WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien

Die Seite wird erstellt Dirk Wichmann
 
WEITER LESEN
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014

                              WIR INFORMIEREN

                                        • Gedenkstein der UO
						• Kindergruppe Prim
					                                  • Erster Weltkrieg
 P. b. b. Verlagspostamt 1170 Wien 02Z032620M
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
D e r                               W i e n e r
                                               Vorwort des Präsidenten
                                               Geschätzte Kameraden/innen;
               INHALT                          Liebe Mitglieder der UOG– Wien!
Vorwort des Präsidenten
                                               Die UOG Wien wurde 1964 gegründet und diente
Gedenkstein der UO                   2,3       als Anlaufstelle für dienstrechtliche Anliegen der
                                               Unteroffiziere in einer Zeit, in der es noch keine
UO Wettkämpfe                          4       Standes- bzw. Personalvertretung gab. Heute ist die
                                               Unteroffiziersgesellschaft Wien die Standesvertretung
NATO Gipfel Wales                   5,6
                                               für ca. 4.000 Wiener Unteroffiziere im Aktiv-, Miliz-,
Kindergruppe Prim                    7,8       Reserve- oder Ruhestand.

Back to the roots                  9,10        Ich möchte erinnern wie wichtig eine Gemeinschaft
                                               ist, die gemeinsam Ziele verfolgt. Denn nur gemeinsam sind wir stark. In Zei-
Wiener Staedtische                   11        ten wie diesen, in denen Unterstützungsleistungen von Organisationen wie dem
                                               ÖBH weniger werden, müssen wir danach trachten, mit anderen Vereinen und
Geschichte HGM                   12,13
                                               Organisationen zusammenzuarbeiten. Der Sparkurs macht auch vor der UOG
Erster Weltkrieg                     14        Wien nicht halt. Aufgrund dieser Einsparungen sieht sich die UOG Wien gezwun-
                                               gen, die Printausgabe der Vereinszeitung ab 01 01 2015 einzustellen. Geschätzte
Beitrittserklärung                   15        Mitglieder, Partner und Freunde natürlich wird unsere Zeitung weiter erschei-
                                               nen. Nach Bekanntgabe einer E-Mailadresse kann Ihnen die Zeitung elektronisch
Werbung                              16
                                               im pdf.-Format zugesendet werden. Zusätzlich wird zukünftig die Möglichkeit
Terminkalender                       17        bestehen sie online von der UOG W Homepage abzurufen. Trotz dieser Wid-
                                               rigkeiten weise ich aber darauf hin, dass wir einen verlässlichen Partner haben,
Sportartikel                         18        der uns auch in Zeiten der Sparsamkeit des ÖBHs immer wieder finanziell unter-
                                               stützt. An dieser Stelle möchte ich dem Team Loidold „Wiener Städtische Ver-
                                               sicherung“ im Namen des Vorstands unseren respektvollen Dank aussprechen.
                                               Das traditionelle, alljährliche internationale Vergleichsschießen am 10 10 2014
Impressum: „Der Wiener Unteroffizier“
Medieninhaber: Unteroffiziersgesellschaft      und 11 10 2014 wurde seitens des Streitkräfteführungskommandos wegen
WIEN (ZVR-Zahl: 940788577),                    Munitionsmangel abgesagt. Leider können wir somit 2014 unsere Kameraden
Postanschrift: KdoGeb FM Radetzky,             aus ganz Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, USA, Ukraine, Albanien,
1163WIEN, Panikengasse 2                       Schweiz, Holland, Polen und Ungarn nicht zu diesem Zwecke in Empfang neh-
Büro: VPW-Kaserne, 1140 WIEN,                  men. Bei dieser Veranstaltung konnte man neben der Vertiefung der persönli-
Breitenseer straße 61
                                               chen Schießfertigkeit auch die Kameradschaft pflegen, Meinungen austauschen
Email:
info@uogw.at Homepage: www.uogw.at             sowie neue Freundschaften begründen und bestehende Kontakte vertiefen.
Bankverbindung: Bank Austria – Creditan-       Die Unteroffiziersgesellschaft Wien möchte eine weitere traditionsreiche, ge-
stalt, BLZ: 12000                              sellschaftliche Veranstaltung in Erinnerung rufen: Der 53. Ball der Wiener
KtoNr. : 09686222200, IBAN: AT62 1100          Unteroffiziere wird am 09.01.2015 im ARCOTEL Wimberger stattfinden. Die-
0096 8622 2200, BIC: BKAUATWW                  ser Ball wird von Unteroffizieren vieler Nationen besucht und stellt mittler-
Für den Inhalt verantwortlich: Vzlt Struger,
                                               weile einen Fixpunkt der Wiener Ballsaison dar. Der äußerst familiäre Ball ist
OStWm Bamberger, UOG Wien
                                               von Freundschaft, Kameradschaft und guter Laune geprägt. Es ist mir jedes
Auflage: 1.100 Stk                             Jahr eine persönliche Freude die zahlreichen Besucher begrüßen zu dürfen.
Abgabe : Kostenlos                             Meiner eingeschlagenen Richtung für die Unteroffiziersgesellschaft Wien
                                               treu bleibend, werde ich die gemeinsam beschlossenen Ziele weiter verfol-
                                               gen, um ein enges Zusammenarbeiten mit allen Organisationen des Bun-
                                               desheeres, wie auch mit anderen Vereinen und Organisationen zu fördern.

                                               							                                                  Ihr Präsident
                                               						                                                    Struger, Vzlt

                                                               www.uogw.at
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
U n t e r o f f i z i e r
Der Gedenkstein der Österreichischen                     war mit all seinen Landespräsidenten und vielen
Unteroffiziersgesellschaft für verstorbene               Abordnungen aus den Bundesländern erschienen.
und verunglückte Unteroffiziere des                      Die Jubilare des I. TrpUOK waren ebenso angetreten,
Österreichischen Bundesheeres der                        wie die zu diesem Zeitpunkt präsenten Teilnehmer
zweiten Republik                                         des 76. Allgemeinen Unteroffizierskurses (AUOK),
                                                         welcher in seiner Reihe der Letzte war, bevor auf die
                                                         Stabsunteroffizierskurse umgestellt wurde.
Die       Heimstätte        des      österreichischen    Der Aufstellungsort des Gedenksteins wurde in
Unteroffizierskorps,     die    Heeresunteroffiziers-    unmittelbarer Nähe des geistlichen Zentrums
akademie in Enns, beherbergt nicht nur die Aus-          der Towarek-Schulkaserne, der Severin-Kapelle,
, Fort- und Weiterbildung aller Unteroffiziere des       gewählt. Erst 1982 eingeweiht, bildete die Severin-
Österreichischen Bundesheeres, sondern ist auch          Kapelle mit ihrem abgesetzten Glockenturm
jener Ort, wo alljährlich der verstorbenen und           den angemessenen Rahmen für diesen Festakt.
verunglückten Unteroffizieren gedacht wird. Dieser       Grundgedanke und Beschluss für die Errichtung
Artikel soll an den Festakt zum 25-Jahr-Jubiläum des     wurde bei der Generalversammlung der ÖUOG im
I. Truppenunteroffizierskurses und der in diesem         Juni 1983 gefasst. Die Unteroffiziersgesellschaft
Rahmen stattgefundenen Gedenksteinenthüllung             Salzburg zeichnete für die schlichte und demutsvolle
und somit an zwei für alle Unteroffiziere wichtige       Gestaltung des Gedenksteins verantwortlich und die
Ereignisse erinnern.                                     Unteroffiziersgesellschaft Oberösterreich sorgte für
Seit nunmehr dreißig Jahren befindet sich in der         dessen Aufstellung unter tatkräftiger Unterstützung
Towarek-Schulkaserne in Enns jener Gedenkstein,          der PzPiKp/PzStbB4.
an dem jedes Jahr zu Allerseelen mit einer               Die Inhalte der Festreden spiegeln als Zeitzeugnis die
Kranzniederlegung die verstorbenen Kameraden             Wandlung des Österreichischen Bundesheeres aber
geehrt werden. Die in den letzten Jahren sehr            auch die Wiederkehr bekannter Problemstellungen
reduzierte Zeremonie wird im Anschluss an die            wider.
Allerseelenfeier am Denkmal der in den Weltkriegen
gefallenen Soldaten bei der Pfarrkirche St. Marien in    Eine Reihe von sechs Festrednern ehrte nicht allein den
Enns begangen. Die Enthüllung des Gedenksteins fand      Moment der Enthüllung des Gedenksteins, sondern
am 27. Oktober 1984 im Rahmen des Festaktes zum          wies auch auf die besondere Bedeutung des erstmalig
25-Jahr-Jubiläum des I. Truppenunteroffizierskurses      bei Unteroffizierskursen begangenen Jubiläums hin.
(TrpUOK) statt. Die Anwesenheit vieler höchster und      Oberstleutnant Gumpold eröffnete als Gastgeber
hoher Vertreter aus Politik und Militär unterstrichen    mit seiner Ansprache den Reigen und zitierte drei
damals die hohe Bedeutung dieser traditionsbildenden     grundlegende Aufgaben des Jubiläums. Erstens die
Veranstaltung.                                           Rückbesinnung an die Ausbildungsstätte und an die
                                                                Stadt Enns als geistige Heimat der Unteroffiziere.
                                                                Zweitens als Information in Seminarform
                                                                über      grundlegende          Angelegenheiten
                                                                des Unteroffizierskorps und drittens als
                                                                kameradschaftliches Beisammensein und des
                                                                Gedankenaustausches nach 25 Jahren der
                                                                Erfahrung. Der Schulkommandant bedankte
                                                                sich bei der ÖUOG für die Verbundenheit mit
                                                                der Schule und die Initiative zur Errichtung des
                                                                Gedenksteins. Er schloss mit dem Versprechen,
                                                                diesen Gedenkstein zu behüten, zu bewahren
                                                                und in treuer Tradition der Unteroffiziere zu
                                                                gedenken.
                                                               In der Ansprache des Bürgermeisters der Stadt
                                                               Enns, Landtagsabgeordneter Willibald Happl,
                                                               fand sich das Bekenntnis zur Partnerschaft zur
                                                               HUOS und zum Österreichischen Bundesheer.
                                                               Die Zitate: „Die wohl tiefste Sehnsucht
Der Schulkommandant Obstlt Raimund Gumpold               der Menschen dieser Welt ist: Freiheit in Ruhe!“
konnte den Armeekommandanten General Ernest              und „… Sicherung des Friedens …. ist vielmehr die
Bernadiner als militärischen Höchstanwesenden            grundsätzliche Voraussetzung jeder individuellen
begrüßen. Der Präsident der Österreichischen             und kollektiven gesellschaftlichen Entwicklung.“
Unteroffiziersgesellschaft, Vzlt Alexander Theuer,       haben auch nach dreißig Jahren noch Gültigkeit.

                                           www.uogw.at                                                Seite 2
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
D e r                            W i e n e r
Bürgermeister Happl sagte aber auch: „Der Soldat       politischen Tagesstreits war, oder an Zeiten, wo die
ist einer von jenen, die diesen Staat möglich halten   Meinung vorherrschte, das Bundesheer sei unnütz
und deshalb niemals Außenseiter, sondern Teil des      und koste nur viel Geld. So sagte Vzlt Innerhofer
Ganzen.“                                               auch: „Vergessen wir auch künftig nicht, was wir
                                                                 verteidigen!“
                                                                Im       Anschluss         sprach       der
                                                                Präsident       der       Österreichischen
                                                                Unteroffiziersgesellschaft, Vzlt Alexander
                                                                Theuer, zu den Anwesenden. Er brachte
                                                                zu Ausdruck, dass die ÖUOG mit dem
                                                                Gedenkstein die Erinnerung und die
                                                                Verbundenheit mit den verstorbenen
                                                                und     verunglückten       Unteroffizieren
                                                                aufrechterhalten      und dokumentieren
                                                                möchte. Vizeleutnant Alexander Theuer
                                                                selbst verstarb bereits im Jänner 2004
                                                                im 60. Lebensjahr noch während seiner
                                                                aktiven Dienstzeit. Umso mehr ist der
                                                                Gedenkstein in Enns auch ihm und seinem
                                                                Andenken gewidmet.
                                                                Abschließende    Worte      sprach   der
                                                                katholische      Militärpfarrer     von
Der Armeekommandant ging in seiner Ansprache
                                                       Oberösterreich, Superior Konrad Waldhör und
vor allem auf das Jubiläum und die bevorstehende
                                                       spendete auch den kirchlichen Segen für den
Neuregelung der Unteroffiziersausbildung ein.
                                                       Gedenkstein. So sagte er in seiner Rede: „ Dieser
Er erwähnte, dass die Denkmalsetzung und das
                                                       Stein ist symbolhaft auch ein Bindeglied, ein
Jubiläum den Zusammenhalt des Unteroffizierskorps
                                                       Bindeglied zwischen Schulgebäude und Kapelle,
dokumentieren. Der General bestätigte den
                                                       zwischen Sichtbaren und Unsichtbaren …. Auch ein
Jubilaren wahrlich Mut und Idealismus den Beruf
                                                       Anstoß zum Denken.“
des     Unteroffiziers   ausgangs
der     Fünfzigerjahre    gewählt
zu     haben.     Sehr   deutliche
Hinweise auf die neu konzipierte
Unteroffiziersausbildung       und
die damit zusammenhängende
steigende Bedeutung der HUOS,
sowie     auf    die   notwendige
Anpassung der Ausbildung nach
der Einführung des Zeitsoldaten
gab General Bernadiner ebenfalls.
Zitat: „Durch fachbezogene und
praxisorientierte       Ausbildung
soll eine Verbesserung des
Ausbildungsstandes         erreicht
werden.“ Auf die erstmalige
Durchführung des „Tag der
Unteroffiziere“ im kommenden Jahr
1985 wies der Armeekommandant
ebenfalls hin.
Der Vertreter des I. TrpUOK, Vzlt Peter Innerhofer,
                                                       Die Frage bleibt offen, ob der Gedenkstein seine
setzte mit seiner Ansprache fort und gab folgendes
                                                       Aufgabe erfüllt und ob die gegebenen Versprechen
Zitat: „Aus den einst unbeschwert in diesen
                                                       eingehalten wurden.
schweren Beruf tretenden Soldaten sind angegraute
Männer geworden …... und sich erst in reiferen         Der Gedenkstein der Unteroffiziersgesellschaft
Jahren über die Bedeutung dieses Berufs bewusst        steht in der Towarek-Schulkaserne noch immer
wurden.“ Er erwähnte, dass der Glaube an den           wie ein Grabstein über dem Grab der unzähligen
Beruf so manches Mal erschüttert wurde. Etwa an        Namenlosen Toten. Keine Tafel zur Erinnerung
jene Zeit, als das Bundesheer noch Prügelknabe des     oder ähnliche Ergänzungen wurden in den dreißig

Seite 3                                           www.uogw.at
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
U n t e r o f f i z i e r
Jahren des Bestehens dieses Denkmals hinzugefügt.     Kommandanten die Teilnahme zur Förderung
Die Gefallenen der Weltkriege sind an unzähligen      und Stärkung des Ansehens der österreichischen
lokalen Gedenkstätten namentlich erwähnt. Doch        Unteroffiziere auf Sonderurlaubsbasis zu gewähren.
wer von unseren Soldaten hat noch Bezug dazu? Das
                                                      Um Beistellung eines Dienstfahrzeuges lt. BMLVS
Bundesheer der 2. Republik ist unsere militärische
                                                      Vereinserlass wird gebeten.
Heimat, in der wir uns und auch unsere verstorbenen
Kameraden wiederfinden und schlussendlich auch        Bei der Meldung der voraussichtlichen Wettkämpfer
verewigen sollen.                                     bis zum 08.12.2014 benötigen wir folgende Daten:
Das 30-jährige Jubiläum eines Denkmals ist nun        Geburtsdatum,        Geburtsort,             gültige
kein üblicher Jahrestag. In diesen bewegten Zeiten    Reisepassnummer, Verband und Funktion.
tun wir alle gut daran, die errungenen Traditionen    Mautern, am 22. September 2014
des modernen Bundesheeres hoch und fest zu
halten. Die Heeresunteroffiziersakademie als          Für den Präsidenten
Bildungsinstitution für alle Unteroffiziere des       Der Generalsekretär
Österreichischen Bundesheeres steht nicht nur
für moderne, zeitgemäße Ausbildung, sie bekennt       Vzlt Danninger Josef
sich auch zur Bewahrung der militärischen
Traditionen, lebt militärisches Brauchtum und
wirkt aktiv an der positiven Entwicklung des          Zielüberprüfung der Basisausbildung 2
Korpsgeistes der Unteroffiziere mit. Gemeinsam        des Stabsbataillon 7 und Grenadier 2014
mit der Unteroffiziersgesellschaft wird die
Heeresunteroffiziersakademie auch weiterhin den
verstorbenen und verunglückten Unteroffizieren ein    Utl.:        Internationaler           militärischer
ehrendes Andenken bewahren.                           Vergleichswettkampf     Grenadier      2014      am
                                                      Truppenübungsplatz Glainach
                                                      Im Rahmen der Zielüberprüfung der Basisausbildung
Internationale Unteroffizierswettkämpfe               2 der Grundwehrdiener des Stabsbataillon 7 jährte
in Slowenien                                          sich heuer von 25. bis 28. August der internationale
Wie alle ungeraden Jahre werden wieder die            militärische Vergleichswettkampf Grenadier bereits
internationalen Militärwettkämpfe der CISOR           zum 12. Mal.
(Vereinigung der europäischen Unteroffiziere)         An diesem, von der Offiziersgesellschaft Wien und
2015 durchgeführt. Bei dieser militärsportlichen      dem Stabsbataillon 7, veranstalteten Wettkampf,
Betätigung, soll dieser freundschaftliche und         stellten heuer 61 Soldaten aus 10 verschiedenen
militärische Wettkampf die physische und              Nationen und Grundwehrdiener des aktuellen
psychische Leistungsfähigkeit der UNTEROFFIZIERE      Einberufungstermines des Stabsbataillon 7
demonstrieren.     Da     die     österreichischen    ihr militärisches Wissen und ihre körperliche
Unteroffiziere sich seit dem Beitritt 1967 zur        Leistungsfähigkeit auf dem Truppenübungsplatz
CISOR immer bei den drei bestklassierten Gruppen      Glainach unter Beweis.
befanden, ist es auch nächstes Jahr wieder ein
Bestreben Mannschaften aus Österreich zu diesem       Neben zwei österreichischen Teams, entsandten
internationalen Wettkampf zu Entsenden.               Deutschland, Dänemark, England, Tschechien,
                                                      Schweden, Niederlande, Finnland, die Schweiz und
Militärwettkämpfe der CISOR in VIPAVA Slowenien       die USA Soldaten nach Kärnten.
in der Zeit von 03. - 07.Juni 2015
                                                      Der      besondere     Ausbildungswert       dieses
Trainingstage in SALZBURG oder Mautern                Wettkampfes ergibt sich aus der Grundsatzplanung
11. – 13. Mai 2015 (Teilnahmepflicht für die          und der federführenden Ablauforganisation durch
Mannschaftszusammenstellung).                         Milizsoldaten im Rahmen der Offiziersgesellschaft
Die Trainingstage beim HSZ für März und April         Wien und der logistischen Unterstützung und der
werden erst im Jänner 2015 fixiert und bekannt        hervorragenden Kooperation in der „heißen“ Phase
gegeben.                                              mit den Berufssoldaten des Stabsbataillon 7.
Zur Teilnahme an den Trainingstagen in SALZBURG       Gerade die internationale Beteiligung und die
oder MAUTERN und CISOR Wettkämpfen in                 herausfordernden Aufgaben, stellen ein weiteres
SLOWENIEN bittet die ÖUOG den Teilnehmern die         Element der Attraktivierung des Grundwehrdienstes
Teilnahme zu ermöglichen.                             dar.
Auf Grund der besonderen wehrpolitischen
Bedeutung der Veranstaltung bittet die ÖUOG den       In der ersten Phase des heurigen Grenadiers, wurden
Sportlern und Mannschaften durch die zuständigen      die internationalen Teilnehmer in den Bereichen

                                              www.uogw.at                                      Seite 4
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
D e r                             W i e n e r
Sanitätsdienst, Taktik, Karten- und Geländekunde,        aller Teilbewerbe stand es schließlich fest: ein Team
Führungsverhalten, Waffen- und Schießdienst, durch       aus Dänemark gewann den heurigen Grenadier vor
österreichische Milizoffiziere und –Unteroffiziere,      den Wettkämpfern aus Großbritannien und aus
sowie durch Kadersoldaten des Stabsbataillon 7,          Deutschland. Gefragt nach der Besonderheit des
durch Exekutivbeamte der Bundespolizei und durch         Wettkampfes Grenadier, stellte der Kommandant des
Kameraden aus Deutschland eingewiesen und                Stabsbataillon 7, Oberst Meurers, fest, daß gerade diese
ausgebildet. Noch am selben Tag mußte das erlernte       hervorragende Zusammenarbeit zwischen Miliz- und
Wissen im Rahmen eines Wertungsdurchganges unter         Berufssoldaten ein besonderes Beispiel für den hohen
Beweis gestellt werden. Die Stationen dabei waren        Stellenwert der Milizausbildung ist, und damit auch
eine artilleristische Ziel- und Punktbestimmung,         als Anreiz für die Grundwehrdiener steht, sich einer
der Kampf im urbanen Gelände, das Versorgen              weiterführenden Milizausbildung zu unterziehen. Im
und der Abtransport eines Verwundeten unter              Rahmen einer würdigen Abschlussfeier, beendete
Feindeinwirkung, und eine Beweissicherung nach           der Kommandant des Stabsbataillon 7, Oberst
einer Geiselnahme. Die folgenden zwei Tage führten       Meurers, und der geschäftsführende Vizepräsident
viele Soldaten an ihre Leistungsgrenze. Neben einem      der Offiziersgesellschaft Wien, Major Glanzer, den
fordernden Marsch durch die Tscheppaschlucht             Grenadier 2014.
und einem schriftlichen Test über militärisches
                                                         Wir freuen uns bereits auf den Grenadier 2015.
Grundwissen, folgte eine taktische Aufgabe in den
Kavernen der „festen Anlage“ Loibl. In völliger                      Bericht: Mag. Rainer Fradinger, Obst IntD
Dunkelheit mußte das Bunkersystem aufgeklärt                                                S 5 Grenadier 2014
und gesäubert werden. Unmittelbar darauf, stand
das Verhalten der Teilnehmer im Rahmen einer
Gesprächssituation auf dem Prüfstand. In einem           Der NATO-Gipfel in Wales
simulierten Auslandseinsatz galt es für den jeweiligen
Team-Kommandanten mit einem „Dorf-Ältesten“ in           Die Bedeutung für das Bundesheer
ein Gespräch zu kommen, und dabei möglichst viele
Informationen zu sammeln. Kulturelle und sprachliche     Am 4. und 5. September fand in Newport/Wales
Barrieren machten den Teilnehmern diese Aufgabe          das Gipfeltreffen der NATO statt. Die behandelten
nicht leicht. Auf dem weiteren Marschweg durch           Inhalte und Beschlüsse sind für den Partnerstaat
das Bodental, mußten alle Wettkampfteilnehmer            Österreich – seit 1995 Partner der NATO – im
- auch die Grundwehrdiener des Stabsbataillon            Allgemeinen von Relevanz und haben im Speziellen
7 - am Seil gesichert eine Schlucht überwinden.          auch Auswirkungen auf das Österreichische
Danach ging es weiter zum mehrere Kilometer              Bundesheer. Die Bedeutung für Österreich und das
entfernten Nachtlager, wo die Wettkämpfer noch           Österreichische Bundesheer soll hier aus Sicht der
eine Nachtaufklärungsaufgabe zu bewältigen hatten.       Militärvertretung Brüssel dargestellt werden. Die im
Den Höhepunkt der Veranstaltung erreichte der            Folgenden angesprochenen Themen leiten sich aus
Wettkampf beim Alpinmarsch auf den 2024 m hohen          der Abschlusserklärung, dem wichtigsten Dokument
Kosiak. Dabei hatten die ersten Teams mit widrigsten     des Gipfels, ab.
Wetterverhältnissen das schwierigste Los gezogen,
da es im weiteren Tagesverlauf aufklarte und             Kernaufgaben
endlich die Sonne zum Vorschein kam. Ein Team aus        Die Allianz bekräftigt ihre Kernaufgaben, die im
Dänemark hat dabei die 1065 Höhenmeter und ca. 15        Strategischen Konzept aus dem Jahr 2010 festgelegt
Kilometer lange Marschstrecke in ausgezeichneten         sind. Es sind dies die „Gemeinsame Verteidigung“,
4 Stunden und 28 Minuten absolviert. Am Abend            das „Krisenmanagement“ und die „Kooperative
durften alle Marschierer als Zeichen für die erbrachte   Sicherheit“. Für Österreich als Partner sind dabei
Tagesleistung das Edelweiß in würdigem Rahmen            die zweite und dritte Aufgabe von Relevanz, da wir
entgegennehmen. Der Wettkampfleiter, Major               uns einerseits an Krisenmanagementeinsätzen, wie
Michael Glanzer, sprach den Teilnehmern gegenüber        bspw. im Kosovo und Afghanistan, beteiligen und
seinen Respekt und seine Anerkennung aus. Der            andererseits im Bereich der Kooperativen Sicherheit
letzte Wettkampftag war geprägt durch ein Ausweich-      deutliche Akzente im Rahmen des Schutzes der
und Fluchtszenario, welches in einem anstrengenden       Zivilbevölkerung und der Korruptionsbekämpfung
Orientierungslauf endete, sowie einem Zielwerfen         setzen.
von Übungshandgranaten. Leider mußten heuer, auf
Grund der bekannt angespannten finanziellen Lage         Partnerschaften und Interoperabilität
unseres Heeres, sämtliche Scharfschießen, sowie          Damit sich das Bundesheer an internationalen
in den letzten Jahren sehr positiv angenommene           Einsätzen beteiligen kann, muss sich das
Wettkampfstationen ersatzlos gestrichen werden,          österreichische Kontingent wie ein Puzzlestein
was insbesondere von den internationalen                 in die Gesamtheit der eingesetzten Teile der
Teilnehmern bedauert wurde. Nach Auswertung              anderen Länder einfügen. Die NATO erstellt dafür

Seite 5                                             www.uogw.at
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
U n t e r o f f i z i e r
die erforderlichen Normen, die auch bei EU-               Nachhaltigkeit im Krisenmanagement
Operationen zur Anwendung kommen. Zu diesem               Nachhaltigkeit von internationalen Einsätzen bildete
wichtigen und für das Bundesheer höchst relevanten        einen weiteren Themenschwerpunkt beim Gipfel,
Themenbereich gab es im Rahmen des Gipfels eine           da bei diesen Einsätzen nicht nur die unmittelbaren
Sitzung der sogenannten „Interoperability Platform“,      Bedrohungen zu beseitigen, sondern auch nachhaltig
an der auch Österreich teilgenommen hat. Im Rahmen        wirkende stabilisierende Maßnahmen gefragt
dieser Plattform soll die Zusammenarbeitsfähigkeit        sind. Eine solche Nachhaltigkeit kann durch die
der einzelnen Streitkräfte weiterentwickelt werden.       Unterstützung beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen
Dieser Bereich bleibt für das Bundesheer in Bezug         und -institutionen im jeweiligen Krisengebiet erreicht
auf zukünftige friedensunterstützende Einsätze und        werden. Im Fachjargon spricht man hier von „Security
für die Ausbildung nach wie vor von entscheidender        bzw. Defence Institution Building“. Da bereits jetzt,
Bedeutung.                                                sowohl im Rahmen der EU als auch bei der NATO, ein
                                                          großer Bedarf an Trainings-, und Ausbildungspersonal
Afghanistan                                               unter dem Überbegriff „Hilfe zur Selbsthilfe“ besteht,
Diese genannte Zusammenarbeitsfähigkeit ist               ist mit verstärkten Anfragen an Österreich zu
beim Einsatz in Afghanistan besonders gefordert.          Abstellungen in diesem Bereich zu rechnen.
Die politische Situation und der NATO-Einsatz in
Afghanistan war Gegenstand der zweiten Sitzung,           EU-NATO-Zusammenarbeit
an der Österreich teilnahm. Sie fand auf Ebene der        EU und NATO arbeiten als Institutionen sowohl auf
Staats- und Regierungschefs statt. Österreich beteiligt   politischer Ebene als auch in den Einsatzräumen, wie
sich derzeit mit einem relativ kleinen Kontingent.        z.B. im Kosovo durch EULEX und KFOR, zusammen.
Dennoch ergeben sich, neben der politischen               Diese Zusammenarbeit wurde auch im Rahmen des
Bedeutung an sich, durch diese Beteiligung auch           Gipfels gewürdigt und durch die Anwesenheit von
Erfahrungsgewinne der dort eingesetzten Soldaten,         EU-Rats- und Kommissionspräsident sowie der Hohen
die in die Ausbildung des Bundesheeres einfließen.        Vertreterin für die Außenpolitik der EU unterstrichen.
                                                          Die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen EU und
                                                          NATO obliegt der politischen Ebene, die Umsetzung
Readiness Action Plan
                                                          wirkt sich jedoch bis in die praktischen Bereiche, wie
Ein weiteres Schwergewicht des Gipfeltreffens             die schon angesprochene Zusammenarbeitsfähigkeit,
widmete sich der durch Russland, einem Partner (!)        aus.
der NATO, verursachten Krise in der Ukraine. Neben
gesonderten Treffen mit Vertretern aus der Ukraine        Cyber Defence
reagierte die Allianz auf diese neue Situation durch
                                                           Dem Thema Cyber war ein weiterer Schwerpunkt
die Verabschiedung eines „Readiness Action Plans“.
                                                          des Gipfels gewidmet. Zu diesem Thema wurden
Im Rahmen dieses Plans sollen für die NATO rasch
                                                          sowohl die gemeinsame Sichtweise (Policy)
verfügbare, verbesserte Instrumente geschaffen
                                                          von Cyber Defence als auch die praktische
werden, um auf Bedrohungen reagieren zu können.
                                                          Implementierung von Maßnahmen auf höchster
Dieser Bereich ist zwar für Österreich als neutralen
                                                          politischer Ebene besprochen. Auch dies ist für
Partnerstaat nicht unmittelbar relevant, dennoch
                                                          Österreich und das Bundesheer von Relevanz, da
sind die in diesem Zusammenhang zu entwickelnden
                                                          gemäß der gesamtstaatlichen Österreichischen
Fähigkeiten auch für die weitere Entwicklung des
                                                          Cyber-Sicherheitsstrategie der Zusammenarbeit auf
Bundesheeres interessant und daher zu verfolgen.
                                                          europäischer und internationaler Ebene besondere
                                                          Bedeutung zukommt und Österreich dabei eine
Militärische Fähigkeiten                                  aktive Rolle einnehmen will. Über die internationale
Das Thema der militärischen Fähigkeiten wurde             Mitgestaltung im Bereich Cyber im militärischen
beim Gipfel auch allgemein intensiv behandelt. Es         Bereich wird im Rahmen dieser Beitragsreihe der
wurde eine Liste mit 16 Prioritäten, wie bspw. die        MVB im November genauer berichtet.
Bereiche Cyber Defence, medizinische Versorgung,
Spezialeinsatzkräfte etc., im Rahmen des Treffens         Verteidigungsbudgets
diskutiert. Diese derzeitigen Fähigkeitslücken            Die Staats- und Regierungschefs der NATO
sollen nun u.a. im Rahmen des „Framework                  beschäftigten sich auch mit dem schwierigen Thema
Nation Concepts“ von einer Gruppe von Staaten in          der Verteidigungsausgaben. Sie kamen überein,
Kooperation ausgefüllt werden. Da diese De zite im        dass der Trend der sinkenden Verteidigungsbudgets
Wesentlichen auch für die Streitkräfte der EU gelten      umzukehren ist, damit jeder Staat der Allianz, in
(22 der 28 NATO-Mitglieder sind auch EU-Mitglieder),      solidarischer Weise, einen angemessenen Beitrag
sind diese auch für die internationalen Einsätze des      zur gemeinsamen Sicherheit zu leisten imstande ist.
Bundesheeres relevant.                                    Das NATO-Ziel ist in diesem Zusammenhang mit 2
                                                          % des BIP festgelegt. Bemerkenswert ist, dass diese

                                                     www.uogw.at                                    Seite 6
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
D e r                             W i e n e r
Erklärung erstmals in der Geschichte der NATO durch        Ausruhen. Neben liebevoller, spielerischer Förderung
die höchstmöglichen politischen Repräsentanten der         und Akzeptanz sind die Bewegung, die Natur und die
Allianz erfolgte und daher als sehr starkes politisches    frische Luft ein wesentlicher Bestandteil in unserer
Signal zu werten ist.                                      Kindergruppe. Wir werden mit den Kindern bei fast
                                                           jedem Wetter in die Natur gehen. Die Jesuitenwiese
Zusammenfassung                                            mit ihren Spielplätzen, der Rodelwiese, und die Natur
Zusammengefasst hält die NATO an ihren drei                der Hauptallee bietet eine sehr gute Basis für die
Hauptaufgaben, der Gemeinsamen Verteidigung, dem           gesunde Entwicklung ihres Kindes.
Krisenmanagement und der Kooperativen Sicherheit
fest. Die Gemeinsame Verteidigung, die in den letzten      Wir bieten Frühstück, Mittagessen und eine Jause an.
Jahren eher nur mehr formal an erster Stelle stand,        Diese wird von uns selbst gekocht und hergerichtet.
bildet nun tatsächlich wieder das Schwergewicht.           Gekocht wir täglich frisch, mit saisonalen, nachhaltigen
Darüber hinaus bleibt die NATO jedoch auch das             und gesunden Lebensmitteln aus Österreich.
„Militärische Center of Excellence“, mit großer
Bedeutung für die internationale Zusammenarbeit im         Besondere Angebote:
Krisenmanagement.                                          Russisch   und    Englisch,  Gesundheitstraining,
                                                           Umweltbildung, Kunstprojekte, Motopädagogik in
DER SOLDAT-Ausgabe Nr. 18/2014 vom 24. September           Zusammenarbeit (ASKÖ)

Sehr geehrte Eltern und UOG-Wien                           Geplante Öffnungszeiten:
Mitglieder.                                                MO - Do:     0730 - 1700
Meine Kindergruppe hat seit 1. Oktober 2014 geöffnet.      Fr:             0730 - 1530
Meine Frau und ich heißen sie in unsere Kindergruppe       Kosten:
herzlich willkommen. Wir sind im 2. Bezirk in der          Monatsentgelt*:                                   120€
Böcklinstraße 112 gleich neben der Jesuitenwiese, der      Für UOGW und Bedienstete des Ressort               80€
grünen Hauptallee und dem Rodelhügel. Wir betreuen         Essen/Monat (Frühstück+ Mittagessen+ Jause)        80€
Kinder im Alter vom 8. Lebens-Monat bis zu dreieinhalb
Jahre. Pro Ausgebildeten Betreuer werden maximal
4 bis 5 Kinder betreut. Aufgrund des Betreuungsschlüssel   Einschreibegebühr einmalig:                       200€
wird ihr Kind optimal und individuell gefördert.
                                                           Kaution:                             2 Monatsentgelte
Während der Betreuungszeit wollen wir die Kinder
in der Sprachlichen, Kreativen, Entwicklung fördern.
Die Förderung der Grobmotorik wird
mit Bewegung, Spielgeräten, Spielen mit
Luftballons, Tanz und Rhythmik erreicht.

Die Feinmotorik Hand, Fingern, Zehen,
Gesicht und Richtige Kraftdosierung wird
z.B. mit Fingerspielen beim täglichen
Sesselkreis gefördert.

Für Kreativität und Phantasie verwenden
wir     unterschiedlichster  Materialien,
verschiedene      Techniken;    Vorlesen,
Rollenspiele. In Ruhe Dinge ausprobieren
und Gegenstände erforschen und mit
allen Sinnen wahrnehmen.

Ein wichtiger Aspekt ist das Erlernen der
sozialen Kompetenzen, durch das familiäre
Klima werden die Kinder sehr schnell ein
„Wir –Gefühl“ entwickeln und anfangen ihre „ersten         Kindergruppe:
sozialen Kontakte“ neben ihren Eltern, Verwandten ec.
zu schließen.                                              Böcklinstraße 112/3-4
                                                           1020 WIEN
Unsere Kinder bekommen Platz und Raum zum Spielen          Tel:    +43 699 13110806
und Toben, aber auch Platz zum Zurückziehen und            E-Mail: office@primus.co.at

Seite 7                                               www.uogw.at
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
U n t e r o f f i z i e r
Unser Mitglied Christian Primus hat eine Kindergruppe gegründet

                             www.uogw.at                   Seite 8
WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
D e r                            W i e n e r
Bundesheer: Neue Struktur und                              Das Heer trennt sich auch von einer großen
Schwergewichte                                             Anzahl schwerer Waffen: Es werden 106
                                                           Artilleriegeschütze, 25 Kampfpanzer, 23 Bergepanzer,
Wien, 03. Oktober 2014 - Aufgrund der Budgetlage           285 Panzerabwehrlenkwaffen und 424 Granatwerfer
ist das Österreichische Bundesheer gezwungen, seine        verwertet.
Struktur anzupassen und klare Schwergewichte in den
Bereichen Infanterie, Spezialeinsatzkräfte, Pioniere und   Luftraumüberwachung
ABC-Abwehr zu bilden. Durch die Umstrukturierung           Die gesamte Luftraumüberwachung wurde bereits
werden insgesamt 200 Mio. Euro pro Jahr eingespart.        an die neue Budgetsituation angepasst. Um die
                                                           Luftstreitkräfte jedoch weiterhin betreiben zu können,
                                                           ist bis 2020 eine Sonderinvestition notwendig. Der
                                                           Investitionsbedarf beinhaltet erforderliche Updates,
                                                           Wartungsereignisse und Nachbeschaffungen.

                                                           Neue Miliz-Kompanien
                                                           Die Miliz erhält einen verstärkten regionalen Bezug und
                                                           einen klaren militärischen Auftrag. Zusätzlich werden
                                                           bis 2018 zwölf Miliz-Kompanien neu aufgestellt.

                                                                     Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für
                                                               Landesverteidigung und Sport | Roßauer Lände 1, 1090 Wien

                                                           Back to the roots
                                                           Wie alles begann

                                                           Das Erinnerungsjahr 2014 lädt in mehrfacher Hinsicht
Einsatzwahrscheinliche Aufgaben                            zum Rückblick ein. Mit dem Beginn des Ersten
Das Bundesheer konzentriert sich auf die Erfüllung         Weltkrieges vor 100 Jahren wurde auch das Ende
der militärisch einsatzwahrscheinlichsten Aufgaben.        der Donaumonarchie eingeläutet, und es entstanden
Es behält aber in allen Waffengattungen Fähigkeiten,       Nachfolgestaaten mit dem Bedarf an eigenen
um im Bedarfsfall rasch neue Kapazitäten aufbauen zu       Streitkräften. Auch das kleine und relativ unbedeutende
können. Die Wehrdienstreform, die Auslandseinsätze,        Nachkriegs-Österreich sollte eigene Streitkräfte
Cyber Defense und die Katastrophenhilfe werden             aufstellen, deren Organisation und Bewaffnung
weiterhin sichergestellt.                                  und damit deren Effektivität und Effizienz durch die
                                                           Siegermächte im Friedensvertrag von Saint-Germain
Konzentration auf große Standorte                          am Verhandlungstisch festgelegt wurden. Nach der
                                                           Verabschiedung des neuen Wehrgesetzes im Jahr 1920
Kleine Kasernen werden geschlossen, das Personal,          wurde das Bundesheer der Ersten Republik mit den
die Ausrüstung und das Gerät an großen Standorten          verfügbaren Waffenbeständen aus der Zeit der k.u.k.
zusammengeführt.       Der     Verkaufserlös   dieser      Armee in Infanterie-, Artillerie- und Kavallerie-, Pionier-
Liegenschaften soll für Investitionen genutzt werden.      und Fernmeldetruppen sowie in Kraftfahrformationen
Das Fliegerabwehrbataillon 3 in Salzburg wird              organisiert. Verboten waren Panzer und Flugzeuge.
aufgelöst und das Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing in      Ferner musste das Bundesheer als Berufsheer mit
ein Jägerbataillon umgewandelt.                            nicht mehr als 30.000 Mann, einschließlich 1.500
                                                           Offiziere, organisiert werden. Durch die Übernahme
Auflösungen                                                von Waffen und Gerät aus Beständen der k.u.k Armee
Die Militärmusiken Niederösterreich, Burgenland,           und die nicht üppige Bezahlung war der Finanzbedarf
Salzburg, Steiermark und Vorarlberg werden aufgelöst.      an Neuinvestitionen und für die Besoldung gering,
In Niederösterreich werden das Militärrealgymnasium        was sich letztendlich in einem sehr gering dotierten
und der Reitausbildungszug der Militärakademie in          Verteidigungsbudget ausgewirkt hatte. Neben
Wiener Neustadt geschlossen. Darüber hinaus beteiligt      der chronischen Unterfinanzierung bildete die
sich das Bundesheer nicht mehr an den Kosten für die       Garnisonierung die wohl größte Herausforderung an
Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn.          das Bundesheer der Ersten Republik. Die damalige
                                                           Organisation des Bundesheeres im Überblick. Das
Arbeitsplätze und Waffensysteme                            Bundesheer der ersten Stunde wurde in Brigaden,
Im Verteidigungsministerium, bei den Ämtern                Regimenter und Bataillone gegliedert. Das Burgenland
und Kommanden wird eine generelle Kürzung                  (1.), Wien (2.), Niederösterreich (3.), Oberösterreich
der Arbeitsplätze um 15 Prozent vorgenommen.               (4.), Steiermark (5.), erhielten je Bundesland eine

Seite 9                                               www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r
eigene Brigade – in Klammer hinter dem Bundesland         einen Einblick in die Dislozierung des Bundesheeres der
die Bezeichnung. Kärnten, Salzburg, Tirol und             Ersten Republik. Die beiden Schaubilder entstammen
Vorarlberg erhielten gemeinsam eine Brigade (6.). Die     der Publikation „Österreichisches Bundesheer“,
Brigaden bestanden aus einem Brigadekommando,             verfasst und herausgegeben vom Bundesministerium
je nach Dislokation aus einem Infanterie- oder            für das Heereswesen, erschienen im Verlag
Alpenjägerregiment, einer Brigadeartillerieabteilung,     Militärwissenschaftliche und Technische Mitteilungen.
einem Pionierbataillon, einer Dragonerschwadron,          Von den Kasernen, die noch während der Zeit der
je nach Dislokation aus einem Feldjäger- oder             Monarchie in Betrieb gingen, werden heute noch
Alpenjägerbataillon, einem Feldjägerbataillon zu Rad,     genutzt: Im Burgenland der TÜPl Bruckneudorf mit den
einer Telegraphenkompanie, einer Kraftfahrkompanie        darauf befindlichen Baracken (die Benedek-Kaserne
und einer Fahrkompanie zur Versorgung. Neben den          wurde erst 1935 erbaut), die Martin-Kaserne in
kämpfenden Verbänden gab es Truppenübungsplätze           Eisenstadt; in Wien das Amtsgebäude Vorgartenstraße,
und eine Reihe von Versorgungseinrichtungen – bis         die Biedermann-Huth-Raschke-Kaserne, die Vega-
hin zur Pulverfabrik in Trofaiach. Eine Besonderheit      Payer-Weyprecht-Kaserne, das Kommandogebäude
der Organisation waren die Verwaltungsstellen,            General Körner, die Starhemberg-Kaserne, die
die in den Bundesländern eingerichtet wurden. Die         Heckenast-Burian-Kaserne, die Kaserne Arsenal, das
Heeresverwaltungsstellen waren für das Sicherstellen      Kommandogebäude Feldmarschall Radetzky, das
der materiellen Vorsorge verantwortlich. Zur              Amtsgebäude Stiftgasse und das Amtsgebäude Roßau;
Heeresverwaltung gehörten Behörden und Anstalten,         in Niederösterreich das Gelände, auf dem heute die
die unmittelbar oder mittelbar dem Bundesministerium      Dabsch-Kaserne steht, die Birago-Kaserne in Melk,
für Heerwesen unterstanden. Es soll nicht unerwähnt       das Kommandogebäude Feldmarschall Hess in St.
bleiben, dass das Bundesministerium für Heerwesen         Pölten, die Maximillian-Kaserne in Wr. Neustadt, die
aus dem Staatsamt für Heerwesen hervorgegangen ist        Burg zu Wr. Neustadt; in Oberösterreich die Towarek-
und zu Beginn aus dem Präsidialbüro, dem Rechtsbüro,      Kaserne in Enns; in der Steiermark die Erzherzog-
aus sieben Abteilungen, die in zwei Sektionen             Johann-Kaserne in Straß; in Tirol die Conrad-Kaserne
zusammengefasst waren, aus einer Buchhaltung und          in Innsbruck; in Kärnten die Windisch-Kaserne und
den Hilfsämtern bestand. Der Stand betrug damals 250      das Kommandogebäude Feldmarschall Hülgerth in
Heeresangehörige, Heeresbeamte, Zivilbeamte und           Klagenfurt, die Hensel-Kaserne in Obere Vellach/
Vertragsbedienstete. Während die Neuorganisation          Villach; in Vorarlberg das Kommandogebäude Oberst
und Bewaffnung des Österreichischen Bundesheeres          Bilgeri in Bregenz.
der Ersten Republik lösbar war, da die Auflagen der
Siegermächte keine teure Wiederbewaffnung zuließ,         Resümee
und man weitgehend auf alte Waffen und Gerät aus          Sowohl die Gründungsväter der Ersten Republik als
der Zeit der k.u.k. Armee zurückgreifen konnte, stießen   auch der Zweiten Republik hatten bei der Ausgestaltung
die Planer sehr bald auf große Schwierigkeiten bei der    der Landesverteidigung und der Organisation der
Garnisonierung.                                           Streitkräfte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
                                                          Beide Male musste das Bundesheer bei der Aufstellung
Herausforderung Garnisonierung                            keine großen Neuinvestitionen in Waffen und Gerät
Die größte Herausforderung an das neue Bundesheer         tätigen, und man konnte ohne großen Neubauzwang in
war die Garnisonierung. Gegen Ende des Krieges            eine bestehende Infrastruktur einziehen. Daher war die
waren die vorhandenen Gebäude, die von der k.u.k.         Notwendigkeit einer größeren Anschubfinanzierung
Armee genutzt wurden, infolge von chronischem             nicht gegeben. Aus dieser vereinfacht dargestellte
Geldmangel abgewohnt und in einem allgemein               Rahmenbedingung sahen die Gründungsväter daher
schlechten Zustand. Die wenigen gut erhaltenen            keine Notwendigkeit dem Bundesheer ausreichende
Gebäude wurden nach dem Krieg sofort durch zivile         und vor allem dem internationalen Vergleich
Stellen in Anspruch genommen, sodass bei der              standhaltende Budgetmittel zur Verfügung zu stellen.
Aufstellung des Bundesheeres im Jahr 1920 für dieses      Die Folge davon, die drohende Pleite des Bundesheeres,
nur mehr ein bescheidener, u.zw. der schlechteste         ist zurzeit gut für die Befüllung aller Zeitungen im
Teil des ehemaligen reichen Gebäudebestands zur           Sommerloch. In ihren Stellungnahmen zu der aktuellen
Verfügung stand. Auch die Gemeindeverwaltungen            Situation sind sich Militärexperten weitgehend einig:
der früheren Garnisonsorte, die seinerzeit Kasernen       Will das Bundesheer weiterhin eine nationale und
gebaut hatten, um Garnisonen zu erhalten, nahmen          internationale Rolle spielen, so benötigt es mehr Geld.
diese Objekte für sich in Anspruch, um sie anderen        Sie sind sich auch darüber einig: Wenn das Bundesheer
Zwecken zuzuführen. Ähnlich sah es mit den                keine Erhöhung des Verteidigungsbudgets bekommt,
Übungsplätzen aus. Zivilparteien und Organisationen       muss es kleiner werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass
aller Art wandelten sie in Schrebergärten um oder         die Verkleinerung nicht in Richtung Anfangszustand
führten Siedlungsbauten auf ihnen aus. Die beiden         des Jahres 1920 mündet.
Schaubilder – Standorte der Behörden und Anstalten
sowie Standorte der Kommandos und Truppen – geben                   DER SOLDAT-Ausgabe Nr. 18/2014 vom 24. September

                                                     www.uogw.at                                      Seite 10
D e r                           W i e n e r
Wiener Städtische besucht KFOR-Soldaten                 zehnjährigen Partnerschaft mit dem Österreichischen
                                                        Bundesheer. Dazu überreichte der nationale
16. Mai 2014 - Von 13. bis 16. Mai besuchte             Kontingentskommandant, Oberstleutnant Norbert
der leitende Offizier der KFOR-Mission im               Klein, Direktor Wolfgang Loidolt ein kleines Präsent der
Streitkräfteführungskommando,      Major   Christian    Truppe. Während der Feier in der Betreuungseinrichtung
Ninaus, mit Vertretern der Wiener Städtischen           der österreichischen Peacekeeper nutzten die
Versicherung die österreichischen Soldaten im           Besucher die Gelegenheit, Gespräche mit den Soldaten
Kosovo. Major Ninaus nutzte die Gelegenheit, sich im    zu führen.
Einsatzgebiet mit der aktuellen Situation detailliert             Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für
auseinanderzusetzen und konnte so zahlreiche                Landesverteidigung und Sport | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Eindrücke und Erkenntnisse vor Ort gewinnen.

                                                        Geschichte des Hauses
                                                        Österreichs Heeres- & Marinegeschichte
                                                        unter einem Dach

Truppenbetreuung vor Ort
Die Wiener Städtische Versicherung unter Direktor
Wolfgang Loidolt ist seit zehn Jahren ein Partner des
Bundesheeres und sichert mit ihren einsatzbezogenen
Versicherungen zahlreiche Soldaten im Auslandseinsatz
gegen Risiken ab. Durch die Truppenbetreuung vor
Ort konnten die Soldaten aktuelle Fragen mit den
zuständigen Experten direkt besprechen. Direktor
Loidolt und sein Team waren von den zahlreichen
Aufgaben der Soldaten im Auslandseinsatz beeindruckt.

                                                        Militär- und Kriegsgeschichte, Technik und
                                                        Naturwissenschaft,     Kunst     und      Architektur
                                                        verschmelzen im Heeresgeschichtlichen Museum
                                                        in Wien zu einem einzigartigen Ganzen. Zwischen
                                                        1850 und 1856 wurde das Bauwerk als Kernstück des
                                                        Arsenals nach Plänen von Ludwig Foerster und Theophil
                                                        Hansen errichtet, die damit den Stil der Wiener
                                                        Ringstraße vorwegnahmen. Maurisch-byzantinisch und
Höhepunkt des Besuches war neben der                    neugotisch sind die vorherrschenden Stilrichtungen.
persönlichen Betreuung der Soldaten in Pec und          Heutzutage werden in diesem ältesten Museumsbau
Prizren die Jubiläumsfeier     anlässlich  der          der Stadt die Geschichte der Habsburgermonarchie

Seite 11                                           www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r
vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1918 und das           noch viele Kapitel folgen sollten. Und damit begann
Schicksal Österreichs nach dem Zerfall der Monarchie     eine Art unendlicher Geschichte. Denn was Kaiser
bis 1945 gezeigt. Dabei stehen die Rolle des Heeres      Franz Joseph anlässlich der Schlusssteinlegung für das
und die militärische Vergangenheit auf hoher See im      Arsenal am 8.Mai 1856 zu sehen bekam und Rudolf
Vordergrund.                                             Alt kurz darauf in einem Aquarell festhielt, war noch
                                                                                weit davon entfernt fertig zu
                                                                                sein. Ein Jahr später waren an
                                                                                den Aussenfassaden die letzten
                                                                                Details angebracht, doch die
                                                                                künstlerische Innengestaltung
                                                                                wurde erst sechzehn Jahre
                                                                                später beendet. Dabei setzten
                                                                                sich die für die Gestaltung
                                                                                des Inneren verantwortlichen
                                                                                Architekten und Künstler wie
                                                                                Carl Rahl und Carl Blaas,vor
                                                                                allem aber die „Betreiber“ des
                                                                                Museums, nämlich die ersten
                                                                                Kuratoren und Kustoden, über
                                                                                die ursprüngliche Widmung
                                                                                des Gebäudes - eine neue
                                                                                Heimstätte für Infanteriewaffen
                                                                                ebenso wie für die kostbare
                                                                                kaiserliche Waffensammlung zu
                                                                                sein - teilweise hinweg. Natürlich
                                                                                wurde dabei an Bestehendes
                                                                                angeknüpft, doch ein neues
Meistens wird das Jahr 1848 als auslösend dafür
                                                         Gefühl für die zeitlichen und räumlichen Dimensionen,
gesehen, dass im Südosten Wiens ein Gebäudekomplex
                                                         aber auch ein neues Freiheits- und Nationalgefühl
errichtet wurde, der eine primär militärische
                                                         wurde auf die jeweiligen sozialen und politischen
Bestimmung hatte und Arsenal genannt wurde. Es
                                                         Hintergründe eines schon damals tausendjährigen
wurde ein militärischer Komplex gebaut, der Truppen
                                                         Österreich projiziert. Ein Programm war geboren.
und Waffen beherbergen sollte. Doch diesem Ensemble
wurde auch ein repräsentativer Bau angefügt, der
schließlich das erste in Wien errichtete Museum
beinhalten sollte. Damit wurde deutlich, dass es nicht
nur um reine Zweckmäßigkeit ging, sondern darum,
der Haupt- und Residenzstadt des Habsburgerreiches
auch städtebaulich einen eindrucksvollen und
schön gestalteten Komplex hinzuzufügen. Aus dem
Wettbewerb gingen dann zwei Architektenteams,
nämlich das von Eduard van der Nüll und August von
Siccardsburg sowie jenes von Ludwig Förster und
Theophil Hansen als Sieger hervor. Förster und Hansen
erhielten den Zuschlag für den Bau eines Zeughauses,
dem bald der Name „Waffenmuseum“ gegeben
wurde. Beide begannen 1849 mit der Detailplanung
und Bauausführung doch die Partnerschaft hielt nicht
sehr lange, sodass Hansen schließlich derjenige war,
der sein Konzept umsetzte. Er plante ein 235 Meter
langes Gebäude mit vorspringenden Quertrakten
und Ecktürmen sowie einem turmartigen Mittelteil
von quadratischem Grundriss, bekrönt von einer           In diesem Zusammenhang fiel dann der Vorschlag,
Kuppel. Als Stilrichtung wählte er eine byzantinische    Gestalten der namhaftesten Herrscher und Feldherren
Bauweise, die mit gotisierenden Elementen gemischt       Österreichs in freien Gruppen aufzustellen und auf
werden sollte. An der Fassade des Gebäudes wurden        den Fresken einige der bedeutendsten Schlachten
von einem der bedeutendsten Bildhauer, Hans Gasser,      und militärgeschichtlich herausragende Ereignisse
allegorische Figuren geschaffen. Mit der Architektur     zu verewigen. Carl Blaas setzte denn auch in seinen
des Museums wurde aber nur ein erstes Kapitel in         Wandmalereien ein Programm um, das in einem weiten
der Ideengeschichte des Hauses geschrieben, dem          Bogen die österreichische Geschichte zum Inhalt

                                                    www.uogw.at                                     Seite 12
D e r                            W i e n e r
hatte. Dabei hatte er sich nicht nur an dem Bauwerk       Am 10. September 1944 wurde das Heeresmuseum
zu orientieren, das als eine Art Gesamtkunstwerk          bei einem amerikanischen Bombenangriff schwer
entstanden war und bei dem jedes Detail mit               getroffen und der Nordostflügel zerstört. Bei weiteren
unendlicher Sorgfalt eingefügt wurde, sondern auch        Angriffen gingen noch zusätzlich Objekte, in denen
die inhaltlichen Vorgaben zu berücksichtigen, die         hauptsächlich Depots untergebracht worden waren,
ihm von Historikern genannt wurden. Auch die Kunst        zu Grunde. Schließlich wurde das Arsenalsgelände im
sollte in den Dienst eines Museums gestellt werden,       Verlauf der Schlacht um Wien im April 1945 erneut
das den Weg Österreichs durch die Zeiten deutlich zu      in Mitleidenschaft gezogen. Die Verluste des Krieges
machen hatte. Erst 1872 war die Arbeit vollendet. Bei     waren bedeutend. Sowohl im Arsenal als auch an
der Überlegung, welche Objekte nun in dieses Hof-         Verlagerungsorten kam es zu schweren Einbußen. Zu
Waffenmuseum im Arsenal kommen sollten, zeigte            guter Letzt wurde noch allenthalber geplündert. Der
sich freilich, dass man eigentlich nicht darauf Bedacht   Wiederaufbau des Museums erfolgte 1946 aber nicht
genommen hatte, was darin gezeigt werden sollte. Es       in der Weise, dass einfach wiederbefüllt worden wäre.
war gleichermaßen zu klein und zu groß und stellte        Vielmehr wurde mit dem Aufbau eines historischen
somit ein Bauwerk dar, das an sich Idee war, aber nicht   Museums begonnen, das wesentlich stärker
hätte befüllt werden müssen. Die Hof-Waffensammlung       integrativ wirken sollte als das alte Heeresmuseum.
war noch dazu zu umfangreich, um sie in dem dafür         Wichtigste Voraussetzung dafür war, dass dem
vorgesehenen Saal zu zeigen. Sie blieb daher nur kurz     Museum von anderen staatlichen Sammlungen, vor
im Arsenal und übersiedelte nach Fertigstellung des       allem vom Kunsthistorischen Museum und von der
Kunsthistorischen Museums in das Haus am Ring.            Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere Gemälde
Da das Museum im Arsenal aber weiterhin genützt           überlassen wurden, die das in Heeresgeschichtliches
werden sollte, galt es ein zweites Mal zu definieren,     Museum umbenannte Haus in die Lage versetzten,
was für eine Art von Museum unterzubringen war.           historische Abläufe und nicht nur Episoden zu zeigen
Schließlich wurde diese Frage damit beantwortet,          und gleichzeitig auch ein Kunstmuseum besonderer
dass das Haus im Arsenal eine Sammlung bekommen           Art zu werden. Die vom Technischen Museum erfolgte
sollte, in der sich alle „Volksstämme“ der Monarchie      Abgabe der Sammlung von Schiffsmodellen führte
wiederfinden sollten. Dank der Bemühungen eines           dazu, dass dem Heer auch die Kriegsmarine und
sehr rührigen Kuratoriums kam zwischen 1884 und           wesentliche Objekte zur Darstellung der maritimen
1891 eine Vielzahl von wichtigen Gegenständen             Forschungsgeschichte angefügt werden konnten. Und
zusammen, die dann tatsächlich den Grundstock einer       damit erhielt das Museum eine Gestalt, die es zum
großen und großartigen Sammlung bildeten. Als daher       Kulturmuseum ersten Ranges, zu einem Kunstmuseum,
das Museum nunmehr „Heeresmuseum“, am 21. Mai             einem technischen und einem naturwissenschaftlichen
1891 erstmals besucht und damit auch offiziell seiner     Museum werden ließ. Rund fünfhundert Jahre
Bestimmung übergeben wurde, hatten die bereits            österreichische und europäischer Geschichte finden
35jährigen Bemühungen, dem Haus eine Linie zu geben,      sich in den ausgestellten Sammlungen des Haupthauses
ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Mit Beginn des      , das seinen Charakter als Gesamtkunstwerk bis heute
Weltkriegs 1914 wurde das Museum geschlossen,             behalten hat und mit Tausenden originalen Objekten
doch das bedeutete nicht das die Sammlungstätigkeit       etwas sichtbar macht, das zum Weltkulturerbe gehört.
eingestellt worden wäre. Ganz im Gegenteil wurde                                            Quelle: Geschichte HGM
alles daran gesetzt, um ein Defizit des Museums
auszugleichen und eine möglichst umfassende
Sammlungstätigkeit in Gang zu setzen. 1921 wurde          Der Erste Weltkrieg
das Museum wiedereröffnet. Es hatte einen Teil seiner
Zuwächse in neuen Depots untergebracht; anderes           Machtpolitische Rivalitäten und intensives Wettrüsten
wurde in den Schauräumen gezeigt, wobei vor allem         belasteten seit Beginn des 20. Jahrhunderts die
die 1923 eröffnete Kriegsbildergalerie zum Ersten         internationalen Beziehungen. Nach der Ermordung des
Weltkrieg wichtig war, da zum ersten Mal bildende         österreichisch-ungarischen Thronfolgers in Sarajewo
Kunst in einem nennenswerten Umfang präsentiert           am 28. Juni 1914 versagten alle diplomatischen
wurde, nicht aber in der Weise, dass Schlachtenszenen     Bemühungen um eine Konfliktlösung auf Grund des
und Armeeführer im Vordergrund gestanden wären,           unversöhnlichen Machtstrebens der europäischen
sondern sehr viel stärker der militärische Alltag im      Großmächte. Ab August 1914 befanden sich die
Krieg und die soziale Komponente Beachtung fanden.        Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn
Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche          im Krieg gegen die verbündeten Entente-Staaten
Reich 1938 wurde das Heeresmuseum dem Chef der            Frankreich, Großbritannien und Russland. Der Krieg
Heeresmuseen in Berlin unterstellt und bereits ab         herrschte nicht nur auf den Schlachtfeldern in Europa,
1940 dazu benutzt, Sonderausstellungen über die           den Kolonien in Afrika, im Nahen Osten sowie auf hoher
Feldzüge des Zweiten Weltkriegs zu veranstalten. Wie      See, sondern erstmals auch an der „Heimatfront“.
bei den anderen Wiener Museen wurde ab 1943 an            Hier litten viele Deutsche schon bald unter Hunger,
die Verlagerung der wertvollsten Bestände gegangen.       waren vom zähen Kriegsverlauf enttäuscht und

Seite 13                                             www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r
vom Massentöten an der Westfront schockiert. Der         zum „Heldentod für das Vaterland“ verklärt. Um ihm
Erste Weltkrieg endete im November 1918 mit der          zu entrinnen, gruben sich die Soldaten tief in die Erde
militärischen Niederlage Deutschlands und seines         ein, Befestigungsbollwerke sollten gegen Beschuss
Bündnispartners Österreich-Ungarn. Die Zahl der          und feindliche Angriffe schützen. Für die Angreifer
Toten und Verletzten bis 1918 war immens: Weltweit       war ein Sturm auf die gegnerischen Schützengräben
starben rund neun Millionen Soldaten und mehr            weit verlustreicher als für die Verteidiger, reihenweise
als sechs Millionen Zivilisten. Der Schock des neuen     starben sie im Abwehrfeuer der Maschinengewehre.
Krieges In Kreisen hoher deutscher Militärs zeigte       Insbesondere die „großen Offensiven“, die an den
man sich seit Ende 1912 von der Unabwendbarkeit          ausgebauten Grabensystemen der Verteidiger
eines gesamteuropäischen Krieges überzeugt, dessen       zusammenbrachen, sorgten für die größten
Auslöser schließlich das Attentat in Sarajevo vom 28.    Opferzahlen. Die gigantische „Abnutzungsschlacht“
Juni 1914 wurde. Der Mordanschlag löste zunächst         um Verdun 1916 wurde zum Inbegriff der Grausamkeit
diplomatische, dann militärische Aktivitäten aus,        des Krieges und zum Symbol des sinnlosen Todes. Nie
die zunehmend auf die bewaffnete Konfrontation           zuvor wurden so viele Soldaten in einem kriegerischen
hochgerüsteter Staaten zusteuerten. Nach der             Konflikt eingesetzt wie zwischen 1914 und 1918. Die
Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien griffen    kriegsbeteiligten Staaten mobilisierten Millionen
innerhalb weniger Tage alle Bündnisvereinbarungen.       Männer, allein in Deutschland waren es rund 13,2
In den großen deutschen Städten wurde der                Millionen. Wer von ihnen den Krieg überlebte, litt oft an
Beginn des Krieges am 1. August 1914 nur zum             Posttraumatischer Belastungsstörung – fundierte Hilfe
Teil mit offener Begeisterung aufgenommen. Es            erhielten die wenigsten von ihnen. Das massenhafte
überwogen in sich gekehrte Nachdenklichkeit und          Sterben und Leiden – an der Front und in der Heimat
Sorge über die Unkalkulierbarkeit der kommenden          – war die Grunderfahrung des Ersten Weltkrieges. In
Auseinandersetzung, vor allem aber Zuversicht über       Deutschland führten Versorgungsengpässe, steigende
einen glücklichen Ausgang des Kriegsgeschehens und       Lebensmittelpreise und nicht zuletzt das Gefühl
der Glaube an den Sieg. Zeitungen und vaterländische     einer ungerechten Verteilung schon 1915 zu ersten
Publikationen schürten eine über alle Maße der           Hungerkrawallen. Die nationale Gemeinschaft, die
Vernunft hinausgehende Siegesgewissheit - und schon      seit Sommer 1914 nicht nur propagiert, sondern
vom ersten Tag der Kampfhandlungen an schrieben sie      vom größten Teil der deutschen Bevölkerung auch
von einem „Weltkrieg“: von einer Konfrontation, die in   als solche empfunden wurde, bekam angesichts
ihren Auswirkungen das Gesicht der Welt verändern        offenkundiger sozialer Ungleichbehandlung sichtbare
werde. Der Zweifrontenkrieg, den Deutschland zu führen   Risse. Das Andauern der Kämpfe ohne Aussicht auf
hatte, war angesichts der sich gegenüberstehenden        baldigen Erfolg und das der Zivilbevölkerung immer
Bündnisse unvermeidlich geworden. Im Osten gelang        deutlicher werdende Ausmaß der Verluste führten
es deutschen Truppen, tief nach Russland vorzudringen    mit der wachsenden sozialen Not ab 1916 zu einer
und die Front von der Heimat fernzuhalten. Im Westen     allgemeinen tiefen Kriegsmüdigkeit. Auftrieb erhielt
hatte sich der deutsche Vormarsch im September           das Deutsche Reich aber noch einmal, als es am 3. März
1914 festgerannt und sich in einen mörderischen          1918 einen vorteilhaften Friedensvertrag mit Russland
Stellungskampf verwandelt. Schon nach wenigen            durchsetzte. An der Westfront hingegen hatten sich die
Monaten entsprach der Krieg in Frankreich und            Aussichten auf einen Sieg seit dem Kriegseintritt der
Belgien in keiner Weise mehr den Vorstellungen           USA im April 1917 dramatisch verschlechtert. Nach
eines kurzen und entschiedenen Waffenganges oder         dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918
gar den überkommenen soldatischen Idealen eines          war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends
heldenhaften Kampfes Mann gegen Mann. Dieser             erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen
Krieg brachte eine bis dahin weitgehend unbekannte       überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland
technische „Modernisierung“ und Totalisierung            den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918
mit sich. Durch Materialschlachten und den Einsatz       forderte die Oberste Heeresleitung (OHL) in militärisch
modernen Kriegsgerätes setzte an der Westfront           auswegloser Lage von der politischen Führung
ein bis zu diesem Zeitpunkt beispielloses Töten ein.     Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am
Die Steigerung der Gewalt im Verlauf des Krieges         11. November 1918 unterzeichnet wurde.
zum industrialisierten Massentod, die Brutalisierung
                                                                                                        Arnulf Scriba
des Kampfes und die Erfindung immer neuer
                                                                             © Deutsches Historisches Museum, Berlin
Techniken des Tötens und Verletzens mittels Giftgas,
Flammenwerfer oder durch den Luftkrieg prägten nicht
nur nachfolgende Kriege, sondern auch das Denken
fast eines jeden Soldaten. Alle Armeen verlangten von
ihren Offizieren und Mannschaften täglich den Einsatz
ihres Lebens, und wie Geschütze und Munition wurden
Soldaten als einzusetzendes Material betrachtet. Der
Tod als ständiger Begleiter der Frontsoldaten wurde

                                                    www.uogw.at                                      Seite 14
Sie können auch lesen