Verleihung des Tierwelt-Preises 2009

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            Offizielles Organ des Vereins Therapiehunde Schweiz
                                    13. Jahrgang, März 2010, Nr. 2

            Verleihung des Tierwelt-Preises 2009
            Zur selben Zeit, wie sich der Samich-                                           in letzter Zeit arg ins Wanken gera-
                                                                     Foto: Werner Stöckli

            laus aus dem tiefen Wald auf den                                                tene Image des Hundes zu verbes-
            Weg macht, um Klein und Gross zu                                                sern, indem er zeigt, wofür Hunde
            beschenken, reisen wir, Peggy Hug                                               fähig sind, wenn sie gut geführt und
            mit ihrer Hündin Nera, Carol Schild,                                            ausgebildet sind.
            Werner Stöckli, Luzia Rietiker und
            Erika Gedeon, aus verschiedenen                                                 Prof. Dr. Richard Hoop erzählt über
            Himmelsrichtungen nach Zofingen                                                 die Gründung des Vereins 1994, auf
            AG, mit dem wunderbaren Ziel, den                                               Initiative von Ursula Sissener. Er
            Tierwelt-Preis 2009 in Empfang zu                                               erklärt genau wie die Therapie-
            nehmen. Zofingen entpuppt sich als                                              hunde-Ausbildung vor sich geht,
            ein sehr hübsches Städtchen, male-                                              erzählt über den Charakter und die
            risch vorweihnachtlich gestimmt.                                                Voraussetzungen des Hundes und
                                                                                            über die Einsatzbereiche der Thera-
            Im Rathaus werden wir herzlich                                                  piehunde-Teams. Er betont, dass der
            begrüsst. Kurt Lirgg, Präsident von                                             Verein, mit dem Einsatz seiner The-
            Kleintiere Schweiz, eröffnet den feier-                                         rapiehunde-Teams, die bedingungs-
            lichen Anlass und übergibt das Wort                                             lose und wohltuende Liebe ermögli-
            an Jury-Präsident, Prof. Dr. Richard                                            che, die ein Therapiehund geben
            Hoop vom Institut für Veterinärbak-                                             und die sich jeder leisten könne.
            teriologie der Universität Zürich. Die-                                         Wichtig für die Entscheidung der
            ser fährt fort: Jährlich wird der Tier-                                         Jury war überdies, dass der Hund in
            welt-Preis vergeben. Damit wird eine                                            hundegerechter, ihm entsprechen-
            segensreiche, freiwillige Tätigkeit                                             der Weise eingesetzt und behandelt
            einer ganz besonderen Organisation                                              wird. Bei seinen wirklich eingehen-
            ausgezeichnet. Der Verein Therapie-                                             den Recherchen über die Therapie-
            hunde Schweiz erfüllt die wichtig-                                              hunde-Ausbildung ist ihm aufgefal-
            sten Kriterien für diesen Preis vor-                                            len, dass verhältnismässig wenige
            bildhaft: «Wertschätzung für das Tier                                           Männer mit ihren Hunden teilneh-
            und Bereitschaft zur Freiwilligen-                                              men. Mit der Frage, warum dies wohl
            arbeit» und erhält den Tierwelt-Preis                                           so sei, beschliesst er seine Rede und
            2009 in der Höhe von Fr. 20’000.–.                                              nun geht’s an die feierliche Übergabe
            Der Verein hilft ausserdem mit, das                                             des Tierwelt-Preises.
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         Dieser entpuppt sich als eindrückli-      von einem Therapiehund besucht zu
         ches Glasobjekt, verziert mit kunst-      werden. Belohnt und zutiefst berührt
         voll eingearbeiteten Tiermotiven.         wird die Arbeit der Teams immer wie-                      Inhalt
         Dazu gehört ein riesiger Check aus        der durch ein Leuchten in einem
                                                                                                             Verleihung des
         Karton mit der Aufschrift Fr.             Gesicht, strahlende Augen, eine ver-
                                                                                                             Tierwelt-Preises 2009              1
         20’000.–.                                 spannte Hand, die plötzlich locker
         Peggy Hug nimmt den Preis glücklich       wird, ein unerwartetes Sprechen zum                       Das Weihnachtsgeschenk
         in Empfang und begibt sich zum Red-       Hund oder ein leises Lächeln auf dem                      von Nicki                          3
         nerInnenpult. Mit einem herzlichen        Gesicht.
         Dank beginnt sie ihre Ansprache. Da                                                                 Cara, der Hinkehund                3
         Richard Hoop zuvor bereits sehr ein-      Jährlich werden an 11 verschiedenen
                                                                                                             Physiotherapie beim Hund           4
         gehend über den Werdegang und die         Ausbildungsorten in der Schweiz 100
         Wirkung der Therapiehunde-Teams           neue Therapiehundeteams ausgebil-                         Danke Pru!                         5
         erzählt hat, bleiben ihr zu diesen        det. Regelmässig finden Weiterbil-
         Themen nur noch wenige Ergänzun-          dungen und Kaderschulungen für                            Kurzfassung Protokoll GV           6
         gen. Sie erwähnt die Anzahl von der-      Therapiehunde-Teams statt. Die Ver-
         zeit über 1000 Mitgliedern des Ver-       leihung des Tierweltpreises ermög-                        Vortrag an nächster GV             6
         eins, wovon 500 mit ihren Therapie-       licht dem Verein, weiterhin neue                          Liebi Renate                       7
         hunden an verschiedenen Orten in          Therapiehunde-Teams      aus-   und
         der Schweiz, in verschiedenen Ein-        bestehende Teams weiterzubilden,                          Renate Uhlmann
         satzbereichen aktiv sind. Ziel des Ein-   dadurch können sich immer mehr                            verabschiedet sich                 7
         satzes eines Therapiehunde-Teams          benachteiligte Mitmenschen am
         ist, das körperliche und mentale          Besuch eines Therapiehunde-Teams                          Veranstaltungen                    8
         Wohlbefinden der besuchten Patien-        erfreuen. Abschliessend greift sie                        Die Therapiehunde-Teams
         tInnen und BewohnerInnen zu erhal-        Richard Hoop’s Frage bezüglich                            und ihre Erfolge                 10
         ten, beziehungsweise zu fördern. Ein      «Anzahl Männer mit Therapiehun-
         Hund akzeptiert einen Menschen so         den» auf: Vielen mangelt es neben                         Il mio nome è Milla              11
         wie er ist, er wertet, fordert und ver-   der Arbeit schlicht und einfach an
         urteilt nicht. Wenn er schwanzwe-         der Zeit und sie warten bis zur Pen-                      Welpenerziehung                  11
         delnd auf einen Menschen zugeht,          sionierung. Es gibt aber vermehrt
                                                                                                             Zwei unterschiedliche Therapie-
         dann meint er es ehrlich. Diese posi-     auch männliche Fachpersonen aus                           hunde-Einsätze mit Arla       12
         tive Auswirkung eines Therapiehun-        sozialen und pflegerischen Berufen,
         des basiert auf seiner Anwesenheit,       die mit ihren Hunden die Ausbildung                       Therapie durch Zuneigung         14
         dem Körperkontakt und der Kommu-          machen, um als Team in diesen
         nikation zwischen PatientIn, Bewoh-       Bereichen Einsätze zu machen.                             Eine Kurzgeschichte              15
         nerIn und dem Hund. Oft geht es
                                                                                                             Als Team im Einsatz              15
         einfach darum, da zu sein und             Ein herzlicher Applaus folgt auf
         Wärme, Zeit und Zuneigung zu zei-         Peggy Hug’s Ansprache, so dass auch                       Unser Ziel / Il nostro traguardo 16
         gen. Die Teams arbeiten freiwillig,       Hündin Nera kurz den Kopf hebt,
         unentgeltlich. So kann auch jede          den sie während der ganzen Zeit
         Institution, jeder Patient oder           abwechslungsweise auf unseren Füs-                       Der Förderpreis 2009, in der Höhe
         Bewohner die Möglichkeit haben,           sen gelagert hatte.                                      von Fr. 5’000.–, geht an das Wiesel-
                                                                                                            netz WIN, für die Förderung der Wie-
                                                                                                            sel und deren Lebensgemeinschaften.
                                                                                          Foto: Kurt Blum

                                                                                                            Es folgt ein eingehender Vortrag über
                                                                                                            die Arbeit des Wieselnetzes. Mit
                                                                                                            dabei sind zwei Wiesel, so lebensecht
                                                                                                            präpariert, dass man meint, sie wür-
                                                                                                            den im nächsten Moment vom Red-
                                                                                                            nerInnenpult springen und davon
                                                                                                            wieseln…

                                                                                                            Ein köstlicher Apéro, liebevolle Strei-
                                                                                                            cheleinheiten für Nera, Gespräche
                                                                                                            mit Interessierten und eine vergnüg-
                                                                                                            liche Fotosession auf der kalten
                                                                                                            Steintreppe vor dem Rathaus umrah-
                                                                                                            men den eindrücklichen Anlass. Und
                                                                                                            schliesslich reisen wir heim, in ver-
                                                                                                            schiedene Himmelsrichtungen und
                                                                                                            sind glücklich.
                                                                                                                                      Erika Gedeon

         2
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                                                                                                Es ist wunderbar, wie Cara wieder ein
            Das Weihnachtsgeschenk von Nicki                                                    lebenslustiger, fröhlicher Hund ist.
                                                                                                Ihre Behinderung scheint sie kaum
            Bewohnerinnen und Bewohner des             Es gibt ein Gefühl von Dankbarkeit       zu stören.
            Psychiatriezentrums Münsingen und          und Freude, wenn man erleben darf,
            des Altersheims in Kirchberg haben         wie sonst ein verschlossener Mensch      Bald sind es zwei Jahre her, als Cara
            sich riesig gefreut, als Nicki sie beim    sich mit dem Tier durch oft unbehol-     an jenem grauen Novemberabend in
            Weihnachtsbesuch mit dieser Hunde-         fene Worte und Bewegungen verstän-       ein Auto rannte. Schwerverletzt blieb
            schar überraschte.                         digt, manchmal auch nur durch das        sie liegen. Nach vier Tagen im Tier-
                                                                                                spital kommt der erlösende Telefon-
                                                                                                anruf: «Sie können Cara abholen».
                                                                                                Eine Stunde später sind wir (Caras
                                                                                                «Ferienmutter» und ich) dort. Unser
                                                                                                Hund begrüsst uns mit einem Freu-
                                                                                                dengejaule. Sie will hochspringen,
                                                                                                aber schnell lässt sie sich wieder fal-
                                                                                                len.

                                                                                                «Cara hat keine Nierenverletzung,
                                                                                                wie wir befürchtet haben, aber scho-
                                                                                                nen Sie den Hund. Schützen Sie die
                                                                                                rechte Pfote, der Nervenplexus an der
                                                                                                Schulter ist abgerissen und der Vor-
                                                                                                derlauf gelähmt. Die Verletzungsge-
                                                                                                fahr ist gross. Es wir einige Monate
                                                                                                dauern, bis sie sich erholt. Eine
                                                                                                Behinderung wird aber bleiben». Mir
                                                                                                ist das im Moment völlig egal.
                                                                                                Hauptsache ist, dass ich Cara wieder
                                                                                                habe. Ich werde sie pflegen und tun,
                                                                                                was möglich ist.
            Seit Mai 2002 sind wir regelmässig         Zusammensitzen und die Wärme zu
            dort zu Gast. In dieser Zeit ist so vie-   spüren. Ist das nicht auch ein biss-     Wir sind zu Hause. Cara hüpft auf
            les an Bindung gewachsen. Was oft-         chen Weihnachten?                        drei Beinen zur Haustüre und in die
            mals mit einem scheuen Hingucken                                                    Stube. Sie steuert direkt auf ihren
            oder Lächeln begonnen hat, ist zum         Ich hoffe, dass wir noch oft ein klein   Spielzeugkorb zu und angelt ihren
            Berühren, zum Lachen oder zum              wenig Freude in den Alltag der           grünen Lieblingsball hervor, dann
            Gespräch (auch ohne Worte) mit             PatientInnen bringen dürfen.             schnappt sie den Bär. Alles scheint in
            Nicki geworden. Der Vierbeiner                                                      Ordnung zu sein und sie lässt sich
            gehört zu ihnen.                                                 Romi van Gelder    mit einem kleinen Seufzer auf den
                                                                                                Boden fallen.

                                                                                                In den nächsten Tagen machen wir
                                                                                                kurze Spaziergänge auf dem Schul-
            Cara, der Hinkehund                                                                 haussträsschen, jeden Tag etwa 20
                                                                                                Meter weiter. Eine Drittklässlerin
                                                                                                beobachtet uns aus dem Schulzim-
            Cara ist dorfbekannt. Sie hinkt. Alle      jetzt immer hinken?» «Ja schon, aber     mer und rapportiert zu Hause genau,
            Kinder kennen sie, wir wohnen              sie kann auch so ganz gut rennen         wie weit Cara nun schon gehen
            unmittelbar neben dem Schulhaus.           und Mauslöcher ausbuddeln.» Die          könne und dass sie jetzt einen «Gips»
            Oft, wenn wir am Morgen hinausge-          Schulhausglocke schrillt und die         habe und einen Schuh an der Pfote.
            hen, sind wir plötzlich von einer          Bande saust davon.
            Gruppe kleiner Schüler umringt:                                                     Ich mobilisiere in meinem Kopf
            «Dürfen wir Cara streicheln?» «Ja,         Ich bummle mit Cara auf dem Feld-        Ideen, um die lahme Pfote zu stabili-
            einer ums andere». Die Kinder ken-         strässchen weiter Richtung Töss.         sieren und um Verletzungen vorzu-
            nen die Hundeknigge. Sie wissen, wie       Endlich da. An der gewohnten Stelle      beugen. Eine Kunststoffschiene, die
            sie auf den Hund zugehen müssen,           rennt Cara übermütig die Böschung        einmal mein Handgelenk stützte,
            wie sie die Hand mit den Leckerli          hinunter, plantscht im Wasser herum      wärme ich auf und biege sie für Caras
            hinhalten müssen. Wenn nötig, helfe        und schwimmt dem Stecken nach,           Pfotengelenk zurecht. Innen polstere
            ich etwas nach.                            den ich geworfen habe. Schon steht       ich sie mit Klebefilz. In den Hunde-
            «Braucht Cara den ‹Gips› nicht             sie mit ihrer Beute vor mir: «Beloh-     Shops suche ich nach passenden, sta-
            mehr?» «Und den Schuh?» «Muss sie          nung bitte!»                             bilen Pfotenschutzschuhen. Nach

                                                                                                                                     3
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         wiederholten Anfragen finde ich
         nach einigen Wochen einen Ortho-                                                   Bis heute fahren wir regelmässig
         pädisten, der bereit ist, für Cara eine                                            nach Schaffhausen zur Physiothera-
         Orthese (die Kinder nannten das den                                                pie oder zur Tierärztin in den Thur-
         «Gips») anzufertigen.                                                              gau, die Akupunktur macht. Fast
                                                                                            jeden Abend erhält Cara von mir ihre
         Während der ganzen Zeit wurde ich                                                  Massage. Sie kuschelt sich dann so
         von der Hunde-Physiotherapeutin*                                                   richtig in die Sofaecke und scheint es
         aktiv unterstützt. Sobald Cara keine                                               total zu geniessen. Wir beide haben
         Schmerzsymptome       mehr    zeigte,                                              seit dem Unfall mit seinen Folgen
         begann sie mit Gehübungen auf dem                                                  eine sehr enge Bindung entwickelt.
         Laufband unter Wasser, mit Massage
         und Bewegungsübungen. Zusammen                                                     Was ist nun mit Cara, dem Therapie-
         berieten wir über die Improvisation                                                hund? Etwa drei Monate nach dem
         der Schienen, zusammen waren wir                                                   Unfall besuchten wir wieder Herrn B.
         beim Orthopädisten, um die Anpas-                                                  im Seniorenzentrum «Wiesengrund»
         sung der Orthese zu besprechen.                                                    (s. DOG Nr. 2007/4). «Cara, Cara, was
                                                                                            ist mit deiner Pfote?» Ich nahm die
         Auch die beobachtende Drittklässle-                                                Schiene ab und der Mann strich
         rin wurde aktiv. Sie engagierte ihre                                               behutsam über das Bein. Bald darauf
         Mutter, die uns einige Male nach          Therapiehündin Cara zu Besuch bei        ging es Herrn B. immer weniger gut.
         Schaffhausen chauffierte zur Thera-       Herrn B.                                 Oft lag er im Bett, wenn wir herein-
         pie, solange bis es mir mit Cara wie-                                              schauten. Ich hatte kaum Zeit, das
         der möglich war, mit Postauto und                                                  Tuch auszubreiten, schon sprang
         Zug hinzureisen.                          stert der engagierte Fachmann im         Cara aufs Bett und räkelte sich neben
                                                   Orthopädiegeschäft. Ich pflege die       ihren Freund. Herr B. ist inzwischen
         Ein halbes Jahr später: Cara lernt mit    Wunden. Glücklicherweise hat es nie      gestorben. Seither besuchen wir Frau
         der Orthese gehen und rennen. Sie         eine Infektion gegeben. Nach und         W. Wenn sie auf dem Sofa sitzt und
         tollt mit den anderen Hunden              nach lasse ich Cara ohne Schiene         Cara sich an sie schmiegt, streicht sie
         umher. Tac, tac, tac tönt es, wenn wir    rennen oder in den Bach tauchen. Es      ihr sanft über den Kopf: «Cara, ich
         unterwegs sind. Manchmal drohen           geht immer besser, bis wir diese ganz    hab’ dich furchtbar gern!»
         Druckstellen, dann pröbelt und pol-       weglassen können.
                                                                                                                           Ida Erb

                                                                                            Indikationen in der
         Physiotherapie beim Hund                                                           Tierphysiotherapie
                                                                                            70% an der Hintergliedmasse (davon
         Berufsbild                                – Erstellen des Behandlungsplans         50% am Knie)
         Die TierphysiotherapeutIn analysiert      – Nachweis der Behandlungsqualität       – Arthrose
         und definiert Probleme, die sich im         und dokumentierte Erfolgskon-          – Unfälle ( Kreuzbandriss, Frakturen,
         Körper der Tiere manifestieren.             trolle                                   Luxationen, Stauchungen,
         Sie bietet Lösungswege an, wählt die      – Schmerzlinderung!                        Zerrungen...)
         adäquaten physikalischen Therapien                                                 – Genetisch bedingte Probleme
         und behandelt den Hundepatienten          Ursprünge                                  (Hüftgelenksdysplasie,
         entsprechend seinem Erfolg und Ent-       Der therapeutische Einsatz der             Ellenbogendysplasie )
         wicklungspotential. Sie setzt sich        Hände stellt wohl die älteste physika-   – Muskuläre Probleme
         aktiv für die Prävention ein.             lische Behandlungsform dar, seit es      – Neurologische Probleme
                                                   Menschen gibt. Die Physiotherapie        – Schwellungen, entzündliche
         Grundlagen                                kümmert sich in erster Linie um den        Prozesse (Krebs)
         – Tierärztliche Diagnose verstehen        Bewegungsapparat von Mensch oder
           und interpretieren                      Tier, also Skelett, Gelenke, Muskeln
         – Wahl der Testmethoden                   und Gewebe. Sie ist keine Therapie-
         – Erkennen des funktionellen Pro-         form zur Behandlung innerer Krank-
           blems                                   heiten. Da in einem Organismus aber
         – Formulieren des Therapieziels           alles zusammenwirkt und nichts iso-
         – Wahl der Massnahmen und Tech-           liert zu betrachten ist, hat natürlich
           niken unter Berücksichtigung der        auch die Physiotherapie Einfluss auf
           Kontraindikationen, zusätzliche         andere Körperfunktionen wie Kreis-
           Erkrankungen und andere                 lauf, Durchblutung, Nerven- oder
           Behandlungen                            Lymphsystem.

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            Grenzen der Tierphysiotherapie             – Manuelle Therapien wie Chiro-           Danke Pru!
            – Aggressivität des Hundes, sodass           praktik, Osteopathie
              das Berühren des Hundes durch              Beseitigung von Blockaden in Wir-
              eine Fremdperson nicht möglich             beln und Gelenken
              ist. Zum Schutz des Therapeuten
              ist die Sedation oder der Maulkorb       Der wichtigste Teil in der Tierphysio-
              eine Variante. Doch wie ist dann         therapie ist die Instruktion des Besit-
              die Reaktion des Hundes?                 zers und der Einbau der Therapie ins
            – Ungenügende Kooperation des Hal-         Alltagsleben und auf dem Spazier-
              ters, da ein grosser Teil der Therapie   gang. Für viele Hundebesitzer ist es
              von ihm gemacht werden muss.             aus Kostengründen nicht möglich
            – Wo hört die Tierliebe auf und geht       10x in die Therapie zu kommen. Und
              nur noch auf den Egoismus des            doch braucht es zum Erlernen der
              Halters? (Loslassen können bei           Bewegungsübungen ein paar Thera-
              unheilbaren Prozessen.)                  piesitzungen.

            Elemente der Physiotherapie                Es gibt auch Hundehalter, die sich
            – Massage                                  nicht getrauen, an ihrem Hund
            – Gezielte Gymnastik (aktiv und            manuell etwas zu machen, dann ist
              passiv), Bewegungstherapie               es besser nur Instruktionen für den
              Aufbau und Kräftigung der Musku-         Alltag zu geben, als dass der Besitzer
              latur; Dehnung von Muskeln, Seh-         falsche Techniken anwendet.               10. August 1999 – 11. September 2009
              nen und Bändern; Mobilisation
              von Gelenken; Konditionsverbes-          Im Artikel über Cara von Ida Erb          Als die Briardhündin Pru in unser
              serung.                                  lesen Sie etwas genauer über Mög-         Leben kam, traten wir eine Reise vol-
            – Hydrotherapie (Wassertherapie)           lichkeiten und Grenzen, die uns auch      ler Abenteuer, Lernprozesse und
              Schmerzlinderung, Entspannung,           in der Physiotherapie mit dem Hund        Liebe an. Pru erreichte unser tiefes
              Anregung des Kreislaufs, Abbau           gesetzt sind. Nicht alles kann 100%       Inneres und veränderte uns auf eine
              von Schwellungen. Unterwasser-           geheilt werden, aber unser Ziel ist es,   kaum beschreibbare Weise. Unsere
              laufband oder Schwimmen zur              dem Hundepatienten wieder ein             Liebe zu einander wurde immer grös-
              Muskelstärkung, Beweglichkeits-          lebenswertes Dasein zurück zu geben.      ser.
              verbesserung, Schmerzlinderung           Cara hat zwar heute ein behindertes,
            – Thermotherapie (Wärme- und               aber ein glückliches Leben und kann       Als wir sie von ihrem Krebsleiden
              Kälteanwendungen)                        sogar ihre Aufgabe als Therapiehund       erlösten und sie in meinem Schosse
              Schmerzlinderung, Entspannung,           wieder ausführen.                         für immer einschlief, hatte ich ein
              Anregung des Kreislaufs, Abbau                                                     Gefühl von Verlorenheit und Ver-
              von Schwellungen                         Ich hoffe, den interessierten Lesern      zweiflung. In der Zeit der Trauer
            – Technische Anwendungen                   einen kurzen Einblick in meine            merkte ich, was geschehen ist und
              z.B. Elektrotherapie, Licht- und         Arbeit gegeben zu haben.                  erkenne die Bedeutung von Pru’s
              Lasertherapie,     Magnetfeldthera-                                                guter Seele. Nun staune ich über Pru’s
              pie, Ultraschall. Je nach Methode                                Martina Alich     bewundernswertes Wesen. Was für
              Anregung der Durchblutung, Zel-                               Grubenstrasse 93     eine Ehre erteilte sie uns, eine Strecke
              laktivität, Abtransport von Schad-                           8200 Schaffhausen     unseres Lebensweges mit ihr zu tei-
              stoffen aus den Zellen.                                                            len.
                                                                                                                          Sabine Heiniger

                                                                                                           Das DOG
                                                                                                          findet man
                                                                                                        auch im Internet
                                                                                                             unter:

                                                                                                   www.therapiehunde.ch

                                                                                                                                       5
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         Kurzfassung Protokoll der 15. ordentlichen
         Generalversammlung vom 23. Januar 2010
         Anwesend: 44 Mitglieder                 Fr. 88’183.61 und einem Gewinn von        10. VTHS-Shop
         Entschuldigt: 26 Mitglieder             Fr. 1’298.78.                             Kurt Schober erklärt, dass der Shop
         Vorsitz: Peggy Hug                      Die Revisorin Monika Gosteli verliest     gut läuft. Er bittet bei Bestellungen
                                                 den Revisorenbericht. Sie und Ros-        auf der Combox unbedingt darauf zu
         Traktanden                              marie Traber haben die Buchhaltung        achten, dass die vollständige Adresse
         1. Begrüssung und Präsenzkontrolle,     geprüft und für richtig befunden.         angegeben wird. Es soll ein neuer
             Wahl der Stimmenzähler              Der Revisorenbericht wird geneh-          Flyer für die Shop-Artikel hergestellt
         2. Mutationen der Mitglieder            migt. Die neuen Revisoren werden          werden. Kurt Schober kündigt an,
         3. Genehmigung Kurzprotokoll der        unter Punkt 8 neu gewählt.                dass ab 2012 ein Nachfolger für ihn
             14. GV 2009                         Peggy Hug erteilt Décharge.               gesucht werden muss.
         4. Jahresbericht der Präsidentin
         5. Kassabericht: Jahresrechnung, Re-    6. Jahresbeiträge                         11. Verschiedenes
             visorenbericht, Déchargeerteilung   Peggy Hug beantragt, dass die Jahres-     Peter Aeberhard bedauert, dass dieses
         6. Jahresbeiträge                       beiträge für 2010 unverändert blei-       Jahr kein Vortrag nach der GV statt-
         7. Budget 2010                          ben.                                      findet. Die Mehrheit der Versamm-
         8. Wahlen                               Aktiv-Mitglieder: gratis                  lungsmitglieder stimmt in einer
         9. Anträge                              Passiv-Frei-Mitglieder: gratis            Umfrage dafür, dass im nächsten Jahr
         10. VTHS-Shop                           Passiv-Mitglieder: Fr. 25.– /             am Nachmittag nach der GV wie-
         11. Verschiedenes                       2 Personen Fr. 40.–                       derum ein Vortrag angeboten wird.
                                                 Institutionen: Fr. 100.–
         1. Begrüssung und Präsenzkon-           Die Mitglieder-Beiträge werden ge-        Nächste GV: Samstag, 29. Januar
         trolle, Wahl der Stimmenzähler          nehmigt.                                  2011,   Restaurant    Szenario,
         Die Präsidentin, Peggy Hug, begrüsst                                              Steinhausen, mit Vortrag am
         um 10.00 Uhr die anwesenden Mit-        7. Budget 2010                            Nachmittag
         glieder und insbesondere die 2          Die Kassiererin Renate Uhlmann
         Ehrenmitglieder, Theo Müller und        erläutert das Budget 2010. Sie            Peggy Hug beschliesst die 15. GV
         Beat Dudle. Die Versammlung             erwähnt speziell, dass wir auch dieses    vom 23. Januar 2010 um 11.00 h.,
         gedenkt während einer Schweigemi-       Jahr ein Wochenende für Teamtrai-         dankt allen für ihr Erscheinen und
         nute drei Mitgliedern, welche im Jahr   ner und Richter organisieren werden,      lädt zum anschliessenden Mittages-
         2009 verstorben sind.                   was den Posten Weiterbildung              sen ein.
                                                 erhöht. Zudem fallen Kosten für die                            Für das Protokoll:
         2. Mutationen                           Gestaltung der neuen Homepage an.                     Beatrice Merian (Aktuarin)
         Der Mitgliederbestand per 23.1.2010     Für 2010 erwarten wir weniger Spen-
         sieht wie folgt aus: 1’132 Aktiv- und   den. Deshalb rechnet sie mit einem
         Passivmitglieder; davon 536 Aktiv-      Verlust von Fr. 12’000.00.
         mitglieder und 596 Passivmitglieder.    Das Budget wird genehmigt.
         Zuwachs 65 Mitglieder.                                                              Vortrag an nächster GV
                                                 8. Wahlen
                                                                                             Liebe VTHS Mitglieder
         3. Genehmigung Kurzprotokoll            2010 ist ein Wahljahr.
         der 14. GV 2009                         Renate Uhlmann tritt aus dem Vor-           An der diesjährigen GV bedauerte
         Das Kurzprotokoll wurde im DOG          stand und damit als Kassiererin             Peter Aeberhard, dass wir keinen
                                                                                             Vortrag organisiert haben.
         2/2009 abgedruckt. Wird genehmigt.      zurück. Als Nachfolgerin schlägt
                                                                                             Auf vielseitigen Wunsch der GV-
                                                 Peggy Hug Heidy Gilgen-Keller vor.          TeilnehmerInnen werden wir die
         4. Jahresbericht Präsidentin            Der Vorstand soll aufgestockt wer-          nächste GV (Samstag, 29. Januar
         Der Jahresbericht wurde im DOG          den. Als zusätzliches Mitglied schlägt      2011) mit einem Vortrag am Nach-
         1/2010 veröffentlicht. Wird geneh-      Peggy Hug Lucia Rietiker vor.               mittag kombinieren.
         migt.                                   Als Revisoren werden folgende Perso-        Gerne nehme ich euren Wunsch
                                                                                             betreffend Thema, am liebsten
         Peggy Hug bedankt sich bei allen        nen vorgeschlagen:
                                                                                             gleich mit Angabe zu einer Refe-
         Mitgliedern des Vereins für ihre        Neu: 1. Revisorin: Rosmarie Traber; 2.      rentin oder Referenten, entgegen.
         Unterstützung und Arbeit.               Revisor: Werner Stöckli; Ersatzreviso-      Die Dauer sollte ca. 2 Stunden
                                                 rin: Esther Beutler                         betragen.
         5. Kassabericht,                        Alle Personen, inkl. der restliche Vor-
                                                                                             Ich freue mich auf eure Vorschläge
         Jahresrechnung, Revisoren-              stand in globo, werden einstimmig
         bericht, Déchargeerteilung              gewählt.                                    Daniela Albisser, Libellenrain 19,
                                                                                             6004 Luzern, Tel. 041 525 03 02,
         Die Jahresrechnung schliesst per 31.
                                                                                             E-Mail: daniela.albisser@gmx.ch
         Dezember 2009 mit einem Aufwand         9. Anträge
         von Fr. 86’884.83, einem Ertrag von     Es wurden keine Anträge eingereicht

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                                                       Wänn Ihr alles so gschtaltet, wien      Renate Uhlmann
            Liebi Renate                               ich’s bache ha, wirsch Du, d’Leila
                                                       und Din Maa vill Fröid dämit ha und
                                                                                               verabschiedet
                                                       es hätt sogar Platz für no meh Änkel-
                                                       chinde.
                                                                                               sich
            Wie Du weisch, isch es üblich worde,
            dass ich bi der Verabschiedig vomene       Wie Du a mim Modäll gschesch,           Werte VTHS-Mitglieder
            Vorstandmitglied irgend öpis Persön-       chönnti me i Eurem Garte en grosse
            lichs bache.                               Schwümmteich baue, d’Leila chönnti      2004 wurde ich in den Vorstand
                                                       drin schwümme lärne. Du chöntisch       gewählt und übernahm von Beatrice
            Bim Werner isch es für mich sehr           Dis Aqua-Fit drin betriibe und müe-     Graf das Amt der Kassierin. Ich
            liecht gsi zwüsse was ich bache söll,      stisch nüme is Hallebad ga.             machte diese Arbeit sehr gerne, ist es
            au für alli Davoser-Insider isch es klar                                           doch mein Beruf. Aber da auch ich
            gsi, de Werner mit Pfanne zverbinde.       Uf mim Modäll gschesch Du d’Leila       nicht jünger werde und noch
            Also han ich die verschiedenste Krea-      im Schwümmring am schwümme              gesundheitliche    Probleme     dazu
            tione vo Pfanne bache.                     üebe und Du machsch gnüsslich           kamen, wurde mir diese Arbeit
                                                       d’Uebig mit de „Schwümmnudle“,          zuviel. Deswegen trat ich an der GV
            Aber für Dich öpis zfinde, hät mir vill    indem du si under Dini Äerm gno         als Kassierin und Vizepräsidentin
            Chopfzerbräche bereitet; es isch           häsch und under Wasser Velo             zurück.
            würklich nöd eifach gsi. Doch plötz-       fahrsch. Din Maa liit uf em Badtuech
            lich, i allerletschte Minute, isch doch    under de Böum und schlaft und de
            no die zündendi Idee cho. Ich ha           Benny hüetet s’nöchschti Baby.
            nume no schnäll am Werner müesse
            alüte, ob Du en Garte häsch; sunscht       Wänn nach ville Jahre alli Änkel-
            hätt ich witer hirne müesse. Da Ihr        chinde usgfloge sind und Du nüme
            en Garte händ, han ich mini Idee           am Aqua-Fit interessiert bisch,
            zum Glück chöne verwürkliche.              chönntet Ihr de Teich trotzdem
                                                       witerhin bruche. Setzet eifach gnüe-
            Drum han ich es Modäll zum nama-           gend Fisch im Teich us und Din Maa
            che für Eure Garte bache. Ich hoffe,       fischt Dir dänn jede Tag Eures Nach-
            dass Du jetzt au e chli meh Zyt für        tässe use.
            Dich und für Dini Äenkelin Leila ha
            wirsch, dänn wär nämli mis Projekt         En Guete!
            ideal.                                                                     Peggy

                                                                                               Teamtrainerin in Thun, Richterin
                                                                                               und Prüfungsleiterin in Kichberg
                                                                                               werde ich bleiben.

                                                                                               Ich habe in Heidy Gilgen-Keller eine
                                                                                               würdige, vertrauensvolle und fähige
                                                                                               Nachfolgerin gefunden.

                                                                                               Ich danke euch Allen für das Ver-
                                                                                               trauen, das ihr mir entgegen gebracht
                                                                                               habt.

                                                                                               Merci viel Mal.
                                                                                               Eure
                                                                                                                    Renate Uhlmann

                                                                                               Heidy, dir wünsche ich alles Gute als
                                                                                               Kassierin und wünsche dir die volle
                                                                                               Unterstützung des Vorstands und
                                                                                               unseren Mitgliedern. Meine hast du!
            Mit diesem selbstgebackenen, fantasievoll dekorierten Kuchen und der humorvollen
            kurzen Ansprache dazu, verabschiedete Peggy Hug an der Generalversammlung das      Auf gutes Gelingen
            langjährige Vorstandsmitglied, Renate Uhlmann.                                                                    Renate

                                                                                                                                   7
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             Weiterbildung für Aktivmitglieder
             Es freut mich, euch zu untenstehender Weiterbildung einzuladen. Wie ihr seht, ist die Teilnehmerzahl begrenzt.
             Deshalb gilt die Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen. Bitte geht von einer Teilnahme ohne Hund aus. Wir
             brauchen jedoch ca. 6 Hunde, um am Nachmittag üben zu können. Ich werde direkt auf die TeilnehmerInnen
             zugehen, deren Hunde wir brauchen.

             Anmeldeschluss ist der 3. April 2010
             Daniela Albisser, Libellenrain 19, 6004 Luzern, Tel. 041 535 03 02 / E-Mail: daniela.albisser@gmx.ch

             Thema: Was ist Kinesiologie, wo und wie wird Kinesiologie angewendet.
             Die Methode Kinesiologie wird der Präventivmedizin zugeordnet und dient der Gesundheitsförderung und
             Gesundheitserhaltung. Sie geht davon aus, dass sich unser Denken und Fühlen auf den Körper auswirkt und
             umgekehrt. Das Hauptarbeitsinstrument der Kinesiologie ist der Muskeltest, mit dem Energieungleichgewichte
             und -blockaden festgestellt werden.

             Datum:          Samstag, 10. April 2010
             Dauer:          10.00 bis 12.00 Uhr und 13.30 bis max. 15.30 Uhr
                             Vor Kursbeginn kann man sich in der Cafeteria treffen.
                             Nach dem Kurs steht dejenigen, die sich noch austauschen wollen,
                             der Speisesaal bis max. 17.00 Uhr zur Verfügung
             Ort:            Seniorenzentrum Wiesengrund, Konzertsaal, Wülflingerstr. 7, 8400 Winterthur (s. Wegbeschreibung)
             Teilnehmerzahl: Max. 24 Personen
             Hunde:          Wir brauchen ca. 6 Hunde. Die anderen TeilnehmerInnen bitten wir, die Hunde zu Hause zu lassen.
             Kosten:         Der VTHS übernimmt folgende Kosten:
                             – die Weiterbildung
                             – Mineralwasser während der Weiterbildung
                             – Mittagessen inkl. Mineralwasser und Kaffee

             Kursziel
             – Sie wissen was Kinesiologie ist.
             – Sie lernen für Ihren Alltag einfache kinesiologische Anwendungen kennen.
             – Sie erhalten Informationen über die Tierkinesiologie und dazu einige Anwendungsmöglichkeiten.

             Kursinhalt
             Der Schwerpunkt liegt bei der kinesiologischen Behandlung am Menschen. Ein weiterer Teil wird der Tierkine-
             siologie gewidmet. Sie werden informiert über die Hintergründe und Absichten dieser Methode. Sie probieren
             mit unserer Anleitung Anwendungsmöglichkeiten der Kinesiologie aus. Sie erfahren Wissenswertes über den
             Muskeltest, die Meridiane (Energiebahnen), wie bestimmte Bewegungsübungen auf das Hirn und folglich auf
             das Lernpotenzial wirken. Sie erfahren, wie die
             Kinesiologie am Tier (Hund) umgesetzt werden
             kann. Sie bekommen die Gelegenheit, einige
             Techniken direkt am Tier zu üben.

             Kursleitung
             Sonja Zemp und Doris Fenner, praktizierende
             Kinesiologinnen

             Anreise Seniorenzentrum Wiesengrund, Wülflin-
             gerstrasse 7, 8400 Winterthur

             zu Fuss
             Hinter dem Bahnhof leicht rechts (ca. 2 Minuten).
             Man sieht das 9 stöckige, gelblich-beige Hoch-
             haus gut.
             Der Eingang liegt an der grossen Hauptstrasse
             (Wülflingerstrasse 7).

             mit dem Auto
             um die Liegenschaft herum hat es genügend
             weisse Parkplätze. Ein Parkhaus befindet sich
             beim Bahnhof

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              Therapiehunde-Treff Raum Zürich
              Wanderung mit Hunden,
              Gedankenaustausch und Mittagessen

              Sonntag: 16. Mai 2010, 10.00 Uhr

              Treffpunkt:
              Parkplatz Sportanlage Mönchaltorf

              Wie letztes Jahr werden wir eine Wande-
              rung in der Umgebung von Mönchal-
              torf/Uster durchführen und hoffen, dass
              viele kommen werden, auch Teams, wel-
              che den Kurs nicht in Uster absolvierten.

              Anmeldung bis 8. Mai an:
              Peggy Hug, Tel. 044 948 04 60,
              E-Mail: peggy.hug@bluewin.ch

              Therapiehunde–Treff Raum Ostschweiz
              Thema: Erfahrungsaustausch, Fragen,
              Anregungen

              Datum: Montag, 30. August 2010,
              um 14.00 Uhr

              Ort: Altersheim Lindenhügel,
              Zeughausstr.25, 9053 Teufen

              An- und abmelden bis 23.8.2010 an:
              Gerda Thoma, Heldaustr. 46, 9470 Buchs,
              Tel. 081 756 52 36, 078 638 34 98,
              E-Mail: gkthoma@bluewin.ch

              Wir freuen uns auf euer Kommen.

              Gerda Thoma und Elvira Stäuble

              Therapiehunde-Treff Zentralschweiz
              Wir treffen uns zu einem gemütlichen Zusammensein mit regem Gedankenaustausch.

              Die Treffen sind jeweils in der Region Zug. Die Termine finden ungefähr alle 6 Wochen nach gemeinsamer
              Absprache statt.

              Genauere Infos bekommt ihr bei:
              Silvia Kälin, Natel 079 744 80 81, E-Mail: s.kaelin@greenmail.ch

              Ich freue mich auf viele interessante Gespräche.

                                                                                                                       9
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              Berner VTHS – Wanderung
              Datum:             Samstag, den 5. Juni 2010
                                 Es sind alle Mitglieder (auch Nicht-Berner) mit Familie eingeladen.

              Variante 1:        Mit Auto zum Restaurant Pochtenfall
                                 Treffpunkt 12.00 Uhr

              Variante 2:        Spaziergang von Aeschiried nach Suld, Dauer ca. 1 Stunde.
                                 Schöner Spaziergang an der Suld entlang.
                                 Besammlung um 10.00 Uhr beim Parkplatz Schulhaus Aeschiried.

              Anmeldungen an:    Renate Uhlmann, Flühlistrasse 20A, 3612 Steffisburg,
                                 Tel. 033 437 47 33, Fax 033 437 97 35, E-Mail: uhlmannr@bluewin.ch
                                 (bitte das „r“ für Renate hinter uhlmann nicht vergessen)

              Ich freue mich auf eure Anmeldungen bis am 21. Mai 2010 (damit ich im Restaurant Bescheid geben kann).

              Auf bald!

              Mit einem lieben Gruss
              Renate

                          Alle Treffs sind auch für Aktiv-Mitglieder
                                aus anderen Regionen offen.

         Unser Aktivmitglied, Armin Scheidegger, hat an der Generalversammlung über seine Erfahrungen und die positiven Auswirkungen
         der Therapiehunde-Einsätze berichtet. Seine Gedanken dazu wollen wir euch nicht vorenthalten.
                                                                                                                         Der Vorstand

         Die Therapiehunde-Teams
         und ihre Erfolge
         Der soziale und fröhliche Therapie-       Vertrauen
         hund sucht den engen Kontakt zu           Geborgenheit
         den Menschen mit gesundheitlichen         Akzeptanz
         Beeinträchtigungen und erweckt            Treue
         ihnen die Sinnesempfindungen für          Eigenliebe
         genüssliche    Lebensimpulse.   Der       Freundschaft
         Teampartner oder Hundeführer nutzt        Hoffnung
         seine Begabungen, die idealen Thera-      Selbstwertgefühle
         pie- und Betreuungserfolge von            Lebenslust
         Hund und Mensch zu verwirklichen.         Vitalität
         Der Therapiehund aktiviert die viel-      und…
         seitigsten Bedürfnisse für uns Men-
         schen.

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            Il mio nome è Milla                                                                    Poi c’è C. che arriva di corsa e si
                                                                                                   precipita sul «testone» della Milla,
                                                                                                   l’accarezza dicendole «bella, bellis-
            Da parecchi mesi ormai Milla ed io ci       «al piede» e così Milla si rimette in      sima… posso darle i biscotti?» «Cer-
            rechiamo presso la Casa Faro a Riaz-        carreggiata… Durante il tragitto A. è      tamente», rispondo io, «dalle l’ordine
            zino a rendere visita ai numerosi           un attento osservatore e si diverte in     – seduta – e poi può ricevere il bis-
            ospiti che vi soggiornano. In partico-      special modo ad osservare le auto          cotto.»
            lare andiamo a trovare A., una per-         parcheggiate; vuol conoscere le mar-
            sona che vive in sedia a rotelle. Se è      che, ne descrive il colore e si ricorda    A volte in sala c’è pure Blacky, il gatto
            bel tempo ci rechiamo a fare una pas-       perfettamente se vede qualcuna un          nero sdraiato sul divano: allora la fac-
            seggiata lungo una stradina che             po’ particolare.                           cenda si complica un po’ poiché devo
            costeggia un piccolo ruscello. Ad A.                                                   canalizzare tutta la mia energia verso la
            piace tenere la Milla con un secondo        Milla ama tantissimo l’acqua per cui,      Milla per fare in modo che la sua atten-
            guinzaglio mentre cammina a fianco          verso la fine della passeggiata la las-    zione non sia focalizzata sul gatto.
            della sedia a rotelle. A volte il cane si   ciamo entrare nel ruscello a bagnarsi
            distrae un attimo e comincia a tirare,      o a rinfrescarsi. A. l’osserva divertito   L’ultima visita che abbiamo fatto è
            allora A. sa che deve darle il comando      mentre sguazza nell’acqua e fa pure        stata molto gratificante per A.; gli ho
                                                        qualche commento quando a volte            chiesto se avesse avuto piacere di spaz-
                                                        esce dall’acqua del ruscello non pro-      zolare la Milla e, con mia grande gioia
                                                        prio pulita. Allora ci fermiamo un         ha risposto di si. Infatti prima d’ora
                                                        attimo nella piazzola e l’asciughiamo      era abbastanza titubante nel contatto
                                                        bene affinché possa tornare in ordine      diretto con il cane per cui ho pensato
                                                        a Casa Faro.                               che con una spazzola in mano avesse
                                                                                                   meno timore ad avvicinarsi. Infatti
                                                        Al rientro di solito troviamo gli altri    così è stato, ha cominciato a spazzo-
                                                        ospiti in sala: c’è chi manifesta parti-   lare la Milla, seppur in modo malde-
                                                        colare attenzione alla Milla e chi         stro, ma per lui era una grande gioia.
                                                        invece resta abbastanza in disparte,       Dapprima ha spazzolato la testa poi la
                                                        osservando. In particolare ci sono         schiena, la pancia e infine anche la
                                                        M. e C. che esprimono a modo loro          coda… «Guardate come spazzolo la
                                                        l’attenzione verso il cane; M. l’acco-     Milla», diceva, «ecco avete visto come
                                                        glie sempre con buon umore: «Ciao          A. spazzola bene la Milla?» (dicevo io).
                                                        cagnona!» poi immancabilmente
                                                        commenta: «Buona la carne di cane,         Grazie Milla per la tua pazienza, la
                                                        l’ho già mangiata e in Cina servono        tua dedizione e il tuo amore per l’Es-
                                                        menù a base di riso e cane». «Ok M.        sere umano. Ti dobbiamo tanto!
                                                        rispondo io, sarà buona la carne di
                                                        cane ma lasciamo stare la Milla!»                                   Milena Gilardi

            Welpenerziehung                             aufzunehmen (Sozialisation). Alles
                                                        Gute, was er jetzt kennen lernt, wird
                                                                                                   dieser Zeit im Hirn stattfinden, bil-
                                                                                                   den die spätere Grundlage zum Ler-
                                                        ihn sein Leben lang begleiten und          nen und Verknüpfen des ganzen
            Braucht es das überhaupt? Ist               ihm seine Entscheidungen, sein Han-        Weltgeschehens.
            das sinnvoll?                               deln und seine Anpassung an unsere
                                                        Welt erleichtern. Alles was er nicht       Welpen kommen ca. ab der 9. bis zur
            Ja, aber nur, wenn es ein guter Wel-        kennen gelernt hat, wird ihm später        16. Woche in die Welpenschulen.
            penkurs ist. Schlechte Welpenkurse          Angst machen. Also Welpen, die in          Was sollten sie da profitieren?
            können mehr Schaden anrichten, als          einer stimulusarmen Umgebung auf-          – Das Kennenlernen anderer Rassen
            man ahnt.                                   gewachsen sind, werden immer               – Kinder und Erwachsene
                                                        Mühe haben in ihrem Leben. Hier            – die Beisshemmung ausbauen v.a.
            Hundewelpen öffnen nach ca. 10 bis          sind also die Züchter gefragt, sowohl        auch gegenüber dem Menschen
            14 Tagen die Augen und die Ohren.           betreffend der genetischen Auswahl,        – still halten
            Damit beginnt die Prägungs- und             wie auch den Welpen möglichst viel         – auf ihren Namen hören
            Sozialisierungszeit. Der Welpe prägt        Positives zu bieten. Diese Zeit dauert     – Geräusche
            sich das Bild seiner Mutter und             bis zur 12. (ev.16.) Woche. Ab dann        – sich an allen Körperteilen anfassen
            Geschwister ein (Prägung) und               gilt der Spruch: Was Hänschen nicht          lassen
            beginnt mit seiner Umgebung und             lernt, lernt Hans nimmermehr! Also         – liebkosen und sich dann auch
            den Menschen immer mehr Kontakt             alle positiven Verknüpfungen, die in         wohlig auf den Rücken zu legen

                                                                                                                                         11
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         – wenn ein erwachsener Hund dabei         serhalb des geschützten Rahmens           Beisshemmung nicht in den Griff
           ist, dass dieser anders als die Wel-    geübt werden muss, eben über alle         bekommt, – also den hyperaktiven
           penkollegen behandelt werden            Fragen, die beim Grosswerden unse-        Welpen. Diese beiden könnten, wenn
           muss und dass die Welpen evtl.          res Welpen auftauchen. Fehler in die-     dies nicht früh genug erkannt wird,
           von diesem korrigiert werden            ser Zeit sind oft nicht wieder gut zu     als Erwachsene einen Beissunfall
         – aber auch kontrolliertes Spiel          machen.                                   haben. Eine frühe Abklärung durch
           untereinander                                                                     einen Verhaltensmediziner und The-
                                                   Und nicht zuletzt sollten die Leiter      rapie ist eine grosse Chance für diese
         eben möglichst Vieles, den Welpen         denjenigen Welpen erkennen, der           Hunde.
         individuell angepasst.                    aus einer stimulusarmen Umgebung
                                                   kommt und deshalb mit vielen Situa-       Es gilt: Welpenschulen sollten eine
         Aber es geht nicht nur um die Wel-        tionen Mühe bekundet, z.B. dass ihn       gute Begleitung von Welpen und
         pen, sondern auch um deren Besitzer.      keine fremden Menschen berühren           Menschen sein, um die letzten
         In einer guten Welpenschule wissen        können, oder er erschrickt und sich       Wochen der Sozialisierung auf das
         die Leiter auch Bescheid über Fütte-      bei jedem lauteren Geräusch ver-          Beste zu nutzen und zu fördern!
         rung, Impfungen, Erkrankungen,            kriecht usw. (der deprivierte Welpe).
         Entwurmungen, wie ein Welpe stu-          Oder aber, denjenigen Welpen, der                          Dr.med.vet. Susi Paul
         benrein wird, wie und was alles aus-      seinen Bewegungsdrang und seine

         Zwei unterschiedliche Therapiehunde-Einsätze mit Arla
         Besuch bei Nebil                          waren eine sehr lange Zeit. Das           ben wollte. Ich konnte mir schlicht
         im Kindergarten                           Schweigen vom Gegenüber war sehr          nicht mehr vorstellen, wie es weiter-
         Als Therapiehundeführerin kann ich        schwer zu ertragen. Aus dem               gehen sollte. Natürlich konnte Arla
         mich mit meiner seit drei Jahren aus-     Gespräch mit der heilpädagogischen        auch die restlichen 40 Minuten des
         gebildeten Therapiehündin «Arla»          Lehrerin konnte ich jedoch entneh-        Therapie-Einsatzes mit anderen Kin-
         bereits an verschiedenen Erfolgen         men, dass Nebil sich immer sehr auf       dern zusammen sein und spielen,
         erfreuen. Unsere erste Aufgabe war,       Arla freute. Ich konnte das nicht ver-    aber ich versuchte meine ganze Kraft
         in einem Kindergarten mit heilpäd-        stehen, da ich nie ein Lächeln auf sei-   auf Nebil zu konzentrieren. Es war
         agogisch betreuten Kindern (Autis-        nen Lippen oder ein Strahlen in sei-      eine Herausforderung für mich und
         mus), Liebe, Nähe und Vertrauen zu        nem Gesicht sah.                          auch für Arla. Ich konnte und durfte
         geben. Arla, eine in ihrem Wesen                                                    einfach nicht aufgeben.
         sehr ruhige und abgeklärte Hündin,        Arla war geduldig und wartete weiter
         übernahm in dieser Aufgabe meist          auf ein Zeichen von Nebil. Ich muss       Nachdem ich mich etwas mit der
         die Initiative. Sie sass oder lag und     gestehen, dass ich schon fast aufge-      Krankheit (Autismus) auseinanderge-
         wartete was passiert. Durch ihre Ruhe
         holte sie sich das Vertrauen der Kin-
         der sehr rasch. Unser erfolgreichster
         Einsatz war Nebil, ein autistischer 6-
         jähriger Junge, der mit niemandem
         sprach, keinem in die Augen schaute
         und nicht mit anderen Kindern
         spielte. Er hatte keine Eigeninitiative
         und kapselte sich von den anderen
         ab.

         Die ersten Besuche bei Nebil waren
         sehr schwierig. Wir sassen oft ganz
         alleine in einem Raum und es
         geschah nichts. Arla lag da und war-
         tete. Nebil war desinteressiert und
         sass mir gegenüber, den Kopf und
         den Blick auf den Boden gerichtet,
         keinen Augenkontakt, keine Konver-
         sation. Meine Bemühungen, ihn zum
         Reden zu bringen oder zum Strei-
         cheln von Arla, blieben ohne Erfolg.
         Zwanzig Minuten alleine mit Nebil

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            setzt hatte und diese danach etwas        gekommen war, wollte ich noch            zupfte zuerst, klopfte ihr auf den
            besser verstand, versuchte ich eine       nicht definitiv zusagen, Jörg regel-     Rücken und streichelte sie. Die Hand
            neue Taktik. Ich wusste, dass Nebil       mässig zu besuchen. Mein erster          öffnete sich und er streichelte ganz
            gerne Büchlein anschaute und              Besuch machte ich in Begleitung          ruhig über ihren Rücken. Es war fan-
            brachte ihm ein Buch mit einer Hun-       einer VTHS Kollegin, die Jörg vorher     tastisch und ich bemerkte, wie ruhig
            degeschichte in Bildern mit. Das          regelmässig besuchte. Auf diesem         Jörg dabei war.
            Büchlein legte ich vor Nebil auf den      ersten Spaziergang war er etwas unru-
            Boden und liess Arla neben ihm Platz      hig, vermutlich, weil er mich nicht      Als es einmal regnete und wir nicht
            machen. Dabei habe ich Nebil aufge-       kannte. Trotzdem war Arla ruhig und      auf unseren obligaten Spaziergang
            muntert, das Büchlein anzuschauen.        orientierte sich immer wieder an mir.    konnten, haben wir Jörg auf eine
            Nun kam das Warten. Es vergingen          Sie machte es einfach ganz toll.         Matte auf den Boden gelegt. Arla
            zwei, drei, fünf Minuten. Ich kann                                                 kuschelte sich ganz nah zu ihm. Da
            nicht mehr sagen, wieviel Zeit ver-       Als wir nach Hause kamen, war ich        er an diesem Tag ziemlich unruhig
            strich, als ich endlich eine Bewegung     ziemlich in mich gekehrt und Arla        war und die Beine und Arme nicht
            von Nebil wahrnahm. Nebil sass bei        schlief ein paar Stunden. Ich wusste     ruhig halten konnte, war es eine
            Arla, das Büchlein hielt er verkehrt in   nicht, ob ich diese Aufgabe bewälti-     etwas schwierige Aufgabe. Arla lag
            den Händen und Arla’s Kopf lag auf        gen kann. Vermutlich musste ich          jedoch gutmütig und ruhig neben
            seinem Schoss. Es war ein wunder-         mich besser mental darauf vorberei-      ihm und so konnten wir ihm ca.
            schönes Erlebnis und ich musste mich      ten. So fing ich an, mich über diese     zwanzig Minuten Wärme und Gebor-
            anstrengen, meine Gefühle unter           Behinderung zu informieren, damit        genheit geben.
            Kontrolle zu halten. Ich liess die zwei   ich sicherer im Umgang mit Jörg
            eine Weile ohne Worte so verweilen        werde.                                   Arla und ich besuchen Jörg jetzt regel-
            und beendete dann die Sitzung.                                                     mässig alle 14 Tage und ich bin über-

            Von diesem Moment an besserte sich
            Nebil’s Zustand mehr und mehr. Er
            erzählte mir aus dem Büchlein, das er
            meistens verkehrt herum in der Hand
            hielt, streichelte und bürstete Arla
            und fing an, sich mit anderen Kin-
            dern zu verständigen. Es war ein
            Erfolg, unser erster, der uns sehr
            berührt hat.

            Diese Erfahrung zeigt, dass Hunde in
            der Lage sind, ohne Vorurteile und
            mit Ruhe und Geduld eine Vertrau-
            ensbasis aufzubauen. Dazu braucht
            es keine Worte. Arla war einfach da,
            bietete sich an, drängte sich aber
            nicht auf. Das Ziel wurde erreicht.

            Auch wenn Nebil nie ein ganz nor-
            males Leben führen kann, hat meine
            Hündin es fertig gebracht, ihm ein
            Lächeln auf das Gesicht zu zaubern        Also bereitete ich mich auf den zwei-    zeugt, dass er sich darauf freut.
            und ihm eine kleine Sicherheit, etwas     ten Besuch bei Jörg vor, den Arla und    Anfangs dachte ich, dass Jörg uns
            Vertrauen und Wärme zu geben.             ich nun alleine machen mussten.          überhaupt nicht wahrnimmt. Dessen
                                                      Jörg war dieses Mal ganz ruhig. Wir      bin ich mir heute nicht mehr sicher.
            Besuch bei Jörg im Behinderten-           spazierten los und ich sprach mit        Ich glaube sogar, dass er alles auf-
            wohnheim Bottmingen                       ihm wie mit einem ganz normalen          nimmt, was um ihn herum geschieht.
            Seit geraumer Zeit besuchen Arla und      gesunden Menschen und streichelte        Wir schauen uns die Trams bei der
            ich Jörg im Behindertenwohnheim           ihm über die Schulter oder über das      Haltestelle an, das Bächlein mit den
            in Bottmingen. Jörg ist seit Geburt       Haar. Arla machte es sehr gut und lief   Enten und wenn ich ihn frage, ob ich
            cerebral gelähmt und schwer behin-        neben dem Rollstuhl, so dass Jörg sie    wieder kommen soll, meinte ich sogar
            dert. Er kann nicht sprechen und          sehen konnte. Nach einer halben          ein Lächeln in seinen Augenwinkeln
            nicht laufen. Alleine zu essen oder       Stunde machten wir bei einer Bank        zu sehen. Es ist eine wunderbare Auf-
            sich zu waschen ist ebenfalls nicht       eine Pause. Arla stand auf der Bank      gabe und wir freuen uns jedes Mal,
            möglich.                                  und ich kniete hinter dem Rollstuhl,     wenn wir Jörg besuchen und hoffen,
                                                      damit ich alles unter Kontrolle hatte.   dass wir das noch lange tun dürfen.
            Da ich mit einem solchen Krank-           Es dauerte nicht lange, da legte Jörg
            heitsbild noch nie in Berührung           die Hand auf das Fell von Arla. Er                            Karin v. Schroeder

                                                                                                                                   13
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         Das Tertianum Friedau in Frauenfeld hat uns freundlicherweise erlaubt, den nachstehenden Artikel abzudrucken, der dieses Früh-
         jahr in der Hauszeitung «Friedau-Revue» erscheint (Anmerkung der Redaktion).

                                                                         schlug mein Mann vor, einen Hund aufzuziehen damit
         Therapie durch Zuneigung                                        ich, nebst dem Führen des Haushalts, eine Zusatz-Aufgabe
                                                                         hatte. Damit kam ich in den Besitz meines ersten Hundes.
                                                                         «Maxi» wurde in den nächsten Jahren ein Familienmit-
                                                                         glied und meine treue Begleiterin. Sie war an meiner Seite,
                                                                         wenn es mir nicht so gut ging und brachte mich dazu,
                                                                         wieder aus dem Haus zu gehen. Mit ihrer Hilfe und der
                                                                         Hilfe meiner Familie bekam ich meine Krankheit in den
                                                                         Griff. Leider mussten wir sie viel zu früh, nämlich im
                                                                         Alter von sechs Jahren, gehen lassen. Ihr Verlust war für
                                                                         meine Familie und mich ein schwerer Schlag.

                                                                         Irgendwann entschlossen wir uns, wieder einen Hund bei
         Der Verein Therapiehunde Schweiz                                uns aufzunehmen. Wie schon mein erster Hund, so hat
                                                                         auch diesmal «Elenia» mich ausgesucht (und nicht ich
         Der Verein Therapiehunde Schweiz wurde 1994 von Ursula          sie). Neben «Einstein» gehört sie nun ebenfalls zu unserer
         Sissener gegründet. Die Grundidee dabei war: Die bedingungs-    Familie.
         lose und wohltuende Liebe, die ein Therapiehund geben kann,
         soll sich jeder leisten können.                                 Durch eine Sendung über Therapiehunde im Fernsehen
                                                                         wurde ich auf den Verein aufmerksam. Da «Elenia» die
         Um dies zu ermöglichen, bildet der VTHS interessierte           perfekten Voraussetzungen eines Therapiehundes mit-
         Halter zusammen mit ihrem Hund zu Teams aus. Nach               bringt, entschloss ich mich, die Ausbildung zu absolvie-
         erfolgreicher Abschlussprüfung sind diese fähig, überall        ren. Dort lernten wir (auch in der Praxis) mit behinderten
         dort Einsätze zu leisten, wo sie gebraucht werden, z.B. in      und gebrechlichen Mitmenschen umzugehen. Die Hunde
         Spitälern, Alters- und Pflegeheimen, Rehabilitationsklini-      wurden an Rollstühle, Gehilfen, Kindergeschrei und vie-
         ken, usw. Der Halter ist nur mit seinem eigenen Hund,           les mehr gewöhnt. Die Freude und Dankbarkeit, die ich
         dem Familienhund, im Einsatz. Die Besuche erfolgen              von diesen Menschen erfahren durfte hat mich in mei-
         kostenlos und freiwillig mit dem Ziel, das körperliche und      nem Entschluss bestärkt, dieser wichtigen Aufgabe weiter-
         mentale Wohlbefinden der besuchten Personen zu erhal-           hin nachzugehen.
         ten, bzw. zu fördern. Ziel und Zweck des VTHS sind Ein-
         sätze für tiergestützte Therapien / Fördermassnahmen.

         Der Bericht von Teresa Felder:
         Vor 14 Jahren wurde ich krank. Es folgten mehrere Opera-
         tionen und langwierige Therapien. Als sich mein Gesund-
         heitszustand auch nach langer Zeit nicht bessern wollte,

                                                                         Seit Frühling 2009 bin ich nun in der Friedau und besu-
                                                                         che jeden Dienstag Frau Fehr. «Elenia» freut sich jedes
                                                                         Mal auf die Spaziergänge und geniesst es von den Bewoh-
                                                                         nern gestreichelt zu werden. Für mich selber ist es schön
                                                                         zu sehen, wie sich «Elenia» mit der Zeit auch den Bewoh-
                                                                         nern nähert, die anfänglich eher ängstlich auf Hunde rea-
                                                                         gieren. Ich selber gehe jedes Mal mit einem befriedigen-
                                                                         den Gefühl nach Hause und spüre, dass diese Besuche
                                                                         sehr viel bewirken können.

                                                                         Hinweis: Am Mittwoch, 12. Mai 2010, um 19.00
                                                                         Uhr gibt Ihnen Frau Peggy Hug die Möglichkeit
         Seit Frühling 2009 besucht der geschulte Therapiehund Elenia    in einem Vortrag mehr über den Verein Therapie-
         von Teresa Felder regelmässig die Friedau.                      hunde Schweiz VTHS zu erfahren.

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            Als Team im Einsatz
            Als frischgebackenes Therapiehunde-
            Team besuchen Kira und ich nun
            wöchentlich die Bewohner im Kran-
            kenheim Wädenswil, Abteilung für
            Alzheimerpatienten. Mit ihrer aufge-
            stellten und menschenbezogenen Art
            versteht es meine Berner Sennenhün-
            din ausgezeichnet, Leute aus ihrer
            Lethargie zu holen.                     Bei unserem allerersten Kindergar-       Zusammen mit unseren Vierbeinern
                                                    ten-Besuch erhielt ich diese Zeich-      bringen wir «mit Herz» Zeit und
            Ebenso willkommen sind wir in den       nung (in Originalgrösse und Farbe ist    Zuwendung und können damit
            Kindergärten. Dort geht es manch-       sie natürlich noch viel schöner!). Ich   bewirken, dass die Herzen der besuch-
            mal vor Freude und Aufregung der        habe sie auf meinen TH-Ordner            ten Personen etwas aufgefüllt werden!
            Kinder so laut zu und her, dass ich     geklebt, denn mich dünkt, dieses Bild    In diesem Sinne wünsche ich allen
            mit Zeichensprache mit meinem           veranschaulicht vortrefflich unsere      Teams viele bereichernde Einsätze!
            Hund kommunizieren muss.                Aufgabe als Therapiehunde-Team.
                                                                                                                  Charlotte Stocker

            Eine Kurzgeschichte…
            Aus    gesundheitlichen   Gründen       Selbst das Ledernähen an meiner          teltäschli vorgestellt und begeistert
            musste ich meinen sehr geschätzten      Sattlernähmaschine aus dem Baujahr       bekam ich den Auftrag, die Täschli in
            Pflegeberuf aufgeben und frühzeitig     1925 erfüllt mich, glückliche Ideen      schwarzem und rotem Leder für den
            im 56. Altersjahr das Rentenalter       zu verwirklichen. Vor einigen Mona-      Verein anzufertigen.
            beginnen.                               ten nähte ich mir ein Gürteltäschli,
                                                    in dem ich die verschiedensten Uten-     So fühle ich mich wieder vollwertig
            Heute habe ich ein neues Lebens-        silien in die Einsätze mitnehmen         und engagiert, meine Talente weiter-
            glück gefunden und geniesse mit         kann.                                    hin einzusetzen!
            meiner Labradorhündin Pina, die
            wöchentlichen Therapiehundeteam-        An der diesjährigen GV habe ich den                          Armin Scheidegger
            Einsätze mit grösster Sinngebung.       anwesenden Mitgliedern mein Gür-

              Gürteltäschli für den Therapiehunde-Einsatz
              Darin können z.B. Taschentücher, Feuchtigkeitstüchli, Robidog-Säckli, Notizmaterial etc. verstaut werden.

              Verarbeitung aus Leder mit Reiss-
              verschluss (rechts- oder linkshän-
              dig genäht), in den Farben schwarz
              und rot; Grösse ca. 13 x 11 x 5 cm.

              Gürteltäschli mit VTHS-Logo für
              Aktivmitglieder Fr. 40.– plus Porto
              und Verpackung.

              Bestellungen an:
              Armin Scheidegger
              Stadlerstrasse 183
              8404 Winterthur
              Tel. 052 242 01 49
              armin.scheidegger@bluewin.ch

              Lieferfrist: ca. 2 bis 3 Wochen

                                                                                                                                15
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                                                                                           Herausgeber
                                                                                           VTHS, Verein Therapiehunde Schweiz

                                                                                           Homepage
                                                                                           www.therapiehunde.ch

                                                                                           Redaktion
                                                                                           Franziska Reinhard (re)

                                                                                           Redaktionsadresse
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                                                                                           c/o Franziska Reinhard
                                                                                           Bergstrasse 8
                                                                                           CH-8142 Uitikon Waldegg
                                                                                           Telefon 044 491 73 91
                                                                                           Telefax 044 491 73 71
                                                                                           E-Mail: redaktion.dog@uitikon.ch

                                                                                           Erscheinungsweise
                                                                                           3 Ausgaben pro Jahr

                                                                                           Redaktionsschluss
                                                                                           Nr. 3/2010    13. August 2010
                                                                                           Nr. 1/2011     5. November 2010
                                                                                           Nr. 2/2011    11. Februar 2011

                                                                                           Druck
                                                                                           Druckzentrum AG
                                                                                           Rainstrasse 3
                                                                                           8143 Stallikon

                                                                                           VTHS-Shop
                                                                                           Kurt Schober
                                                                                           Grubenfeld 77a
                                                                                           3087 Niedermuhlern
                                                                                           Tel. 031 819 25 84 / 079 602 78 84
                                                                                           E-Mail: christinu.kurt@bluewin.ch

                                                                                           Sekretariatsadresse
                                                                                           Sekretariat VTHS
          Unser Ziel –                           Il nostro                                 c/o Beatrice Merian
                                                                                           Obere Rainstrasse 26
          – das körperliche und mentale          traguardo –                               CH-6345 Neuheim
                                                                                           Telefon 041 755 19 22
          Wohlbefinden der besuchten Per-
                                                                                           Telefax 041 755 19 23
          sonen zu erhalten, bzw. zu för-        – mantenere, rispettivamente
                                                                                           E-Mail: sekretariatvths@bluewin.ch
          dern.                                  promuovere il benessere fisico e
                                                 mentale delle persone visitate.           Spendenkonto
          Unsere Teams besuchen betagte,                                                   Verein Therapiehunde Schweiz
          behinderte und kranke Mitmen-          I nostri Team vanno a trovare per-        6314 Unterägeri
          schen     in   Institutionen. Sie      sone anziane, malate e disabili           Postkonto: 40-595358-1
          machen auch Kindergarten- und          nelle loro istituzioni. Visitano
                                                                                           Abonnementskosten
          Schulbesuche. Alle Einsätze erfol-     anche asili e scuole. Tutta               Für Aktiv- und Passivmitglieder des
          gen auf freiwilliger und unbezahl-     quest’attività si svolge su base          VTHS ist das Abonnement im Mitglie-
          ter Basis.                             volontaria e non retribuita.              derbeitrag inbegriffen.
                                                                                           Abonnement 1 Jahr            Fr. 20.–
          Unsere TeamtrainerInnen bieten         Le nostre istruttrici offrono a tutti i   Abo Ausland: 1 Jahr          Fr. 25.–
          bei Bedarf allen Aktiv-Teams           Team attivi, in caso di bisogno,
                                                                                           © 2010, VTHS
          Beratung und Betreuung an.             consulenza e assistenza.                  Die Zeitschrift und alle in ihr enthalte-
                                                                                           nen Beiträge und Abbildungen sind
          Für Ihre finanzielle Unterstützung     Ringraziamo cordialmente per il           urheberrechtlich geschützt. Nament-
          danken wir Ihnen herzlich!             vostro appoggio finanziario!              lich gezeichnete Artikel widerspiegeln
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                                                                    Il comitato ACTS       Vorstandes oder der Redaktion.
                         Ihr Vorstand VTHS

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