WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU - German Economic Team
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WIRTSCHAFTSAUSBLICK MOLDAU Ausgabe 13 | Januar 2021 (Update Februar 2021) Überblick • Maia Sandu trat am 24. Dez 2020 als neue Präsidentin ihr Amt an; nach Rücktritt von PM Ion Chicu, Aureliu Ciocoi zum kommissarischen PM ernannt; Parlamentswahlen für Frühjahr 2021 erwartet • Moldauische Wirtschaft litt 2020 unter einem Doppelschock aus Coronakrise und schwerer Dürre im Agrarsektor; wir prognostizieren einen Rückgang des BIP um 6,7% • Wirtschaftliche Erholung in 2021 mit 4,5% BIP Wachstum erwartet • Inflationsrate blieb in 2020 innerhalb des Zielkorridors der Nationalbank; Rückgang auf 1,8% für 2021 erwartet • Steigende öffentliche Ausgaben bei sinkenden Einnahmen führen zu Haushaltsdefizit von 5,4% des BIP in 2020 – Verfügbare Mittel (EU, IWF) wurden dabei nicht vollständig verbraucht Themen • Weiterhin hohe Corona-Fallzahlen, während Restriktionen nach und nach gelockert wurden • Finanzhilfen (3,2% des BIP) ausgezahlt; weitere 5,9% des BIP möglich, sobald Konditionen erfüllt (inkl. IWF Programm über 558 Mio. USD); entscheidend für wirtschaftliche Aussichten in 2021/2022 • Agrarsektor: schwere Dürre schwächt gesamtwirtschaftliche Lage in 2020 zusätzlich • Bankensektor: dank erfolgreicher Reformen bisher kaum von Corona-Auswirkungen betroffen • FDI weltweit rückläufig; nichtdestotrotz könnten aktuelle Trends neue Chancen für Moldau bieten © Berlin Economics
Basisindikatoren Moldau Ukraine Rumänien Belarus Russland BIP, Mrd. USD 11,4 154,7 248,6 60,3 1.464,1 BIP/Kopf, USD 4.318 3.717 12.813 6.379 9.973 Bevölkerung, Mio. 2,6 41,6 19,4 9,4 146,8 Quellen: IWF, Nationale Statistikbehörden, eigene Prognose für Moldau und Ukraine; Anmerkung: Prognosen für 2020 Handelsstruktur Exporte Importe EU 67% | Russland 9% | Sonstige 24% EU 46% | Russland 11% | Sonstige 43% Sonstige 17% Sonstige 21% Metalle 2% Waren pflanzlichen Maschinen Ursprungs 27% 26% Chemische Erzeugnisse Beförderungsmittel 5% 5% Textilien und Kunststoffe 3% Bekleidung 11% Metalle 7% Chemische Erzeugnisse Waren der Maschinen Waren der 15% Lebensmittelindustrie 23% Lebensmittelindustrie 14% 7% Textilien und Mineralische Bekleidung 4% Stoffe 11% Quelle: Nationale Statistikbehörde, 11M2020; Anmerkung: Warenhandel © Berlin Economics 2
Wirtschaftswachstum % zum Vj. Reales BIP-Wachstum BIP Wachstum 6 4,5 4,5 4,4 4 3,8 2,9 • Prognose für 2020 auf Basis unseres makro- 2 ökonomischen Modells: 6,7% Rückgang des BIP 0 aufgrund von Coronakrise und Dürre -2 • Stärkerer Rückgang als nach der globalen -4 Finanzkrise -6 • Größter Effekt in Q2 durch heimische -8 -6,7 Eindämmungsmaßnahmen und Auswirkungen 2017 2018 2019 2020* 2021* 2022* der Krise bei Handelspartnern Quelle: Nationale Statistikbehörde, *eigene Prognose • Erholung für 2021 erwartet mit 4,5% BIP- Veränderungen BIP-Prognose für 2020 Wachstum BIP Prognose (% zum Vj) Veränderung Anfang Regionaler Vergleich aktuellste (%-Pkt.) 2020 • Verschlechterung des BIP im Laufe von 2020 im Moldau 3,8 -6,7 -10,5 regionalen Vergleich recht stark: 10,5 %-Pkt. Ukraine 3,0 -4,6 -7,6 Rumänien 3,5 -4,8 -8,3 • Hauptgrund: Doppelschock Corona und Dürre Belarus 0,9 -0,9 -1,8 • Einfluss der Dürre ca. 2-3 %-Pkt. Russland 1,9 -4,1 -7,4 Deutschland 1,1 -6,0 -7,1 ➢ Doppelschock erklärt starken Einbruch des BIP EU-27 1,4 -7,4 -8,8 Quellen: IWF, Weltbank, Europäische Kommission, Wirtschaftsministerium Moldau, in 2020 eigene Prognose für Moldau und Ukraine, Belstat © Berlin Economics 3
Sektorale Perspektive Beitrag zum Wirtschaftswachstum 15 %-Pkt. des BIP, Nachfragedynamik zum Vj. 10 • 2020: starker Rückgang der Konsumnachfrage als Hauptgrund für BIP-Rückgang 5 • Außenhandel praktisch ohne Einfluss auf BIP 0 • 2021: Nachholeffekte bei privatem Konsum -5 und Investitionen -10 • Gegeneffekt durch steigende Importe 2017 2018 2019 2020* 2021* Privater Konsum Öffentlicher Konsum Angebotsdynamik Bruttoanlageninvestitionen Nettoexporte BIP Wachstum • Dienstleistungen, besonders Einzelhandel und Quelle: Nationale Statistikbehörde, *eigene Prognose Transport, am stärksten von Corona betroffen Sektorale Dynamik • Verarbeitendes Gewerbe in Q2 eingebrochen, %-Pkt. des BIP, 3 zum Vj. Teilerholung in Q3 (-6,4% Q1-Q3) 2 • Landwirtschaft weniger von Corona betroffen, 1 aber großer Schaden durch Dürre, Gesamt- 0 rückgang um 23,6% in Q1-Q3 (siehe Folie 14) -1 • Bausektor allein mit positiver Entwicklung in -2 2020, +1,7% in Q1-Q3 -3 -4 2017 2018 2019 9M2020 ➢ Landwirtschaft und Dienstleistungen als Landwirtschaft Verarbeitendes Gewerbe Bau Dienstleistungen Haupttreiber der Rezession Quelle: Nationale Statistikbehörde; Anmerkung: Anteil am Wachstum des BIP © Berlin Economics 4
Inflation und Geldpolitik % Inflation Inflation 7 6 • Preisanstieg von 3,8% in 2020 und somit im 5 Zielkorridor der Zielkorridor der Nationalbank von 3,5%-6,5% Nationalbank 4 • 2021: Reduktion der Inflation auf 1,8% 3 erwartet, also unterhalb des Zielkorridors 2 • Rückkehr in den Zielkorridor ab 2022 mit 1 Anstieg der Produktion zu erwarten 0 Geldpolitik 2017 2018 2019 2020 2021* 2022* • NBM hat Leitzins kontinuierlich gesenkt; von Quelle: Nationalbank, *Prognose 5,50% im Dez 19 auf 2,65% im Nov 20 Mindestreservesatz der NBM • Außerdem: der Mindestreservesatz, ein 45 % wichtiges geldpolitisches Instrument in 40 Moldau, wurde geändert 35 30 • Für Einlagen in Leu reduziert, für Einlagen in 25 Fremdwährungen erhöht 20 15 • Neben der Liquiditätswirkung trägt dies zur 10 Entdollarisierung in Moldau bei 5 0 2017 2018 2019 2020 ➢ Nationalbank hat zusätzliche Liquidität und Mindesreserveeinlagen für MDL Mindestreserveeinlagen für FX eine stabile Inflation sichergestellt Quelle: Nationalbank © Berlin Economics 5
Wechselkurs und Rücküberweisungen Wechselkurs und Währungsreserven Wechselkurs und Währungsreserven MDL/USD Mrd. USD 4,0 22 • Wechselkurs während der Coronakrise 21 3,5 20 weitestgehend stabil 3,0 19 • Steigende Währungsreserven durch 2,5 18 17 Notfallkredite von IWF und EU 2,0 16 1,5 15 Rücküberweisungen • Zu Anfang der Coronakrise zurückgegangen, Währungsreserven (links) Wechselkurs (rechts) später über das Vorjahresniveau angestiegen • Mehr Rücküberweisungen aus der EU, weniger aus GUS-Ländern; Dynamik reflektiert Trend Rücküberweisungen (in US-Dollar) Mio. USD der letzten Jahre 450 400 350 • Anstieg z.T. auf zunehmende Überweisungen 300 durch offizielle Kanäle zurückzuführen 250 200 • Vorher: ca. 30% der Rücküberweisungen durch 150 100 informelle Kanäle (z.B. private Reisen); in 2020 50 0 nur noch stark eingeschränkt möglich Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 2019 2020 ➢ Stabiler Wechselkurs und steigende Gesamt EU GUS Andere Währungsreserven Quelle: Nationalbank © Berlin Economics 6
Außenhandel 25 % zum Vj. Außenhandel Exporte 20 Exporte Importe • Abnahme der Exporte um 13% in 2020 15 • Hauptsächlich durch Rückgang im 10 verarbeitenden Gewerbe (Automobilzulieferer 5 und Textilsektor) und in der Landwirtschaft 0 -5 Importe -10 • Rückgang der Importe um 9% -15 2018 2019 2020* 2021* 2022* 2023* • Insbesondere Treibstoff-, Konsumgüter- und Quelle: Ministerium für Wirtschaft und Infrastruktur, *Prognose Maschinenimporte gingen zurück • Da Import deutlich großer als Export, leicht positive Auswirkung der Handelsbilanz auf das Exporte nach Ländern BIP (+1,3 %-Pkt. in Q1-Q3) Sonstige 11% • Für 2021 wird eine signifikante Erholung des Türkei 6% Außenhandels erwartet GUS (ohne Exporte nach Ländern Rus.) 6% • EU mit Abstand der wichtigste Handelspartner mit einem Anteil von 67% an den Exporten Russland 9% EU-27 67% ➢ Starker Einbruch des Handelsvolumens durch verarbeitendes Gewerbe und Landwirtschaft Quelle: Nationale Statistikbehörde, 11M2020; Anmerkung: Warenhandel © Berlin Economics 7
Öffentliche Finanzen und Staatsverschuldung Öffentliche Finanzen 40 % des BIP Einnahmen Ausgaben Defizit Einnahmen, Ausgaben und Defizit 35 30 • 2017–2019: moderates Defizit aufgrund 25 mangelnder externer Finanzierungsoptionen 20 • 2020: Rückgang der Staatseinnahmen aufgrund 15 sinkender Importe und Konsumnachfrage 10 5 • Gleichzeitig höhere Ausgaben für 0 Gesundheitssektor und Sozialleistungen -0,6 -0,8 -5 -1,4 -5,4 -2,4 -2,0 • Externe Corona-Notfallkredite (EU, IWF) -10 2017 2018 2019 2020 2021* 2022* ermöglichten größeres Haushaltsdefizit, wurden Quelle: Finanzministerium für 2017 – 2020, Weltbank für 2021, 2022, *Prognose aber in 2020 nur teilweise genutzt • Folglich: Defizit von „nur“ 5,4% des BIP für 2020; 38 % des BIP Staatsverschuldung geplant waren 8,0% 36 • 2021: Konditionalität für weitere externe Finanzhilfe noch nicht erfüllt 34 Staatsverschuldung 32 • Kreditaufnahme erhöht die Staatsverschuldung 30 auf 33,2% des BIP in 2020, ggü. 27,4% im Vorjahr 28 ➢ Sicherung externer Finanzierung in 2021 26 entscheidend für Überwinden der Coronakrise 2017 2018 2019 2020* 2021* 2022* Quelle: Weltbank, *Prognose © Berlin Economics 8
Bilateraler Handel zwischen Deutschland und Moldau Deutscher Handel mit Moldau Bilaterales Handelsvolumen 600 Mio. EUR Exporte Importe Saldo • Bilateraler Handel geht als Folge der Coronakrise in 2020 um 12% zurück 400 Deutsche Exporte nach Moldau 200 • Exporte sanken in 11M2020 um 14% im 0 Vergleich zum Vorjahreszeitraum -200 • Exportiert werden insb. Kfz und Kfz-Teile, -400 Chemikalien und Maschinen 2016 2017 2018 2019 11M2020 • Rückgang hauptsächlich auf geringere Kfz- und Maschinenexporte zurückzuführen Deutsche Exporte nach Moldau Deutsche Importe aus Moldau Kfz und -Teile • Anstieg um 4% in 11M2020, hauptsächlich Sonstige 20% 24% durch höhere Importe von Mineralien & Erzen • Importe wachsen langsamer als im Vorjahr und Elektronik reflektieren reduzierte Nachfrage nach 8% Chemische Konsumgütern Erzeugnisse 19% • Wichtigste Importgüter sind Kleidung, Möbel Nahrungsmittel 7% und elektrische Komponenten für die Textilien und Automobilproduktion Bekleidung Maschinen 8% 14% ➢ Erheblicher Rückgang des bilateralen Handels Quelle: Destatis, 11M2020; Anmerkung: Warenhandel © Berlin Economics 9
Corona: Fallzahlen 7-Tage-Inzidenz und Todesfälle Inland 500 8 • Sep – Mitte Dez 20: starker Anstieg der 400 6 Fallzahlen und Todesfälle 300 200 4 • Ab Mitte Dez: Erheblicher Rückgang der 100 2 Fallzahlen 0 0 Regionaler Vergleich 7-Tage-Inzidenz (l. Skala) Tote i. d. letzten 7 Tagen (r. Skala) • Aktuell: hohe Fallzahlen im regionalen Quelle: Johns Hopkins University. Werte pro 100,000 Einwohner Vergleich Tote in den • Aber, relativ niedrig im Vergleich zu EU- 7-Tage-Inzidenz Durchschnitt letzten 7 Tagen Moldau 131 4,2 Ukraine 116 2,7 Rumänien 117 3,0 Russland 112 2,5 ➢ Infektionszahlen und Todesfälle bis Mitte Deutschland 145 7,2 Dez stetig gestiegen, dann starker Rückgang EU-27 223 5,6 Quellen: Johns Hopkins University, Worldometer. Werte pro 100,000 Einwohner. Daten vom 17. Januar 2021 © Berlin Economics 10
Corona: Eindämmungsmaßnahmen Inland • Restriktionen seit erstem Lockdown Lockdown-Index deutlich gelockert 100 • Aktuell geltende Maßnahmen 90 – Beschränkte Einreise aus Risikogebieten 80 – Verkürzte Öffnungszeiten für 70 Restaurants, Bars, Cafés, etc. 60 – Einschränkungen für öffentliche 50 Veranstaltungen in Innenräumen (einzelne erlaubt mit Hygiene- 40 konzepten, z.B. Theater) 30 20 Regionaler Vergleich 10 • Größere Variation beim Lockdown-Index 0 seit Mai 2020 • Maßnahmen in Moldau seit erstem Lockdown vergleichsweise weniger Moldau Rumänien Ukraine Russland Deutschland stringent laut Index Quelle: Oxford COVID-19 Government Response Tracker Anmerkung: Der Index aggregiert politische Maßnahmen in Bezug auf ➢ Nach strengen Restriktionen am Anfang Eindämmung, Schließung und Informationskampagnen, auf einer Skala von 0 (niedrigster Wert) bis 100 (höchster Wert) der Pandemie, deutliche Lockerung © Berlin Economics 11
Corona: Maßnahmen der Regierung Private Haushalte Unternehmen • Erhöhung des Arbeitslosengelds auf Niveau • Stundung Einkommensteuer des Mindestlohns (55% Erhöhung) und • Temporärer Stopp von Inspektionen/ Ausweitung des Kreises der Berechtigten Betriebsprüfungen • Stundungen für private Immobilienkredite • Gebühren für „Patente“ erlassen • Erhöhung Zuschüsse für Erstkäufer von • Erstattung Sozialabgaben für Unternehmen, Immobilien (Ausweitung des bestehenden deren Schließung angeordnet wurde Programms „prima casa“) • Zinsgünstige Liquiditätskredite an Firmen, • Erhöhung Sozialleistungen für benachteiligte deren Schließung angeordnet wurde Familien • MwSt. Erstattungsprogramm für von der Krise betroffene Unternehmen und Landwirte • Absenkung MwSt.-Satz für HoReCa Branche (von 20% auf 15%, ab Jan 2021 auf 12%) • Zinsgünstige Kredite für KMUs • KMU Unterstützungsprogramm mit staatlichen Kreditgarantien (zu 80%) und Unternehmensberatungsleistungen Quelle: Regierung Moldau, Friedrich Ebert Stiftung, UN Moldau; Anmerkung: Auswahl © Berlin Economics 12
Corona: internationale Unterstützung Unterstützung durch internationale Finanzinstitutionen und Geber 2020/2021 Betrag Organisation / Instrument Status 20 Mio. USD IWF Programm (letzte Tranche altes Programm) ausgezahlt 235 Mio. USD IWF Notfallkredit ausgezahlt 14 Mio. USD Weltbank IDA Kredit ausgezahlt 36 Mio. USD Letzte Tranche EU Makrofinanzhilfe ausgezahlt 60 Mio. USD Erste Tranche EU Makrofinanzhilfe (Coronahilfe) ausgezahlt 365 Mio. USD Ausgezahlte Finanzhilfe entspricht 3,2% des BIP 50 Mio. USD Weltbank IDA Kredit (Restbetrag) genehmigt 60 Mio. USD Zweite Tranche der EU Makrofinanzhilfe (Coronahilfe) offen 558 Mio. USD IWF Programm (neues Programm) offen 669 Mio. USD Noch offene Finanzhilfe entspricht 5,9% des BIP Insg. > 1 Mrd. USD Finanzhilfe in Höhe von 9,1% des BIP potenziell verfügbar Quellen: IWF, Europäische Kommission, Weltbank • Moldauische Regierung konnte bereits Kredite in Höhe von 365 Mio. USD sichern, was 3,2% des BIP entspricht • „Staff level agreement“ zu neuem IWF Programm in Höhe von 558 Mio. USD im Juli 2020 erreicht; bisher sind aber nicht alle Bedingungen für die Genehmigung erfüllt • Sicherung externer Finanzhilfen, besonders des IWF Programms, wird entscheidend sein für die Finanzierung von konjunkturpolitischen Maßnahmen in 2021 © Berlin Economics 13
Landwirtschaft: Auswirkungen der Dürre Landwirtschaftliche Produktion nach Zweigen • Landwirtschaft trägt mit 11% einen großen 40.000 Mio. MDL Teil zum BIP bei 35.000 30.000 • Wertschöpfungsniveau im Agrarsektor über 25.000 die letzten Jahre stabil 20.000 • Innerhalb des Sektors spielt der Ackerbau mit 15.000 10.000 einem Anteil von 71% eine besonders große 5.000 Rolle 0 • In 2020, litt der Ackerbau unter einer starken 2017 2018 2019 2020 Ackerbau Viehwirtschaft Dienstleistungen Dürre Quelle: Nationales Statistikbüro • 2020 ging der Agrarsektor um insgesamt Landwirtschaftliche Produktion in Moldau 27,1% zurück und der Ukraine 0,2 % zum Vj. • Benachbarte Regionen in der Ukraine waren 0,1 ebenfalls von der Dürre betroffen 0,0 -0,1 • Gesamteffekt in der Ukraine jedoch kleiner, -0,2 da Verluste durch gute Ernten im Norden des -0,3 Landes ausgeglichen wurden -0,4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 ➢ Moldau wurde 2020 von Doppelschock aus 2017 2018 2019 2020 Coronakrise und Dürre getroffen Moldau Ukraine Quelle: Nationale Statistikbehörde Moldau, Staatlicher Statistikdienst der Ukraine © Berlin Economics 14
Bankensektor: Reform und Corona-Auswirkungen Notleidende Kredite 2014/2015 Bankenbetrugsskandal: % 13 • Regierung musste Banken mit ca. 1 Mrd. USD 12 rekapitalisieren, um Zusammenbruch von drei 11 Banken zu vermeiden 10 9 Wie ist der Bankensektor heute aufgestellt – auch 8 in Hinblick auf Corona-Auswirkungen? 7 • Erfolg der Reformen: Vertrauen inländischer 6 Kunden, ausländischer Korrespondenzbanken Jan Mrz Mai Jul 19 Sep Nov Jan Mrz Mai Jul 20 Sep Nov und Investoren ist wiederhergestellt 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 Quelle: Nationalbank, Hinweis: Anteil an den Forderungen • 62% der moldauischen Bankaktiva sind mittlerweile in ausländischer Hand • So präsentieren sich die Banken Ende 2020 in Kapitalausstattung guter Verfassung 29 % 28 − Befriedigende Ertragslage 27 − Hohe Liquidität 26 − Gute Kapitalausstattung 25 − Anteil notleidender Kredite auf Tiefstand 24 ➢ Corona wird Spuren hinterlassen, aber der 23 Bankensektor ist dank erfolgreicher Reformen Jan Mrz Mai Jul 19 Sep Nov Jan Mrz Mai Jul 20 Sep Nov gut aufgestellt 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 ➢ Gleichzeitig, erhöhtes Risiko von Rückschritten Quelle: Nationalbank bei Reformen © Berlin Economics 15
Anpassung an FDI-Trends im Kontext der Pandemie FDI-Zuflüsse – weltweit Hintergrund • Bereits vor Corona-Krise FDI auf der globalen 2.500 Mrd. USD Ebene rückläufig 2.000 • Pandemiebedingt Einbruch in 2020 um ca. 40% 1.500 • Beschleunigung der Transformation von int. Wertschöpfungsketten durch Pandemie 1.000 Herausforderungen 500 • Veränderungen bei FDI-Struktur u.a. durch Re-/ Nearshoring, Regionalisierung und 0 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Diversifizierung von Wertschöpfungsketten Quelle: UNCTAD 2020 • Rückläufige effizienzorientierte Investitionen Empfehlungen • Zielgruppenfokus überprüfen und auf aussichtsreiche Wertschöpfungsketten richten • Stärker auf Entwicklung von industriellen Ökosystemen und Clustern setzen © Berlin Economics 16
Über das German Economic Team Finanziert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), berät das German Economic Team (GET) die Regierungen von Moldau, Georgien, Ukraine, Belarus und Usbekistan zu wirtschaftspolitischen Fragen. Darüber hinaus werden spezifische Themen in weiteren Ländern wie Armenien untersucht. Mit der Umsetzung der Beratung wurde Berlin Economics betraut. KONTAKT Carolin Busch, Länderkoordinatorin Moldau busch@berlin-economics.com German Economic Team Tel: +49 30 / 20 61 34 64 0 c/o BE Berlin Economics GmbH info@german-economic-team.com Schillerstraße 59 www.german-economic-team.com 10627 Berlin Twitter: @BerlinEconomics Facebook: @BE.Berlin.Economics © Berlin Economics
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