. V. (V.i.S.d.P.), Gemeinnütziger Verein, Mitglied der Deutschen AIDS-Hilfe e. V., der Aidshilfe NRW e. V., des Deutschen Parit ätischen Wohlfahrtsverbandes und der Deutschen Leberhilfe e. V. Redaktion: Yvonne Hochtritt Texte | Quellenangaben: Falk Adam · Ah NRW · DAH · DAH/hs · DAH/ascho · Susanne Dopheide/Uniklinik Düsseldorf · Peter von der Forst · Marco Grober · Heike Gröper Christian Hillen · Yvonne Hochtritt · Kerstin Kollenberg · Amit-Elias Marcus · Annette Rau · Jessica Schumacher · Silke Ströter · Jonas Wahl Frankfurter Rundschau · Stiftung Deutsche Depressionshilfe · Deutsche Bahn Stiftung · Süddeutsche Zeitung · tagesspiegel.de · wikipedia.de Fotos | Grafiken: AhD-Archiv · BISS · Care24-Archiv · DAH · Dietrich Dettmann · DÖAK · Peter von der Forst · Heike Gröper · Karina Hermsen, report-d.de Yvonne Hochtritt · Mashallah · Annette Rau · Julia Sanchez-Jochum Titelbild: Welt-Aids-Tag 2018 – Foto: Peter von der Forst Layout: Julia Sanchez-Jochum Redaktionsadresse: Aidshilfe Düsseldorf e. V., Johannes-Weyer-Straße 1, 40225 Düsseldorf, yvonne.hochtritt@duesseldorf.aidshilfe.de Druck: wirmachendruck.de Auflage: 1.500 Exemplare Der Bezug der Zeitung ist kostenlos. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Stellungnahmen kann keine Haftung übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Wenn Sie daran interessiert sind, Ihre Anzeige im :info zu veröffentlichen, schicken wir Ihnen unsere Mediadaten gerne zu, Anfragen unter Telefon 0211 - 77 095-40. Diese Ausgabe wurde unterstützt von Heartbreaker, Förderkreis der Aidshilfe Düsseldorf e. V. und wir-machen-druck.de 2
Editorial Liebe Leser*innen, Berlin, London und Düsseldorf haben eine Gemeinsamkeit: Nach einer aufwendigen Stammzellentrans- plantation ist in diesen drei Städten jeweils bei einem ehemals HIV-positiven Patienten HIV nicht mehr nachweisbar. Steht nun die Heilung von HIV vor der Türe? Leider Nein! Denn diese spezielle Behandlungs- form kann nur in spezifischen Fällen eingesetzt werden. Zudem handelt es sich um eine für die Patienten sehr risikoreiche und belastende Therapie. Umso wichtiger ist es, den bisher erfolgreichen Weg zur Bekämpfung von Aids mit den folgenden Bau steinen konsequent weiterzuverfolgen: • ie Aufklärung über die inzwischen vielfältigen Möglichkeiten, eine HIV-Infektion zu verhindern. D • Ein niedrigschwelliger Zugang für alle zum Test auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen. • Ein einfacher und niedrigschwelliger Zugang für alle zur Behandlung. • Ein diskriminierungsfreies Umfeld besonders für Menschen mit HIV und die von HIV betroffenen Gruppen und für ihre Lebensweise. Ich wünsche Ihnen allen eine anregende Lektüre und ein schönes Osterfest! Herzlichst Peter von der Forst Geschäftsführer Helfen Sie uns helfen! Überweisen Sie Ihre Spende auf unser Konto bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank Düsseldorf. IBAN DE30 3006 0601 0002 5090 08 – BIC DAAEDEDDXXX Oder Sie werden Mitglied und unterstützen uns mit Ihrem jährlichen Beitrag von 60 Euro. Mehr Infos hierzu erhalten Sie unter Telefon 02 11 - 77 095-0. Online spenden unter www.duesseldorf.aidshilfe.de 3
info:aktuell Altern unterm Regenbogen auch möglich homo-, bisexuelle und trans*idente Senior*innen in Text: Falk Adam · Foto: Yvonne Hochtritt den Blick zu nehmen, denn ein entsprechender Antrag wurde im Stadtrat bewilligt. Dieser Antrag eröffnet der Aidshilfe Düsseldorf, der Frauenbera- tungsstelle und der Arbeiterwohlfahrt die Möglichkeit, das Altwerden für LSBTI* angenehm und hoffnungsvoll zu gestalten. In dem Antrag wird auch einiges gefordert, was die zukünftigen drei Teilzeitstellen leisten sollen. Daher finden zurzeit viele Gespräche zwischen den Kooperationspartner*innen, der Stadtverwaltung und der Kommunal politik statt, die das Vorhaben konkretisieren und mit Inhalt füllen. Ältere LSBTI* und die, die es werden (wollen), können jetzt mit gerin- So gut wie jedem macht das Altwerden Angst oder zumindest Sorgen. geren Sorgen in ihre Zukunft blicken. Ein fachlich kompetentes und Wie geht es mit mir weiter, wenn ich nicht mehr arbeite, schneller ideenreiches Team gibt das Beste, um ihre Situation in Düsseldorf müde werde und sich mein Aussehen verändert? zu verbessern. Auf diese Fragen hat die Stadt Düsseldorf unter anderem mit den Zum CSD in Düsseldorf wird es ein erstes Programm geben, weitere „zentren plus“ reagiert. Dort finden Gruppenangebote statt und man Infos folgen. trifft Gleichaltrige zum Grillen oder Klönen. Seit diesem Jahr ist es Die Aidshilfe Düsseldorf weitet Angebot der Testung auf HIV aus Während der allgemeinen Beratungszeit montags bis freitags von Checkpoint Düsseldorf 10 bis 13 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr Der Checkpoint Düsseldorf öffnet jeden Dienstagabend von 19 bis Text: Marco Grober · Foto: Annette Rau kann der Selbsttest auf HIV-Antikörper in der Aidshilfe gekauft und 21 Uhr für schwule und bisexuelle Männer*. Hier kann man ohne auf Wunsch in Anwesenheit eines Beratenden durchgeführt werden. Anmeldung kostenlose HIV-Schnell- oder Labortests machen. Außer- Am Dienstagabend bietet der Checkpoint Düsseldorf von 19 bis 21 dem bieten wir Checks an für Hepatitis A, B und C, Syphilis, Chlamy- Uhr weitere Testmöglichkeiten zu HIV und sexuell übertragbaren dien und Gonokokken. Darüber hinaus können an diesen Abenden Infektionskrankheiten an. alle notwendigen Untersuchungen für den Einstieg in die PrEP gemacht werden. Wer einen HIV-Selbsttest kaufen möchte, kann HIV-Selbsttest das an diesen Abenden ebenfalls tun. In Deutschland sind seit Oktober 2018 drei HIV-Selbsttests auf dem Markt. Diese sind der autotest VIH von ratiopharm, der INSTI von Weitere Infos und Preise unter www.checkpoint-duesseldorf.de bioLytical Laboratories und der Exacto von BioSynex. Alle drei bieten bei richtiger Anwendung und der Einbeziehung des diagnostischen Fensters von zwölf Wochen zuverlässige Ergebnisse über den HIV-Status. Die Düsseldorfer Aidshilfe beantwortet persönlich und telefonisch sämtliche Fragen rund um den HIV-Selbsttest und bietet den Exacto- Test für 20 Euro zum Verkauf an. Gerne erklären die Beratenden der Aidshilfe Düsseldorf, wie der Test funktioniert und bieten an, den Test in Anwesenheit eines Beratenden durchzuführen. Weitere Infos dazu unter der Beratungsnummer 0211-19411 (Mo.-Fr. 10 bis 13 Uhr, Mo.-Do. 14 bis 17 Uhr) 4
info:aktuell Mehr Anspruch auf Entschädigung Konzept & Design: klinkebiel.com | Foto:P. Meinwelt Konzept & Design: klinkebiel.com | Foto:P. Meinwelt www.schwuleundalter.de in der Bundesrepublik noch bis 1969 rund 50.000 Männer wegen Quelle: www.tagesspiegel.de, Yvonne Hochtritt · Abbildungen: BISS ihrer Sexualität verurteilt. Dann wurde der Paragraf entschärft, aber erst 1994 komplett abgeschafft. Nach dem Rehabilitierungsgesetz „Es hat mich gefreut, erhalten Betroffene eine Entschädigung in Höhe von 3.000 Euro, als die Rehabilitierung beschlossen wurde. Endlich wenn das Urteil aufgehoben wird. Haftstrafen werden mit 1.500 wurde dieser Makel von mir genommen.“ Euro pro Jahr entschädigt. Peter B., 69 Jahre BISS, die Bundesvertretung schwuler Senioren, bietet allen, die zwi- schen 1945 und 1994 nach den §§175 StGB und 151 StGB-DDR verfolgt, verurteilt oder freigesprochen wurden und nun rehabilitiert www.schwuleundalter.de und entschädigt werden, eine umfassende Beratung an. Konzept & Design: klinkebiel.com | Foto:P. Meinwelt §175 Endlich rehabilitiert! Hotline Entschädigung §175 0800 175 2017 Seit dem 22. Juli 2017 sind alle Urteile aufgehoben, die nach §§ 175, 175a StGB - § 151 StGB-DDR ergangen sind. Alle davon betroffenen Personen sind durch dieses Gesetz automatisch rehabilitiert. Sie brauchen Unterstützung bei der Durchsetzung Ihrer Rechte? Rufen Sie uns an! www.schwuleundalter.de §219a: Angeklagte Ein Projekt von: Gefördert vom: Quelle: Frankfurter Rundschau, 27.11.2018 Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hat den Anspruch auf Ärztinnen erhalten Anne-Klein-Preis Entschädigungen für nach dem Zweiten Weltkrieg strafrechtlich verfolgte Homosexuelle erweitert. Nach einer Mitte März in Kraft getretenen Richtlinie können künftig bereits ein Ermittlungsverfahren oder eine Untersuchungshaft, an deren Ende jeweils ein Freispruch Die Gießener Ärztin Kristina Hänel hat auf ihrer Internetseite über stand, Anlass für Leistungen sein, wie das Ministerium in Berlin Abtreibungen informiert und war dafür im letzten Jahr wegen Ver- mitteilte. Bislang wurden nur diejenigen entschädigt, die aufgrund stoßes gegen das „Werbeverbot“ zu einer Geldstrafe verurteilt wor- des inzwischen abgeschafften Strafrechtsparagrafen 175 rechts- den. Der Prozess hat eine erneute gesellschaftliche und politische kräftig wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilt Debatte über den §219a StGB angestoßen. wurden. Die Ärztinnen Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szasz, „Paragraf 175 hat auch die Leben derjenigen schwer belastet, die die sich alle drei für die Abschaffung des sogenannten Werbeverbots in Untersuchungshaft saßen oder gegen die lediglich strafrechtlich einsetzen, wurden nun mit dem Anne-Klein-Frauenpreis 2019 geehrt. Ermittlungen eingeleitet wurden“, erklärte Barley. Schon durch die Die angeklagten Medizinerinnen werden für „ihre beharrliche Ver- bloße Existenz des Paragrafen seien viele Menschen in ihrem täg teidigung“ des Informationsrechts von Frauen ausgezeichnet. lichen Leben erheblich diskriminiert worden. „Auch in diesen Fällen wird daher eine Entschädigung möglich sein“, sagte sie. Damit geht Der von Heinrich-Böll-Stiftung vergebene Preis erinnert an Anne sie nach eigenen Angaben „über das Gesetz hinaus“. Klein, die als kämpferische Juristin und offen lesbisch lebende Poli- tikerin feministische Pionierarbeit geleistet hat. Das Gesetz zur Rehabilitierung Homosexueller gilt seit 17. Juli 2017. Laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes wurden 5
LeuteLeute Guten Tag! Hallo! Mein Name ist Silke Ströter und Ich heiße Jonas Wahl und bin Text: Silke Ströter · Foto: privat Text: Jonas Wahl · Foto: privat ich bin die neue Verwaltungslei- seit Februar 2019 neuer Kollege terin der Aidshilfe Düsseldorf, im Jugendzentrum PULS. Ich bin sowie die neue Geschäftsführerin Sozialarbeiter/Sozialpädagoge, von Care24 Soziale Dienste. Forensischer Sozialarbeiter und Ich verstärke die Teams in den lebe in Köln. beiden Firmen seit Januar 2019. Vor PULS habe ich mit male* Ich bin 51 Jahre alt, Betriebswir- Escorts in Köln zusammengear- tin und seit 18 Jahren in Düssel- beitet und mit Jungen*gruppen dorf heimisch. über Liebe, Beziehung und Sexu- alität gesprochen. Ich war in der Meine Aufgaben in den verschiedenen Bereichen sind sehr vielfältig, Communityarbeit in Dresden, Mannheim und Hamburg aktiv. und ich bin noch in der Einarbeitungsphase. Ich möchte mich bei Allen bedanken für die herzliche Aufnahme und die vielfältige Unter- Nun freue ich mich auf tolle Begegnungen und Gespräche mit jungen stützung. Ich bin beeindruckt von dem Engagement und „Herzblut“ Menschen, auf viele Aktionen und darauf, LSBT*-Jugendliche zu der Mitarbeitenden bei Care24 und der Aidshilfe Düsseldorf. Ich empowern und ein Stück weit auf ihrem Lebensweg begleiten zu freue mich sehr auf die neuen Aufgaben und auf alle Menschen, die dürfen. ich noch kennen lernen werde. Vielen Dank auch an den Vorstand Eine Ehre! für das entgegengebrachte Vertrauen. Auf ein tolles, konstruktives und langes Miteinander. Text: Yvonne Hochtritt · Foto: Karina Hermsen, report-d.de Tschüss Bernadette! Nach fast 17 Jahren hat Berna- Text: Peter von der Forst · Foto: Care24-Archiv dette von Loe Care24 Soziale Dienste zum 31.12.2018 verlas- sen, um sich neuen Themen zuzuwenden. Bernadette war die erste Sozial- arbeiterin im 2002 neu eröffne- Im November 2018 fand der Regenbogenball der KG Regenbogen ten Wohnprojekt für Menschen in den Düsseldorfer Rheinterrassen statt. Wie bei (fast) jeder Ver- mit HIV und Aids und betreute anstaltung des schwul-lesbischen Karnevalsvereins waren auch die 10 Bewohner*innen anfangs Mitarbeitende der Aidshilfe vor Ort. alleine. Ab 2005 wuchs die Zahl der Klient*innen, neue Kolleg*innen wurden eingestellt, ab 2006 In der Session 2007/08 erhielt die Aidshilfe Düsseldorf die Ehren- übernahm sie die Leitung des Ambulant Betreuten Wohnens. Unter nadel der KG Regenbogen. Nun gab es im Rahmen des Balls eine ihrer Federführung wurde die Zulassung unseres Betreuten Wohnens persönliche Ehrung für Aidshilfe-Mitarbeiter Marco Grober. Er bekam erweitert, so dass nun neben Menschen mit körperlichen und psy- die Auszeichnung für sein Engagement und die jahrelange gute chischen Teilhabeeinschränkungen auch Personen mit geistiger Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinen. Die KG Regenbogen Behinderung und Suchterkrankungen in das Betreute Wohnen auf- unterstützt seit Vereinsgründung die Anliegen der Aidshilfe und genommen werden konnten. Inzwischen ist die Anzahl der betreuten spendet unter anderem die Erlöse des „Tunte Lauf!“ für Menschen Menschen auf fast 90 angestiegen, die Zahl der Betreuenden auf 15. mit HIV und Aids. Marco Grober und die Aidshilfe Düsseldorf freuen Wir danken Bernadette für die engagierte Arbeit und wünschen ihr sich über die Auszeichnung und fühlen sich sehr geehrt. Gesundheit und Glück für die Zukunft! 6
LeuteLeute Care24 Soziale Dienste Bernd Aretz ist tot sucht Der lang jährige Aidshilfe-Mit- Das Leben ist bunt - Vielfalt, Toleranz und Individualität. Text: Annette Rau · Foto: privat streiter und Aktivist, Wegbeglei- Die Aidshilfe Düsseldorf e.V. sucht für ihre Tochtergesellschaft ter und Freund, Ehrenmitglied Care24 Soziale Dienste gGmbH eine*n der Deutschen Aidshilfe, bürger- lich-autonome Tunte und Hunde- Sozialarbeiter*in/Sozialpädagog*in liebhaber, Jurist und Autor Bernd im Ambulant Betreuten Wohnen (TZ und VZ) Aretz ist am 23.10.2018 im Alter von 70 Jahren gestorben. Der Aufgabenbereich beinhaltet: • Psychosoziale Beratung, Begleitung und Betreuung von Menschen Wir sind ihm dankbar für alles, - mit HIV und Aids oder anderen STD, was er mit seinem unermüd - mit psychischen Erkrankungen, lichen Einsatz für die Schwulen- - mit Abhängigkeitserkrankungen, bewegung und die Aidshilfe bewirkt hat. Er wird in unseren Erinne- - mit körperlichen Behinderungen und chronischen Erkrankungen. rungen weiterleben, er bleibt in unserer Geschichte und unseren • Beratung und Begleitung von Angehörigen, Partnerschaften, Geschichten verankert. Freundschaften. • Aufsuchende Hilfen zur Existenzsicherung, Alltagsbewältigung Geboren am 6. Juli 1948 als jüngstes von drei Kindern, studierte und zur ressourcenfördernden Stabilisierung. Bernd Aretz Jura und arbeitete viele Jahre lang als Notar und Anwalt. • Erstellung von Hilfeplänen gemeinsam mit den Klient*innen im Er lebte früh offen schwul und genauso offen ging er mit seiner Rahmen des Hilfeplanverfahrens des Landschaftsverbandes HIV-Infektion um – obwohl diese Offenheit für ihn als Jurist teils Rheinland. existenzgefährdend war. Sie verfügen über: Bernd Aretz gehörte zu jener Generation schwuler Männer, die in • eine entsprechende abgeschlossene Ausbildung (in Sozialarbeit, den 1980er und 90er Jahren von der Krankheit Aids ins Mark getrof- Sozialpädagogik, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege oder als fen wurde. Er erlebte den unmittelbaren Verlust einer Vielzahl engster Erzieher*in), Freunde und seines Lebenspartners als Grenzerfahrung, die ihn • die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten ebenso wie zur Arbeit geprägt haben. Dazu kamen Diffamierungen durch Teile der media- im Team, len und politischen Öffentlichkeit, persönliche Anfeindungen und die • Empathie für unser Klientel. Beschädigung der sexuellen Unbeschwertheit. Wünschenswert sind: Öffentlich, scharfsinnig und offen positiv trat er Anfeindungen und • Berufserfahrungen (nicht zwingend erforderlich), der Kriminalisierung von Menschen mit HIV entgegen, kämpfte in • Erfahrungen im Arbeitsfeld Sucht/Abhängigkeit, vorderster Front für Aufklärung und Anerkennung von Lebensreali- • Erfahrung im Bereich der Beratung. täten. Wir bieten: Bernd Aretz übernahm Verantwortung, u.a. als Vorstand der Deut- • ein vielseitiges, multiprofessionelles und interkulturelles Team, schen AIDS-Hilfe sowie als Mitglied des Nationalen AIDS-Beirates • Supervision und Fortbildungen, und meldete sich immer als kritischer Begleiter und mitunter wider- • eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit mit freier ständiger Vordenker zu Wort, egal ob im medizinischen, sozialen Zeiteinteilung, oder kulturellen Geschehen in den Kontexten von HIV und Aids. • ein Festgehalt mit Stufensteigerungen, ein Smartphone und ein Firmenticket. Danke für Dein Engagement, Bernd! Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte an: Care24 Soziale Dienste gGmbH, Geschäftsführung, Silke Ströter, silke.stroeter@duesseldorf.aidshilfe.de Die Aidshilfe Düsseldorf ist Arbeitgeberin für Menschen mit HIV. 7
Projekte und Gruppen „n=n. Wenn HIV nicht nachweisbar ist, ist es nicht übertragbar“ Frauen mit HIV können durch wirkungsvolle Therapien auf natürliche noch für Neugeborene eine Gefahr dar. „Die Tatsache ‚n=n‘ bringt Text: Ah NRW, Kerstin Kollenberg Weise schwanger werden und gesunde Kinder zur Welt bringen. für viele Frauen eine große Erleichterung und macht ihnen Mut, mit Darauf wies die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in ihren Partnern offen über ihre Infektion zu sprechen und mit ihnen NRW (LAG) anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März Kinder zu bekommen“, so Kollenberg. hin. In Nordrhein-Westfalen leben etwa 6.500 Frauen mit HIV. Nach „Bei einer funktionierenden HIV-Therapie sind im Blut keine Viren Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin sind darunter 430 Frauen, mehr nachweisbar. HIV kann dann nicht mehr weitergegeben wer- die noch nichts von ihrer Infektion wissen. Gemessen an der Gesamt- den“, sagt Kerstin Kollenberg von der Aidshilfe Düsseldorf. „Auch zahl der HIV-Infizierten liegt der Anteil der Frauen bei etwas über ohne Kondome ist Safer Sex möglich. Viele Menschen wissen das 19 %. nicht und sind irritiert. Dem wollen wir mit Aufklärung entgegenwirken.“ XXelle, die Marke der landesweiten Frauenarbeit, bildet auf kommu- Dabei ist ‚n=n‘ (nicht nachweisbar = nicht übertragbar) gerade für naler, regionaler und landesweiter Ebene ein wichtiges Netz für Frauen mit HIV eine wichtige Nachricht. „Viele Frauen verschweigen Frauen mit HIV und Aids in NRW. In der 1995 gegründeten Landes- aus Angst vor Ablehnung und Ausgrenzung ihre Infektion. Dabei arbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW sind Mitarbeite- führen die Meisten dank Medikamente ein Leben, das sich von dem rinnen aus Aidshilfen und anderen Vereinen vernetzt. Die Aidshilfe HIV-negativer Frauen nicht unterscheidet“, ergänzt Kerstin Kollen- Düsseldorf bietet Frauen, ihren Kindern und Angehörigen ein viel- berg. „Vor über 10 Jahren haben Schweizer Ärzte festgestellt, dass fältiges Angebot an Beratung und Hilfen. bei einer Therapie HIV selbst beim Sex ohne Kondom nicht übertra- gen werden kann. Die Welt-Aids-Konferenz 2018 prägte nun den Dieses Angebot wird freundlich unterstützt von Heartbreaker, dem Slogan ‚n=n‘ und belegt dies mit zahlreichen weiteren Studien. Förderkreis der Aidshilfe Düsseldorf und durch Mittel der So stellt das nicht mehr nachweisbare Virus weder für Sexpartner zielgruppenspezifischen Prävention des Landes NRW. Gruppe „God, HIV and Mann verurteilt Friends“ hat sich aufgelöst Der englische Begriff „stealth“ bedeutet „Heimlichkeit“. Wegen gesunkenen Interesses hat sich die Projektgruppe God, HIV Text: Peter von der Forst Quelle: Süddeutsche Zeitung 19.12.2018, Kerstin Kollenberg Mit „Stealthing“ ist gemeint, wenn ein Mann beim Sex heimlich und and Friends zum Jahresende 2018 aufgelöst. ohne die Einwilligung seiner Sexpartner*in das Kondom abzieht. Meistens wird ein Stellungswechsel dazu genutzt. Wir bedanken uns sehr für die zahlreichen Gedenkstunden und Gottesdienste, die von der Gruppe seit vielen Jahren gestaltet Zum ersten Mal wurde nun Stealthing im Dezember 2018 vor dem wurden. Vielen Menschen wurde so jenseits der Hektik des Alltags Berliner Amtsgericht verhandelt. Ein 37-jähriger Mann musste sich die Möglichkeit geboten, der Menschen zu gedenken, die sie durch für einen sexuellen Übergriff auf eine junge Frau verantworten, weil HIV und Aids verloren haben und ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. er beim Sex heimlich das Kondom abgestreift hatte. Es ging um die Das ist unschätzbar wertvoll und hat einer Menge Menschen sehr grundsätzliche Frage, ob das Abziehen des Kondoms ein Eingriff in geholfen. die sexuelle Selbstbestimmung oder in die körperliche Unversehrtheit ist. Im konkreten Fall war der Sex einvernehmlich. Das Abziehen des Das gesunkene Interesse spiegelt aber auch eine positive Entwick- Kondoms jedoch war nicht einvernehmlich. Das Gericht hat den lung wieder: Die aktuellen Therapiemöglichkeiten haben die Lebens- 37-jährigen Mann wegen eines sexuellen Übergriffs zu einer Bewäh- erwartung der Menschen mit HIV zumindest in unserem Land dras- rungs- und Geldstrafe verurteilt. tisch verbessert, nur noch vergleichsweise wenige Menschen sterben in Deutschland an den Folgen von Aids. Und so sinkt parallel die Das Urteil ist ein starkes Zeichen. Den betroffenen Frauen und Bereitschaft, sich mit den so ungeliebten und tabuisierten Themen Männern wird Mut gemacht, dagegen vorzugehen, und Täter müssen rund um Tod und Sterben auseinanderzusetzen. damit rechnen, dass ihr Verhalten strafrechtliche Konsequenzen Vielen herzlichen Dank an alle ehrenamtlich Mitarbeitenden für ihr hat. Engagement! 8
Projekte und Gruppen Aktivisten gegen Diskriminierung und für Abbau von Vorurteilen An einem Wochenende Anfang Februar trafen sich im Rahmen der Text: Christian Hillen · Abbildung: privat Selbsthilfe HIV-Aktivisten aus ganz Deutschland vier Tage zu einer Positiven-Uni in der Akademie Waldschlösschen. Ihre Erkenntnis nach arbeitsintensiven und lehrreichen Tagen: Kampagnen zu HIV/ Aids müssen wieder mehr Haltung, mehr Vielfalt auch außerhalb der gesellschaftlichen Norm zeigen! Aktivismus und Normalität Ziel der Positiven-Uni war es, den Aktivisten die nötigen Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihre Arbeit im Bereich „Aktivismus“ und im Bereich Presse, Social Media und Hashtags, Kampagnenentwick- lung und -analyse zu leisten. Zu Beginn gab es hierzu zwei Vorträge zum Thema Aktivismus und Normalität. Ergänzend wurden die Kam- pagnen der letzten Jahre analysiert. Dabei zeigte sich, dass es oft um Sex in Partnerschaften und die Nichtübertragbarkeit als Folge der Therapie ging. Fragen kamen auf: Ist das alles? Ist die Folge der Therapie nicht Gesundheit und ein längeres Leben? Und wo bleibt der Sex bei One-Night-Stands und in Darkrooms? Wo wird überhaupt Sex thematisiert – und nicht nur (verschlüsselt) angedeutet? Machen wir Kampagnen für die Geldgeber oder eine bestimmte Zielgruppe? Es wurde resümiert, dass die Kampagnen gut, aber ausbaufähig sind. Kritikpunkt war, dass die implizierten Vorurteile und die damit verbundene Diskriminierung oft nicht klar benannt werden. Und es geht um eine Frage: Wie kann durch zukünftige Kampagnen das Wissen um HIV in der Gesellschaft vom Kopf in den Bauch gelangen? Zukünftig mehr Normbruch Allzu oft bestimmen aber Themen wie Familie und Partnerschaft, also Themenfelder innerhalb der gesellschaftlich akzeptierten Nor- men, die Gestaltung der Kampagnen. Hier stellt sich die Frage, inwieweit diese für einen Großteil der HIV-Community (so es diese überhaupt gibt) überhaupt zutreffen. Ein wichtiger Bestandteil zukünftiger Kampagnen sollte daher der Bruch mit gängigen Normen Fazit sein. Es muss möglich sein, das eigene Leben, das auch unkonven- Nun liegt es an den Teilnehmenden, die Erkenntnisse des Workshops tionell und nicht normativ sein darf, zu leben – und das muss sich in ihrer konkreten Arbeit umzusetzen! Die Positivenselbsthilfe in in Kampagnen zeigen. Kampagnen müssen wieder mehr Haltung für NRW, POSITHIVHANDELN hat daher auch in diesem Jahr das Thema Vielfalt und Normbrüche zeigen, mutiger, provokativer werden und „n=n“ zum Jahresmotto gewählt, um die Vorurteile zurückzugeben authentische Emotionen – auch Wut – zeigen, dann haben sie die und den Anspruch auf ein diskriminierungsfreies Leben vehement Chance, etwas „vom Kopf in den Bauch“ gehen zu lassen. einzufordern. Entwicklung einer Kampagne: #nichtmeinBier #nichtmeinBier! ist zu finden bei Facebook und Instagram unter Auf Basis der o.g. Erkenntnisse entwickelte die Gruppe aus den #nichtmeinBier. Macht mit! Themenfeldern „Sex, Empowerment (nach innen und nach außen), Normativität vs. Individualität“ eine Kampagne unter dem Hashtag #nichtmeinBier. Unter diesem Hashtag werden Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV an den Absender zurückgegeben, frei nach dem Motto: „Deine Vorurteile sind nicht mein Bier!“ Es sollen bewusst neue Bilder (provokativ, abseits falscher Normen) gesetzt werden. 9
Projekte und Gruppen Nachrichten aus dem Projekt Sozialpraktikum „You’re Welcome – Mashallah“ bei der Aidshilfe Weihnachtsessen Wir, eine Gruppe von Schüler*innen der neunten Klasse des Theo- Text: Amit-Elias Marcus · Abbildung: Mashallah Text: Schüler*innen Am Heiligabend haben etwa dor-Fliedner-Gymnasiums, konnten bei der Aidshilfe ein mehrtägiges 40 LGBT* Geflüchtete und Praktikum machen. Hier sind die interessantesten Programmpunkte Migrant*innen an einem festlichen Abendessen in der Aidshilfe zusammengefasst – vielen Dank dafür! Düsseldorf teilgenommen. Der feierliche Heiligabend wurde bereits zum dritten Mal mit Hilfe von ehrenamtlich Mitarbeitenden gestaltet Tag 1 und durchgeführt. Es ist das einzige uns bekannte Angebot für diese Am ersten Tag bei der Aidshilfe wurden wir über das breitgefächerte Zielgruppe am Heiligabend in Nordrhein-Westfalen. Die Teilneh- Thema Aids/HIV, Sex und andere Geschlechtskrankheiten aufgeklärt. mer*innenanzahl steigt dementsprechend jedes Jahr an. Tag 2 Testbuddy-Projekt Wir bildeten zwei Gruppen und dachten uns eine Präventionskam- Marco Grober und Amit Marcus haben ein neues Testbuddy-Projekt pagne gegen Aids aus. Für diese sollten wir eine prominente Person initiiert. Im Rahmen einer Schulung, die im Januar 2019 stattgefun- wählen, die möglichst viele Jugendliche anspricht. den hat, wurden arabischsprechende Geflüchtete zu den Themen HIV, Aids und weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) Tag 3 geschult, um andere arabischsprechende Männer, die Sex mit Män- Eine Mitarbeiterin informierte uns über Transsexualität. In diesem nern haben, zum HIV/STI Test zu begleiten. Ziel dabei ist, Hindernisse Zusammenhang wurden in der Gruppe vier verschiedene Bücher dieser Zielgruppe, sich testen zu lassen, zu überwinden und die über Transsexualität ausgeteilt. Danach besuchte uns noch ein Mit- Beratungsqualität bzw. Verständlichkeit zu verbessern. arbeiter, der uns etwas über seine Arbeit in der Aidshilfe und über HIV-Tests erzählt hat. Anschließend hatten wir einen Termin bei Pro Wohnraum gesucht familia und haben im Rahmen eines Quiz über Verhütungsmethoden LGBT* Geflüchtete in Düsseldorf benötigen dringend Wohnungen, gesprochen. um aus den Asylheimen, in denen sie untergebracht werden, heraus zu kommen. Die Schwierigkeiten bei der Wohnsuche für geflüchtete Tag 4 Menschen sind jedoch aufgrund der sprachlichen und kulturellen Am vierten Tag des Sozialpraktikums haben wir uns in zwei Gruppen Barrieren sowie ihrer finanziellen Lage und in manchen Fällen auch aufgeteilt. Eine Gruppe ging für das Frühstück am kommenden Tag ihres Aufenthaltsstatus noch wesentlich größer als für andere. einkaufen, die andere half beim Zubereiten des Angebots. Die Möglichkeit, eine Privatsphäre zu besitzen, erleichtert die Inte- gration in Deutschland und trägt zum Wohlsein bei. Tag 5 Heute trafen wir uns im Wohnprojekt und halfen dort erneut beim Bitte helfen Sie! Zubereiten eines gemeinsamen Frühstücks. Um 10 Uhr kamen die Wir tun unser Bestes, die LGBT* Geflüchteten in unserer Beratungs- Gäste und sie sprachen mit uns über ihre Erfahrungen mit Aids und stelle zu unterstützen. Aber wir brauchen auch Ihre Hilfe und Solida- mit welchen Vorurteilen sie tagtäglich konfrontiert werden. Anschlie- rität! Wenn Sie eine Wohnung oder ein Zimmer in Düsseldorf zu ßend haben wir noch aufgeräumt und uns verabschiedet. vermieten haben, vermitteln wir gerne zwischen unseren Klient* innen und Ihnen. Tag 6 Am sechsten Tag haben wir kleine Tüten mit Kondometern und ver- Kontakt: Amit Marcus, Telefon 0211 - 770 95-31, schiedenen Broschüren für die Jungen in der Jugendstrafanstalt amit-elias.marcus@duesseldorf.aidshilfe.de gepackt. Währenddessen haben wir über verschiedene Themen geredet. Tag 7 Wir trafen uns außerhalb der Aidshilfe im schwul-lesbischen Jugend- zentrum PULS, wo wir an einer Veranstaltung der Gruppe SCHLAU (Schwul-lesbisch-bi-trans*-Aufklärung an Schulen) teilnahmen. Wir bedanken uns bei Frank Bufler und allen Beteiligten der Aidshilfe für die interessanten und schönen Tage. 10
med:info „Londoner Patient“: HIV und Stammzelltrans- Wahrscheinlich zweiter plantation: Zum „Düssel- Fall einer HIV-Heilung dorfer Patienten“ In Großbritannien ist ein HIV-infizierter Mann nach einer Stammzellen Am 5. März meldeten Medien die Heilung eines HIV Patienten in Text: DAH/hs Text: Susanne Dopheide/Uniklinik Düsseldorf transplantation im Rahmen seiner Krebs-Behandlung HIV-frei, England durch vorangegangene Stammzell-Transplantation. Dieser obwohl der sogenannte „Londoner Patient“ seit 19 Monaten keine so genannte „Londoner Patient“ wurde aktuell auf der CROI-Konfe- HIV-Medikamente mehr nimmt. Dies berichtete die Nachrichten renz in Seattle vorgestellt. Auch am Universitätsklinikum Düsseldorf agentur Reuters am 5. März. gibt es einen Patienten mit ähnlicher Konstellation, über den eben- falls dort berichtet wurde. Der Stammzellenspender hat eine seltene genetische Mutation, die ihn vor den meisten HIV-Formen schützt. Auch beim ersten Fall einer Der „Düsseldorfer HIV-Patient“ wurde im Universitätsklinikum HIV-Heilung vor 12 Jahren war diese Methode angewendet worden – Düsseldorf aufgrund einer vergleichbaren Konstellation stammzell- Timothy Ray Brown ging als „Berliner Patient“ in die Geschichte ein. transplantiert wie der „Londoner Patient“ (Gupta R, University of Cambridge, UK). Indikation für die Stammzelltransplantation war „Londoner Patient“: seine Erkrankung an Akuter Myeloischer Leukämie (AML). Erfolg durch Stammzellentransplantation Der Gesundheitszustand des „Londoner Patienten“ war allerdings Im Unterschied zum Londoner Patienten wurde er nach der Trans- laut New York Times besser als der von Timothy Ray Brown. Außer- plantation jedoch länger mit einer antiviralen Therapie behandelt dem wurde sein Immunsystem nicht so weit heruntergefahren wie als der Patient in England, auch weil nach der Transplantation bei Brown, die Operation war daher nicht ganz so gefährlich. zunächst ein Rückfall der Leukämie behandelt werden musste. Er wird seit 3,5 Monaten nicht mehr mit antiviraler Therapie gegen Dennoch bleibt eine Stammzellentransplantation eine Methode für das HI-Virus behandelt. Ausnahmefälle. Sie wird nur eingesetzt, wenn sie unumgänglich ist. Weltweit werden laut New York Times 38 Patient*innen mit HIV nach Aufgrund der relativ kurzen Phase von dreieinhalb Monaten nach einer solchen Operation beobachtet – der „Londoner Patient“ hat Aussetzen der antiviralen Medikation sind abschließende Aussagen die Nummer 36. Ein Patient aus Düsseldorf (Nr. 19) nimmt seit vier über eine „Heilung“ der HIV-Infektion zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht, Monaten keine HIV-Medikamente mehr. so die behandelnden Kliniken für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie (HIV-Therapie) und für Hämatologie, Onkologie und HIV ist heute gut behandelbar Klinische Immunologie (Stammzelltransplantation) des Universitäts- Die modernen HIV-Medikamente dagegen sind für alle Menschen klinikums. Allerdings liegt bis heute trotz hochsensitiver Nachweis- mit HIV geeignet. Sie entfernen die Viren zwar nicht aus dem Körper, verfahren keine Evidenz für ein Vorhandensein des HI-Virus seit unterdrücken aber dauerhaft die Virenvermehrung. Bei früher Diag- Aussetzen der antiviralen Medikation vor. Die Klinik weist darauf hin, nose und frühem Behandlungsbeginn bieten sie gute Chancen auf dass ein kontinuierliches Monitoring des Patienten weiterhin statt- ein normal langes Leben ohne größere körperliche Beschwerden. findet und über einen längeren Zeitraum notwendig ist, um von einer Heilung sicher sprechen zu können. HIV-Spezialist Dr. Anthony Fauci, seit 1984 Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, zeigte sich skeptisch: „Die aktuellen Therapieerfolge zeigen uns wichtige Mechanismen „Ich bin mir nicht sicher, was uns das sagt. Es hat bei Timothy Ray der Funktionsweise der HIV-Infektion und eventuelle künftige Brown geklappt, jetzt gibt es einen zweiten Fall – okay, und jetzt? Therapieansätze“, sagt Prof. Dr. Dieter Häussinger, Direktor der Was fangen wir jetzt damit an?“ Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie des Uni- versitätsklinikums Düsseldorf. Ein wissenschaftlicher Beitrag zum „Londoner Patienten“ ist in der Zeitschrift Nature erschienen. Details zum Fall sowie zum „Düssel- Als Therapieoption könne die Stammzelltransplantation jedoch nicht dorfer Patienten“ wurden auf der Conference on Retroviruses and als breit einsetzbare Maßnahme, sondern allenfalls im Einzelfall Opportunistic Infections (CROI) in Seattle vorgestellt. angewandt werden. Es sind dafür spezifische Voraussetzungen beim Empfänger sowie bei der genetischen Ausrüstung des Spenders nötig. 11
med:info Die DAK übernimmt Kosten für PrEP-Medikamente Als erste gesetzliche Krankenkasse finanziert die DAK ihren Versi- für die auch die entsprechenden Qualitätsstandards erfüllt sind“, Text: DAH/ascho/hs cherten die Medikamente für die HIV-Prophylaxe PrEP – schon vor teilte die DAK-Pressestelle mit. der allgemeinen Einführung der PrEP als Kassenleistung. Dies teilte die DAK am 12. Februar 2019 gegenüber aidshilfe.de und auf ihrer Für den Fall, dass die Praxis den PrEP-Anwender*innen für die not- Website mit. wendigen Vor- und Begleituntersuchungen eine Privatrechnung ausstellt, werden diese Kosten allerdings nicht von der DAK über- Erstattet werden maximal 200 Euro pro Quartal abzüglich der gesetz- nommen. lichen Zuzahlung, und zwar rückwirkend zum 1. Januar 2019. Das reicht für drei Monats-Rationen aktuell im Handel befindlicher Bundesversicherungsamt: Bislang keine Anträge Generika des PrEP-Medikaments Trudava aus. anderer Kassen Die DAK hatte Ende November mitgeteilt, die PrEP als freiwillige Voraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren und ein Privat Satzungsleistung anzubieten. Das Bundesversicherungsamt erteilte rezept über ein in Deutschland zugelassenes PrEP-Medikament. am 6. Februar die Genehmigung dazu. Dieses Rezept wird bei einer deutschen Apotheke oder auslän dischen Versandapotheke vorgelegt, entwertet und dann zusammen Dem Beispiel der DAK ist laut Bundesversicherungsamt bisher keine mit der Quittung über die Medikamentenkosten bei der DAK zur weitere gesetzliche Krankenkasse gefolgt. Einige private Kranken- Erstattung eingereicht. Das ist auch online möglich. versicherungen scheinen die Kosten für die PrEP-Medikamente und die begleitenden Untersuchungen zumindest in einzelnen Fällen Keine Erstattung für selbst importierte Medika- ebenfalls zu erstatten. mente und privat abgerechnete Untersuchungen Nicht erstattet werden Kosten für Medikamente, die z.B. aus dem In der Aidshilfe Düsseldorf erhalten Interessierte zur PrEP gerne Ausland mitgebracht oder eingeführt werden. „Wir möchten, dass eine Beratung und auch weitere Informationen auf unserer home- unsere Versicherten mit regulären Arzneimitteln versorgt werden, page www.duesseldorf.aidshilfe.de Gynäkologie kann Aids verhindern: Deutsche AIDS-Hilfe veröffentlicht einen neuen Leitfaden HIV bleibt bei Frauen oft lange unbemerkt. Zu einer frühen Diagnose und Behandlung können Gynäkolog*innen viel beitragen. Quelle: Pressemitteilung der DAH 6.2.2019, Kerstin Kollenberg · Abbildung: DAH Alle 11.000 frauenärztliche Praxen in Deutschland haben im Feb- ruar Post von der Deutschen AIDS-Hilfe erhalten. Darin befand sich die Broschüre „HIV früh erkennen in der gynäkologischen Praxis“. Dieser Leitfaden soll Frauenärzt*innen dabei unterstützen, HIV zu thematisieren und im richtigen Moment einen HIV-Test anzubieten. Die Broschüre ist Teil der Kampagne „Kein Aids für alle – bis 2020!“. Das Anliegen ist dringlich: Von rund 700 jährlichen HIV-Diagnosen bei Frauen in Deutschland erfolgt jede dritte erst im Stadium Aids Armin Schafberger, Medizinreferent der Deutschen AIDS-Hilfe, beziehungsweise wenn bereits ein schwerer Immundefekt eingetreten erklärt: „HIV wird gerade bei Frauen häufig lange übersehen, wenn ist. Oft haben diese Menschen bereits vorher mit vielfältigen Sym- sie zu keiner besonders stark von HIV betroffenen Gruppe gehören. ptomen verschiedene Arztpraxen aufgesucht, ohne dass ein HIV-Test Das hat verschiedene Gründe: HIV ist im Praxisalltag selten. durchgeführt wurde. Bereits im letzten Jahr hat die Deutsche Die Symptome einer HIV-Infektion können auch andere Ursachen AIDS-Hilfe darum eine Broschüre an alle hausärztlichen Praxen in haben. Das Gespräch über Sexualität kann heikel sein. Eine frühe Deutschland verschickt. Diagnose ermöglicht eine optimale Behandlung.“ 12
med:info Depressionen haben massive Folgen für Partnerschaft und Familie Sehr viele Menschen sind zusätzlich zu der HIV-Infektion auch mit Depression auf die Partnerschaft erlebt haben, berichten deshalb Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Deutsche Bahn Stiftung, Kerstin Kollenberg Depressionen belastet. Die Erkrankung Depression belastet Part- vor allem, sich unverstanden gefühlt und Vorwürfe von ihrem Partner nerschaft und Familie in hohem Maße: 84 % der Erkrankten haben bekommen zu haben (84 %). „Es wird deutlich, dass ein großer Aufklä- sich während ihrer Depression aus sozialen Beziehungen zurückge- rungsbedarf über die Erkrankung gerade bei Angehörigen und zogen. Das belegt das zweite „Deutschland-Barometer Depression“ Bekannten besteht“, stellt Hegerl fest. der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Deutsche Bahn Stiftung. Die repräsentative Befragung untersucht Einstellungen und Erfah- Deshalb gibt es jetzt das deutschlandweite Info-Telefon Depression, rungen zur Depression in der Bevölkerung. Befragt wurden 5.000 bei dem Angehörige und Betroffene kostenfrei Informationen über Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen die Erkrankung erhalten. Online-Panel für die deutsche Bevölkerung in Privathaushalten. Hinweise für Angehörige Partnerschaftskonflikte und Trennung als Folge der Prof. Hegerl rät Angehörigen: „Akzeptieren Sie die Depression als Depression Erkrankung, die jeden treffen kann! Und informieren Sie sich – denn Knapp drei Viertel (72 %) der Befragten mit der Diagnose Depressi- wer nicht weiß, was eine Depression ist, wird den Rückzug und die on beschreiben, während der Erkrankung keine Verbundenheit zu fehlende Zuwendung des erkrankten Partners falsch einordnen. Es Menschen mehr zu empfinden. ist keine Lieblosigkeit oder gar böser Wille, sondern Zeichen der Erkrankung.“ Dies hat weitreichende Folgen: Die Hälfte der Betroffenen berichtet von Auswirkungen auf die Partnerschaft. 45 % davon haben erlebt, Am besten können Angehörige unterstützen, indem sie einen Termin dass es aufgrund der Depression zu einer Trennung gekommen ist. beim Arzt organisieren und den Betroffenen gegebenenfalls dorthin „Die hohe Zahl der Trennungen zeigt, was für eine tiefgreifende begleiten. Denn in der Depression fehlen den Betroffenen oft Kraft Erkrankung die Depression ist“, erläutert Prof. Ulrich Hegerl, Vor- und Hoffnung, sich Hilfe zu suchen. Hegerl betont aber ebenfalls: standsvorsitzender der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, die „Depression kann nicht mit Zuneigung alleine behandelt werden, Ergebnisse. „An Depression erkrankte Menschen verlieren den sondern erfordert medizinische Hilfe. Es ist wichtig, dass Angehöri- Antrieb, ihr Interesse und fühlen sich innerlich abgestorben, ohne ge und Freunde ihre eigenen Belastungsgrenzen kennen und sich Verbundenheit mit anderen Menschen oder ihrer Umwelt. Sie ziehen auch Unterstützung organisieren.“ sich zurück und sehen den gesamten Alltag wie durch eine schwarze Brille. All diese krankheitsbedingten Veränderungen haben massive Informationen und Hilfe Auswirkungen auf Partnerschaft und familiäre Beziehungen. Deshalb • W issen und Adressen rund um das Thema Depression auf ist Depression oft die Ursache und nicht die Folge von Partner- www.deutsche-depressionshilfe.de schaftskonflikten“, so Hegerl weiter. • Deutschlandweites Info-Telefon Depression: 0800 33 44 5 33 • Online-Forum: Erfahrungsaustausch für Betroffene und Angehö- Ein Teil der Betroffenen berichtet rückblickend aber auch von posi- rige unter www.diskussionsforum-depression.de tiven Erfahrungen: 36 % der Betroffenen gaben an, dass die Depres- • Beratung und Selbsthilfegruppen speziell für Angehörige sion die Beziehung zum Partner sogar vertieft und gefestigt hat. „Das www.bapk.de gemeinsame Überstehen des großen Leidens, das die Depression • Tipps und Übungen für Angehörige: verursacht, kann zu einem Zusammenwachsen führen“, erklärt www.familiencoach-depression.de Hegerl. Wissenslücken sorgen für Unverständnis gegenüber Betroffenen Das Deutschland-Barometer Depression 2018 liefert auch Daten zu den Erfahrungen von Angehörigen: 73 % entwickeln Schuldgefühle gegenüber ihrem erkrankten Partner und fühlen sich für dessen Erkrankung und Genesung verantwortlich. Fast jeder dritte Angehörige (30 %) gab an, sich schlecht über die Depression informiert zu fühlen. Betroffene, die Auswirkungen der 13
med:info Neuigkeiten bei der Substitution Fast 79.000 Opiatabhängige in Deutschland sind in einem Substi- Aus diesem Grund ist am 6.12.2018 in der neuen „Richtlinie Metho- Text: Jessica Schumacher tutionsprogramm, welches für das Überleben und die gesellschaft- den vertragsärztlicher Versorgung“ des Gemeinsamen Bundesaus- liche Teilhabe von schwer Abhängigen eingesetzt wird. schusses die neue Anlage „Substitutionsgestütze Behandlung Opioidabhängiger“ in Kraft getreten. Strenge Regelungen haben jedoch in den letzten Jahren dazu geführt, dass Ärzt*innen die Behandlungen nicht (mehr) durchführen Der G-BA will in Zukunft die Schadensminimierung der Patient*innen wollten. Aus Angst vor dem eigenen Ruin und dem eigenen Abrut- und nicht mehr die Abstinenz als oberstes Ziel stellen. Die Ziele der schen in die Kriminalität. Das größte Dilemma hat bisher das Verbot substitutionsgestützten Behandlung sind laut der neuen Fassung von Take Home (Substitutionsmedikamente zur selbstständigen nun das Sicherstellen des Überlebens, die Stabilisierung und Bes- Einnahme zuhause) herbeigeführt, wenn Beikonsum, meist mit ande- serung des Gesundheitszustandes und die Unterstützung der ren Substanzen, im Spiel war. In einem solchen Fall haben sich Behandlung somatischer und psychischer Begleiterkrankungen. Ärzt*innen bisher strafbar gemacht. Um Patient*innen sinnvoll und Außerdem sind die neuen Ziele Reduktionsziele. Die Reduktion von lebensweltorientiert zu behandeln, sind Einzelfallentscheidungen riskanten Applikationsformen von Opioiden, des Konsums unerlaubt notwendig und Ärzt*innen müssen über einen Spielraum verfügen erworbener oder erlangter Opioide und des Gebrauchs weiterer können, um Patient*innen vor Rückfällen zu bewahren ohne sich Suchtmittel. Auf die Dauer der Behandlung soll eine allgemeine Ver- selbst strafbar zu machen. besserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität erreicht wer- den. „Im Zuge von zielorientierten motivierenden Gesprächen“ soll die Abstinenz aber weiterhin thematisiert werden. Anzeige ARE & PREVENT Uhlandstr. 9 40237 Düsseldorf Tel: 0211 179900-0 Grafenberger Allee 134 40237 Düsseldorf Tel: 0211 660 178 info@asa-d.de www.asa-d.de 14
Termine CSD Düsseldorf – 50 Jahre Stonewall Zentraler Ort ist der Johannes-Rau-Platz an der unteren Rheinufer- Text: Marco Grober · Foto: Yvonne Hochtritt promenade. Die CSDs stehen 2019 weltweit unter einem ganz besonderen Motto. Die Community feiert und gedenkt dem Jahres- tag, an dem mutige Männer und Frauen den Aufstand gegen die Obrigkeit in New York gewagt haben. Der Ursprung aller Christopher Street Days. Mittlerweile ist eine Menge erreicht worden, obwohl sich auch nach dieser langen Zeit viele Menschen immer noch nicht mutig genug zu einem Coming-Out fühlen. 50 Jahre Stonewall – ein Grund, sich weiterhin für die Gleichbehandlung von LGBTI* einzusetzen. Die Aidshilfe Düsseldorf wird natürlich beim CSD vertreten sein. Besucht unsere Veranstaltungen und unseren Stand! Wir freuen uns auf Euren Besuch! Erneut findet der CSD in der Landeshauptstadt Düsseldorf am Infos zum Straßenfest, der Demonstration, dem Gottesdienst und ersten Wochenende im Juni statt: vom 31. Mai bis 2. Juni. noch vieles mehr finden Interessierte auf www.csd-d.de Der Christopher Street Day Treffen aller ehrenamtlich Der CSD erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Mitarbeitenden Quelle: wikipedia.de Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Poli- zeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Green- In den Reihen der Ehrenamtlichen, die in der Aidshilfe Düsseldorf Text: Yvonne Hochtritt wich Village: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand tätig sind, kam der Wunsch auf, sich einmal wieder „gruppenüber- in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. greifend“ zu treffen. So sollen alle Ehrenamtlichen die Möglichkeit Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei bekommen, über ihre eigene Gruppe und Tätigkeit hinaus andere in Kneipen mit trans- und homosexuellem Zielpublikum. Besonders Engagierte des Vereins zu treffen und kennenzulernen. Darüber betroffen von Misshandlungen und Willkür waren Afroamerikaner hinaus sollen bei dieser Gelegenheit aktuelle Inhalte vorgestellt und und solche mit lateinamerikanischer Herkunft. Als sich an diesem diskutiert werden. Abend insbesondere Dragqueens und transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen wehrten, war dies Hiermit sind alle ehrenamtlich engagierten Menschen aus der Aids- der Ausschlag für tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker hilfe Düsseldorf und dem Förderkreis Heartbreaker herzlich einge- Polizei. laden am Donnerstag, den 25. April um 19.00 Uhr an dem Treffen teilzunehmen. Durch das Treffen werden Bereichsleitung Yvonne Um des ersten Jahrestages des Aufstands zu gedenken, wurde das Hochtritt und die Ehrenamtskoordinatorin Julia Sanchez-Jochum Christopher Street Liberation Day Committee gegründet. Seitdem führen. wird in New York am letzten Samstag des Juni, dem Christopher Street Liberation Day, mit einem Straßenumzug an dieses Ereignis Marco Grober wird einen Überblick über die aktuellen Testmöglich- erinnert. keiten geben und Falk Adam wird sich sowie seine Arbeit für Schwule mit und ohne HIV/Aids vorstellen. Daraus ist eine internationale Tradition geworden, im Sommer eine Demonstration für die Rechte von Schwulen und Lesben abzuhalten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der erste CSD in Europa fand in der Schweiz am 24. Juni 1978 in Zürich unter dem Namen Christopher Street Day statt. In Deutsch- land fanden am 30. Juni 1979 in Bremen, Köln und Berlin die ersten CSD-Veranstaltungen statt. 15
Termine DÖAK 2019 – Sommerfest der Aidshilfe – Kongress in Hamburg Save the date! Der 9. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress wird vom 13. bis 15. Für alle, die gerne weit im Voraus planen, möchten wir an dieser Text Annette Rau · Fotos: Annette Rau, Julia Sanchez-Jochum Text: Yvonne Hochtritt · Abbildung: DÖAK Juni 2019 in der Hansestadt Hamburg stattfinden. Hamburg ist ein Stelle bereits den Termin für unser kommendes Sommerfest veröf- Schwerpunkt der universitären und außeruniversitären HIV-Versor- fentlichen: Am Freitag, 12. Juli 2019 wird von 15.00 bis 21.00 Uhr gung und -Forschung in Deutschland und Heimat mehrerer interna- im Loft-Café gefeiert. tional renommierter HIV-Forschergruppen. Was das Motto angeht, möchten und können wir hier und heute noch Die Veranstalter*innen des Fachkongresses erhoffen sich, dass nichts verraten. Unserem Team rauchen schon die Köpfe … Aber Hamburg ein fruchtbares Umfeld für einen lebhaften und informati- Seien Sie versichert, dass wir uns wieder etwas Schönes einfallen ven Austausch zu den wichtigen Themen des Kongresses bietet. lassen! Und für Speis & Trank und gute Laune wird natürlich in bewährter Manier gesorgt. Das Motto „Visionen & Wirklichkeit“ weist auf das weite Spektrum zwischen aktuellem Erkenntnisstand und zukünftiger Entwicklung Also halten Sie sich den Freitagnachmittag/Abend frei – wir freuen hin, das der Kongress zum Inhalt haben wird. uns auf viele Gäste! Der Kongress soll für Mediziner*innen und Wissenschaftler*innen, Wer einen Beitrag zum Kuchenbuffet leisten möchte, ist herzlich wie für die Community und andere Interessierte spannend und infor- eingeladen. Bitte meldet Euch bei Julia Sanchez-Jochum, mativ gestaltet werden und neben Information und Wissensvermitt- Telefon 0211/77 09 5-44, julia.sanchez@duesseldorf.aidshilfe.de lung eine „Meeting Experience“ bieten. Er soll ein Forum für wissenschaftliche Diskussionen und Fortbildung auf höchstem Niveau in interessanten und ansprechenden Formaten bieten. Eingeladene Referenten, interaktive Sitzungsformate und freie Beiträge im Vortrags- und Posterformat sollen ein Maximum an Austausch von Ergebnissen und Erfahrungen erlauben. Das Commu- nity Board wird sich als Interessensvertretung für Menschen mit HIV und Aids ins Kongressgeschehen einbringen. Mehr Informationen finden Interessierte auf www.doeak2019.de 13. bis 15. Juni 2019 Hamburg 16
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