Wirtschaft - IHK Aschaffenburg
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Wirtschaft Juli/August 2019 Bayerischen Untermain am www.aschaffenburg.ihk.de Im Fokus Innovation Open Innovation Lab „Alte Schlosserei“ BIHKStudie: Autoindustrie Die aktuelle Ausgabe der „Wirtschaft am Bayerischen Untermain“ ab 25. Juli unter www.aschaffenburg.ihk.de. Industrie- und Handelskammer Aschaffenburg
Unser KOLUMNENTITEL Fortschritt die ist einfach! f ü r p ro g ramm on r i Förde aft der Reg ch Wirts % p. a. * ab 0 , 7 5 19 is 30 .09.20 Sonderkreditprogramm Nur b für gewerbliche Investitionen Investieren Sie heute und sichern Ihre Aufträge von morgen. Wir beraten Sie gerne: 06021 397-0 www.spk-aschaffenburg.de/sonderkreditprogramm Partner des Mittelstandes * Nettodarlehensbetrag 50.000 – 500.000 €, eff. Jahreszins ab 0,76 %, bonitätsabhängig, Sollzinsbindung und Laufzeit 5 bis 10 Jahre. Angebot zur Finanzierung beweglicher Investitionsgüter, Bonität vorausgesetzt, vorzeitige 2 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Mai 2019 Schließung vorbehalten. Stand: 12.06.2019
EDITORIAL Forschung und Entwicklung Innovationen sichern Erfolg unseres Wirtschaftsstandorts Der Bayerische Untermain ist auf einem gu- vative Geschäftsmodelle. Zum Netzwerk des DGZ ten Weg, seine Rolle als Innovationsregion gehören unter anderem 20 regionale Partnerunter- zu stärken. Die Innovationskraft unserer nehmen und die IHK. überwiegend mittelständischen Unterneh- men sichert den Erfolg unseres Wirtschafts- Als „wertvollen Innovationsmotor für die Region“ standorts. Unsere Unternehmer engagieren bezeichnete Bayerns Wissenschaftsminister Bernd sich in der IHK-Vollversammlung, dem „Par- Sibler kürzlich das Open Innovation Lab (OIL) der lament der regionalen Wirtschaft“, dafür, Technischen Hochschule Aschaffenburg. Die For- dass das Thema „Innovation“ auf der Priori- schungseinrichtung für kleine und mittlere Unter- tätenliste ganz oben steht. nehmen wurde im Mai im bundesweiten Wettbe- werb der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ Johannes Oswald, Miltenberger Unterneh- ausgezeichnet. mer, Mitglied der IHK-Vollversammlung, des DIHK-Ausschusses Industrie und Forschung Wir brauchen die Kraft solcher „Innovationsmoto- sowie des Hightech-Forums der Bundesre- ren“ am Bayerischen Untermain. Die IHK Aschaffen- gierung, ist einer der Autoren des Papiers burg setzt sich daher auch in Zukunft gemeinsam „Wege zum 3,5-Prozent-Ziel“. Darin wer- mit den anderen bayerischen IHKs für politische den Impulse gegeben, wie Investitionen in Rahmenbedingungen ein, die Innovationen unter- Forschung und Entwicklung (FuE) angeregt werden stützen und keine bürokratischen Hürden aufbauen. können. Hintergrund ist das Ziel der Bundesregie- ■ rung, den Anteil der FuE-Investitionen bis 2025 auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern und somit Innovationen zu fördern. Nicht nur auf Bundesebene, sondern auch in der Re- gion engagieren sich Wirtschaft und Wissenschaft, um Innovationen zu ermöglichen und weiter voran- zutreiben. Anfang Juni wurde das Digitale Gründer- zentrum (DGZ) „Alte Schlosserei“ in Aschaffenburg Friedbert Eder eröffnet. Es versteht sich als Anlaufstelle für inno- Präsident IHK Aschaffenburg Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 3
MEDIENDESIGN. PRINT. INNOVATION. Aus Aschaffenburg am Main. The Power of Print Kraftvoller Auftritt für Ihre Marke Marken- und Produktbotschaften erleben, »be-greifen« und verstehen. Präsentations-Verpackung. Mailing. Handout. Give-away. Point of Sale. Out of Home. Kommunikation im Raum. Wir entwickeln, gestalten und produzieren themen- und zielgruppengerechte Kommunikationslösungen für Ihre Markenbildung und Verkaufsförderung. Weichertstraße 20 · 63741 Aschaffenburg Telefon 0 60 21 386 75-0 · info@mainteam.de www.mainteam.de
INHALT Dr. Babette eines Werk eine Hoch ultrakurzpu Götzen le Einspannen dorfer beim cks in stü istungs lsanlage. Titelfoto: Ra iner Wohlfa hrt ! PR-Beilagen, PR-Anzeigen und Advertorial-Strecken geben nicht unbedingt die Meinung der IHK Aschaffenburg wieder. EDITORIAL Produkt- und Markenpiraterie Keine Entwarnung in Sicht�������������������������������������������������������������18 Forschung und Entwicklung Innovationen sichern Erfolg Cyber-Sicherheit unseres Wirtschaftsstandorts��������������������������������������������������������� 3 Investition in den Geschäftserfolg�����������������������������������������������19 In KÜRZE�������������������������������������������������������������������������������������������6 Unsere IHK SERIE: Unsere IHK-Ausschüsse Im FOKUS Ausschuss für Industrie und industrienahe Dienstleistungen��������������������������������������������20 Open Innovation Lab (OIL) IHK-Verkehrsausschuss Innovationspreis für Forschungseinrichtung der TH��������������8 Gremium informierte sich über Hightech-Forum Luftschadstoffbelastung in Aschaffenburg������������������������������ 21 „Wege zum 3,5-Prozent-Ziel“�����������������������������������������������������11 Verkehrsentwicklung Aschaffenburg Gebietsausschuss Aschaffenburg-Stadt�������������������������������������22 Digitales Gründerzentrum „Alte Schlosserei“ – Tourismus Anlaufstelle für innovative Geschäftsmodelle���������������������� 12 Aktuelles Reiserecht für Hotellerie und Gastgeber����������������24 Amtliche Bekanntmachung Neues Mitglied der IHK-Vollversammlung��������������������������������24 Projektwoche Triple-S Gymnasiasten präsentieren ihre Projekte����������������������������������26 MINT in der Praxis Lehrer informierten sich über die Augen-Laser-Technik�����27 Unsere WIRTSCHAFTSREGION Nachrichten aus der Region, Firmengeschehen, regionale Veranstaltungshinweise, Jubiläen, Geburtstage und mehr Industriekultur am Bayerischen Untermain „Baukultur“- Motto der Tage der Industriekultur�����������������28 BIHK-Studie: Autoindustrie Unser SERVICE Technologiewandel setzt Leitbranche unter Druck������������� 14 Wissenswertes für die unternehmerische Praxis, Weiter- Innovation in der Metropolregion bildungskalender, Buchtipps und weitere Informationen��������������38 „Design to Business“- Konferenz im Offenbacher „Capitol“��������������������������������������� 15 Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg Whisky 4.0 – traditionelles Handwerk modern interpretiert��������������������� 16 facebook.com/ihkaschaffenburg Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 5
In KÜRZE „Woche der Industrie 2019“ bietet Einblicke in die Branche BERLIN. Mit zahlreichen Veranstaltungen macht auch in die- sem Jahr die „Woche der Industrie“ deutschlandweit die ganze Bandbreite des Verarbeitenden Gewerbes für die Öffentlichkeit erlebbar. Die Besucher erhalten exklusive Einblicke in die Arbeit von Industrieunternehmen. Sie können sich über Produkte und Innovationen informieren, aber auch über die Herausforderun- gen, vor denen die Branche steht. Mehrere hundert Akteure beteiligen sich vom 9. bis zum 24. September an der Gemein- schaftsaktion mit eigenen Events und Ideen. Auch der DIHK Dipl.-Betriebswirt (FH) und viele IHKs sind dabei. 2019 steht die Aktionswoche unter Michael Wangler dem Motto „Industrie verbindet“. So soll die Integrationskraft Rechtsanwalt und der Branche zum Ausdruck kommen. Schließlich verknüpft Fachanwalt für Arbeitsrecht Industrie beispielsweise Ökonomie mit Ökologie, Deutschland Fachanwalt für Steuerrecht mit der Welt oder Analoges mit Digitalem. Und nicht zuletzt verbindet sie durch ihre Produkte auch Menschen. Unternehmen, die in diesem Kontext zeigen möchten, was In- dustrie konkret leistet, können sich mit eigenen Veranstaltun- gen an der Woche der Industrie beteiligen. Alle für Planung, Umsetzung und Bewerbung eines Events erforderlichen Infos hat der Initiator der Aktionswoche, das Bündnis „Zukunft der Industrie“, in einem Partnerpaket unter https://bit.ly/2XfZ654 zusammengestellt. Weitere Infos über das Bündnis, in dem sich Bundeswirtschaftsministerium, Wirtschafts- und Arbeitgeber- verbände, Kammern und Gewerkschaften zusammengeschlos- EIN ARBEITNEHMER ▲ sen haben, gibt es unter www.woche-der-industrie.de. ■ hat keinen Anspruch auf halbe Urlaubstage oder Globale Führungskräfte-Ausbildung: sonstige Bruchteile von Urlaubstagen, so das DIHK und Wirtschaftsuniversität ESMT LAG Baden-Württemberg am 06.03.219. kooperieren BERLIN. Bei der Qualifizierung internationalen Fach- und Führungspersonals arbeiten der DIHK und die European School Haben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne. of Management and Technology GmbH (ESMT) Berlin künftig zusammen. Die Kooperation führt die Angebote und Expertise der ESMT im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Füh- rungskräften mit dem vom DIHK koordinierten internationalen Netzwerk von Auslandshandelskammern mit 140 Standorten in 92 Ländern zusammen. Angesichts weltweiter protektionis- tischer Tendenzen messen beide Partner dem Wissenstrans- fer und der Förderung von Bildung als Brücke zwischen den Ländern eine entscheidende Bedeutung bei. „Die Kooperation ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung und zur Stärkung der Weltmarktführer aus dem Mittelstand vor Ort“, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansle- ben. Und ESMT-Präsident Jörg Rocholl betonte: „Zusammen mit dem DIHK und den AHKs werden wir unsere Präsenz in Emrich Wangler Blank Emrich Wangler Blank den Ländern vor Ort ausbauen, um noch mehr talentierten, Wendelbergstraße 4 Dr.-Birkner-Str. 2 jungen Menschen weltweit eine exzellente Bildung zu bieten. 63739 Aschaffenburg 97816 Lohr am Main Durch unsere Hidden Champions Institute haben wir zudem Telefon 06021 – 44325-0 Telefon 09352 – 50045-0 Telefax 06021 – 44325-11 Telefax 09352 – 50045-11 das Know-how, die vielen mittelständischen deutschen Welt- info@EWBE.de www.EWBE.de marktführer durch thematisch maßgeschneiderte Weiterbil- dungsprogramme weiter voranzubringen.“ ■ 6 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
In KÜRZE Neues aus Berlin und Brüssel Digitalisierung steigert Weiterbildungsbedarf BERLIN. Mit der „Nationalen Weiterbil- dungsstrategie“ trägt die Politik nach An- sicht von DIHK-Präsident Eric Schweitzer der wachsenden Bedeutung des Themas Rechnung. „Weiterbildung ist eine zentrale Antwort auf die fortschreitende Digitali- sierung der Arbeitswelt“, sagte Schweitzer anlässlich der Vorstellung der Strategie. Dies bestätigten auch die Erhebungen der IHK-Organisation: „Werden Betriebe nach der Auswirkung der Digitalisierung ge- fragt, rangieren mehr Weiterbildungsmaß- nahmen bei 87 Prozent der Unternehmen auf Platz eins“, so Schweitzer. Es sei richtig, dabei die verschiedenen Akteure in Politik, Wirtschaft und Ge- werkschaften einzubeziehen. „Die IHK- Die Digitalisierung erfordert Investitionen in die Weiterbildung. Foto: Getty Images Organisation engagiert sich hier vor allem für die Stärkung der Höheren Berufsbil- strategie könne nur einen Rahmen bilden und dung lebe weiterhin vor allem vom individuel- dung“, sagte der DIHK-Präsident. Klar sei Impulse setzen für regional unterschiedliche len Engagement der Betriebe und Erwerbstäti- zugleich: Eine Nationale Weiterbildungs- Herausforderungen und Antworten. Weiterbil- gen vor Ort. ■ Neues Fachkräfte Hürden. Damit die neuen Möglichkeiten Veranstaltungen in ganz Deutschland und insgesamt genutzt werden könnten, seien Brüssel organisiert. Hinzu kamen auf der einwanderungsgesetz – Begleitmaßnahmen im In- und Ausland Sonderwebseite zur Europawahl und in Licht und Schatten sinnvoll. ■ den Social-Media-Kanälen mehr als 70 Statements von Unternehmern, darunter BERLIN. Mit dem Fachkräfteeinwande- auch das Statement von Friedbert Eder, rungsgesetz reagiert die Bundesregierung Präsident der IHK Aschaffenburg, zu den auf die zunehmenden Personalengpässe Kampagne der IHK- konkreten wirtschaftlichen Vorteilen, die in den Unternehmen. Dass bei der Zu- Europa ihren Betrieben bietet. Außerdem wanderung beruflich Qualifizierter aus Organisation zur Europawahl unter anderem: mehr als 70 EU-Projektta- Drittstaaten die Beschränkung auf einige stößt auf positives Echo ge an Berufsschulen, 1.800 Antworten auf Engpassberufe aufgehoben wird, bewer- das IHK-Unternehmensbarometer zur Eu- tet der DIHK als grundsätzlich gut für BRÜSSEL. Eine erfolgreiche Bilanz ihrer ropawahl, Europapolitische Positionen der die Betriebe. Gleiches gilt für die grund- gemeinsamen Kampagne zur Europawahl IHK-Organisation zu 21 Themenfeldern sätzliche Möglichkeit, auch zur Arbeits- haben der DIHK und die Hauptgeschäfts- sowie Beiträge zur Europawahl in allen platzsuche nach Deutschland kommen führer der 79 IHKs bei ihrem Treffen Mit- 73 IHK-Zeitschriften. Die EU-Kommission zu können. Allerdings sieht der DIHK hier te Juni in Brüssel gezogen. Unter dem sieht in diesen und vergleichbaren Akti- nach entsprechenden Rückmeldungen Hashtag #GemeinsamEuropaGestalten vitäten einen wesentlichen Grund für die aus der Praxis der Unternehmen hohe hatte die IHK-Organisation mehr als 50 wieder gestiegene Wahlbeteiligung. ■ Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 7
Im FOKUS Im bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ wurde das Open Innovation Lab (OIL) der Technischen Hochschule Open Innovation Lab (OIL) Innovationspreis für Forschungseinrichtung der TH Dr. Babette Götzendorfer, Technische Hochschule Aschaffenburg André Edelmann (Arbeitsgruppe Angewand- te Lasertechnik und Photonik (AG alp) und OBERNBURG. Im bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ Open Innovation Lab) nahmen den Preis im wurde das Open Innovation Lab (OIL) der Technischen Hochschule Aschaffenburg als Mai von Bundesarbeitsminister Hubertus „Ausgezeichneter Ort 2019“ geehrt. Das OIL ist damit unter 600 Bewerbern einer von Heil in Berlin im Palais Populaire entgegen. zehn Preisträgern und das einzige ausgezeichnete Projekt in Bayern. Die Auszeichnung zielt auf Projekte, die Der diesjährige Wettbewerb stand unter Deutschland und Europa“. Der Vizepräsident den Herausforderungen der Digitalisierung dem Motto „digitalisieren.revolutionieren. für Forschung Prof. Dr. Hanns-Georg Stark und Automatisierung mit kreativen Ideen motivieren – Ideen für Arbeit und Bildung in sowie Prof. Dr. Ralf Hellmann und Dr.-Ing. entgegentreten und somit Innovationen be- 8 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Im FOKUS - Anzeige - Zur Sache: Arbeitgeber muss Arbeitnehmer Urlaub für die Vergangenheit zahlen Der Verfall von Urlaub kann nach Ablauf des Kalen- derjahres i.d.R. nur eintreten, wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zuvor konkret aufgefordert hat, den Urlaub zu nehmen; darüber hinaus ihn klar und recht- zeitig darauf hingewiesen hat, dass der Urlaub an- dernfalls mit Ablauf des Urlaubsjahres oder Übertra- gungszeitraums verfällt. Dies hat der EuGH 2018 ent- schieden. Nach einem Urteil des LAG Köln gilt dies auch für vergangene Urlaubsjahre (jedenfalls für die in der Verjährungsfrist liegenden letzten 3 Jahre). Das LAG Köln sprach einem Arbeitnehmer aus diesen Grü- den Urlaubsabgeltung für nicht genommenen Urlaub der letzten 3 Jahre zu. Der Autor Michael Wangler ist Rechtsanwalt und Partner der Kanzlei Emrich Wangler Blank, Aschaffenburg, Telefon-Nr.: 06021 44325-0 Aschaffenburg als „Ausgezeichneter Ort 2019“ geehrt. Foto: Philipp Wüst, TH Aschaffenburg schleunigen und umsetzbar machen. Das OIL setzt dies dabei vor allem durch einen schnellen und intensivierten Technologietransfer von der Hochschule in die Indust- rie um. In Kooperationen mit kleinen und mittleren Fir- men (KMU), deren Innovationsfähigkeit aufgrund man- gelnder Ressourcen oftmals begrenzt ist, werden neue Kompetenzfelder erschlossen und Hightech-Verfahren in bestehende Prozesse implementiert. Aber auch große Unternehmen nutzen im aktiven Austausch die außer- gewöhnliche Ausstattung des OIL zur Erhöhung ihres Farbe hat fünf Buchstaben Innovationspotenzials. SCHMITT & ORSCHLER GmbH & Co. Für die Durchführung kooperativer Projekte besitzt das OIL auf über 1.500 Quadratmetern einen breit auf- Farben und Heimtex KG gestellten Maschinenpark auf industriellem Niveau. Daimlerstraße 7 . 63741 Aschaffenburg Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen der ad- Telefon: (0 60 21) 491-0 ditiven Fertigung, der Lasermaterialbearbeitung, Mess- technik und Sensorik. Die Ausstattung des OIL erlaubt E-Mail: aschaffenburg@sundo.de es, komplette Prozessketten inklusive messtechnischer Qualifizierung abzubilden. Ein interdisziplinäres Team aus Ingenieuren, Materialwissenschaftlern, Physikern www.sundo.de Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 9
Im FOKUS und Chemikern stellt in mehreren Arbeits- trietaugliche Laserstrahlanlagen mit Faser- Systemen in Polymeren und Hybridpolyme- bereichen seine Kompetenz und Ressourcen laser, Festkörperlasern, CO2-Lasern, Excimer- ren für vielfältige sensorische Anwendungen bereit. Lasern und Ultrakurzimpulslasern (UKP La- als auch photonische Technologien inklusive ser). Damit wird der spektrale Bereich von UV-SCIL, Photolithografie und 3D-Femtose- So stehen im Bereich der additiven Fertigung Ultraviolett bis zum mittleren Infrarot bei kunden-Laserdirektschreiben. alle industriell relevanten 3D-Druckverfahren Leistungsklassen von bis zu 4 kW abgedeckt. sowohl für die Herstellung von Kunststoff- Dieser Maschinenpark ermöglicht es dem OIL, Seit Beginn des OIL vor vier Jahren steigt die als auch für Metallbauteile zur Verfügung. alle industriellen Prozesse wie Schneiden, Zahl der interessierten Firmen stetig an. Die Darüber hinaus können diverse Nachbehand- Bohren, Schweißen, Abtragen, Drehen und Kunden und Projektpartner stammen sowohl lungsverfahren wie das heiß-isostatische Modifizieren durchführen zu können. Mit aus regionalen Kleinstbetrieben bis hin zu in- Pressen mit variablem Temperaturmanage- Hinblick auf weitreichende Neuanschaffun- ternational operierenden Unternehmen mit ment unter hohem Druck oder Untersuchun- gen im Bereich modernster highpower UKP mehreren Tausend Mitarbeitern. Die Firmen gen der Pulverqualität sowie eine komplette Laser können nun auch hoch präzise Prozesse aus Bereichen wie Automotive, Medizintech- messtechnische Bauteilanalyse zur Quali- wie Trepanierbohren und Oberflächenstruk- nik, Maschinenbau und Robotik schätzen die tätssicherung durchgeführt werden. Inter- turierungen bei effizienter Bearbeitungsge- Niedrigschwelligkeit des Angebots in Kombi- essierte Unternehmen können dadurch die schwindigkeit durchgeführt werden. nation mit der aufeinander abgestimmten um- individuellen Anwendungsmöglichkeiten des fassenden Gesamtausstattung des OIL. Einen 3D-Druckes anhand konkreter praxisnaher Zusätzlich betreibt die Gruppe um Prof. Hell- Überblick über die vielfältigen Angebote des Kooperationen evaluieren und somit die Im- mann vielfältige Forschungsaktivitäten im OIL gibt es unter www.alp-aschaffenburg.de. plementierung neuer Fertigungstechnologien Bereich der Lasertechnik und Photonik. Diese in bestehende Prozesse effizient gestalten. umfassen die Lasermaterialbearbeitung in- Das Open Innovation Lab wird von der Euro- klusive der dazugehörigen Prozess-Sensorik, päischen Union aus dem Europäischen Fonds Im Bereich der Laserstrahlmaterialbearbei die Entwicklung von integrierten optischen für regionale Entwicklung (EFRE) und vom tung verfügt das OIL über mehr als 20 indus- Bragg-Gittern und mikrooptofluidischen Freistaat Bayern gefördert. ■ Ein Zahnrad, das im 3D-Druckverfahren gefertigt wurde. Foto: Rainer Wohlfahrt 10 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Im FOKUS Hightech-Forum „Wege zum 3,5-Prozent-Ziel“ Das Hightech-Forum hat unter Federführ ung der Mitglieder Prof. Dr. Dr. Andreas Barner (Stifterverband), Dr. Martin Brudermüller (BASF) und Johannes Oswald (Oswald Elektromotoren), Mit- glied im DIHK-Ausschuss Industrie und Forschung, das erste Impulspapier „Wege zum 3,5-Prozent-Ziel" veröffentlicht. Das Hightech-Forum ist das zentrale Beratungsgremium der Bundesregierung zur Umsetzung der Hightech-Strategie 2025. Das Papier gibt Impulse, wie Investitionen in Forschung und Entwicklung (FuE) angeregt werden können. Hintergrund ist das Ziel der Bundesregierung, den Anteil der FuE-Inves- titionen bis 2025 auf 3,5 Prozent des Brut- toinlandsprodukts zu steigern, das durch die Das Thementeam „3,5-Prozent-Ziel", Johannes Oswald (Oswald Elektromotoren, l.), Hightech-Strategie 2025 strategisch unter- Dr. Martin Brudermüller (BASF, 2. v. l.) und Prof. Andreas Barner (Stifterverband, 2. v. r.), mauert wird. Im Fokus des Papiers stehen mit den beiden Vorsitzenden des Hightech-Forums, Fraunhofer-Präsident Prof. Reimund gesellschaftliche, ökonomische, fiskalische, Neugebauer (3. v. l.) und Staatssekretär Christian Luft (r.), und Ministerin Anja technologische und rechtliche Aspekte der Karliczek. Foto: BMBF / Hans-Joachim Rickel Innovations- und Forschungsförderung als indirekte Einflussfaktoren auf das 3,5-Pro- oder wie neue Beteiligungsformate für die sowie der Beratung durch die federführenden zent-Ziel. Dazu zählen etwa Überlegungen, Gesellschaft Innovationen stärker befördern Mitglieder des Hightech-Forums. ■ wie die Innovationskapazität des Mittel- können. Das Papier beruht auf Impulsen aus standes erhöht werden kann, welche neuen einem Expertenworkshop mit 40 Experten aus Weiterführende Informationen sind unter Ansätze der Innovationsförderung bestehen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft www.hightech-forum.de abrufbar. ENBEFRAGU ND N >> Note KU G * DE S KU KU NDEN IM FO N Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 11
Im FOKUS Judith Gerlach, bayerische Staatsministerin für Digitales (Mitte), im Gespräch mit Gründern. Fotos: DGZ „Alte Schlosserei“ Digitales Gründerzentrum „Alte Schlosserei“ – Anlaufstelle für innovative Geschäftsmodelle Dr. Marianne Hock, DGZ „Alte Schlosserei“ des Marktes und des Wettbewerbs und dem DGZ-Partnerunternehmen: Pitchtraining vor Investoren umfassende Un- ASCHAFFENBURG. „Gründer ist keine terstützung. Hierfür bietet die „Alte Schlosse- Berufsbezeichnung. Es ist die Geistes 3e Solutions GmbH; Applied Security rei“ Beratungsangebote, Coaching, Mentoring haltung von Menschen, die die Zukunft GmbH; APE Engineering GmbH; und Workshops zu Themen wie Lean-Start-up, verändern möchten.“ Dieser Spruch, Aschaffenburg Versorgungs GmbH; Design Thinking und Business Model Canvas welcher von Guy Kawasaki, einem Elektro Braun GmbH; Gleich GmbH; an. Zudem werden regelmäßig zu Themen wie Tech-Star aus dem Silicon Valley, stammt, Juwelier Vogl GmbH; Karl-Georg Finanzierung für Start-ups, Pitches vor Inves- schmückt das neu eröffnete Digitale Schobert Präszisions-Messzeug GmbH; toren, gute Businesspläne Informationsver- Gründerzentrum (DGZ) „Alte Schlosserei“ Autohaus Kunzmann; Lifestyle Web- anstaltungen durchgeführt. Veranstaltungen und verkörpert die Kultur, die hier consulting GmbH; PASS IT-Consulting wie die „Kaminabende“, bei denen alle sechs gefördert und gelebt werden soll. Start- GmbH & Co. KG; PSI Software AG; Wochen ein Start-up aus dem Nähkästchen zu ups, die eine Vision für digitale und Raiffeisenbank Aschaffenburg eG; einem bestimmten Thema plaudert, sollen in innovative Geschäftsmodelle haben, finden Sparkasse Aschaffenburg-Alzenau; Aschaffenburg eine Start-up Community för- dort eine Anlaufstelle, in der sie gefördert Vtours GmbH; WIKA Alexander Wie- dern, in der Start-ups voneinander lernen und und unterstützt werden. gand SE & Co. KG; Peter Communica- sich gegenseitig unterstützen. tion Systems GmbH; Main-Netz Media In den neu eröffneten Räumlichkeiten des DGZ GmbH; Creditreform Aschaffenburg Das Netzwerk des DGZ „Alte Schlosserei“ „Alte Schlosserei“ stehen den Start-ups güns- Schurk KG; Intargia Managementbera- besteht aus 20 Partnerunternehmen aus der tige Coworking- und Office-Spaces, ein Kon- tung GmbH. Region, der IHK Aschaffenburg, der HWK, der ferenz- und Workshop-Raum, Kreativ ecken Zentec, der TH Aschaffenburg sowie Stadt- sowie eine Lounge mit Küche rund um die werke Aschaffenburg, Stadt Aschaffenburg Uhr zur Verfügung. Das Herzstück der „Alten hier von der anfänglichen Idee hin zur Ausar- und Landkreise Aschaffenburg und Milten- Schlosserei“ ist der Transfer von Know-how beitung eines Geschäftsmodells, dem Entwi- berg. Durch eine solche Vernetzung entsteht und das große Netzwerk. Start-ups erhalten ckeln und Testen eines Prototypen, der Analyse ein einzigartiges Ökosystem, in welchem jun- 12 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Im FOKUS ge und bestehende Unternehmer zusammen- kommen, sich austauschen und vernetzen Die Gründerinnen: können. Gerade die Vernetzung von jungen, hoch innovativen Existenzgründern mit be- Good Karma reits bestehenden Unternehmen und Netz- Gegründet und unter der Leitung von Julia-Rosa Reis (29) bietet Good Karma eine werkpartnern verspricht große Impulse für internationale Foto-Shooting-Plattform für die Vermarktung von Marken. Durch die die Region. neue Plattform werden Prozesse in der Supply Chain standardisiert, sodass Marken zu einem Paketpreis Foto-Shootings selbst produzieren können. Die gebürtige Aschaffen- Durch den Verbund mit den anderen 18 Di- burgerin leitet seit sechs Jahren ihre Produktions-Agentur Karma & Konfetti. gitalen Gründungszentren in Bayern, Bay- (www.gogoodkarma.com) StartUP und Gründerland Bayern bietet die „Alte Schlosserei“ auch überregionale Vernet- Näh-gern-gut zungsmöglichkeiten mit zahlreichen Investo- Mit über 35 Jahren Erfahrung in der Bekleidungsindustrie und als Lehrende an der ren (Business Angels und VCs) und interes- ehamaligen Bekleidungsfachschule Aschaffenburg, möchte Elsa Grunwald (59) ihr Fach- santen Start-ups. wissen jetzt digital weitergeben. Besonders das Nähen liegt seit einigen Jahren wieder im Aufwärtstrend. Grunwald setzt hier an und nutzt das Internet, um möglichst viele Immer mehr Start-ups nutzen bereits das viel- Nutzer zu erreichen. Auf ihrem Youtube Channel werden in naher Zukunft Nähtutorials fältige Angebot des Digitalen Gründerzent- für Anfänger und Fortgeschrittene, mit Tricks und Tipps aus der Industrie, zu finden sein. rums. Insgesamt befinden sich mittlerweile Über ihre Homepage pflegt sie einen Blog. Weitere Angebote, wie eine Shop-Plattform 16 Start-ups im Coaching, wovon drei Teams mit Dritten, werden momentan noch entwickelt. (www.naeh-gern-gut.de) durch Gründerinnen geleitet werden. ■ My Beauty Bay Weitere Informationen gibt es My Beauty Bay bietet einen Marketplace für die Beauty-Industrie. Unterschiedlichste bei Dr. Marianne Hock, kosmetische Dienstleistungen (Pediküre, Maniküre, Make-up) werden auf der Plattform Leiterin der Alten Schlosserei, angeboten. Die Plattform bietet dem Endverbraucher eine erhöhte Transparenz sowie Telefon 06021 301-377, eine vereinfachte Suche. Die Gründerin Ariane Hohmann (22) und ihr dreiköpfiges E-Mail: marianne.hock@dgz-ab.de Team befinden sich momentan in der Entwicklungsphase dieser Geschäftsidee. oder unter www.dgz-ab.de. Bei der Eröffnung der „Alten Schlosserei" präsentierten zahlreiche Gründer ihre Projekte. Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 13
Im FOKUS BIHK-Studie: Autoindustrie Technologiewandel setzt Leitbranche unter Druck MÜNCHEN. Die bayerische Autoindustrie bayerische Autobranche laut Studie durch die steht wegen immer strengerer Emissionszie- anstehende Revolution im autonomen und Zur Förderung des autonomen Fahrens sollte le in ihren Hauptmärkten und den dadurch vernetzten Fahren unter Druck, die derzeit zügig ein innovationsfreundlicher Regulie- ausgelösten Wettlauf um Alternativen zum vornehmlich durch US-amerikanische Anbie- rungsrahmen geschaffen werden, darunter Verbrennungsmotor vor einem tiefgreifen- ter getrieben werde. Es entstehe zwar ein be- rechtliche Grundlagen für Pilotprojekte in den strukturellen Wandel. Eine Studie des trächtliches Marktpotenzial, etwa für Künstli- ganzen Regionen oder Städten. Dazu regen Münchner ifo Instituts im Auftrag des che-Intelligenz-Systeme, Dienstleistungen und die Experten an, das Eigentum von Daten aus Bayerischen Industrie- und Handelskam- Hardware wie Sensoren. Andererseits drohe die dem Fahrzeugbetrieb zu klären. Es wird be- mertags (BIHK) ergibt, dass rund 137.000 Gefahr, dass die derzeitigen, mitunter bislang fürchtet, dass sonst die deutschen Hersteller Arbeitsplätze und damit mehr als jeder branchenfremden Technologieführer aufgrund von US-amerikanischen Konzernen wie Google, dritte Beschäftigte in der Autoindustrie im von Skalen- und Netzwerkeffekten eine domi- Amazon oder Microsoft abhängig werden, weil Freistaat grundsätzlich vom anstehenden nante Marktstellung erreichen. diese als Betreiber von Cloud-Datenbanken die Technologiewandel betroffen sind. Je Daten-Hoheit erlangen. Den Beschäftigten in stärker Unternehmen vom konventionellen Die Studie nennt konkreten politischen Hand- der Autobranche müsse mit Qualifizierungs- Antriebsstrang abhängig sind, umso größer lungsbedarf, um den Wandel in der bayerischen maßnahmen beim Strukturwandel geholfen sei die Gefährdung. Allein bei den Zuliefe- Leitbranche erfolgreich zu begleiten. Die Auto- werden, damit sie die neuen Anforderungen rern stünden in Bayern bis zu 55.000 ren lehnen Subventionen für die Batteriefer- meistern können. Dafür sei eine aktive Einbin- Arbeitsplätze auf dem Spiel, heißt es in der tigung ab, weil mit ihnen nur wenige Arbeits- dung der Wirtschaft notwendig, wie sie bereits Studie. plätze und wenig Wertschöpfung gesichert im Bayerischen Zukunftsforum Automobil der werden könnten. Stattdessen fordern sie einen Staatsregierung erfolge. Die Prognosen sind laut ifo Institut allerdings klaren Fokus auf Material- und Batteriefor- mit hoher Unsicherheit verbunden, da sich schung für das elektrische Fahren. In der bayerischen Autobranche sind insgesamt der tatsächliche Erfolg von Elektroautos am rund 340.000 Mitarbeiter beschäftigt, wenn die Markt noch nicht absehen lasse. Alternative automobilorientierten Anteile der Zulieferbe- Antriebsformen sind für die Autohersteller aber triebe aus Kunststoff-, Metall- und Elektronik- unerlässlich, um beispielsweise die künftigen industrie sowie von Dienstleistern einberechnet Emissionsgrenzwerte in der EU oder in China werden. Im Kern der Autoindustrie, also bei den einzuhalten. Die zulässigen EU-Emissionen für Herstellern, die ganz überwiegend Fahrzeuge die Neuwagenflotten der Hersteller werden und Fahrzeugteile herstellen, arbeiten 208.000 schrittweise bis 2030 mehr als halbiert. Die Beschäftigte. Die Kernbranche allein erwirt- Vorgaben bedeuten, dass Neuwagen ab 2030 schaftete 2018 einen Umsatz von 106,5 Mil- im Durchschnitt nicht mehr als 59 Gramm liarden Euro und steht damit für mehr als ein Kohlendioxid je 100 Kilometer Fahrleistung Viertel der bayerischen Industrieproduktion. ausstoßen dürfen. Dies entspricht einem Ver- brauch von 2,6 Liter Benzin oder 2,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Nach Expertenmeinung sind diese Ziele aus- schließlich mit konventionellen Motoren wohl unerreichbar. Hersteller dürfen zwar weiter Verbrennungsmotoren mit höheren als den Die Studie ist online unter geforderten Durchschnittswerten anbieten, www.aschaffenburg.ihk.de/ müssen aber gleichzeitig einen entsprechenden ifo-studie-fahrzeugbau abrufbar. Anteil von Fahrzeugen mit niedrigen oder ohne Emissionen verkaufen. Rein batteriebetriebe- ne Fahrzeuge gehen mit null CO2-Emissionen in die Flottenbilanz ein. Außerdem kommt die 14 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Im FOKUS Bei der Konferenz informierten sich rund 200 Gäste über Design und Innovationen. Foto: www.herrmann-fotografie.de Innovation in der Metropolregion „Design to Business“-Konferenz im Offenbacher „Capitol“ OFFENBACH. Unter dem Motto „Design Future“ waren rund 200 Teilnehmer ins Henseler machte dabei deutlich, dass die Ver- Offenbacher „Capitol“ zur 5. Konferenz des von der IHK Offenbach am Main änderungen in der Wirtschaft ein neues Den- koordinierten hessenweiten Unternehmernetzwerks „Design to Business“ gekommen. ken fordern: „Bei der Digitalisierung geht es nicht um Technologie, sondern um den Men- In ihrem Grußwort betonte die Präsidentin der deutung der Designbranche für die hessische schen.“ Im weiteren Programm erläuterten IHK Offenbach, Kirsten Schoder-Steinmüller: Wirtschaft: „Gerade Start-ups können von Experten von Unternehmen und Designagen- „Innovation entsteht, wo verschiedene Pers- Techniken und Kompetenz der Designer enorm turen, wie sie den aktuellen Herausforderun- pektiven aufeinandertreffen. ,Design to Busi- profitieren. Denn bei Design geht es nicht nur gen für die Zukunft begegnen. ness‘ ist eine Plattform, um sich zu aktuellen um die schöne Form, sondern um gute Ge- Herausforderungen auszutauschen und diese staltung, die ein Produkt besser handhabbar In sechs „Design Camp“-Workshops tausch- gemeinsam aktiv anzugehen. Einmal im Jahr macht – und das ist ein Wettbewerbsvorteil.“ ten sich die Teilnehmer der Konferenz dann bringen wir gemeinsam mit unseren Partnern Gemeinsam diskutierten er und Patrick Diemer, zu aktuellen Innovationsthemen aktiv aus. Im mittelständische Unternehmen, die Design- Geschäftsführer der Lufthansa Airplus GmbH „Design to Business“-Netzwerk arbeiten über branche und Hochschulen zusammen – bran- aus Neu-Isenburg, Kai Peters, Geschäftsführer 30 Designbüros zusammen. ■ chenübergreifend und interdisziplinär.“ der Mühlheimer S&P GmbH, sowie Prof. Wolf- gang Henseler, Digitalisierungsexperte und In einer anschließenden Talkrunde betonte Geschäftsführer der Offenbacher Digitalagen- Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im tur Sensory-Minds GmbH, über Chancen und Weitere Informationen gibt es Hessischen Wirtschaftsministerium, die Be- Herausforderungen der Digitalisierung. unter www.design-to-business.de Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 15
Im FOKUS Besichtigung der Single Malt Destillerie St. Kilian in Rüdenau. Fotos: Katrin Limes Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg Whisky 4.0 – traditionelles Handwerk modern interpretiert Die Wirtschaftsjunioren Aschaffenburg ihren zahlreichen erfolgreichen Unternehmen auf den gleichnamigen irischen Frankenapos- besuchten gemeinsam mit Junioren-Kolle- als attraktiver Wirtschaftsstandort inner- tel zurück – gewissermaßen eine Hommage gen aus Frankfurt und einigen Mitgliedern halb der Metropolregion FrankfurtRheinMain an eines der traditionsreichen Mutterländer des Industrie- und Handelsclubs (IHC) etabliert hat. des Whiskys und die Verbindung zu seiner Aschaffenburg die Single-Malt-Destillerie neuen fränkischen Heimat. St. Kilian in Rüdenau. Längst hat es sich Der Whisky war es dabei allerdings bisher herumgesprochen, was Andreas Thümmler nicht, der sich als Exportschlager aus Unter- Mario Rudolf verantwortet als Geschäftsfüh- als „geistiger Vater“ zusammen mit franken hervorgetan hat. Umso bemerkens- rer die Geschicke des Unternehmens und ist Geschäftsführer Mario Rudolf und dem werter ist das, was die „Junioren“ an diesem als Master Distiller gleichzeitig Herr über die gesamten St.-Kilian-Team hier in den Tag zu sehen bekommen: Eine leerstehende hochautomatisierten Produktionsanlagen. Als letzten Jahren aufgebaut hat. Fabrikhalle hat Thümmler, der als Investment- gelernter Braumeister hatte er bereits viel banker weltweit Millionendeals verhandelt Know-how und Erfahrung im Gepäck, als er Und längst strömen Whisky-Freunde aus ganz hat, in eine der größten und fortschrittlichs- Teil des Projekts St. Kilian wurde. Das Hand- Deutschland, aber auch weit über die Landes- ten Single-Malt-Destillerien Kontinental- werkszeug für einen guten Whisky konnte grenzen hinaus in das idyllisch gelegene Dorf europas verwandelt. Dort, wo früher Kleider er unter anderem direkt in den schottischen zwischen Spessart und Odenwald mit seinen hergestellt wurden, fließt nun durch circa 45 Highlands erwerben. Rudolf ist überzeugt: gut 700 Einwohnern. Hier nach Churfranken, Kilometer Rohrleitungen und mit Hilfe mo- „Vor allem die Menschen, die den Whisky wo Liebhaber der Region neben der wunder- dernster Technik alles, was man für einen gu- produzieren, prägen den Charakter und den baren Landschaft zum Beispiel längst den ten Whisky benötigt. Seit dem 10. Mai 2019 Geschmack.“ ausgezeichneten Reben- und Gerstensaft für wird nun auch ganz offiziell Whisky abgefüllt sich entdeckt haben. Hier in eine lebens- und – drei Jahre Reifezeit im Fass schreibt das Ge- Ungefähr 200.000 Liter New Make werden bei liebenswerte Gegend, die sich andererseits mit setz vor. Der Name „St. Kilian“ geht übrigens St. Kilian pro Jahr mit viel Liebe zum Detail 16 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
und großer Leidenschaft, gleichzeitig aller- dings unter höchsten technischen Standards produziert. Abseits der Führung gibt Rudolf dazu weitere Einblicke. „Die Qualität der Zu- taten und der Fässer, aber auch die klimati- schen Bedingungen sind von entscheidender Bedeutung – nicht unbedingt das Alter des Tropfens.“ Whisky ist ein Naturprodukt und Brennen eine Handwerkskunst, beides spürt man in den Hallen von St. Kilian, bei der Füh- rung mit Andreas Thümmler und im Gespräch mit Mario Rudolf. Die beiden sind aber keine romantischen Träumer, sondern Profis in ihrem jeweiligen Andreas Thümmler an der Spirit-Tankstelle. Um bei der Abfüllung in die Fässer den Fach. „Für die gesamte Anlage reden wir über Verlust möglichst gering zu halten, orientierte sich das Team von St. Kilian an einer eine Investition in Millionenhöhe“, macht Tankstelle. Rudolf deutlich. Die High-Tech-Anlage direkt aus Schottland und über 100 Kilometer Ka- Als sich die begeisterten Gäste aus Aschaf- der Teilnehmer, dass hier eine Symbiose von bel erlauben eine nahezu vollständige digitale fenburg und Frankfurt nach einer eindrucks- Handwerk und digitaler Technik gelungen Steuerung – von den Malzsilos bis zur Ab- vollen Führung und der obligatorischen Ver- ist. Industrie 4.0 mit einem traditionsreichen füllung. Das Team von St. Kilian arbeitet auf kostung wieder zum Aufbruch rüsten, liegt Produkt von der Insel – hier ist etwas ganz höchstem Niveau und überlässt nichts dem nicht nur der unverwechselbare Geruch von Besonderes entstanden, hier zwischen Oden- Zufall. „Angels‘ Share“ in der Luft. Es ist das Gefühl wald und Spessart, im idyllischen Rüdenau.■ Entdecken Sie den ExpressKredit Gewerbe: Bis 50.000 Euro in nur einem Banktermin. Mein Weg. Meine Bank. Wir machen den Weg frei. Ob in unseren 26 Geschäftsstellen, bei unseren gewerblichen Spezialberatern oder online. Wir sind für Sie da! Jetzt Finanzierung oder Geldanlage für Ihr Unternehmen online anfragen und innerhalb eines Arbeitstages Ihr persönliches Angebot von Ihrem Berater erhalten. Einfach. Direkt. 24/7. Raiffeisen-Volksbank Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 17 www.rvab.de/firmenkunden Aschaffenburg eG
Im FOKUS Produkt- und Markenpiraterie Keine Entwarnung in Sicht Dr. Doris Möller, DIHK e. V., Berlin den häufig die Vorgaben zur Produktsicherheit dürfen nur seriösen Partnern überlassen wer- oder zu Schadstoffgrenzen nicht eingehalten den. Ein umfassendes Schutzrechtsmanage- Deutschland ist das von Marken- und und können für Verbraucher gefährlich sein. ment, das gewerbliche Schutzrechte (Marken/ Produktpiraterie am stärksten betroffene Dafür stehen auch die Zahlen des EU-Schnell- Patente/Designrechte/Gebrauchsmuster) ge- Industrieland in der EU. Dies bestätigt die warnsystems für gefährliche Nichtlebensmittel. nauso einschließt wie den Geschäftsgeheim- aktuelle Zollbilanz: Der Wert der sicherge- 2018 wurden für Deutschland 62 Prozent Wa- nisschutz, ist ein Muss! Der Zoll kann nämlich stellten Waren beträgt fast 200 Millionen ren, bei denen es sich meist auch um Fälschun- an den Außengrenzen der EU nur dann für Un- Euro. An den Grenzen wurden rund 37.700 gen gehandelt hat, wegen Verletzungsgefahren ternehmen tätig werden, wenn Schutzrechte Beschlagnahmungen (2017: 21.500) aus dem Verkehr gezogen. Insbesondere bei bestehen. Auch die Überprüfung der eigenen vorgenommen. Circa 75 Prozent der Medikamenten, die über das Internet gekauft Organisationsstruktur sollte auf Lücken, die sichergestellten Waren - Bekleidung, werden, ist Vorsicht geboten! Der DIHK emp- zum Abfluss von Know-how beitragen können, Schuhe, Handtaschen, Sonnenbrillen und fiehlt daher Verbrauchern und Unternehmen, kritisch überprüft werden. Schmuck - kamen aus China und Hong- im Fachhandel einzukaufen und die dortige kong. Trotz der guten Arbeit der Zollbehör- Beratung in Anspruch zu nehmen. Im Übrigen Ein Austausch mit anderen Betroffenen über den kann keine Entwarnung gegeben bieten Geschäfte vor Ort auch Umtauschkondi- Branchen hinweg kann wichtige Hilfe bieten werden. tionen - die Fälscher dagegen nicht. zum Beispiel durch eine Mitgliedschaft im Ak- tionskreis gegen Produkt- und Markenpiraterie Die Fälscher machen auch vor Medikamenten Was tun? Unternehmen sind gut beraten, sich (APM) e.V. Die Erfahrungen, die andere bereits und Nahrungsmitteln nicht halt. Die Anonymi- ihre Geschäftspartner sorgfältig auszusuchen beim Kampf gegen Marken- und Produktpira- tät des Kaufs im Internet und auf Plattformen und vor der Vergabe von Aufträgen Informa- terie gemacht haben, können für das eigene beflügelt den Handel mit Plagiaten. Dabei wer- tionen einzuholen. Samples oder Prototypen Unternehmen nützlich sein. ■ Die Fälscher machen auch vor Medikamenten und Nahrungsmitteln nicht halt. Foto: Schlierner - stock.adobe.com 18 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Im FOKUS Cyber-Sicherheit Investition in den Geschäftserfolg Arne Schönbohm, Präsident des Bundes- ren. Das betrifft das Unternehmen, aber auch tens ein firmenweites Informationssicher- amtes für Sicherheit in der Informations- dessen Produkte. heitsmanagement etablieren und drittens technik (BSI), äußert sich im Interview sicherstellen, dass die notwendigen Investi- über die Gefahr von Cyber-Angriffen, wie Was sollte die Chefetage hier zugunsten tionen getätigt werden. Dabei gilt es, nicht sich Firmen darauf am besten technisch eines Verbesserungsprozesses anstoßen? nur das Unternehmen zu betrachten, sondern und organisatorisch vorbereiten und im Entscheidend ist, den Ist-Zustand zu ana- auch die hergestellten Produkte. Ernstfall richtig reagieren. lysieren, Ziele zu formulieren und daraus entsprechende Prozesse und Maßnahmen Und wie sieht die richtige Herr Schönbohm, wie sehr sind kleine abzuleiten und umzusetzen. Es gilt, ein Infor- Reaktion im Ernstfall aus? und mittelgroße Betriebe gefährdet? mationssicherheitsmanagement aufzusetzen. Idealerweise hat man sich vorher überlegt, Cyber-Angriffe können jeden treffen, unab- Anleitungen und Hilfe finden Unternehmen was in einem Notfall zu tun ist. Hilfen und hängig von der Größe eines Unternehmens. im IT-Grundschutzprofil des BSI. Handlungsempfehlungen zur richtigen Reak- Jedoch ist gerade der Mittelstand ein belieb- tion auf einen Cyber-Vorfall finden Unterneh- tes Ziel von Angreifern, weil dort sehr viel Was raten Sie, wenn es darum geht, men bei der Allianz für Cyber-Sicherheit. Drei Know-how vorhanden ist, das für Außenste- wertvolle Firmeninfos zu schützen? wichtige Punkte im Ernstfall sind erstens: hende lukrativ ist. Gleichzeitig haben zahl- Zuerst einmal sollte man wissen, was die Ruhe bewahren; zweitens: Krisenreaktions- reiche Firmen immer noch Nachholbedarf bei wichtigen Daten sind. Dies ist Teil der zuvor mechanismen in Gang setzen. Drittens: aus der Cyber-Sicherheit. Informationen zu An- genannten Analyse, die sich dann in entspre- dem Vorfall lernen und die Erfahrungen in die griffsmethoden und Schutzmaßnahmen stellt chenden Schutzmaßnahmen niederschlägt. Prävention einfließen lassen. das BSI im Rahmen der Allianz für Cyber-Si- Neben rein technischen gehören auch per- cherheit zur Verfügung. sonelle und organisatorische Maßnahmen zu Wie hilfreich kann das einem sinnvollen Schutzkonzept. Gespräch mit Betroffenen sein? Wie sehr ist dabei die Der Austausch mit anderen ist ein wesent- Geschäftsführung gefragt? Wie sollte die Geschäftsführung liches Element für mehr Cyber-Sicherheit in Viele Unternehmensleitungen sehen die die Beschäftigten auf Hacker-Angriffe Deutschland. Aus den Erfahrungen anderer zu Chancen der Digitalisierung, überlassen deren vorbereiten? lernen und die eigenen Erfahrungen als War- Risiken aber ihrer IT-Abteilung, sofern diese Das regelmäßige Sensibilisieren der Beleg- nung an andere weiterzugeben ist ein Grund- existiert. Das ist der falsche Ansatz. Die Digi- schaft ist ein Muss. Wie dies geschieht, hängt gedanke der Allianz für Cyber-Sicherheit. talisierung, die wir alle wollen und von der die von den Möglichkeiten und der Struktur des Die Zusammenarbeit mit den Industrie- und Unternehmen profitieren, wird nur dann er- Unternehmens ab. Interne oder externe Schu- Handelskammern ist dabei sehr wichtig, denn folgreich sein, wenn auch für das nötige Maß lungen sind eine Möglichkeit, Übungen und so gelingt es uns, auch in der Fläche mehr an Informationssicherheit gesorgt ist. Die Ge- Tests eine andere. Cyber-Sicherheit zu erreichen. ■ schäftsführung muss diesen Teil deswegen im Rahmen des regulären Risikomanagements Welche weiteren Vorkehrungen sind nötig? mit betrachten, Risikoanalysen machen und Die Unternehmensleitung sollte erstens Cy- Das Interview führte Rudolf Kahlen, entsprechende Schutzmechanismen etablie- ber-Sicherheit als Chefsache verstehen, zwei- freier Journalist, im Auftrag des DIHK. Publikation „Datensicherheit kurz und knapp“ Praxisleitfaden zur Datensicherheit Industriespionage, Hacker-Angriffe, Phishing: Der Cyberkriminalität stehen viele Einfallstore offen. Was Unternehmen beachten müssen, wie Mitarbeiter sensibilisiert werden können und was im Schadensfall zu tun ist, hat der DIHK in einem aktualisierten Leitfaden zusammengefasst. Die überarbeitete Publikation „Datensicher- tisiert wie technische Sicherheitsvorkeh- Die Publikation heit – kurz und knapp" informiert über die rungen oder die Erarbeitung einer Sicher- kann zum Methoden der Angreifer, über einen geeig- heitsrichtlinie für Mitarbeiter. Der Ratgeber Preis von neten Basisschutz und den grundsätzli- enthält auch eine Checkliste zum Hand- 5,10 Euro chen Umgang mit Risiken. Organisatorische lungsbedarf, eine IT-Notfall-Karte, Links zu zuzüglich Versandkosten bei Jessica Thomas, Maßnahmen im eigenen Unternehmen und weiterführenden Informationen sowie ein E-Mail: thomas@aschaffenburg.ihk.de, bei IT-Dienstleistern werden ebenso thema- Glossar. ■ angefordert werden. Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 19
Unsere IHK SERIE: Unsere IHK-Ausschüsse Ausschuss für Ausschuss für Industrie und Industrie und industrienahe Dienstleistungen industrienahe Dienstleistungen Besteht seit: 1954 Anzahl der Mitglieder: 32 Vorsitz: Johannes Oswald Stv. Vorsitz: Norbert Reuter IHK-Betreuer: Andreas Elsner Vertretene Branchen ■ Vorleistungsgüter ■ Investitionsgüter 9 12 ■V erbrauchsgüter ■ Energie ■ Baugewerbe 7 ■ Recycling 11 11 ■ Dienstleistungen Alle Mitglieder dieses v.l.n.r. Peter Ballweg, Thomas Zenglein, Marcus Meinl, Rudolf Opitzer, Andreas Elsner, Ausschusses sind unter Paulinus Hohmann, Armin Lerch, Jörg Reinmuth, Martin Rudolf Kratzer, Johannes Oswald, www.aschaffenburg.ihk.de, Werner Kleemann, Wolfgang Filippi, Holger Kaup, Dr. Gerald Leonard Aengenheyster, Dokumentnummer 3161708, zu finden. Maximilian von Funck. Foto: IHK Aschaffenburg Die IHK-Fachausschüsse haben eine ßen erstrecken sich vom Kleinstunternehmen China, die Digitalisierung und der Fachkräf- beratende Funktion und unterstützen die bis zum Großunternehmen. Es finden zwei temangel die zentralen Herausforderungen. Vollversammlung und das Präsidium. In den Sitzungen jährlich statt. Ein Dauerbrenner ist die überbordende Büro- Fachausschüssen gestaltet die Unterneh- kratie zum Beispiel in Sachen Brandschutz, merschaft die Zukunft der Wirtschafts DSGVO, EEG, Steuergesetzgebung etc. Pro- region. In dieser Ausgabe stellen wir den Drei Fragen an den Vorsitzenden blematisch sind ansonsten die Unsicherheit Ausschuss für Industrie und industrienahe Johannes Oswald: des Brexit und vor allem das fehlende Be- Dienstleistungen der IHK Aschaffenburg kenntnis der Menschen zu Europa. vor. Wieso engagieren Sie sich im Aus- Wie profitieren Sie von dem Austausch Welche Strategie sollte die Politik verfol- schuss für Industrie mit den anderen Mitgliedern? gen, um den Industriestandort Deutschland und industrienahe Der Ausschuss bringt Mitglieder aus unter- wettbewerbsfähig zu halten, und worauf Dienstleistungen? schiedlichsten Branchen an einen Tisch. Je- ist hierbei auch in der Forschungspolitik zu Ich bin dankbar, dass der von uns hat andere Schwerpunkte, spe- achten? Neben diesen Themen der letzten ich diesen interes- zifische Herausforderungen und gleichzeitig Sitzung gibt es eine bunte Vielfalt an Frage- santen Kreis leiten ähnliche Fragen und Probleme. Mit unserem stellungen, die den Ausschuss in den vergan- darf. Gemeinsam su- Industrieausschuss tagen wir jedes Mal in genen Jahren beschäftigt haben: Angefangen chen wir spannende einem anderen Mitgliedsunternehmen. So von der zunehmenden Digitalisierung in der Themen und geeig- erhalten wir gegenseitig Anregungen für un- Produktion und den ebenfalls gestiegenen Johannes Oswald nete Referenten zu sere eigenen unternehmerischen Fragestel- Möglichkeiten der Cyberkriminellen, über die Foto: Oswald Elektromotoren typischen Unterneh- lungen. Einsatzmöglichkeiten von additiver Fertigung merfragen. Wir stel- oder Augmented Reality, hin zur Herausfor- len informative Veranstaltungen zusammen Themenschwerpunkte für derung, wie man in Zeiten des allgegenwär- und diskutieren diese im Unternehmerkreis. die Wahlperiode 2017/2021 tigen Fachkräftemangels noch geeignete Das ist immer wieder bereichernd und span- • Zukunftsfähige Industriepolitik Mitarbeiter finden und binden kann. Die nend! • Digitalisierung in der Produktion Mitglieder des Ausschusses repräsentieren • Fachkräftesicherung unterschiedlichste Industriezweige oder sind Was sind die größten Herausforderungen • Wirtschaftsschutz/Cyberspionage den industrienahen Dienstleistungen zuzu- für die vertretenen Branchen? • Gesundheitsindustrie am Bayerischen rechnen, die vertretenen Unternehmensgrö- Aktuell sind der Know-how-Verlust nach Untermain ■ 20 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN Juli/August 2019
Unsere IHK Der Verkehrsausschuss informierte sich über Luftschadstoffe in Aschaffenburg. Foto: IHK Aschaffenburg IHK-Verkehrsausschuss Gremium informierte sich über Luftschadstoffbelastung in Aschaffenburg ALZENAU. In den Räumen der Lunzer dem Umland deutlich abgenommen habe, die zur weiteren Reduktion der Luftschadstoff- + Partner GmbH in Alzenau tagte der Immissionen des Verkehrs durch die Erneue- belastung, zum Beispiel die Umrüstung der IHK-Verkehrsausschuss. Topthema war rung der Fahrzeuge jedoch stark hinter den städtischen Busflotte oder die Weiterent- der Vortrag von Bürgermeister Jürgen Erwartungen zurückgeblieben seien. Hier ma- wicklung des Verkehrsentwicklungsplans, Herzing und Dietmar Schlett (beide Stadt che sich der Einfluss von „Dieselgate“ negativ fachlich bewerten zu lassen. Aschaffenburg) zum Thema „Luftschad- für die Stadt bemerkbar. stoffe in Aschaffenburg“ und der Frage, Zum Thema „Blockchain – Chancen für die ob in Aschaffenburg ein Dieselfahrverbot Insgesamt gebe es jedoch für Aschaffenburg Logistik“ referierte der Vorsitzende des Aus- droht. an der offiziellen Messstation des Landesam- schusses, Prof. Dr. Armin Bohnhoff. Er zeigte tes für Umwelt bislang keine Überschreitun- die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen der Schlett erläuterte zu Beginn seines Vortrags, gen der zulässigen Grenzwerte. Fahrverbote Blockchain-Technologie auf. Die Mitglieder welche Schadstoffe für Aschaffenburg re- aufgrund solcher Überschreitungen, wie sie des Ausschusses sprachen sich dafür aus, das levant und welche gesetzlichen Grenzwer- beispielsweise in Darmstadt angeordnet wur- Thema weiterhin zu beobachten und konkrete te einzuhalten sind. Im Vergleich der Jahre den, solle es in Aschaffenburg daher aktuell Anwendungsmöglichkeiten für die Verkehrs- 2008 und 2018 zeige sich, so Schlett, dass nicht geben. Der Stadtrat habe sich allerdings und Logistikbranche auch wieder im Aus- beispielsweise die Hintergrundbelastung aus dazu entschlossen, bestimmte Maßnahmen schuss zu diskutieren. ■ Ist Ihr Unternehmen EU-DSGVO konform? § Als Experten für Informationssicherheit und Datenschutz am bayerischen Untermain helfen wir Ihnen gerne bei der Umsetzung. Rufen Sie uns an und vereinbaren Sie ein kostenfreies Beratungsgespräch. Applied Security GmbH Ansprechpartner: Frank Schlottke Einsteinstraße 2a E-Mail: frank.schlottke@apsec.de www.apsec.de 63868 Großwallstadt Telefon: 06022 / 263 38-0 Juli/August 2019 WIRTSCHAFT AM BAYERISCHEN UNTERMAIN 21
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