Zum 10-jährigen Dienstjubiläum spricht Ulrike Westermann über Corona, ihren Weg zur Pflegedienstleiterin und ihre Energiequellen
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30. Jahrgang ∙ September bis Dezember 2020 Zum 10-jährigen Dienstjubiläum spricht Ulrike Westermann über Corona, ihren Weg zur Pflegedienstleiterin und ihre Energiequellen ∙ Das Radio begeistert auch nach 100 Jahren immer noch ∙ Christopher Franz ist seit Juni Vorstand der Caritas Aschaffenburg ∙ Der Besuch im Wohnstift bleibt wegen Corona eingeschränkt
Diese Unternehmen unterstützen KONTAKT Bergstrasse 58 / 63814 Mainaschaff Telefon 0 60 21 / 4 41 570 info@haustechnik-rhein-main.de www.haustechnik-rhein-main.de Friseurteam Hahn Wir sind bemüht, Sie nach unseren Fertig- keiten und Kenntnissen bestens zu bedie- nen, und ihren Wünschen stets gerecht zu werden. Öffnungszeiten im Senioren-Wohnstift St. Elisabeth: Di + Mi 9.00 – 18.00 Uhr. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Walburga Hahn | Friseurteam Hahn Bahnhofstraße 12 | 63839 Kleinwallstadt
VORWORT UND INHALT liebe Bewohnerinnen und Bewohner, sehr geehrte Angehörige, Unterstützer, Freunde und Interessierte des Hauses, es sind die kleinen Geschichten auf Seite 14, die für mich die Corona- Situation erträglich machen. Geschichten, wie die von Bewohnerin Frieda Stumpf, die einen Brief beinahe nicht erhalten hätte. Aber eben nur beinahe. Oder die Geschichte von Bewohner Hugo Karpf, der eine Überra- schung zu seinem 90. Geburtstag mitten in der Corona-Zeit erlebte. Das macht Hoffnung, genau wie Diakon Reinhold Deboy in seinen Gedan- ken schildert, doch wir brauchen noch etwas Geduld. Ich habe mich sehr gefreut, dass wir das Haus wieder mit Einschränkungen öffnen durften, aber es gibt eben diese Einschränkungen, mit denen wir nun - und das ist inzwischen klar - einige Zeit leben werden müssen. Fast unbemerkt und überlagert von der Coronasituation, feierte Pflege- dienstleiterin Ulrike Westermann ihr 10-jähriges Dienstjubiläum. Diese KONTAKT-Ausgabe ist daher auch ein Dankeschön an sie, die das Wohn- stift als Pandemiebeauftragte bisher so gut durch die Coronazeit geführt hat. Ihr Porträt kann ich Ihnen sehr empfehlen. Ich wünsche Ihnen einen guten Herbst! Seien sie aktiv und behalten Sie eine positive Grundstimmung. Aber vor allem: Passen Sie auf sich auf, beherzigen Sie die Corona-Regeln und bleiben Sie gesund. Herzliche Grüße, Ihr Vorstand Caritasverband Aschaffenburg - Stadt und Landkreis e.V. ∙ Neue Mitarbeiter, Jubiläen, Qualifizierungen und Verabschiedungen ∙ Sommerfeste, Musik und Spaß auf der Terrasse, Azubi-Projekt ∙ »Da hatte ich schlaflose Nächte«: Porträt Ulrike Westermann ∙ Corona, besondere Fundstücke und neuer Caritas-Vorstand ∙ Gedanken von Diakon Reinhold Deboy, Altweibersommer
HAUSNACHRICHTEN CHRISTLICHER GLAUBE Auch wenn wir die Gottesdienste der Kapelle. Die Bewohner beten in unserer Kapelle derzeit nur ein- in den Wohnwelten vor den Fern- geschränkt durchführen können, sehapparaten mit. Pfarrer Hauke gibt es Möglichkeiten, in Gebeten Stichauer von der evangelischen zusammen zu kommen: zum Bei- Christuskirche feiert alle 14 Tage spiel beim gemeinsamen Anschau- zur gewohnten Gottesdienstzeit en von Fernsehgottesdiensten einen Gottesdienst in der Kapelle. oder der Übertragung der Gottes- Die Übertragung in die Wohn- dienste aus der Herz-Jesu-Kirche. welten wird gut angenommen. Aber auch im St. Elisabeth sucht Aber schöner ist es natürlich, Juliane Wombacher, Beauftragte wenn man richtig in Gemeinschaft für christliche Unternehmenskul- zusammenkommt. Auch das ist GOTTESDIENSTE tur, nach Wegen, wie Bewohner jetzt wieder in kleinem Rahmen seelsorgerisch betreut werden möglich. Juliane Wombacher fei- können. erte in allen Wohnwelten mit in- Im Marienmonat Mai gestaltete teressierten Bewohnern Andach- sie in der Kapelle eine Maian- ten zu den Themen »Schöpfung« dacht. Die Bewohner verfolgten und »Der gute Hirte«. die Andacht in den Wohnwelten, Die Teilnehmer wurden von den einige schmückten sogar eigens bekannten Liedern berührt, aber einen Maialtar. Ungefähr 20 Be- auch persönliche Erlebnisse ka- wohner nahmen das Angebot men zur Sprache. Dabei kam zum wahr, die Krankenkommunion zu Ausdruck: Gott meint es gut. Wir empfangen. sind in seiner Hand. Auch das Rosenkranzgebet findet Übrigens: Dank unserer Männer wieder einmal monatlich statt. Zu- von der Haustechnik ist die Über- sammen mit Bewohnerin Maria tragung aus der Kapelle jetzt noch Parr betet Juliane Wombacher in besser! Herzlichen Dank! Das Senioren-Wohnstift St. Eli- sabeth ist ein christliches Haus, in dem regelmäßig katholische und evangelische Gottesdien- ste stattfinden. Zu allen Gottesdiensten laden wir herz- lich ein. Die Termine für Rosenkranzge- bete und Andachten werden zeitnah von Juliane Womba- cher bekannt gegeben.
HAUSNACHRICHTEN MUTTERTAG HEISSER SOMMER I Er hat es wieder getan! Wie in den vergangenen beiden Jahren spen- dierte Peter Nitschke allen Bewoh- nern und Mitarbeitern am 29. Juli ein leckeres Eis. Auch wenn in diesem Jahr das Eisauto von »Fri- das Eiskrem« nicht im Hof vorfah- ren konnte, fand die Abkühlung auf den einzelnen Wohnbereichen dankbare Abnehmer. Vielen Dank an Peter Nitzschke! Die Junggärtnergruppe Aschaffen- Wir verteilten die Blumen an die burg besucht unsere Seniorinnen Bewohnerinnen, die sich sehr über HEISSER SOMMER II seit über 50 Jahren in Begleitung das Geschenk freuten. Mehrfach der Tulpenkönigin am Muttertag. kam die erstaunte Frage: »Bei Wegen des coronabedingten Be- wem darf ich mich bedanken?« Es gibt viele Methoden, sich an suchsverbots konnten sie 2020 Das machen wir an dieser Stelle im warmen Sommertagen abzuküh- zwar nicht persönlich vorbeikom- Namen aller Bewohner: Liebe len. Nach den heißen Sommern men, schickten uns aber farbenfro- Junggärtner, dankeschön für diese der letzten Jahre haben wir in he Blumengrüße. Die Blumen wer- gelungene Überraschung! Wir hof- mehreren Wohnwelten Klimaanla- den aus dem Erlös des jährlich fen sehr, dass wir im nächsten Jahr gen installiert. Natürlich können stattfindenden Tulpenballs finan- wieder die Tulpenkönigin und die sich die Bewohner auch von innen ziert und kommen von Aschaffen- Junggärtnergruppe persönlich bei kühlen: zum Beispiel mit Wasser- burger Floristen und Gärtnereien. uns im Haus begrüßen dürfen. melone und Eiskaffee. Auch das gibt es natürlich in den Wohn- welten - und das nicht nur an hei- ßen Tagen! ETHIKCAFÉ Die monatlichen Treffen des Ethik- Auch für Mitarbeiter gab es ein cafés mit interessanten Themen Gesprächsangebot in der Cafete- können zurzeit leider nicht in ge- ria. Sie stehen vor der Herausfor- wohnter Weise stattfinden. Unsere derung, Bewohner zu pflegen und Ethikbeauftragte Birgit Brunn bie- zu betreuen, aber gleichzeitig Ab- tet aber gerade in dieser Situation stand halten zu müssen. Auch die ihre Unterstützung an. Distanz zu den Kollegen und die So traf sie sich mit den Bewohnern Sorge, dass man sich und andere des Erdgeschosses, um mit ihnen anstecken könnte, beschäftigt sie. über die Einschränkungen durch Birgit Brunn ist immer dienstags das Coronavirus zu sprechen und im Haus und steht für persönliche auch darüber, welche Sorgen und Gespräche gern zur Verfügung. Nöte damit verbunden sind.
HAUSNACHRICHTEN SOMMERKONZERT INTERNATIONALER TAG DER PFLEGE Das Sommerkonzert der Musik- Unter dem Motto »Vergiss-mein- Hauke Stichauer aus diesem An- schule fand in kleinem Rahmen nicht« stand der diesjährige inter- lass den Mitarbeitern des St. Elisa- auf unserer Terrasse statt. Die Mu- nationale Tag der Pflege. Dieser beth Grüße. Passend zum Motto siklehrerinnen Katharina Schuh- wird immer am 12. Mai begangen, gab es auch Post-it-Klebezettel, werk und Alma Flammersberger dem Geburtstag von Florence damit im allgemeinen Alltags- mit ihren Schülern trugen Stücke Nightingale, der Begründerin der stress nichts vergessen wird. Gera- mit Trompete und Akkordeon vor. modernen Krankenpflege. de in dieser Zeit mit ihren beson- Der Rotary Club Aschaffenburg Anke Sauer, examinierte Kranken- deren Anforderungen freuten sich schickte Blumengrüße. Da diese schwester im Pflegewohnbereich 1 die Mitarbeiter über diese nette nicht wie sonst persönlich über- und Gemeindeschwester der Geste, die zeigt, dass sie nicht reicht werden konnten, übergab Christuskirche, überbrachte im Na- vergessen werden und ihre Arbeit Dr. Ulrich Reuter stellvertretend men ihrer Gemeinde und Pfarrer wertgeschätzt wird. für alle ein »Flammendes Käth- chen« an Bewohnerin Anneliese Hohmeyer. FRISÖR GARTEN DIGITALISIERUNG Wohl dem, der einen Garten hat! Seit einiger Zeit sind in den Fluren Seit 1985 ist das Friseurteam Hahn Altenpflegerin Carolina Hermann der Wohnbereiche Tablets an den zuverlässig jede Woche für unsere und Bewohnerin Rita Büdel legten Wänden installiert. Mit Einführung Bewohner da. Doch auch sie durf- einen kleinen Stadtgarten an: Sie des Programms »Sinfonie Touch« ten für zwei Monate ihre Kunden ernteten Gurken, Tomaten und können unsere Pflegekräfte damit im St. Elisabeth nicht bedienen. Zucchini. Rita Büdel kümmerte direkt beim Bewohnerzimmer do- Groß war die Freude, als sie wie- sich täglich um die Pflanzen. Ein- kumentieren. Bisher gab es noch der ihre Arbeit aufnehmen konn- mal beobachteten unsere Bewoh- immer einige wichtige Nachweise, ten. Burgl Hahn und ihre ner sogar ein Eichhörnchen. Das die handschriftlich in Listen festge- Mitabeiterin Erika Adrian mussten ließ sich durch nichts aus der Ruhe halten wurden, etwa Trink- und dann gleich ein paar Sonder- bringen. Ernährungsprotokolle oder Lage- schichten einlegen. Derzeit kön- rungspläne. Jetzt dokumentieren nen nur zwei Kunden gleichzeitig wir das komplett digital - und ver- im hauseigenen Friseursalon be- einfachen damit die notwendige dient werden. Bitte kommen Sie Dokumentation. auch weiterhin nur nach vorhe- riger Terminabsprache durch die Pflegekräfte in den Friseursalon!
MITARBEITER Seit März unterstützt Altenpflegerin Ursula Altenpflegerin Maria Thomas Hofmann Martina Becker Bienia hat das Rentenalter Brand war insgesamt arbeitet seit 10 Jahren unser Team erreicht, arbeitet aber 30 Jahre bei uns tätig, als Geronto-Fachkraft in der Verwaltung. weiter in Teilzeit. zuletzt in der Betreuung. in der Betreuung. Vahdeta Karahasanovic hat Evi Kirsch arbeitet Seit April unterstützt ihre Fortbildung zur seit 10 Jahren als Bernard Martinez Betreuungsassistentin Betreuungsassistentin das Küchenteam als erfolgreich abgeschlossen. im Wohnstift. hauswirtschaftlicher Assistent. Unsere Finanzbuch- Die hauswirtschaftliche Seit Juli ist Jessica Sabine Wenzel hat halterin Rita Salg Assistentin Farzaneh Stöcker-Müller ihre Fortbildung zur ging Ende April in den Sedaghat unterstützt seit unsere neue Betreuungsassistentin Ruhestand. Alles Gute! April unser Küchenteam. Finanzbuchhalterin. erfolgreich abgeschlossen.
DAS WAR DER SOMMER SOMMERFESTE Alle hatten sich in diesem Jahr auf das große Sommerfest gefreut, sollte es doch anlässlich des 100- jährigen Bestehens des Caritasver- bandes Aschaffenburg etwas ganz Besonderes werden. Doch das Co- ronavirus hat leider auch hier un- sere Pläne durchkreuzt. Aber das Fest ganz ausfallen lassen, wo doch die Bewohner in diesem Jahr schon auf so Vieles verzichten mussten? Das war natürlich keine Alternative. Darum feierten wir in diesem Jahr gleich acht Sommerfeste nachein- ander! In jeder Wohnwelt sorgte an unterschiedlichen Terminen Musiker Bernd Straub aus Elsen- feld mit seinem Akkordeon für gu- te Laune. Da wurde auch schon mal das Tanzbein geschwungen. Kein Sommerfest ohne gutes Es- sen: Mit viel Phantasie sorgten die Mitarbeiter für ein abwechslungs- reiches Angebot. Es gab Bowle, Eiskaffee, selbstgebackenen Ku- chen und vieles mehr. Quizspiele, Geschichten und Ge- dichte und die netten Gespräche an den einzelnen Tischen rundeten das Programm ab. Der Nachmit- tag endete mit einem leckeren Abendessen, das in den Wohn- welten zubereitet wurde. So war jedes einzelne Fest doch ein ganz Besonderes und Schönes. Vielen Dank an alle, die zum guten Gelingen beigetragen haben.
DAS WAR DER SOMMER MUSIK UND SPASS Die Terrasse der Cafeteria wurde in den letzten Monaten mehrmals zur Kunstbühne. Da wir auf viele liebgewordene Veranstaltungen und Besuche von Gruppen im Haus verzichten mussten, suchten wir nach anderen Wegen, um den Bewohnern eine Freude zu ma- chen. Auftakt gab der Auftritt von Dreh- orgelspieler Werner Henke mit Mitgliedern der evangelischen Pfarrgemeinde St. Matthäus in Schweinheim. Einige Bewohner hatten sich im Garten eingefun- den, die anderen lauschten von den Fenstern der Wohnbereiche. Die Klinikclowns brachten im Gar- ten die Bewohner zum Lachen. Die freischaffenden Künstler trifft die Coronakrise besonders hart. Da- rum sind wir besonders froh, dass die Clowns dank der Lockerungen ab Juli wieder im Haus auftreten können! AZUBI-PROJEKT Unsere Azubis absolvieren im Rah- men ihrer Ausbildung ein geronto- psychiatrisches Praktikum. Hier liegt der Fokus in der Betreuung der Bewohner. In dieser Zeit ent- standen schöne Kollagen zum The- ma Musik und Handarbeit sowie bunte »Regenmacher«, das sind röhrenförmige, große Rasseln. Au- ßerdem ziert jetzt ein Miniatur- kaufladen die Wohnküche.
SCHWERPUNKT Seit 10 Jahren ist Ulrike Westermann im St. Elisabeth als Pflegedienstleiterin tätig. Wie bringt sie die Qualität im Haus voran? Was treibt sie an? Ein Porträt.
SCHWERPUNKT Der Arbeitstag von Ulrike Westermann beginnt mit beteiligt und koordiniert die Aus- und Weiterbildung, ihrer morgendlichen Runde durch die Wohnbereiche. die Beurteilung und die Förderung von Mitarbeitern. Mit den Wohnbereichsleitern bespricht sie, was an Dabei arbeitet sie eng mit der Fachberatung des Diö- diesem Tag aktuell ansteht, ob Mitarbeiter erkrankt zesanverbandes der Caritas in Würzburg zusammen. sind oder bei welchen Bewohnern etwas Besonderes Von dort erhält sie Informationen zu gesetzlichen vorgefallen ist. Im Team sucht sie nach Lösungen, Neuerungen, die sie umsetzt oder weitergibt. Mit passt Dienstpläne bei Bedarf an und führt kurze Fall- Caritasvorstand und Wohnstiftsleiter Marco Maier hat besprechungen durch. Aber das ist nur ein kleiner Teil sie ihr Büro nicht nur Tür an Tür, beide arbeiten auch ihres umfangreichen Aufgabengebiets. eng zusammen. Die Pflegedienstleiterin trägt die Verantwortung für Ulrike Westermann ist erst auf Umwegen zu ihrem die Pflege der 173 Bewohner des St. Elisabeths. Sie Wunschberuf in die Altenpflege gekommen: »Ich woll- prüft die Einhaltung der Qualitäts- und Expertenstan- te immer einen Pflegeberuf ausüben. Aber auf Em- dards. Diese betreffen alle wichtigen Bereiche der pfehlung meiner Mutter, selbst Krankenschwester, Pflege - Ernährung, Schmerzbehandlung und Dekubi- habe ich zuerst eine Ausbildung zur Bürokauffrau tusprophylaxe sind nur einige von ihnen. Die Einhal- gemacht und viele Jahre als Sachbearbeiterin gearbei- tung dieser einheitlich festgelegten Standards sichert tet. Vor zwanzig Jahren habe ich mir meinen langjäh- die gute Qualität der Pflege und ist auch Maßstab bei rigen Wunsch erfüllt und die Ausbildung zur externen Prüfungen. examinierten Altenpflegerin absolviert.« Bei besonderen pflegerischen Fragen unterstützt Ulri- Der Weg zur Pflegedienstleiterin hat sich Schritt für ke Westermann die Pflegekräfte, spricht mit Ärzten, Schritt ergeben. Direkt nach der Ausbildung kam die Krankenkassen oder Angehörigen und vermittelt, Weiterbildung zur Beauftragten für Qualitätsmanage- wenn nötig. Aber auch eine gute Personalplanung und ment, dann die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung. -steuerung ist für die Qualität der Pflege notwendig. Bis 2010 war sie als Wohnbereichsleitung und stellver- Der Personalschlüssel wird nicht nur nach der Anzahl tretende Pflegedienstleitung im Bernhard-Junker- der Bewohner, sondern auch nach deren Pflegegrad Haus, dem Aschaffenburger Pflegeheim der Arbeiter- berechnet und variiert somit. Dementsprechend müs- wohlfahrt, tätig. sen Mitarbeiter eingesetzt und Dienstpläne gestaltet werden. Die 54-jährige Pflegeexpertin hat die fachliche Auf- Seitdem hat sie im St. Elisabeth vieles mitgestaltet und sicht über das gesamte Pflegepersonal, einschließlich weiterentwickelt. Schon 2013 begann die Planung des Hilfsberufe, Praktikanten und Bufdis. Deshalb ist sie Um- und Neubaus. Von Anfang an war klar, dass nicht auch maßgeblich bei der Einstellung neuer Mitarbeiter nur das Gebäude, sondern auch das Konzept des Marco Maier beglückwünscht Ulrike Westermann zum 10-jährigen Jubiläum. In dieser Zeit hat sie die Pflege im Haus stetig weiter- entwickelt. Genauso wie sich selbst mit Lehrgängen und einem BWL-Studium.
SCHWERPUNKT ULRIKE WESTERMANN PERSÖNLICH Hauses zukunftsfähig gestaltet werden musste. Hier konnte sie viele Ideen einbringen und formte mit praktischen Vorschlägen und kreativen Gestaltungs- ideen das Bauvorhaben mit. Es folgten in den näch- sten Jahren drei Weiterbildungen zur Einrichtungslei- tung, zur Pain Nurse (Schmerzexpertin) und zur Ethikberaterin. Ich lebe im eigenen Haus mit großem Gar- ten in Sommerkahl. Zu meiner Familie ge- hören mein Mann, meine Kinder Scarlett Von 2015 bis 2018 standen dann die Umbaumaßnah- (33 Jahre), Kai (27 Jahre), und Leon (20 men ganz im Fokus. Mit der Renovierung mussten Jahre) sowie Enkelkind Carlotta (3 Jahre) 2017 nach und nach alle Bewohner innerhalb des und die beiden Kinder meines Mannes. Hauses umziehen, was eine logistische Meisterlei- Meine zwei Söhne leben mit im Haus. Zum stung war. Zeitgleich liefen die Schulungen und Work- Haushalt gehören auch drei Zwergziegen shops zur Umstellung auf das neue Wohn- und drei Hunde. Die Hunde Ginger und weltenkonzept. Außerdem wurde die Dokumentation Bounty begleiten mich auch regelmäßig auf das neue System SIS, strukturierte Informations- zur Arbeit ins St. Elisabeth. Ich bin ein sammlung, umgestellt und das Pflegemodell nach Familienmensch und genieße das Leben Dorothea Orem umgesetzt - ein Kraftakt. auf dem Land. In den Wohnwelten werden Menschen mit unter- schiedlichen Einschränkungen und Fähigkeiten ge- pflegt und betreut. Das Umfeld ist nach den jeweiligen Ich bewege mich gern und gehe zweimal Bedürfnissen der Bewohner gestaltet. Die Umsetzung wöchentlich zum Sport. Seit neuestem des Wohnweltenmodells und die Begleitung der sind wir auch mit dem E-Bike unterwegs. Teams bei dessen Weiterentwicklung sind Ulrike Ich laufe immer Treppen und nehme nie Westermann weiterhin ein Herzensanliegen. den Aufzug. Mit Hund Bounty bin ich eh- renamtlich im Einsatz bei der Therapiehun- destaffel der Malteser. Die Besuche sind Bis hierhin kann man erahnen, dass die Arbeitstage sehr berührend. von Ulrike Westermann reichlich ausgefüllt sind. Doch dann trat im März mit der Corona-Pandemie ein Er- eignis ein, was vor noch nie da gewesene Fragen und Schaue immer nach vorn, niemals zurück. Herausforderungen stellte. In enger Zusammenarbeit Man kann nur in der Zukunft etwas verän- mit dem Gesundheitsamt setzte sie die Verordnungen dern. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege um, entwickelte ein Schutz- und Hygiene- konzept. »Lieber nochmal umbauen als in dieser Situa- Nach Sylt…und immer an die Plätze, wo tion stehen!«, beschreibt Ulrike Westermann die Lage die Kinder gerade beruflich unterwegs nach dem 13. März. »Als Pandemiebeauftragte trage sind. ich eine große Verantwortung für eine Risikogruppe. Normalerweise habe ich eine gute Resilienz. Aber da hatte ich schlaflose Nächte. Besonders, als der erste …wenn sich jemand auf den Lorbeeren Coronafall im Haus bekannt wurde.« Gott sei Dank anderer ausruht, aber selbst keinen Bei- blieb das Senioren-Wohnstift von einer Ausbreitung trag leistet. des Virus verschont. …wenn sich jemand für andere einsetzt, Gern würde sie allen gerecht werden: Dem berech- ohne eine Gegenleistung zu erwarten. tigten Wunsch der Bewohner und Angehörigen nach Nähe, dem aber gleichzeitig das Risiko gegenüber-
SCHWERPUNKT Ulrike Westermann in ihrem Büro beim Dienst- plan-Check, im Gespräch mit Wohnbereichsleiter Markus Steigerwald, in einer Fallbesprechung und im Eingangsbereich mit ihrem Hund Bounty, der ausgebildeter Therapiehund ist. steht, dass Menschen krank werden und sterben. Hier Sie wünscht sich, dass sich die in der Coronazeit sieht sie sich auch in der Verantwortung für die Mi- entgegengebrachte Wertschätzung auch in den Ar- tarbeiter und deren Familien. beitsbedingungen niederschlägt. Mit dem kommen- Viele Gespräche mit besorgten Mitarbeitern und An- den Schuljahr beginnt die generalistische Pflegeausbil- gehörigen führte sie in den vergangenen Monaten. Als dung. Das bedeutet, dass die drei Berufsbilder Alten- Pandemiebeauftragte steht sie an vorderster Front, pflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege in was die Umsetzung der Schutzmaßnahmen angeht. einer Ausbildung zusammengefasst werden. »Ich »Das Coronavirus wird uns weiterhin fordern und nur wünsche mir, dass in diesem Zuge die Altenpfleger durch gegenseitige Rücksichtnahme und Vernunft des auch die gleiche Bezahlung erhalten.« Einzelnen kommen wir gut durch diese Zeit.« Am 12. Mai war in der Würzburger Residenz der Staatsempfang »200. Geburtstag von Florence Night- ingale – 200 Jahre Pflegeberuf« der Bayerischen Ulrike Westermann ist nach wie vor voller Tatendrang: Staatsregierung geplant. Ulrike Westermann gehörte »Andere in meinem Alter reden schon von der Rente. zu den ausgewählten Personen, die für Pionierarbeit in Ich arbeite gerne! Wenn ich mal in Rente gehe, wäre der Altenpflege ausgezeichnet werden sollten. Coro- es mein Wunsch, dass sich die Arbeitsbedingungen für nabedingt wurde diese Veranstaltung abgesagt. Wir die Mitarbeiter in der Pflege verbessert haben. Die hoffen sehr, dass sie bald nachgeholt wird. Denn für Personalschlüssel sind einfach noch zu knapp bemes- uns im St. Elisabeth steht fest: Für den unermüdlichen sen. Wir können in unserem Beruf die Arbeit nicht Einsatz für unser Haus hat Ulrike Westermann diesen einfach liegenlassen. Wenn jemand ausfällt, müssen Preis verdient! andere einspringen. Eine gute Pflege ist aber nur mit ausreichenden und zufriedenen Mitarbeitern mög- lich.«
NEUES AUS ST. ELISABETH Es ist Sonntagnachmittag. Das Telefon läutet: Seinen 90. Geburtstag hatte sich Hugo »Ich bin’s, Evelin, wir sind mit dem Rad’l unterwegs und wollten Karpf anders vorgestellt. In einer großen dir einen Brief einwerfen, aber der Wind hat ihn weggeweht. Wir Familie ist das ein Anlass zum Feiern, an sind zurückgefahren und haben ihn gesucht, aber nicht mehr dem man zusammenkommt und sich über gefunden. Es tut mir leid.« das Wiedersehen freut. Doch in diesem Jahr »Schade! Aber danke für deinen guten Willen!« hatte er sich damit abgefunden, dass die Am Abend des gleichen Tages läutet wieder das Telefon. Herbert Feier ausfällt und sich die Gratulationen auf Joeres, ehrenamtlicher Mitarbeiter im St. Elisabeth, ist am Appa- Telefonate und Briefe beschränken würden. rat. Die erste Überraschung erlebte er beim »Schön, Sie zu hören, Herr Joeres!« Durchblättern der Tageszeitung: Da gab es Er berichtet: »Ich fahre soeben meinen Computer hoch und lese schon Gratulationen seiner Familie. Doch da einen Facebook-Aufruf: „Ein Brief wurde gefunden an Frieda die größte Überraschung stand noch bevor: Stumpf von Evelin. Kennt jemand diese Frau und weiß, wo sie Seine Familie hatte ein Ständchen auf der wohnt?“- Frau Stumpf, das sind doch Sie?!« Terrasse organisiert. So konnte er seine Lie- »Ja, und man hat mir auch ben zwar nicht in die Arme schließen, sie gemeldet, dass ein Brief ver- aber zumindest sehen und erleben - eine lorengegangen ist. Super, gelungene Geburtstagsüberraschung! dass gerade Sie auf diese Notiz gestoßen sind.« Wie es weiter geht? Herbert Joeres setzt sich mit dem Am 3. Juni sprach unsere Pflegedienstleite- »Computer-Mann« in Ver- rin in der Sendung »Frag den Freistaat« zum bindung. Christian Ritter Thema »Hat Corona die Familien zusam- heißt der freundliche Finder mengeschweißt?«. In der Coronazeit waren und die beiden vereinbaren, und sind Familien besonders gefordert: zum dass er am nächsten Tag den Beispiel Eltern, die ihre Kinder zu Hause Durch hilfsbereite Menschen Brief im St. Elisabeth einwer- unterrichten, aber auch Senioren in Pflege- und viel Glück erhielt Frieda fen wird. heimen, die schmerzlich auf den Besuch Stumpf doch noch ihren Brief. Gesagt, getan: So kam der ihrer Angehörigen verzichten müssen. Brief auf Umwegen doch Ulrike Westermann berichtete von einzelnen noch bei mir an. Von Herzen gern hätte ich dem aufmerksamen Schicksalen aus unserem Haus, die sehr Finder persönlich gedankt - aber Corona hat das unmöglich berührend waren: Ehepaare, von denen gemacht. Ein Glück, dass es Computer gibt! So konnte ich per noch ein Partner zu Hause lebt, durften sich Computer eine Nachricht an den freundlichen Helfer schicken. nach so vielen gemeinsamen Ehejahren Mein besonderer Dank gilt all den lieben Menschen, die bei der nicht sehen. Sie schilderte auch die Freude, Übermittlung dieses Briefes beteiligt waren. als endlich wieder Besuche möglich waren.
NEUES AUS ST. ELISABETH Besuche sind unter Auflagen möglich. Im St. Elisabeth können sich zurzeit maximal drei An- oder Zugehörige für Besuche regis- trieren lassen. Besuchszeiten sind von Mon- tag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr, und samstags, 10 bis 16 Uhr. Besuche sind nur mit Termin möglich. Alle Besucher werden für die Dauer des Besuchs am Empfang registriert. Das ist eine Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Michaela Marx (links) und Maria Schneider (rechts) übernehmen seit Juli Denn es gibt Tage, an denen weit über 50 das Corona-Besuchermanagement. Anrufe für Termine eingehen. Täglich regis- trieren wir etwa 40-50 Besucher. Damit bei- des reibungslos abläuft, hat das Team vom Empfang jetzt Verstärkung bekommen: Besuch in vertrauter Umgebung oder im Freien allemal eine Maria Schneider und Michaela Marx wur- bessere Alternative. den für diese Aufgabe neu eingestellt. »Es gibt keine Minute, in der ich nichts zu tun habe. Es ist ein ständiges Kommen und Wie lange diese Regelung bestehen bleibt, ist ungewiss. Wir Gehen«, beschreibt Michaela Marx ihre hoffen sehr, dass in absehbarer Zukunft weitere Schritte in Tätigkeit. Richtung Normalität möglich sind. Gleichzeitig besteht mit jeder Lockerung auch die Gefahr, dass das Virus ins Haus getragen wird. Vom Beginn der Krise an konnten sich Angehörige über Bei den Besuchsregeln richten wir uns nach einen internen Link auf unserer Website über die aktuelle Coro- den Handlungsempfehlungen des Bayeri- nalage im Senioren-Wohnstift und die Besuchsregeln inform- schen Staatsministeriums für Gesundheit ieren. Im Corona-Update St. Elisabeth werden auch weiterhin die und Pflege. Der Aufenthalt ist im Einzelzim- aktuellen Informationen zeitnah und transparent weiter gegeben. mer oder im Freien möglich. Spaziergänge in den Fluren oder in den Wohnwelten sind nicht erlaubt. Die Besucher müssen einen Wir bitten alle Freunde, ehrenamtlichen Helfer und Besucher des Mundschutz tragen und die Hygiene- und Hauses um Verständnis, dass das Senioren-Wohnstift zurzeit Abstandsregeln einhalten. Wir haben nicht noch nicht für jeden offen sein kann. Das ist auch für uns sehr - wie andere Pflegeheime - ein gesondertes ungewohnt, und wir möchten das lieber heute als morgen Besuchszimmer eingerichtet. Auch, wenn ändern. Die gesamte Hausgemeinschaft freut sich schon jetzt auf das noch weit weg von Normalität ist, ist ein den Moment, wenn wir wieder die Türen für Sie öffnen können.
NEUES AUS ST. ELISABETH Besondere Fundstücke Teil 7: Die drahtlose Nachrichtenübermittlung über Funk wurde durch die Entdeckung der elektromagnetischen Nach Kriegsende entschieden die Siegermächte, dass Wellen durch Heinrich Hertz im Jahre 1887 möglich. das Rundfunksystem in Deutschland kein zentrales Nach ihm ist die Einheit für die Messung der Radiofre- Instrument der Informationsübertragung mehr werden quenzen benannt. Zunächst wurden elektromag- sollte. Die Rundfunkhoheit wurde auf die Bundes- netische Wellen aber für die Übermittlung länder übertragen. 1950 wurde die »Arbeitsgemein- telegrafischer Nachrichten genutzt. schaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands« (ARD) gegründet. Da den deutschen Sendeanstalten nur wenige Frequenzen im Mittel- und Erst in den 1920-er Jahren gab es in Deutschland erste Langwellenbereich zugeteilt wurden, sendeten sie in Radioapparate. Die Geräte waren durch die eingebau- UKW. Dadurch waren die Reichweiten kürzer, die ten Elektronenröhren sehr groß und schwer. Die An- Sendequalität aber besser. Fernsehen war zu dieser zahl der Röhren machte die Empfangsqualität des Zeit noch selten. Aber das Radiohören im Europa- Gerätes aus, das für den Empfang von Lang- und wellenbereich, zum Beispiel Radio Luxemburg, war Mittelwellen geeignet war. Die ersten Röhrenradios beliebt. Auf den Frequenzanzeigen unserer alten Ra- wurden auf der 1. Großen Deutschen Funk-Ausstel- dios im St. Elisabeth sind deshalb auch immer interna- lung 1924 in Berlin vorgestellt. Die Röhren mussten tionale Sender wie Radio Monte Carlo, Stimme Ameri- sich erst aufwärmen und benötigten nach dem Ein- ka oder BBC eingetragen. schalten einige Minuten Zeit, bis etwas zu hören war. In den 1930-er Jahren wurden Röhrenradios, soge- nannte Volksempfänger, für wenig Geld verbreitet und Im Wirtschaftswunder-Deutschland der 1950-er Jahre von den Nationalsozialisten zu Propagandazwecken galt die Anschaffung eines Radioempfängers als missbraucht. Sie zentralisierten den Rundfunk. Das Zeichen des Wohlstands. Ein Radio war damals noch Hören von »Feindsendern« war verboten. ein Möbelstück mit Edelholzfurnier und goldenen Zier- Alle Radios befinden sich in unserem Wohnstift: Ganz links ein Volksempfänger, wie er in den 30-er und 40-er Jahren üblich war, danach ein Musikschrank mit Radio und Plattenspieler, ein typischer Kasettenrekorder aus den 80-er Jahren, ein Amazon-Alexa-Gerät und ein DAB+ Radio.
NEUES AUS ST. ELISABETH leisten. Die Musikschränke enthielten neben einem sich dabei um einen Minicomputer mit Lautsprecher Radio oft auch einen Plattenspieler, wie bei unserem und Mikrofon. Auf Sprachbefehl kann man Musik, Schmuckstück in der 2. Etage. Manchmal waren auch Nachrichten, aber auch Witze oder Wissensfragen ein Tonbandgerät, später auch ein Fernseher mit abrufen. Das kann sehr unterhaltsam sein. Allerdings eingebaut. Durch das große Volumen hatten die sollte man wissen, dass diese Sprachbefehle vom Un- Geräte auch einen guten Klang. Es gab große Tasten, ternehmen Amazon aufgezeichnet werden, das somit um den Wunschklang einzustellen, bei unserem Gerät Informationen über die persönlichen Interessen des gibt es die Optionen: dezent, Sprache, Orchester und Nutzers sammelt. Jazz. Das Radio nahm einen zentralen Platz im Wohn- zimmer ein. Radiosendungen waren Ereignisse, die man gemeinsam erlebte, wie das unvergessene WM- Seit 2015 gibt es keine Radioübertragung über Mittel- Endspiel in Bern 1954 mit Sprecher Herbert Zimmer- welle mehr. Laut Telekommunikationsgesetz müssen mann. Radios in Neufahrzeugen und alle Radios mit Display ab Ende 2020 digitalen Rundfunk empfangen können, da in näherer Zukunft auch die Aussendung über UKW Ende der 1950-er Jahre wurden die Röhrenradios eingestellt werden wird. Die Radioprogramme werden allmählich von Transistor- oder Kofferradios abgelöst. in Zukunft digital über DAB+ (Digital Audio Broadcast) Da der Empfang durch Transistoren erfolgte, wurden ausgestrahlt. Das bedeutet, dass mehr Programme in die Geräte wesentlich kleiner und brauchten weniger besserer Qualität und mit störungsfreiem Empfang Energie. Autoradios und tragbare Geräte waren jetzt verfügbar sein werden. üblich. Ab 1964 war der Radioempfang in Stereoquali- tät möglich. Mit sogenannten Radiorekordern konnte man Musik aus dem Radio direkt auf Kassette aufneh- Unseren Bewohnerinnen Gertrud Krause und Theresia men. Fecher sind die DAB+ Radios schon lieb und teuer Bewohnerin Reinhilde Wittig erinnert sich: »Mein geworden. Sie hören mit diesen Geräten Radio Horeb. Mann saß immer vor dem Kasten und hat Lieder Das ist ein Sender, der Gottesdienste und Vorträge zu aufgenommen. Fast 3.000 Kassetten waren es! Bis vor christlichen Themen überträgt. Beide Frauen sind stark kurzem habe ich sie immer mal wieder angehört.« Ab sehbehindert und begeisterte Radiohörerinnen: »Für 1981 wurden auch private Radiosender erlaubt, die diesen Apparat würde ich mein letztes Hemd herge- sich nicht über die Rundfunkgebühren, sondern durch ben«, kommt es unisono von beiden, genau wie die Werbung finanzieren. Feststellung: »Wenn man nicht sehen kann und alles dunkel ist, ist man auf Radiohören angewiesen und die Glaubensthemen geben Kraft und Lebensmut.« Mittlerweile ist für viele Menschen das Internet zur Egal, ob über UKW, digital oder aus dem Internet: wichtigsten Informationsquelle geworden. Wir hören Radio hören gehört zu unserem Alltag. Es macht und kaufen Musik über das Internet. Viele Musiker munter, liefert aktuelle Informationen und Musik für stellen via Internet ihre neuen Hits vor. Einige Be- jeden Geschmack - so, wie es in einer Imagekampagne wohner haben »Alexa« für sich entdeckt. Es handelt pro Radio heißt: »Radio. Geht ins Ohr. Bleibt im Kopf.«
NEUES AUS ST. ELISABETH Aktuell lerne ich natürlich noch den Ver- Selbstverständlich habe ich auch schon vor meinem Engagement band, die Mitarbeitenden und Abläufe bess- im Verband vom St. Elisabeth gehört. Das Wohnstift hat auch er kennen. Darüber hinaus versuche ich weit über die Grenzen Aschaffenburgs hinaus, bis in den tiefen mich nach und nach mit den vielen Ko- Spessart nach Heimbuchenthal, einen sehr guten Ruf. St. Elisa- operationspartnern in Stadt, Landkreis und beth steht für mich für höchste Qualität in Pflege und Betreuung. Diözese zu vernetzen. Ich gehe davon aus, Als Caritas-Einrichtung mit katholischem Profil, aber natürlich dass es auch noch einige Monate dauern auch für die christlichen Werte, die in der täglichen Arbeit im wird, bis ich mir einen umfassenden Über- Haus und insbesondere im Umgang mit Bewohnern und Ange- blick verschafft habe und alle Personen hörigen gelebt werden. kenne, die für meine Arbeit wichtig sind. Für mich ist das gleichzeitig eine Art Bestand- saufnahme. Ja, ich war gleich zu Beginn meiner Tätigkeit zu Gast im Wohn- Wenn diese geschafft ist, werde ich mir stift und konnte das Haus bei einem kleinen Rundgang in Augen- zusammen mit meinem Vorstandskollegen schein nehmen. Nach den umfassenden Umbaumaßnahmen Marco Maier Gedanken machen, welche bietet das Haus zusammen mit dem schönen Innenhof - wie ich Schlüsse für mögliche Veränderungen wir finde - ein wunderbares Ambiente. Ich hatte den Eindruck, dass daraus ziehen und welche strategischen die Bewohner gern hier leben, die Mitarbeitenden gern hier Ziele und Schwerpunkte wir mittelfristig für arbeiten und es insgesamt ein gutes Miteinander gibt. den Verband setzen möchten. Gleichzeitig beschäftigen uns natürlich viele Fragen der Covid-19-Pandemie, insbesondere auch die finanziellen Auswirkungen, die die Finanz- Nach 29 Jahren als Geschäftsführer des Caritas-Verbandes situation in unserem Bistum zusätzlich be- Aschaffenburg nahm Dieter Fuchs Ende Juni Abschied in den lasten. Eine weitere Entwicklung, die bereits wohlverdienten Ruhestand. Im Senioren-Wohnstift war er nur auf uns zugekommen ist, ist die Frage, wie hin und wieder zu sehen, dennoch begleitete er unsere Ge- wir die ehrenamtlich geführten Caritas- schicke stets mit viel Weitblick und dafür möchten wir uns an Trägervereine, die beispielsweise die Kitas dieser Stelle herzlich bedanken! Alles Gute für die Zukunft! und Sozialstationen betreiben, zukünftig als Verband besser unterstützen können, da diese zunehmend an ihre Grenzen stoßen.
AUSBLICK Seit 2015 ist Reinhold Deboy Geduld ist stilles Ertragen. Geduld bedeutet ruhiges Aushalten unter einer Diakon der Pfarreiengemeinschaft Last. Das macht nicht immer Freude. Diese Geduld zu haben, ist nicht »Zum Guten Hirten«. Hier schreibt meine Stärke. Ich bäume mich auf gegen alles, was mich hemmt, belastet er seine Gedanken für die nächsten und niederdrückt. Aufrecht will ich durch die Welt schreiten und über alle vier Monate auf. Hindernisse siegen. Die gebeugte Haltung macht mich nervös und verletz- lich, ich fühle mich schwach. Da kommt der oben zitierte Vers aus dem Buch der Klagelieder ins Spiel: Der Herr ist gut zu dem, der auf ihn hofft und gut zu dem, der ausharrt in Geduld und in der Lage ist, auch mal etwas ertragen zu können. Der Hoffnung ist in unserem Textwort eine besondere Bedeutung gege- ben, und manche andere Stellen sagen es mir, dass es Gott wohlgefällt, wenn sein Kind auf seine Güte hofft. Wie sollte es auch anders sein? Wie sollte ich, dem der Herr mit diesem Leben das Herrlichste geschenkt hat, nicht voll Hoffnung und Vertrauen auf seine gütigen Hände schauen? In Zeiten der Not rufe ich mir die Zusage des Herrn lebendig ins Gedächtnis, so kann meine Hoffnung auch in dürrer Zeit grünen. © unsplash | Holger Link In Geduld und Hoffnung versuche ich, optimistisch den Blick nach vorn zu richten. Im Vertrauen auf den Herrn will ich das letzte Drittel dieses Jahres angehen, um dann voller Freude ein neues Jahr mit neuen Perspektiven und Möglichkeiten und natürlich auch Herausforderungen angehen zu können. Ohne Geduld und Hoffnung kann ich diese durch das Virus Ohne Geduld und Hoffnung verursachten Einschränkungen nur schwer überstehen. kann ich diese durch das Virus verursachten Einschränkungen Mit Geduld und Hoffnung freue ich mich auf wieder mögliche Nähe, auf nur schwer überstehen. unbeschwerte Begegnungen, gemeinsame Gottesdienste, vertrauliche Gespräche, unverhüllte, freundliche Gesichter, zwanglose Treffen… In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen Geduld und Hoffnung im Über- fluss für die kommende Zeit. Eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen, auch im Namen des Seelsorgeteams der Pfarreiengemein- schaft »Zum Guten Hirten«, Ihr Diakon Reinhold Deboy.
AUSBLICK Die Meteorologen sprechen bei dieser Erscheinung ständlich, warum eine 77-jährige Frau 1998 gegen den von einer Singularität. Das bedeutet, dass sich diese Begriff Altweibersommer klagte, weil sie sich als Frau Wetterlage nach den Beobachtungen der letzten 200 diskriminiert fühlte. Diese Klage wurde vom Landge- Jahre regelmäßig wiederholt hat. Ähnliche Singulari- richt Darmstadt abgewiesen und so darf der Begriff täten bestehen bei den Eisheiligen (11. bis 15. Mai), Altweibersommer glücklicherweise weiter verwendet der Schafskälte (4. bis 20.Juni) oder den Hundstagen werden - steht er doch für wunderschöne Tage! (22. Juli bis 22. August). Für den Altweibersommer gibt es allerdings kein festgelegtes Datum. Ihren Namen hat diese Zeit vermutlich, weil nach kühlen Nächten die Spinnweben der Baldachinspinnen Ein Hochdruckgebiet sorgt von Anfang September bis im Morgentau wie silberne Fäden aussehen, die dem häufig weit in den Oktober hinein für eine Schönwet- feinen Haar alter Frauen gleichen und bei entspre- terperiode, die sich durch sonnige, milde Tage und chender Thermik durch die Luft getragen werden. kühle Nächte, teilweise mit ersten Nachtfrösten, aus- Auch in anderen Ländern ist diese Zeit bekannt und zeichnet. Diese Witterung sorgt für gute Fernsicht und geschätzt: In Canada färben sich im »Indian Summer« beste Bedingungen zum Wandern. Es ist völlig unver- die Blätter der Ahornbäume in den schönsten Farben. © unsplash | Damian Markutt, Jerome Prax Ob Altweiber- sommer in Deutschland, oder »Indian Summer« in Nordamerika - die Sonne taucht die bunten Blätter in ein warmes Licht.
© unsplash | Rkarl Lee | Markus Spiske AUSBLICK In den Altweibersommer fällt auch meist die Ernte, besonders von frost- empfindlichem Gemüse und Obst. Wenn die Nächte kälter werden, entziehen die Bäume den Blättern das Blattgrün, das Chlorophyll, und spei- Es ist auch die beste Zeit, um im Garten Stauden und chern es. Das lässt die Blätter gelb, rot, orange und Gehölze zu pflanzen, weil sich die jungen Pflanzen in braun werden. dieser Zeit zügig in der Erde verwurzeln. Wenn man ein neues Gemüsebeet anlegen möchte, wird jetzt der Boden vorbereitet. Am 23. September ist der kalenda- Der Altweibersommer ist auch die Zeit der Ernte. Ge- rische Herbstanfang, an diesem Tag besteht Tag- und müse, das frostempfindlich ist, wie Zucchini, muss Nachtgleiche. Nutzen Sie doch die schönen Momente, jetzt geerntet werden. Die Kartoffeln werden eingela- wenn die Tage jetzt kürzer werden. Genießen Sie die gert. Auch Äpfel, Birnen und Zwetschgen sind jetzt letzten warmen Sonnenstrahlen und freuen Sie sich reif. Kürbisse werden gern zu Suppe verarbeitet. Ab über all das Schöne, was der Herbst zu bieten hat! Anfang September gibt es auch schon den ersten jungen Wein. Das Weinlaub färbt sich bunt. Nüsse und Esskastanien runden das üppige Herbstprogramm ab. Die Erntezeit bietet auch Gelegenheit, sich für alles Gute zu bedanken: am 4. Oktober ist Erntedankfest! Dieses Unternehmen unterstützt KONTAKT [Ihr Logo] Hier könnte Ihre Anzeige stehen. Mit einer Spende von 400 Euro unterstützen Sie ein Jahr lang die Hauszeitschrift des Senioren-Wohnstifts St. Elisabeth. Bitte wenden Sie sich an Andrea Weyrauther (Kontaktdaten auf Rückseite).
PINNWAND Dem Pfarrer werden andauernd aus dem Obstgarten Früchte gestohlen. Er stellt ein Schild Ich bin in den Garten gegangen auf: »Gott sieht alles!« Am und mag nicht wieder hinaus. nächsten Tag steht darunter: Die goldigen Äpfel prangen »Aber er petzt nicht!« mit ihren roten Wangen und laden ein zum Schmaus. Fliegen zwei Möhren durch Wie ist es anzufangen? die Luft. Sagt die eine: Sie sind mir zu hoch und fern. »Pass auf, da kommt ein Ich sehe sie hangen und prangen Hub-schrapp-schrapp.« und kann sie nicht erlangen und hätte doch einen gern! Sitzen zwei Männer im Zug. Der eine kaut Da kommt der Wind aus dem Westen unablässig Apfelkerne. »Warum kauen Sie und schüttelt den Baum geschwind denn Apfelkerne?«, will der andere wissen. und weht herab von den Ästen »Die machen schlau. Ich habe noch ein den allerschönsten und besten. paar, ich verkaufe Sie Ihnen für fünf Euro.« Hab Dank, du lieber Wind! Der andere kauft die Kerne und fängt eben- falls an zu kauen. Nach einer Weile fährt er hoch: »Für fünf Euro bekomme ich ja be- stimmt zwei Kilo Äpfel, da stecken ja weit mehr Kerne drin!« »Sehen Sie«, meint der erste. »Sie wirken schon.« Was hilft seit einiger Zeit bei der Was hat Heinrich Hertz ent- Wenn Sie die KONTAKT aufmerk- Pflegedokumentation? deckt? sam gelesen haben, sollte die a. Alexa a. Elektrogrill Beantwortung der folgenden b. Smartphone b. Elektromagnetische Wellen Fragen kein Problem für Sie sein. c. Smartwatch c. Elektromotor Und wenn nicht: Sie können je- d. Tablet d. Elektrostrom derzeit nachlesen… Bitte notieren Sie die Lösungen Was stellten die Azubis in ihrem und Ihren Namen auf einen Zet- Unter welchem Motto stand Geronto-Projekt nicht her? tel und werfen Sie ihn bis zum der Tag der Pflege 2020? a. Kollage in die Quiz- a. Flammendes-Herz b. Miniatur-Kaufladen box am Empfang ein. Damit b. Fleißiges-Lieschen c. Regenmacher nehmen Sie an unserer Verlo- c. Rühr-mich-nicht-an d. Tonfiguren sung um ein kleines Geschenk d. Vergiss-mein-nicht teil. war das Quiz offenbar zu schwer. Es gab leider keinen Gewinner!
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Jutta Seitz oder Wir freuen uns über Ihre Marietta Straub-Domainski Kritik und Anregungen zu Tel. (06021) 355-0 unserem Haus und unserer info@senioren-wohnstift.de Hauszeitschrift KONTAKT. Hohenzollernring 32 63739 Aschaffenburg Verantwortlich: Tel. (06021) 355-0 Marco Maier Fax (06021) 355-999 Andrea Weyrauther info@senioren-wohnstift.de Petra Götzinger www.senioren-wohnstift.de Redaktion und Satz: Tel. (06021) 355-905 Petra Götzinger Träger des Senioren-Wohnstifts petra.goetzinger@ St. Elisabeth ist der Caritasverband Holger Minning Aschaffenburg - Stadt und Landkreis e.V. senioren-wohnstift.de Dieses Unternehmen unterstützt KONTAKT
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