WIR INFORMIEREN Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 - UOG Wien
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Informationszeitung der Unteroffiziersgesellschaft Wien - Ausgabe 3/2014 WIR INFORMIEREN • Gedenkstein der UO • Kindergruppe Prim • Erster Weltkrieg P. b. b. Verlagspostamt 1170 Wien 02Z032620M
D e r W i e n e r Vorwort des Präsidenten Geschätzte Kameraden/innen; INHALT Liebe Mitglieder der UOG– Wien! Vorwort des Präsidenten Die UOG Wien wurde 1964 gegründet und diente Gedenkstein der UO 2,3 als Anlaufstelle für dienstrechtliche Anliegen der Unteroffiziere in einer Zeit, in der es noch keine UO Wettkämpfe 4 Standes- bzw. Personalvertretung gab. Heute ist die Unteroffiziersgesellschaft Wien die Standesvertretung NATO Gipfel Wales 5,6 für ca. 4.000 Wiener Unteroffiziere im Aktiv-, Miliz-, Kindergruppe Prim 7,8 Reserve- oder Ruhestand. Back to the roots 9,10 Ich möchte erinnern wie wichtig eine Gemeinschaft ist, die gemeinsam Ziele verfolgt. Denn nur gemeinsam sind wir stark. In Zei- Wiener Staedtische 11 ten wie diesen, in denen Unterstützungsleistungen von Organisationen wie dem ÖBH weniger werden, müssen wir danach trachten, mit anderen Vereinen und Geschichte HGM 12,13 Organisationen zusammenzuarbeiten. Der Sparkurs macht auch vor der UOG Erster Weltkrieg 14 Wien nicht halt. Aufgrund dieser Einsparungen sieht sich die UOG Wien gezwun- gen, die Printausgabe der Vereinszeitung ab 01 01 2015 einzustellen. Geschätzte Beitrittserklärung 15 Mitglieder, Partner und Freunde natürlich wird unsere Zeitung weiter erschei- nen. Nach Bekanntgabe einer E-Mailadresse kann Ihnen die Zeitung elektronisch Werbung 16 im pdf.-Format zugesendet werden. Zusätzlich wird zukünftig die Möglichkeit Terminkalender 17 bestehen sie online von der UOG W Homepage abzurufen. Trotz dieser Wid- rigkeiten weise ich aber darauf hin, dass wir einen verlässlichen Partner haben, Sportartikel 18 der uns auch in Zeiten der Sparsamkeit des ÖBHs immer wieder finanziell unter- stützt. An dieser Stelle möchte ich dem Team Loidold „Wiener Städtische Ver- sicherung“ im Namen des Vorstands unseren respektvollen Dank aussprechen. Das traditionelle, alljährliche internationale Vergleichsschießen am 10 10 2014 Impressum: „Der Wiener Unteroffizier“ Medieninhaber: Unteroffiziersgesellschaft und 11 10 2014 wurde seitens des Streitkräfteführungskommandos wegen WIEN (ZVR-Zahl: 940788577), Munitionsmangel abgesagt. Leider können wir somit 2014 unsere Kameraden Postanschrift: KdoGeb FM Radetzky, aus ganz Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, USA, Ukraine, Albanien, 1163WIEN, Panikengasse 2 Schweiz, Holland, Polen und Ungarn nicht zu diesem Zwecke in Empfang neh- Büro: VPW-Kaserne, 1140 WIEN, men. Bei dieser Veranstaltung konnte man neben der Vertiefung der persönli- Breitenseer straße 61 chen Schießfertigkeit auch die Kameradschaft pflegen, Meinungen austauschen Email: info@uogw.at Homepage: www.uogw.at sowie neue Freundschaften begründen und bestehende Kontakte vertiefen. Bankverbindung: Bank Austria – Creditan- Die Unteroffiziersgesellschaft Wien möchte eine weitere traditionsreiche, ge- stalt, BLZ: 12000 sellschaftliche Veranstaltung in Erinnerung rufen: Der 53. Ball der Wiener KtoNr. : 09686222200, IBAN: AT62 1100 Unteroffiziere wird am 09.01.2015 im ARCOTEL Wimberger stattfinden. Die- 0096 8622 2200, BIC: BKAUATWW ser Ball wird von Unteroffizieren vieler Nationen besucht und stellt mittler- Für den Inhalt verantwortlich: Vzlt Struger, weile einen Fixpunkt der Wiener Ballsaison dar. Der äußerst familiäre Ball ist OStWm Bamberger, UOG Wien von Freundschaft, Kameradschaft und guter Laune geprägt. Es ist mir jedes Auflage: 1.100 Stk Jahr eine persönliche Freude die zahlreichen Besucher begrüßen zu dürfen. Abgabe : Kostenlos Meiner eingeschlagenen Richtung für die Unteroffiziersgesellschaft Wien treu bleibend, werde ich die gemeinsam beschlossenen Ziele weiter verfol- gen, um ein enges Zusammenarbeiten mit allen Organisationen des Bun- desheeres, wie auch mit anderen Vereinen und Organisationen zu fördern. Ihr Präsident Struger, Vzlt www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r Der Gedenkstein der Österreichischen war mit all seinen Landespräsidenten und vielen Unteroffiziersgesellschaft für verstorbene Abordnungen aus den Bundesländern erschienen. und verunglückte Unteroffiziere des Die Jubilare des I. TrpUOK waren ebenso angetreten, Österreichischen Bundesheeres der wie die zu diesem Zeitpunkt präsenten Teilnehmer zweiten Republik des 76. Allgemeinen Unteroffizierskurses (AUOK), welcher in seiner Reihe der Letzte war, bevor auf die Stabsunteroffizierskurse umgestellt wurde. Die Heimstätte des österreichischen Der Aufstellungsort des Gedenksteins wurde in Unteroffizierskorps, die Heeresunteroffiziers- unmittelbarer Nähe des geistlichen Zentrums akademie in Enns, beherbergt nicht nur die Aus- der Towarek-Schulkaserne, der Severin-Kapelle, , Fort- und Weiterbildung aller Unteroffiziere des gewählt. Erst 1982 eingeweiht, bildete die Severin- Österreichischen Bundesheeres, sondern ist auch Kapelle mit ihrem abgesetzten Glockenturm jener Ort, wo alljährlich der verstorbenen und den angemessenen Rahmen für diesen Festakt. verunglückten Unteroffizieren gedacht wird. Dieser Grundgedanke und Beschluss für die Errichtung Artikel soll an den Festakt zum 25-Jahr-Jubiläum des wurde bei der Generalversammlung der ÖUOG im I. Truppenunteroffizierskurses und der in diesem Juni 1983 gefasst. Die Unteroffiziersgesellschaft Rahmen stattgefundenen Gedenksteinenthüllung Salzburg zeichnete für die schlichte und demutsvolle und somit an zwei für alle Unteroffiziere wichtige Gestaltung des Gedenksteins verantwortlich und die Ereignisse erinnern. Unteroffiziersgesellschaft Oberösterreich sorgte für Seit nunmehr dreißig Jahren befindet sich in der dessen Aufstellung unter tatkräftiger Unterstützung Towarek-Schulkaserne in Enns jener Gedenkstein, der PzPiKp/PzStbB4. an dem jedes Jahr zu Allerseelen mit einer Die Inhalte der Festreden spiegeln als Zeitzeugnis die Kranzniederlegung die verstorbenen Kameraden Wandlung des Österreichischen Bundesheeres aber geehrt werden. Die in den letzten Jahren sehr auch die Wiederkehr bekannter Problemstellungen reduzierte Zeremonie wird im Anschluss an die wider. Allerseelenfeier am Denkmal der in den Weltkriegen gefallenen Soldaten bei der Pfarrkirche St. Marien in Eine Reihe von sechs Festrednern ehrte nicht allein den Enns begangen. Die Enthüllung des Gedenksteins fand Moment der Enthüllung des Gedenksteins, sondern am 27. Oktober 1984 im Rahmen des Festaktes zum wies auch auf die besondere Bedeutung des erstmalig 25-Jahr-Jubiläum des I. Truppenunteroffizierskurses bei Unteroffizierskursen begangenen Jubiläums hin. (TrpUOK) statt. Die Anwesenheit vieler höchster und Oberstleutnant Gumpold eröffnete als Gastgeber hoher Vertreter aus Politik und Militär unterstrichen mit seiner Ansprache den Reigen und zitierte drei damals die hohe Bedeutung dieser traditionsbildenden grundlegende Aufgaben des Jubiläums. Erstens die Veranstaltung. Rückbesinnung an die Ausbildungsstätte und an die Stadt Enns als geistige Heimat der Unteroffiziere. Zweitens als Information in Seminarform über grundlegende Angelegenheiten des Unteroffizierskorps und drittens als kameradschaftliches Beisammensein und des Gedankenaustausches nach 25 Jahren der Erfahrung. Der Schulkommandant bedankte sich bei der ÖUOG für die Verbundenheit mit der Schule und die Initiative zur Errichtung des Gedenksteins. Er schloss mit dem Versprechen, diesen Gedenkstein zu behüten, zu bewahren und in treuer Tradition der Unteroffiziere zu gedenken. In der Ansprache des Bürgermeisters der Stadt Enns, Landtagsabgeordneter Willibald Happl, fand sich das Bekenntnis zur Partnerschaft zur HUOS und zum Österreichischen Bundesheer. Die Zitate: „Die wohl tiefste Sehnsucht Der Schulkommandant Obstlt Raimund Gumpold der Menschen dieser Welt ist: Freiheit in Ruhe!“ konnte den Armeekommandanten General Ernest und „… Sicherung des Friedens …. ist vielmehr die Bernadiner als militärischen Höchstanwesenden grundsätzliche Voraussetzung jeder individuellen begrüßen. Der Präsident der Österreichischen und kollektiven gesellschaftlichen Entwicklung.“ Unteroffiziersgesellschaft, Vzlt Alexander Theuer, haben auch nach dreißig Jahren noch Gültigkeit. www.uogw.at Seite 2
D e r W i e n e r Bürgermeister Happl sagte aber auch: „Der Soldat politischen Tagesstreits war, oder an Zeiten, wo die ist einer von jenen, die diesen Staat möglich halten Meinung vorherrschte, das Bundesheer sei unnütz und deshalb niemals Außenseiter, sondern Teil des und koste nur viel Geld. So sagte Vzlt Innerhofer Ganzen.“ auch: „Vergessen wir auch künftig nicht, was wir verteidigen!“ Im Anschluss sprach der Präsident der Österreichischen Unteroffiziersgesellschaft, Vzlt Alexander Theuer, zu den Anwesenden. Er brachte zu Ausdruck, dass die ÖUOG mit dem Gedenkstein die Erinnerung und die Verbundenheit mit den verstorbenen und verunglückten Unteroffizieren aufrechterhalten und dokumentieren möchte. Vizeleutnant Alexander Theuer selbst verstarb bereits im Jänner 2004 im 60. Lebensjahr noch während seiner aktiven Dienstzeit. Umso mehr ist der Gedenkstein in Enns auch ihm und seinem Andenken gewidmet. Abschließende Worte sprach der katholische Militärpfarrer von Der Armeekommandant ging in seiner Ansprache Oberösterreich, Superior Konrad Waldhör und vor allem auf das Jubiläum und die bevorstehende spendete auch den kirchlichen Segen für den Neuregelung der Unteroffiziersausbildung ein. Gedenkstein. So sagte er in seiner Rede: „ Dieser Er erwähnte, dass die Denkmalsetzung und das Stein ist symbolhaft auch ein Bindeglied, ein Jubiläum den Zusammenhalt des Unteroffizierskorps Bindeglied zwischen Schulgebäude und Kapelle, dokumentieren. Der General bestätigte den zwischen Sichtbaren und Unsichtbaren …. Auch ein Jubilaren wahrlich Mut und Idealismus den Beruf Anstoß zum Denken.“ des Unteroffiziers ausgangs der Fünfzigerjahre gewählt zu haben. Sehr deutliche Hinweise auf die neu konzipierte Unteroffiziersausbildung und die damit zusammenhängende steigende Bedeutung der HUOS, sowie auf die notwendige Anpassung der Ausbildung nach der Einführung des Zeitsoldaten gab General Bernadiner ebenfalls. Zitat: „Durch fachbezogene und praxisorientierte Ausbildung soll eine Verbesserung des Ausbildungsstandes erreicht werden.“ Auf die erstmalige Durchführung des „Tag der Unteroffiziere“ im kommenden Jahr 1985 wies der Armeekommandant ebenfalls hin. Der Vertreter des I. TrpUOK, Vzlt Peter Innerhofer, Die Frage bleibt offen, ob der Gedenkstein seine setzte mit seiner Ansprache fort und gab folgendes Aufgabe erfüllt und ob die gegebenen Versprechen Zitat: „Aus den einst unbeschwert in diesen eingehalten wurden. schweren Beruf tretenden Soldaten sind angegraute Männer geworden …... und sich erst in reiferen Der Gedenkstein der Unteroffiziersgesellschaft Jahren über die Bedeutung dieses Berufs bewusst steht in der Towarek-Schulkaserne noch immer wurden.“ Er erwähnte, dass der Glaube an den wie ein Grabstein über dem Grab der unzähligen Beruf so manches Mal erschüttert wurde. Etwa an Namenlosen Toten. Keine Tafel zur Erinnerung jene Zeit, als das Bundesheer noch Prügelknabe des oder ähnliche Ergänzungen wurden in den dreißig Seite 3 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r Jahren des Bestehens dieses Denkmals hinzugefügt. Kommandanten die Teilnahme zur Förderung Die Gefallenen der Weltkriege sind an unzähligen und Stärkung des Ansehens der österreichischen lokalen Gedenkstätten namentlich erwähnt. Doch Unteroffiziere auf Sonderurlaubsbasis zu gewähren. wer von unseren Soldaten hat noch Bezug dazu? Das Um Beistellung eines Dienstfahrzeuges lt. BMLVS Bundesheer der 2. Republik ist unsere militärische Vereinserlass wird gebeten. Heimat, in der wir uns und auch unsere verstorbenen Kameraden wiederfinden und schlussendlich auch Bei der Meldung der voraussichtlichen Wettkämpfer verewigen sollen. bis zum 08.12.2014 benötigen wir folgende Daten: Das 30-jährige Jubiläum eines Denkmals ist nun Geburtsdatum, Geburtsort, gültige kein üblicher Jahrestag. In diesen bewegten Zeiten Reisepassnummer, Verband und Funktion. tun wir alle gut daran, die errungenen Traditionen Mautern, am 22. September 2014 des modernen Bundesheeres hoch und fest zu halten. Die Heeresunteroffiziersakademie als Für den Präsidenten Bildungsinstitution für alle Unteroffiziere des Der Generalsekretär Österreichischen Bundesheeres steht nicht nur für moderne, zeitgemäße Ausbildung, sie bekennt Vzlt Danninger Josef sich auch zur Bewahrung der militärischen Traditionen, lebt militärisches Brauchtum und wirkt aktiv an der positiven Entwicklung des Zielüberprüfung der Basisausbildung 2 Korpsgeistes der Unteroffiziere mit. Gemeinsam des Stabsbataillon 7 und Grenadier 2014 mit der Unteroffiziersgesellschaft wird die Heeresunteroffiziersakademie auch weiterhin den verstorbenen und verunglückten Unteroffizieren ein Utl.: Internationaler militärischer ehrendes Andenken bewahren. Vergleichswettkampf Grenadier 2014 am Truppenübungsplatz Glainach Im Rahmen der Zielüberprüfung der Basisausbildung Internationale Unteroffizierswettkämpfe 2 der Grundwehrdiener des Stabsbataillon 7 jährte in Slowenien sich heuer von 25. bis 28. August der internationale Wie alle ungeraden Jahre werden wieder die militärische Vergleichswettkampf Grenadier bereits internationalen Militärwettkämpfe der CISOR zum 12. Mal. (Vereinigung der europäischen Unteroffiziere) An diesem, von der Offiziersgesellschaft Wien und 2015 durchgeführt. Bei dieser militärsportlichen dem Stabsbataillon 7, veranstalteten Wettkampf, Betätigung, soll dieser freundschaftliche und stellten heuer 61 Soldaten aus 10 verschiedenen militärische Wettkampf die physische und Nationen und Grundwehrdiener des aktuellen psychische Leistungsfähigkeit der UNTEROFFIZIERE Einberufungstermines des Stabsbataillon 7 demonstrieren. Da die österreichischen ihr militärisches Wissen und ihre körperliche Unteroffiziere sich seit dem Beitritt 1967 zur Leistungsfähigkeit auf dem Truppenübungsplatz CISOR immer bei den drei bestklassierten Gruppen Glainach unter Beweis. befanden, ist es auch nächstes Jahr wieder ein Bestreben Mannschaften aus Österreich zu diesem Neben zwei österreichischen Teams, entsandten internationalen Wettkampf zu Entsenden. Deutschland, Dänemark, England, Tschechien, Schweden, Niederlande, Finnland, die Schweiz und Militärwettkämpfe der CISOR in VIPAVA Slowenien die USA Soldaten nach Kärnten. in der Zeit von 03. - 07.Juni 2015 Der besondere Ausbildungswert dieses Trainingstage in SALZBURG oder Mautern Wettkampfes ergibt sich aus der Grundsatzplanung 11. – 13. Mai 2015 (Teilnahmepflicht für die und der federführenden Ablauforganisation durch Mannschaftszusammenstellung). Milizsoldaten im Rahmen der Offiziersgesellschaft Die Trainingstage beim HSZ für März und April Wien und der logistischen Unterstützung und der werden erst im Jänner 2015 fixiert und bekannt hervorragenden Kooperation in der „heißen“ Phase gegeben. mit den Berufssoldaten des Stabsbataillon 7. Zur Teilnahme an den Trainingstagen in SALZBURG Gerade die internationale Beteiligung und die oder MAUTERN und CISOR Wettkämpfen in herausfordernden Aufgaben, stellen ein weiteres SLOWENIEN bittet die ÖUOG den Teilnehmern die Element der Attraktivierung des Grundwehrdienstes Teilnahme zu ermöglichen. dar. Auf Grund der besonderen wehrpolitischen Bedeutung der Veranstaltung bittet die ÖUOG den In der ersten Phase des heurigen Grenadiers, wurden Sportlern und Mannschaften durch die zuständigen die internationalen Teilnehmer in den Bereichen www.uogw.at Seite 4
D e r W i e n e r Sanitätsdienst, Taktik, Karten- und Geländekunde, aller Teilbewerbe stand es schließlich fest: ein Team Führungsverhalten, Waffen- und Schießdienst, durch aus Dänemark gewann den heurigen Grenadier vor österreichische Milizoffiziere und –Unteroffiziere, den Wettkämpfern aus Großbritannien und aus sowie durch Kadersoldaten des Stabsbataillon 7, Deutschland. Gefragt nach der Besonderheit des durch Exekutivbeamte der Bundespolizei und durch Wettkampfes Grenadier, stellte der Kommandant des Kameraden aus Deutschland eingewiesen und Stabsbataillon 7, Oberst Meurers, fest, daß gerade diese ausgebildet. Noch am selben Tag mußte das erlernte hervorragende Zusammenarbeit zwischen Miliz- und Wissen im Rahmen eines Wertungsdurchganges unter Berufssoldaten ein besonderes Beispiel für den hohen Beweis gestellt werden. Die Stationen dabei waren Stellenwert der Milizausbildung ist, und damit auch eine artilleristische Ziel- und Punktbestimmung, als Anreiz für die Grundwehrdiener steht, sich einer der Kampf im urbanen Gelände, das Versorgen weiterführenden Milizausbildung zu unterziehen. Im und der Abtransport eines Verwundeten unter Rahmen einer würdigen Abschlussfeier, beendete Feindeinwirkung, und eine Beweissicherung nach der Kommandant des Stabsbataillon 7, Oberst einer Geiselnahme. Die folgenden zwei Tage führten Meurers, und der geschäftsführende Vizepräsident viele Soldaten an ihre Leistungsgrenze. Neben einem der Offiziersgesellschaft Wien, Major Glanzer, den fordernden Marsch durch die Tscheppaschlucht Grenadier 2014. und einem schriftlichen Test über militärisches Wir freuen uns bereits auf den Grenadier 2015. Grundwissen, folgte eine taktische Aufgabe in den Kavernen der „festen Anlage“ Loibl. In völliger Bericht: Mag. Rainer Fradinger, Obst IntD Dunkelheit mußte das Bunkersystem aufgeklärt S 5 Grenadier 2014 und gesäubert werden. Unmittelbar darauf, stand das Verhalten der Teilnehmer im Rahmen einer Gesprächssituation auf dem Prüfstand. In einem Der NATO-Gipfel in Wales simulierten Auslandseinsatz galt es für den jeweiligen Team-Kommandanten mit einem „Dorf-Ältesten“ in Die Bedeutung für das Bundesheer ein Gespräch zu kommen, und dabei möglichst viele Informationen zu sammeln. Kulturelle und sprachliche Am 4. und 5. September fand in Newport/Wales Barrieren machten den Teilnehmern diese Aufgabe das Gipfeltreffen der NATO statt. Die behandelten nicht leicht. Auf dem weiteren Marschweg durch Inhalte und Beschlüsse sind für den Partnerstaat das Bodental, mußten alle Wettkampfteilnehmer Österreich – seit 1995 Partner der NATO – im - auch die Grundwehrdiener des Stabsbataillon Allgemeinen von Relevanz und haben im Speziellen 7 - am Seil gesichert eine Schlucht überwinden. auch Auswirkungen auf das Österreichische Danach ging es weiter zum mehrere Kilometer Bundesheer. Die Bedeutung für Österreich und das entfernten Nachtlager, wo die Wettkämpfer noch Österreichische Bundesheer soll hier aus Sicht der eine Nachtaufklärungsaufgabe zu bewältigen hatten. Militärvertretung Brüssel dargestellt werden. Die im Den Höhepunkt der Veranstaltung erreichte der Folgenden angesprochenen Themen leiten sich aus Wettkampf beim Alpinmarsch auf den 2024 m hohen der Abschlusserklärung, dem wichtigsten Dokument Kosiak. Dabei hatten die ersten Teams mit widrigsten des Gipfels, ab. Wetterverhältnissen das schwierigste Los gezogen, da es im weiteren Tagesverlauf aufklarte und Kernaufgaben endlich die Sonne zum Vorschein kam. Ein Team aus Die Allianz bekräftigt ihre Kernaufgaben, die im Dänemark hat dabei die 1065 Höhenmeter und ca. 15 Strategischen Konzept aus dem Jahr 2010 festgelegt Kilometer lange Marschstrecke in ausgezeichneten sind. Es sind dies die „Gemeinsame Verteidigung“, 4 Stunden und 28 Minuten absolviert. Am Abend das „Krisenmanagement“ und die „Kooperative durften alle Marschierer als Zeichen für die erbrachte Sicherheit“. Für Österreich als Partner sind dabei Tagesleistung das Edelweiß in würdigem Rahmen die zweite und dritte Aufgabe von Relevanz, da wir entgegennehmen. Der Wettkampfleiter, Major uns einerseits an Krisenmanagementeinsätzen, wie Michael Glanzer, sprach den Teilnehmern gegenüber bspw. im Kosovo und Afghanistan, beteiligen und seinen Respekt und seine Anerkennung aus. Der andererseits im Bereich der Kooperativen Sicherheit letzte Wettkampftag war geprägt durch ein Ausweich- deutliche Akzente im Rahmen des Schutzes der und Fluchtszenario, welches in einem anstrengenden Zivilbevölkerung und der Korruptionsbekämpfung Orientierungslauf endete, sowie einem Zielwerfen setzen. von Übungshandgranaten. Leider mußten heuer, auf Grund der bekannt angespannten finanziellen Lage Partnerschaften und Interoperabilität unseres Heeres, sämtliche Scharfschießen, sowie Damit sich das Bundesheer an internationalen in den letzten Jahren sehr positiv angenommene Einsätzen beteiligen kann, muss sich das Wettkampfstationen ersatzlos gestrichen werden, österreichische Kontingent wie ein Puzzlestein was insbesondere von den internationalen in die Gesamtheit der eingesetzten Teile der Teilnehmern bedauert wurde. Nach Auswertung anderen Länder einfügen. Die NATO erstellt dafür Seite 5 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r die erforderlichen Normen, die auch bei EU- Nachhaltigkeit im Krisenmanagement Operationen zur Anwendung kommen. Zu diesem Nachhaltigkeit von internationalen Einsätzen bildete wichtigen und für das Bundesheer höchst relevanten einen weiteren Themenschwerpunkt beim Gipfel, Themenbereich gab es im Rahmen des Gipfels eine da bei diesen Einsätzen nicht nur die unmittelbaren Sitzung der sogenannten „Interoperability Platform“, Bedrohungen zu beseitigen, sondern auch nachhaltig an der auch Österreich teilgenommen hat. Im Rahmen wirkende stabilisierende Maßnahmen gefragt dieser Plattform soll die Zusammenarbeitsfähigkeit sind. Eine solche Nachhaltigkeit kann durch die der einzelnen Streitkräfte weiterentwickelt werden. Unterstützung beim Aufbau von Sicherheitsstrukturen Dieser Bereich bleibt für das Bundesheer in Bezug und -institutionen im jeweiligen Krisengebiet erreicht auf zukünftige friedensunterstützende Einsätze und werden. Im Fachjargon spricht man hier von „Security für die Ausbildung nach wie vor von entscheidender bzw. Defence Institution Building“. Da bereits jetzt, Bedeutung. sowohl im Rahmen der EU als auch bei der NATO, ein großer Bedarf an Trainings-, und Ausbildungspersonal Afghanistan unter dem Überbegriff „Hilfe zur Selbsthilfe“ besteht, Diese genannte Zusammenarbeitsfähigkeit ist ist mit verstärkten Anfragen an Österreich zu beim Einsatz in Afghanistan besonders gefordert. Abstellungen in diesem Bereich zu rechnen. Die politische Situation und der NATO-Einsatz in Afghanistan war Gegenstand der zweiten Sitzung, EU-NATO-Zusammenarbeit an der Österreich teilnahm. Sie fand auf Ebene der EU und NATO arbeiten als Institutionen sowohl auf Staats- und Regierungschefs statt. Österreich beteiligt politischer Ebene als auch in den Einsatzräumen, wie sich derzeit mit einem relativ kleinen Kontingent. z.B. im Kosovo durch EULEX und KFOR, zusammen. Dennoch ergeben sich, neben der politischen Diese Zusammenarbeit wurde auch im Rahmen des Bedeutung an sich, durch diese Beteiligung auch Gipfels gewürdigt und durch die Anwesenheit von Erfahrungsgewinne der dort eingesetzten Soldaten, EU-Rats- und Kommissionspräsident sowie der Hohen die in die Ausbildung des Bundesheeres einfließen. Vertreterin für die Außenpolitik der EU unterstrichen. Die Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen EU und NATO obliegt der politischen Ebene, die Umsetzung Readiness Action Plan wirkt sich jedoch bis in die praktischen Bereiche, wie Ein weiteres Schwergewicht des Gipfeltreffens die schon angesprochene Zusammenarbeitsfähigkeit, widmete sich der durch Russland, einem Partner (!) aus. der NATO, verursachten Krise in der Ukraine. Neben gesonderten Treffen mit Vertretern aus der Ukraine Cyber Defence reagierte die Allianz auf diese neue Situation durch Dem Thema Cyber war ein weiterer Schwerpunkt die Verabschiedung eines „Readiness Action Plans“. des Gipfels gewidmet. Zu diesem Thema wurden Im Rahmen dieses Plans sollen für die NATO rasch sowohl die gemeinsame Sichtweise (Policy) verfügbare, verbesserte Instrumente geschaffen von Cyber Defence als auch die praktische werden, um auf Bedrohungen reagieren zu können. Implementierung von Maßnahmen auf höchster Dieser Bereich ist zwar für Österreich als neutralen politischer Ebene besprochen. Auch dies ist für Partnerstaat nicht unmittelbar relevant, dennoch Österreich und das Bundesheer von Relevanz, da sind die in diesem Zusammenhang zu entwickelnden gemäß der gesamtstaatlichen Österreichischen Fähigkeiten auch für die weitere Entwicklung des Cyber-Sicherheitsstrategie der Zusammenarbeit auf Bundesheeres interessant und daher zu verfolgen. europäischer und internationaler Ebene besondere Bedeutung zukommt und Österreich dabei eine Militärische Fähigkeiten aktive Rolle einnehmen will. Über die internationale Das Thema der militärischen Fähigkeiten wurde Mitgestaltung im Bereich Cyber im militärischen beim Gipfel auch allgemein intensiv behandelt. Es Bereich wird im Rahmen dieser Beitragsreihe der wurde eine Liste mit 16 Prioritäten, wie bspw. die MVB im November genauer berichtet. Bereiche Cyber Defence, medizinische Versorgung, Spezialeinsatzkräfte etc., im Rahmen des Treffens Verteidigungsbudgets diskutiert. Diese derzeitigen Fähigkeitslücken Die Staats- und Regierungschefs der NATO sollen nun u.a. im Rahmen des „Framework beschäftigten sich auch mit dem schwierigen Thema Nation Concepts“ von einer Gruppe von Staaten in der Verteidigungsausgaben. Sie kamen überein, Kooperation ausgefüllt werden. Da diese De zite im dass der Trend der sinkenden Verteidigungsbudgets Wesentlichen auch für die Streitkräfte der EU gelten umzukehren ist, damit jeder Staat der Allianz, in (22 der 28 NATO-Mitglieder sind auch EU-Mitglieder), solidarischer Weise, einen angemessenen Beitrag sind diese auch für die internationalen Einsätze des zur gemeinsamen Sicherheit zu leisten imstande ist. Bundesheeres relevant. Das NATO-Ziel ist in diesem Zusammenhang mit 2 % des BIP festgelegt. Bemerkenswert ist, dass diese www.uogw.at Seite 6
D e r W i e n e r Erklärung erstmals in der Geschichte der NATO durch Ausruhen. Neben liebevoller, spielerischer Förderung die höchstmöglichen politischen Repräsentanten der und Akzeptanz sind die Bewegung, die Natur und die Allianz erfolgte und daher als sehr starkes politisches frische Luft ein wesentlicher Bestandteil in unserer Signal zu werten ist. Kindergruppe. Wir werden mit den Kindern bei fast jedem Wetter in die Natur gehen. Die Jesuitenwiese Zusammenfassung mit ihren Spielplätzen, der Rodelwiese, und die Natur Zusammengefasst hält die NATO an ihren drei der Hauptallee bietet eine sehr gute Basis für die Hauptaufgaben, der Gemeinsamen Verteidigung, dem gesunde Entwicklung ihres Kindes. Krisenmanagement und der Kooperativen Sicherheit fest. Die Gemeinsame Verteidigung, die in den letzten Wir bieten Frühstück, Mittagessen und eine Jause an. Jahren eher nur mehr formal an erster Stelle stand, Diese wird von uns selbst gekocht und hergerichtet. bildet nun tatsächlich wieder das Schwergewicht. Gekocht wir täglich frisch, mit saisonalen, nachhaltigen Darüber hinaus bleibt die NATO jedoch auch das und gesunden Lebensmitteln aus Österreich. „Militärische Center of Excellence“, mit großer Bedeutung für die internationale Zusammenarbeit im Besondere Angebote: Krisenmanagement. Russisch und Englisch, Gesundheitstraining, Umweltbildung, Kunstprojekte, Motopädagogik in DER SOLDAT-Ausgabe Nr. 18/2014 vom 24. September Zusammenarbeit (ASKÖ) Sehr geehrte Eltern und UOG-Wien Geplante Öffnungszeiten: Mitglieder. MO - Do: 0730 - 1700 Meine Kindergruppe hat seit 1. Oktober 2014 geöffnet. Fr: 0730 - 1530 Meine Frau und ich heißen sie in unsere Kindergruppe Kosten: herzlich willkommen. Wir sind im 2. Bezirk in der Monatsentgelt*: 120€ Böcklinstraße 112 gleich neben der Jesuitenwiese, der Für UOGW und Bedienstete des Ressort 80€ grünen Hauptallee und dem Rodelhügel. Wir betreuen Essen/Monat (Frühstück+ Mittagessen+ Jause) 80€ Kinder im Alter vom 8. Lebens-Monat bis zu dreieinhalb Jahre. Pro Ausgebildeten Betreuer werden maximal 4 bis 5 Kinder betreut. Aufgrund des Betreuungsschlüssel Einschreibegebühr einmalig: 200€ wird ihr Kind optimal und individuell gefördert. Kaution: 2 Monatsentgelte Während der Betreuungszeit wollen wir die Kinder in der Sprachlichen, Kreativen, Entwicklung fördern. Die Förderung der Grobmotorik wird mit Bewegung, Spielgeräten, Spielen mit Luftballons, Tanz und Rhythmik erreicht. Die Feinmotorik Hand, Fingern, Zehen, Gesicht und Richtige Kraftdosierung wird z.B. mit Fingerspielen beim täglichen Sesselkreis gefördert. Für Kreativität und Phantasie verwenden wir unterschiedlichster Materialien, verschiedene Techniken; Vorlesen, Rollenspiele. In Ruhe Dinge ausprobieren und Gegenstände erforschen und mit allen Sinnen wahrnehmen. Ein wichtiger Aspekt ist das Erlernen der sozialen Kompetenzen, durch das familiäre Klima werden die Kinder sehr schnell ein „Wir –Gefühl“ entwickeln und anfangen ihre „ersten Kindergruppe: sozialen Kontakte“ neben ihren Eltern, Verwandten ec. zu schließen. Böcklinstraße 112/3-4 1020 WIEN Unsere Kinder bekommen Platz und Raum zum Spielen Tel: +43 699 13110806 und Toben, aber auch Platz zum Zurückziehen und E-Mail: office@primus.co.at Seite 7 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r Unser Mitglied Christian Primus hat eine Kindergruppe gegründet www.uogw.at Seite 8
D e r W i e n e r Bundesheer: Neue Struktur und Das Heer trennt sich auch von einer großen Schwergewichte Anzahl schwerer Waffen: Es werden 106 Artilleriegeschütze, 25 Kampfpanzer, 23 Bergepanzer, Wien, 03. Oktober 2014 - Aufgrund der Budgetlage 285 Panzerabwehrlenkwaffen und 424 Granatwerfer ist das Österreichische Bundesheer gezwungen, seine verwertet. Struktur anzupassen und klare Schwergewichte in den Bereichen Infanterie, Spezialeinsatzkräfte, Pioniere und Luftraumüberwachung ABC-Abwehr zu bilden. Durch die Umstrukturierung Die gesamte Luftraumüberwachung wurde bereits werden insgesamt 200 Mio. Euro pro Jahr eingespart. an die neue Budgetsituation angepasst. Um die Luftstreitkräfte jedoch weiterhin betreiben zu können, ist bis 2020 eine Sonderinvestition notwendig. Der Investitionsbedarf beinhaltet erforderliche Updates, Wartungsereignisse und Nachbeschaffungen. Neue Miliz-Kompanien Die Miliz erhält einen verstärkten regionalen Bezug und einen klaren militärischen Auftrag. Zusätzlich werden bis 2018 zwölf Miliz-Kompanien neu aufgestellt. Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport | Roßauer Lände 1, 1090 Wien Back to the roots Wie alles begann Das Erinnerungsjahr 2014 lädt in mehrfacher Hinsicht Einsatzwahrscheinliche Aufgaben zum Rückblick ein. Mit dem Beginn des Ersten Das Bundesheer konzentriert sich auf die Erfüllung Weltkrieges vor 100 Jahren wurde auch das Ende der militärisch einsatzwahrscheinlichsten Aufgaben. der Donaumonarchie eingeläutet, und es entstanden Es behält aber in allen Waffengattungen Fähigkeiten, Nachfolgestaaten mit dem Bedarf an eigenen um im Bedarfsfall rasch neue Kapazitäten aufbauen zu Streitkräften. Auch das kleine und relativ unbedeutende können. Die Wehrdienstreform, die Auslandseinsätze, Nachkriegs-Österreich sollte eigene Streitkräfte Cyber Defense und die Katastrophenhilfe werden aufstellen, deren Organisation und Bewaffnung weiterhin sichergestellt. und damit deren Effektivität und Effizienz durch die Siegermächte im Friedensvertrag von Saint-Germain Konzentration auf große Standorte am Verhandlungstisch festgelegt wurden. Nach der Verabschiedung des neuen Wehrgesetzes im Jahr 1920 Kleine Kasernen werden geschlossen, das Personal, wurde das Bundesheer der Ersten Republik mit den die Ausrüstung und das Gerät an großen Standorten verfügbaren Waffenbeständen aus der Zeit der k.u.k. zusammengeführt. Der Verkaufserlös dieser Armee in Infanterie-, Artillerie- und Kavallerie-, Pionier- Liegenschaften soll für Investitionen genutzt werden. und Fernmeldetruppen sowie in Kraftfahrformationen Das Fliegerabwehrbataillon 3 in Salzburg wird organisiert. Verboten waren Panzer und Flugzeuge. aufgelöst und das Panzerbataillon 33 in Zwölfaxing in Ferner musste das Bundesheer als Berufsheer mit ein Jägerbataillon umgewandelt. nicht mehr als 30.000 Mann, einschließlich 1.500 Offiziere, organisiert werden. Durch die Übernahme Auflösungen von Waffen und Gerät aus Beständen der k.u.k Armee Die Militärmusiken Niederösterreich, Burgenland, und die nicht üppige Bezahlung war der Finanzbedarf Salzburg, Steiermark und Vorarlberg werden aufgelöst. an Neuinvestitionen und für die Besoldung gering, In Niederösterreich werden das Militärrealgymnasium was sich letztendlich in einem sehr gering dotierten und der Reitausbildungszug der Militärakademie in Verteidigungsbudget ausgewirkt hatte. Neben Wiener Neustadt geschlossen. Darüber hinaus beteiligt der chronischen Unterfinanzierung bildete die sich das Bundesheer nicht mehr an den Kosten für die Garnisonierung die wohl größte Herausforderung an Bundesfachschule für Flugtechnik in Langenlebarn. das Bundesheer der Ersten Republik. Die damalige Organisation des Bundesheeres im Überblick. Das Arbeitsplätze und Waffensysteme Bundesheer der ersten Stunde wurde in Brigaden, Im Verteidigungsministerium, bei den Ämtern Regimenter und Bataillone gegliedert. Das Burgenland und Kommanden wird eine generelle Kürzung (1.), Wien (2.), Niederösterreich (3.), Oberösterreich der Arbeitsplätze um 15 Prozent vorgenommen. (4.), Steiermark (5.), erhielten je Bundesland eine Seite 9 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r eigene Brigade – in Klammer hinter dem Bundesland einen Einblick in die Dislozierung des Bundesheeres der die Bezeichnung. Kärnten, Salzburg, Tirol und Ersten Republik. Die beiden Schaubilder entstammen Vorarlberg erhielten gemeinsam eine Brigade (6.). Die der Publikation „Österreichisches Bundesheer“, Brigaden bestanden aus einem Brigadekommando, verfasst und herausgegeben vom Bundesministerium je nach Dislokation aus einem Infanterie- oder für das Heereswesen, erschienen im Verlag Alpenjägerregiment, einer Brigadeartillerieabteilung, Militärwissenschaftliche und Technische Mitteilungen. einem Pionierbataillon, einer Dragonerschwadron, Von den Kasernen, die noch während der Zeit der je nach Dislokation aus einem Feldjäger- oder Monarchie in Betrieb gingen, werden heute noch Alpenjägerbataillon, einem Feldjägerbataillon zu Rad, genutzt: Im Burgenland der TÜPl Bruckneudorf mit den einer Telegraphenkompanie, einer Kraftfahrkompanie darauf befindlichen Baracken (die Benedek-Kaserne und einer Fahrkompanie zur Versorgung. Neben den wurde erst 1935 erbaut), die Martin-Kaserne in kämpfenden Verbänden gab es Truppenübungsplätze Eisenstadt; in Wien das Amtsgebäude Vorgartenstraße, und eine Reihe von Versorgungseinrichtungen – bis die Biedermann-Huth-Raschke-Kaserne, die Vega- hin zur Pulverfabrik in Trofaiach. Eine Besonderheit Payer-Weyprecht-Kaserne, das Kommandogebäude der Organisation waren die Verwaltungsstellen, General Körner, die Starhemberg-Kaserne, die die in den Bundesländern eingerichtet wurden. Die Heckenast-Burian-Kaserne, die Kaserne Arsenal, das Heeresverwaltungsstellen waren für das Sicherstellen Kommandogebäude Feldmarschall Radetzky, das der materiellen Vorsorge verantwortlich. Zur Amtsgebäude Stiftgasse und das Amtsgebäude Roßau; Heeresverwaltung gehörten Behörden und Anstalten, in Niederösterreich das Gelände, auf dem heute die die unmittelbar oder mittelbar dem Bundesministerium Dabsch-Kaserne steht, die Birago-Kaserne in Melk, für Heerwesen unterstanden. Es soll nicht unerwähnt das Kommandogebäude Feldmarschall Hess in St. bleiben, dass das Bundesministerium für Heerwesen Pölten, die Maximillian-Kaserne in Wr. Neustadt, die aus dem Staatsamt für Heerwesen hervorgegangen ist Burg zu Wr. Neustadt; in Oberösterreich die Towarek- und zu Beginn aus dem Präsidialbüro, dem Rechtsbüro, Kaserne in Enns; in der Steiermark die Erzherzog- aus sieben Abteilungen, die in zwei Sektionen Johann-Kaserne in Straß; in Tirol die Conrad-Kaserne zusammengefasst waren, aus einer Buchhaltung und in Innsbruck; in Kärnten die Windisch-Kaserne und den Hilfsämtern bestand. Der Stand betrug damals 250 das Kommandogebäude Feldmarschall Hülgerth in Heeresangehörige, Heeresbeamte, Zivilbeamte und Klagenfurt, die Hensel-Kaserne in Obere Vellach/ Vertragsbedienstete. Während die Neuorganisation Villach; in Vorarlberg das Kommandogebäude Oberst und Bewaffnung des Österreichischen Bundesheeres Bilgeri in Bregenz. der Ersten Republik lösbar war, da die Auflagen der Siegermächte keine teure Wiederbewaffnung zuließ, Resümee und man weitgehend auf alte Waffen und Gerät aus Sowohl die Gründungsväter der Ersten Republik als der Zeit der k.u.k. Armee zurückgreifen konnte, stießen auch der Zweiten Republik hatten bei der Ausgestaltung die Planer sehr bald auf große Schwierigkeiten bei der der Landesverteidigung und der Organisation der Garnisonierung. Streitkräfte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Beide Male musste das Bundesheer bei der Aufstellung Herausforderung Garnisonierung keine großen Neuinvestitionen in Waffen und Gerät Die größte Herausforderung an das neue Bundesheer tätigen, und man konnte ohne großen Neubauzwang in war die Garnisonierung. Gegen Ende des Krieges eine bestehende Infrastruktur einziehen. Daher war die waren die vorhandenen Gebäude, die von der k.u.k. Notwendigkeit einer größeren Anschubfinanzierung Armee genutzt wurden, infolge von chronischem nicht gegeben. Aus dieser vereinfacht dargestellte Geldmangel abgewohnt und in einem allgemein Rahmenbedingung sahen die Gründungsväter daher schlechten Zustand. Die wenigen gut erhaltenen keine Notwendigkeit dem Bundesheer ausreichende Gebäude wurden nach dem Krieg sofort durch zivile und vor allem dem internationalen Vergleich Stellen in Anspruch genommen, sodass bei der standhaltende Budgetmittel zur Verfügung zu stellen. Aufstellung des Bundesheeres im Jahr 1920 für dieses Die Folge davon, die drohende Pleite des Bundesheeres, nur mehr ein bescheidener, u.zw. der schlechteste ist zurzeit gut für die Befüllung aller Zeitungen im Teil des ehemaligen reichen Gebäudebestands zur Sommerloch. In ihren Stellungnahmen zu der aktuellen Verfügung stand. Auch die Gemeindeverwaltungen Situation sind sich Militärexperten weitgehend einig: der früheren Garnisonsorte, die seinerzeit Kasernen Will das Bundesheer weiterhin eine nationale und gebaut hatten, um Garnisonen zu erhalten, nahmen internationale Rolle spielen, so benötigt es mehr Geld. diese Objekte für sich in Anspruch, um sie anderen Sie sind sich auch darüber einig: Wenn das Bundesheer Zwecken zuzuführen. Ähnlich sah es mit den keine Erhöhung des Verteidigungsbudgets bekommt, Übungsplätzen aus. Zivilparteien und Organisationen muss es kleiner werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass aller Art wandelten sie in Schrebergärten um oder die Verkleinerung nicht in Richtung Anfangszustand führten Siedlungsbauten auf ihnen aus. Die beiden des Jahres 1920 mündet. Schaubilder – Standorte der Behörden und Anstalten sowie Standorte der Kommandos und Truppen – geben DER SOLDAT-Ausgabe Nr. 18/2014 vom 24. September www.uogw.at Seite 10
D e r W i e n e r Wiener Städtische besucht KFOR-Soldaten zehnjährigen Partnerschaft mit dem Österreichischen Bundesheer. Dazu überreichte der nationale 16. Mai 2014 - Von 13. bis 16. Mai besuchte Kontingentskommandant, Oberstleutnant Norbert der leitende Offizier der KFOR-Mission im Klein, Direktor Wolfgang Loidolt ein kleines Präsent der Streitkräfteführungskommando, Major Christian Truppe. Während der Feier in der Betreuungseinrichtung Ninaus, mit Vertretern der Wiener Städtischen der österreichischen Peacekeeper nutzten die Versicherung die österreichischen Soldaten im Besucher die Gelegenheit, Gespräche mit den Soldaten Kosovo. Major Ninaus nutzte die Gelegenheit, sich im zu führen. Einsatzgebiet mit der aktuellen Situation detailliert Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für auseinanderzusetzen und konnte so zahlreiche Landesverteidigung und Sport | Roßauer Lände 1, 1090 Wien Eindrücke und Erkenntnisse vor Ort gewinnen. Geschichte des Hauses Österreichs Heeres- & Marinegeschichte unter einem Dach Truppenbetreuung vor Ort Die Wiener Städtische Versicherung unter Direktor Wolfgang Loidolt ist seit zehn Jahren ein Partner des Bundesheeres und sichert mit ihren einsatzbezogenen Versicherungen zahlreiche Soldaten im Auslandseinsatz gegen Risiken ab. Durch die Truppenbetreuung vor Ort konnten die Soldaten aktuelle Fragen mit den zuständigen Experten direkt besprechen. Direktor Loidolt und sein Team waren von den zahlreichen Aufgaben der Soldaten im Auslandseinsatz beeindruckt. Militär- und Kriegsgeschichte, Technik und Naturwissenschaft, Kunst und Architektur verschmelzen im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien zu einem einzigartigen Ganzen. Zwischen 1850 und 1856 wurde das Bauwerk als Kernstück des Arsenals nach Plänen von Ludwig Foerster und Theophil Hansen errichtet, die damit den Stil der Wiener Ringstraße vorwegnahmen. Maurisch-byzantinisch und Höhepunkt des Besuches war neben der neugotisch sind die vorherrschenden Stilrichtungen. persönlichen Betreuung der Soldaten in Pec und Heutzutage werden in diesem ältesten Museumsbau Prizren die Jubiläumsfeier anlässlich der der Stadt die Geschichte der Habsburgermonarchie Seite 11 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1918 und das noch viele Kapitel folgen sollten. Und damit begann Schicksal Österreichs nach dem Zerfall der Monarchie eine Art unendlicher Geschichte. Denn was Kaiser bis 1945 gezeigt. Dabei stehen die Rolle des Heeres Franz Joseph anlässlich der Schlusssteinlegung für das und die militärische Vergangenheit auf hoher See im Arsenal am 8.Mai 1856 zu sehen bekam und Rudolf Vordergrund. Alt kurz darauf in einem Aquarell festhielt, war noch weit davon entfernt fertig zu sein. Ein Jahr später waren an den Aussenfassaden die letzten Details angebracht, doch die künstlerische Innengestaltung wurde erst sechzehn Jahre später beendet. Dabei setzten sich die für die Gestaltung des Inneren verantwortlichen Architekten und Künstler wie Carl Rahl und Carl Blaas,vor allem aber die „Betreiber“ des Museums, nämlich die ersten Kuratoren und Kustoden, über die ursprüngliche Widmung des Gebäudes - eine neue Heimstätte für Infanteriewaffen ebenso wie für die kostbare kaiserliche Waffensammlung zu sein - teilweise hinweg. Natürlich wurde dabei an Bestehendes angeknüpft, doch ein neues Meistens wird das Jahr 1848 als auslösend dafür Gefühl für die zeitlichen und räumlichen Dimensionen, gesehen, dass im Südosten Wiens ein Gebäudekomplex aber auch ein neues Freiheits- und Nationalgefühl errichtet wurde, der eine primär militärische wurde auf die jeweiligen sozialen und politischen Bestimmung hatte und Arsenal genannt wurde. Es Hintergründe eines schon damals tausendjährigen wurde ein militärischer Komplex gebaut, der Truppen Österreich projiziert. Ein Programm war geboren. und Waffen beherbergen sollte. Doch diesem Ensemble wurde auch ein repräsentativer Bau angefügt, der schließlich das erste in Wien errichtete Museum beinhalten sollte. Damit wurde deutlich, dass es nicht nur um reine Zweckmäßigkeit ging, sondern darum, der Haupt- und Residenzstadt des Habsburgerreiches auch städtebaulich einen eindrucksvollen und schön gestalteten Komplex hinzuzufügen. Aus dem Wettbewerb gingen dann zwei Architektenteams, nämlich das von Eduard van der Nüll und August von Siccardsburg sowie jenes von Ludwig Förster und Theophil Hansen als Sieger hervor. Förster und Hansen erhielten den Zuschlag für den Bau eines Zeughauses, dem bald der Name „Waffenmuseum“ gegeben wurde. Beide begannen 1849 mit der Detailplanung und Bauausführung doch die Partnerschaft hielt nicht sehr lange, sodass Hansen schließlich derjenige war, der sein Konzept umsetzte. Er plante ein 235 Meter langes Gebäude mit vorspringenden Quertrakten und Ecktürmen sowie einem turmartigen Mittelteil von quadratischem Grundriss, bekrönt von einer In diesem Zusammenhang fiel dann der Vorschlag, Kuppel. Als Stilrichtung wählte er eine byzantinische Gestalten der namhaftesten Herrscher und Feldherren Bauweise, die mit gotisierenden Elementen gemischt Österreichs in freien Gruppen aufzustellen und auf werden sollte. An der Fassade des Gebäudes wurden den Fresken einige der bedeutendsten Schlachten von einem der bedeutendsten Bildhauer, Hans Gasser, und militärgeschichtlich herausragende Ereignisse allegorische Figuren geschaffen. Mit der Architektur zu verewigen. Carl Blaas setzte denn auch in seinen des Museums wurde aber nur ein erstes Kapitel in Wandmalereien ein Programm um, das in einem weiten der Ideengeschichte des Hauses geschrieben, dem Bogen die österreichische Geschichte zum Inhalt www.uogw.at Seite 12
D e r W i e n e r hatte. Dabei hatte er sich nicht nur an dem Bauwerk Am 10. September 1944 wurde das Heeresmuseum zu orientieren, das als eine Art Gesamtkunstwerk bei einem amerikanischen Bombenangriff schwer entstanden war und bei dem jedes Detail mit getroffen und der Nordostflügel zerstört. Bei weiteren unendlicher Sorgfalt eingefügt wurde, sondern auch Angriffen gingen noch zusätzlich Objekte, in denen die inhaltlichen Vorgaben zu berücksichtigen, die hauptsächlich Depots untergebracht worden waren, ihm von Historikern genannt wurden. Auch die Kunst zu Grunde. Schließlich wurde das Arsenalsgelände im sollte in den Dienst eines Museums gestellt werden, Verlauf der Schlacht um Wien im April 1945 erneut das den Weg Österreichs durch die Zeiten deutlich zu in Mitleidenschaft gezogen. Die Verluste des Krieges machen hatte. Erst 1872 war die Arbeit vollendet. Bei waren bedeutend. Sowohl im Arsenal als auch an der Überlegung, welche Objekte nun in dieses Hof- Verlagerungsorten kam es zu schweren Einbußen. Zu Waffenmuseum im Arsenal kommen sollten, zeigte guter Letzt wurde noch allenthalber geplündert. Der sich freilich, dass man eigentlich nicht darauf Bedacht Wiederaufbau des Museums erfolgte 1946 aber nicht genommen hatte, was darin gezeigt werden sollte. Es in der Weise, dass einfach wiederbefüllt worden wäre. war gleichermaßen zu klein und zu groß und stellte Vielmehr wurde mit dem Aufbau eines historischen somit ein Bauwerk dar, das an sich Idee war, aber nicht Museums begonnen, das wesentlich stärker hätte befüllt werden müssen. Die Hof-Waffensammlung integrativ wirken sollte als das alte Heeresmuseum. war noch dazu zu umfangreich, um sie in dem dafür Wichtigste Voraussetzung dafür war, dass dem vorgesehenen Saal zu zeigen. Sie blieb daher nur kurz Museum von anderen staatlichen Sammlungen, vor im Arsenal und übersiedelte nach Fertigstellung des allem vom Kunsthistorischen Museum und von der Kunsthistorischen Museums in das Haus am Ring. Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere Gemälde Da das Museum im Arsenal aber weiterhin genützt überlassen wurden, die das in Heeresgeschichtliches werden sollte, galt es ein zweites Mal zu definieren, Museum umbenannte Haus in die Lage versetzten, was für eine Art von Museum unterzubringen war. historische Abläufe und nicht nur Episoden zu zeigen Schließlich wurde diese Frage damit beantwortet, und gleichzeitig auch ein Kunstmuseum besonderer dass das Haus im Arsenal eine Sammlung bekommen Art zu werden. Die vom Technischen Museum erfolgte sollte, in der sich alle „Volksstämme“ der Monarchie Abgabe der Sammlung von Schiffsmodellen führte wiederfinden sollten. Dank der Bemühungen eines dazu, dass dem Heer auch die Kriegsmarine und sehr rührigen Kuratoriums kam zwischen 1884 und wesentliche Objekte zur Darstellung der maritimen 1891 eine Vielzahl von wichtigen Gegenständen Forschungsgeschichte angefügt werden konnten. Und zusammen, die dann tatsächlich den Grundstock einer damit erhielt das Museum eine Gestalt, die es zum großen und großartigen Sammlung bildeten. Als daher Kulturmuseum ersten Ranges, zu einem Kunstmuseum, das Museum nunmehr „Heeresmuseum“, am 21. Mai einem technischen und einem naturwissenschaftlichen 1891 erstmals besucht und damit auch offiziell seiner Museum werden ließ. Rund fünfhundert Jahre Bestimmung übergeben wurde, hatten die bereits österreichische und europäischer Geschichte finden 35jährigen Bemühungen, dem Haus eine Linie zu geben, sich in den ausgestellten Sammlungen des Haupthauses ihren vorläufigen Abschluss gefunden. Mit Beginn des , das seinen Charakter als Gesamtkunstwerk bis heute Weltkriegs 1914 wurde das Museum geschlossen, behalten hat und mit Tausenden originalen Objekten doch das bedeutete nicht das die Sammlungstätigkeit etwas sichtbar macht, das zum Weltkulturerbe gehört. eingestellt worden wäre. Ganz im Gegenteil wurde Quelle: Geschichte HGM alles daran gesetzt, um ein Defizit des Museums auszugleichen und eine möglichst umfassende Sammlungstätigkeit in Gang zu setzen. 1921 wurde Der Erste Weltkrieg das Museum wiedereröffnet. Es hatte einen Teil seiner Zuwächse in neuen Depots untergebracht; anderes Machtpolitische Rivalitäten und intensives Wettrüsten wurde in den Schauräumen gezeigt, wobei vor allem belasteten seit Beginn des 20. Jahrhunderts die die 1923 eröffnete Kriegsbildergalerie zum Ersten internationalen Beziehungen. Nach der Ermordung des Weltkrieg wichtig war, da zum ersten Mal bildende österreichisch-ungarischen Thronfolgers in Sarajewo Kunst in einem nennenswerten Umfang präsentiert am 28. Juni 1914 versagten alle diplomatischen wurde, nicht aber in der Weise, dass Schlachtenszenen Bemühungen um eine Konfliktlösung auf Grund des und Armeeführer im Vordergrund gestanden wären, unversöhnlichen Machtstrebens der europäischen sondern sehr viel stärker der militärische Alltag im Großmächte. Ab August 1914 befanden sich die Krieg und die soziale Komponente Beachtung fanden. Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche im Krieg gegen die verbündeten Entente-Staaten Reich 1938 wurde das Heeresmuseum dem Chef der Frankreich, Großbritannien und Russland. Der Krieg Heeresmuseen in Berlin unterstellt und bereits ab herrschte nicht nur auf den Schlachtfeldern in Europa, 1940 dazu benutzt, Sonderausstellungen über die den Kolonien in Afrika, im Nahen Osten sowie auf hoher Feldzüge des Zweiten Weltkriegs zu veranstalten. Wie See, sondern erstmals auch an der „Heimatfront“. bei den anderen Wiener Museen wurde ab 1943 an Hier litten viele Deutsche schon bald unter Hunger, die Verlagerung der wertvollsten Bestände gegangen. waren vom zähen Kriegsverlauf enttäuscht und Seite 13 www.uogw.at
U n t e r o f f i z i e r vom Massentöten an der Westfront schockiert. Der zum „Heldentod für das Vaterland“ verklärt. Um ihm Erste Weltkrieg endete im November 1918 mit der zu entrinnen, gruben sich die Soldaten tief in die Erde militärischen Niederlage Deutschlands und seines ein, Befestigungsbollwerke sollten gegen Beschuss Bündnispartners Österreich-Ungarn. Die Zahl der und feindliche Angriffe schützen. Für die Angreifer Toten und Verletzten bis 1918 war immens: Weltweit war ein Sturm auf die gegnerischen Schützengräben starben rund neun Millionen Soldaten und mehr weit verlustreicher als für die Verteidiger, reihenweise als sechs Millionen Zivilisten. Der Schock des neuen starben sie im Abwehrfeuer der Maschinengewehre. Krieges In Kreisen hoher deutscher Militärs zeigte Insbesondere die „großen Offensiven“, die an den man sich seit Ende 1912 von der Unabwendbarkeit ausgebauten Grabensystemen der Verteidiger eines gesamteuropäischen Krieges überzeugt, dessen zusammenbrachen, sorgten für die größten Auslöser schließlich das Attentat in Sarajevo vom 28. Opferzahlen. Die gigantische „Abnutzungsschlacht“ Juni 1914 wurde. Der Mordanschlag löste zunächst um Verdun 1916 wurde zum Inbegriff der Grausamkeit diplomatische, dann militärische Aktivitäten aus, des Krieges und zum Symbol des sinnlosen Todes. Nie die zunehmend auf die bewaffnete Konfrontation zuvor wurden so viele Soldaten in einem kriegerischen hochgerüsteter Staaten zusteuerten. Nach der Konflikt eingesetzt wie zwischen 1914 und 1918. Die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien griffen kriegsbeteiligten Staaten mobilisierten Millionen innerhalb weniger Tage alle Bündnisvereinbarungen. Männer, allein in Deutschland waren es rund 13,2 In den großen deutschen Städten wurde der Millionen. Wer von ihnen den Krieg überlebte, litt oft an Beginn des Krieges am 1. August 1914 nur zum Posttraumatischer Belastungsstörung – fundierte Hilfe Teil mit offener Begeisterung aufgenommen. Es erhielten die wenigsten von ihnen. Das massenhafte überwogen in sich gekehrte Nachdenklichkeit und Sterben und Leiden – an der Front und in der Heimat Sorge über die Unkalkulierbarkeit der kommenden – war die Grunderfahrung des Ersten Weltkrieges. In Auseinandersetzung, vor allem aber Zuversicht über Deutschland führten Versorgungsengpässe, steigende einen glücklichen Ausgang des Kriegsgeschehens und Lebensmittelpreise und nicht zuletzt das Gefühl der Glaube an den Sieg. Zeitungen und vaterländische einer ungerechten Verteilung schon 1915 zu ersten Publikationen schürten eine über alle Maße der Hungerkrawallen. Die nationale Gemeinschaft, die Vernunft hinausgehende Siegesgewissheit - und schon seit Sommer 1914 nicht nur propagiert, sondern vom ersten Tag der Kampfhandlungen an schrieben sie vom größten Teil der deutschen Bevölkerung auch von einem „Weltkrieg“: von einer Konfrontation, die in als solche empfunden wurde, bekam angesichts ihren Auswirkungen das Gesicht der Welt verändern offenkundiger sozialer Ungleichbehandlung sichtbare werde. Der Zweifrontenkrieg, den Deutschland zu führen Risse. Das Andauern der Kämpfe ohne Aussicht auf hatte, war angesichts der sich gegenüberstehenden baldigen Erfolg und das der Zivilbevölkerung immer Bündnisse unvermeidlich geworden. Im Osten gelang deutlicher werdende Ausmaß der Verluste führten es deutschen Truppen, tief nach Russland vorzudringen mit der wachsenden sozialen Not ab 1916 zu einer und die Front von der Heimat fernzuhalten. Im Westen allgemeinen tiefen Kriegsmüdigkeit. Auftrieb erhielt hatte sich der deutsche Vormarsch im September das Deutsche Reich aber noch einmal, als es am 3. März 1914 festgerannt und sich in einen mörderischen 1918 einen vorteilhaften Friedensvertrag mit Russland Stellungskampf verwandelt. Schon nach wenigen durchsetzte. An der Westfront hingegen hatten sich die Monaten entsprach der Krieg in Frankreich und Aussichten auf einen Sieg seit dem Kriegseintritt der Belgien in keiner Weise mehr den Vorstellungen USA im April 1917 dramatisch verschlechtert. Nach eines kurzen und entschiedenen Waffenganges oder dem Scheitern von Großoffensiven im Sommer 1918 gar den überkommenen soldatischen Idealen eines war die Kampfkraft der deutschen Armee vollends heldenhaften Kampfes Mann gegen Mann. Dieser erschöpft. Sie hielt noch ihre Stellungen gegen Krieg brachte eine bis dahin weitgehend unbekannte überlegene Gegner, gewinnen konnte Deutschland technische „Modernisierung“ und Totalisierung den Krieg aber nicht mehr. Am 29. September 1918 mit sich. Durch Materialschlachten und den Einsatz forderte die Oberste Heeresleitung (OHL) in militärisch modernen Kriegsgerätes setzte an der Westfront auswegloser Lage von der politischen Führung ein bis zu diesem Zeitpunkt beispielloses Töten ein. Verhandlungen über einen Waffenstillstand, der am Die Steigerung der Gewalt im Verlauf des Krieges 11. November 1918 unterzeichnet wurde. zum industrialisierten Massentod, die Brutalisierung Arnulf Scriba des Kampfes und die Erfindung immer neuer © Deutsches Historisches Museum, Berlin Techniken des Tötens und Verletzens mittels Giftgas, Flammenwerfer oder durch den Luftkrieg prägten nicht nur nachfolgende Kriege, sondern auch das Denken fast eines jeden Soldaten. Alle Armeen verlangten von ihren Offizieren und Mannschaften täglich den Einsatz ihres Lebens, und wie Geschütze und Munition wurden Soldaten als einzusetzendes Material betrachtet. Der Tod als ständiger Begleiter der Frontsoldaten wurde www.uogw.at Seite 14
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