Wir sind nicht gestört, wir sind verhaltensoriginell! - Janko Laumann Institut für angewandte Finanzpsychologie
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Wir sind nicht gestört, wir sind verhaltensoriginell! Janko Laumann Institut für angewandte Finanzpsychologie
Problem erkennen Lösung finden Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/eine-arterie-des-welthandels-ist-verstopft-welche-auswirkungen-hat-die-blockade-des-suezkanals-ld.1608299 https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/suezkanal-containerschiff-koennte-kanal-noch-wochen-blockieren-a-75043b42-cee5-4a29-b636-bd89077d5062
Sie erkennen gut Risiken und Gefahrenquellen. Sie regen sich entsprechend auf und wieder ab. psychisch total Sie haben eine mittlere Frustrationstoleranz. NORMAL Sie sind längerfristig ziel- und belohnungsorientiert. Sie können Ihre kurzfristigen affektiven Impulse kontrollieren. Sie verfügen über ein gutes Bindungspotenzial und über Empathiefähigkeit. Sie sind gesellig und offen für neue Erfahrungen. © TS Holding GmbH
Chronologie einer Krise (z.B. Covid 19) gesellschaftliche Ebenen Beginn der Krise Leben in der Krise Reparatur der Krise positive Psychologie Vertrauen Makroebene: Arbeitsmarkt, Nudging Wirtschaft, Staat- und Soziale Identität Solidarität Staatengemeinschaft Motivation Schuldzuweisung Trittbrettfahren Stressbewältigung Status-Quo-Bias Mesoebene: Betriebe, Bildungsstätten, öffentliche Soziale Normen Gerechtigkeit Selbstüberschätzung Institutionen Verfügbarkeitsheuristik Prospect-Theorie Reaktanz Rückschaufehler Mikroebene: Individuen, Angst Gewinn / Verlust Haushalte, Partnerschaften Soziale Skripte mit und ohne Kinder 1. Ignoranz: 2. Schock: 3. Rebellion: 4. Depression: 5. Akzeptanz: Phasen der Krise nicht-wahr-haben- Angst und Ärger und Hilflosigkeit und Anpassung und wollen Panik Zorn Resignation Rückschau Quelle: Psychologie in Zeiten der Krise, 2020
Chronologie eines Kursverlauf`s Beginn der Krise Leben in der Krise Reparatur der Krise positive Psychologie Vertrauen Nudging Soziale Identität Solidarität Motivation Schuldzuweisung Trittbrettfahren Stressbewältigung Status-Quo-Bias Soziale Normen Gerechtigkeit Selbstüberschätzung Verfügbarkeitsheuristik Prospect-Theorie Reaktanz Rückschaufehler Angst Gewinn / Verlust Soziale Skripte 1. Ignoranz: 2. Schock: 3. Rebellion: 4. Depression: 5. Akzeptanz: Phasen der Krise nicht-wahr-haben- Angst und Ärger und Hilflosigkeit und Anpassung und wollen Panik Zorn Resignation Rückschau Quelle: Psychologie in Zeiten der Krise, 2020
11.000.000 Bits/s vorhandene Informationsmenge 7.000.000 Bits/s ab in den Datenmüll 4.000.000 Bits/s unbewusste Verarbeitung bewusste 7 Bits/s Verarbeitung Quelle: Jäncke, Ist das Hirn vernünftig?, 2019
ca. 20.000 Entscheidungen pro Tag Autopilot Biases / Heuristiken Intuition Selbststeuerung unbewusste Entscheidungen intuitive Entscheidungen bewusste Entscheidungen - vorbewusstes Entscheiden - erfahrungsbasiertes, aber - rationales Entscheiden - irrationales Entscheiden unbewusstes Entscheiden - „Kopfentscheidungen“ - „Bauchentscheidungen“ - langsam und energieaufwendig - schnell und energiesparend Alle Entscheidungen sind emotionale Entscheidungen!
A B C Karim AA, Lützenkirchen B, Khedr E and Khalil R (2017) Why Is 10 Past 10 the Default Setting for Clocks and Watches in Advertisements? A Psychological Experiment. Front. Psychol. 8:1410. doi: 10.3389/fpsyg.2017.01410
„Corona rückt rationales Entscheiden in den Hintergrund.“ Volkswirt des DIW im DLF, 05/2021
„Anleger sollten jetzt Aktien kaufen “ Handelsblatt, 12.05.2009 „Langfristig lohnt sich Aktienanlage nicht“ Handelsblatt, 13.05.2009
Charles Darwin (1809-1892) Emma Darwin (1808-1896) Quelle: George Richmond - https://www.allposters.co.uk/-sp/Lady-Darwin-When-Young-Posters_i1348506_.htm, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5681464 George Richmond - From Origins, Richard Leakey and Roger Lewin, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=614563
Quelle: darwin-online.org.uk
heiraten nicht heiraten • Kinder (so Gott will) • die Freiheit, dort hinzugehen, wo man will • immer eine Gefährtin (und eine Freundin • man kann sich seine Gesellschaft selber aus- im Alter), die sich für einen interessiert suchen • jemanden zu Lieben und Spaß haben • Gespräche mit klugen Männern im Klub • ein zu Hause und jemandem, der sich darum • man ist nicht gezwungen Verwandte zu be- kümmert suchen und sich um jede Kleinigkeit zu • Zauber von Musik und weiblichem Geplauder kümmern • diese Dinge sind gut für die Gesundheit, aber • Kinder kosten Geld und bereiten Sorgen ein schrecklicher Zeitverlust • vielleicht Streit • auf jeden Fall besser als ein Hund • Zeitverlust • man kann abends nicht lesen • man wird dick und faul • Sorge und Verantwortung • weniger Geld für Bücher ect. • wenn man viele Kinder hat, muss man sein Brot verdienen - wobei es ungesund ist viel zu arbeiten • vielleicht mag meine Frau London nicht; die Strafe ist dann Verbannung und Erniedrigung zum Müßiggänger und faulem Trottel Quelle: darwin-online.org.uk
Was wir haben. Was wir gerne hätten. Quelle: Die Kunst, aufzuräumen, Ursus Wehrli
Was Menschen nicht haben, aber sind. Risikoappetit Bestandsbewahrer Risikohunger Unsicherheitsvermeider langfristige Orientierung Sofortness-Lieber Veränderungsfreude Bequemlichkeitsfanatiker ... ...
„The next catastrophe“ Juni 2020
Wir lernen immer. Ob wir wollen oder nicht. Das Risiko des aktuellen Erfahrungslernens liegt in der Normalisierung negativer Erwartungen. Deren Akzeptanz eröffnet neue Möglichkeiten.
Unsicherheit ist Programm „Ein möglicher Brexit „Risiken sind unvermeidlich.“ schafft neue Risiken.“ „Wenn es anders kommt, „Wenn der Brexit kommt, sind sie gut vorbereitet.“ sind sie gut vorbereitet.“
Risikodenken Beratende keine Bewertung rational emotional intuitiv dumm psychologisch keine Bewertung Kunden
Oxytocin in der Nase ... - steigert das Vertrauen, - macht sorglos, - verkürzt die Entscheidungsfindung, - erhöht die soziale Zugewandtheit, - führt zum Geld verschenken an Mitspieler, - reduziert möglichen Stress und - führt zum Ausplaudern privater Themen. Sobald wir vertrauen steigt der Oxytocinspiegel. Wir entspannen.
Bindungshormon Oxytozin Oxytocin und Vertrauen Stresshormon Cortisol
Quelle: DOI 10.111/psyp.13458
Wenn Worte weh tun
Worte schaffen Bedeutung positive/negative Wort Bewertung 200 bis 300 Millisekunden Wort mit negative Verlustassoziation Bewertung 100 Millisekunden Verlustassoziation wirkt nach einem Wimpernschlag! Quelle: Differential effects of learned associations with words and pseudowords on event-related brain potentials. Neuropsychologia (2018)
Blickdauer Müsli:
Informationsmenge und Entscheidungsverhalten „Erstens muss man sich die Frage stellen, ob der durchschnittliche Verbraucher überhaupt fähig ist, die zur Vermittlung gedachten Informationen in vorgesehener Weise für sich nutzbar zu machen, selbst wenn sie vollständig und fehlerfrei erbracht werden. Realistisch ist diese Vorstellung nicht. [...] Umfang und Komplexität der zu vermittelnden Information übersteigen die Informationsverar-beitungskapazität erheblich, so dass es zu einer wesentlichen Verschlechterung der Entscheidungsgüte kommen kann. [..] Fühlen sich Entscheider (priv. Anleger) einer Sache nicht gewachsen, so tendieren sie zu einem Meidungsverhalten, da sie Sachverhalte, die sie nicht kennen, nicht verstehen und absehbar trotz erheblichen Anstrengungen nicht verstehen werden, als unangenehm empfinden. Um ihr bereits angeschlagenes Kompetenzgefühl zu schützen, verringern sie die Informationsaufnahme bzw. stellen sie sogar ein, da neue Informationen ihre Selbstsicherheit gefährden können.“ Prof. Dr. A. Oehler Quelle: Zur Qualität der Finanzberatung von Privatanlegern: Probleme des Beratungsprozesses und Lösungsansätze, Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats für Verbraucher- und Ernährungspolitik beim BMELV, November 2009
Verhaltensanomalien und Beratung „Viele Forscher mit verhaltensökonomischem Hintergrund bezweifeln den Nutzen von Finanzbildung, da aus ihrer Sicht Fehler vor allem aufgrund von tiefsitzenden Verhaltensanomalien gemacht werden, welche im Gegensatz zu Informationsdefiziten nicht durch Aufklärung verringert werden können. Diese Sichtweise deckt sich mit den Ergebnissen einer Studie der britischen Finanzaufsicht FSA zur Bedeutung von Verhaltensanomalien und finanzieller Bildung. Es scheint jedoch, dass Fehlentscheidungen zumindest teilweise auf Verhaltensanomalien zurückzuführen sind, was im Umkehrschluss bedeutet, dass das Problem nicht alleine durch die Verringerung von Informationsdefiziten zu lösen ist.. Hier sind neben Information auch kreative Maßnahmen gefragt, wie z. B. eine Anlageberatung, die darauf abzielt, Anlegern ihre Anfälligkeit für psychologisch begründete Fehlentscheidungen bewusst zu machen.“ Prof. Dr. A. Hackethal, Prof. Dr. R.Inderst, 2011 Quelle: Messung des Kundennutzens der Anlageberatung, wissenschaftliche Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) 11/2011
Das „als ob“ Phänomen der Beratung
Der Einfluss des Beraters/der Beraterin auf das Risikoverhalten 1. Berater/innen fördern eine erhöhte Risikobereitschaft ihrer Kunden. 2. Berater/innen passen ihre Ratschläge zur Risikobereitschaft zu wenig an. 3. Die Höhe des Risikos, welches Berater/innen in ihren eigenen Portfolio eingehen, ist eine starke Prognose für das Risikoverhalten ihrer Kunden. Regeln reduzieren diese Effekte! Quelle: RETAIL FINANCIAL ADVICE: DOES ONE SIZE FIT ALL? Stephen Foerster Juhani T. Linnainmaa Brian T. Melzer Alessandro Previtero
Unsicherheitserhöhende Komponenten • Risikoerfahrungen aus allen Lebensbereichen • Risikoerfahrungen intensivieren sich mit der Zunahme unseres Wissens und unserer Informationen • abnehmende Vorhersagbarkeit der Zukunft • neue Informationen erhöhen die subjektive Risikowahrnehmung (7fach) • neue Informationen reduzieren die subjektive Risikowahrnehmung nur selten • Sicherheitsverlangen wächst mit zunehmenden Möglichkeiten und Optionen • Unsicherheitserfahrungen intensivieren sich mit nachlassender sozialer Kontrolle → zu viele Informationen → Fachsprache und Fremdsprache → mangelnder Kontakt → größer werdender Gap zwischen Experten und Laien Quelle: Risiko ist ein Konstrukt, Slovic
Sicherheit kommt, indem wir verstehen, dass Sicherheit nicht mehr beständig gegeben ist. Quelle: Zukunftsinstitut
Evolution, Verhaltensanpassung und somit Veränderung dauern sehr, sehr lange. Es lohnt sich nicht zu warten. Machen sie es anders.
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