Mensch sein für Menschen - Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm ...
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2017 Jahresbericht Mensch sein für Menschen Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. und Bericht des Sozialpsychiatrischen Dienstes in Günzburg + Neu-Ulm Bericht der Psychosozialen Beratungs– und Behandlungsstelle Günzburg
Inhalt Seite Einleitung • Vorstand und Geschäftsführung Seite 3 • Mitglieder Vorstand und Caritasrat Seite 4 • Impressum Seite 4 Beratung und Begleitung • Sozialberatung Günzburg und Neu-Ulm Seite 5 • Notwohnung in Günzburg Seite 6 • Psychosoziale Beratung für Langzeitarbeitslose Seite 7 • Betreuungsverein Seite 8 • Gemeindespsychiatrischer Verbund Günzburg/Neu-Ulm Seite 9 • Betreutes Wohnen für psychisch Kranke und Wohngemeinschaften Seite 10 • Hospizarbeit Seite 11 • Palliativdienst Mittelschwaben gGmbH Seite 11 Caritasläden/Kultur • Günzburger und Burgauer Tafel Seite 12 • Möbellager Günzburg Seite 13 • Interview: Warum das Möbellager 2019 umzieht Seite 14 • Kleiderkammer Günzburg Seite 15 • Gebrauchtwarenladen Fairkauf Neu-Ulm Seite 16 • Kulturtafel Günzburg, Leipheim und Burgau Seite 17 Ehrenamt • Ökumenisches Freiwilligenzentrum im Landkreis Seite 18 Günzburg • Ehrenamtsbörse Neu-Ulm + Engagierte Stadt Neu-Ulm Seite 20 • Interview Ehrenamt über die Tätigkeit in der Tafel Seite 21 Familien • Ökumenisches Familienzentrum Neu-Ulm Seite 23 • Mütterkuren, Mutter-Kind-Kuren und Seiet 24 Erholungsmaßnahmen • Kinderstiftung Ulm Donau Iller Seite 25 • Familiensprechstunde Neu-Ulm Seite 25 Senioren • Seniorenzentrum Albertinum Neu-Ulm Seite 26 • Neu-Ulmer-Seniorenbesuchsdienst (NUSEBE) Seite 27 Ökumenische Wohnungslosenhilfe • Obdachlosenberatung Senden Seite 28 • Obdachlosenberatung Neu-Ulm Seite 29 • Wohnraumprävention (Vermeidung von Obdachlosigkeit Seite 30 im Landkreis Neu-Ulm) 2
Sehr geehrte Damen und Herren, Arbeit der Ehrenamtlichen würdigen. Im Dezember wurde eine neue kleine Wohn- Nehmen Sie sich etwas Zeit und würdigen gemeinschaft des Ambulant Betreuten Sie die Arbeit unserer ehren– und haupt- Wohnens im Herzen von Günzburg eröff- amtlichen Mitarbeiterschaft durch das net. Damit leisten wir einen kleinen Beitrag Lesen unseres Jahresberichtes! zur Verbesserung der Wohnsituation unse- rer Betreuten. Das Jahr 2018 war wieder geprägt von Im Frühjahr erfolgte der Spatenstich zum Herausforderungen, die wir gemeinsam mit Neubau des Wertstoffzentrums in Leipheim unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und für unseren zukünftigen Standort des angenommen und bewältigt haben. Wir Möbellagers. Im Sommer stand die Außen- möchten uns daher am Anfang des Berich- hülle bereits. Wir sehen gespannt dem tes bei allen bedanken die unsere umfang- Umzug unseres Möbellagers entgegen und reichen Angebote ermöglicht haben. Ne- hoffen, dass es auch in Leipheim so gut ben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, angenommen wird wie in Günzburg. waren das der Diözesancaritasverband und die Kommunen, die uns ideell und fi- Wir freuen uns, dass wir im Jahr 2018 viele nanziell unterstützt haben. Einen herzli- neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in chen Dank auch an alle Kooperations- unserem Verband begrüßen durften. Trotz partner, mit denen wir 2018 wieder vertrau- der angespannten Lage auf dem Arbeits- ensvoll zusammenarbeiten durften. markt ist es gelungen, neue Stellen mit Erst durch das gemeinsame Bemühen um sehr gutem Personal zu besetzen. Verbesserungen in unseren Landkreisen werden unterstützende Angebote möglich. Wir sehen vertrauensvoll in das Jahr 2019 2018 wie auch die Jahre zuvor und wohl und danken allen, die uns weiter begleiten noch eine Weile länger hat uns die Woh- für ihre Treue und Unterstützung. Es wird nungsmarktsituation beschäftigt, die vor ein spannenden Jahr werden mit vielen allem unsere Klienten sehr hart trifft. Es ist Neuerungen. selbst in unseren Landkreisen zu einem Problem geworden bezahlbaren Wohn- Ihr raum zu finden. Im Sommer konnten wir das 10jährige Bestehen der Burgauer Aus- Hans Klement Mathias Abel gabestelle unserer Tafel begehen und die 1.Vorsitzender Geschäftsführer 3
Vorstand Kulturtafel 8 Mitarbeiterinnen 1. Vorsitzender: Hans Klement Familienzentrum 2. Vorsitzender: Christoph Rehle Neu-Ulm: 79 Mitarbeiter/-innen Geistliche: Pfarrer Johannes NUSEBE 24 Mitarbeiter/-innen Wolfgang Martin Neu-Ulmer Senioren Besuchsdienst Pfarrer Christoph Wasserrab Vorstand und Beisitzer: Gabriele Ritzler Caritasrat: 20 Vertreter Irmgard Bissinger Christina Oblio Delegierte: 38 Vertreter Dr. Ruth Niemetz Geschäfts- Mathias Abel führung: Mitarbeitervertretung Der Caritasrat (Aufsichtsrat) Charlotte Schlichting Vorsitzende Michaela Adlassnig Vorsitzender: Wolfgang Seitz Stellvertreter: Stefan Riederle Schriftführer: Stefan Baisch Mitglieder: Karl Blum Eugen Strobel Walter Waschke Artur Geis Sylvia-Maria Braun- warth Diakon Alois Held Impressum Thomas Gehbald Arthur Faigle Kassenprüfer: Elisabeth Lutz Caritasverband für die Region Daniel Szerman Günzburg und Neu-Ulm e.V. Mitarbeiter/-innen Zankerstraße 1a, 89312 Günzburg Personen 44 Telefon: 08221-3676-0 Fax: 08221-3676-50 Ehrenamtliche Mitarbeiter/-innen E-Mail: info@caritas-guenzburg.de Internet: www.caritas-guenzburg.de Fairkauf Neu-Ulm: 5 Mitarbeiter/innen Redaktion: Mathias Abel v.i.d.P. Fairkauf Günzburg: 12 Mitarbeiter/innen Gestaltung: Mathias Abel Café Sonnenblume Bilder: Alle Bilder sind urheberrecht- und Mittagstisch 6 Mitarbeiter/-innen lich geschützt und dürfen ohne Einwil- Seniorenzentrum ligung nicht verwendet werden! Albertinum Neu-Ulm: 22 Mitarbeiter/-innen 1. Vorstand : Hans Klement Kleiderkammer Vorsitz Caritasrat: Wolfgang Seitz Günzburg: 20 Mitarbeiter/-innen Geschäftsführer: Mathias Abel Günzburger und Burgauer Tafel: 120 Mitarbeiter/-innen 4
Beratung und Begleitung leistungen (z.B. Hartz IV Anträge) • Hilfe bei Kontakten zu Behörden, Ar- beitgebern usw. Soziale Beratung Günzburg Vermittlung an andere fachspezifische Be- und Neu-Ulm ratungsstellen (z.B. Schwangerschaftsbera- tung, Suchtberatung, sozialpsychiatrischer Dienst, Schuldnerberatung) Ein Beispiel aus der Praxis: Herr A., alleinerziehender Vater von vier Kindern, darunter eine schwerbehinderte Tochter, wandte sich wegen einer finanziel- len Notlage an die Beratungsstelle. Konkret konnte er die Wassergebühren nicht bezah- len, da er trotz Hartz IV, Kinder- und Pflege- geld und Unterhaltsvorschuss monatlich wenig finanzielle Rücklagen schaffen konn- te. Um einen Antrag bei einer der vielen Stiftungen zu stellen, wurde zunächst ein exakter Haushaltsplan mit den fixen Ein- und Ausgaben , den vorhandenen Schulden sowie ein ausführlicher Sozialbericht gefer- tigt. Hr. A. konnte schließlich seine Rech- nung durch die gewährten Stiftungsgelder begleichen und wurde durch die ausführli- che Beratung in die Lage versetzt, den Überblick über seine finanzielle Situation zu behalten. Andreas Höppler (Günzburg) und Erwin Thoma (Neu-Ulm) Ein Rückblick in Zahlen: Im Jahr 2018 fanden insgesamt ca. 480 Be- ratungen, die beispielsweise zu Stiftungsan- Soziale Beratung Günzburg: trägen, Ausstellung von Tafelausweisen, Die Beratungsstelle hilft Menschen, die sich finanziellen Überbrückungshilfen und Hilfe- in einer sozialen oder wirtschaftlichen Notsi- stellung bei Anträgen nach sich zogen, tuation befinden. Die Probleme der Hilfesu- statt. Ungezählt bleiben dabei die zahlrei- chenden sind sehr individuell. Die Bera- chen Hausbesuche und telefonischen Bera- tungsstelle bietet die Möglichkeit, diese in tungen. Gesprächen zu analysieren und aufzuarbei- ten. Ergänzend werden auch Hausbesuche Auch im vergangenen Jahr bewarben sich im Wohnumfeld des Betroffenen angeboten. wieder mehr Personen für die Notwohnung als aufgenommen werden konnten. 2018 Konkrete Hilfestellungen: wurde die Wohnung von einer Person ge- nutzt. • kleinere Schuldenregulierungen • kleinere finanzielle Überbrückungshil- Tendenzen: fen Insgesamt blieb die Zahl der Menschen, die • Beantragung von Stiftungsgeldern bei unverschuldeter Notlage sich 2018 an die Fachberatung für Sozial- • Unterstützung bei der Erstellung eines und Lebensfragen wandten, gleichbleibend individuellen Haushaltsplanes hoch. Auffällig viele Ratsuchende wünschen • Einkommensüberprüfung und Erstel- sich mittlerweile Unterstützung beim Ausfül- lung eines Ausweises zum Erwerb ei- len ihrer Hartz IV Anträge. Auch nimmt die nes Tafelausweises zum Einkauf im Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber zu, Tafelladen die sich an die Beratungsstelle wenden. • Hilfe bei der Beantragung von Sozial- 5
Diese beantragen überwiegend Tafelaus- Termine vergeben. weise oder werden vom Fachberater an die Die unterstützende Begleitung der Hilfesu- Migrationsberatungsstelle weitervermittelt. chenden zu Behörden zur Durchsetzung der Ansprüche hat 2018 signifikant zuge- Notwohnung: nommen. Bei den Behördenkontakten ging Wer sich in einer vorübergehenden finanzi- es häufig darum, Bescheide mit den Sach- ellen oder psychosozialen Notlage befindet bearbeitern zu klären, zu aktualisieren und den aktuellen Lebensbedingungen der Kli- und kurzfristig auf einen Wohnraum ange- enten anzupassen. Die Sozialberatung, wiesen ist, dem bietet der Caritasverband Fachdienst für Sozial– und Lebensfragen, eine kleine Wohnung an. Die Bewohner/ ASD, leistet hier wichtige Clearingarbeit. innen werden von der Fachberatung beglei- Im Zahlenwerk ist eine deutliche Zunahme tet oder an andere Fachdienste vermittelt. der Beratungen abzulesen. Vermehrt fungieren Ehrenamtliche als Tür- Kontakt: öffner für Hilfesuchende, motivieren sie die Caritasverband für die Region Günzburg Beratungsstelle aufzusuchen. Bei der und Neu-Ulm e.V. Gruppe „Sonstige“ Personen ist eine Zu- Andreas Höppler nahme zu beobachten. Im Beratungspro- Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg zess steht auch hier das Clearing an erster Tel: 08221 / 3676-14 Stelle. Dann muss mit den Betroffenen die Fax: 08221 / 3676-50 Gewichtung vorgenommen werden, in wel- e-mail: andreas.hoeppler@caritas- cher Reihenfolge die Fragen angegangen guenzburg.de werden sollen oder an welche Fachstellen Aussensprechstunde Krumbach: weitervermittelt werden muss. Bürgerhaus Krumbach, Heinrich-Sinz-Str. 18, 86381 Krumbach Mit der Beratungsstelle für Wohnraumerhalt (jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von gibt es eine sehr enge Zusammenarbeit. 08.00 Uhr bis 11.00 Uhr) Verstärkt konnten durch ein vermittelndes Gespräch mit dem Vermieter weitere rechtli- che Schritte verhindert werden, oder eine bereits ausgesprochene Räumung ausge- Soziale Beratung Neu-Ulm setzt werden. Die Betroffenen erhielten Im Jahr 2018 nahmen deutlich mehr Män- noch einmal eine Chance, es selbst zu ner, als im Jahr 2017 das Beratungs- regeln. angebot der Sozialberatung in Anspruch. Viele dieser Personen hatten ihre Arbeits- stelle verloren u. a. weil der Betrieb insol- vent ging. Dort waren sie z. T. über viele Kontakt: Jahre beschäftigt. In den Beratungsgesprä- Caritasverband für die Region Günzburg chen ging es um die Klärung der nächsten und Neu-Ulm e.V. notwendigen Schritte. Doch zuerst mussten Erwin Thoma die Betreffenden ihre Frustration über den Heinz-Rühmann-Str. 7, 89231 Neu-Ulm Verlust des Arbeitsplatzes loswerden, bevor Tel: 0731-9709570 die dringlichen Probleme angegangen wer- Fax: 0731-9709572 den konnten. Die Begleitung zu den Behör- e-mail: erwin.thoma@caritas-neu-ulm.de den, um die ihnen zustehenden Hilfen zu beantragen, waren für die Hilfesuchenden ein entlastendes und zugleich unterstützen- Außensprechtage in Illertissen und Wei- des Angebot. Allerdings gestaltete sich die- ßenhorn se Arbeit als sehr zeitaufwendig, weil sie mit langen Wartezeiten bei den Behörden ver- bunden war, denn nur in Ausnahmefällen wurden an die Betreffenden gesonderte 6
Psychosoziale Beratung für • Antragsstellung zur Einleitung einer gesetzlichen Betreuung bei Gericht (2) Langzeitarbeitslose • Auflistung von Schulden und Beglei- tung zur Schuldnerberatungsstelle (5) • Anträge für einmalige Stiftungszuwen- dung „in besonderen Notlagen“ (11) • Thematisierung Suchterkrankung (13), Entgiftung (2) und Weitervermittlung zur Suchtberatung (3) • Begleitung Alleinerziehender (14) • Psychologische Stütze bei schweren seelischen Krisen (26), psychischer Krankheit und gegebenenfalls Weiter- vermittlung an sozial. psychiatr. Dienst u/o ambulante Psychotherapie • Thema: körperliche Probleme (20). Begleitung ärztl. Abklärung und mediz. Weiterbehandlung (4) • Information und Austausch bezüglich Maßnahmen von Seiten des Jugend- amtes (9) • Hilfe bei der Wohnungssuche (9), da- von akute Obdachlosigkeit (3) • Hilfestellung bei gerichtl. Anträge zum Sorge-, Umgangsrecht und stationärer Unterbringung (3) • Beratung zum Thema „Selbstpflege“ (körperl. u seelisch), Vernachlässigung, Messisyndrom Andrea Nieke Sieber und Dorothea Moser • Zugang zur „Tafel“ (3), zur Kulturtafel (2) und zu den Tagesstätten (2) • Unterstützung bei der Beantragung ambulanter, pflegerischer Hilfen (2) An der psychosozialen Beratungsstelle be- • Hilfestellung beim Bewerbungsan- gleiten wir Menschen, die sich in schweren schreiben für Arbeitsstellen (5) und Lebenssituationen befinden und über länge- Vermittlung zum Deutschkurs (1) re Zeit Harz-IV beziehen. Die Zuweisung • Begleitung zu Gesprächen in der Leis- erfolgt ausschließlich über die Fallmanager tungsabteilung des Jobcenters (4) des Jobcenters. Wir bieten regelmäßig Ge- • Sonstige Themen: Umgang mit Sankti- sprächstermine an, vermitteln weiterführen- onen des Jobcenters, gerichtl. Strafen, de Hilfen, begleiten zu Netzwerkpartnern Polizei, Inhaftierung uvm. und versuchen im Beratungsprozess fach- lich und menschlich zu unterstützen. Nach Zu uns kommen erwachsene Menschen Ablauf der Frist von 6 Monaten erstellen wir und wir versuchen ihnen in ihrer Persönlich- einen Clearingbericht und eine Verlänge- keit zu helfen, wenn möglich zu stärken, po- rung ist im Einzelfall möglich. sitive, andere Lebenseinstellung und Sicht- 2018 haben wir durch 2 Teilzeitstellen 40 weisen zu vermitteln. Sie haben alle Proble- Personen aus dem Landkreis begleitet me, die eigenständig nicht bewältigt wer- und 23 Fälle abgeschlossen. den, sind oft verzweifelt und bleiben auch Beispiele konkreter Tätigkeiten und The- deshalb vom Amt abhängig. Selten ist es men: Unlust die zur Arbeitsunfähigkeit führte. • Fachliche Berichte für Anträge zu Fast alle haben ein negatives Selbstbild, Reha-Maßnahmen und Mutter-Kind- wenig Selbstbewusstsein, leiden unter Stig- Kuren (6) matisierung, fühlen und beurteilen sich selbst als „nutz-/wertlos“. Im Gespräch wol- 7
len wir etwas auflösen, Mut zusprechen und treten jedem Klienten mit menschlichem Respekt gegenüber. Oft fehlt es an Informa- tion. Hauptziel ist und bleibt die „Hilfe zur Selbsthilfe“, wir unterstützen neue Wege und begleiten sie bei „Schwellenängsten“. Die Erfahrung selbst wieder aktiver zu wer- den, ist ein ausschlaggebender Nebenef- fekt, aber auch nicht allein mit Sorgen und Problemen zu sein. Durch andere Blickwin- kel kommen neue Denkprozesse in Gang, z.B. persönliche Defizite nicht als absolut zu setzen, Stärken wieder mehr zu schätzen, Durchhalten positiv werten, Wille zur Ände- rung äußern und auch Grenzen erkennen. Resignation, wie Momente der Freude sind Teil des Lebens, die eigenen Gedanken und Gefühle regulieren sind Aufgaben. Rückschläge sind normal, kontinuierliche Veränderung unumgänglich, ein lebenslan- ger Prozess des Lernens und Selbstach- tens. Das höchste Ziel ist persönliche Zufrieden- heit und „Akzeptanz“. Manchmal hilft ein „Mehr-zurückkommen-ins-Leben“, Leben- digkeit, raus aus Isolation, in Einzelfällen die Wiedereingliederung ins Arbeitsleben, manchmal müssen sich Situationen beruhi- gen, aber niemand muss ganz alleine damit sein! „Der Mensch kann nicht alles tun, aber er kann tun Rosa Rueß, Michaela Adlassnig, Matthias Süßmuth und was er kann“ (frei nach Henry David Thoreau) Tiffany Strehle Kontakt: Betreuungsverein Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. Der Betreuungsverein der Caritas besteht Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg mittlerweile seit fast 25 Jahren. Im Jahr Fax: 08221 / 3676-50 2018 wurden von unserem Verein ca. 85 Dorothea Moser Betreuungen geführt. Telefon: 08221-3676-17 Aufgrund einer Erkrankung im Sommer e-mail: dorothea.moser@caritas- 2018 wurde zunächst Frau Rosa Rueß und guenzburg.de im späteren Verlauf Frau Tiffany Strehle als Andrea Nieke Siebert zusätzliche Unterstützung eingestellt. Zu- Telefon: 08221-3676-21 sammen mit Frau Adlassnig führen sie die e-mail: andrea.nieke-siebert@caritas- Betreuungen unter der Anleitung von Herrn guenzburg.de Süßmuth, der als Vereinsbetreuer seit 17 Jahren im Caritasverband tätig ist. Aufgrund des Krankheitsausfalls sind die Zahlen der 8
geführten Betreuungen 2018 etwas niedri- (psychische Erkrankungen, Medikation, ger als in den Jahren davor. Knapp die Hälf- rechtliche Bestimmungen etc). te der Betreuten lebt in einer eigenen Woh- nung während die anderen in einer betreu- ten Wohnform leben. Wesentliche Aufga- Kontakt: benkreise, wie Gesundheitssorge, Vermö- Caritasverband für die Region Günzburg genssorge, Wohnungsangelegenheiten, und Neu-Ulm e.V. Aufenthaltsbestimmung sind bis auf wenige Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg Ausnahmen für alle Betreuten angeordnet. Telefon: 08221-3676-13/ -12 Fax: 08221 / 3676-50 Rechtliche Grundlage Matthias Süßmuth Betreuer Das Betreuungsrecht stellt eine besondere E-Mail: matthias.suessmuth@caritas- Form der staatlichen Rechtsfürsorge dar guenzburg.de und ist im Wesentlichen im §§ 1896 ff. des Angelika Mahler Betreuerin Bürgerlichen Gesetzbuchs geregelt. Dem E-Mail: angelika.mahler@caritas- Betreuten ist zur Durchführung seiner recht- guenzburg.de lichen Angelegenheiten ein gesetzlicher Be- Michaela Adlassnig Verwaltung treuer zur Seite gestellt. Der Betreute bleibt Tiffany Strehle Verwaltung bei allen Angelegenheiten voll geschäftsfä- Rosa Rueß Verwaltung hig. Sollte dies nicht der Fall sein, wird vom Betreuungsgericht ein sogenannter Einwilli- gungsvorbehalt angeordnet. Unter Betreuung wird hier die rechtliche Gemeindepsychiatrischer Verbund Vertretung verstanden, d.h. es erfolgt Unter- Günzburg und Neu-Ulm (GPV) stützung bei der Bewältigung der rechtli- Der GPV wurde im November 2010 gegrün- chen Angelegenheiten für den Betreuten det. Er setzt sich für die Verbesserung der wie z.B. bei Anträgen bei Behörden, dem Versorgung von psychisch erkrankten Men- Organisieren eines Heimplatzes, der Rege- lung von finanziellen Angelegenheiten oder schen ein. Er besteht aus einem dreiköpfi- bei Entscheidungen über medizinische Ein- gen Vorstand, dem auch Herr Abel ange- griffe. Inbegriffen ist hier nicht eine Sozial- hört und dem Trägerrat, dem 15 Träger an- oder Gesundheitsbetreuung wie die Hilfe gehören, die im Bereich der psychiatrischen bei den Verrichtungen des täglichen Lebens Versorgung tätig sind. In Arbeitskreisen mit (Begleitung zum Arzt, Hilfe beim Einkaufen, verschiedenen Themenstellungen werden Besuchs- oder Fahrdienste). aktuelle Inhalte beraten. Mindestens einmal Der Betreuer handelt im Sinne eines Defizit- ausgleichs. Es werden nur Aufgaben in dem im Jahr veranstaltet der GPV ein Forum für Maße auf die gesetzliche BetreuerIn über- Fachkräfte und Interessierte. tragen, wie es die augenblickliche Lebens- Sandra Winkler ist Psychiatriekoordinatorin lage des betroffenen Menschen erfordert und Ansprechpartnerin des GPV GZ/NU. und der betreute Mensch die Angelegenheit nicht selbst meistern kann. Informieren Sie sich Neben der Führung von rechtlichen Betreu- ungen gehört die Information von ehrenamt- lichen Betreuern zu unseren Aufgaben. Zu- sammen mit dem Betreuungsverein des BRK Günzburg werden regelmäßig in den Räumen der Caritas Informationsveranstal- tungen für ehrenamtliche BetreuerInnen durchgeführt, zu den Themen, die für die Führung einer Betreuung relevant sind Herbstforum 2018 ; Prof. Dr. T. Becker 9
Betreutes Wohnen für psychisch Kranke und Wohngemeinschaften Annette Veitenhansl, Andreas Häussler, Sigrid Sawatzki, Stefanie Gerhard, Charlotte Schlichting (Leitung), Andreas Höppler und Yvonne Linse. Zielgruppe und Wirkungskreis Rückblick 2018 Das Ambulant Betreute Wohnen (ABW) ist Im Jahr 2018 wurden 34 Klienten im Alter eine aufsuchende Maßnahme der Einglie- von 28 -71 Jahren begleitet und unterstützt. derungshilfe nach §§ 53, 54 SGB XII, für Mindestens einmal im Monat wurde für alle Menschen mit einer Psychischen - und / Klienten eine Freizeitaktivität angeboten. oder einer Suchterkrankung. Das Angebot Um den Wünsche, Ideen und Vorschläge richtet sich an den gesamten Landkreis der Klienten mehr Raum zu geben und die Günzburg; es bietet Beratung, Begleitung Gemeinschaft untereinander zu stärken, und Unterstützung im Alltag der Menschen wurden die Angebote offener gestaltet. An an. Entsprechend dem individuellen Hilfebe- der dreitägigen Urlaubsfahrt im September darf werden unter Berücksichtigung der vor- nach Reute in Tirol, nahmen vier Klienten handenen Ressourcen, die Hilfsangebote und erstmals das Kind einer Klientin teil. gemeinsam mit dem Klienten erarbeitet. Sie Als Reaktion auf die stetig wachsenden An- sind so vielfältig und individuell wie die Be- fragen nach ABW in Kombination mit Wohn- dürfnisse der einzelnen Menschen. Im Vor- raum wurde im Dezember eine weitere dergrund stehen dabei der Erhalt der Selb- zweier Wohngemeinschaft für Frauen eröff- ständigkeit und der Selbstbestimmung. Die net. Betreuung findet im häuslichen Umfeld statt Ausblick oder in einer der drei ambulant betreuten Die Problematik, besonders für Menschen Wohngemeinschaften. mit einer psychischen Erkrankung, finan- zierbaren und lebensweltorientierten Wohn- raum zu finden hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Wohnen, ein existenzi- 10
elles Grundbedürfnis und eine wichtige Ba- Raphael Hospizverein Günzburg sis für psychische Stabilität und Gesundheit rückt somit vermehrt in den Bereich der am- Im Jahr 2018 hat der Caritasverband für die bulanten Versorgung. Für 2019 ist der Be- Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. den zug der Wohngemeinschaft im ehemaligen Raphael Hospizverein Haus 57 über den Räumlichkeiten der AR- unterstützt und war im BE (Psychosoziale Hilfsgemeinschaft- Ar- Vorstand vertreten. beit und Beschäftigung für psychisch Belas- tete) vorgesehen. Aktuell finden die Umbau- Der Caritasverband maßnahmen statt. Die Wohngemeinschaft hat per Satzung, wie bietet für sieben Personen Wohneinheiten die Diakonie, einen mit integriertem Badezimmer an. Sitz im Vorstand. Der Hospizverein veröffentlicht einen eigenen Jahresbericht, der im Hospizbüro erhältlich ist. Gerade die Betreuung durch ehrenamtliche Hospizhelfer ist uns ein Anliegen, das wir von Beginn an unterstützten. Kontakt: Raphael Hospizverein Günzburg e.V. Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg Telefon: 08221-3676-16 www.hospiz-guenzburg.de Henry Exner und Anna-Maria Götz Wohngemeinschaft Dr. Simnacher Stiftung Palliativdienst Mittelschwaben Kontakt: Charlotte Schlichting, Der Palliativdienst Mittelschwaben Leitung Betreutes Einzelwohnen (ABW&WG) gGmbH hat 2018 sehr gute Arbeit geleistet Zankerstraße 1a, 89312 Günzburg, Telefon: 08221-3676-20, und sich in der Region etabliert. Der Cari- Fax: 08221-3676-50 tasverband ist einer von neun Gesellschaf- Mobil 0175-5805026 tern. Weitere Informationen erhalten Sie un- E-Mail: charlotte.schlichting@caritas- ter: guenzburg.de www.palliativdienst-mittelschwaben.de Sigrid Sawatzki, Mobli: 0160-97215545 E-Mail: sigrid.sawatzki@caritas-guenzburg.de Stefanie Gerhard, Mobil: 0160-90154139 E-Mail: stefanie.gerhard@caritas-guenzburg.de Annette Veitenhansl, Mobil: 0173-2950958 E-Mail: annette.veitenhansl@caritas- guenzburg.de Andreas Häußler, Mobil: 0173-4524427 E-Mail: andreas.haeussler@caritas- guenzburg.de Yvonne Linse, Mobil: 0174-6919109 E-Mail: yvonne.linse@caritas-guenzburg.de Kontakt: Andreas Höppler, Mobil 0172-3228204 E-Mail: andreas.hoeppler@caritas-guenzburg.de Palliativdienst Mittelschwaben gGmbH Memminger Straße 59 Henry Exner 89264 Weißenhorn Anna-Maria Götz Telefon: 07309-91399-30 www.sapv-mittelschwaben.de 11
und Caritasläden und Kultur Günzburger und Burgauer Tafel Eigentlich gibt es keinen Grund eine Tafel zu feiern. Doch 2018 haben wir das Enga- gement der Ehrenamtlichen wieder geehrt. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Ausgabestelle unserer Tafel in Burgau. Un- ser alljährliches Sommerfest konnten wir in der Kapuzinerhalle feiern. Herzlichen Dank an die Stadt Burgau, die uns tatkräftig un- terstützt hat. Unten ein Teil der geehrten Ehrenamtlichen. Die Günzburger und Burgauer Tafel ist eine Sommerfest in Burgau in einer gut gefüllten Initiative des Caritasverbandes für die Kapuzinerhalle. Region Günzburg und Neu-Ulm e.V.. Der Caritasverband Günzburg ist Mitglied bei der Deutschen Tafel e.V.. Im September 2004 wurde die Günzburger Tafel offiziell eingeweiht und im Juni 2008 startete die Ausgabestelle der Burgauer Ta- Unterhaltung der Günzburger und Burgauer fel im Evangelischen Pfarrzentrum in Tafel ermöglichten. Burgau. Damit die Kunden Lebensmittel Vor allem unseren ca. 120 Helferinnen und einkaufen können, benötigen sie einen Aus- Helfern möchten wir danken für ihr großes weis. Dieser Ausweis ist über unsere Bera- Engagement! tungsstelle nach sorgfältiger Überprüfung Danken möchten wir auch der evangeli- des Einkommens erhältlich. schen Kirchengemeinde Burgau. Sie stellt Das Projekt wird von ca. 120 ehrenamtli- der Burgauer Ausgabestelle die Räume zur chen Helfern und über 50 Lebensmittellä- Verfügung und unterstützt uns tatkräftig in den und Discountern unterstützt. Nicht zu der Arbeit! Aufgrund verringerter Waren- vergessen sind die vielen Geldspender, die mengen musste die Zahl der Kunden be- dafür sorgen, dass die laufenden Kosten grenzt werden. Die Nachfrage nach Hilfe ist der Tafel gedeckt werden können. größer als das Angebot an Waren. Ein besonderer Dank gilt allen Unterstüt- zern, und Lieferanten, die die Gründung Bürgermeister Konrad Barm, Pfarrer Peter Gürth, Hans Simon, Gabi Müller, Rosemarie Schäffler, Andrea Hoser, Walter Buck, Alwin Kramer, Gertrud Biedermann, Ursula Seitz, Stadtpfarrer Christoph Wasserrab und Hans Klement 12
Betten, etc. versorgt, das bestärkt uns da- Lebensmittelausgabe 2018 der rin, dass das Möbellager eine gute Instituti- Günzburger & Burgauer Tafel on ist und gebraucht wird. 2018 2017 2016 2015 Der Ausblick für das Jahr 2019 wird span- 4.573 4194 3.557 3.737 nend. Kinder 10.034 10.253 10.174 10.360 Direkt neben dem neuen Wertstoffzentrum Erw. in Leipheim, bezieht das Möbellager größe- Gesamt 14.607 14.447 13.731 14.097 re Räumlichkeiten. Wir freuen uns darauf unsere Mitmenschen noch besser, mit allem Ohne das Ehrenamt wäre die Günzburger was den Hausrat betrifft versorgen zu kön- und Burgauer Tafel nicht möglich. Die Eh- nen. Wir werden auch versuchen unseren renamtlichen leisten damit einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation vieler Wirkungskreis bei den Abholungen auszu- Menschen. weiten. Kontakt: Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg Maritta Fischer Telefon: 08221-3676-18 Fax: 08221 / 3676-50 E-Mail: maritta.fischer@caritas- guenzburg.de Möbellager Günzburg Unsere Zielgruppe sind alle Menschen, vorrangig die Men- schen mit geringen finanziellen Mitteln. Wir versuchen diese mit allen Gegenständen rund um den Haushalt zu versorgen. Vom Zahnstocher bis zum Kleiderschrank. Viktor Hofmann, Gerald Putz und Werner Mayr (Leitung) Was zeichnete uns 2018 aus Wir konnten hunderte von Menschen mit Haushaltswaren, Möbel und ganzen Woh- Kontakt: nungseinrichtungen versorgen. Bei mehre- Caritasverband für die Region Günzburg ren Umzügen und Entrümpelungen, haben und Neu-Ulm e.V. wir unsere Kunden unterstützt und alles zu Caritas Möbellager deren Zufriedenheit erledigt. Da wir ein ein- Leitung Herr Werner Mayr gespieltes Team sind, verstehen wir uns oft Ichenhauser Str. 2 ohne viel Worte. Auch unsere Ehrenamtli- Tel: 08221/3674267 chen sind mit großem Eifer dabei. Whatsapp: 08221/3674267 Fax: 08221/09301055 Was gab es Besonderes im abgelaufenen Unsere Öffnungszeiten : Jahr Wir konnten im Jahr 2018 wieder eine Eh- Montag: Geschlossen renamtliche dazugewinnen. Auch die Hilfs- Dienstag: 9.00 – 12.00 Uhr und 13.30 – 16.00 bereitschaft in unserer Gesellschaft ist sehr Mittwoch: 9.00 – 12.00 Uhr und 14.30 – 17.00 groß, wir werden mit vielen Spenden in Donnerstag: 9.00 – 12.00 Uhr und 14.30 – 17.00 Freitag: 9.00 – 12.00 Uhr und 13.00 – 16.00 Form von Möbeln, Geschirr, Elektrogeräten, 13
Interview: aufrecht erhalten zu können. Das Möbella- Warum das Möbellager 2019 um- ger muss sich selbst tragen und wird aus dem Verkauf der Waren finanziert. zieht ! Das Interview führen Mathias Abel M.A.: Warum ziehen Sie um? und Werner Mayr W.M.: Im April/Mai 2019 ist es endlich so M.A.: Herr Mayr besteht überhaupt ein Be- weit. Nach jahrelanger Vorbereitung wird darf an einem Möbellager? der Umzug Realität. Wir benötigen adäquate W.M: Alleine im vergangenen Jahr haben Räumlichkeiten und diese konnten wir leider wir insgesamt 7.209 Artikel vermittelt. Dabei nicht zu einem vernünftigen Preis in Günz- ging es querbeet durch den Haushalt. Kü- burg finden. Der Landkreis Günzburg errich- chen, Schränke, Kühlschränke, Betten, tet neben dem Wertstoffzentrum auf dem Lampen, Haushaltsgegenstände und vieles ehemaligen Fliegerhorst Leipheim unser mehr. neues Möbellager das wir anmieten werden. M.A.: Wer kommt zu Ihnen? Unser langjähriger Standort in Günzburg ist W.M.: Vor allem sind es Mitbürger/innen, die in die Jahre gekommen, wir benötigen eine über wenig Einkommen verfügen. Wir prü- größere Fläche die besser zu bedienen ist fen das Einkommen und wenn Sie als Ge- als dies momentan der Fall ist. ringverdiener gelten, erhalten Sie 30% Ra- M.A.: Freuen Sie sich auf den Umzug? batt auf die Waren in unserem Möbellager. W.M.: Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber M.A.: Das bedeutet, dass auch Normalver- ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten diener einkaufen können? Standort gewählt haben und danke allen die W.M.: Ja, momentan dürfen wir 1/3 der Wa- uns bei der Umsetzung unterstützen! Einen ren an Normalverdiener weitergeben. großen Dank an unsere Ehrenamtlichen, die Wir brauchen diese sogar um das Angebot das Angebot erst ermöglichen! Werner Mayr, Leiter des Möbellagers des Caritasverbandes für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. 14
Kleiderkammer Günzburg Unsere Kleiderkammer besteht seit 38 Jah- ren und wir können auf eine jahrzehntelan- ge erfolgreiche Arbeit zurückblicken. Ein besonderer Dank gilt unseren Ehren- amtlichen für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr vorbildliches soziales Engagement. Ohne sie hätten wir das nicht geschafft. Im Jahr 2018 besuchten 2.207 Personen (2017 / 2.368 Personen) unsere Kleider- kammer und Kleidung, Schuhe und sonsti- ge Gegenstände wie Taschen, Vorhänge, Spielsachen, etc., fanden neue Besitzer. Insgesamt wurden ausgegeben: Kleidung Schuhe Sonstiges 2018 2018 2018 7.399 Stück 982 Paar 1.540 Stück Die Kleidung die bei uns nicht mehr getra- gen wird, sortieren die Helferinnen aus; sie wird an Hilfsbedürftige im Ausland weiterge- geben. Im Jahr 2018 umfasste das ein Vo- lumen von 16, 5 Tonnen (2017 / 18,5 Ton- nen). Die Günzburger Kleiderkammer bietet sehr günstige Im Juli 2018 fand in der Kapuzinerhalle in Kleidung, aber auch guterhaltene Schuhe und vieles Burgau unser Sommerfest für die Ehren- mehr. amtlichen statt. Die Band „Jazz up“ sorgte mit ihrem Auftritt für gute Stimmung und es war ein beschwingter und gelunge- ner Abend. Ein herzliches Dankeschön an die Stadt Burgau, dass sie uns ihre Halle für Kontakt: unser Fest zur Verfügung gestellt haben. Caritasverband für die Region Günzburg Am 08.10.2018 verstarb unsere ehemalige und Neu-Ulm e.V. ehrenamtliche Helferin, Frau Waltraud Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg Schumm. Sie war 15 Jahre als zuverlässige Fax: 08221 / 3676-50 und engagierte Ehrenamtliche in Brigitte Aschenbrenner unserer Kleiderkammer tätig. Wir haben sie Telefon: 08221-3676-0 sehr geschätzt und werden sie stets E-Mail: brigitte.aschenbrenner@caritas- in guter Erinnerung behalten. guenzburg.de Im Jahr 2018 haben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer 2.012 Stunden Kleiderkammer, Hockergasse 12, (2017 / 1.842 Stunden) für die Kleiderkam- 89312 Günzburg mer gearbeitet. Öffnungszeiten: Dienstag : 09.00 bis 11:00 Uhr „Ein gebührendes Dankeschön an die Donnerstag: 14:00 bis 16:00 Uhr Ehrenamtlichen und an die Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Günz- In den Schulferien ist die Kleiderkammer burg, die unsere Kleiderkammer geschlossen! tatkräftig unterstützen“. 15
Gebrauchtwarenladen Fairkauf Neu-Ulm Sehr erfreulich ist, dass im vergangenen Jahr einige Ehrenamtliche neu angefangen haben. Nachdem die Ehrenamtsbörse des Familienzentrums mehrere Aktionen auf den Marktplatz in Neu-Ulm gestartet hatte, stellten sich Annerose Binder, Nicole Gals- ter und Herr Zater Yasar Hengst hier vor. Sie sind mittlerweile gut eingearbeitet und wollen sich weiterhin engagieren. Im Fairkauf gibt es neben Kleidung ein großes Angebot an Haushaltsgegenständen zu günstigen Preisen. In der Augsburger Str.26 im Innenhof befin- det sich seit nunmehr 11 Jahren der Fairkauf Neu-Ulm. Insgesamt wurden in 2018 zu den üblichen Neben gut erhaltener Kleidung bieten wir Arbeitszeiten noch 632 Stunden ehrenamtli- dort viele Haushaltsgegenstände, Geschirr, che Stunden von den drei hauptamtlichen Spielsachen, Schuhe, und Kleinteile an. Mitarbeiterinnen geleistet. Die neuen Ehren- Mit viel Einsatz und Engagement führten amtlichen waren insgesamt bereits 182 Frau Binder und ihre Mitarbeiter/innen in Stunden im Einsatz. 2018 den Laden zu einem erfolgreich Jah- Vielen Dank an alle Beteiligten für die Zu- resergebnis. Und das obwohl der Laden im sammenarbeit und für den Einsatz! Sommer zeitweilig wegen Krankheit ge- Kontakt: schlossen werden musste. Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. Statistik 2018 Heinz-Rühmann-Straße 7, 89231 Neu-Ulm Bezeichnung 2018 Christa Schemmel Telefon: 0731-9709570 Bekleidung 4545 Fax: 0731-9709572 Bettwäsche, Vorhänge 1147 E-Mail: christa.schemmel@caritas-neu-ulm.de Kleinwäsche 2508 Fairkauf Neu-Ulm, Augsburgerstr. 26 Haushaltswaren 4332 89231 Neu-Ulm Öffnungszeiten: Schuhe (Paar) 408 Montag : 14:00 bis 18:00 Uhr Gesamt Kunden 4937 Donnerstag: 14:00 bis 18:00 Uhr 16
Ritzler organisiert und strukturiert wird. Kulturtafel für Günzburg, Leipheim und Burgau Die Arbeitsgruppe wechselt sich wöchent- Ein Konzert besuchen, bei einem Fußball- lich, aufgeteilt in 4 Zweierteams ab. spiel mitfiebern, ins Theater gehen – ein- Die Hauptaufgaben sind: fach am kulturellen Leben im Günzburger • Kontakt mit den Veranstaltern aufzu- Landkreis teilnehmen. Für viele Menschen nehmen, um Freikarten zu erhalten ist das aufgrund der damit verbundenen • angemeldete Gäste in die Datei Kosten nicht möglich. einzugeben Dies will der Caritasverband Günzburg in • Gäste anzurufen, um die angebotene Zusammenarbeit mit den Städten Günzburg Veranstaltung zu vermitteln (seit 2014), Burgau und Leipheim (neu seit • dem jeweiligen Veranstalter mitzutei- 2018) ändern. len, wer die entsprechenden Freikar- Mit der Kulturtafel soll erreicht werden, dass ten erhält. Kultur jedem zugänglich gemacht wird, Momentan sind insgesamt 65 Gäste in der auch wenn die private wirtschaftliche Situa- Kartei. Es wurden im vergangenen Jahr 237 tion das normalerweise nicht zulässt. Die Freikarten für die unterschiedlichsten Ver- Idee der Kulturtafel ist, nicht verkaufte Ein- anstaltungen vermittelt. trittskarten denjenigen Bürgern zu geben, die ein Interesse an Kultur haben, jedoch Die Flyer für die Information und Anmel- über zu wenig Geld für kulturelle Aktivitäten dung bei der Kulturtafel liegen in den Rat- verfügen. So wollen wir die Situation bedürf- häusern und im Gebäude des Caritasver- tiger Menschen konkret verbessern, die So- bands aus. Dort befindet sich auch das vom lidarität innerhalb der Städte stärken und auf unbürokratische Art Menschen und An- Ehrenamtsteam besetzte Büro, welches im- gebote zusammenbringen. mer donnerstags, von 15.30 Uhr bis 16.30 Umgesetzt wird das Konzept der Kulturtafel Uhr geöffnet ist. von einer 9-köpfigen ehrenamtlichen Ar- beitsgruppe, die von der Initiatorin Gabriele 2018 wurde die Tätigkeit der Kulturtafel offiziell auf die Städte Leipheim und Burgau ausgeweitet. v.l.: Bürgermeister Christian Konrad, Gabriele Ritzler, Oberbürgermeister Gerhard Jauernig, Dr. Stefan Siemons, Vorsitzender Hans Klement, Mathias Abel, Michaela Adlassnig, Bürgermeister Konrad Barm und Sandra Parada. Bild: Julia Lenzer, Stadt Günzburg 17
Kontakt: Caritasverband für die Region Günzburg und Neu-Ulm e.V. Zankerstraße 1 a, 89312 Günzburg Kulturtafelteam Donnerstag: 15:30 bis 16:30 Uhr E-Mail: kulturtafel@caritas-guenzburg.de Ansprechpartnerinnen: Gabriele Ritzler und Michaela Adlassnig Ein Teil des Kulturtafelteams: Vorne: Gabriele Ritzler, Rita Ganser, hinten: Brigitte Sommerkorn, Eva Mendle, Michaela Adlassnig Ehrenamt Ökumenisches Freiwilligen Zentrum Ein Teil des Teams des Freiwilligenzentrums: Michael Strohdeicher, Eva Geyer, Inge Schmidt (Leitung), Maria Granz, Michaela Hoch und Ronja Kaltenecker 18
Über uns: Ausblick 2019 Das Freiwilligenzentrum STELLWERK ist In der Woche des Bürgerschaftlichen Enga- die zentrale Informations-, Beratungs- und gements vom 13.09. bis 22.09.2019 findet Vermittlungsstelle für das bürgerschaftliche die 2. Ehrenamtsmesse im Landkreis, die- Engagement im Landkreis Günzburg. Wir ses Mal in Krumbach, statt. beraten Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, und vermitteln in pas- Wichtige Tendenz im Ehrenamt sende Engagementfelder aus knapp 250 Engagierte Menschen brauchen eine gute Möglichkeiten. Gemeinnützige Organisatio- Begleitung bei ihrer ehrenamtlichen Tätig- nen begleiten wir bei der Umsetzung neuer keit. Wertschätzung und Anerkennung heißt Projekte und unterstützen sie bei ihrer Su- „gesehen werden“. Ein genaues Hinsehen che nach Freiwilligen. Für Bürgerinnen und und ein aufmerksames Zuhören ist für alle Bürgern, die bereits ehrenamtlich tätig sind, Einrichtungen, die mit Ehrenamtlichen ar- stehen wir als Moderator bei Problemen zur beiten von sehr großer Bedeutung. Verfügung. Zusätzlich bieten wir für Verei- ne, sozialen Einrichtungen und deren Eh- Kontakt: renamtlichen ein bedarfsgerechtes Fortbil- Freiwilligenzentrum STELLWERK dungsprogramm an. Krankenhausstr. 36, 89312 Günzburg Tel: 0 82 21 – 9 30 10 10 Öffentlichkeitsarbeit: Email: info@fz-stellwerk.de Aktion zur Woche des Bürgerschaftli- Internet: www.fz-stellwerk.de chen Engagements Das Freiwilligenzentrum STELLWERK star- Leitung: Inge Schmidt tete vom 17. bis 23. September im Rahmen E-Mail: schmidt@fz-stellwerk.de der Woche des Bürgerschaftlichen Engage- ments eine etwas andere Aktion – die Eh- Öffnungszeiten: In den Geschäftsräu- renamtsleine. An diesen Tagen flatterten men in Günzburg: Montag bis Don- zahlreiche bunte Blätter an Wäscheleinen – nerstag 09.00 bis 12.00 Uhr, Donners- von Baum zu Baum gespannt - in den Städ- tag 14.00 bis 17.00 Uhr und nach Ver- ten Günzburg und Krumbach. Insgesamt 29 einbarung soziale Einrichtungen und Vereine nahmen an der Aktion teil und wir hatten 74 Steck- Außensprechstunden in Krumbach, im briefe unterschiedlichster Art. Bürgerhaus: 1. und 3. Dienstag 15.00 bis 17.00 Uhr Beratungsstatistik 2018 19
Die Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse Innovationspotenzial der Re- gion und bieten Studieren- den die Möglichkeit Wissen aus dem Studium praktisch anzuwenden und soziale Kompetenzen zu erwerben. Durch gemeinsame Veran- staltungen und Informations- angebote wird der Wissens- transfer gefördert. Basis ist die im Oktober 2017 ge- schlossene Kooperationsver- einbarung zwischen der Hochschule Neu-Ulm, dem v.l.n.r. Jeanette Behrens (Öffentlichkeitsarbeit), Patricia Hitz (Projektleitung), Familienzentrum Neu-Ulm, Linda Hagg (Verwaltung) sowie den Freiwilligenagen- turen „Hand in Hand“ und „engagiert in Um e.V.“. Christopher Cordes, Die „Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse“ ist ein wissenschaftlicher Koordinator des ZiieL, Projekt des Familienzentrums Neu-Ulm, stellte den Netzwerkpartnern verschiedene dessen Ziel es ist, bestehendes bürgerli- Kooperationsmöglichkeiten mit der HNU vor ches Engagement im Stadtgebiet Neu-Ulm und erläutert: „Ob im Bereich Betriebswirt- zu unterstützen und zu fördern. schaft, Kommunikation, Gestaltung oder Zusammen mit Neu-Ulmer Organisationen, Gesundheitsmanagement – HNU- Vereinen und Initiativen will sich die Ehren- Studierende bringen eine Vielzahl an Kom- amtsbörse gemeinsam auf den Weg zu ei- petenzen mit, von denen gemeinnützige ner engagierten Stadt machen, indem enga- Einrichtungen profitieren können. Auf der gementfreundliche Strukturen geschaffen anderen Seite können unsere Studierenden und gestärkt werden und der Weg für Bür- gerinnen und Bürger ins Ehrenamt erleich- ihr Wissen aus dem Studium praktisch an- tert wird. wenden und sich damit auf das Berufsleben Die Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse wird im vorbereiten.“ Auch für das kommende Jahr Rahmen des Netzwerkprogramms soll die Kooperation zwischen der Neu- „Engagierte Stadt“ vom Bundesministerium Ulmer Ehrenamtsbörse und der Hochschule für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Neu-Ulm gefördert und vergangene Projek- der Bertelsmann Stiftung, der Bethe Stif- te weiter ausgebaut werden. tung, der Breuninger-Stiftung, der Joachim- Herz Stiftung, der Körber-Stiftung und der Kontakt: Robert Bosch Stiftung gefördert. Seit 2018 Neu-Ulmer Ehrenamtsbörse im erhält das Projekt zudem einen finanziellen Familienzentrum Zuschuss von der Stadt Neu-Ulm. Kasernstraße 54 89231 Neu Ulm Förderung von studentischem Engagement Tel: 0731 / 6030991 Ein Arbeitsschwerpunkt im Jahr 2018 war Fax: 0731 / 7054369 die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für info@neu-ulmer-ehrenamtsboerse.de interdisziplinäres, internationales und enga- giertes Lernen (ZiieL) der Hochschule für Ansprechpartnerin: Patricia Hitz angewandte Wissenschaften in Neu-Ulm. Offene Sprechstunden Ehrenamt: Mit ZiieL hat die Neu-Ulmer Ehrenamtsbör- Dienstag 10:00 – 12:00 Uhr se einen Partner auf Augenhöhe gefunden. Donnerstag 16:00 – 18:00 Uhr Gemeinsame Projekte stärken das 20
Interview Ehrenamt Kasse. Auch beruflich hatte ich immer mit Günzburger u. Burgauer Tafel Geld zu tun und immer mit Zahlen. Das ma- che ich eben gern. „Die Tafel gibt mir sehr viel“ D.M.: Wie kann man sich bei der Tafel ehrenamtlich einbringen? Welche Tä- tigkeiten gibt es? M.E.: Zur Vorbereitung der Tafel gehört das Einsammeln der Ware bei den abge- benden Geschäften. Das wird von vielen Männern, ebenfalls ehrenamtlich, ge- macht. Dann wird die Ware sortiert. Das wird ja schon Montagnachmittag und Dienstagvormittag gemacht. Die Waren werden dann, wie im besten Geschäft, eingeräumt. Am Dienstag beginnt dann ab 13.00 Uhr die Ausgabe der Waren an die Kunden. Wir machen das alles voll- kommen ehrenamtlich. D.M.: Wie viel Zeit investieren Sie ungefähr? M.E.: Ich komme dienstags um 10.30 Im Interview Marie-Luise Eberle, Ehrenamtliche der Uhr und bleibe bis 17.00 Uhr. Das mache Günzburger und Burgauer Tafel ich zwei Wochen hintereinander und dann habe ich eine Woche frei. Das Interview führt Dorothea Moser Mitar- D.M.: Was bringt Ihnen diese Arbeit? beiterin des Caritasverbandes M.E.: Ich brauche eine Aufgabe. Ich bin seit 17 Jahren in der Kommunalpolitik und war D.M.: Frau Eberle, seit wann sind Sie auch viele Jahre auf kirchlicher Ebene en- denn mit dem Regionalverband Günz- gagiert. Die Tafel gibt mir sehr viel und ich burg/Neu-Ulm der Caritas verbunden? freue mich jeden Dienstag darauf. Ich habe M.E.: Eigentlich nicht nur mit Günzburg son- auch das Gefühl, von den Kunden ange- dern diözesanweit. Ich habe früher neben- nommen zu werden. beruflich die Geschäftsführung bzw. Finanz- verwaltung beim örtlichen Krankenpflege- D.M.: Wenn Sie Freude haben, reagieren verein gemacht und das über dreißig Jahre die Leute positiv auf Sie? lang. Dabei hatte ich immer mit dem Diöze- M.E.: Ja, öfters. Na, es sind natürlich nicht sanverband Augsburg zu tun. Bei der Günz- alle Menschen gleich. Wenn sich jemand burger Tafel bin ich jetzt so ziemlich genau freundlich bedankt, freuen wir uns natürlich. seit sechs Jahren. Nach meinem Berufsle- ben suchte ich eine Beschäftigung, die Sinn D.M.: Wer nimmt denn den Tafelladen in und mir auch Spaß macht. Ich denke, dass Anspruch? ich sie gefunden habe. Ich habe damals ei- M.E.: Das sind ganz unterschiedliche Men- ne Bekannte getroffen, die in Günzburg bei schen, oft sehr dankbare und hilfesuchen- der Tafel mitarbeitete. Über sie bin ich zur de. Bei manchen versteht man das manch- Günzburger Tafel gekommen. mal vom Augenschein nicht so ganz, doch das Einkommen muss nachgewiesen wer- D.M.: Was macht so viel Spaß an der Ta- den und wird geprüft. Das ist nicht mein felarbeit? Part. Und man sieht nicht in einen Men- M.E.: Erstens der Kontakt zu den Menschen schen hinein. Die Probleme der Leute sind und: Ich bin ein Zahlenmensch. Ich leite seit wohl recht verschieden. Es kommen auch einigen Jahren zwei Gruppen und sitze junge Leute. Es gibt auch welche, die mal auch bei der Warenausgabe meist an der gut situiert waren und durch irgendeine Situ- 21
ation total in Schwierigkeiten geraten sind; Um Weihnachten herum war eine Pause Einflüsse wie Scheidung, Haus verloren, und ich habe mich jetzt richtig gefreut, dass Kinder weg … oder eine Insolvenz. Und es wieder los geht . Das macht auch die Zu- dann ist man hilfebedürftig. sammenarbeit mit dem Gremium, Frau Fi- scher, Herr Abel und Herr Höppler. Das D.M.: Wie sind Sie denn mit der Organi- läuft sehr gut. sation der Tafel zufrieden? M.E.: Die Organisation ist gut. Es läuft. Wir D.M.: Haben Sie auch manchmal den Ein- Ehrenamtliche sind in Gruppen eingeteilt, druck, dass Besucher denken, dass es die jeweils für die unterschiedlichen Aufga-auf die Leistungen der Tafel eine Art offi- ben zuständig sind. ziellen Rechtsanspruch gibt? M.E.: Ich habe eher das Gefühl, dass viel D.M.: Gibt es auch Dinge oder Situatio- mehr Leute den Tafelladen in Anspruch nen, die Sie nerven? nehmen könnten. Sie schämen sich aber M.E.: Manchmal muss man auch ein Macht- und sagen, nein, da gehe ich nicht hin. Heu- wort sprechen, wenn es Streit gibt zwischen te hat mich eine Dame angesprochen, die den Tafelbesuchern. Das kommt vor. Da erzählte, ein Bekannter bräuchte die Hilfe, kann es dann schon sein, dass ich sie zu traut sich jedoch nicht her. Sie bringt ihn Recht weise. Aber dann ist es oft auch wie- jetzt mit zum Kennenlernen. Einmal geht der gut. das schon. D.M.: Es kommen ja auch sehr viele Be- D.M.: Ja. Mit jemandem gemeinsam ge- sucher, nicht wahr? hen erleichtert den ersten Kontakt si- M.E.: Im Schnitt 120 bis 140 Leute. Die cher. Können denn mehr Leute als Tafel- meisten davon sind sehr nett. Aber es gibt kunden aufgenommen werden? Das Le- auch andere. Aber ich komme ziemlich gut bensmittelangebot ist doch begrenzt? zurecht. M.E.: Ja, das steuert auch Herr Höppler, ob noch Leute aufgenommen werden können. D.M.: Was wünschen Sie sich für die Ta- Zurzeit haben wir wieder mehr Lebensmit- fel in den nächsten Jahren? telspenden. Und wir müssen natürlich bei M.E.: Unser Staat müsste eigentlich mehr der Lebensmittelausgabe auch steuern. Es für unsere Bedürftigen tun. Aber es gibt ja gibt genaue Vorgaben. Zum Beispiel Grund- auch ganz unterschiedliche Situationen, wa- nahrungsmittel: Wenn jemand Kartoffeln be- rum man hilfebedürftig werden kann. Ich kommt, gibt es dann eventuell nicht auch denke, dass die Tafel auch in den nächsten noch Nudeln. Wenn genügend da ist, be- Jahren mehr denn je gebraucht wird. kommt man natürlich beides. D.M.: Wenn sich jemand für ein Ehren- D.M.: Die Ehrenamtlichen müssen also amt interessiert, was würden Sie sagen, sehr genau schauen, was ist noch da warum sollte man sich gerade bei der Ta- und mit wie vielen Leuten müssen wir fel einbringen? heute noch rechnen? M.E.: Die Helfer sind alle sehr nett. Jeder M.E.: Ja, richtig. Das kann dann schon sein, will eine Beschäftigung, will also was ma- dass die letzte Gruppe kein so großes An- chen. Die meisten sind Rentner oder teil- gebot mehr vorfindet. Aber das Gruppen- zeitbeschäftigt. Manche mögen nicht so ger- system der Kunden ist rollierend, also die ne den Kontakt mit den Besuchern. Diejeni- letzten werden ein andermal die ersten sein. gen erledigen dann die anderen Tätigkeiten Jeder kommt also mal in den Genuss, dass wie Einräumen. er aus dem Vollen schöpfen kann. D.M.: Das ist also auch ein mögliches D.M.: Frau Eberle, vielen Dank für das Ehrenamt für Leute, die etwas Sinnvolles Gespräch und weiterhin Freude an Ihrer tun möchten, aber nicht unbedingt im Tätigkeit! direkten Kontakt zu Menschen? M.E.: Ja genau. 22
Familien Ökumenisches Familienzentrum Neu-Ulm Günzburg und Neu-Ulm e.V.. Finanziert Bereits seit 2005 ist das Familienzentrum wird das Familienzentrum von der Stadt eine zentrale Anlaufstelle für Kinder, Fami- Neu-Ulm. lien und Alleinlebende im Neu-Ulmer Stadt- gebiet. Hier haben Bürger und Bürgerinnen 2018 war ein besonderes Jahr für das Fa- die Möglichkeit, sich untereinander auszu- milienzentrum und zwar wurden zwei Pro- tauschen und Kontakte zu knüpfen, sich zu jekte des Familienzentrums mit Preisen informieren und zu verschiedenen Familien- ausgezeichnet. Das Projekt „Plaudern mit themen beraten zu lassen. Zudem bietet dem Nähkästchen“ erhielt den schwäbi- das Familienzentrum vielfältige Projekte, schen Integrationspreis. Diesen vergibt Veranstaltungen und Freizeitangebote für die Regierung von Schwaben, um Initiativen die ganze Familie und den Neu-Ulmer Bür- auszuzeichnen, die sich in den Bereichen gerinnen und Bürger die Möglichkeit sich Wirtschaft, Kultur, Bildung, Sport, Soziales ehrenamtlich für die Gesellschaft zu enga- und Gesundheit für ein interkulturelles Mitei- gieren. Träger des Familienzentrums sind nander einsetzen. das Diakonische Werk Neu-Ulm e.V. und der Caritasverband für die Region Das Projekt „Plaudern mit dem Nähkäst- chen“ wurde 2012 ins Leben gerufen und befähigt Kinder und Erwachsene dazu, Das Team des Familienzentrums V.l.n.r.: Beate Bader, Mirjam Menz, Renate Koch, Juliane Ott (Leitung) und Linda Hagg 23
Mütterkuren, Mutter-Kind Kuren kaputte Kleidung zu reparieren, Hosen und Erholungsmaßnahmen selbst zu kürzen oder alte Kleidung zu mo- dernisieren und somit den Gang zur teuren Wir beraten Mütter vor der Kur und vermit- Änderungsschneiderei oder ins Kaufhaus teln entsprechende Hilfe: zu umgehen. Zudem kommen hier Men- 10 Mütter wurden 2018 über die Beantra- schen verschiedener Nationalitäten und gung und Durchführung einer Mütterkur und sehr individueller Biographien in Kontakt Mutter-Kind-Kur, beraten. 16 Beratungsge- und mit der Zeit entstand unter den Teilneh- spräche wurden durchgeführt. Sie erhielten mern ein echtes „Wir-Gefühl“. Seit mehre- auch Informationen und Unterstützung bei ren Jahren engagieren sich mehrere Teil- der Antragstellung und bei Widerspruchs- nehmerinnen ehrenamtlich im nahegelege- verfahren. nen Seniorenzentrum Albertinum. Viele Mütter sind durch die Doppel- und Unter dem Titel „Nähtreff mobil“ ziehen die Dreifachbelastung in Familie, Haushalt und Teilnehmerinnen zweimal im Jahr mit Näh- Beruf so erschöpft und ausgelaugt, dass sie maschinen, Nadel und Faden ins Senioren- als kurbedürftig gelten. Durch die Viel- zentrum und bieten den Senioren kostenlos zahl der täglichen Anforderungen und Er- ihre Nähdienste an. wartungen stehen die Mütter sehr unter Stress und Druck. Die Durchführung einer Ein weiteres Highlight dieses Jahr war die Mutter/Mutter-Kind-Kur über das Mütterge- Auszeichnung mit dem 1. Platz des Verant- nesungswerk soll den Müttern wieder neuen wortungspreises der VR Bank Ulm/ Antrieb und Kraft geben. Biberach für das Projekt „Lernpaten“. Die- ses Projekt hilft Kindern und Jugendlichen, Die Mütter können sich kostenlos zu allen die einen besonders hohen Förderbedarf Fragen rund um die Kurmaßnahme haben, von zu Hause aber nicht die notwen- beraten lassen. dige Unterstützung bekommen. Die indivi- Der Caritasverband ist hier beratend und duelle Begleitung durch die Lernpaten er- möglicht den Kindern, ihre emotionalen, so- vermittelnd tätig. Die Kosten für die Kur zialen und kognitiven Fähigkeiten zu ver- werden bei Genehmigung von den Kran- bessern und in der Schule zu bestehen. Die kenkassen getragen. Lernpaten sind ihren Schützlingen für min- destens ein Schuljahr fest zugeordnet. Ziele des Projekts sind neben der Unterstützung Kontakt: im Schulalltag, das Selbstbewusstsein der Caritasverband für die Region Günzburg Kinder und Jugendlichen zu fördern, sie bei und Neu-Ulm e.V. der Praktikums- und Ausbildungsplatzsuche Zankerstraße 1a, 89312 Günzburg zu unterstützen und ihnen bei der Bewälti- Ansprechpartnerin: gung ihres Alltags zu helfen. Brigitte Aschenbrenner Telefon: 08221-3676-0 Kontakt: Fax: 08221-3676-50 Familienzentrum Neu-Ulm Kasernstraße 54 E-Mail: 89231 Neu Ulm Brigitte.aschenbrenner@caritas- Tel: 0731 / 6030991 guenzburg.de Fax: 0731 / 7054369 www.caritas-guenzburg.de E-Mail: info@familienzentrum-neu-ulm.de Ansprechpartnerin: Juliane Ott (Leitung) www.familienzentrum-neu-ulm.de 24
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