Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien

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Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien
Wir leben

 Substanz

Zinshaus-Marktbericht
Wien | 2019

                          Wir leben
                        Immobilien.
Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien
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Vorwort

                                    In unserer kurzlebigen Zeit, in der schon wenige Jahre umfassende Inves-
                                    titionszeiträume als langfristige Veranlagungen gelten, stellt der Wiener
                                    Zinshausmarkt eine eigene Dimension dar. Investments in Zinshäuser
                                    sind zumeist extrem langfristig angelegt und überdauern oft mehrere
                                    Generationen. Daher ist das auch jener Markt, in dem kurzfristige
                                    Schwankungen für den Veranlagungserfolg von zu vernachlässigender
                                    Relevanz sind, wo man sich auf jene Änderungen fokussieren muss, die
                                    eine nachhaltige Änderung der Rahmenbedingungen bewirken.
Mag. Michael Ehlmaier FRICS
Geschäftsführender Gesellschafter   Dem tragen wir auch mit unserem jährlichen Zinshausmarktbericht
EHL Immobilien GmbH                 Rechnung. Im Vordergrund stehen nicht die Veränderungen, die sich bin-
                                    nen eines Jahres ergeben haben bzw. im nächsten Jahr zu erwarten sind,
                                    sondern langfristige Trends: Wie werden sich neue Verkehrserschließun-
                                    gen auswirken, welche Folgen ergeben sich aus der demographischen
                                    Entwicklung, wie werden neue gesetzliche Rahmenbedingungen die
                                    Wertentwicklung beeinflussen und welche strategischen Entscheidun-
                                    gen erfordern diese Faktoren.

                                    Der EHL Zinshausmarktbericht 2019 bietet in dieser Hinsicht eine wert-
                                    volle Basisinformation und wir freuen uns, wenn Sie diese im Rahmen
                                    persönlicher Gespräche mit unseren Investmentexperten vertiefen. Wir
                                    unterstützen Sie mit Kompetenz und Leidenschaft dabei, die für Ihre
                                    individuellen Ansprüche optimale Veranlagungsstrategie zu entwickeln.

                                    Ihr

                                    Michael Ehlmaier

                                                                                                                3
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Auszeichnungen

    Die EHL-Zinshausspezialisten –
    Wir stehen für hohe Werte
       Wir streben danach, die Qualität und Kompetenz in der Immobilienbranche
       positiv zu beeinflussen. Der verantwortungsvolle Umgang mit Partnern
       und Kunden wurde bereits mehrfach innerhalb und außerhalb der Branche mit
       Auszeichnungen honoriert. Wir stehen für soziales Bewusstsein, das unsere
       ethische Handlungsweise leitet, und sehen es als unsere Aufgabe, diese
       Werte als Mitglied der bedeutendsten Immobilienvereinigungen zu etablieren.

                                 Austria‘s Leading Companies

                                 EHL Investment Consulting wurde als bestes Unternehmen
                                 in der Kategorie „Unternehmen national über 10 Mio Euro
                                 Umsatz (Wien)“ beim Wettbewerb Austria’s Leading Compa­
                                 nies (ALC) ausgezeichnet.

                                 EUREB

                                 Mit dem Immobilienmarkenaward wurde EHL 2019 bereits
                                 zum achten Mal als wertvollste Marke Österreichs in der
                                 Kategorie Immobilienmakler sowie zum fünften Mal in Folge
                                 in der Kategorie Asset Management ausgezeichnet.

                                 Euromoney

                                 EHL wurde 2018 vom renommierten Finanzmagazin „EURO­
                                 MONEY“ bereits zum fünften Mal innerhalb von sieben Jahren
                                 als Österreichs bester Immobilien­dienstleister mit dem
                                 Award of Excellence ausgezeichnet.

                                 IMMY

                                 EHL konnte bereits zum neunten Mal in Folge den IMMY, den
                                 Qualitätspreis der Wiener Immobilienmakler in der Kategorie
                                 „Wohnungsvermittlung“ sowie zum zweiten Mal in Folge „Immo­
                                 bilienverwalter“ erringen.

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Cäsar

Der Cäsar honoriert jährlich herausragende Leistungen in der
Immobilienwirtschaft von natürlichen Personen. EHL kann be-
reits neun Cäsar-Auszeichnungen vorweisen – so viele wie kein
anderes Unternehmen innerhalb der Immobilienbranche.

Leitbetriebe Austria

EHL wurde 2018 als österreichischer Leitbetrieb zertifiziert.
Leitbetriebe weisen nachhaltigen Unternehmenserfolg auf,
treiben Innovation voran und bekennen sich zu gesellschaft-
licher Verantwortung.

Great Place to Work

EHL wurde als einziges Immobilienunternehmen ausgezeich-
net und zählt damit zu „Österreichs Besten Arbeitgebern“.
Gegenseitiger Respekt, wertschätzende Kommunikation und
Fairness prägen den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern.

ÖGNI

 EHL Immobilien wurde als erster Immobilienberater ­Öster­reichs
 von der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige
­Immobilien­wirtschaft ÖGNI mit dem Zertifikat für ethische
 Unternehmensführung ausgezeichnet.

SGS - EN 15733

EHL wurde als erstes Unternehmen Österreichs nach den
europaweit geltenden Standards für Dienstleistungen der Im­
mobilienmakler EN 15733 zertifiziert. Dies garantiert, dass
alle erhaltenen Informationen bestens geschützt werden.

TÜV DIN EN ISO 9001:2015

EHL Immobilien Management ist eines der wenigen erfolgreich
zertifizierten Immobilienmanagementunternehmen in Öster-
reich und erfüllt damit den höchsten Standard für unterneh­
mensinterne Qualitätsmanagementsysteme.

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EHL-Zinshausspezialisten

    Die EHL-Zinshausspezialisten –
    Engagement und Kompetenz
        Mit dem EHL-Zinshausteam steht Ihnen das Know-how eines der führenden
        öster­reichischen Immobiliendienstleister zur Verfügung. Umfassende Kompe-
        tenz in den Bereichen Markt­forschung, Immobilienbewertung, Development
        Consulting und Wohnungsvermietung sichert Ihnen perfekte Unterstützung
        bei Ihrer Zinshaus­­investition bzw. beim Verkauf Ihres Objektes.

                  Mag. Franz Pöltl FRICS                       Herwig Michael Peham MRICS
                  Geschäftsführender Gesellschafter            Leitung Investment
                  EHL Investment Consulting GmbH               h.peham@ehl.at
                  f.poeltl@ehl.at                              + 43/1/512 76 90-303
                  + 43/1/512 76 90-300

                  Thomas Stix                                  Verena Lehner MA
                  Akademisch geprüfter                         Senior Consultant Investment
                  Immobilientreuhänder (TU Wien)               v.lehner@ehl.at
                  t.stix@ehl.at                                +43 (1) 5127690-310
                  + 43/1/512 76 90-304

                  DI Sandra Bauernfeind FRICS                  Bruno Schwendinger, M.A.
                  Geschäftsführende Gesellschafterin           Geschäftsführer
                  EHL Wohnen GmbH                              EHL Immobilien Management GmbH
                  Allg. beeidete und gerichtlich               b.schwendinger@ehl.at
                  zertifizierte Sachverständige                + 43/1/512 76 90-864
                  s.bauernfeind@ehl.at
                  +43/1/512 76 90-400

                  Mag. Astrid Grantner, MSc MRICS              Wolfgang Wagner MRICS
                  Geschäftsführerin                            Geschäftsführer
                  EHL Immobilien Bewertung GmbH                EHL Immobilien Bewertung GmbH
                  Allg. beeidete und gerichtlich               Allg. beeideter und gerichtlich
                  zertifizierte Sachverständige                zertifizierter Sachverständiger
                  a.grantner@ehl.at                            w.wagner@ehl.at
                  +43/1/512 76 90-750                          + 43/1/512 76 90-753

                  DI Nikolaus Salzmann
                  Leitung Baumanagement
                  n.salzmann@ehl.at
                  +43/1/512 76 90-858

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Inhalt
  Vorwort................................................... Seite 03       3. Bezirk Landstraße............................... Seite 26
  Auszeichnungen...................................... Seite 04             4. Bezirk Wieden.................................... Seite 28
  EHL-Zinshausspezialisten......................... Seite 06                5. Bezirk Margareten............................. Seite 30.
  Inhalt....................................................... Seite 07    6. Bezirk Mariahilf................................... Seite 32
  Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick...... Seite 08                       7. Bezirk Neubau................................... Seite 34
  Marktüberblick........................................ Seite 09           8. Bezirk Josefstadt............................... Seite 36
  Stabile und sichere Zinshaus-Zukunft....... Seite 11                      9. Bezirk Alsergrund............................... Seite 38
  Neue Lagezuschlagskarte........................ Seite 12                 10. Bezirk Favoriten
  Bauordnung & Abriss............................... Seite 14              11. Bezirk Simmering............................... Seite 40
  Klarere Regeln für Zinshausbewertung..... Seite 15                       12. Bezirk Meidling.................................. Seite 42
  Rechtliche Rahmenbedingungen.............. Seite 16                      13. Bezirk Hietzing
  Kostentreiber Brandschutz....................... Seite 18                23. Bezirk Liesing......................................Seite 44
  Kosten beim Aufzugsbau.......................... Seite 19                14. Bezirk Penzing.................................... Seite 46
  Referenzen.............................................. Seite 20        15. Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus.............Seite 48
                                                                           16. Bezirk Ottakring
  Wiener Bezirke im Überblick                                              17. Bezirk Hernals....................................Seite 50
                                                                           18. Bezirk Währing
   1. Bezirk Innere Stadt.............................Seite 22             19. Bezirk Döbling..................................... Seite 52
   2. Bezirk Leopoldstadt                                                  21. Bezirk Floridsdorf
  20. Bezirk Brigittenau............................... Seite 24           22. Bezirk Donaustadt..............................Seite 54

                                                                                                                                              7
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Wiener Zinshausmarkt auf einen Blick
      Marktvolumen Zinshausmarkt
      Transaktionsvolumen                                      Anzahl Transaktionen                                    Anzahl Transaktionen
      in Mio. EUR*                                             Zinshäuser                                              Zinshausanteile

     1.500                                                     500                                                      500
     1.200                                                     400                                                      400
       900                                                     300                                                      300
       600                                                     200                                                      200
       300                                                     100                                                      100
           0                                                      0                                                       0
                  2   3   4   5   6   7    8                             2   3   4   5   6   7    8                              2   3   4   5   6   7    8
               201 201 201 201 201 201 201                            201 201 201 201 201 201 201                             201 201 201 201 201 201 201
      *Zinshäuser + Zinshausanteile

      Die verarbeiteten Daten beziehen sich auf die 2018 grundbücherlich erfassten Transaktionen (Asset Deals).
      Abweichungen zu den Vorjahren können sich durch nachträgliche Eintragungen ergeben.

      Zinshausmarkt nach Käufern                                                           Zinshausmarkt nach
                                                                                           Transaktionsvolumen pro Objekt
                 1%•               •1%                                                                     6%•                       • 6%
                                                                                                           2%                         25 %
                                                                                                                                             •    8%
                                                                                                                                                 24 %

                                                                                           29 % •                                                   • 15 %
               45 %                      53 %                                              15 %                                                       11 %

                                                                                           36 % •
                                                                                           23 %

            Stiftungen & Private           Immo-AGs & Fonds                                     >10 M EUR                4–6 M EUR               1–2 M EUR
            Projektentwickler              Banken & Versicherungen                              6–10 M EUR               2–4 M EUR
Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien
Marktüberblick

Steigende Transaktionsgrößen
bringen Umsatzrekord
    Die durchschnittlichen Kaufpreise für Zinshäuser sind 2018 um mehr als ein
    Drittel gestiegen, das Marktvolumen erreichte einen Rekordwert.

   Der Wiener Zinshausmarkt zeigt sich aktuell      ren schaffen weit mehr als einen Ausgleich für
   in blendender Verfassung. 2018 erreichte das     die leicht gesunkene Zahl der Transaktionen, die
   Marktvolumen mit 1,65 Mrd. Euro ein Plus von     2018 mit 485 (Zinshäuser und Zinshaus-Anteile)
   ca. 22 Prozent gegenüber dem Wert von 1,35       minimal unter dem Vorjahreswert lag. Die Zahl
   Mrd. Euro in 2017.                               der angebotenen Objekte ist weiterhin der limi-
                                                    tierende Faktor für den Wiener Zinshausmarkt.
                                                    Auch beim aktuellen, beachtlich hohen Preisni-
                                                    veau gibt es weit mehr anlagesuchendes Kapital
          „Der Wiener Zinshausmarkt ist
                                                    als Investmentmöglichkeiten. Insbesondere in
          sowohl für langfristige Inves-            sehr guten und guten Lagen in der Innenstadt
          toren als auch für Entwickler             und den Bezirken innerhalb des Gürtels werden
                                                    Zinshäuser intensiv von langfristig orientierten
          anhaltend attraktiv.“                     Investoren nachgefragt. Interessenten sind in
                                                    erster Linie private Käufer und Privatstiftungen.
                                                    Daneben sind auch Entwickler sehr aktiv, diese
   Die positive Tendenz hält auch im Jahr 2019 an   suchen aber primär Objekte mit Ausbaupotenzial
   und hat mehrere Gründe. Die durchschnittlichen   in etwas preisgünstigeren Lagen und in der Nähe
   Preise pro Quadratmeter Nutzfläche legten um     zukünftiger U-Bahn-Erweiterungen. In der Regel
   neun Prozent zu und es werden auch tendenziell   erfolgt der Exit abschließend durch Parifizierung
   größere Objekte gehandelt. Diese beiden Fakto-   und Abverkauf von Eigentumswohnungen.

                             Kaufpreise in EUR/m2

                             n   4.500–9.350
                             n   2.000–4.500
                             n   1.800–3.600
                             n   1.150–2.650

                                                                        Quelle: EHL Market Research | Q2 2019

                                                                                                                9
Wir leben Substanz - Zinshaus-Marktbericht Wien |2019 - EHL-Immobilien
Deutlich gesunkene                  Verunsicherung durch Restriktionen bei Lagezuschlägen
     Renditen
                                         2019 werden einige Faktoren das Marktgeschehen wesentlich beeinflussen.
     Der Renditerückgang auf dem Im-     Zahlreiche Investoren, die in den vergangenen Jahren hohe Wertsteigerungen
     mobilienmarkt hat auch auf dem      erzielt haben, dürften Gewinne im Rahmen von Portfoliorestrukturierungen
     Zinshausmarkt deutliche Spuren      realisieren und damit werden neue Objekte auf den Markt kommen. Auch
     hinterlassen. Aufgrund der          die Verunsicherung, die durch neue Restriktionen bei den Lagezuschlägen
     starken Nachfrage nach Wohnob-      und vor allem die fehlende Verbindlichkeit der von der Stadt ausgewiesenen
     jekten sind die Zinshausrenditen    Möglichkeiten für Lagezuschläge entstanden ist, wird möglicherweise manche
     sogar stärker gesunken als jene     Eigentümer dazu motivieren, sich von Zinshäusern zu trennen. Als Käufer
     von gewerblichen Immobilien mit     kommen vor allem Investoren in Frage, die statt einer Vermietung den Ausbau
     nicht extrem langfristigen Miet-    und Abverkauf von Eigentumswohnungen ins Auge fassen.
     verträgen. In den vergangenen
     fünf Jahren sind die Mietrenditen   Geänderte Rahmenbedingungen betreffen auch Objekte, bei denen Abbruch
     von Wiener Zinshäusern um 50        und Neubau eine wirtschaftlich sinnvolle Strategie darstellen. Hier sind mit der
     bis 60 Prozent gesunken und         neuen Bauordnung weitaus restriktivere Bestimmungen zu berücksichtigen. Da
     liegen nun zwischen 1,9 und 3,0     bisher noch wenig Erfahrungswerte zur Entscheidungspraxis der zuständigen
     Prozent. Höhere Renditen sind       MA 19 vorhanden sind, wird das manche Transaktionen in diesem Marktbereich
     de facto nirgendwo erzielbar,       tendenziell bremsen, bis potenzielle Käufer und Verkäufer wieder besser ein-
     Ausreißer nach unten gibt es bei    schätzen können, ob ein Abbruch voraussichtlich genehmigt wird oder nicht.
     entsprechendem Ausbaupotenzial
     oder Möglichkeiten, den Mieter-     Das Geschäftsmodell Abbruch/Neubau ist zusätzlich durch die gegenwärtig
     trag substanziell zu steigern,      außerordentlich hohen Baukosten belastet. Diese führen dazu, dass einige
     hingegen immer wieder.              geplante Transaktionen weniger wirtschaftlich als ursprünglich kalkuliert sind.
                                         Da die Finanzierungskosten weiterhin gering sind, ist damit zu rechnen, dass
     Beim stark an Bedeutung gewin-      Entwickler ihre Zeitpläne in vielen Fällen strecken werden.
     nenden Geschäftsmodell Parifi-
     zierung und Abverkauf sind die
     Ertragspotenziale in ähnlichem
     Maß geschrumpft. Die deutlich        Renditen in %*
     gestiegenen Quadratmeterpreise
     bei Zinshauskäufen haben zu          n   1,3–2,5%
     einer empfindlichen Verringerung     n   2,1–3,5%
                                          n   2,5–3,8%
     des Deltas zwischen Gestehungs-
                                          n   3,2–4,2%
     kosten (Kaufpreis, Nebenkosten,
     Sanierung und Ausstattung)
     und den am Markt erzielbaren
     Verkaufspreisen geführt. Konnten
     Entwickler vor wenigen Jahren
     noch ROIs von 15 bis 20 Pro-
     zent anpeilen, so sind aktuell im
     Regelfall sechs bis neun Prozent
                                                                                        *Bruttorenditen auf Basis Vollvermietung
     realistisch.                                                                         Quelle: EHL Market Research | Q2 2019

10
Kommentar

Stabile und sichere Zinshaus-Zukunft
                                    Der Zinshausmarkt ist für langfristig denkende Anleger
                                    auch in den kommenden Jahren eine attraktive und
                                    langfristig stabile Investmentgelegenheit.

                                    Nach mehreren Jahren mit teilweise sehr beeindruckenden Wertstei-
                                    gerungen ist der Zinshausmarkt in ein etwas ruhigeres Fahrwasser
                                    gekommen. Jahre mit zweistelligen Wertzuwächsen sind auf abseh-
      Mag. Franz Pöltl FRICS        bare Zeit nicht zu erwarten, ein kontinuierlich über der Inflationsrate
Geschäftsführender Gesellschafter   liegender Wertzuwachs erscheint aber sehr realistisch. Langfristig
 EHL Investment Consulting GmbH     denkende Anleger, bei denen sicherer Kapitalerhalt und nachhaltige
                                    Renditen im Fokus stehen, können mit den Marktaussichten höchst
                                    zufrieden sein.

                                    Das Interesse an Zinshäusern ist nach wie vor ungebrochen stark, die
                                    Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich und die solide Entwicklung
                                    des Wohnungsmarkts stellt ebenfalls eine ausgezeichnete Basis für
                                    die weitere Entwicklung des Zinshausmarktes dar. Alles deutet zudem
                                    darauf hin, dass die EZB ihre Politik des billigen Geldes noch einige
                                    Zeit lang fortsetzen wird. Das ermöglicht günstige Finanzierungen
                                    und macht festverzinsliche Alternativveranlagungen wenig attraktiv,
                                    sodass Zinshäuser weiter viel Kapital anlocken werden.

                                    Neue Gesetze – neue Strategie?

                                    Wichtig für Entwickler und Investoren wird es sein, die weitere Ent-
                                    wicklung der Themenkreise Richtwerte/Lagezuschläge und Geneh-
                                    migung des Abrisses von Gründerzeithäusern genau zu beobachten.
                                    Die konkreten Auswirkungen der neuen Rahmenbedingungen werden
                                    zum Teil erst allmählich klarer werden und dementsprechend werden
                                    Anpassungen der gewählten Strategien (z.B. Abverkauf von Eigen-
                                    tumswohnungen statt Neuvermietung) erfolgen. In besonderem Maß
                                    wird dies für jene Lagen gelten, in denen nun deutlich niedrigere Mie-
                                    ten zulässig sind als bis 2018. Hier sollten auch langfristig agierende
                                    Investoren evaluieren, ob Parifizierung und Abverkauf nicht doch eine
                                    sinnvolle Alternativstrategie zur Vermietung darstellen.

                                                                                                              11
lagezuschlagskarte

     Der Richtwert, nach dem man
     sich nicht richten kann
        Die neu erstellte Lagezuschlagskarte der Stadt Wien schafft für Vermieter von
        Wohnungen in Zinshäusern keine ausreichende Rechtssicherheit und vergrößert
        den Abstand zu marktgerechten Mieten.

        Bei der Vermietung von Wohnungen in Zinshäu-                                                     der früheren Fläche eingeschränkt. Selbst große
        sern kommt es in Wien nicht primär darauf an,                                                    Teile stark nachgefragter Bezirke innerhalb des
        welche Miete man erzielen kann, sondern wie viel                                                 Gürtels werden als „Durchschnittslagen“ defi-
        man verlangen darf. Das gilt umso mehr, seit im                                                  niert. Damit gibt es jetzt deutlich mehr Objekte,
        Herbst 2017 eine Einzelfallentscheidung die bis                                                  in denen die gesetzlich zulässige Miete von der
        dahin übliche Praxis der Berechnung von Zuschlä-                                                 eigentlich am Markt erzielbaren Miete abweicht.
        gen auf den Richtwert aushebelte und die Stadt                                                   In Gebieten, in denen bereits vorher keine der re-
        Wien als Konsequenz daraus im Herbst 2018 eine                                                   alen Marktsituation angemessene Miete verlangt
        neue Lagezuschlagskarte veröffentlichte.                                                         werden durfte, hat sich der Abstand sehr oft
                                                                                                         weiter vergrößert. Die Unterschiede zur früheren
        Die neue Karte ist kaum wiederzuerkennen, so                                                     Situation betragen in extremen Fällen bis zu vier
        massiv sind die Veränderungen gegenüber der                                                      Euro pro Quadratmeter. Beispiele dafür sind sehr
        Vorgängerversion. Sie hat sich damit auch weiter                                                 gute Lagen in Grünbezirken, in denen früher teil-
        von der Realität und der tatsächlichen Marktsi-                                                  weise Lagezuschläge bis zu dieser Höhe zulässig
        tuation entfernt denn je. Die Lagen, in denen bei                                                waren, die aber wegen zu großer Entfernung zur
        der Mietzinsbildung Zuschläge auf den Richtwert                                                  U-Bahn jetzt formal nicht mehr als „überdurch-
        zulässig sind, wurden massiv auf rund ein Drittel                                                schnittliche Lage“ gelten.

         Preisniveau bei Eigentumswohnungen in Wien (in EUR/m2)

         6.000
                     ^
                     ^
                    14.900

                                                                                                                                                                        5.200
                                                                      5.075

                                                                                       5.025

                                                                                                                       4.925

         4.500
                                                                                                                                                                4.675
                                             4.650

                                                              4.575
                                     4.550
                             4.500

                                                                              4.500*
                                                     3.700*

                                                                                                                               3.700
                                                                                                               3.625

                                                                                                                                               3.525
                                                                                                                                       3.500

                                                                                                                                                                                                3.450
                                                                                                                                                                                3.425
                                                                                               3.425

                                                                                                                                                                                        3.400

         3.000
                                                                                                                                                                                                        3.300
                                                                                                                                                       3.000*
                                                                                                       2.950

         1.500

             0
                      0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0    0
                   101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123

         * nur Preise für Zweitbezug, da zu beobachtendes Sample für Erst-                                                                        Quelle: EHL Market Research | Q1 2019
         bezug zu klein, um aussagekräftige Angaben zu machen

12
DI Sandra
                                                                                    Bauernfeind
                                                                                    FRICS
                                                                                    Geschäftsführende
                                                                                    Gesellschafterin
                                                                                    EHL Wohnen GmbH
Lagezuschlagskarte ist unverbindlich

Ebenfalls erschwerend für den korrekten Umgang mit            Richtwert & Investment-
Lagezuschlägen zum Richtwert ist, dass die Gerichtsent-       strategie
scheidung nicht nur die formalrechtliche, sondern auch
die praktische Unverbindlichkeit der Lagezuschlagskarte       Die neue Berechnungsmethode für
klargemacht hat. Das bedeutet, dass auch wenn ein Lage-       den Lagezuschlag bzw. die daraus
zuschlag entsprechend der aktuellen Lagezuschlagskarte        resultierende Reduktion der zulässigen
festgelegt wurde, ein Mieter dennoch eine Überprüfung         Mieten in weiten Teilen der klassischen
der Miete verlangen kann. Somit besteht das Risiko, dass      Zinshausbezirke sowie die entstande-
die Miete unter das durch Richtwert und Lagezuschlags-        ne Rechtsunsicherheit oftmals echte
karte ausgewiesene Niveau gesenkt wird.                       „Game Changer“ und Zinshausinves-
                                                              toren sollten ihre Strategien kritisch
Es gibt keine Möglichkeit, vorab eine rechtlich verbind-      überprüfen.
liche Entscheidung über die Zulässigkeit eines Lagezu-
schlags zu erhalten. Die Folgen dieser Änderungen sind        Zwar ist eine individuelle Betrachtung
bei den Bestandsverträgen fast noch problematischer           jedes Objekts unverzichtbar, aber
als bei der Neuvermietung. Auch Mietverträge, die zu          generell ist festzuhalten, dass die re-
einer Zeit geschlossen wurde, in denen die Zuschlags-         striktiveren Bestimmungen zur Miethöhe
karte noch vollkommen anders aussah und in der Praxis         die Alternative eines Abverkaufs als
als einigermaßen verbindlich betrachtet wurde, können         Eigentumswohnungen relativ attrak-
wie oben geschildert beeinsprucht werden. Jetzt ist           tiver macht als eine Neuvermietung.
eine Beurteilung „nach der Verkehrsauffassung und den         Wer sich dennoch zu einer Vermietung
Erfahrungen des täglichen Lebens“ ausschlaggebend und         entschließt, sollte überlegen, ob er das
ob diesen zufolge die Lage einer Liegenschaft besser als      aus der Rechtsunsicherheit bezüglich
durchschnittlich ist, ist schwer mess- und definierbar.       der Zulässigkeit von Lagezuschlägen re-
                                                              sultierende Risiko durch eine Befristung
                                                              eingrenzt.
 Die Berechnung des maximal zulässigen Lagezuschlags
 zum Richtwert erfolgt im Gegensatz zu früher nicht mehr      Eine genaue Beobachtung der
 auf Basis des an einem Standort anzusetzenden Grund-         Spruchpraxis bei den gerichtlichen
 kostenanteils. Vielmehr wird dieser an sechs Kriterien       Auseinandersetzungen zur Miethöhe
 (öffentlicher Verkehr, Bildungseinrichtungen, medizinische   ist zu empfehlen. Aktuell agieren die
 Versorgung, Geschäftslokale, Grünraum und Grundkos-          Richter recht unterschiedlich, aber es
 tenanteil) bemessen. Die einzelnen Kriterien werden nach     ist davon auszugehen, dass sich eine
 einem Schulnotenmodell bewertet und sind gleich gewich-      einheitliche Linie herauskristallisiert,
 tet. Auf www.wien.gv.at kann so online für jeden Standort    insbesondere was die Orientierung der
 ein Wert berechnet werden, allerdings hat diese Berech-      Entscheidungen an der rechtlich nicht
 nung allenfalls Empfehlungscharakter und ist rechtlich       bindenden Lagezuschlagskarte der
 nicht bindend.                                               Stadt betrifft.

                                                                                                         13
Bauordnung

      Neue Spielregeln für den Abbruch
                                         Die Novelle der Wiener Bauordnung regelt auch die Be-
                                         dingungen für den Abriss von Gründerzeithäusern neu.
                                         Die Hürden für das Geschäftsmodell Abbruch/Neubau
                                         wurden deutlich höher.

                                         Die für den Zinshausmarkt relevanteste Bestimmung der Bauord-
                                         nungsnovelle ist zweifellos die Änderung der Voraussetzungen für den
     Herwig Michael Peham MRICS          Abbruch von Bestandsobjekten, insbesondere bei Häusern aus der
                    Leitung Investment   Gründerzeit. Allerdings war die Aufregung (in der Öffentlichkeit und in
       EHL Investment Consulting GmbH    der Immobilienbranche) wohl nur deswegen groß, weil das Inkrafttre-
                                         ten der neuen Bestimmungen vorgezogen wurde und geradezu über-
                                         fallsartig vorgenommen wurde, was bei mehreren laufenden Projekten
                                         zu großen wirtschaftlichen Problemen führte.

                                         Noch fehlen Erfahrungswerte

                                         Von dem gelinde gesagt unglücklichen Start abgesehen, ist die Neu-
                                         regelung aus Sicht der Immobilienbranche zwar hinderlich, aber kein
                                         dramatischer Einschnitt. Klar ist, dass es auch bei Objekten, bei de-
                                         nen ein Abbruch die wirtschaftlich attraktivste Lösung wäre, schwie-
                                         riger und langwieriger werden wird, einen Abriss vorzunehmen. Das
                                         ist derzeit insbesondere deswegen der Fall, weil die MA 19, welche die
                                         von der Stadt einzuholende Genehmigung für einen Abbruch auszu-
                                         stellen hat, selbst erst mit der neuen Rechtslage umzugehen lernt.
                                         Daher benötigen Entscheidungen aus fachlichen Gründen derzeit noch
                                         längere Zeit als das nach einer gewissen Eingewöhnungsphase der Fall
                                         sein wird. Mit einer steigenden Zahl von Entscheidungen werden auch
                                         Entwickler und Investoren wieder vorab besser einschätzen können,
                                         ob ein Abbruch möglich sein wird oder nicht.

                                         Die Sorge mancher Marktteilnehmer, das Modell Abbruch/Neubau
                                         sei damit auf ein Minimum reduziert, erscheint aber überzogen. Bei
                                         technischer Abbruchreife wird auch weiterhin ein Abriss möglich sein,
                                         doch hat die MA 19 den Eintritt dieser Bedingung vorab zu prüfen.
                                         Insbesondere bei Objekten außerhalb von Schutzzonen ist das eine
                                         bedeutende Veränderung, aber informierte, professionelle Entwick-
                                         ler werden auch hier sehr bald korrekt einschätzen können, welche
                                         Entscheidung im konkreten Fall zu erwarten ist.

14
Bewertung

ÖNORM B1802-1 schafft klarere
Regeln für Zinshausbewertung
                                  In der Zinshaus-Bewertungspraxis ist immer noch die
                                  Gewichtung von Sach- und Ertragswertverfahren zu be-
                                  obachten, um den Verkehrswert zu ermitteln. Im neuen
                                  ÖNORM-Entwurf wird klargestellt, dass dieses Misch-
                                  verfahren unzulässig ist.

  Wolfgang Wagner MRICS           Die Bewertung von Zinshäusern gehört wegen des komplizierten recht-
                Geschäftsführer   lichen Korsetts für die Vermietung und der Darstellung der möglichen
EHL Immobilien Bewertung GmbH     Entwicklungspotenziale zu den besonders komplexen Herausforderun-
                                  gen in der Immobilienbewertung. In der Praxis haben sich sehr unter-
                                  schiedliche Herangehensweisen an die Bewertung etabliert, die fachlich
                                  teilweise aber durchaus umstritten sind.

                                  Die methodische Herangehensweise sollte nun deutlich klarer werden.
                                  Ein im März 2019 veröffentlichter Entwurf zur ÖNORM B1802-1 Liegen-
                                  schaftsbewertung stellt klar, dass die immer noch häufig gebrauchte
                                  Mischform aus Sach- und Ertragswertverfahren unzulässig ist. Die
                                  ÖNORM folgt damit einer bereits 2013 ausgesprochenen (aber oft
                                  ignorierten) Empfehlung des Fachbeirats der Liegenschaftsbewertungs-
                                  akademie. Ein häufiges Argument für die Mischform, dass insbesondere
                                  das „ertragsschwächere Zinshaus“ (Objekte mit hohem Altmieteranteil
                                  und/oder großer Differenz zwischen gesetzlich beschränkter Miete und
                                  Marktmiete), nicht anders bewertet werden kann, wird damit verworfen.

                                  Projektkalkulation ergänzt Ertragswertverfahren

                                  Tatsächlich können diese wichtigen Aspekte auch im Rahmen eines
                                  Ertragswertverfahrens, kombiniert mit einer Projektkalkulation, korrekt
                                  in der Bewertung abgebildet werden. Dazu sind die unterschiedlichen Er-
                                  tragskomponenten und deren Potenziale in der Bewertung differenziert
                                  darzustellen. Hierzu sind z.B. auch Quadratmeterpreise von Wohneinhei-
                                  ten, die unbefristet vermietet sind, sowie von bestandsfreien – sanierten
                                  und unsanierten – Wohneinheiten vergleichend heranzuziehen. Der
                                  Bewertung des Ertragspotenzials durch Zu- und Ausbau kommt darüber
                                  hinaus gesonderte Bedeutung zu. Das Entwicklungspotenzial aus Parifi-
                                  zierung und Wohnungsabverkauf ist in einer Projektrechnung abzubilden.
                                  Darüber hinaus kann selbstverständlich auch eine Berechnung mittels
                                  Sachwertverfahrens zur Plausibilisierung des Bewertungsergebnisses
                                  vorgenommen werden, nicht jedoch zur Marktwertanpassung.

                                                                                                              15
Rechtliche Rahmenbedingungen

     Rechtliche Rahmenbedingungen
     für den Zinshausmarkt
        Für den Wiener Zinshausmarkt sind Angebot und Nachfrage nur ein
        preisbestimmender Faktor. Ebenso wichtig sind die komplexen rechtlichen
        Bestimmungen.

        Angebot und Nachfrage sowie andere klassische        • Objekte, die aufgrund einer Baubewilligung
        Marktkennzahlen sind für Zinshäuser in Wien nur        vor den zuvor genannten Stichtage errichtet
        einige von vielen und nicht einmal die wichtigs-       wurden (Zinshäuser): Miete wird nach oben
        ten preisbestimmenden Faktoren. Die Höhe der           hin durch den Richtwert (in Wien aktuell
        Mieten ist in den meisten Fällen nicht der freien      5,81 EUR/m² netto) begrenzt, Zuschläge zum
        Vereinbarung zwischen Mietern und Vermietern           Richtwert sind bei Objekten mit überdurch-
        überlassen, auch die Dauer des Mietverhältnis-         schnittlicher Ausstattungs- und Lagequalität
        ses und zahlreiche andere Aspekte sind durch           zulässig.
        diverse gesetzliche Bestimmungen normiert.
        Diese Komplexität ist nicht nur für internationale     Die von der Stadt Wien erstellte „Lagezu-
        Investoren, die sich vor allem deswegen diesem         schlagskarte“ hat allerdings nur Empfehlungs-
        Markt nur vereinzelt widmen, sondern auch für          charakter, auch dementsprechend festge-
        erfahrene österreichische Immobilienprofis             setzte Mieten können vom Mieter gerichtlich
        immer wieder eine Herausforderung.                     angefochten werden und dies kann zu einer
                                                               Anpassung der Miete führen.
        Im Folgenden werden die wichtigsten, für den
        Wiener Zinshausmarkt relevanten Regelungen           Änderungen der Miethöhe
        kurz zusammengefasst.                                Eine Indexierung der Miete mit dem Verbrau-
                                                             cherpreisindex ist zulässig und üblich. Darüber
        Miethöhe                                             hinausgehende Mieterhöhungen bei laufenden
        • Freifinanzierte (nicht geförderte) Wohngebäu-      Mietverträgen sind nicht zulässig. Mieterhöhun-
          de im schlichten Mieteigentum, die auf Grund       gen beim Übergang des Mieterverhältnisses auf
          einer Baubewilligung nach dem 30.06.1953           eintrittsberechtigte Personen wie Eheleute oder
          neu errichtet wurden, unterliegen keinen           minderjährige Kinder sind bei Mietverträgen,
          Beschränkungen bei der Mietzinsbildung             die am 1.3.1994 bereits bestanden haben nicht
          (Teilanwendungsbereich des MRG).                   zulässig; erst bei Erreichen der Volljährigkeit
                                                             ist bei Kindern eine Anhebung auf 3,60 EUR/m²
          Ebenso fallen Mietgegenstände, die im              netto zulässig.
          Wohnungseigentum stehen, sofern der Miet-
          gegenstand in einem Gebäude gelegen ist,           Mietdauer
          das auf Grund einer nach dem 8. Mai 1945           Zulässig sind unbefristete Mietverträge und Be-
          erteilten Baubewilligung neu errichtet worden      fristungen mit einer Untergrenze von 3 Jahren.
          ist, in den Teilanwendungsbereich des MRG          Bei befristeten Mietverträgen ist ein Abschlag
          und unterliegen keiner Beschränkung bei der        von 25 Prozent gegenüber der sonst zulässigen
          Mietzinsbildung (freier Mietzins).                 Miete (in der Regel Richtwert + Lagezuschlag)
                                                             vorzunehmen. Bei unbefristeten und befristeten

16
Rechtliche Rahmenbedingungen

   Mietverträgen sind die Eintrittsrechte naher                                       Parifizierung
   Verwandter zu beachten.                                                            Die Teilung von Zinshäusern in Wohnungseigen-
                                                                                      tum (Parifizierung) ist möglich. Bei Vermietung
   Betriebskosten                                                                     der so entstandenen Eigentumswohnungen gel-
   Zu den zusätzlich zur Miete zu verrechnenden                                       ten aber die gleichen rechtlichen Bestimmungen
   und auf die Mieter überwälzbaren Kosten                                            wie bei der Vermietung von Wohnungen in nicht
   gehören                                                                            parifizierten Objekten. Bei Häusern mit einer
    • Energiekosten                                                                   Baubewilligung nach dem 8.5.1945 aber vor dem
    • Öffentliche Leistungen wie Müllabfuhr                                           1.7.1953 kann durch nachträgliche Begründung
    • Objektversicherungen                                                            von Wohnungseigentum das Mietobjekt von der
    • Honorar der Hausverwaltung                                                      Vollanwendung in die Teilanwendung des MRG
                                                                                      überführt werden.
   Zuständigkeiten bei Auseinandersetzungen
   zwischen Mietern und Vermietern                                                    Denkmalgeschützte Objekte
    • Schlichtungsstellen                                                             Sanierungsaufwendungen im Sinne des Denk-
    • Bezirksgerichte                                                                 malschutzgesetzes können rascher abgeschrie-
                                                                                      ben werden, über Antrag auf 15 Jahre. Daraus
   Dachgeschoßausbau                                                                  resultiert ein erheblicher Steuervorteil. Zudem
   Mietzins ist frei vereinbar, bei Mietgegenstän-                                    ist in diesen Objekten ein angemessener Miet-
   den, die durch den Ausbau eines Dachbodens                                         zins zulässig.
   oder eines Aufbau aufgrund einer nach dem
   31. Dezember 2001 erteilten Baubewilligung                                         Umsatzsteuer
   neu errichtet worden sind. Für davor errichtete                                    Bei Vermietungen zu Wohnzwecken ist zwingend
   Dachgeschoßausbauten gilt weiterhin der ange-                                      Umsatzsteuer (10 Prozent) zu verrechnen, außer
   messene Mietzins.                                                                  der Vermieter ist Kleinunternehmer. Diesfalls
                                                                                      kommt keine USt zur Verrechnung.

    Mietniveau in Wien (in EUR/m2)

      12
                                                               12,2

                                                                      12,2
                                   12,1

                                                 12,0

                                                        12,0

                                                                                                                                           12,0
              k.A.

                                                                                                 11,9

                                                                                                                                    11,7
                            11,5
                     11,2

                                          11,2

                                                                                                        10,8

                                                                                                               10,7

                                                                                                                      10,7

                                                                                                                             10,7

                                                                                                                                                                10,6
                                                                                          10,6

                                                                                                                                                  10,3

                                                                                                                                                         10,3

                                                                                                                                                                       10,2
                                                                             10,0

       9
                                                                                    9,5

       6

       3

       0
                0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0   0    0
             101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123

    * Durchschnittspreise aus Erst- und Zweitbezug                                                                       Quelle: EHL Market Research | Q1 2019

                                                                                                                                                                              17
Bautechnik

     Umfassende Machbarkeitsstudie
     bei DG-Ausbauten unerlässlich
                                   Ein Dachausbau erfordert erhebliche Investitionen in
                                   den Brandschutz – eine frühzeitige Analyse der techni-
                                   schen Optionen ist somit unumgänglich.

                                   Die positive Marktentwicklung der vergangenen Jahre macht den
                                   Ausbau von Dachböden für immer größere Teile des Zinshausbestands
                                   wirtschaftlich interessant. Strengeren Vorschriften ist es geschuldet,
          DI Nikolaus Salzmann     dass ein früher im Vergleich zur Statik wenig beachteter Nebenaspekt
           Leitung Baumanagement   immer größere Bedeutung erlangt: Die bei Dachbodenausbauten
                                   erforderlichen Verbesserungen des Brandschutzes für das gesamte
                                   Objekt und die daraus resultierenden Kosten.

                                   Die Auflagen betreffend den Brandschutz und die Entfluchtung erfor-
                                   dern immer umfassendere Ertüchtigungen des gesamten Bestandes
                                   und somit greift der DG-Ausbau meist in die Struktur des gesamten
                                   Hauses ein, insbesondere dann wenn das Anleitern nicht möglich ist
                                   oder das Fluchtniveau über 22 Meter liegt. Technisch steht eine Viel-
                                   zahl an Möglichkeiten offen, die Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. In
                                   Frage kommen Brandrauchentlüftungen, Brandmeldeanlagen, druck-
                                   belüftete Stiegenhäuser, alternative Fluchtwege etc. Somit stellt sich
                                   die Frage relativ bald: Rechnet sich der Ausbau überhaupt noch?

                                   Um eine optimale Lösung zu erreichen, ist es notwendig, das Thema
                                   Brandschutz bereits bei den ersten Ausbauüberlegungen einzubezie-
                                   hen und ggf. einen Brandschutzkonsulenten beizuziehen. Zu berück-
                                   sichtigen sind dabei keineswegs nur die direkten Kosten der Umset-
                                   zung der jeweiligen Maßnahmen, sondern auch die Folgekosten sowie
                                   eventuelle Beeinträchtigungen der Wohnqualität und damit auch des
                                   Werts des Objekts. Gerade zusätzliche Fluchtleitern können von Woh-
                                   nungsnutzern als störend empfunden werden. Des Weiteren zeigt eine
                                   frühzeitige Untersuchung im Bereich der Haustechnik die möglichen
                                   Leitungsanschlüsse und haustechnischen Abläufe der potenziellen
                                   Flächen an die Bestandssituation auf, damit bereits in diesem Stadium
                                   mögliche Lösungen aufgezeigt werden können.

                                   Die Baumanagementabteilung der EHL Immobilien Management
                                   verfügt über umfassende Kompetenzen in allen Projektphasen. Mit
                                   diesem speziellen Know-How können wir unsere Kunden bei Planung,
                                   Machbarkeitsstudien und Projektmanagement für Ausbauvorhaben
                                   optimal unterstützen.

18
Liegenschaftsverwaltung

Neuerrichtung von Aufzügen:
Wer zahlt, wer fährt?
                                  Die Neuerrichtung oder die Modernisierung eines Auf-
                                  zugs bei einem Dachbodenausbau sollte frühzeitig mit
                                  den Bestandsmietern verhandelt werden.

                                  Der Trend zu Dachbodenausbauten in durchschnittlichen und leicht un-
                                  terdurchschnittlichen Zinshauslagen führt dazu, dass häufiger Ausbau-
                                  ten in Objekten geplant werden, in denen es noch keinen Aufzug gibt. In
   Bruno Schwendinger MA          diesen Fällen ist eine Neuerrichtung zwingend vorgeschrieben.
                Geschäftsführer
    EHL Immobilien Management     Dabei gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten, von wem die sehr
                                  erheblichen Kosten zu tragen sind. Im Vollanwendungsbereich des MRG
                                  ist es sogar zulässig, dass der Mieter sich an den Errichtungskosten
                                  beteiligt, allerdings nur im Rahmen einer freiwilligen Vereinbarung mit
                                  dem Vermieter. Umgekehrt können Mieter aber nicht einmal gezwun-
                                  gen werden, sich an den Betriebskosten des Lifts zu beteiligen. Für die
                                  Hausverwaltung stellt das Liftthema bei Dachbodenausbauten daher
                                  immer eine große Herausforderung dar und es gilt, möglichst frühzeitig
                                  Vereinbarungen mit den Bestandsmietern zu verhandeln.

                                  Eine Beteiligung der Altmieter an den Errichtungskosten durch eine
                                  einmalige Zahlung oder monatliche Beiträge ist bei Objekten mit vielen
                                  Altmietverhältnissen oft notwendig, damit die Investition wirtschaftlich
                                  sinnvoll ist. Es besteht keine Verpflichtung, dem Mieter diese Kosten bei
                                  Auszug anteilig zu erstatten, das kann aber vereinbart werden.

                                  Liftnutzung nur bei BK-Beteiligung

                                  Ist eine Beteiligung an den Errichtungskosten nicht durchsetzbar, ist
                                  zumindest eine Beteiligung an den Betriebskosten anzustreben. Wenn
                                  Mieter nicht zustimmen, kann ihnen die Benutzung des Aufzugs unter-
                                  sagt werden. Durchgesetzt wird das in der Regel mit Aufzugsschlüsseln.
                                  Grundsätzlich ist es (nicht nur) aus Sicht des Eigentümers erstrebens-
                                  wert, dass sich möglichst viele Mieter zumindest an den laufenden
                                  Betriebskosten beteiligen, um die Kosten des einzelnen Nutzers zu
                                  minimieren. Neue Mieter können dazu verpflichtet werden.

                                  Der Verteilungsschlüssel der Errichtungs- und Betriebskosten ist frei
                                  vereinbar. Die Regelung darf auf keinen Fall sittenwidrig bzw. gröblich
                                  benachteiligend für einzelne Nutzer sein. Die Aufteilung der Betriebskos-
                                  ten erfolgt in der Praxis häufig im Sinne des MRG nach Nutzfläche.

                                                                                                              19
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser

       Marc-Aurel-Straße, 1010 Wien                             Schubertring, 1010 Wien
       Nutzfläche                              ca. 3.425 m  2
                                                                Nutzfläche                                 ca. 9.445 m2
       Samuel Berr erbaute 1886 dieses 6-geschossige späthis-   Der Christinenhof an der Ringstraße, erbaut 1863– 65
       torische Eck-Zinshaus in Formen der Neorenaissance.      von Ludwig Zettl, ist ein freistehender, frühhistorischer
       Die Straße geht bis in die römische Geschichte zurück.   Wohnhof mit architektonisch gestaltetem Innenhof.

       Dorotheergasse, 1010 Wien                                Elisabethstraße, 1010 Wien
       Nutzfläche                              ca. 5.180 m  2
                                                                Nutzfläche                                 ca. 1.820 m2
       Dieser spätsecessionistische Bau, erbaut 1912/13,        Dieses Eck-Zinshaus, eines der ältesten der Ringstraße,
       beherbergte den Österreichischen Bühnenverein mit        wurde 1860 von Wilhelm Westmann errichtet, 1997 voll-
       Veranstaltungssaal und seit 1939 das Café Hawelka.       ständig saniert und um einen DG-Ausbau erweitert.

       Hoher Markt, 1010 Wien                                   Kärntner Straße, 1010 Wien
       Nutzfläche                              ca. 4.580 m  2
                                                                Nutzfläche                                 ca. 3.550 m2
       Das 1949/50 wieder aufgebaute Zinshaus befindet          Dieses 1875 erbaute Eck-Zinshaus punktet nicht nur
       sich an einem der geschichtsträchtigsten Plätze Wiens.   durch sein prächtiges Aussehen sondern auch durch ex-
       Hier befand sich einst die erste Münzprägestätte.        klusive Innenstadtlage.

20
Referenzen | Vermittelte Zinshäuser

  Hießgasse, 1030 Wien                                         Weyringergasse, 1040 Wien
  Nutzfläche                                ca. 1.405 m    2
                                                               Nutzfläche                               ca. 7.300 m2
  Das staunenswerte Gründerzeithaus befindet sich in           Das ehemalige Bürgerspital wurde 1886 erbaut und befin-
  nächster Nähe zu einer der beliebtesten Einkaufsstraßen,     det sich beim Oberen Belvedere und dem dazugehörigen
  der Landstraßer Hauptstraße, und dem Rochusmarkt.            Garten sowie unweit des neuen Wiener Hauptbahnhofs.

  Blechturmgasse, 1040 Wien                                    Sobieskigasse, 1090 Wien
  Nutzfläche                                ca. 3.060 m    2
                                                               Nutzfläche                               ca. 2.165 m2
  Das revitalisierte Eckzinshaus aus 1912 in aufstrebender     Nahe der Volksoper findet sich dieses atemberaubende
  Stadtlage verbindet die nahe Innenstadt mit dem Haupt-       Jahrhundertwendehaus, welches auch durch beste öffent-
  bahnhof.                                                     liche Verkehrsanbindung überzeugt.

  Beingasse, 1150 Wien                                         Hockegasse, 1180 Wien
  Nutzfläche                              ca. 2.145 m  2
                                                               Nutzfläche                               ca. 4.560 m2
  Dieses mehrgeschossige Jahrhundertwendehaus be-              Dieses Wohngebäude wurde 1930/31 im Nobelbe-
  findet sich im Bezirksteil Fünfhaus, einem der aufstre-      zirksteil Pötzleinsdorf von den Architekten Ferdinand
  bendsten Bezirke Wiens.                                      Glaser und Rudolf Eisler errichtet.

                                                                                                                         21
Innere Stadt

                                                                                       Zinshauspreise    4.500 bis 9.350 EUR/m2­­
                                                                                       Renditen          1,3 bis 2,5 %

                                                                                     Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                       Wohnungen                      Ø k.A.
                                                                                       Büros                   15,0 bis 26,0
                                                                                       Geschäftslokale A-Lagen     200–500
                                                                                                       B-Lagen        17–90

     1., Innere Stadt
       Der erste Bezirk ist ein zentraler Teil des Wiener Zinshausmarktes. Zusätzli-
       che Bewegung könnte die weitere Zurückdrängung des Autoverkehrs durch
       die Begegnungszone in der Rotenturmstraße bringen.

       Geringe Marktaktivität, hohe Preise                  Herrengasse zu einer „Begegnungszone“ mit
                                                            reduziertem Autoverkehr umgestaltet werden.
       Investoren mit Interesse am ersten Bezirk brau-      Längerfristig sollte dies positive Auswirkungen
       chen viel Geduld. Nur wenige Liegenschaften          auf den Immobilienbestand in diesem Bezirksteil
       kommen auf den Markt und diese werden häufig         haben.
       im Rahmen von Off-Market-Deals verkauft. 2018
       weist die Statistik nur fünf Asset Deals aus, die
       mit Abstand größte davon war der Verkauf eines
                                                                   Begegnungszonen am richtigen
       Objekts in der Kärntner Straße um einen mittle-
       ren zweistelligen Millionenbetrag. Dies war 2018            Ort können sehr wohl eine Lage
       auch der einzige Zinshausverkauf im „Goldenen               aufwerten und sich dadurch po-
       U“, bestehend aus Kohlmarkt, Graben und Kärnt-
                                                                   sitiv auf den lokalen Zinshaus-
       ner Straße, wo das Preisniveau nochmals deutlich
       höher als im restlichen Bezirk liegt. Auch bei der          markt auswirken.
       erwähnten Transaktion wurde ein rund doppelt so
       hoher Quadratmeterpreis erzielt als der Bezirks-
       schnitt von bis zu 10.000 EUR/m². Auf Käufer-        Hotelinvestoren sind eine weitere relevante
       seite dominieren große Privatinvestoren, die auf     Käufergruppe, da einige renommierte internatio-
       den langfristigen Werterhalt bzw. das Wertsteige-    nale Hotelbetreiber nach geeigneten Standorten
       rungspotenzial setzen. Die Renditen spielen bei      für 5-Stern-Häuser suchen und dafür zumeist
       dieser Investorengruppe nur eine untergeordnete      nur der 1. Bezirk in Frage kommt. Aktuell rufen
       Rolle.                                               bestandsfreie Zinshäuser sowohl mittlere als
                                                            auch großvolumige Projektentwicklungen (Kon-
       Etwas mehr Bewegung in den statischen Markt          vertierung) auf den Plan. Für Investoren werden
       könnte die Neugestaltung der Rotenturmstraße         diese Liegenschaften aber erst mit langfristigen
       bringen. Diese soll bis 2020 nach dem Vorbild        Hotel-Pachtverträgen interessant.
       sowohl der Mariahilfer Straße als auch der

22
Flächenaufteilung                           Altersgruppen

                                                            6%
                                                                    14 %
                                                   19 %
     40 %
                               50 %

               9%                                            61 %
  1%•

          Baulandnutzung (141,7 ha)                 0 bis 19 Jahre (2.353)
          Grünlandnutzung (27,3 ha)                 20 bis 64 Jahre (9.942)
          Gewässer (3,1 ha)                         65 bis 79 Jahre (3.129)
          Verkehrsflächen (114,9 ha)                80 Jahre und älter (1.026)

    Schottenring

                                       Schottenring U2 U4
                                                                                                                              1.
                                                                           Gonzagagasse

              Schottentor U2

  Marc-Aurel-Straße

                                                    Schwedenplatz U1 U4
       Tuchlauben                                                                    Urania
   Kohlmarkt                                                                                    Graben
                                      U3                                                         Wollzeile
U2 U5 Rathaus
                                                  U1 U3 Stephansplatz

                                                                                U3
                                                          1.     Landstraße - Wien Mitte U3 U4
                 Kärntner Straße

  U2 U3 U5 Volkstheater                                                                                              überdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                                     durchschnittliche Preislagen
                                                                 Stadtpark U4
                 U2 U5                                                                                               unterdurchschnittliche Preislagen

                                Karlsplatz U1 U2 U4 U5                                                               U-Bahn

                                                                                                                     U5 in Planung

   Haushaltsentwicklung*                            Durchschnittliches                                  Anteil nicht-österreichischer
                                                    Einkommen                                           Staatsbürger
   2009           9.098 Haushalte
   2020       +5,5 %                                Ø Wien       EUR 23.365,–                           Ø Wien     29,6%
   2030        +8,9 %
   2040         +11,8 %                             1. Bez., EUR 34.482,–             +47,6 %           1. Bez.,   24,7 %               ­-4,9 %
   2050          +15,3 %

   *Quelle: ÖROK                                                                                                                                         23
LEOPOLDSTADT
                                                                                               Monatsmieten netto in EUR/m2
                                                                                                 Wohnungen                     Ø 11,2
                                                                                                 Büros                   10,0 bis 18,5
                                                                                                 Geschäftslokale A-Lagen        11–22
                                                                                                                 B-Lagen         5–10

                                                                                               BRIGITTENAU
                                                                                               Monatsmieten netto in EUR/m2

LEOPOLDSTADT                                 BRIGITTENAU                                         Wohnungen                        Ø 10,3
                                                                                                 Büros                       8,5 bis 18,5
Zinshauspreise    1.900 bis 3.500 EUR/m2­­   Zinshauspreise   1.650 bis 2.600 EUR/m2­­
                                                                                                 Geschäftslokale A-Lagen           10–20
Renditen          2,5 bis 3,2 %              Renditen         3,3 bis 3,9 %
                                                                                                                   B-Lagen          5–11

         2., Leopoldstadt | 20., Brigittenau
                 Die Leopoldstadt ist schon länger „Investors Liebling“, nun rückt zusehends
                 auch der Nachbarbezirk Brigittenau ins Blickfeld. Motor für diese Entwicklung
                 ist auch das Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof.

                 Standortentwicklung sorgt für                       und Neubau dominieren, Objekte in gutem bau-
                 positive Imageveränderung                           lichem Zustand werden aber immer öfter saniert
                                                                     und ausgebaut.
                 Der Zinshausmarkt in Leopoldstadt und Brigit-
                 tenau zählt zu den interessantesten Teilmärkten     Das Preisniveau erreicht in beiden Bezirken rund
                 der Stadt. Aufgrund der Zentrumsnähe steht          3.500 EUR/m², Tendenz weiter steigend. Insbe-
                 zumeist der 2. Bezirk im Blickfeld, doch 2018       sondere im 2. Bezirk sind auch Ausreißer bis 4.000
                 konnte der 20. Bezirk stark an Bedeutung zule-      EUR/m2 zu beobachten. In unmittelbarer Nähe
                 gen. Auslöser ist das Stadtentwicklungsgebiet       zum 1. Bezirk sowie zu einer U-Bahn-Station er-
                 Nordwestbahnhof, in dem große Neubauprojekte        scheinen auch deutlich höhere Preise realistisch.
                 (gefördert und freifinanziert) entstehen werden.    Besonders gefragt sind Objekte im Umfeld der
                                                                     Prater- und der Taborstraße, auch die Maßnahmen
                                                                     zur Verbesserung der sozialen Situation rund um
                                                                     den Praterstern zeigen Wirkung und werden dieses
                        „Das Preisniveau ermöglicht
                                                                     Gebiet weiter aufwerten.
                        auch im 20. Bezirk immer öfter
                        den Erhalt und Ausbau eines                  Marina Tower beeinflusst Handelskai
                                                                     positiv
                        Zinshauses.“
                                                                     Die zentrumsferneren Bezirksteile wie etwa das
                                                                     Stuwerviertel profitieren vom Erfolg der Stadtent-
                 Damit verbunden sind sowohl eine deutliche          wicklungsgebiete, allen voran des Viertel Zwei.
                 Verbesserung der Infrastruktur als auch ein posi-   Der im Sommer 2018 gestartete Marina Tower
                 tiver Imagewandel und beides strahlt stark in die   mit rund 500 Wohnungen wird auch als Auftakt
                 umliegenden Zinshauslagen aus. Insbesondere         für umfangreichere Neubauaktivitäten im bisher
                 die Dresdner Straße erlebt einen Bauboom mit        wenig attraktiven Gebiet entlang des Handelskais
                 Wohnobjekten und Studentenheimen. Abbruch           und der Engerthstraße betrachtet.

  24
U6 Handelskai
                                      U6
         Spittelau U4 U6         U6
                                             Handelskai
                                                                              Lassallestraße
Wallensteinplatz
                                                             U1 Donauinsel
                      U4        Augarten      20.
                          U4   Nordwestbahnhof U1                                                                                         20.
                                                                               Ausstellungsstraße
            Schottenring U2 U4           U1 U2 Praterstern
                                                      U2 Messe-Prater                                                                            2.
                                      U1
                                                           U2
              Schwedenplatz U1 U4
                                           Donaukanal           U2 Stadion
              Landstraße - Wien Mitte U3 U4                           U2
                                            U3                  Prater
                                                 U3
                                                        U3                                                                   überdurchschnittliche Preislagen

                                                             U3
                                                        WU Wien     Erdberg                                                  durchschnittliche Preislagen
                                                                                          2.
                                                                                                                             unterdurchschnittliche Preislagen
                                                                          Viertel Zwei
                                                                                                                             U-Bahn

           Flächenaufteilung                                                                   Altersgruppen
                     Leopoldstadt                          Brigittenau                               Leopoldstadt                               Brigittenau

                                                                                                           4%                                       4%
                   21 %                                                                             11 %            20 %                     11 %
                                 23 %                                                                                                                         20 %
                                                    34 %
                                                                              36 %

              21 %

                                 35 %                                  9%
                                                             21 %                                          66 %                                     65 %

                               Baulandnutzung (437,8 ha | 204,8 ha)                                               0 bis 19 Jahre (20.800 | 17.184)
                               Grünlandnutzung (674,5 ha | 50,9 ha)                                               20 bis 64 Jahre (69.262 | 56.900)
                               Gewässer (410,0 ha | 118,5 ha)                                                     65 bis 79 Jahre (11.471 | 9.998)
                               Verkehrsflächen (402,0 ha | 197,0 ha)                                              80 Jahre und älter (4.041 | 3.157)

           Haushaltsentwicklung*
           2009 2. Bez.,         46.495 Haushalte
           2020           +13,5 %
           2030            +18,4 %
           2040              +22,7 %                           Durchschnittliches                                 Anteil nicht-österreichischer
           2050               +27,4 %                          Einkommen                                          Staatsbürger
           2009 20. Bez., 41.030 Haushalte
                                                               Ø Wien       EUR 23.365,–                          Ø Wien     29,6%
           2020       +6,4 %
           2030        +9,8 %                                  2. Bez.,     EUR 21.527,–        -7,9 %            2. Bez.,   34,1 %                         +4,5 %
           2040         +13,8 %
           2050           +17,8 %                              20. Bez., EUR 18.738,–           -19,8 %           20. Bez., 37,5 %                            +7,9 %

           *Quelle: ÖROK                                                                                                                                               25
landstrasse

                                                                                     Zinshauspreise    2.000 bis 3.800 EUR/m2­­
                                                                                     Renditen          2,3 bis 3,4 %

                                                                                   Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                     Wohnungen                     Ø 11,5
                                                                                     Büros                   10,0 bis 19,0
                                                                                     Geschäftslokale A-Lagen        25–50
                                                                                                     B-Lagen         5–13

     3., Landstraße
      Der Bezirk Landstraße beheimatet einige der klassischen Wiener Zinshaus-
      lagen und bietet dank der hohen Wohnqualität und der guten Verkehrsanbin-
      dung weiteres Potenzial.

      Landstraße als wertstabiler Markt                  zuletzt wieder etwas gestiegen. Allerdings sind
                                                         gerade hier besonders wenige Transaktionen zu
      Der Markt im dritten Bezirk präsentierte sich      verzeichnen.
      2018 sehr ruhig. Das Preisniveau entwickelte
      sich stabil und es kamen nur wenige Objekte auf    In Landstraße ist derzeit die höchste Neubauak-
      den Markt. Der größte Deal war der Verkauf des     tivität aller Innenstadtbezirke zu verzeichnen und
      Objekts Heumarkt 7 an der Grenze zum 1. Bezirk,    großvolumige Projekte wie Laendyard mit 500
      das von einem österreichischen Privatinvestor      Wohnungen, Das Ensemble (rund 800 Woh-
      um 69,5 Mio. EUR gekauft wurde. Aufgrund der       nungen) oder Luxusprojekte wie The Ambassy
      ausgezeichneten Lage wurde dabei ein um gut        erweisen sich als starke Motoren für das jeweilige
      1.000 EUR höherer Quadratmeterpreis als im         Umfeld. Kaufpreise von im Durchschnitt 7.000
      Bezirksschnitt erreicht.                           EUR (im Dachgeschoß bis 10.000 EUR) im Projekt
                                                         The Ambassy wirken als Preistreiber für Wohnun-
                                                         gen in den umliegenden Altbauten.

             „Landstraße weist die höchste
                                                         Aus Investorensicht wird die wichtigste Zukunfts-
             Neubauaktivität aller inner-                entwicklung der Bau der neuen Eventhalle in
             städtischen Bezirke auf — mit               St. Marx mit einer Kapazität von bis zu 20.000
                                                         Besuchern sein, die ab 2024 die Stadthalle und
             positiver Auswirkung auf den                das Austria Center als Wiens wichtigste Veran-
             Zinshausmarkt.“                             staltungshalle und Konferenzzentrum ablösen
                                                         soll. Damit wird die Ansiedlung von Hotels,
                                                         höherwertiger Gastronomie sowie Einzelhandel
      Der Preisabstand zwischen dem teuersten            und eine Aufwertung der Wohnlage einhergehen
      Bezirksteil zwischen Wien-Mitte, Rochusgasse       und insbesondere die Bezirksteile entlang des
      und Rennweg mit dem Botschaftsviertel und den      Rennwegs, aber auch Lagen im angrenzenden
      weiter stadtauswärts gelegenen Bezirksteilen ist   Simmering werden profitieren.

26
Flächenaufteilung                        Altersgruppen

                                                             4%
                                                      12 %           17 %
           29 %

                                 56 %

            15 %
                                                              67 %

              Baulandnutzung (412,1 ha)              0 bis 19 Jahre (15.322)
              Grünlandnutzung (110,7 ha)             20 bis 64 Jahre (60.596)
              Gewässer (0,5 ha)                      65 bis 79 Jahre (11.079)
              Verkehrsflächen (216,5 ha)             80 Jahre und älter (3.715)

     Landstraße - Wien Mitte U3 U4

            Stadtpark U4                   U3 Rochusgasse
                                                                    Wassergasse
                                                                    Landstraßer Hauptstraße
Neulinggasse
                                                                                   Ungargasse                               3.
                                                       U3 Kardinal-Nagl-Platz

                       Belvedere                        3.
        Rennweg                                                      U3 Schlachthausgasse
 Prinz-Eugen-Straße
                                                                                  U3 Erdberg
                       Schlachthausgasse
Landstraßer Gürtel

                          Schweizergarten
                                                                                                             überdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                             durchschnittliche Preislagen
                                           Arsenal
                                                                                                             unterdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                             U-Bahn

       Haushaltsentwicklung*                         Durchschnittliches                         Anteil nicht-österreichischer
                                                     Einkommen                                  Staatsbürger
       2009           43.728 Haushalte
       2020      +4,6 %                              Ø Wien       EUR 23.365,–                  Ø Wien     29,6%
       2030       +7,7 %
       2040        +11,2 %                           3. Bez., EUR 24.525,–            +5,0 %    3. Bez.,   30,8 %                 +1,2 %
       2050         +14,9 %

       *Quelle: ÖROK                                                                                                                             27
Wieden

                                                                                      Zinshauspreise     2.050 bis 3.900 EUR/m2­­
                                                                                      Renditen           2,3 bis 3,4 %

                                                                                     Monatsmieten netto in EUR/m2

                                                                                      Wohnungen                     Ø 12,1
                                                                                      Büros                   10,0 bis 28,0
                                                                                      Geschäftslokale A-Lagen        15–24
                                                                                                      B-Lagen         5–10

     4., Wieden
      Wieden weist einen außergewöhnlich hohen Anteil an Gründerzeithäusern auf,
      der nahe Hauptbahnhof mit dem Sonnwendviertel sorgt auf dem traditionell
      ruhigen Markt aktuell für einiges an Bewegung.

      Weiter steigendes Preisniveau                       Mit der erfolgreichen Entwicklung des Haupt-
                                                          bahnhofs und des angrenzenden Sonnwend-
      Wieden wurde auch 2018 seinem Ruf als sicherer,     viertels mit tausenden Wohnungen und Büro-
      aber auch ruhiger Hafen für Immobilieninvesto-      arbeitsplätzen, Hotels, Einkaufsmöglichkeiten
      ren gerecht. Das Marktvolumen erreichte einen       sowie Infrastruktureinrichtungen haben sich die
      soliden Wert und das durchschnittliche Preisni-     Lagequalitäten innerhalb des Bezirks deutlich
      veau stieg auf ca. 3.900 EUR/m2 leicht an. Bei      gewandelt. Die gürtelnahen Bezirksteile haben
      einzelnen Objekten in guten Lagen wurden auch       massiv profitiert und sich an die teureren zentra-
      Preise deutlich über 4.000 EUR/m2 erzielt.          len Bezirkslagen angenähert.

                                                          Der weitere Fortschritt dieses Stadtentwick-
                                                          lungsgebiets wird das beherrschende Thema für
             „Die ehemals weniger gefragten
                                                          den Zinshausmarkt im vierten Bezirk bleiben.
             Lagen in Gürtelnähe haben sich               Hochwertige Arbeitsplätze in den spektakulären
             durch die dynamische Entwick-                Büroobjekten rund um den Bahnhof wie QBC
                                                          oder The Icon Vienna sichern den gürtelnahen
             lung rund um den Hauptbahnhof                Lagen exzellente Perspektiven.
             sehr positiv entwickelt.“
                                                          Konvertierung in Boutiquehotels

      Die größte Transaktion fand in der Kolschitzygas-   Am nordwestlichen Rand des Bezirks ist die Nähe
      se statt, der Kaufpreis des durch einen österrei-   zum Naschmarkt ein wichtiges Kriterium. Dort
      chischen Privatinvestor erworbenen Objekts lag      wird das Preisniveau von Investoren getrieben, die
      bei etwa 15 Mio. EUR. Ebenfalls bemerkenswert       Objekte mit Konvertierungsmöglichkeiten in kleine
      ist ein Deal in der Waltergasse, bei dem zwei       Boutiquehotels suchen. Für diese bietet die zen-
      renommierte heimische Wohnbauentwickler ein         trale Lage in Gehweite mehrerer U-Bahnstationen
      Objekt um mehr als zehn Mio. EUR kauften.           noch einiges an Aufwärtspotenzial.

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Flächenaufteilung                      Altersgruppen

                                                         4%
                                                 13 %            16 %
         26 %

                               64 %
       10 %

                                                          68 %

            Baulandnutzung (114,4 ha)            0 bis 19 Jahre (5.179)
            Grünlandnutzung (17,7 ha)            20 bis 64 Jahre (22.491)
            Gewässer (-)                         65 bis 79 Jahre (4.271)
            Verkehrsflächen (45,4 ha)            80 Jahre und älter (1.378)

                              Karlsplatz U1 U2 U4 U5

   Operngasse                             Technische Universität

                   Naschmarkt
                                                         Gußhausstraße                                                          4.
                                                                                    Rennweg

                                           U1 Taubstummengasse
Paulanergasse                                                                 Prinz-Eugen-Straße

                                                              Favoritenstraße
Wiedner Hauptstraße

   Schönburgstraße

                                                    Hauptbahnhof
                                                     U1 Südtiroler Platz
                                   4.                   Hauptbahnhof                                            überdurchschnittliche Preislagen

                                                                                                                durchschnittliche Preislagen

                                                                                                                unterdurchschnittliche Preislagen

                  Gürtel                                                                                        U-Bahn

                                                                                                                U5 in Planung

     Haushaltsentwicklung*                       Durchschnittliches                                Anteil nicht-österreichischer
                                                 Einkommen                                         Staatsbürger
     2009          16.319 Haushalte
     2020       +7,5 %                           Ø Wien       EUR 23.365,–                         Ø Wien     29,6%
     2030        +12,0 %
     2040          +16,3 %                       4. Bez., EUR 25.325,–             +8,4 %          4. Bez.,   32,0 %                 +2,4 %
     2050           +20,5 %

     *Quelle: ÖROK                                                                                                                                  29
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