ZEIT BEWEGT - Bergische Symphoniker
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Begeistern ist einfach. Wenn das kulturelle Angebot einer Stadt so bunt wie unser Leben ist. Wir unterstützen eine Vielzahl von kulturellen Projekten. Sparkassen sind der größte nichtstaatliche Kulturförderer in Deutschland. Das ist gut für die Sinne und gut für die Menschen in Remscheid und Solingen. Sparkassen stadtsparkasse-remscheid.de Remscheid und sparkasse-solingen.de Solingen
Inhalt 3 Das Orchester................................................................................................................. 4 Musik und (ihre) Zeit, Interview mit GMD Peter Kuhn....................................................... 8 Philharmonische Konzerte.............................................................................................12 Stoff für Emotionen........................................................................................................16 Genialisch unbeschreibbar............................................................................................18 ON FIRE!....................................................................................................................... 20 Musik: Machen............................................................................................................. 23 Gesang und Ausstrahlung, Interview mit Stephanie Schlüter......................................... 24 Mitten in der Stadt........................................................................................................ 28 Sonderkonzerte............................................................................................................ 32 Kammerkonzerte.......................................................................................................... 38 Kommunikation und Anspruch, Interview mit Corinna Niemeyer.................................... 40 Kampf um Windmühlen................................................................................................. 42 Musiktheater................................................................................................................ 44 Angebote für junge Zuhörer........................................................................................... 48 Gastspiele.....................................................................................................................53 Patenschaften bei den Bergischen Symphonikern ........................................................ 56 Freunde und Förderer ................................................................................................... 58 Chor der Bergischen Symphoniker.................................................................................59 Impressum / Bildnachweis..............................................................................................67 Tickets.......................................................................................................................... 68 Das Management: Notenbibliothek Robin Chadwick Tel. 0212 250864-86 Geschäftsführer Orchester- und Notenwarte Stefan Schreiner Tel. 0212 250864-0 Marcin Bartosiewicz Tadeusz Wielgus Assistentin der Geschäftsführung/ Künstlerisches Betriebsbüro Kontakt: Manuela Scheuber Tel. 0212 250864-84 Allgemeine Verwaltung Bergische Symphoniker Cornelia Krause-Walter Tel. 0212 250864-83 Orchester der Städte Remscheid und Solingen GmbH Kommunikation, Koordinatorin Education Konrad-Adenauer-Str. 72–74, 42651 Solingen Alexandra Kalka Tel. 0212 250864-89 kontakt@bergischesymphoniker.de Orchesterinspektor / Allgemeine Verwaltung Telefon 0212 250864-0 Fax 0212 250864-99 Thomas Scholz Tel. 0212 250864-85 www.bergischesymphoniker.de
4 Das Orchester Generalmusikdirektor 2. Violine Violoncello Peter Kuhn Michael S. McGehee Ivaylo Daskalov Angela Christen Christian Kircher 1. Violine Shino Nakai Thomas Grote Mihalj Kekenj **** Irena Drobek Adalbert Wrotkowski (1. Konzertmeister) Beate Struck-Korsten Matthias Wehmer Katerina Chatzinikolau *** Otilia Abager N. N. * (Konzertmeisterin) Alex Piastro Martin Haunhorst Gergana Petrova Kontrabass (Stellv. Konzertmeister) Alice Clause * Florian Zemp Alexei Silbert N. N. Marco Göhre Radoslav Nenchev Rolf Füssel Robin Chadwick Viola Kanako Yoshioka Roland Hardenberg Josef Janda A. Bettina Broszinski-Griep Carol-Ann Habich-Traut Flöte Almuth Wiesemann Alexander Kiss * Izabela Brown **** Viola Fey Christoph Röder-Sorge Mária Kerner *** Rina Yamada András Takács-Bäcker Doris Lange-Haunhorst Julia Brockmann * Stefan Niessner Korinna Kamarinea Juliana Pauß * Gunhild Mentges N. N. Johanna Seffen * N. N. *
Das Orchester 5 Oboe Horn Pauke und Schlagzeug Christian Leschowski Seonkyeong Yu * Julian Sulzberger Michael Forster Lubomir Fabik Oliver Hudec Yo-Rong Hsieh * Jonas Brandenburger Simon Roloff N. N. * Ansgar Faust Ina Bijlsma Harfe Klarinette Daniela Stürzinger Marlies Klumpenaar Trompete Jörg Lackes Ferenc Mausz Sebastian Appel * Peter Kett Veronika Giesen * Antonio Villanueva * Fagott Posaune Eduard Drobek Bruce Collings Ruth Krabbe Matthias Müller Dorel Teican Roland Gillessen Paul Anders * 50 %-Stelle Tuba ** Altersteilzeit Hideyuki Takahashi *** Elternzeitvertretung **** Elternzeit
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8 Magazin MUSIK UND (IHRE) ZEIT Generalmusikdirektor Peter Kuhn über Zeitsprünge, Zeitloses und eine gelungene Geburt Peter Kuhn, Generalmusikdirektor
Magazin 9 Herr Kuhn, in vielen Ihrer Konzerte präsentieren Sie einen musikalisch-historischen Abriss. Was ist Ihr Ziel dabei? Ich glaube, unser 5. Symphoniekonzert ist eine echte Ausnahme, weil auf dem Programm ausschließlich Mozart stehen wird; alle anderen Konzerte sind ja eigentlich so etwas wie ein Streifzug durch die Musikliteratur, und ich freue mich z.B. auf das Konzert im Oktober, wo HUMOR das Band ist, das Ligeti, Schönberg und Haydn verknüpft. Also: es ist ja immer mein Anliegen, in der Zusammenstellung der einzelnen Programmpunkte so etwas wie einen inneren Zusammenhang zu suchen. Glauben Sie, dass es in den großen Werken, die wir alle so gerne hören, eigentlich um dasselbe geht? Oder drücken Komponisten in jeder Zeit etwas anderes, zeittypisch- eigenes aus? In der ILIAS gibt es eine Szene, wo der Held Hektor sich von seiner Familie verabschiedet, um in den Kampf zu ziehen, und sein kleiner Sohn fängt jämmerlich an zu weinen, als der Vater sich zu ihm herabbeugt: er hat seinen Vater noch nie im Waffenharnisch gesehen und hat furchtbare Angst – Homer erzählt manche Geschichte nicht, die wir so mit dem Kampf um Troja verbinden, aber diese kleine, rührende Vignette war ihm offenbar wichtig, und so hat der kleine weinende Junge die Jahrtausende überlebt … Was ich damit meine, ist, dass es immer, über alle Zeiten hin, in der Kunst Schwingungen gibt, die wir, heute, ganz unmittelbar empfangen können. Allerdings ist zu beachten, dass man beispielsweise der Musik aus der Allonge-Perückenzeit kein romantisches Samtbarett überstülpen darf – jede Zeit spricht ihre Sprache. Haben Sie eine „Lieblingszeit“, in der Sie musikalisch am meisten finden oder denken Sie eher, jede Zeit fördert neue Sichtweisen und Entdeckungen in der Musik zutage? Das Konzertwesen, so, wie wir es heute kennen, ist im Wesentlichen in der späten Romantik und in der Gründerzeit kanonisiert worden, große Symphonien und Klavierkonzerte hatten Konjunktur (und das 1. Klavierkonzert von Brahms und Bruckners 8. Symphonie sind gute Beispiele); also: die Romantik und der von ihr so sehr gefeierte Beethoven sind unser eigent- licher „Tummelplatz“. Das darf aber den Blick nicht verengen: wie die Wiener Spätromantik die Filmmusik Hollywoods maßgeblich beeinflusst hat, werden wir im 6. Konzert zu Gehör bringen (mit der Filmmusik zu „Robin Hood“); und wer die frühlingshaft lichte „Italienische“ von Mendelssohn mag, wird vielleicht vom Charme der Kammersymphonie Enescus angetan sein, wer weiß? – Dass jeder Zeit eine andere Ausdrucksweise zu Gebote steht, wird nicht zuletzt bei unserer URAUFFÜHRUNG im Mai (ein Auftragswerk an den Schweizer Komponisten Luca Martin) zu erleben sein, das wird sicher eine spannende Geschichte …
10 Magazin Und im Konzert? Ist da vor allem Koordination und Überblick gefordert oder schwelgen Sie und schweben dann gemeinsam mit den Musikern in anderen Sphären? Ich glaube, es war Claudio Abbado, der auf die Frage, was er denke, wenn er das Konzert- podium betritt, antwortete: „Wie kann ich helfen?“ – ein schöner Gedanke! Nicht Hohenpriester, schaumkrampfend, mit verdrehten Augen, sondern eine Art musikalischer Geburtshelfer, der gemeinsam mit den Kollegen des Orchesters ein Konzert zur Welt bringt … Mit dem „Schwelgen“ ist es ja so eine Sache … Wer beim „Don Quixote“ von Strauss aufs Schwelgen aus ist, wird wohl nicht recht auf seine Kosten kommen: das ist quicklebendige Musik, das sind turbulente Musikabenteuer, bei denen man die Ohren gehörig spitzen muß, sonst ist man schnell im „falschenFilm“ … Und bei Haydn? Das ist klare, in klarer Sprache formulierte Symphonik, der man konzentriert folgen sollte, kein lauwarmes Fußbad für gestresste Ohren … Und wer bei Bruckner, im Finale der Achten wegträumt, läuft Gefahr in einem der riesigen tönenden Kirchenschiffe verschütt zu gehen … — das heißt aber auch für den Dirigenten, dass er jederzeit die Orientierung behalten muß, dass er den musikalischen Zeitverlauf ganz bewusst modellieren muß; entsprechend hat auch jeder einzelne Orchester- musiker sein Aufgabenfeld. Wenn‘s dann dem Hörer Freude und Ereignis ist – dann ist die Geburt geglückt! KONZERTTIPPS (genaue Termine ab S. 12) G. Ligeti „Poème symphonique“ / A. Schönberg E. W. Korngold The Adventures of Robin Hood: Konzert für Violoncello und Orchester / J. Haydn 6. Phil. Konzert Symphonie Nr. 101 „Die Uhr“: 2. Phil. Konzert F. Mendelssohn Bartholdy „Italienische“ Sympho- J. Brahms Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1: nie: 1. Phil. Konzert 4. Phil. Konzert L. Martin [pi:ps] (UA): 8. Phil. Konzert A. Bruckner Symphonie Nr. 8: 3. Phil. Konzert R. Strauss Don Quixote op. 35: 7. Phil. Konzert
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12 Philharmonische Konzerte Bruno Weinmeister Dana Zemtsov
Philharmonische Konzerte 13 Dienstag: Theater und Konzerthaus Solingen Konzerteinführung 18.45 Uhr Mittwoch: Teo Otto Theater Remscheid mit Katherina Knees 1. Philharmonisches Konzert Di., 11.09.2018, 19.30 Uhr FAHRT INS BLAUE Mi., 12.09.2018, 19.30 Uhr W. A. Mozart (1756 – 1791): Symphonie Nr. 29 A-Dur KV 201 G. Enescu (1881 – 1955): Kammersymphonie E-Dur op. 33 F. Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847): Symphonie Nr. 4 A-Dur op. 90 „Italienische“ Peter Kuhn 2. Philharmonisches Konzert Di., 09.10.2018, 19.30 Uhr ZEIT/MASCHINE Mi., 10.10.2018, 19.30 Uhr G. Ligeti (1923 – 2006): „Poème symphonique“ für 100 Metronome A. Schönberg (1874 – 1951): Konzert für Violoncello und Orchester D-Dur nach dem Cembalo-Konzert von Matthias Georg Monn J. Haydn (1732 – 1809): Symphonie Nr. 101 D-Dur Hob. I:101 „Die Uhr“ Bruno Weinmeister, Peter Kuhn 3. Philharmonisches Konzert Di., 06.11.2018, 19.30 Uhr BRUCKNER VIII. Mi., 07.11.2018, 19.30 Uhr A. Bruckner (1824 – 1896): Symphonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 Peter Kuhn 4. Philharmonisches Konzert Di., 04.12.2018, 19.30 Uhr IHR RÄTSELVOLLES AUGE Mi., 05.12.2018, 19.30 Uhr * J. Brahms (1833 – 1897): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-Moll op. 15 A. Schönberg (1874 – 1951): Pelleas und Melisande, Symphonische Dichtung op. 5 Eckart Heiligers, Peter Kuhn
14 Philharmonische Konzerte Dienstag: Theater und Konzerthaus Solingen Konzerteinführung 18.45 Uhr Mittwoch: Teo Otto Theater Remscheid mit Katherina Knees 5. Philharmonisches Konzert Di., 15.01.2019, 19.30 Uhr GANZ NONCHALANT Mi., 16.01.2019, 19.30 Uhr * W. A. Mozart (1756 – 1791): Symphonie Nr. 1 Es-Dur KV 16 Sinfonia Concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364 Symphonie Nr. 39 Es-Dur KV 543 Frederieke Saeijs, Dana Zemtsov, Peter Kuhn 6. Philharmonisches Konzert Di., 12.03.2019, 19.30 Uhr GROSSES KINO Mi., 13.03.2019, 19.30 Uhr * A. von Zemlinsky (1871 – 1942): „Reigen“ aus dem Ballett „Der Triumph der Zeit“ E. von Dohnányi (1877 – 1960): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 h-Moll op. 42 E. W. Korngold (1897 – 1957): The Adventures of Robin Hood, Symphonisches Portrait für Orchester Joseph Moog, Peter Kuhn Das Konzert wird von WDR3 mitgeschnitten. Sendetermin: Di., 09.04.2019 7. Philharmonisches Konzert Di., 09.04.2019, 19.30 Uhr DER MANN VON LA MANCHA Mi., 10.04.2019, 19.30 Uhr R. Strauss (1864 – 1949): Don Quixote op. 35 Phantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters Ivaylo Daskalov, Michael Forster, Robin Chadwick, Peter Kuhn Tickets, Abos, Ermäßigungen unter: www.bergischesymphoniker.de/service Teo Otto Theater Remscheid Tel. 02191 16 26 50 Theater und Konzerthaus Solingen Tel. 0212 20 48 20
Philharmonische Konzerte 15 Dienstag: Theater und Konzerthaus Solingen Konzerteinführung 18.45 Uhr Mittwoch: Teo Otto Theater Remscheid mit Katherina Knees 8. Philharmonisches Konzert Di., 07.05.2019, 19.30 Uhr ENIGMA Mi., 08.05.2019, 19.30 Uhr L. Martin (1962) [pi:ps] diary for bass (baritone), female voice, violin solo and orchestra Text von Samuel Pepys, URAUFFÜHRUNG E. Elgar (1857 – 1934): Variations on an Original Theme op. 36, Enigma-Variationen Delia Mayer, Peter Schöne, Peter Kuhn 9. Philharmonisches Konzert Di., 04.06.2019, 19.30 Uhr STERNENENTZÜNDET Mi., 05.06.2019, 19.30 Uhr G. Mahler (1860 – 1911): Kindertotenlieder L. Janáček (1854 – 1928): Glagolitische Messe JW 3/9 Banu Böke, Dshamilja Kaiser, Corby Welch, Alejandro Marco-Buhrmester Chor der Bergischen Symphoniker – Einstudierung Stephanie Schlüter, Peter Kuhn 10. Philharmonisches Konzert Di., 09.07.2019, 19.30 Uhr DIE BÄUME WIEDER GRÜN Mi., 10.07.2019, 19.30 Uhr L. Janáček (1854 – 1928): „Auf verwachsenem Pfade“, für Orchester gesetzt von Peter Kuhn W. A. Mozart (1756 – 1791): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 B-Dur KV 595 R. Schumann (1810 – 1856): Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38 Hardy Rittner, Peter Kuhn * 18.30 Uhr Backstage Lounge für junge Zuhörer (vgl. S. 51) Videos finden Sie auf dem YouTube-Kanal der Bergischen Symphoniker! Newsletter einfach auf der Homepage abonnieren: www.bergischesymphoniker.de/konzerte Service Programmhefte im Download: ca. eine Woche vor Konzert unter www.bergischesymphoniker.de beim jeweiligen Konzerttermin abrufbar
16 Magazin STOFF FÜR EMOTIONEN Der Komponist Arnold Schönberg findet Liebe und Verhängnis in der Musik und im Leben
Magazin 17 Unterwegs auf der Jagd, verirrt Prinz Golaud sich eines Tages und trifft schließlich auf die schöne und rätselhafte Mélisande, die im Wald am Rand eines Brunnens sitzt. Niemand kennt ihre Herkunft. Golaud nimmt sie mit auf das alte, düstere Schloss seines Groß- vaters. Sie wird seine Frau. Doch Mélisande fühlt sich am Hofe einsam und gefangen – bis sie Pelléas kennenlernt, den Bruder Golauds. Zwischen beiden entwickelt sich eine tiefe Zuneigung. Lange blüht diese nur in zarten Andeutungen. Aus Respekt vor Golaud suchen sie, jegliche weitere Annäherung zu unter- drücken. Doch die Liebe ist stärker: Am Brunnen des Schlossparks geben sie sich schließ- lich einander zu erkennen und küssen sich. Golaud, der längst Verdacht geschöpft hat, überrascht sie. In rasender Eifersucht erschlägt er seinen Halbbruder. Mélisande bringt noch Golauds Kind zur Welt, dann stirbt auch sie, erschüttert. Der Komponist Arnold Schönberg ist fasziniert von dem Märchendrama „Pelléas et Méli- sande“ des Belgiers Maurice Maeterlinck. Er wälzt den Stoff mit seinen Tiefen und Verstrickungen hin und her, spürt den Emotionen nach, will die Charaktere durch seine Töne zum Leben erwecken, der Spannung, der Liebe und dem unglaublichen Zorn Aus- druck verleihen. Er schafft eine gewaltige symphonische Dichtung, die jede Seelenregung nachempfinden lässt: Eine Klangorgie mit Licht und Dunkelheit, Wasser und Stürmen ebenso wie lichten Kaskaden, wenn Melisande ihr goldenes Haar aus dem Fenster hinab- fließen lässt. Die Arbeit an „Pelleas und Melisande“ erlaubt Schönberg, in mystischen Welten zu versin- ken, Emotionen zu erleben. Im realen Leben begegnet ihm Jahre später der Maler Richard Gerstl – ein mal verschlossener, mal aufbrausender Querkopf. „In vielen Gesprächen über Kunst, Musik und alles Mögliche“ inspirieren sie sich gegenseitig als Seelenverwandte. Durch Gerstl entdeckt Schönberg die Malerei als neue und weitere Ausdrucksform neben der Komposition. Eines Tages bittet er seinen Freund, ein Porträt seiner Familie anzufertigen. Gerstl verliebt sich in Schönbergs Ehefrau Mathilde. Eine Affäre beginnt. Wie der Zufall es will, erwischt Schönberg die beiden in flagranti. Er erschlägt seinen Kontrahenten nicht – und versetzt ihm doch den finalen Dolchstoß. Schönberg fordert von seiner Frau, der Kinder wegen bei ihm zu bleiben. Diese gibt nach. Gerstl wird wenig später tot aufgefunden: erhängt vor einem Spiegel, von einem Messer durchbohrt, um ihn herum die Asche zahlreicher persönlicher Aufzeichnungen und Gemälde … KONZERTTIPP (genaue Termine ab S. 12) A. Schönberg Pelleas und Melisande: 4. Phil. Konzert
18 Magazin GENIALISCH UNBESCHREIBBAR Ein Konzert? Ein Leben. Reflexionen zur Musik von Mozart
Magazin 19 Die 1. Symphonie des Achtjährigen. Und die 39ste. Sie gehört zu den letzten dreien, verfasst innerhalb weniger Wochen – ohne Auftrag, ohne Bezahlung. Welchen Blick eröffnen sie auf den genialen Komponisten, der bis heute fasziniert? Bei Mozart macht jede Note Sinn. Dreiklänge und Tonleitern, wie sie tausende andere Komponisten auch geschrieben haben. Bereits als Schüler habe ich Mozart gespielt als vermeintlich technisch einfach zu realisierende Werke. Heute liegen wieder Mozart-Noten auf meinem Pult. Ich habe studiert, beherrsche mein Instrument. Es gilt, das anstehende Philharmonische Konzert vorzubereiten. Nach einer Weile muss ich an das Bonmot des Komponisten Arthur Schnabel denken, der sagte: Zu leicht für Kinder, aber zu schwer für Künstler. Er hat Recht! Es ist ein Kampf um jede Note. Jeder Ton verlangt danach, sinnvoll gestaltet zu werden. Aber bitte keinen parfümierten Mozart. Oder sollte es besser ein zupackender Mozart sein? Rhythmisch pointiert scheint es einfacher zu gelingen, Untiefen in der Partitur zu überwinden. Aber bitte nicht plump. Mozart ist weder aus Porzellan, Marmor oder Zucker, sagt der legendäre Pianist Alfred Brendel. Irgendwann packe ich die Geige wieder ein. Wer ist also dieser Wolfgang Amadeus Mozart? Musiker und Wissenschaftler, alle sind sie auf der Suche. Sie durchforsten seine Briefe, graben nach seinem Schädel, diagnostizieren ihm posthum mannigfaltige Krankheiten. Sie wollen Mozart fassbar machen, begreifbar, wo es doch unweigerliches Schicksal ist, als Mensch über die Jahrhunderte zu verblassen. Die Musik macht Mozart unsterblich. Eine Musik, die so einfach und doch so schwierig ist. Eine Musik, die sich auch konkreter Beschreibung immer wieder entzieht. Am Tag des Konzerts, auf der Bühne: Wir stimmen und verstummen, bis der Dirigent seinen Taktstock hebt. Alle sind hoch konzentriert und geben ihr Bestes. Wir spielen Mozart auf hohem Niveau, differenziert und geschmackvoll interpretiert. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und auf einmal passiert etwas. Auf einmal ist alles anders. Alle Instrumente stimmen zart begleitend neben dem Solisten ein, um das, was plötzlich im Raum ist, nicht kaputt zu machen. Keiner denkt mehr darüber nach, wie etwas zu spielen ist. Es ist einfach nur klar und natürlich. Das Publikum hält hörbar den Atem an. Mozart kann man immer wieder hervorholen und mit den eigenen, gewachsenen Erfah- rungen neu ausleuchten. Mozart begreifen findet genau in solchen Momenten statt, die ein Glücksfall sind und einfach vergehen. Was bleibt, ist eine Ahnung, ein Gefühl, was Mozart wirklich ist. So leicht. So schwer. KONZERTTIPPS (genaue Termine ab S. 12) W.A. Mozart: Symphonie Nr. 1 und Nr. 39: 5. Phil. Konzert W.A. Mozart: Symphonie Nr. 29: 1. Phil. Konzert
20 ON FIRE! „On fire“ steht im Englischen dafür, „Feuer und Flamme“ zu sein – beseelt und animiert, um etwas zu wagen. Und vielleicht auch, um über sich hinauszuwachsen. Genau das ist der Leitgedanke für das innovative Konzertformat der Bergischen Symphoniker.
ON FIRE! 21 ON FIRE! beschreibt einen Ausnahmezustand und nimmt das Publikum auf eine Reise in neue Gefilde mit. Die Bergischen Symphoniker machen hier eine neue Tür auf zu glamourösen Events mit Verbindungen von Klassik und Pop, Film, Musical, Comedy … – und guter Unterhaltung! ON FIRE! #4 Mit Frida Gold Konzerthaus Solingen Sa., 20.10.2018, 19.30 Uhr Popkultur. Pop….kultur: Das Populäre zusammen mit dem Kulturellen. Geht das überhaupt? Frida Gold kann tatsächlich beides. Sie sind einerseits populär und bringen andererseits Teo Otto Theater Remscheid Tiefe und Leichtigkeit gleichermaßen in ihre Songs ein. Genau So., 21.10.2018, 18.00 Uhr das machen sich die Bergischen Symphoniker zunutze und holen das Front-Duo Alina Süggeler und Andreas Weizel zu uns ins Bergische. Pop und Kultur par excellence … ON FIRE! #5 Symphonic Lights Teo Otto Theater Remscheid Sa., 04.05.2019, 19.30 Uhr Gemeinsam mit den Licht- bzw. Projektionskünstlern von WARPED TYPE erzählen die Bergischen Symphoniker in diesem künstlerischen Gemeinschaftsprojekt eine audio-visuelle Ge- Konzerthaus Solingen schichte voller Farben, Töne, Bilder und Emotionen. Sie werden So., 05.05.2019, 18.00 Uhr Teil der Geschichte, des Raums, des Klangs, die inspirierend durch eine visuelle Choreografie verbunden sind. Von Edward Grieg bis Philipp Glass. Sorgfältig ausgewählte klassische Werke arrangiert für diesen einen Zweck – Sie zu entführen … ON FIRE! #6 Mit Joy Denalane Konzerthaus Solingen Fr., 28.06.2019, 19.30 Uhr Zum Saisonabschluss servieren wir Futter für Ihre Seele. Joy Denalane, Botschafterin des deutschen Soul hält Einzug in unsere Konzertsäle. In Arrangements nur für Gesang und Teo Otto Theater Remscheid Orchester lassen wir ihre Musik in ungewohntem, sympho- Sa., 29.06.2019, 19.30 Uhr nischem Glanz erstrahlen. Schon mehrfach stand sie mit Miki Kekenjs Takeover! Ensemble auf Deutschlands größten klassischen Konzertbühnen. Und jetzt finden die beiden bei den Bergischen Symphonikern zusammen und sprengen die Grenzen zwischen Klassik und Soul. Bon appétit!
Mit Energie und Engagement für Solingen. Als einer der größten Förderer in Solingen übernehmen wir jeden Tag Verantwortung für unsere Stadt. Dabei unterstützen wir im Jahr über 100 Kinder- und Jugendprojekte in Solingen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.stadtwerke-solingen.de
Musik: Machen 23 Unter dem Label „Musik: Machen“ stehen Konzertformate, bei denen junge Klassik- Liebhaber und solche, die es noch werden, ins Geschehen mit eingebunden sind. DIE BREMER STADTMUSIKANTEN Märchen nach den Brüdern Grimm für Kinder ab 6 Jahren Theater Solingen von Marko Simsa, Musik von Erik Duit So., 02.12.2018, 11.30 Uhr Jeder kennt die Geschichte von Esel, Hund, Katze und Hahn. Zu alt sind sie und sollen fortgejagt werden. Die Vier machen Teo Otto Theater Remscheid sich auf die Reise, um ihren Traum zu verwirklichen: Stadt- So., 02.12.2018, 16.00 Uhr musikanten in Bremen zu werden. Auf ihrem Weg erleben sie viele Abenteuer und geraten sogar in die Fänge von Räubern. Doch diese haben nicht mit dem Mut und der List der Tiere gerechnet. Unbemerkt sind die vier Freunde längst das gewor- den, was sie wollten: tolle Musiker und ein großartiges Team. KARNEVALSKONZERT Das beliebte musikalisch-jecke Karnevalskonzert verspricht Teo Otto Theater Remscheid wieder ein unterhaltsames und energiegeladenes Programm Sa., 23.02.2019, 16.00 Uhr in bunter Atmosphäre. Werden sich die Musiker wieder genau wie ihre Zuhörer in Schale werfen und unter Pumuckl-Perücken Theater Solingen oder Batman-Masken schwungvolle und fröhliche Melodien Sa., 02.03.2019, 16.00 Uhr erklingen lassen? Remscheider und Solinger Schulkinder sind in jedem Fall die Tanzstars auf der Bühne – dieses Spektakel sollten sich Klein und Groß nicht entgehen lassen! WENN MEIN MOND DEINE SONNE WÄRE Eine musikalische Erzählung zum Thema Alter, Demenz, Theater Solingen Großeltern und Enkel für alle ab 8 Jahren von Andreas So., 17.03.2019, 11.30 Uhr Steinhöfel, Musik von Sergej Prokofjew und Georges Bizet Max’ Großvater lebt im Altenheim und wird langsam dement. Teo Otto Theater Remscheid Max vermisst ihn sehr und beschließt, seinen Opa zu entfüh- So., 31.03.2019, 16.00 Uhr ren. Auch Fräulein Schneider, eine ehemalige Tanzlehrerin, gesellt sich dazu. Auf der Flucht mit den zwei Alten lernt Max, dass sein Großvater ihn trotz seiner Demenz weiter lieb hat, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht. STIFTUNG Eine Kooperation mit dem Demenz-Servicezentrum Region Bergisches Land mit Unterstützung der Stiftung Bergische Symphoniker BERGISCHE SYMPHONIKER
24 Magazin GESANG UND AUSSTRAHLUNG Stephanie Schlüter über „junge Wilde“, technisches Hören und viel Gemeinsinn beim Chor der Bergischen Symphoniker
Magazin 25 Frau Schlüter, wie fühlt es sich an, als evangelische Kantorin jetzt auch Leiterin eines „weltlichen“ Chores, dem Chor der Bergischen Symphoniker, zu sein? Mein Vorgänger Ulrich Eick-Kerssenbrock, der ja so unerwartet verstorben war, legte großen Wert auf Gemeinschaft im Sinne eines gemeinsamen Musizierens. Ich erlebe hier fast genauso ein „Füreinander da sein“, wie es in einem kirchlichen Chor im Vordergrund steht. Beispielsweise holen einige eine langjährige Mitsängerin, die seit einem Jahr nicht gut gehen kann, regelmäßig mit dem Auto ab und sorgen so dafür, dass sie an den Proben teilnehmen kann. Der Zusammenhalt geht über das reine Musikmachen hinaus. Was macht den Chor der Bergischen Symphoniker für Sie aus? Der Chor ist mit Mitgliedern im Alter von 17 bis 85 wunderbar durchmischt und hat „kollektiv“ die Auffassung verinnerlicht, dass Fröhlichkeit und Leichtigkeit in den Proben im Einklang mit künstlerischem Wollen und technischem Können steht. Das macht im Konzert und darüber hinaus seine Ausstrahlung aus. Wissen Sie, was einzelne bewegt, hier mitzusingen? Da kann ich selber eine Geschichte beisteuern: Ich habe ein Nachbarin, ich kannte sie nur vom Sehen. Plötzlich treffe ich sie im Chor wieder. Nachdem ihre beiden Söhne groß geworden sind – einer davon spielte im Jugendsinfonieorchester mit –, hat sie beschlossen, selber im Chor zu singen. Unter unseren „jungen Wilden“ sind einige musikalisch unglaublich aktiv, sie spielen Instrumente, singen in mehreren Chören. Musik und Gemeinschaft – diese beiden Elemente spielen in allen Begegnungen eine Rolle. Muss man als Chorleiter den Kopf einschalten und aus einer gewissen Distanz den Überblick bewahren oder sind Sie da „mittendrin in der Musik“? In der Probe muss man absolut mit dem Kopf dabei sein – man muss sehr genau hören: Sind die Töne richtig? Wo besteht Übebedarf? Das ist ein reines Wahrnehmungstraining, vom Kopf gesteuert. Wenn man dann ins Innere eines Werkes vordringt, mit dem Chor gemeinsam musiziert, dann ist man mittendrin in der Musik. Was bewegt Sie speziell bei Vokalmusik? Die Stimme ist das Ursprünglichste jedes Menschen. Man ist bei Vokalmusik also ganz bei sich. Das gilt für geistliche wie weltliche Musik, die meisten Komponisten waren ja in beiden Bereichen aktiv. Die Messa di Gloria des „Opernkomponisten“ Puccini z.B. ist ein geistliches Werk, trägt aber auch opernhafte Züge. Wenn man Stücke singt, die schön sind und die Gemeinschaft stimmt, könnte man Chorsingen auf Rezept verschreiben. KONZERTTIPP (genaue Termine ab S. 32) MÖCHTEN SIE MITSINGEN? Genauere Infos finden Sie auf S. 59 G. Puccini Messa di Gloria: Kirchenkonzert
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Kultur, Sport & Soziales: Wir fördern Gemeinschaft! Unser Engagement für Remscheid hat viele gute Seiten: Nicht nur unser Dankeschön-Konzert mit den Bergischen Symphonikern sorgt seit vielen Jahren für eine besondere Note. Wir unterstützen auch gerne viele andere Events in unserer Stadt und powern Sport vor Ort, um in Remscheids Vereinen mehr zu bewegen. Und bei vielen lokalen Highlights - wie Röntgenlauf, Public Viewing oder der Eisbahn auf dem Rathausplatz – sind wir traditionell mit dabei. Das klingt nicht nur gut. Das ist auch gut für unsere Stadt. Stadtwerke Remscheid Einfach mobil. Neuenkamper Str. 81-87 42855 Remscheid Telefon 0800 0 164 164 (kostenlos)
28 Magazin MITTEN IN DER STADT Mit Musik die Menschen bewegen – das ist das Selbstverständnis der 2014 gegründeten Stiftung Bergische Symphoniker Joy Denalane tritt mit den Bergischen Symphonikern bei ON FIRE! #6 auf
Magazin 29 (stm) In der Zahl 1710 steckt Musik: Unter dieser Ordnungsnummer wurde am 1. Dezember 2014 die gemeinnützige Stiftung Bergische Symphoniker beim NRW- Innenministerium registriert. Die „Familie“ um den Klangkörper mit den Remscheider Orchesterfreunden, dem Solinger Freundeskreis, dem Chor der Bergischen Symphoniker und der Orchesterakademie ist damit um ein Mitglied reicher, und zwar eines mit besonderem Auftrag. „Die Stiftung verschafft uns Spielräume für Innovationen und Ansätze, mit denen wir über unser Kerngeschäft hinaus verstärkt auch auf gesellschaftliche Entwicklungen eingehen können“, erklärt Stefan Schreiner, Geschäftsführer der Bergischen Symphoniker und der Stiftung. Ziel sei vor allem: • die Attraktivität des künstlerischen Angebots auf überregionalem Niveau zu sichern • mit neuen Inhalten bislang eher weniger berücksichtigte Musikliebhaber anzusprechen • die Entwicklung neuer Konzertformate zu fördern Beispiele für solche neue Formate kamen in der abgelaufenen Spielzeit zu Gehör: „ON FIRE!“, „Unvergesslich“ und die Produktion „Von Beirut ins Bergische“. Das letzt- genannte Programm setzte etwa die faszinierende Idee um, dass Musik eine allgemein verständliche Sprache ist. 17 Nationen sind ohnehin in den Reihen der Bergischen Symphoniker vertreten. In diesem Rahmen traten sie in Dialog mit drei geflüchteten Musikern aus Syrien, dem Iran und Irak. Generalmusikdirektor Peter Kuhn und seine Mit- streiter hatten für diese spannende Begegnung eigens Arrangements schreiben lassen. Hinzu kamen Schülerinnen und Schüler aus Solinger Seiteneinsteigerklassen, die weitere sechs Nationen repräsentierten. Sie tauschten den „Beat“ ihrer gewohnten Pop- oder Hip-hop-Sounds gegen die Klänge eines klassischen Werks und erarbeiteten unter der kundigen Anleitung des Tanzpädagogen Hüsnü Turan eine berührende Choreografie zu „Scheherazade“ von Rimski-Korsakow. Illustriert wurde die Performance schließlich mit projizierten Bildern, die eine Kunstgruppe Geflüchteter an der Musik- und Kunstschule des Kommunalen Bildungszentrums der Stadt Remscheid erstellt hatten. Ganz im Sinne des Stiftungsvorsitzenden Tim Kurzbach: „Kultur ist die Inspirationsquelle für Erneuerung und Aufbruch“, findet der Solinger Oberbürgermeister. Gemeinsam mit seinem Remscheider Amtskollegen Burkhard Mast-Weisz ist er zudem Aufsichtsratsmit- glied der Orchester GmbH, in der wiederum Mast-Weisz den Vorsitz innehat. Dass die beiden Stadtoberhäupter das Orchester an so prominenter Stelle vertreten, kommt nicht von ungefähr: Beide wissen um den Wert des Klangkörpers für die kulturelle Infrastruk- tur wie auch das soziale Leben von Solingen und Remscheid. Gründungsmitglieder der Stiftung sind neben den beiden Städten die Sparkassen Solingen und Remscheid sowie die beiden Orchesterfreundeskreise. „Das Orchester ist damit auf starken Säulen in der
30 Magazin Mitte der Gesellschaft verankert“, freut sich Burkhard Mast-Weisz, „und genau da steht es richtig“. Dieser Kreis darf in Zukunft größer werden – Zustiftungen sind jederzeit willkom- men (siehe Info-Kasten). Nur so ist es möglich, die beglückende Wirkung symphonischer Klänge etwa auch Men- schen zuteil werden zu lassen, die nicht (mehr) regelmäßig ein zweistündiges Philhar- monisches Konzert besuchen können. Beispiel: die Konzertreihe „Unvergesslich“ mit beliebten Operetten-Melodien, die in der Spielzeit 2015/16 initiiert wurde. „Ohne den finanziellen Beitrag der Stiftung können diese Konzerte in Kooperation mit dem De- menz-Servicezentrum Region Bergisches Land nicht stattfinden“, betont Stefan Schreiner. Tim Kurzbach betont die Bedeutung eines solchen Engagements des Orchesters: „Man muss diese Menschen zurück in die Gesellschaft holen“ – hatte sich der Schirmherr doch selbst beim Konzertbesuch vom Erfolg der emotionalen Erinnerung bei den Zuhörerinnen und Zuhörern überzeugen können. Für Musikliebhaber am anderen Ende der Altersskala ist die Stiftung Bergische Sympho- niker ebenso Feuer und Flamme – oder auf Englisch: „on fire“. Der deutsche Soulsänger Max Mutzke eröffnete die gleichnamige neue Reihe in der vergangenen Spielzeit im aus- verkauften Konzertsaal mit einer klangvollen Liaison von Pop und Klassik. Beim zweiten „ON FIRE!“ trafen elektronische Clubsounds des Hamburger DJ-Duos Moonbootica auf die Symphoniker, und mit Filmmusik ging es beim dritten Streich in die Sommerpause. Auch in der aktuellen Saison stehen wieder drei attraktive Events unter der Überschrift „ON FIRE!“ auf dem Spielplan (vgl. Seite 21). Geplant ist zudem eine Fortführung der Zu- sammenarbeit mit den Kollegen vom Demenz-Servicezentrum (vgl. Seite 23). Die „Gefühls- deutlichkeit“ eines Robert Schumann, die Generalmusikdirektor Peter Kuhn als Maßgabe für ein gelungenes Konzert nennt, meint dann im Sinne der Stiftungsziele: sich nicht nur von der Musik, sondern auch von der Interaktion mit dem Publikum berühren zu lassen. Damit die Stiftung ihre Aktivitäten möglichst effektiv entfalten kann, sind auch Einzelspenden gern gesehen. Interessenten können sich diesbezüglich an die Geschäftsstelle wenden: Stiftung Bergische Symphoniker Konrad-Adenauer-Str. 72–74 c/o Bergische Symphoniker – Orchester der 42651 Solingen Städte Remscheid und Solingen GmbH Telefon: 0212 250864-0 z. H. Herrn Geschäftsführer Stefan Schreiner E-Mail: s.schreiner@bergischesymphoniker.de
32 Sonderkonzerte OPEN-AIR IN DIE SPIELZEIT! Eintritt frei! Auf in die neue Spielzeit! Unter freiem Himmel und in bester Solingen-Gräfrath, Marktplatz Laune laden die Bergischen Symphoniker ein, in schönen Melo- Sa., 08.09.2018, 20.30 Uhr dien zu schwelgen und das Herz bei orchestralen Tanzschritten hüpfen zu lassen. Wer ein Zucken in den Beinen spürt, sollte Solingen, Schloss Burg, sich nicht wundern. Außenbereich So, 09.09.2018, 15.00 Uhr BENEFIZKONZERT Wupperhofer MGV Solingen-Wupperhof 1812 e.V. und Bergische Konzerthaus Solingen Symphoniker, unterstützt von der Stadt-Sparkasse Solingen Sa., 29.09.2018, 19.00 Uhr FESTAKT ZUM TAG DER DEUSCHEN EINHEIT Eintritt frei! E. Schulhoff (1894 – 1942) Teo Otto Theater Remscheid Hot-Sonate (Jazz-Sonate) für Fagott und Orchester Mi., 03.10.2018, 11.00 Uhr in der Bearbeitung von Andreas N. Tarkmann (1956) Theater Solingen L. van Beethoven (1770 – 1827) Symphonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Mi., 03.10.2018, 19.00 Uhr Eduard Drobek, Peter Kuhn SYMPHONIC JAZZ Wenn zwei musikalische Welten miteinander verschmelzen… – Konzerthaus Solingen ein Konzertgenuss der ganz besonderen Art für Liebhaber der Fr., 12.10.2018, 19.30 Uhr klassischen Musik und des Jazz! Wolf Kerschek Teo Otto Theater Remscheid Sa., 13.10.2018, 19.30 Uhr
Sonderkonzerte 33 Kultur Nacht Solingen, Konzerthaus Solingen
34 Sonderkonzerte NACHT DER KULTUR Eintritt frei! Die Bergischen Symphoniker sind los! Teo Otto Theater Remscheid Das ganze Theater schallt und tönt bis in die späte Nacht: Sa., 27.10.2018, ab 19.00 Uhr Filmmusik und ein Klavierkonzert, das sich gewaschen hat; Salonmusik, Blechbläser und wer Lust hat, kann auf der Bühne sitzen und die Orchestermusik hautnah genießen … Karsten Scholz Kirchenkonzert GLORIA Francis Poulenc (1899 – 1963) St. Joseph Kirche, Solingen Gloria FP 177 Di., 13.11.2018, 19.30 Uhr Giacomo Puccini (1858 – 1924) St. Josef Kirche, Remscheid Messa di Gloria Mi., 14.11.2018, 19.30 Uhr Adréana Kraschewski, Adrian Dumitru, Marek Reichert Chor der Bergischen Symphoniker, Stephanie Schlüter WEIHNACHTSKONZERT Genießen Sie kalorienfreies Naschwerk: einen bunten Blu- Konzerthaus Solingen menstrauß beliebter Operettenmelodien, überreicht von drei Mi., 26.12.2018, 11.00 Uhr sympathischen Sängern und einem Orchester, das die ganze Welt in Himmelblau malt! Teo Otto Theater Remscheid Annika Boos, Boris Leisenheimer, Olaf Haye Mi., 26.12.2018, 18.00 Uhr Silvesterkonzert / Neujahrskonzert VIVE LA FRANCE! Nicht nur Jaques Offenbach will gebührend gefeiert werden – Konzerthaus Solingen die hinreißende Musik aus französischen Federn ist allemal Mo., 31.12.2018, 16.00 Uhr eine Reise wert: beglückende Beschreibung Arien und allerlei Humorvolles, möglich? und 18.30 Uhr Verträumtes und Geistreiches und natürlich wird auch der Walzerkönig einen Blick über den Rhein riskieren … Teo Otto Theater Remscheid Victoria Granlund, Peter Kuhn Sa., 05.01.2019, 19.30 Uhr
Marienstr. 16 42853 Remscheid Tel.: 02191.4646430 Fax: 02191.4646433 Susanne Kissing Wolfgang Hober info@kissing-hober.de Rechtsanwältin Rechtsanwalt www.kissing-hober.de
36 Sonderkonzerte BENEFIZKONZERT Benefizkonzert zugunsten des Palliativen Hospizes Solingen Ort wird noch bekannt gegeben Sa., 09.03.2019, 10.00 Uhr JUGEND BRILLIERT Die Klassik-Stars von morgen haben ihre Leidenschaft und ihr Teo Otto Theater Remscheid Können schon in jungen Jahren z.B. beim Bundeswettbewerb Fr., 22.03.2019, 19.30 Uhr „Jugend musiziert“ unter Beweis gestellt. Erleben Sie Hingabe und Ausdruck der besonderen Art, wenn diese jungen Künstler Konzerthaus Solingen ihr Debüt als Solisten mit den Bergischen Symphonikern geben! So., 24.03.2019, 16.00 Uhr Marie Humburger, Tobias Krieger, Jonathan Krah, Chiara Rubino, Constantin Schiffer, Valentin Egel, Eva-Susanne Rohlfing KULTUR NACHT SOLINGEN Auch dieses Mal wieder unter der Mitwirkung der Bergischen Konzerthaus Solingen Symphoniker Sa., 06.04.2019, 22.00 Uhr SERENADE AUF SCHLOSS BURG Zeitreise im Rittersaal – von Mozart bis Richard Strauss. Die Rittersaal Schloss Burg, Solingen Reiseleitung übernehmen Oboe und Cembalo. 23.06.2019, 19.00 Uhr Christian Leschowski, Tobias Deutschmann, Peter Kuhn STADTTEILKONZERTE Eintritt frei! Remscheid-Lennep, Alter Markt Solingen, Brückenpark, Haus Müngsten Sa., 13.07.2019, 21.00 Uhr Fr., 23.08.2019, 19.00 Uhr Solingen, Schloss Burg, Außenbereich Solingen-Gräfrath, Marktplatz So., 14.07.2019, 15.00 Uhr Sa., 24.08.2019, 20.30 Uhr Remscheid, Stadtpark, Konzertmuschel Remscheid-Lüttringhausen, Heimatbühne Do., 22.08.2019, 17.00 Uhr So., 25.08.2019, 18.00 Uhr
Sonderkonzerte 37 Stadtteilkonzert, Remscheid-Lennep, Alter Markt
38 Kammerkonzerte Tickets: Teo Otto Theater Remscheid, 02191 16 26 50 Kunstmuseum Solingen, 0212 25 81 40 1. Kammerkonzert TIEFER SEHNSUCHT HEIL’GES BANGEN – WILL IN SCHÖN’RE WELTEN LANGEN Joseph Haydn (1732 – 1809) Teo Otto Theater Remscheid Streichquartett Nr. 81 G-Dur op. 77 Nr. 1 Hob. 81 So.,10.03.2019, 11.00 Uhr „Komplimentierquartett“ Kunstmuseum Solingen Franz Schubert (1797 – 1828) Streichquintett C-Dur op. post. 163 D. 956 So., 17.03.2019, 18.00 Uhr Martin Haunhorst, Radoslav Nenchev, Johanna Seffen, Ivaylo Daskalov, Christian Kircher 2. Kammerkonzert: Jee-Young Phillips, Carol Habich-Traut, Radoslav Nenchev, Ivaylo Daskalov
Kammerkonzerte 39 Tickets: Teo Otto Theater Remscheid, 02191 16 26 50 Kunstmuseum Solingen, 0212 25 81 40 2. Kammerkonzert REINE ROMANTIK Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Teo Otto Theater Remscheid Klavierquartett Nr. 1 g-Moll KV 478 So., 07.04.2019, 11.00 Uhr Johannes Brahms (1833 – 1897) Kunstmuseum Solingen Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 So., 14.04.2019, 18.00 Uhr Radoslav Nenchev, Carol Habich-Traut, Ivaylo Daskalov, Jee-Young Phillips 3. Kammerkonzert REISE IN DEN NORDEN Gustaf Bengtsson (1886 – 1965) Kunstmuseum Solingen Streichquartett G-Dur So., 12.05.2019, 18.00 Uhr Rued Langgaard (1893 – 1952) Teo Otto Theater Remscheid Streichquartett Nr. 2 So., 26.05.2019, 11.00 Uhr Jean Sibelius (1865 – 1957) Andante festivo op. 117 für Streichquartett Edvard Grieg (1843 – 1907) Streichquartett Nr. 1 g-Moll op. 27 Rina Yamada, Shino Nakai, Johanna Seffen, Thomas Grote 4. Kammerkonzert KEINE ANGST VOR SCHÖNBERG UND ZEMLINSKY – NUR MUT Arnold Schönberg (1874 – 1951) Kunstmuseum Solingen Streichquartett D-Dur So., 30.06.2019, 18.00 Uhr Alexander Zemlinsky (1871 – 1942) Teo Otto Theater Remscheid Streichquartett Nr. 1 A-Dur op. 4 So., 07.07.2019, 11.00 Uhr Martin Haunhorst, Shino Nakai, Johanna Seffen, Christian Kircher Einführung in die Stücke von GMD Peter Kuhn
40 Magazin KOMMUNIKATION UND ANSPRUCH Corinna Niemeyer ist Gastdirigentin u.a. beim Gürzenich-Orchester Köln und namhaften japanischen Orchestern. Die ehemalige Stipen- diatin der Orchesterakademie spricht über die Magie des Moments und ihre Sicht auf die Rolle eines Generalmusikdirektors.
Magazin 41 Frau Niemeyer, Sie dirigieren Kulturorchester, das Orchestre Universitaire de Strasbourg und arbeiten mit einem Kinderorchester an der Philharmonie de Paris. Sind Sie als Dirigentin da immer gleich gefordert? Jede dieser Tätigkeiten ist auf eigene Art inspirierend. Und was ich künstlerisch erwarte, ist bei allen gleich! Die technische Leistung ist bei Kindern natürlich anders. Aber auch ein Kind kann im Orchester zuhören, selber Verantwortung für seine Stimme übernehmen, verstehen und musikalisch darstellen. Hier ist von mir gefordert, dass ich den Weg technisch und musikalisch klarer vorzeige als bei Profimusikern. Da kommt dann auch für das Publikum musikalisch etwas rüber. Musik bedeutet häufig großes Glück im Hier-und-Jetzt. Erleben Sie das ebenso, wenn Sie ein Werk erarbeiten, bei Proben wie auch im Konzert? Während des Konzerts hat man alle möglichen Dinge zu tun, um die Musik intensiv darzustellen. Ich glaube ja, man arbeitet und probt, aber man hat nur zu einem gewissen Grad in der Hand, ob es gut oder fantastisch wird. Wenn es klappt, die Musik etwa eine besondere Klangfarbe erreicht – das bedeutet dann Glück im Konzert! Neben Studium, Meisterkursen und der Orchesterakademie waren Sie Assistentin u.a. von François-Xavier Roth in Baden-Baden und Köln. Sind eher technisches Können oder persönliche Begegnungen prägend in der Entwicklung eines Dirigenten? Technisches Können ist Voraussetzung, das erwirbt man im Studium. Prägend waren für mich persönliche Begegnungen, etwa die Assistenzen. Dritter Aspekt ist die Erfahrung. Da bedeutet die Orchesterakademie einen wichtigen Schritt ins Berufsleben: Dinge einstudieren und mehrmals aufführen zu können. Auch die Musiker waren immer sehr unterstützend, wie man weiterkommen und etwas verbessern kann. Einige Akademie-Vorgängerinnen sind heute bei großen Orchestern. Wohin geht Ihr Weg? Ich möchte mit einem Orchester langfristig zusammenarbeiten. Ein Orchester in seiner Stadt, seinem gesellschaftlichen Umfeld zu etablieren und weiterzuentwickeln, das ist der Job eines Generalmusikdirektors. Und aus meiner Sicht ist ein Dirigent Kommunikator, Mittler zwischen Publikum und Orchester. Mein Ansatz geht immer von einem hohen Anspruch aus. Aber es geht auch darum, das Ganze im Blick zu haben: Man musiziert ja nicht für sich selbst im Elfenbeinturm. Es macht mir Spaß, die Beziehung zwischen Orchester und Publikum zu entwickeln. Auch in diesem Sinne kann ich mir die Rolle des Chefdirigenten gut vorstellen. Namhafte Unternehmer Remscheids und Solingens unterstützen als Kuratoren aktiv die Ausbildungs- arbeit der Orchesterakademie. Dank ihrer Großspenden und weiterer institutioneller Spender aus der Region sowie aus den Mitgliedsbeiträgen des Vereins werden regelmäßig 5 – 6 Stipendien pro Saison finanziert. Das Land NRW leistet zudem einen wichtigen Beitrag mit dem bundesweit einzigen öffent- lich geförderten Stipendium für Dirigentinnen (vgl. auch Seite 55).
42 Magazin KAMPF UM WINDMÜHLEN Traum, Wahnsinn, Utopie … – Sinfonia!
Magazin 43 „En un lugar de la Mancha, de cuyo nombre no quiero acordarme …“ – den Namen des „berühmten“ Dorfes in la Mancha kann wohl niemand mit Sicherheit nennen. Sein Held jedoch inspiriert quer durch alle Zeiten. Da steht er, der Feind. Mit seinen schwarzen Schwingen zeichnet er sich gegen den Horizont ab. Doch unser Held ist bereit: Ein wahrer Mann, um die 50. Für den Kampf hat er sich mit einer Rüstung gewappnet. Todesmutig schreitet er dem Kampf entgegen … Das Ende der Geschichte ist bekannt: Im Kampf gegen die Windmühlen wird Don Quixote kläglich unterliegen. Eine Niederlage, ja. Aber eine zwingend notwendige Attacke. Davon ist und bleibt der selbst ernannte Ritter überzeugt. Am Ende laufen alle seine „Abenteuer“ so oder ähnlich ab. Er tut sich weh oder wird auch mal deftig verprügelt. Dieser Don Quixote ist allem Anschein nach eine suspekte Figur. Ein Träumer? Auf jeden Fall! Ein Wahnsinniger? Ja! Vielleicht? Und doch: Auch wenn er eine Verkörperung des Lächerlichen zu sein scheint, so schält sich allmählich heraus, dass er eigentlich für eine bessere Welt einstehen möchte. Der verrückte Don Quixote ist also tatsächlich ein Utopist. Für den Schriftsteller Vladimir Nabokov ist er sogar der wahre Held: „ …Er steht für alles, was sanftmütig, hilflos, rein, selbstlos und ritterlich ist. Das Spottbild ist zum Leitbild geworden.“ Miguel de Cervantes‘ Geniestreich besteht genau darin, dass er die Hauptperson seines Romans nicht festlegt. So schafft er das Kunststück: Sein Held ist vielleicht wahnsinnig. Die Frage darüber bewegt sich aber seit über 400 Jahren im Herzen des Lesers weiter. Genau wie die inspirierende Figur ist die Tondichtung „Don Quixote, Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters“ von Richard Strauss eine Komposition, die in vielen Facetten aufscheint: Einerseits eine Sinfonia concertante mit Solisten am Cello und an der Bratsche. Auf der anderen Seite erklingt auch eine sehr realistisch musikalisch „blökende“ Hammelherde – die bei der Pariser Uraufführung zu Tumulten führte, weil sich das Publikum verschaukelt fühlte. Vielleicht zu Recht. Cervantes hielt seinen Lesern ihren zeitgeistigen Ritter-Wahn vor. Strauss war dafür bekannt, sich nicht viel um die Meinungen seiner Zeitgenossen zu scheren. Und so schließt sich über die Jahrhunderte hinweg der Kreis. Zwei geniale Spötter zeigen, wie genial sie ihre Kunst jenseits aller Schablonen beherrschen. KONZERTTIPP (genaue Termine ab S. 12) R. Strauss Don Quixote op. 35: 7. Phil. Konzert
44 Musiktheater OPERETTEN AUS ALLER WELT Eine musikalische Reise von Csárdás und Walzer bis zur Theater Solingen spanischen Zarzuela. Reisebegleiter sind keine geringeren als Fr., 21.09.2018, 19.30 Uhr Emmerich Kálmán, Franz Lehár, Johann Strauß … Mi., 26.09.2018, 19.30 Uhr Eine Produktion des Landestheater Detmold Teo Otto Theater Remscheid So., 23.09.2018, 18.00 Uhr SCHWANENSEE Findet die verzauberte Schwanenprinzessin Erlösung im Theater Solingen Kampf des Guten gegen das Böse? Eine der schönsten und Fr., 23.11.2018, 19.30 Uhr anspruchsvollsten Rollen für eine Primaballerina im klassischen Sa., 24.11.2018, 19.30 Uhr Repertoire. Ballett-Klassiker der Tatarischen Staatsoper Kasan Teo Otto Theater Remscheid So., 25.11.2018, 18.00 Uhr DIE HOCHZEIT DES FIGARO Graf Almaviva begehrt Susanna, die Braut seines Kammer- Theater Solingen dieners Figaro. Der versucht, das Ansinnen des Grafen zu Mi., 27.03.2019, 19.30 Uhr verhindern. Und so nimmt das Spiel mit List und Intrigen in der Sa., 30.03.2019, 19.30 Uhr bekannten Opera buffa von Mozart seinen vergnüglichen Lauf … Eine Produktion der Kammeroper Prag Teo Otto Theater Remscheid Do., 28.03.2019, 19.30 Uhr DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR Komisch-fantastische Oper von Otto Nicolai nach der Komödie Theater Solingen von William Shakespeare Mi., 22.05.2019, 19.30 Uhr Fr., 24.05.2019, 19.30 Uhr Verwirrspiel um den liebestollen Sir John Falstaff mit wundervol- len Arien, populärem Trinklied und romantischen Elfenmusiken. Sa., 25.05.2019, 19.30 Uhr Diese volkstümlich-elegante Oper verbindet Charme und Leich- tigkeit einer Wiener Operette, feinen Humor sowie romantische Teo Otto Theater Remscheid Innigkeit. Sa., 01.06.2019, 19.30 Uhr Eine Eigenproduktion des Kulturmanagement Solingen in So., 02.06.2019, 18.00 Uhr Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Schwanensee
46 Musiktheater GROWING YOUNG DantzaZ meets Bergische Symphoniker Theater Solingen Sa., 08.06.2019, 19.30 Uhr Die baskische Tanzcompagnie DantzaZ ist seit Jahren kreativer Ausgangspunkt für erfolgreiche internationale Karrieren vieler junger Tänzerinnen und Tänzer. Das DantzaZ-Gastspiel Teo Otto Theater Remscheid mit originalen Tanzkreationen wird von den Bergischen Mo., 10.06.2019, 18.00 Uhr Symphonikern begleitet. THE ADDAMS FAMILY Die bizarre und wundervoll teuflische Addams-Familie erobert in der Musicalkomödie von Andrew Lippa nach ihrer erfolgrei- Teo Otto Theater Remscheid chen Broadway-Premiere 2010 nun auch die deutschen Bühnen. Do., 13.06.2019, 19.30 Uhr Schnippen Sie mit bei dem schaurig-komischen Grusical über eine unkonventionelle Familie, Liebe, Ehrlichkeit und das Theater Solingen Erwachsenwerden! Sa., 15.06.2019, 19.30 Uhr Eine Produktion des Landestheater Detmold Mi., 03.07.2019, 19.30 Uhr DantzaZ
Remscheids Exportschlager: Energieeffizienz. In über 60 Ländern. Erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Auch in den eigenen vier Wänden. Dank innovativer Technik von Vaillant. Seit 140 Jahren schafft Vaillant Wohlfühlklima. Und das mit immer effizienteren Tech- nologien. Dabei sind wir so erfolgreich, dass Vaillant mittlerweile in über 60 Ländern zu Hause ist. Heute arbeiten wir daran, immer mehr erneuerbare Energien einzusetzen. Für ein immer besseres Wohlfühlklima durch immer klimafreundlichere Lösungen. Mehr zur Vaillant Qualität erfahren Sie bei Ihrem Vaillant Heizungsfachmann oder unter www.vaillant.de. Das gute Gefühl, das Richtige zu tun.
48 Education ANGEBOTE FÜR JUNGE ZUHÖRER
Education 49 INS ORCHESTER TAUCHEN SCHULMUSIKEN Rechts die Bratsche, links das Cello und hinten die glitzernden Flöten – mitten ins Orchester tauchen können Kinder und so hautnah die Arbeit eines Symphonie- orchesters erleben. Eine halbe Stunde sitzen sie direkt neben den Instrumenta- listen, hören die Musik aus deren Perspek- tive und sehen, was der Dirigent tut. Im Anschluss können die Kinder den Musikern ihre Fragen stellen. Für Gruppen bis zu 25 Kindern Ab dem Vorschulalter SO VIELE Instrumente! Regelmäßig besuchen die Bergischen Symphoniker die dritten Klassen in allen städtischen Remscheider und Solinger Schulen und bringen dabei Lieder zum Mitsingen, Instrumente zum Anfassen und viele spannende Aufgaben mit. Spielerisch erleben die Kinder so, wie Musikmachen sich anfühlt und anhört. Streicher-, Holz- oder Blechbläser kommen in kleineren Gruppen, die Kollegen moderieren kindgerecht und lassen keine Frage PROBENBESUCH unbeantwortet … Was passiert, bis ein Werk „auf die Büh- Für alle 3. Schuljahre ne“ geht – das können Schülergruppen gemeinsam mit ihren Lehrern beim Besuch einer Probe der Bergischen Symphoniker erfahren: Streicherproben, Bläsereinsatz, Soli, Tutti. Das sind nur einige Elemente einer hochkomplexen Logistik bis das Zu- sammenspiel perfekt klappt und aus einer irren Menge von Tönen ein Kunstwerk wird. Für Gruppen von bis zu 40 Teilnehmern Für alle Altersklassen Terminvereinbarungen: Manuela Scheuber Tel 0212 250864-84
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