Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien
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Vorwort In unserer kurzlebigen Zeit, in der schon wenige Jahre umfassende Inves- titionszeiträume als langfristige Veranlagungen gelten, stellt der Wiener Zinshausmarkt eine eigene Dimension dar. Investments in Zinshäuser sind zumeist extrem langfristig angelegt und überdauern oft mehrere Generationen. Daher ist das auch jener Markt, in dem kurzfristige Schwankungen für den Veranlagungserfolg von zu vernachlässigender Relevanz sind, wo man sich auf jene Änderungen fokussieren muss, die eine nachhaltige Änderung der Rahmenbedingungen bewirken. Mag. Michael Ehlmaier FRICS Geschäftsführender Gesellschafter Dem tragen wir auch mit unserem jährlichen Zinshausmarktbericht EHL Immobilien GmbH Rechnung. Im Vordergrund stehen nicht die Veränderungen, die sich bin- nen eines Jahres ergeben haben bzw. im nächsten Jahr zu erwarten sind, sondern langfristige Trends: Wie werden sich neue Verkehrserschließun- gen auswirken, welche Folgen ergeben sich aus der demographischen Entwicklung, wie werden neue gesetzliche Rahmenbedingungen die Wertentwicklung beeinflussen und welche strategischen Entscheidun- gen erfordern diese Faktoren. Der EHL Zinshausmarktbericht 2019 bietet in dieser Hinsicht eine wert- volle Basisinformation und wir freuen uns, wenn Sie diese im Rahmen persönlicher Gespräche mit unseren Investmentexperten vertiefen. Wir unterstützen Sie mit Kompetenz und Leidenschaft dabei, die für Ihre individuellen Ansprüche optimale Veranlagungsstrategie zu entwickeln. Ihr Michael Ehlmaier 3
Auszeichnungen Die EHL-Zinshausspezialisten – Wir stehen für hohe Werte Wir streben danach, die Qualität und Kompetenz in der Immobilienbranche positiv zu beeinflussen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Partnern und Kunden wurde bereits mehrfach innerhalb und außerhalb der Branche mit Auszeichnungen honoriert. Wir stehen für soziales Bewusstsein, das unsere ethische Handlungsweise leitet, und sehen es als unsere Aufgabe, diese Werte als Mitglied der bedeutendsten Immobilienvereinigungen zu etablieren. Austria‘s Leading Companies EHL Investment Consulting wurde als bestes Unternehmen in der Kategorie „Unternehmen national über 10 Mio Euro Umsatz (Wien)“ beim Wettbewerb Austria’s Leading Compa nies (ALC) ausgezeichnet. EUREB Mit dem Immobilienmarkenaward wurde EHL 2019 bereits zum achten Mal als wertvollste Marke Österreichs in der Kategorie Immobilienmakler sowie zum fünften Mal in Folge in der Kategorie Asset Management ausgezeichnet. Euromoney EHL wurde 2018 vom renommierten Finanzmagazin „EURO MONEY“ bereits zum fünften Mal innerhalb von sieben Jahren als Österreichs bester Immobiliendienstleister mit dem Award of Excellence ausgezeichnet. IMMY EHL konnte bereits zum neunten Mal in Folge den IMMY, den Qualitätspreis der Wiener Immobilienmakler in der Kategorie „Wohnungsvermittlung“ sowie zum zweiten Mal in Folge „Immo bilienverwalter“ erringen. 4
Cäsar Der Cäsar honoriert jährlich herausragende Leistungen in der Immobilienwirtschaft von natürlichen Personen. EHL kann be- reits neun Cäsar-Auszeichnungen vorweisen – so viele wie kein anderes Unternehmen innerhalb der Immobilienbranche. Leitbetriebe Austria EHL wurde 2018 als österreichischer Leitbetrieb zertifiziert. Leitbetriebe weisen nachhaltigen Unternehmenserfolg auf, treiben Innovation voran und bekennen sich zu gesellschaft- licher Verantwortung. Great Place to Work EHL wurde als einziges Immobilienunternehmen ausgezeich- net und zählt damit zu „Österreichs Besten Arbeitgebern“. Gegenseitiger Respekt, wertschätzende Kommunikation und Fairness prägen den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern. ÖGNI EHL Immobilien wurde als erster Immobilienberater Österreichs von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft ÖGNI mit dem Zertifikat für ethische Unternehmensführung ausgezeichnet. SGS - EN 15733 EHL wurde als erstes Unternehmen Österreichs nach den europaweit geltenden Standards für Dienstleistungen der Im mobilienmakler EN 15733 zertifiziert. Dies garantiert, dass alle erhaltenen Informationen bestens geschützt werden. TÜV DIN EN ISO 9001:2015 EHL Immobilien Management ist eines der wenigen erfolgreich zertifizierten Immobilienmanagementunternehmen in Öster- reich und erfüllt damit den höchsten Standard für unterneh mensinterne Qualitätsmanagementsysteme. 5
EHL-Zinshausspezialisten Die EHL-Zinshausspezialisten – Engagement und Kompetenz Mit dem EHL-Zinshausteam steht Ihnen das Know-how eines der führenden österreichischen Immobiliendienstleister zur Verfügung. Umfassende Kompe- tenz in den Bereichen Marktforschung, Immobilienbewertung, Development Consulting und Wohnungsvermietung sichert Ihnen perfekte Unterstützung bei Ihrer Zinshausinvestition bzw. beim Verkauf Ihres Objektes. Mag. Franz Pöltl FRICS Herwig Michael Peham MRICS Geschäftsführender Gesellschafter Leitung Investment EHL Investment Consulting GmbH h.peham@ehl.at f.poeltl@ehl.at + 43/1/512 76 90-303 + 43/1/512 76 90-300 Thomas Stix Verena Lehner MA Akademisch geprüfter Senior Consultant Investment Immobilientreuhänder (TU Wien) v.lehner@ehl.at t.stix@ehl.at +43 (1) 5127690-310 + 43/1/512 76 90-304 DI Sandra Bauernfeind FRICS Bruno Schwendinger, M.A. Geschäftsführende Gesellschafterin Geschäftsführer EHL Wohnen GmbH EHL Immobilien Management GmbH Allg. beeidete und gerichtlich b.schwendinger@ehl.at zertifizierte Sachverständige + 43/1/512 76 90-864 s.bauernfeind@ehl.at +43/1/512 76 90-400 Mag. Astrid Grantner, MSc MRICS Wolfgang Wagner MRICS Geschäftsführerin Geschäftsführer EHL Immobilien Bewertung GmbH EHL Immobilien Bewertung GmbH Allg. beeidete und gerichtlich Allg. beeideter und gerichtlich zertifizierte Sachverständige zertifizierter Sachverständiger a.grantner@ehl.at w.wagner@ehl.at +43/1/512 76 90-750 + 43/1/512 76 90-753 DI Nikolaus Salzmann Leitung Baumanagement n.salzmann@ehl.at +43/1/512 76 90-858 6
Inhalt Vorwort................................................... Seite 03 3. Bezirk Landstraße............................... Seite 26 Auszeichnungen...................................... Seite 04 4. Bezirk Wieden.................................... Seite 28 EHL-Zinshausspezialisten......................... Seite 06 5. Bezirk Margareten............................. Seite 30. Inhalt....................................................... Seite 07 6. Bezirk Mariahilf................................... Seite 32 Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick...... Seite 08 7. Bezirk Neubau................................... Seite 34 Marktüberblick........................................ Seite 09 8. Bezirk Josefstadt............................... Seite 36 Stabile und sichere Zinshaus-Zukunft....... Seite 11 9. Bezirk Alsergrund............................... Seite 38 Neue Lagezuschlagskarte........................ Seite 12 10. Bezirk Favoriten Bauordnung & Abriss............................... Seite 14 11. Bezirk Simmering............................... Seite 40 Klarere Regeln für Zinshausbewertung..... Seite 15 12. Bezirk Meidling.................................. Seite 42 Rechtliche Rahmenbedingungen.............. Seite 16 13. Bezirk Hietzing Kostentreiber Brandschutz....................... Seite 18 23. Bezirk Liesing......................................Seite 44 Kosten beim Aufzugsbau.......................... Seite 19 14. Bezirk Penzing.................................... Seite 46 Referenzen.............................................. Seite 20 15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.............Seite 48 16. Bezirk Ottakring Wiener Bezirke im Überblick 17. Bezirk Hernals....................................Seite 50 18. Bezirk Währing 1. Bezirk Innere Stadt.............................Seite 22 19. Bezirk Döbling..................................... Seite 52 2. Bezirk Leopoldstadt 21. Bezirk Floridsdorf 20. Bezirk Brigittenau............................... Seite 24 22. Bezirk Donaustadt..............................Seite 54 7
Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick Marktvolumen Zinshausmarkt Transaktionsvolumen Anzahl Transaktionen Anzahl Transaktionen in Mio. EUR* Zinshäuser Zinshausanteile 1.500 500 500 1.200 400 400 900 300 300 600 200 200 300 100 100 0 0 0 2 3 4 5 6 7 8 2 3 4 5 6 7 8 2 3 4 5 6 7 8 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 201 *Zinshäuser + Zinshausanteile Die verarbeiteten Daten beziehen sich auf die 2018 grundbücherlich erfassten Transaktionen (Asset Deals). Abweichungen zu den Vorjahren können sich durch nachträgliche Eintragungen ergeben. Zinshausmarkt nach Käufern Zinshausmarkt nach Transaktionsvolumen pro Objekt 1%• •1% 6%• • 6% 2% 25 % • 8% 24 % 29 % • • 15 % 45 % 53 % 15 % 11 % 36 % • 23 % Stiftungen & Private Immo-AGs & Fonds >10 M EUR 4–6 M EUR 1–2 M EUR Projektentwickler Banken & Versicherungen 6–10 M EUR 2–4 M EUR
Marktüberblick Steigende Transaktionsgrößen bringen Umsatzrekord Die durchschnittlichen Kaufpreise für Zinshäuser sind 2018 um mehr als ein Drittel gestiegen, das Marktvolumen erreichte einen Rekordwert. Der Wiener Zinshausmarkt zeigt sich aktuell ren schaffen weit mehr als einen Ausgleich für in blendender Verfassung. 2018 erreichte das die leicht gesunkene Zahl der Transaktionen, die Marktvolumen mit 1,65 Mrd. Euro ein Plus von 2018 mit 485 (Zinshäuser und Zinshaus-Anteile) ca. 22 Prozent gegenüber dem Wert von 1,35 minimal unter dem Vorjahreswert lag. Die Zahl Mrd. Euro in 2017. der angebotenen Objekte ist weiterhin der limi- tierende Faktor für den Wiener Zinshausmarkt. Auch beim aktuellen, beachtlich hohen Preisni- veau gibt es weit mehr anlagesuchendes Kapital „Der Wiener Zinshausmarkt ist als Investmentmöglichkeiten. Insbesondere in sowohl für langfristige Inves- sehr guten und guten Lagen in der Innenstadt toren als auch für Entwickler und den Bezirken innerhalb des Gürtels werden Zinshäuser intensiv von langfristig orientierten anhaltend attraktiv.“ Investoren nachgefragt. Interessenten sind in erster Linie private Käufer und Privatstiftungen. Daneben sind auch Entwickler sehr aktiv, diese Die positive Tendenz hält auch im Jahr 2019 an suchen aber primär Objekte mit Ausbaupotenzial und hat mehrere Gründe. Die durchschnittlichen in etwas preisgünstigeren Lagen und in der Nähe Preise pro Quadratmeter Nutzfläche legten um zukünftiger U-Bahn-Erweiterungen. In der Regel neun Prozent zu und es werden auch tendenziell erfolgt der Exit abschließend durch Parifizierung größere Objekte gehandelt. Diese beiden Fakto- und Abverkauf von Eigentumswohnungen. Kaufpreise in EUR/m2 n 4.500–9.350 n 2.000–4.500 n 1.800–3.600 n 1.150–2.650 Quelle: EHL Market Research | Q2 2019 9
Deutlich gesunkene Verunsicherung durch Restriktionen bei Lagezuschlägen Renditen 2019 werden einige Faktoren das Marktgeschehen wesentlich beeinflussen. Der Renditerückgang auf dem Im- Zahlreiche Investoren, die in den vergangenen Jahren hohe Wertsteigerungen mobilienmarkt hat auch auf dem erzielt haben, dürften Gewinne im Rahmen von Portfoliorestrukturierungen Zinshausmarkt deutliche Spuren realisieren und damit werden neue Objekte auf den Markt kommen. Auch hinterlassen. Aufgrund der die Verunsicherung, die durch neue Restriktionen bei den Lagezuschlägen starken Nachfrage nach Wohnob- und vor allem die fehlende Verbindlichkeit der von der Stadt ausgewiesenen jekten sind die Zinshausrenditen Möglichkeiten für Lagezuschläge entstanden ist, wird möglicherweise manche sogar stärker gesunken als jene Eigentümer dazu motivieren, sich von Zinshäusern zu trennen. Als Käufer von gewerblichen Immobilien mit kommen vor allem Investoren in Frage, die statt einer Vermietung den Ausbau nicht extrem langfristigen Miet- und Abverkauf von Eigentumswohnungen ins Auge fassen. verträgen. In den vergangenen fünf Jahren sind die Mietrenditen Geänderte Rahmenbedingungen betreffen auch Objekte, bei denen Abbruch von Wiener Zinshäusern um 50 und Neubau eine wirtschaftlich sinnvolle Strategie darstellen. Hier sind mit der bis 60 Prozent gesunken und neuen Bauordnung weitaus restriktivere Bestimmungen zu berücksichtigen. Da liegen nun zwischen 1,9 und 3,0 bisher noch wenig Erfahrungswerte zur Entscheidungspraxis der zuständigen Prozent. Höhere Renditen sind MA 19 vorhanden sind, wird das manche Transaktionen in diesem Marktbereich de facto nirgendwo erzielbar, tendenziell bremsen, bis potenzielle Käufer und Verkäufer wieder besser ein- Ausreißer nach unten gibt es bei schätzen können, ob ein Abbruch voraussichtlich genehmigt wird oder nicht. entsprechendem Ausbaupotenzial oder Möglichkeiten, den Mieter- Das Geschäftsmodell Abbruch/Neubau ist zusätzlich durch die gegenwärtig trag substanziell zu steigern, außerordentlich hohen Baukosten belastet. Diese führen dazu, dass einige hingegen immer wieder. geplante Transaktionen weniger wirtschaftlich als ursprünglich kalkuliert sind. Da die Finanzierungskosten weiterhin gering sind, ist damit zu rechnen, dass Beim stark an Bedeutung gewin- Entwickler ihre Zeitpläne in vielen Fällen strecken werden. nenden Geschäftsmodell Parifi- zierung und Abverkauf sind die Ertragspotenziale in ähnlichem Maß geschrumpft. Die deutlich Renditen in %* gestiegenen Quadratmeterpreise bei Zinshauskäufen haben zu n 1,3–2,5% einer empfindlichen Verringerung n 2,1–3,5% n 2,5–3,8% des Deltas zwischen Gestehungs- n 3,2–4,2% kosten (Kaufpreis, Nebenkosten, Sanierung und Ausstattung) und den am Markt erzielbaren Verkaufspreisen geführt. Konnten Entwickler vor wenigen Jahren noch ROIs von 15 bis 20 Pro- zent anpeilen, so sind aktuell im Regelfall sechs bis neun Prozent *Bruttorenditen auf Basis Vollvermietung realistisch. Quelle: EHL Market Research | Q2 2019 10
Kommentar Stabile und sichere Zinshaus-Zukunft Der Zinshausmarkt ist für langfristig denkende Anleger auch in den kommenden Jahren eine attraktive und langfristig stabile Investmentgelegenheit. Nach mehreren Jahren mit teilweise sehr beeindruckenden Wertstei- gerungen ist der Zinshausmarkt in ein etwas ruhigeres Fahrwasser gekommen. Jahre mit zweistelligen Wertzuwächsen sind auf abseh- Mag. Franz Pöltl FRICS bare Zeit nicht zu erwarten, ein kontinuierlich über der Inflationsrate Geschäftsführender Gesellschafter liegender Wertzuwachs erscheint aber sehr realistisch. Langfristig EHL Investment Consulting GmbH denkende Anleger, bei denen sicherer Kapitalerhalt und nachhaltige Renditen im Fokus stehen, können mit den Marktaussichten höchst zufrieden sein. Das Interesse an Zinshäusern ist nach wie vor ungebrochen stark, die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich und die solide Entwicklung des Wohnungsmarkts stellt ebenfalls eine ausgezeichnete Basis für die weitere Entwicklung des Zinshausmarktes dar. Alles deutet zudem darauf hin, dass die EZB ihre Politik des billigen Geldes noch einige Zeit lang fortsetzen wird. Das ermöglicht günstige Finanzierungen und macht festverzinsliche Alternativveranlagungen wenig attraktiv, sodass Zinshäuser weiter viel Kapital anlocken werden. Neue Gesetze – neue Strategie? Wichtig für Entwickler und Investoren wird es sein, die weitere Ent- wicklung der Themenkreise Richtwerte/Lagezuschläge und Geneh- migung des Abrisses von Gründerzeithäusern genau zu beobachten. Die konkreten Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen werden zum Teil erst allmählich klarer werden und dementsprechend werden Anpassungen der gewählten Strategien (z.B. Abverkauf von Eigen- tumswohnungen statt Neuvermietung) erfolgen. In besonderem Maß wird dies für jene Lagen gelten, in denen nun deutlich niedrigere Mie- ten zulässig sind als bis 2018. Hier sollten auch langfristig agierende Investoren evaluieren, ob Parifizierung und Abverkauf nicht doch eine sinnvolle Alternativstrategie zur Vermietung darstellen. 11
lagezuschlagskarte Der Richtwert, nach dem man sich nicht richten kann Die neu erstellte Lagezuschlagskarte der Stadt Wien schafft für Vermieter von Wohnungen in Zinshäusern keine ausreichende Rechtssicherheit und vergrößert den Abstand zu marktgerechten Mieten. Bei der Vermietung von Wohnungen in Zinshäu- der früheren Fläche eingeschränkt. Selbst große sern kommt es in Wien nicht primär darauf an, Teile stark nachgefragter Bezirke innerhalb des welche Miete man erzielen kann, sondern wie viel Gürtels werden als „Durchschnittslagen“ defi- man verlangen darf. Das gilt umso mehr, seit im niert. Damit gibt es jetzt deutlich mehr Objekte, Herbst 2017 eine Einzelfallentscheidung die bis in denen die gesetzlich zulässige Miete von der dahin übliche Praxis der Berechnung von Zuschlä- eigentlich am Markt erzielbaren Miete abweicht. gen auf den Richtwert aushebelte und die Stadt In Gebieten, in denen bereits vorher keine der re- Wien als Konsequenz daraus im Herbst 2018 eine alen Marktsituation angemessene Miete verlangt neue Lagezuschlagskarte veröffentlichte. werden durfte, hat sich der Abstand sehr oft weiter vergrößert. Die Unterschiede zur früheren Die neue Karte ist kaum wiederzuerkennen, so Situation betragen in extremen Fällen bis zu vier massiv sind die Veränderungen gegenüber der Euro pro Quadratmeter. Beispiele dafür sind sehr Vorgängerversion. Sie hat sich damit auch weiter gute Lagen in Grünbezirken, in denen früher teil- von der Realität und der tatsächlichen Marktsi- weise Lagezuschläge bis zu dieser Höhe zulässig tuation entfernt denn je. Die Lagen, in denen bei waren, die aber wegen zu großer Entfernung zur der Mietzinsbildung Zuschläge auf den Richtwert U-Bahn jetzt formal nicht mehr als „überdurch- zulässig sind, wurden massiv auf rund ein Drittel schnittliche Lage“ gelten. Preisniveau bei Eigentumswohnungen in Wien (in EUR/m2) 6.000 ^ ^ 14.900 5.200 5.075 5.025 4.925 4.500 4.675 4.650 4.575 4.550 4.500 4.500* 3.700* 3.700 3.625 3.525 3.500 3.450 3.425 3.425 3.400 3.000 3.300 3.000* 2.950 1.500 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 * nur Preise für Zweitbezug, da zu beobachtendes Sample für Erst- Quelle: EHL Market Research | Q1 2019 bezug zu klein, um aussagekräftige Angaben zu machen 12
DI Sandra Bauernfeind FRICS Geschäftsführende Gesellschafterin EHL Wohnen GmbH Lagezuschlagskarte ist unverbindlich Ebenfalls erschwerend für den korrekten Umgang mit Richtwert & Investment- Lagezuschlägen zum Richtwert ist, dass die Gerichtsent- strategie scheidung nicht nur die formalrechtliche, sondern auch die praktische Unverbindlichkeit der Lagezuschlagskarte Die neue Berechnungsmethode für klargemacht hat. Das bedeutet, dass auch wenn ein Lage- den Lagezuschlag bzw. die daraus zuschlag entsprechend der aktuellen Lagezuschlagskarte resultierende Reduktion der zulässigen festgelegt wurde, ein Mieter dennoch eine Überprüfung Mieten in weiten Teilen der klassischen der Miete verlangen kann. Somit besteht das Risiko, dass Zinshausbezirke sowie die entstande- die Miete unter das durch Richtwert und Lagezuschlags- ne Rechtsunsicherheit oftmals echte karte ausgewiesene Niveau gesenkt wird. „Game Changer“ und Zinshausinves- toren sollten ihre Strategien kritisch Es gibt keine Möglichkeit, vorab eine rechtlich verbind- überprüfen. liche Entscheidung über die Zulässigkeit eines Lagezu- schlags zu erhalten. Die Folgen dieser Änderungen sind Zwar ist eine individuelle Betrachtung bei den Bestandsverträgen fast noch problematischer jedes Objekts unverzichtbar, aber als bei der Neuvermietung. Auch Mietverträge, die zu generell ist festzuhalten, dass die re- einer Zeit geschlossen wurde, in denen die Zuschlags- striktiveren Bestimmungen zur Miethöhe karte noch vollkommen anders aussah und in der Praxis die Alternative eines Abverkaufs als als einigermaßen verbindlich betrachtet wurde, können Eigentumswohnungen relativ attrak- wie oben geschildert beeinsprucht werden. Jetzt ist tiver macht als eine Neuvermietung. eine Beurteilung „nach der Verkehrsauffassung und den Wer sich dennoch zu einer Vermietung Erfahrungen des täglichen Lebens“ ausschlaggebend und entschließt, sollte überlegen, ob er das ob diesen zufolge die Lage einer Liegenschaft besser als aus der Rechtsunsicherheit bezüglich durchschnittlich ist, ist schwer mess- und definierbar. der Zulässigkeit von Lagezuschlägen re- sultierende Risiko durch eine Befristung eingrenzt. Die Berechnung des maximal zulässigen Lagezuschlags zum Richtwert erfolgt im Gegensatz zu früher nicht mehr Eine genaue Beobachtung der auf Basis des an einem Standort anzusetzenden Grund- Spruchpraxis bei den gerichtlichen kostenanteils. Vielmehr wird dieser an sechs Kriterien Auseinandersetzungen zur Miethöhe (öffentlicher Verkehr, Bildungseinrichtungen, medizinische ist zu empfehlen. Aktuell agieren die Versorgung, Geschäftslokale, Grünraum und Grundkos- Richter recht unterschiedlich, aber es tenanteil) bemessen. Die einzelnen Kriterien werden nach ist davon auszugehen, dass sich eine einem Schulnotenmodell bewertet und sind gleich gewich- einheitliche Linie herauskristallisiert, tet. Auf www.wien.gv.at kann so online für jeden Standort insbesondere was die Orientierung der ein Wert berechnet werden, allerdings hat diese Berech- Entscheidungen an der rechtlich nicht nung allenfalls Empfehlungscharakter und ist rechtlich bindenden Lagezuschlagskarte der nicht bindend. Stadt betrifft. 13
Bauordnung Neue Spielregeln für den Abbruch Die Novelle der Wiener Bauordnung regelt auch die Be- dingungen für den Abriss von Gründerzeithäusern neu. Die Hürden für das Geschäftsmodell Abbruch/Neubau wurden deutlich höher. Die für den Zinshausmarkt relevanteste Bestimmung der Bauord- nungsnovelle ist zweifellos die Änderung der Voraussetzungen für den Herwig Michael Peham MRICS Abbruch von Bestandsobjekten, insbesondere bei Häusern aus der Leitung Investment Gründerzeit. Allerdings war die Aufregung (in der Öffentlichkeit und in EHL Investment Consulting GmbH der Immobilienbranche) wohl nur deswegen groß, weil das Inkrafttre- ten der neuen Bestimmungen vorgezogen wurde und geradezu über- fallsartig vorgenommen wurde, was bei mehreren laufenden Projekten zu großen wirtschaftlichen Problemen führte. Noch fehlen Erfahrungswerte Von dem gelinde gesagt unglücklichen Start abgesehen, ist die Neu- regelung aus Sicht der Immobilienbranche zwar hinderlich, aber kein dramatischer Einschnitt. Klar ist, dass es auch bei Objekten, bei de- nen ein Abbruch die wirtschaftlich attraktivste Lösung wäre, schwie- riger und langwieriger werden wird, einen Abriss vorzunehmen. Das ist derzeit insbesondere deswegen der Fall, weil die MA 19, welche die von der Stadt einzuholende Genehmigung für einen Abbruch auszu- stellen hat, selbst erst mit der neuen Rechtslage umzugehen lernt. Daher benötigen Entscheidungen aus fachlichen Gründen derzeit noch längere Zeit als das nach einer gewissen Eingewöhnungsphase der Fall sein wird. Mit einer steigenden Zahl von Entscheidungen werden auch Entwickler und Investoren wieder vorab besser einschätzen können, ob ein Abbruch möglich sein wird oder nicht. Die Sorge mancher Marktteilnehmer, das Modell Abbruch/Neubau sei damit auf ein Minimum reduziert, erscheint aber überzogen. Bei technischer Abbruchreife wird auch weiterhin ein Abriss möglich sein, doch hat die MA 19 den Eintritt dieser Bedingung vorab zu prüfen. Insbesondere bei Objekten außerhalb von Schutzzonen ist das eine bedeutende Veränderung, aber informierte, professionelle Entwick- ler werden auch hier sehr bald korrekt einschätzen können, welche Entscheidung im konkreten Fall zu erwarten ist. 14
Bewertung ÖNORM B1802-1 schafft klarere Regeln für Zinshausbewertung In der Zinshaus-Bewertungspraxis ist immer noch die Gewichtung von Sach- und Ertragswertverfahren zu be- obachten, um den Verkehrswert zu ermitteln. Im neuen ÖNORM-Entwurf wird klargestellt, dass dieses Misch- verfahren unzulässig ist. Wolfgang Wagner MRICS Die Bewertung von Zinshäusern gehört wegen des komplizierten recht- Geschäftsführer lichen Korsetts für die Vermietung und der Darstellung der möglichen EHL Immobilien Bewertung GmbH Entwicklungspotenziale zu den besonders komplexen Herausforderun- gen in der Immobilienbewertung. In der Praxis haben sich sehr unter- schiedliche Herangehensweisen an die Bewertung etabliert, die fachlich teilweise aber durchaus umstritten sind. Die methodische Herangehensweise sollte nun deutlich klarer werden. Ein im März 2019 veröffentlichter Entwurf zur ÖNORM B1802-1 Liegen- schaftsbewertung stellt klar, dass die immer noch häufig gebrauchte Mischform aus Sach- und Ertragswertverfahren unzulässig ist. Die ÖNORM folgt damit einer bereits 2013 ausgesprochenen (aber oft ignorierten) Empfehlung des Fachbeirats der Liegenschaftsbewertungs- akademie. Ein häufiges Argument für die Mischform, dass insbesondere das „ertragsschwächere Zinshaus“ (Objekte mit hohem Altmieteranteil und/oder großer Differenz zwischen gesetzlich beschränkter Miete und Marktmiete), nicht anders bewertet werden kann, wird damit verworfen. Projektkalkulation ergänzt Ertragswertverfahren Tatsächlich können diese wichtigen Aspekte auch im Rahmen eines Ertragswertverfahrens, kombiniert mit einer Projektkalkulation, korrekt in der Bewertung abgebildet werden. Dazu sind die unterschiedlichen Er- tragskomponenten und deren Potenziale in der Bewertung differenziert darzustellen. Hierzu sind z.B. auch Quadratmeterpreise von Wohneinhei- ten, die unbefristet vermietet sind, sowie von bestandsfreien – sanierten und unsanierten – Wohneinheiten vergleichend heranzuziehen. Der Bewertung des Ertragspotenzials durch Zu- und Ausbau kommt darüber hinaus gesonderte Bedeutung zu. Das Entwicklungspotenzial aus Parifi- zierung und Wohnungsabverkauf ist in einer Projektrechnung abzubilden. Darüber hinaus kann selbstverständlich auch eine Berechnung mittels Sachwertverfahrens zur Plausibilisierung des Bewertungsergebnisses vorgenommen werden, nicht jedoch zur Marktwertanpassung. 15
Rechtliche Rahmenbedingungen Rechtliche Rahmenbedingungen für den Zinshausmarkt Für den Wiener Zinshausmarkt sind Angebot und Nachfrage nur ein preisbestimmender Faktor. Ebenso wichtig sind die komplexen rechtlichen Bestimmungen. Angebot und Nachfrage sowie andere klassische • Objekte, die aufgrund einer Baubewilligung Marktkennzahlen sind für Zinshäuser in Wien nur vor den zuvor genannten Stichtage errichtet einige von vielen und nicht einmal die wichtigs- wurden (Zinshäuser): Miete wird nach oben ten preisbestimmenden Faktoren. Die Höhe der hin durch den Richtwert (in Wien aktuell Mieten ist in den meisten Fällen nicht der freien 5,81 EUR/m² netto) begrenzt, Zuschläge zum Vereinbarung zwischen Mietern und Vermietern Richtwert sind bei Objekten mit überdurch- überlassen, auch die Dauer des Mietverhältnis- schnittlicher Ausstattungs- und Lagequalität ses und zahlreiche andere Aspekte sind durch zulässig. diverse gesetzliche Bestimmungen normiert. Diese Komplexität ist nicht nur für internationale Die von der Stadt Wien erstellte „Lagezu- Investoren, die sich vor allem deswegen diesem schlagskarte“ hat allerdings nur Empfehlungs- Markt nur vereinzelt widmen, sondern auch für charakter, auch dementsprechend festge- erfahrene österreichische Immobilienprofis setzte Mieten können vom Mieter gerichtlich immer wieder eine Herausforderung. angefochten werden und dies kann zu einer Anpassung der Miete führen. Im Folgenden werden die wichtigsten, für den Wiener Zinshausmarkt relevanten Regelungen Änderungen der Miethöhe kurz zusammengefasst. Eine Indexierung der Miete mit dem Verbrau- cherpreisindex ist zulässig und üblich. Darüber Miethöhe hinausgehende Mieterhöhungen bei laufenden • Freifinanzierte (nicht geförderte) Wohngebäu- Mietverträgen sind nicht zulässig. Mieterhöhun- de im schlichten Mieteigentum, die auf Grund gen beim Übergang des Mieterverhältnisses auf einer Baubewilligung nach dem 30.06.1953 eintrittsberechtigte Personen wie Eheleute oder neu errichtet wurden, unterliegen keinen minderjährige Kinder sind bei Mietverträgen, Beschränkungen bei der Mietzinsbildung die am 1.3.1994 bereits bestanden haben nicht (Teilanwendungsbereich des MRG). zulässig; erst bei Erreichen der Volljährigkeit ist bei Kindern eine Anhebung auf 3,60 EUR/m² Ebenso fallen Mietgegenstände, die im netto zulässig. Wohnungseigentum stehen, sofern der Miet- gegenstand in einem Gebäude gelegen ist, Mietdauer das auf Grund einer nach dem 8. Mai 1945 Zulässig sind unbefristete Mietverträge und Be- erteilten Baubewilligung neu errichtet worden fristungen mit einer Untergrenze von 3 Jahren. ist, in den Teilanwendungsbereich des MRG Bei befristeten Mietverträgen ist ein Abschlag und unterliegen keiner Beschränkung bei der von 25 Prozent gegenüber der sonst zulässigen Mietzinsbildung (freier Mietzins). Miete (in der Regel Richtwert + Lagezuschlag) vorzunehmen. Bei unbefristeten und befristeten 16
Rechtliche Rahmenbedingungen Mietverträgen sind die Eintrittsrechte naher Parifizierung Verwandter zu beachten. Die Teilung von Zinshäusern in Wohnungseigen- tum (Parifizierung) ist möglich. Bei Vermietung Betriebskosten der so entstandenen Eigentumswohnungen gel- Zu den zusätzlich zur Miete zu verrechnenden ten aber die gleichen rechtlichen Bestimmungen und auf die Mieter überwälzbaren Kosten wie bei der Vermietung von Wohnungen in nicht gehören parifizierten Objekten. Bei Häusern mit einer • Energiekosten Baubewilligung nach dem 8.5.1945 aber vor dem • Öffentliche Leistungen wie Müllabfuhr 1.7.1953 kann durch nachträgliche Begründung • Objektversicherungen von Wohnungseigentum das Mietobjekt von der • Honorar der Hausverwaltung Vollanwendung in die Teilanwendung des MRG überführt werden. Zuständigkeiten bei Auseinandersetzungen zwischen Mietern und Vermietern Denkmalgeschützte Objekte • Schlichtungsstellen Sanierungsaufwendungen im Sinne des Denk- • Bezirksgerichte malschutzgesetzes können rascher abgeschrie- ben werden, über Antrag auf 15 Jahre. Daraus Dachgeschoßausbau resultiert ein erheblicher Steuervorteil. Zudem Mietzins ist frei vereinbar, bei Mietgegenstän- ist in diesen Objekten ein angemessener Miet- den, die durch den Ausbau eines Dachbodens zins zulässig. oder eines Aufbau aufgrund einer nach dem 31. Dezember 2001 erteilten Baubewilligung Umsatzsteuer neu errichtet worden sind. Für davor errichtete Bei Vermietungen zu Wohnzwecken ist zwingend Dachgeschoßausbauten gilt weiterhin der ange- Umsatzsteuer (10 Prozent) zu verrechnen, außer messene Mietzins. der Vermieter ist Kleinunternehmer. Diesfalls kommt keine USt zur Verrechnung. Mietniveau in Wien (in EUR/m2) 12 12,2 12,2 12,1 12,0 12,0 12,0 k.A. 11,9 11,7 11,5 11,2 11,2 10,8 10,7 10,7 10,7 10,6 10,6 10,3 10,3 10,2 10,0 9 9,5 6 3 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 * Durchschnittspreise aus Erst- und Zweitbezug Quelle: EHL Market Research | Q1 2019 17
Bautechnik Umfassende Machbarkeitsstudie bei DG-Ausbauten unerlässlich Ein Dachausbau erfordert erhebliche Investitionen in den Brandschutz – eine frühzeitige Analyse der techni- schen Optionen ist somit unumgänglich. Die positive Marktentwicklung der vergangenen Jahre macht den Ausbau von Dachböden für immer größere Teile des Zinshausbestands wirtschaftlich interessant. Strengeren Vorschriften ist es geschuldet, DI Nikolaus Salzmann dass ein früher im Vergleich zur Statik wenig beachteter Nebenaspekt Leitung Baumanagement immer größere Bedeutung erlangt: Die bei Dachbodenausbauten erforderlichen Verbesserungen des Brandschutzes für das gesamte Objekt und die daraus resultierenden Kosten. Die Auflagen betreffend den Brandschutz und die Entfluchtung erfor- dern immer umfassendere Ertüchtigungen des gesamten Bestandes und somit greift der DG-Ausbau meist in die Struktur des gesamten Hauses ein, insbesondere dann wenn das Anleitern nicht möglich ist oder das Fluchtniveau über 22 Meter liegt. Technisch steht eine Viel- zahl an Möglichkeiten offen, die Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. In Frage kommen Brandrauchentlüftungen, Brandmeldeanlagen, druck- belüftete Stiegenhäuser, alternative Fluchtwege etc. Somit stellt sich die Frage relativ bald: Rechnet sich der Ausbau überhaupt noch? Um eine optimale Lösung zu erreichen, ist es notwendig, das Thema Brandschutz bereits bei den ersten Ausbauüberlegungen einzubezie- hen und ggf. einen Brandschutzkonsulenten beizuziehen. Zu berück- sichtigen sind dabei keineswegs nur die direkten Kosten der Umset- zung der jeweiligen Maßnahmen, sondern auch die Folgekosten sowie eventuelle Beeinträchtigungen der Wohnqualität und damit auch des Werts des Objekts. Gerade zusätzliche Fluchtleitern können von Woh- nungsnutzern als störend empfunden werden. Des Weiteren zeigt eine frühzeitige Untersuchung im Bereich der Haustechnik die möglichen Leitungsanschlüsse und haustechnischen Abläufe der potenziellen Flächen an die Bestandssituation auf, damit bereits in diesem Stadium mögliche Lösungen aufgezeigt werden können. Die Baumanagementabteilung der EHL Immobilien Management verfügt über umfassende Kompetenzen in allen Projektphasen. Mit diesem speziellen Know-How können wir unsere Kunden bei Planung, Machbarkeitsstudien und Projektmanagement für Ausbauvorhaben optimal unterstützen. 18
Liegenschaftsverwaltung Neuerrichtung von Aufzügen: Wer zahlt, wer fährt? Die Neuerrichtung oder die Modernisierung eines Auf- zugs bei einem Dachbodenausbau sollte frühzeitig mit den Bestandsmietern verhandelt werden. Der Trend zu Dachbodenausbauten in durchschnittlichen und leicht un- terdurchschnittlichen Zinshauslagen führt dazu, dass häufiger Ausbau- ten in Objekten geplant werden, in denen es noch keinen Aufzug gibt. In Bruno Schwendinger MA diesen Fällen ist eine Neuerrichtung zwingend vorgeschrieben. Geschäftsführer EHL Immobilien Management Dabei gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten, von wem die sehr erheblichen Kosten zu tragen sind. Im Vollanwendungsbereich des MRG ist es sogar zulässig, dass der Mieter sich an den Errichtungskosten beteiligt, allerdings nur im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung mit dem Vermieter. Umgekehrt können Mieter aber nicht einmal gezwun- gen werden, sich an den Betriebskosten des Lifts zu beteiligen. Für die Hausverwaltung stellt das Liftthema bei Dachbodenausbauten daher immer eine große Herausforderung dar und es gilt, möglichst frühzeitig Vereinbarungen mit den Bestandsmietern zu verhandeln. Eine Beteiligung der Altmieter an den Errichtungskosten durch eine einmalige Zahlung oder monatliche Beiträge ist bei Objekten mit vielen Altmietverhältnissen oft notwendig, damit die Investition wirtschaftlich sinnvoll ist. Es besteht keine Verpflichtung, dem Mieter diese Kosten bei Auszug anteilig zu erstatten, das kann aber vereinbart werden. Liftnutzung nur bei BK-Beteiligung Ist eine Beteiligung an den Errichtungskosten nicht durchsetzbar, ist zumindest eine Beteiligung an den Betriebskosten anzustreben. Wenn Mieter nicht zustimmen, kann ihnen die Benutzung des Aufzugs unter- sagt werden. Durchgesetzt wird das in der Regel mit Aufzugsschlüsseln. Grundsätzlich ist es (nicht nur) aus Sicht des Eigentümers erstrebens- wert, dass sich möglichst viele Mieter zumindest an den laufenden Betriebskosten beteiligen, um die Kosten des einzelnen Nutzers zu minimieren. Neue Mieter können dazu verpflichtet werden. Der Verteilungsschlüssel der Errichtungs- und Betriebskosten ist frei vereinbar. Die Regelung darf auf keinen Fall sittenwidrig bzw. gröblich benachteiligend für einzelne Nutzer sein. Die Aufteilung der Betriebskos- ten erfolgt in der Praxis häufig im Sinne des MRG nach Nutzfläche. 19
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser Marc-Aurel-Straße, 1010 Wien Schubertring, 1010 Wien Nutzfläche ca. 3.425 m 2 Nutzfläche ca. 9.445 m2 Samuel Berr erbaute 1886 dieses 6-geschossige späthis- Der Christinenhof an der Ringstraße, erbaut 1863– 65 torische Eck-Zinshaus in Formen der Neorenaissance. von Ludwig Zettl, ist ein freistehender, frühhistorischer Die Straße geht bis in die römische Geschichte zurück. Wohnhof mit architektonisch gestaltetem Innenhof. Dorotheergasse, 1010 Wien Elisabethstraße, 1010 Wien Nutzfläche ca. 5.180 m 2 Nutzfläche ca. 1.820 m2 Dieser spätsecessionistische Bau, erbaut 1912/13, Dieses Eck-Zinshaus, eines der ältesten der Ringstraße, beherbergte den Österreichischen Bühnenverein mit wurde 1860 von Wilhelm Westmann errichtet, 1997 voll- Veranstaltungssaal und seit 1939 das Café Hawelka. ständig saniert und um einen DG-Ausbau erweitert. Hoher Markt, 1010 Wien Kärntner Straße, 1010 Wien Nutzfläche ca. 4.580 m 2 Nutzfläche ca. 3.550 m2 Das 1949/50 wieder aufgebaute Zinshaus befindet Dieses 1875 erbaute Eck-Zinshaus punktet nicht nur sich an einem der geschichtsträchtigsten Plätze Wiens. durch sein prächtiges Aussehen sondern auch durch ex- Hier befand sich einst die erste Münzprägestätte. klusive Innenstadtlage. 20
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser Hießgasse, 1030 Wien Weyringergasse, 1040 Wien Nutzfläche ca. 1.405 m 2 Nutzfläche ca. 7.300 m2 Das staunenswerte Gründerzeithaus befindet sich in Das ehemalige Bürgerspital wurde 1886 erbaut und befin- nächster Nähe zu einer der beliebtesten Einkaufsstraßen, det sich beim Oberen Belvedere und dem dazugehörigen der Landstraßer Hauptstraße, und dem Rochusmarkt. Garten sowie unweit des neuen Wiener Hauptbahnhofs. Blechturmgasse, 1040 Wien Sobieskigasse, 1090 Wien Nutzfläche ca. 3.060 m 2 Nutzfläche ca. 2.165 m2 Das revitalisierte Eckzinshaus aus 1912 in aufstrebender Nahe der Volksoper findet sich dieses atemberaubende Stadtlage verbindet die nahe Innenstadt mit dem Haupt- Jahrhundertwendehaus, welches auch durch beste öffent- bahnhof. liche Verkehrsanbindung überzeugt. Beingasse, 1150 Wien Hockegasse, 1180 Wien Nutzfläche ca. 2.145 m 2 Nutzfläche ca. 4.560 m2 Dieses mehrgeschossige Jahrhundertwendehaus be- Dieses Wohngebäude wurde 1930/31 im Nobelbe- findet sich im Bezirksteil Fünfhaus, einem der aufstre- zirksteil Pötzleinsdorf von den Architekten Ferdinand bendsten Bezirke Wiens. Glaser und Rudolf Eisler errichtet. 21
Innere Stadt Zinshauspreise 4.500 bis 9.350 EUR/m2 Renditen 1,3 bis 2,5 % Monatsmieten netto in EUR/m2 Wohnungen Ø k.A. Büros 15,0 bis 26,0 Geschäftslokale A-Lagen 200–500 B-Lagen 17–90 1., Innere Stadt Der erste Bezirk ist ein zentraler Teil des Wiener Zinshausmarktes. Zusätzli- che Bewegung könnte die weitere Zurückdrängung des Autoverkehrs durch die Begegnungszone in der Rotenturmstraße bringen. Geringe Marktaktivität, hohe Preise Herrengasse zu einer „Begegnungszone“ mit reduziertem Autoverkehr umgestaltet werden. Investoren mit Interesse am ersten Bezirk brau- Längerfristig sollte dies positive Auswirkungen chen viel Geduld. Nur wenige Liegenschaften auf den Immobilienbestand in diesem Bezirksteil kommen auf den Markt und diese werden häufig haben. im Rahmen von Off-Market-Deals verkauft. 2018 weist die Statistik nur fünf Asset Deals aus, die mit Abstand größte davon war der Verkauf eines Begegnungszonen am richtigen Objekts in der Kärntner Straße um einen mittle- ren zweistelligen Millionenbetrag. Dies war 2018 Ort können sehr wohl eine Lage auch der einzige Zinshausverkauf im „Goldenen aufwerten und sich dadurch po- U“, bestehend aus Kohlmarkt, Graben und Kärnt- sitiv auf den lokalen Zinshaus- ner Straße, wo das Preisniveau nochmals deutlich höher als im restlichen Bezirk liegt. Auch bei der markt auswirken. erwähnten Transaktion wurde ein rund doppelt so hoher Quadratmeterpreis erzielt als der Bezirks- schnitt von bis zu 10.000 EUR/m². Auf Käufer- Hotelinvestoren sind eine weitere relevante seite dominieren große Privatinvestoren, die auf Käufergruppe, da einige renommierte internatio- den langfristigen Werterhalt bzw. das Wertsteige- nale Hotelbetreiber nach geeigneten Standorten rungspotenzial setzen. Die Renditen spielen bei für 5-Stern-Häuser suchen und dafür zumeist dieser Investorengruppe nur eine untergeordnete nur der 1. Bezirk in Frage kommt. Aktuell rufen Rolle. bestandsfreie Zinshäuser sowohl mittlere als auch großvolumige Projektentwicklungen (Kon- Etwas mehr Bewegung in den statischen Markt vertierung) auf den Plan. Für Investoren werden könnte die Neugestaltung der Rotenturmstraße diese Liegenschaften aber erst mit langfristigen bringen. Diese soll bis 2020 nach dem Vorbild Hotel-Pachtverträgen interessant. sowohl der Mariahilfer Straße als auch der 22
Flächenaufteilung Altersgruppen 6% 14 % 19 % 40 % 50 % 9% 61 % 1%• Baulandnutzung (141,7 ha) 0 bis 19 Jahre (2.353) Grünlandnutzung (27,3 ha) 20 bis 64 Jahre (9.942) Gewässer (3,1 ha) 65 bis 79 Jahre (3.129) Verkehrsflächen (114,9 ha) 80 Jahre und älter (1.026) Schottenring Schottenring U2 U4 1. Gonzagagasse Schottentor U2 Marc-Aurel-Straße Schwedenplatz U1 U4 Tuchlauben Urania Kohlmarkt Graben U3 Wollzeile U2 U5 Rathaus U1 U3 Stephansplatz U3 1. Landstraße - Wien Mitte U3 U4 Kärntner Straße U2 U3 U5 Volkstheater überdurchschnittliche Preislagen durchschnittliche Preislagen Stadtpark U4 U2 U5 unterdurchschnittliche Preislagen Karlsplatz U1 U2 U4 U5 U-Bahn U5 in Planung Haushaltsentwicklung* Durchschnittliches Anteil nicht-österreichischer Einkommen Staatsbürger 2009 9.098 Haushalte 2020 +5,5 % Ø Wien EUR 23.365,– Ø Wien 29,6% 2030 +8,9 % 2040 +11,8 % 1. Bez., EUR 34.482,– +47,6 % 1. Bez., 24,7 % -4,9 % 2050 +15,3 % *Quelle: ÖROK 23
LEOPOLDSTADT Monatsmieten netto in EUR/m2 Wohnungen Ø 11,2 Büros 10,0 bis 18,5 Geschäftslokale A-Lagen 11–22 B-Lagen 5–10 BRIGITTENAU Monatsmieten netto in EUR/m2 LEOPOLDSTADT BRIGITTENAU Wohnungen Ø 10,3 Büros 8,5 bis 18,5 Zinshauspreise 1.900 bis 3.500 EUR/m2 Zinshauspreise 1.650 bis 2.600 EUR/m2 Geschäftslokale A-Lagen 10–20 Renditen 2,5 bis 3,2 % Renditen 3,3 bis 3,9 % B-Lagen 5–11 2., Leopoldstadt | 20., Brigittenau Die Leopoldstadt ist schon länger „Investors Liebling“, nun rückt zusehends auch der Nachbarbezirk Brigittenau ins Blickfeld. Motor für diese Entwicklung ist auch das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof. Standortentwicklung sorgt für und Neubau dominieren, Objekte in gutem bau- positive Imageveränderung lichem Zustand werden aber immer öfter saniert und ausgebaut. Der Zinshausmarkt in Leopoldstadt und Brigit- tenau zählt zu den interessantesten Teilmärkten Das Preisniveau erreicht in beiden Bezirken rund der Stadt. Aufgrund der Zentrumsnähe steht 3.500 EUR/m², Tendenz weiter steigend. Insbe- zumeist der 2. Bezirk im Blickfeld, doch 2018 sondere im 2. Bezirk sind auch Ausreißer bis 4.000 konnte der 20. Bezirk stark an Bedeutung zule- EUR/m2 zu beobachten. In unmittelbarer Nähe gen. Auslöser ist das Stadtentwicklungsgebiet zum 1. Bezirk sowie zu einer U-Bahn-Station er- Nordwestbahnhof, in dem große Neubauprojekte scheinen auch deutlich höhere Preise realistisch. (gefördert und freifinanziert) entstehen werden. Besonders gefragt sind Objekte im Umfeld der Prater- und der Taborstraße, auch die Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Situation rund um den Praterstern zeigen Wirkung und werden dieses „Das Preisniveau ermöglicht Gebiet weiter aufwerten. auch im 20. Bezirk immer öfter den Erhalt und Ausbau eines Marina Tower beeinflusst Handelskai positiv Zinshauses.“ Die zentrumsferneren Bezirksteile wie etwa das Stuwerviertel profitieren vom Erfolg der Stadtent- Damit verbunden sind sowohl eine deutliche wicklungsgebiete, allen voran des Viertel Zwei. Verbesserung der Infrastruktur als auch ein posi- Der im Sommer 2018 gestartete Marina Tower tiver Imagewandel und beides strahlt stark in die mit rund 500 Wohnungen wird auch als Auftakt umliegenden Zinshauslagen aus. Insbesondere für umfangreichere Neubauaktivitäten im bisher die Dresdner Straße erlebt einen Bauboom mit wenig attraktiven Gebiet entlang des Handelskais Wohnobjekten und Studentenheimen. Abbruch und der Engerthstraße betrachtet. 24
U6 Handelskai U6 Spittelau U4 U6 U6 Handelskai Lassallestraße Wallensteinplatz U1 Donauinsel U4 Augarten 20. U4 Nordwestbahnhof U1 20. Ausstellungsstraße Schottenring U2 U4 U1 U2 Praterstern U2 Messe-Prater 2. U1 U2 Schwedenplatz U1 U4 Donaukanal U2 Stadion Landstraße - Wien Mitte U3 U4 U2 U3 Prater U3 U3 überdurchschnittliche Preislagen U3 WU Wien Erdberg durchschnittliche Preislagen 2. unterdurchschnittliche Preislagen Viertel Zwei U-Bahn Flächenaufteilung Altersgruppen Leopoldstadt Brigittenau Leopoldstadt Brigittenau 4% 4% 21 % 11 % 20 % 11 % 23 % 20 % 34 % 36 % 21 % 35 % 9% 21 % 66 % 65 % Baulandnutzung (437,8 ha | 204,8 ha) 0 bis 19 Jahre (20.800 | 17.184) Grünlandnutzung (674,5 ha | 50,9 ha) 20 bis 64 Jahre (69.262 | 56.900) Gewässer (410,0 ha | 118,5 ha) 65 bis 79 Jahre (11.471 | 9.998) Verkehrsflächen (402,0 ha | 197,0 ha) 80 Jahre und älter (4.041 | 3.157) Haushaltsentwicklung* 2009 2. Bez., 46.495 Haushalte 2020 +13,5 % 2030 +18,4 % 2040 +22,7 % Durchschnittliches Anteil nicht-österreichischer 2050 +27,4 % Einkommen Staatsbürger 2009 20. Bez., 41.030 Haushalte Ø Wien EUR 23.365,– Ø Wien 29,6% 2020 +6,4 % 2030 +9,8 % 2. Bez., EUR 21.527,– -7,9 % 2. Bez., 34,1 % +4,5 % 2040 +13,8 % 2050 +17,8 % 20. Bez., EUR 18.738,– -19,8 % 20. Bez., 37,5 % +7,9 % *Quelle: ÖROK 25
landstrasse Zinshauspreise 2.000 bis 3.800 EUR/m2 Renditen 2,3 bis 3,4 % Monatsmieten netto in EUR/m2 Wohnungen Ø 11,5 Büros 10,0 bis 19,0 Geschäftslokale A-Lagen 25–50 B-Lagen 5–13 3., Landstraße Der Bezirk Landstraße beheimatet einige der klassischen Wiener Zinshaus- lagen und bietet dank der hohen Wohnqualität und der guten Verkehrsanbin- dung weiteres Potenzial. Landstraße als wertstabiler Markt zuletzt wieder etwas gestiegen. Allerdings sind gerade hier besonders wenige Transaktionen zu Der Markt im dritten Bezirk präsentierte sich verzeichnen. 2018 sehr ruhig. Das Preisniveau entwickelte sich stabil und es kamen nur wenige Objekte auf In Landstraße ist derzeit die höchste Neubauak- den Markt. Der größte Deal war der Verkauf des tivität aller Innenstadtbezirke zu verzeichnen und Objekts Heumarkt 7 an der Grenze zum 1. Bezirk, großvolumige Projekte wie Laendyard mit 500 das von einem österreichischen Privatinvestor Wohnungen, Das Ensemble (rund 800 Woh- um 69,5 Mio. EUR gekauft wurde. Aufgrund der nungen) oder Luxusprojekte wie The Ambassy ausgezeichneten Lage wurde dabei ein um gut erweisen sich als starke Motoren für das jeweilige 1.000 EUR höherer Quadratmeterpreis als im Umfeld. Kaufpreise von im Durchschnitt 7.000 Bezirksschnitt erreicht. EUR (im Dachgeschoß bis 10.000 EUR) im Projekt The Ambassy wirken als Preistreiber für Wohnun- gen in den umliegenden Altbauten. „Landstraße weist die höchste Aus Investorensicht wird die wichtigste Zukunfts- Neubauaktivität aller inner- entwicklung der Bau der neuen Eventhalle in städtischen Bezirke auf — mit St. Marx mit einer Kapazität von bis zu 20.000 Besuchern sein, die ab 2024 die Stadthalle und positiver Auswirkung auf den das Austria Center als Wiens wichtigste Veran- Zinshausmarkt.“ staltungshalle und Konferenzzentrum ablösen soll. Damit wird die Ansiedlung von Hotels, höherwertiger Gastronomie sowie Einzelhandel Der Preisabstand zwischen dem teuersten und eine Aufwertung der Wohnlage einhergehen Bezirksteil zwischen Wien-Mitte, Rochusgasse und insbesondere die Bezirksteile entlang des und Rennweg mit dem Botschaftsviertel und den Rennwegs, aber auch Lagen im angrenzenden weiter stadtauswärts gelegenen Bezirksteilen ist Simmering werden profitieren. 26
Flächenaufteilung Altersgruppen 4% 12 % 17 % 29 % 56 % 15 % 67 % Baulandnutzung (412,1 ha) 0 bis 19 Jahre (15.322) Grünlandnutzung (110,7 ha) 20 bis 64 Jahre (60.596) Gewässer (0,5 ha) 65 bis 79 Jahre (11.079) Verkehrsflächen (216,5 ha) 80 Jahre und älter (3.715) Landstraße - Wien Mitte U3 U4 Stadtpark U4 U3 Rochusgasse Wassergasse Landstraßer Hauptstraße Neulinggasse Ungargasse 3. U3 Kardinal-Nagl-Platz Belvedere 3. Rennweg U3 Schlachthausgasse Prinz-Eugen-Straße U3 Erdberg Schlachthausgasse Landstraßer Gürtel Schweizergarten überdurchschnittliche Preislagen durchschnittliche Preislagen Arsenal unterdurchschnittliche Preislagen U-Bahn Haushaltsentwicklung* Durchschnittliches Anteil nicht-österreichischer Einkommen Staatsbürger 2009 43.728 Haushalte 2020 +4,6 % Ø Wien EUR 23.365,– Ø Wien 29,6% 2030 +7,7 % 2040 +11,2 % 3. Bez., EUR 24.525,– +5,0 % 3. Bez., 30,8 % +1,2 % 2050 +14,9 % *Quelle: ÖROK 27
Wieden Zinshauspreise 2.050 bis 3.900 EUR/m2 Renditen 2,3 bis 3,4 % Monatsmieten netto in EUR/m2 Wohnungen Ø 12,1 Büros 10,0 bis 28,0 Geschäftslokale A-Lagen 15–24 B-Lagen 5–10 4., Wieden Wieden weist einen außergewöhnlich hohen Anteil an Gründerzeithäusern auf, der nahe Hauptbahnhof mit dem Sonnwendviertel sorgt auf dem traditionell ruhigen Markt aktuell für einiges an Bewegung. Weiter steigendes Preisniveau Mit der erfolgreichen Entwicklung des Haupt- bahnhofs und des angrenzenden Sonnwend- Wieden wurde auch 2018 seinem Ruf als sicherer, viertels mit tausenden Wohnungen und Büro- aber auch ruhiger Hafen für Immobilieninvesto- arbeitsplätzen, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten ren gerecht. Das Marktvolumen erreichte einen sowie Infrastruktureinrichtungen haben sich die soliden Wert und das durchschnittliche Preisni- Lagequalitäten innerhalb des Bezirks deutlich veau stieg auf ca. 3.900 EUR/m2 leicht an. Bei gewandelt. Die gürtelnahen Bezirksteile haben einzelnen Objekten in guten Lagen wurden auch massiv profitiert und sich an die teureren zentra- Preise deutlich über 4.000 EUR/m2 erzielt. len Bezirkslagen angenähert. Der weitere Fortschritt dieses Stadtentwick- lungsgebiets wird das beherrschende Thema für „Die ehemals weniger gefragten den Zinshausmarkt im vierten Bezirk bleiben. Lagen in Gürtelnähe haben sich Hochwertige Arbeitsplätze in den spektakulären durch die dynamische Entwick- Büroobjekten rund um den Bahnhof wie QBC oder The Icon Vienna sichern den gürtelnahen lung rund um den Hauptbahnhof Lagen exzellente Perspektiven. sehr positiv entwickelt.“ Konvertierung in Boutiquehotels Die größte Transaktion fand in der Kolschitzygas- Am nordwestlichen Rand des Bezirks ist die Nähe se statt, der Kaufpreis des durch einen österrei- zum Naschmarkt ein wichtiges Kriterium. Dort chischen Privatinvestor erworbenen Objekts lag wird das Preisniveau von Investoren getrieben, die bei etwa 15 Mio. EUR. Ebenfalls bemerkenswert Objekte mit Konvertierungsmöglichkeiten in kleine ist ein Deal in der Waltergasse, bei dem zwei Boutiquehotels suchen. Für diese bietet die zen- renommierte heimische Wohnbauentwickler ein trale Lage in Gehweite mehrerer U-Bahnstationen Objekt um mehr als zehn Mio. EUR kauften. noch einiges an Aufwärtspotenzial. 28
Flächenaufteilung Altersgruppen 4% 13 % 16 % 26 % 64 % 10 % 68 % Baulandnutzung (114,4 ha) 0 bis 19 Jahre (5.179) Grünlandnutzung (17,7 ha) 20 bis 64 Jahre (22.491) Gewässer (-) 65 bis 79 Jahre (4.271) Verkehrsflächen (45,4 ha) 80 Jahre und älter (1.378) Karlsplatz U1 U2 U4 U5 Operngasse Technische Universität Naschmarkt Gußhausstraße 4. Rennweg U1 Taubstummengasse Paulanergasse Prinz-Eugen-Straße Favoritenstraße Wiedner Hauptstraße Schönburgstraße Hauptbahnhof U1 Südtiroler Platz 4. Hauptbahnhof überdurchschnittliche Preislagen durchschnittliche Preislagen unterdurchschnittliche Preislagen Gürtel U-Bahn U5 in Planung Haushaltsentwicklung* Durchschnittliches Anteil nicht-österreichischer Einkommen Staatsbürger 2009 16.319 Haushalte 2020 +7,5 % Ø Wien EUR 23.365,– Ø Wien 29,6% 2030 +12,0 % 2040 +16,3 % 4. Bez., EUR 25.325,– +8,4 % 4. Bez., 32,0 % +2,4 % 2050 +20,5 % *Quelle: ÖROK 29
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