10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG

Die Seite wird erstellt Armin Engelmann
 
WEITER LESEN
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
10 J A H R E
                    SCHLOSSMEDIALE
                       WERDENBERG
                         INTERNATIONALES FESTIVAL
                       FÜR ALTE MUSIK, NEUE MUSIK
                          UND AUDIOVISUELLE KUNST
                                 3. – 12. JUNI 2022
                            SCHLOSS WERDENBERG

schlossmediale.ch
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
ROMAN SIGNER KÜNSTLER IM FOKUS
BEAT FURRER KOMPONIST IM FOKUS
ADAM ASNAN SOUNDDESIGN
ALEXA VON WEHREN AERIAL DANCE
AMÉLIE SAADIA ALT
ANDREAS AREND LYRA POLYVERSALIS
ANDREW DIGBY POSAUNE
ARKADY SHILKLOPER ALPHORN
BO WIGET PERFORMANCE
CARLOS HIDALGO KOMPOSITION
CHRISTIAN HIERONYMI VIOLONCELLO
CHRISTIAN ZEHNDER OUTER-SPACE-JODEL
CLARE WILKINSON MEZZOSOPRAN
DANIEL ROSIN VIOLONCELLO
DANIEL SAILER KONTRABASS
DAVID FELDMAN COUNTERTENOR
DAVID SONTÒN CAFLISCH VIOLINE
DONATA WENDERS FOTOGRAFIE
DORIS BÜHLER-AMMAN JODEL
DORON SCHLEIFER COUNTERTENOR
ELAINE BLUMER PUPPENSPIEL
FELIX SCHWANDTKE BASS
FLAVIO CURY STIPENDIUM
FRANUI MUSICBANDA
GABRIELLA AIELLO GESANG, KASTAGNETTEN
GABRIELLE DANNENBERGER & MIRIJAM SPENDOV ZEICHUNGEN
GAIA GAIBAZZI KONTRABASSKLARINETTE
GENEVIEVE CAMENISCH VIOLA
GRABSER BERGFINKLI JODEL
GUDRUN BARENBROCK STIPENDIUM
HANNA HERFURTNER SOPRAN
HILLE PERL VIOLA DA GAMBA
IRINA UNGUREANU SOPRAN/SCHAUSPIEL
ISA WISS JODELSPEZIAL
JESSICA PORTER MARIMBA
KATHARINA DUSTMANN RAHMENTROMMELN
KATHARINA LEPIK FOTOGRAFIE
LAURA SIEGMUND TANZ
LEE SANTANA LAUTE, E-GITARRE
LUCIA CARRO VEIGA SCHLAGZEUG
MANFRED SPITALER KLARINETTE
MANON GREINER TANZ
MARCO AMBROSINI NYCKELHARPA
MARTIN ANDERSSON VIDEO DESIGN
MATTHIAS LOIBNER DREHLEIER
MEIKE HERZIG BLOCKFLÖTEN, SERPENT
MICHAEL WOLF SCHAUSPIEL
NATHALIE HUBLER PUPPENSPIEL
NILS TANNERT MARIMBA, PERKUSSION
OLIVER SCHMID & ANNA KUBELIK INSTALLATION
OLIVIA STAHN SOPRAN
PETER RABANSER OUD, CHALUMEAU, TAMBURELLO
REBECCA LANE FLÖTE
RICCARDA CAFLISCH FLÖTE
RICCARDO DELFINO HARFE
SARAH BUCHLI YOGA
SARAH HILLEBRECHT PERFORMANCE
SARAH LINDERMAYER SEILTANZ
SARAH RÜEGG JODEL
SOFIA SULDINA VIOLINE
THIS ISLER WANDERUNG
TIM KARWEICK TENOR
TOBIAS LINDNER ORGEL
UTA NEUMANN VIDEO
VANESSA COOK AERIAL DANCE
VANESSA PORTER PERKUSSION
VERONIKA SKULPLIK VIOLINE
WIEBKE PÖPEL DOKUMENTATION
XOÁN- XIL LÓPEZ KLANGINSTALLATION
YA-WEN FU STIPENDIUM
ZIV BRAHA THEORBE
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
4                                                                                        5

VEREHRTES PUBLIKUM

Ein guter Ruf widerhallt in einem klaren und gut hörbaren Echo! Zum zehnjährigen
Jubiläum schallt der Hall aus einem unermüdlichen Schaffen der Organisatorinnen und
Organisatoren des Festivals wider: Künstlerinnen und Künstler, die von weit herreisen,
um in den alten Gemäuern des Schlosses musizieren zu dürfen. Ein Publikum, das auch
dieses Jahr wieder in den Hallen und Räumen Musik und Kunst vom Besten hören,
sehen und geniessen will. Die Schlossmediale wartet auch zum Jubiläumsfestival mit
einem Reigen von Performance bis Musik aus der Renaissance auf, der in uns noch
lange nachklingen wird. Wir gratulieren herzlich und freuen uns jetzt schon auf das
Kommende.

Tanja Scartazzini
Leiterin Amt für Kultur Kanton St.Gallen

Die Schlossmediale feiert schon ihr zehnjähriges Jubiläum. Während dieser Zeit gelang
es der künstlerischen Leiterin, Mirella Weingarten, international erfolgreiche Künst-
lerinnen und Künstler ins Schloss einzuladen, die sich von der aussergewöhnlichen
Atmosphäre für ihre Werke inspirieren liessen, dem Schloss seine alten Geschichten
entlockten und sie verwandelten. Dieses Jahr steht die Mediale unter dem Motto ECHO.
Ein Thema, das Gelegenheit bietet, dem Hall von Vergessenem nachzuspüren, mit
der Wiederholung als Form der Reflexion etwas neu zu erleben, erneut die besondere
Atmosphäre des Schlosses zu geniessen und der Fantasie in diesen zehn Tagen freien
Lauf zu lassen. Spüren und hören Sie mit uns dem Thema ECHO nach!

Katrin Glaus
Präsidentin Verein Schloss Werdenberg
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
6

ECHO IST ERINNERUNG                                                                     Und wir feiern die Stimme: Vom Juchzer bis zu Obertongesängen, bei denen sie in Zwie-
                                                                                        klang mit sich selbst tritt, vom hohen Sopran bis zum tiefsten Bass, vom Klang der sich
                                                                                        fein ineinander spinnenden Stimmen von Countertenören bis zum grossen Chorklang.
                                                                                        Dass wir Hille Perl, Donata Wenders, Sarah Hillebrecht, Matthias Loibner und Olivia
                                                                                        Stahn wieder im Schloss begrüssen dürfen, ist ein Echo aus dem Glück vergangener
                                                                                        Schlossmedialen. Mit der Schlagzeugvirtuosin Vanessa Porter blicken wir in die
Hier in den Bergen kehrt an manchen Orten, wenn wir                                     Abgründe pathologischer Zweisamkeiten, Sarah Hillebrecht hält für uns täglich einen
uns nur selber laut genug rufen, unsere Stimme zu uns                                   Moment lang inne und Donata Wenders verschiebt die Zeit. Mit der Musicbanda Franui
zurück, ein Nachhall von Sekunden. Die Schlossmediale                                   reisen wir zu unseren Nachbarn ins Toggenburg, eine lang ersehnte Zusammenarbeit
lässt es länger hallen:                                                                 nach vielen Jahren freundschaftlicher Verbundenheit mit der Klangwelt. Der Künstler
                                                                                        Roman Signer und der Komponist Beat Furrer, unsere Künstler im Fokus, schlagen
Wir feiern unser Jubiläum, eine Erinnerung an zehn Jahre                                den Bogen vom zarten, inneren Echo zum fulminanten Krach.
Alte Musik, Neue Musik und audiovisuelle Kunst, an zehn
Jahre Brückenschläge der Sparten, an Wandelkonzerte                                     Auch an der Schlossmediale sind die grossen Veränderungen der Welt in den letzten
und Ausstellungen, an Performances, Workshops,                                          Jahren nicht spurlos vorbei gegangen, und gegen den Virus hat sie sich letztes Jahr
Video-, Raum- und Klanginstallationen, an die Kinder-                                   erfolgreich aufgebäumt.
mediale, an wagemutige Aussenspielstätten, an hunderte von inspirierten Künstlerinnen   In Kriegszeiten wird unser Vertrauen in die Welt tief erschüttert, und natürlich stellt sich
und Künstlern, die dem Schloss ihre Ideen, Stimmen, Klänge und kreativen Hände          in diesen Zeiten die Frage der Relevanz von Kunst. Vielleicht erinnert sie uns gerade
geliehen und geschenkt haben: zart, wild, laut, leise, und voller Leidenschaft.         jetzt daran, dass der Mensch ein gestaltendes, schöpferisches Wesen ist, welches die
Wir erinnern uns an ein neugieriges, wachsendes und treues Publikum und danken          Möglichkeit hat, mit seiner Kreativität von sich aus ein Zeichen gegen die Zerstörung
dem Schloss für seine offenen Tore und seine Wandelbarkeit, für unsere wunderbaren      zu setzen, und einen Nachhall zu erzeugen, der lange klingt: in unseren Ohren, Augen,
Zeitreisen in seinen Mauern und freuen uns auf die, die noch kommen.                    und Herzen.

In der Mythologie ist die liebende Bergnymphe Echo zu einer Stimme verkümmert, die      Wir freuen uns auf Sie.
die letzten Worte des Jünglings Narziss immer wiederholen muss. Narziss wiederum        Ihre
verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild im Wasser, welches bei jeder Berührung
                                                                                        Mirella Weingarten
zerstört wird. In Hall und Widerhall, in Zwiesprache und Zwiegesang, in Spiegelung
                                                                                        Künstlerische Leiterin
und Doppelung, im Zwilling und im Gegenüber greifen wir das Jahresthema akustisch
und visuell auf.
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
8

AUF EINEN BLICK                                                               Sonntag, 5. Juni
                                                                              ECHO
                                                                                                                          Montag, 6. Juni
                                                                                                                          ECHO DER BERGE
                                                                                                                                                               Dienstag, 7. Juni
                                                                                                                                                               ECHO
                                                                              12.00 – 16.00 / 18.00 – 20.00 Uhr,          08.00 – 18.00 Uhr,                   13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung
                                                                              Ausstellung (Seite 15)                      eine Wanderung für Aug’ und Ohr      (Seite 15)
                                                                              ICH WILL, ALLZEIT!                          mit This Isler vom Voralpsee über
                                                                              16.30 Uhr, Konzertperformance               den Margelkopf nach Malbun (nur
                                                                              Schloss Werden­berg                         bei gutem Wetter) (Seite 57)
Freitag, 3. Juni                        Samstag, 4. Juni                      20.00 Uhr, Konzert Kirche                   ECHO
GARTEN DER STIMMEN                      ECHO                                  Alt St. Johann                              13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung
18.00 Uhr, Eröffnungs­konzert           12.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung        eine klangvolle Reise vom Schloss           (Seite 15)
Werke von Carlo Gesualdo, Claudio       (Seite 15)                            Werdenberg ins Toggenburg
Monteverdi, Lucia Ronchetti, Sidney     KÜNSTLER­G ESPRÄCH                    mit der Musicbanda Franui, zahl­-
Corbett u.a.                            14.00 Uhr, mit Roman Signer und       reichen Alphörnern, den Jodel­
Vokal­ensem­ble The Present, Lee        Carlos Hidalgo (Seite 48)             urstimmen Isa Wiss, Doris Bühler-
Santana (Laute, E-Gitarre) (Seite 21)                                         Ammann, Sarah Rüegg und als
                                                                              Special Guest der «Outer-Space-
ECHO                                                                          Jodler» Christian Zehnder                                                        DIE STIPENDIATIN­NEN
20.00 Uhr, Vernissage                                                         Werke von Friedrich Silcher,                                                     UND STIPENDIATEN
Werke von Roman Signer & Carlos                                               Johannes Brahms, Gustav Mahler                                                   STELLEN VOR
Hidalgo, Donata Wenders, Sarah                                                und Musik aus den höchsten Alpen­                                                18.30 Uhr, Performances, Gespräche,
Hillebrecht, Gabi Dannenberger &                                              regionen – alles verwandelt und                                                  Schloss­führung mit den Stipendia-
Mirijam Spendov, Xoán-Xil López,                                              doch erkennbar (Seite 26)                                                        tInnen der Ausstellung (Seite 15)
Anna Kubelik und Oliver Schmid,
Katharina Lepik, Martin Andersson,
                                                                              KOPRODUKTION MIT DER KLANGWELT TOGGENBURG   KINDERMEDIALE
Wiebke Pöpel und den StipendiatIn-                                                                                        DAS DOPPELTE
nen Ya-Wen Fu, Flavio Cury, Gudrun                                                                                        LOTTCHEN
Barenbrock (Seite 15)                                                                                                     11.30 Uhr, mit dem Figurentheater
                                                                                                                          St.Gallen (Seite 25)                 Samstag, 4. Juni – Sonntag, 12. Juni
SCHATTEN                                ZWIE­L ICHTERN
21.30 Uhr, Seiltanz­performance         20.00 Uhr, Installationskonzert                                                   BALLADS WITHIN                       INNERE STIMME – YOGA
                                        Werke von Salvatore Sciarrino, Beat                                               A DREAM                              MIT SARAH BUCHLI
mit Sarah Linder­mayer und Andrew                                                                                                                              10.00 – 11.00 Uhr (Seite 55)
                                        Furrer u.a.                                                                       20.00 Uhr, Konzert
Digby (Posaune)
                                        mit den Grabser Bergfinkli (Jodel),                                               mit Hille Perl (Viola da Gamba),
                                                                                                                          Andreas Arend (Lyra Polyversalis),   Samstag, 4. Juni – Sonntag, 12. Juni
                                        Rebecca Lane (Flöte), Olivia Stahn
                                        (Sopran), Uta Neumann (Video),                                                    Veronika Skuplik (Violine), Clare    VON ANGESICHT
                                        Vanessa Porter (Glocken), Andrew                                                  Wilkinson (Gesang)                   ZU ANGESICHT
                                        Digby (Posaune), Adam Asnan (Ton)                                                 Werke der Alten Musik von Henry      Performance mit Sarah Hillebrecht
                                        (Seite 22)                                                                        Purcell, Henry Eccles, Robert        Beginnzeiten auf der Website und
                                                                                                                          Johnson, Jean Richafort u.a.         auf den Tagesplakaten der Schloss-
                                                                                                                          (Seite 29)                           mediale (Seite 15)
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
Mittwoch, 8. Juni                  Donnerstag, 9. Juni                   Freitag, 10. Juni                        Samstag, 11. Juni                       Sonntag, 12. Juni
              ECHO                               ECHO                                  ECHO                                     ECHO DER BERGE                          ECHO
              13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung     13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung        13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung           08.00 – 18.00 Uhr, eine Wanderung       13.00 – 17.30 Uhr, Ausstellung
              (Seite 15)                         (Seite 15)                            (Seite 15)                               für Aug’ und Ohr                        (Seite 15)
              MEINE OLJA, MEIN                                                         DER BERG ANTWORTET                       mit This Isler vom Voralpsee über       RETROUVÉ
              ANTOSCHKA                                                                20.00 Uhr, Konzert                       den Margelkopf nach Malbun (nur         18.00 Uhr, Konzert
              20.00 Uhr, musika­lische Lesung                                                                                   bei gutem Wetter) (Seite 57)
                                                                                       das Ensemble ö! zu Gast in Werden­                                               die Ensembles Oni Wytars und Syn.de
              der Briefwechsel von Anton                                               berg                                     ECHO                                    spielen auf, dass sich die Balken
              Tschechow und Olga Knipper in                                            Irina Ungureanu (Sopran), David          13.00 – 19.00 Uhr, Ausstellung          biegen
              der Bearbeitung «Mein Herz, mein                                         Sontòn Caflisch (Vio­line), Riccarda     (Seite 15)                              Marco Ambrosini (Nyckelharpa),
              Hund» von Andrea Clemen                                                  Caflisch (Flöte), Genevieve Camenisch                                            Meike Herzig (Blockflöten, Serpent),
                                                                                                                                ZWIEFACHER TON
              mit Irina Ungureanu und                                                  (Viola), Christian Hieronymi (Violon­    14.00 – 15.30 Uhr, Workshop             Katharina Dustmann (Rahmen­
              Michael Wolf                                                             cello), Manfred Spitaler (Klarinette),                                           trommeln), Riccardo Delfino (Harfe),
                                                                                                                                «mit sich selbst singen» – Oberton­
              Musik: Matthias Loibner                                                  Daniel Stalder (Schlag­zeug)                                                     Peter Rabanser (Gesang, Oud,
                                                                                                                                workshop mit Christian Zehnder
                                                                                       mit Werken von Beat Furrer, Steve                                                Chalumeau, Dudelsäcke, Tambu­
              (Seite 31)                                                                                                        (Seite 56)
                                                                                       Reich, Philip Glass, David Sontòn-                                               rello), Gabriella Aiello (Gesang, Kas-
                                                 FOLIE À DEUX                          Caflisch u.a. (Seite 35)                 KÜNSTLER­G ESPRÄCH                      tagnetten), Nils Tannert (Marimba,
                                                 20.00 Uhr, Konzert                                                             18.00 Uhr, mit dem Komponisten          Perkussion) (Seite 38)
                                                 die Schlagzeugerin Vanessa Porter                                              Beat Furrer (Seite 47)
                                                                                                                                                                        GRANDE FINALE
                                                 lädt ein in den Echoraum pathologi-                                            HALL UND WIDERHALL                      OPEN EARS!
                                                 scher Zweisamkeit                                                              20.00 Uhr, Konzert                      ab 20.00 Uhr, Spinatkanon-Perfor-
                                                 Vanessa Porter (Schlagzeug und                                                 UA Auftragswerk der Schlossmediale      mance mit Bo Wiget
                                                 Marimba)                                                                       von Beat Furrer                         mit dem Chor der Werdenberger
                                                 Werke von Vinko Globokar, Salvatore                                            mit dem Ensemble Cordis in Custodia,    Schloss-Festspiele
                                                 Sciarrino, Steve Reich u.a.                                                    (Countertenöre, Laute, Viola da         danach offenes Singen und Musizie-
                                                 (Seite 32)                                                                     Gamba, Orgel), Gaia Gaibazzi            ren für alle, die sich auf die Bühne
                                                                                                                                (Kontra­bass­klarinette), den Porter-   stellen möchten (Seite 41)
                                                                                                                                Schwestern (Schlagzeug und Ma-
                                                                                                                                                                        NACHKLANG
                                                                                                                                rimba), Laura Siegmund und Manon
                                                                                                                                                                        22.00 Uhr, Performance
                                                                                                                                Greiner (Tanz)
                                                                                                                                                                        die Luftartisten ÖFF ÖFF fliegen zum
                                                                                                                                Werke von Claudio Monteverdi,
                                                                                                                                Johann Sebastian Bach, Robert Lloyd,
                                                                                                                                                                        10-jährigen Jubiläum die Schloss-        LEIBLICHES WOHL
                                                                                                                                                                        wand entlang                             IM BISTRO
                                                                                                                                Beat Furrer u.a. (Seite 36)
                                                                                                                                                                        Musik: Martin Andersson                  Wir sorgen während der Schloss­
                                                                                                                                                                        (Seite 42)                               mediale natürlich auch für das
                                                                                                                                                                                                                 leibliche Wohl unserer Gäste:
                                                                                                                                                                                                                 Zur Festivalzeit sind im Bistro im
STAND APRIL 2022                                                                                                                                                                                                 Schlosshof warme und kalte Speisen
PROGRAMM­ÄNDERUNGEN
SIND VORBEHALTEN                                                                                                                                                                                                 er­hältlich. (Seite 95)
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
13
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
15

AUSSTELLUNG
ECHO
Es hallt und widerhallt im ganzen Schloss!         Freitag, 3. Juni          KÜNSTLERINNEN
                                                                             UND KÜNSTLER
                                                   VERNISSAGE
Körperliche und klangliche, schriftliche und                                 Roman Signer
                                                   20.00 Uhr
bildliche Echos werden erlebbar, hörbar, fühl-     SCHATTEN
                                                                             3 SKULPTUREN
                                                                             Installation (2022)
bar. Installationen und Performances, Bilder       21.30 Uhr, Seiltanz­
                                                   performance               Carlos Hidalgo
und Dialoge, Spiegelbilder und Wechselspiele                                 S.O.S VARIATIONS
zwischen Körpern und Apparaturen, zwischen         Freitag, 3. Juni –        für Morsetaste,
                                                   Sonntag, 12. Juni         Stahl­blechpendel,
Innenwelten und Aussenwelten stellen den           AUSSTELLUNG ECHO          Sand und Elektronik,
Besucherinnen und Besuchern unaufhörlich           täglich geöffnet,         zu «3 Skulpturen»
die Frage, wie etwas zurückkommt, wenn es –        genaue Zeitangaben        von Roman Signer
                                                   unter «Auf einen Blick»   Komposition (2022)
in welcher Form auch immer – in den Raum           (Seite 8 – 11)
                                                                             Gabrielle Dannen-
geworfen wird.                                     Dienstag, 7. Juni         berger & Mirijam
                                                   DIE STIPENDIATINNEN       Spendov
Zentraler Teil der Ausstellung ECHO ist das Werk   STELLEN VOR               FRAGILE FISCHE IM
des diesjährigen Künstlers im Fokus Roman          18.30 Uhr, Schloss-       SCHNEE BEI DEN
Signer. Für die Schlossmediale hat er mit DREI     führung, Gespräche,       MAMMUTBÄUMEN
                                                   Performances              Installation (2022)
SKULPTUREN eine Installation entwickelt, in der
                                                   Samstag, 4. Juni –        Sarah Hillebrecht
Klang und Objekt eins werden. Hierzu arbeitet er   Sonntag, 12. Juni         VON ANGESICHT
mit dem zeitgenössischen Komponisten Carlos        VON ANGESICHT             ZU ANGESICHT
Hidalgo zusammen. Zudem hat Signer eine so         ZU ANGESICHT              Sculpture Performance
                                                   Performance mit Sarah     (2022)
schlichte wie wirkungsvolle Installation für den   Hillebrecht, täglich,
                                                                             Anna Kubelik &
Brunnen im Schlosshof erdacht.                     Zeiten auf Web­site und
                                                                             Oliver Schmid
                                                   Tagesplakaten
                                                                             KLANGSTAB 1+2
Im Zentrum der Arbeiten der Stipendiatinnen                                  WOHLTEMPERIERTES
und Stipendiaten steht das Verhältnis von Aussenwelt und Innen-              HYGROMETER III, POS.5
                                                                             Bespielbare Installation
welt und die Frage, wie dieses unser Leben beeinflusst. Gudrun
                                                                             (2022)
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
Barenbrocks SAM E SAM E BUT DIFFE RENT lädt ein zur lustvollen        Katharina Lepik           Die filigrane, mit Tropfen Klang erzeugende Installation «Wohltem-     Sarah Lindermayer,
                                                                      VERSCHWISTERUNG                                                                                  Andrew Digby
Wahrnehmung von Unterschieden zwischen Realität und gespie-                                     perierter Hygrometer» der Schweizerin Anna Kubelík hat bereits bei
                                                                      Fotografien (2010)                                                                               SCHATTEN
gelter Figur: Der Raum wird zum Bildträger einer immersiven Land-                               der Schlossmediale 2015 das Publikum verzaubert. KLANGSTAB             Seiltanzperformance
                                                                      Xoán-Xil López
schaftsinszenierung, in der sich die Aussenwelt in der Innenwelt                                1+2 von Kubelík und Oliver Schmid ist eine Weiterentwicklung dieser    (2022)
                                                                      ORGANSCAPE –
des Gebäudes spiegelt. Die Installation RESTS OF AN ECHO des          ORGANISMO I               Klanginstallation, in der mittels eines Fusspedals ein Klangstab zum   Wiebke Pöpel
                                                                      Klanginstallation                                                                                10 JAHRE
Brasilianers Flavio Cury ist eine Art magnetisches perpetuum mobile                             Klingen gebracht werden.
                                                                      (2020)                                                                                           SCHLOSSMEDIALE
aus tausenden, sirrenden Eisenspänen, die sich scheinbar wie von                                                                                                       Alle Dokumentationen
                                                                      Uta Neumann               VE RSCHWISTE RUNG von Katharina Lepik ist eine Serie von
selbst eine Wand hinaufbewegen. Und die taiwanesische Künst-                                                                                                           sämtlicher Schloss­
                                                                      ELEMENTS –                Doppel­p orträts, die die Rolle, die Bezugspersonen in unserem         medialen (2012 – 2021)
lerin Ya-Wen Fu erforscht mit ihrer Multimedia-Installation SPACE     HOLDING SPACE
                                                                      Installation (2018)       Leben einnehmen, bildlich zu fassen versucht: «Bei der Entwicklung     Pipilotti Rist
I N BETWEE N, wie das soziale System unseren Körper, unser
                                                                                                unserer Persönlichkeit spielt die Identifikation mit verschiedenen     TU MICH NICHT
Bewusstsein und unser Verhalten beeinflusst und einschränkt:          Donata Wenders
                                                                                                                                                                       VERLASSEN
                                                                      TRUTH PASSES              Bezugspersonen eine wichtige Rolle. In unserer Jugend legen wir
Eine Verbindung zwischen Raum und Körper macht unseren Kampf                                                                                                           Audiovideoinstallation,
                                                                      THROUGH YOU LIKE          dann zwar Wert auf Individualität, beginnen aber auch, uns an          Dauerleihgabe
zwischen Realität und Imagination erfahrbar.                          WATER THROUGH
                                                                                                                                                                       (2009)
                                                                      YOUR FINGERS              Freunden und Partnern zu orientieren.» Lepiks Porträts visualisieren
Gabrielle Dannenberger und Mirijam Spendov teilen sich seit           Film und Fotografien      diesen Prozess: Zwei Individuen scheinen zu einem gemeinsamen
2019 ihre Gedanken, Assoziationen und Erinnerungen in Form von        Ya-Wen Fu                 Charakter zu verschmelzen und sich zu «verschwistern».
Zeichnungen mit. Wie ein Echo des Alltags spiegelt der Dialog der     SPACE IN BETWEEN
                                                                      Multimedia-Installation   Die Klanginstallation ORGANSCAPE / ORGANISMO I von Xoán-Xil López sind filigrane
beiden Künstlerinnen in FRAGI LE FISCH E I M SCH N EE BE I DE N       & Performance
                                                                                                Skulpturen, die Geräusche der natürlichen Welt imitieren: Seltsame Wesen werden mit
MAM MUT­B ÄUM E N erlebte Momente wider, macht Flüchtiges             (2014 – 2015)
                                                                                                Vogelrufen, Grillengezirpe und Wind in Dialog miteinander treten.
sichtbar, überhöht Seltsames ins Absurde, wandelt Schweres ins        Flavio Cury
Leichte: Eine gesendete Zeichnung löst bei der Empfängerin ein        RESTS OF AN ECHO          Wie lange braucht man, um dem zu vertrauen, was man sieht? An welchem Punkt
                                                                      Installation (2022)
Echo aus, welches wiederum eines auslöst – und das per Post                                     verbindet sich der eigene Atem mit dem der Landschaft? Uta Neumann zeigt in ihrer
                                                                      Gudrun Barenbrock
über einige Jahre.                                                    SAME SAME                 Videoinstallation E LE M ENTS – HOLDI NG SPACE, die zu «La perfezione di uno spirito
                                                                      BUT DIFFERENT             sottile (1985)» von Salvatore Sciarrino entstanden ist, eine vom Menschen erschöpfte,
In ihrer sculpture performance VON ANGESICHT ZU ANGESICHT             Installation (2022)       aber atmende Landschaft.
versucht Sarah Hillebrecht mittels einer Skulptur als manifeste       Martin Andersson
Repräsentation ihres eigenen Ichs mit sich selbst in einen Dialog     PANEM ET CIRCENSES        Zum Abschluss des Eröffnungstages wirft die Artistin und Luftakrobatin Sarah Linder-
                                                                      Klang- und Video­
zu treten: «Es echot von Gesicht zu Gesicht, von einem Auge ins       installation (2022)
                                                                                                mayer in ihrer nächtlichen Performance ihren SCHATTE N als Echo ihrer selbst an die
andere, von einem Herzen ins andere – und zurück. Der Austausch                                 Schlosswand: Leichtfüssig und anmutig schwebt die zierliche Künstlerin in einem Netz
ist direkt, ehrlich und schonungslos, hier wird nichts versteckt,                               von Seilen über den Schlosshof.
nichts begradigt oder krummgenommen.»
10 JAHRE SCHLOSSMEDIALE WERDENBERG
19
21

                       Barbara Strozzi    Carlo Gesualdo       Luca Marenzio       Lucia Ronchetti
                                                                                                        ERÖFFNUNGSKONZERT
WERKE
Wolfgang Heiniger      (1619 – 1677)      (1566 – 1613)        BASCIAMI MILLE,     (*1963)
(*1964)                CHIAMATA A NUOVI   S´IO NON MIRO        MILLE VOLTE         BLUMENSTUDIEN
TOMBOLA (2007)
Luca Marenzio
                       AMORI
                       Clement Janequin
                                          Sidney Corbett
                                          (*1960)
                                                               Teddy Reno
                                                               (*1926)
                                                                                   (2012)
                                                                                   Claudio Monteverdi
                                                                                                        GARTEN DER STIMMEN
(1553 – 1599)          (1485 – 1558)      VELOS LILAS (2020)   BACIAMI TRE VOLTE   (1567 – 1643)
SCALDAVA IL SOL        LE CHANT DES                                                ZEFIRO TORNA
Catherine Lamb         OISEAUX
(*1982)                                                                                                 Die Sehnsucht nach einem Ort, an dem Mensch und Natur im Freitag, 3. Juni
PULSE / SHADE (2018)                                                                                    Einklang sind, ist so alt wie die Menschheit selbst und in Zeiten ERÖFFNUNGSKONZERT
                                                                                                                                                                            18.00 Uhr, 70 Minuten
                                                                                                        der Klimakrise wahrscheinlich dringlicher denn je. Ob im Paradies, INTERPRETEN
                                                                                                        in Arkadien oder den elysischen Gärten: Hier ist die Natur dem Vokalensemble
                                                                                                        Menschen untertan, ganz und gar freiwillig. Die Tiere sind zahm, The Present
                                                                                                                                                                            Hanna Herfurtner, Olivia
                                                                                                        das Klima ist frühlingshaft, und das Essen wächst allen in den Mund
                                                                                                                                                                            Stahn, Amélie Saadia,
                                                                                                        hinein. In heiterer Harmonie leben die Menschen hier zusammen; Tim Karweick,
                                                                                                        ihre Lust kennt keine Sünde, stets sind die Götter ihnen hold. Ein Felix Schwandtke,
                                                                                                                                                                            Lee Santana (Laute,
                                                                                                        zweiter Blick offenbart jedoch, dass solche Paradiese immer einen E-Gitarre)
                                                                                                        Haken haben: Wer sich nicht an die Regeln hält, wird verjagt. Und
                                                                                                        so manche Nymphe in Arkadien wird derart von liebestollen Göttern bedrängt, dass sie
                                                                                                        sich nicht anders zu helfen weiss, als sich in einen Baum, einen Schwan oder gar in
                                                                                                        einen Stein zu verwandeln, der nur noch das Echo anderer wiedergeben kann.

                                                                                                        Das junge Berliner Vokalensemble The Present begibt sich
                                                                                                        im Eröffnungskonzert der Schlossmediale auf die Suche
                                                                                                        nach dem Widerhall goldener Paradiese: Mit Stimmen
                                                                                                        lässt es Blumen sprechen, Lüfte wehen, Vögel singen.
                                                                                                        Kompositionen des 15. und 16. Jahrhunderts von Josquin
                                                                                                        Desprez, Luca Marenzio, Carlo Gesualdo und Claudio
                                                                                                        Monteverdi sind ebenso zu hören wie zeitgenössische
                                                                                                        Töne von Wolfgang Heiniger, Sidney Corbett, Lucia
                                                                                                        Ronchetti und von der preisgekrönten jungen Komponis-
                                                                                                        tin Catherine Lamb.
22

ZWIELICHTERN

Menschliche Stimmen und Laute der Natur im Samstag, 4. Juni             INTERPRETEN
                                                                        Grabser Bergfinkli
geheimnisvollen Halbdunkel uralter Mauern: INSTALLATIONS­               (Jodel), Rebecca Lane
                                              KONZERT
Auch am zweiten Abend der Schlossmediale 20.00 Uhr, 70 Minuten          (Flöte), Olivia Stahn
erschallen Stimmen, ihr Klang und ihr Echo.                             (Sopran), Uta Neumann
                                                                        (Video), Vanessa Porter
Der sanfte, polyphone Gesang der Grabser Bergfinkli durchweht           (Glocken), Andrew
das Schloss genauso wie Beat Furrers schimmerndes, vibrierendes         Digby (Posaune), Adam
                                                                        Asnan (Ton)
«Spazio Immergente I» für Sopran und Posaune.
                                                                        WERKE

Höhepunkt aber ist «La perfezione di uno spirito sottile» für Stimme,   Beat Furrer (*1954)
                                                                        SPAZIO IMMERGENTE I
Flöte und Percussion des 1947 geborenen Sizilianers Salvatore           für Sopran und
Sciarrino, einem Meister des Pianissimo, der geheimnisvoll schil-       Posaune
lernde, fragil wirkende Klanggespinste an der Grenze der Wahr-          Salvatore Sciarrino
                                                                        (*1947)
nehmbarkeit erschaffen hat. «La perfezione» sei ein «musikalisches      LA PERFEZIONE DI
Ritual», das es eigentlich im Freien auszuführen gelte: «In der Nähe    UNO SPIRITO SOTTILE
von Abhängen, Klippen oder endlosen Hochebenen.»

Diese Natur erscheint im Schloss als Videoinstallation mit
sich verdunkelnden Gebirgslandschaften, zart bewegten
Blättern und rhythmisch aufleuchtenden Gesteinsformati-
onen. Inmitten dieser Szenerie stehen sich die Sopranistin
Olivia Stahn und die Flötistin Rebecca Lane wie ausserwelt-
liche Wesen gegenüber. Die Perkussionistin Vanessa Porter
komplettiert die zwielichtige Klanglandschaft mit ihrem
Glockenspiel, dem sie einen gespenstischen Wolkenbruch
entlockt, bis am Ende alles vom Wind davongetragen wird.
24   25

     KINDERMEDIALE:
     DAS DOPPELTE LOTTCHEN

     Eineiige Zwillinge: Sind sie nicht ein vollendetes, menschgeworde-    Montag, 6. Juni
                                                                           DAS DOPPELTE
     nes Echo? Zwei Menschen, zwei Persönlichkeiten, deren Aussehen,
                                                                           LOTTCHEN
     Charakter und Passionen sich ein Leben lang ineinander spiegeln,      11.30 Uhr, Schloss
     sich aber dennoch nie ganz und gar entsprechen? Was ein Sein als      Werdenberg
     Zwilling so bedeutet, hat wohl niemand so witzig und nachdenklich     65 Minuten, für Kinder
                                                                           ab 7 Jahren
     festgehalten wie Erich Kästner in seinem Kinderbuchklassiker «Das
                                                                           SPIEL
     doppelte Lottchen».                                                   Eliane Blumer und
                                                                           Nathalie Hubler
     Die eineiigen Zwillinge Lotti und Luise sind einander noch nie        MUSIK

     begegnet und lernen sich erst in einem Ferienlager kennen. Um         Stefan Suntinger
     dem Rätsel ihrer Trennung auf die Spur zu kommen, fahren sie am       nach dem Roman von
                                                                           Erich Kästner
     Ende des Sommers beide in der Rolle der jeweils anderen zurück
                                                                           EINE CO-PRODUKTION DES
     nach Hause... Ein kniffliges Abenteuer beginnt, aber zwei so mutige   THEATER FABULA! UND DES
                                                                           FIGURENTHEATER ST. GALLEN
     Mädchen geben nicht auf. Denn: Wer über sich hinauswächst, um
     ans Ziel zu kommen, der hat sein Ziel schon erreicht.

     Die beiden Erzählerinnen Eliane Blumer und Nathalie Hubler
     lassen Kästners fabelhaftes Kinderbuch mit abwechslungs-
     reichem Figuren- und Schauspiel für Grosse und Kleine neu
     aufleben und machen daraus eine wundervolle Geschichte,
     die das Publikum zum Nachdenken und zum Lachen bringt,
     aber auch Mut macht und Selbstvertrauen gibt.
26                                                                                            27

ICH WILL, ALLZEIT!

Keine zehn Kilometer wären es vom Toggenburg nach Werdenberg,        Sonntag, 5. Juni
                                                                     EINE KLANGVOLLE
würde sich dazwischen nicht eine kurvenreiche Strasse den Berg
                                                                     REISE VOM SCHLOSS
hinan winden. Auch kulturell stehen sich das Schloss Werdenberg      WERDENBERG INS
und die Klangwelt Toggenburg nahe und ergänzen sich in ihren         TOGGENBURG
                                                                     16.30 Uhr, Konzert-
künstlerischen Visionen: Diese Zusammenkunft ist somit ein längst    performance Schloss
überfälliges Frühlingserwachen.                                      Werdenberg
                                                                     20.00 Uhr, Konzert
Schon am Nachmittag beginnt das Konzert im Schloss: Die einzig-      Kirche Alt St. Johann
artige Osttiroler Musicbanda Franui mischt Volksmusik, Klassik und   INTERPRETEN

Gegenwart in unvergleichlicher Manier auf und stösst im ganzen       mit der Musicbanda
                                                                     Franui, Arkady
Schloss im gemeinsamen Rausch entfesselter Klänge auf die fein-      Shilkloper, den Jodel­
gesponnenen Toggenburger Naturjodel von Doris Bühler-Ammann          urstimmen Isa Wiss,
                                                                     Doris Bühler-Ammann,
und Sarah Rüegg.
                                                                     Sarah Rüegg und als
                                                                     Special Guest der
In Bussen geht es weiter, stimmig und taumelig die Strasse ins
                                                                     Outer-Space-Jodler
Toggenburg hinauf. Wir schlängeln durch Schluchten und durch         Christian Zehnder
                            die Echos ausserirdischer Heimat- BUSTRANSFER
                            lieder, gesungen von Isa Wiss und Hinfahrt 18.15 Uhr,
                                                                     Marktplatz Buchs
                            von Christian Zehnder zwiefach ins Rückfahrt 22.00 Uhr,
                            Tal geschmettert. Die Reise endet Kirche Alt St. Johann
                            in einem gemeinsamen Konzert aller
                            Beteiligten in der Propstei Alt St. Johann – als musikali-
                            sches Festspiel das Publikum und die Nacht verzaubernd.
28   29

     BALLADS WITHIN
     A DREAM
     «Ballads within a Dream» – «Balladen in einem Traum» ist ein Pano-      Montag, 6. Juni
                                                                             KONZERT
     rama englischer Barockmusik, eine Hommage an Elfen und Nymphen
                                                                             20.00 Uhr, 70 Minuten
     mit zarten Klängen voller Liebessehnen und scheuem Zauber: Musik        INTERPRETEN
     für eine Sommernacht! Zum Leben erweckt wird dieser Klang gewor-        Hille Perl (Viola da
     dene Mittsommernachtstraum von der Gambistin Hille Perl, eine der       Gamba), Andreas Arend
                                                                             (Lyra Polyversalis),
     besten deutschen Musikerinnen auf dem Gebiet der Alten Musik,           Veronika Skuplik (Vio-
     die bereits 2014 bei der Schlossmediale zu Gast war, sowie von der      line), Clare Wilkinson
                                                                             (Mezzosopran)
     herausragenden Geigerin Veronika Skuplik, vom Lautenisten Andreas
     Arend und der Mezzosopranistin Clare Wilkinson.
     Die Stimmung dieses besonderen Programms ist mal zwielichtig, mal heiter, mal in Gedan-
     ken versunken. Englische Folksongs und Balladen wie «Greensleeves» und «Black is the
     colour of my true love’s hair» treffen auf Lieder von Henry Purcell, eine mit Titanias Lied
     aus Shakespeares «Sommernachtstraum» unterlegte Weise erklingt, wie auch Melodien
     von Purcells Lehrer John Blow, Lautenlieder und solistische Improvisationen für Theorbe
     und virtuose Streichermusik. Zwei grosse Gambensonaten von Godfrey Finger und Henry
     Eccles lassen die Saitenkünste von Hille Perl funkeln.
     Das Echo spielte in der Barockmusik eine grosse Rolle:
     Es wird in diesem sorgfältig für die Schlossmediale aus-
     gewählten Programm des Ensembles um Andreas Arend
     ebenfalls zu erahnen sein.
30                                                        31

                                                          MEINE OLJA,
                                                          MEIN ANTOSCHKA

                                                          Er ist 38, ein berühmter Dramatiker und ein skeptischer Beobachter      Mittwoch, 8. Juni
                                                                                                                                  MUSIKALISCHE
                                                          menschlichen Treibens. Sie ist 29 und eine leidenschaftliche, das
                                                                                                                                  LESUNG
                                                          öffentliche Leben geniessende Schauspielerin. Sie ist fasziniert von    20.00 Uhr, 70 Minuten
                                                          ihm, doch er ist schwerkrank und hält sie auf Distanz. Doch die Liebe   Der Briefwechsel von
                                                          lässt sich nicht aufhalten, als der grosse russische Schriftsteller     Anton Tschechow und
                                                                                                                                  Olga Knipper in der
                                                          Anton Tschechow 1898 die Schauspielerin Olga Knipper kennenlernt.       Bearbeitung «Mein
                                                                                                                                  Herz, mein Hund» von
                                                          Aber Tschechow lebt wegen seiner Lungentuberkulose weit weg             Andrea Clemen
                                                          von Moskau im mediterranen Jalta, während die lebenslustige Olga MIT
                                                          auf den Bühnen in Moskau und Sankt Petersburg Theater spielt. Irina Ungureanu und
                                                                                                                                Michael Wolf
     «Wenn Du mir Dein Wort gibst, dass keine Seele       Also reisen unzählige Briefe tausende Kilometer weit und verleihen
                                                                                                                                MUSIK
     etwas von unserer Hochzeit erfährt, bis sie statt-
                                                          Tschechows Liebe und Olgas Sehnsucht eloquenten Ausdruck. Ein Matthias Loibner
     gefunden hat, dann heirate ich Dich meinetwegen
     am Tag meiner Ankunft. Irgendwie fürchte ich         dramatischer und zugleich humorvoller Dialog entspinnt sich, ein Hin-
     mich schrecklich vor der Hochzeit und den Glück-     und Her über Liebe und Erfolge, über Ängste und Krankheiten – und über das Theater.
     wünschen und dem Champagner, den man in der
     Hand halten muss und dabei ungewiss lächeln.»        Sechs Jahre kennen sich die beiden, die letzten drei Jahre sind sie ein Ehepaar. Nur
     Anton Tschechow                                                                 selten sehen sie sich, mal für einen Sommer, meist nur
                                                                                     für wenige Tage. Dazwischen steigt die Sehnsucht ins
                                                                                     Unermessliche: Der Briefwechsel zeugt davon. Im Mai
                                                                                     1904 wird Anton seine Olga ein allerletztes Mal in Moskau
                                                                                     besuchen: In ihrer Obhut tut er seinen letzten Atemzug.

                                                                                        M E I N E OL JA, M E I N ANTOSCH KA ist die szenische
                                                                                        Lesung des unentwegten Dialogs zweier Liebender, aber
                                                                                        auch ein einfühlsames, bewegendes Zeugnis des Lebens
                                                                                        und Leidens des grossen Meisters Anton Tschechow.
32

FOLIE À DEUX
                                                                                              WERKE

                                                                                              Vanessa Porter
                                                                                              (*1992)
                                                                                              FOLIE
                                                                                              für Klänge und Elek-
                                                                                              tronik
                                                                                              Salvatore Sciarrino
                                                                                              (*1947)
Die preisgekrönte, junge Perkussionistin Vanessa Porter lädt ein    Donnerstag, 9. Juni       APPENDICE ALLA
                                                                    KONZERT                   PERFEZIONE
in den Echoraum pathologischer Zweisamkeit! Mit einer Vielzahl                                für 14 Glocken
                                                                    20.00 Uhr, 70 Minuten
verschiedenster Instrumente und einer eigens entwickelten Sound­    MIT                       Vinko Globokar
installation verwandelt sie den Dachstock des Schlosses in eine     Vanessa Porter (Schlag­   (*1934)
Klanglandschaft emotionaler Zustände.                               zeug und Marimba)         CORPOREL
                                                                                              für einen Schlagzeuger
Denn «Folie À Deux» beschreibt eine Geistesstörung, bei der eine grundsätzlich                auf seinem Körper
gesunde Person die Wahnvorstellungen eines nahestehenden Psychose-Erkrankten                  David Lang (*1957)
                                                                                              THE ANVIL CHORUS
übernimmt. Wie ein Echo beginnt der eine schliesslich den Wahn des anderen zu teilen:
                                                                                              für Schlagzeug
Gegenseitig und unkorrigierbar bestärken sich so zwei Menschen im Lauf der Zeit in
                                                                                              Georges Aperghis
ihrer wahnhaften Überzeugung.                                                                 (*1945)
                                                                                              THE MESSENGER
Um diesem unbekannten Krankheitsbild mehr Aufmerksamkeit zu schenken, hat die                 für Zarb und Stimme
junge Künstlerin zusammen mit Klangregisseur Daniel Mudrack ein Konzept entwickelt,           Emil Kuyumcuyan
das die Emotionen der Betroffenen durch Musik, Live Loops und Soundinstallationen             (*1993)
erfahrbar macht. Im Wechsel von beglückender Stille, zerbrechlicher Schönheit und             SHAPES
                                                                                              für Vibraphon
                            eruptiven Erschütterungen führt sie das Publikum in die
                                                                                              Georges Aperghis
                            Grenzregionen menschlicher Existenz.                              LE CORPS À CORPS
                                                                                              für einen Schlagzeuger
                             Vanessa Porter beeindruckt mit ihrer eindrucksvollen             und seine Zarb
                             Technik, bei der Kraft auf Eleganz, Ausdrucksstärke auf          Alexander Sandi
                             Sensitivität, und eine klassische Ausbildung auf zeitge-         Kuhn (*1981)
                             nössische Performance trifft. 2021 wurde sie als »Rising         À DEUX
                                                                                              für Vibraphon
                             Star« der European Concert Hall Organisation (ECHO)              DIE KLÄNGE ZWISCHEN DEN
                             ausgewählt.                                                      EINZELNEN WERKEN HAT
                                                                                              VANESSA PORTER KOMPONIERT
35

                        DER BERG ANTWORTET

WERKE                   Gar nicht weit ist es vom Schloss Werdenberg rheinaufwärts nach       Freitag, 10. Juni
David Sontòn Caflisch   Chur, wo sich seit bald 20 Jahren das Ensemble ö! mit Hingabe der     KONZERT
(*1974)                                                                                       20.00 Uhr, 70 Minuten
HOX                     Vermittlung zeitgenössischer Musik widmet. Nun, zum zehnjährigen
                                                                                              Das Ensemble ö! zu
Klanginstallation im    Jubiläum der Schlossmediale, gastieren die Graubündner endlich        Gast in Werdenberg
ganzen Gebäude
                        erstmals im Schloss Werdenberg. Gegründet 2002 vom Violinisten        INTERPRETEN
Beat Furrer (*1954)                                                                           Irina Ungureanu
                        David Sontòn Caflisch, konzentriert sich das Ensemble ö! seit sei-
AUF TÖNERNEN                                                                                  (Sopran), David Sontòn
FÜSSEN                  nem Anbeginn mit Verve und Begeisterung auf die Musik unserer         Caflisch (Violine),
Duo Sopran / Flöte      Zeit. In Werdenberg rückt im Spiel der Graubündner der diesjährige    Riccarda Caflisch
                                                                                              (Flöte), Genevieve
Beat Furrer             Komponist im Fokus Beat Furrer mit zwei Werken in den Mittelpunkt.    Camenisch (Viola),
LOTOFAGOS               Das Duett für Stimme und Flöte «auf tönernen füssen», in dem Furrer   Christian Hieronymi
Duo Sopran / Kontra-                                                                          (Violoncello), Manfred
bass                    einen Text von Friederike Mayröcker «vertont», ist ein Zwiegespräch
                                                                                              Spitaler (Klarinette),
Steve Reich (*1936)     von Wort und Klang: so klar wie geheimnisvoll, so geradlinig wie      Daniel Stalder (Schlag-
CLAPPING MUSIC          mannigfaltig in seiner Reduktion.                                     zeug)
Philip Glass (*1937)
MUSIC IN A SIMILAR      Neben einer für das Schloss adaptierten Eigenkomposition von David Sontòn Caflisch
MOTION                  sind zwei Werke der beiden US-Pioniere der minimal music, Steve Reich und Philip Glass,
                        zu hören. In Reichs «Clapping Music» klatscht ein Musi-
                        ker mit höchster Präzision seinen Rhythmus, während
                        der andere den seinen nach und nach verschiebt: Was
                        zunächst banal klingt, wird zur hypnotischen Perfor-
                        mance. In Philip Glass’ «Music in a Similar Motion» gelingt
                        es einer schlichten Konstruktion aus kleinen, wiederhol-
                        ten, musikalischen Phrasen, Fokus und Wahrnehmung
                        der Zuhörer nach und nach zu verschieben.
36                                                                                             37

HALL UND WIDERHALL                                                                                                         Orlando di Lasso
                                                                                                    WERKE
                                                                                                    Yedidya Admon          (1532 – 1594)
                                                                                                    (1894 – 1982)          O LA, O CHE BON
                                                                                                    YESH ET LEAMOL         ECCHO!
                                                                                                    und andere Kanons
                                                                                                                           Benedetto Marcello
                                                                                                    Beat Furrer (*1954)    (1686 – 1739)
                                                                                                    MIRANDO AL MUNDO       COL PENSIERO
                                                                                                    […] AQUELLA NUBE       VI BACIO
Zarte Barockmusik und tänzerische Echos treffen auf das Auf-         Samstag, 11. Juni              QUE YO MIRÉ
                                                                                                    für Countertenor und   Tarquinio Merula
                                                                     KONZERT                                               (1595 – 1665)
tragswerk der Schlossmediale an den Komponisten im Fokus Beat                                       Kontrabassklarinette
                                                                     20.00 Uhr, 80 Minuten                                 FOLLE È BEN CHE
Furrer. Dieser ist mit dem Thema Echo bereits vertraut, entnahm      UA Auftragswerk der            UA, Auftragswerk der
                                                                                                                           SI CREDE
er doch für seine erste Oper «Narcissus» einige Sätze aus der        Schlossmediale von             Schlossmediale
                                                                     Beat Furrer                                           John Blow
Geschichte «Narcissus und Echo» aus Ovids Metamorphosen.                                            Johann Sebastian
                                                                                                                           (1649 – 1708)
                                                                     INTERPRETEN                    Bach (1685 – 1750)
Für die Schlossmediale lässt Furrer das Echo als Widerhall einer                                    FANTASIE UND FUGE
                                                                                                                           PARATUM COR MEUM
                                                                     Cordis in Custodia:
Kontrabassklarinette erscheinen, die in Form einer tiefen, inneren   David Feldman                  IN A-MOLL BWV 944      Giorgio Mainerio
Stimme in Dialog mit einem Countertenor tritt.                       (Countertenor), Doron                                 (1532 – 1582)
                                                                                                    Henry Purcell
                                                                     Schleifer (Counter-                                   IL PRIMO LIBRO DE
                                                                                                    (1659 – 1695)
Ausserdem verweben sich an diesem Abend die feingliedrig-zarten      tenor), Ziv Braha                                     BALLI: CARO
                                                                                                    COME, YE SONS OF
                                                                     (Theorbe), Daniel Rosin                               ORTOLANO, BALLO
Stimmen der beiden israelischen Countertenöre David Feldman                                         ART – SOUND THE
                                                                     (Violoncello), Tobias                                 ANGLESE
                                                                                                    TRUMPET
und Doron Schleifer – unvergessen der Auftritt des Trios Cordis in   Lindner (Orgel)
                                                                                                                           Heinrich Schütz
Custodia inmitten der Endzeitlandschaft der Eggenberger Recy-        Gaia Gaibazzi (Kontra-         Giovanni Paolo Cima
                                                                                                                           (1615 – 1672)
                                                                     bassklarinette)                (1570 – 1630)
cling AG bei der Schlossmediale 2021 – in doppelter Spiegelung                                                             IN LECTULO PER
                                                                                                    O SACRUM CONVIVIUM
                                                                     Jessica und Vanessa                                   NOCTES | INVENE­RUNT
mit den leuchtenden Klängen des Schwesternduos Jessica und                                          Surge propera
                                                                     Porter (Schlagzeug und                                ME CUSTODES
Vanessa Porter auf Schlagzeug und Marimba. Bildhaft-körperlich       Marimba)                                              CIVITATIS
                            erforschen die beiden Tänzerinnen        Laura Siegmund und                                    Claudio Monteverdi
                                                                     Manon Greiner (Tanz)                                  (1567 – 1643)
                            des Duos Lauramanon das Echo: In
                                                                                                                           SELVA MORALE E SPI-
                            der Bewegung lösen sich die Gren-                                                              RITUALE – LAUDATE
                            zen zwischen zwei sich spiegelnden                                                             DOMINUM IN SANCTIS
                                                                                                                           EIUS | SCHERZI MUSI-
                            Körpern auf.
                                                                                                                           CALI – ZEFIRO TORNA
                                                                                                                           Robert Lloyd (*1948)
                                                                                                                           BOO BAM MUSIC
38

RETROUVÉ                                                                                                               Marco Ambrosini   Codex Squarcialupi     Diego Ortiz
                                                                                                 WERKE

                                                                                                 Trad. Apulien         (*1964)           (um 1400)              (1510 – 1570)
                                                                                                 PIZZICA DI SAN VITO   Antonio Vivaldi   PUPPENTANZ /           RECERCADA PRIMERA
                                                                                                 Robertsbridge Codex   (1678 – 1741)     A RICOLTA              Y SEGUNDA
                                                                                                 (1360)                SOGNO             Codex Faenza           Giovan Tomaso di
                                                                                                 RETROUVÉ              Barbara Strozzi   (14.  Jahrhundert)     Maio (1500 – 1536)
                                                                                                 Trad. Abruzzen        (1619 – 1664)     BEL FIORE DANZA        MARONNA NUN È CCHIU
                                                                                                 SERENATA SULLA        CHE SI PUÒ FARE   Girolamo Frescobaldi   Nils Tannert (*1966)
Am letzten Abend der zehnten Schlossmediale wird die Musik des       Sonntag, 12. Juni           CECCOLA               Albrecht Maurer   (1583 – 1643)          TADIKI
                                                                     KONZERT                                           (*1959)           SE L’AURA SPIRA        Marco Ambrosini/trad.
Mittelalters zum rauschenden Fest! Denn bevor sie in der Renais-                                                       TABLASTIMETALK
                                                                     18.00 Uhr, 65 Minuten                                               Trad. Salento          FOLLIA PIZZICATA
sance und im Barock in die Paläste und Konzerthäuser des Adels                                                                           LA RONDINELLA
                                                                     INTERPRETEN
einzog, war die Musik vor allem eines: Amüsement fürs Volk! In       Ensembles Oni Wytars
Burgen und Beizen, auf Marktplätzen und Wiesen: Musik war da         und Syn.de
zum Tanzen und Mitsingen, zum Feiern und zum Warmhalten.             Marco Ambrosini (Nyckel­-
                                                                     harpa), Meike Herzig
Genau diese hinreissenden Klänge präsentieren die beiden Ensem-      (Blockflöten, Serpent),
                                                                     Katharina Dustmann
bles Oni Wytars und Syn.de im Schloss. Mit Nyckelharpa, Serpent,     (Rahmentrommeln),
Chalumeau und anderen ungewöhnlichen Instrumenten wird aufge-        Riccardo Delfino (Harfe),
spielt, dass sich die Balken biegen. Jahrhundertealte Volksweisen    Peter Rabanser (Gesang,
                                                                     Oud, Chalumeau,
und Instrumentalstücke aus Italien und Spanien werden mit feuriger   Dudelsäcke, Tambu-
Spielfreude zu berauschenden Neuinterpretationen aufgemischt         rello), Gabriella Aiello
                                                                     (Gesang, Kastagnetten),
und locken das Publikum auf eine farbenprächtige Reise durch
                                                                     Nils Tannert (Marimba,
den Schatz mediterranen Liedguts.                                    Perkussion)
41

GRANDE FINALE

Fritz Schedler war ein Komponist, der weder gelebt noch je kom-       Sonntag, 12. Juni
                                                                      GRANDE FINALE
poniert hat. Seit Jahren jedoch geistert er durch das Arbeitszimmer
                                                                      OPEN EARS!
des Schweizer Cellisten und Komponisten Bo Wiget und lässt ihn        ab 20.00 Uhr,
immer mal wieder ein kurzes Werk in seinem Namen schreiben.           70 Minuten
So ist auch eine grosse Serie von 64 Kanons rund um das Thema         Spinatkanon-Perfor-
                                                                      mance mit Bo Wiget
«Spinat» entstanden: zwei- bis siebenstimmige kontrapunktische
                                                                      mit dem Chor der
Miniaturen, vertonte kurze Merk- und absurde Denksprüche.             Werdenberger
Allesamt haben sie mit dem grünen Gemüse zu tun, um das sich          Schloss-Festspiele
merkwürdige Gerüchte ranken: dass es sehr viel Eisen enthalte,        danach offenes Singen
                                                                      und Musizieren für
dass es sehr gesund sei oder aber, dass es giftig werden könne.       alle, die sich auf die
                                                                      Bühne stellen möchten
Der Werdenberger Festspiel-Chor wird am letzten Abend der
Schlossmediale zusammen mit Künstlerinnen, Künstlern und dem Publikum einige
Spinat-Kanons vortragen. Nicht zuletzt, weil ja das Echo gewissermassen Mutter aller
Kanons ist. Diese wiederum sind der Ursprung aller polyphonen Musik. Und Spinat ist
(das wird Bo Wiget an diesem Abend zu beweisen versuchen!) das einzige Gemüse,
mit dem sich die ganze Welt erklären lässt. Und zwar
singend! Singen sie mit!
42

NACHKLANG

Sie sind zurück! Zehn Jahre nach ihrer eindrucksvollen Aufführung     Sonntag, 12. Juni
                                                                      PERFORMANCE
«Bildspuren» an der allerersten Schlossmediale 2012 macht aerial
                                                                      22.00 Uhr, 20 Minuten
dance company öff öff die Schlossfassade wieder zur Bühne eines       die Luftartisten öff öff
Tanzspektakels in luftigen Höhen.                                     fliegen zum zehnjäh-
                                                                      rigen Jubiläum die
Scheinbar mühelos hebeln die Luftartistinnen die Gesetze der          Schlosswand entlang
Schwerkraft aus und geben der Schlosswand durch ein raffiniertes      MIT
                                                                      öff öff aerial dance –
Spiel aus Licht und Schatten, als Luftartistik und Fassadentanz ein   Alexa von Wehren
neues Gesicht.                                                        und Vanessa Cook
                                                                      Martin Andersson
Der Musiker und Videokünstler Martin Andersson aus Zürich wirft       (Videoinstallation und
dafür ein sowohl akustisches als auch visuelles Echo auf die          Komposition)
bewegte Schlosswand: Mit dieser fliegenden Bild- und Klangper-
formance verklingt die zehnte Schlossmediale in die laue Sommer-
nacht hinein.
45
47

KOMPONIST IM FOKUS

«Wenn eine Musik nachdenklich und zugleich         Samstag, 11. Juni    BIOGRAFIE

                                                   KÜNSTLERGESPRÄCH     Beat Furrer zählt zu den
herb, magisch und auch unnachgiebig, packend                            erfolgreichsten Kom-
                                                   18.00 Uhr
und stolz klingt, dann stammt sie vermutlich von   MODERATION
                                                                        ponisten unserer Zeit.
Beat Furrer», schreibt die Süddeutsche Zeitung     Mirella Weingarten   1954 in Schaffhausen
                                                                        geboren, hat er seit
2019 über den Schweizer Komponis-                                       den 1980er Jahren ein
ten und Dirigenten.                                                     umfangreiches Oeuvre
                                                                        erschaffen, das von
Furrers Musik deutet an, statt sich an                                  Solo- und Kammer-
                                                                        musik bis zu Werken
klare Aussagen heranzuwagen. Seine                                      für Ensemble, Chor,
Klangwelten sind subtil, verfeinert.                                    Orchester und Oper
Texte vertont Furrer nicht unbedingt,                                   reicht. 1975 übersiedel­
                                                                        te Furrer nach Wien,
um Inhalte mitzuteilen: In seinem                                       um dort Dirigieren und
«Narcissus»-Fragment etwa geben                                         Komposition zu studie-
                                                                        ren. 1985 gründete er
die Solisten nur Silben statt vollstän-
                                                                        zusammen mit Viktor
diger Wörter von sich. Und auch wenn jedes seiner Werke auf             Liberda das Klangforum
einem neuen Konzept basiert, hält Furrer nie rigide an diesem fest:     Wien, dessen künstleri-
                                                                        sche Leitung er sieben
«Ich behalte mir in jedem Moment die Freiheit einer Entscheidung        Jahre lang innehatte.
vor. Somit werden die Brüche eines Konzepts fast wichtiger als das      Seit 1991 ist Furrer Pro-
Konzept selbst.»                                                        fessor für Komposition
                                                                        an der Universität für
Die Motive und Ideen, die sich durch das kompositorische Schaffen       Musik und darstellende
                                                                        Kunst Graz, Gast­
Furrers ziehen, stehen oft in engem Dialog mit anderen Kunstformen      professuren führten
und reichen von antiken Mythen bis zur zeitgenössischen Literatur,      ihn nach Frankfurt und
                                                                        München.
von der bildenden Kunst zur poststrukturalistischen Philosophie,
von Claudio Monte­v erdi bis zu Helmut Lachenmann.
48                                                                                                49

KÜNSTLER IM FOKUS

                             Roman Signer, geboren 1938 in             Samstag, 4. Juni
                                                                       KÜNSTLERGESPRÄCH
                             Appenzell, ist ein Schweizer Künstler
                                                                       MIT ROMAN SIGNER
                             von Weltrang, der bis heute in der        UND CARLOS HIDALGO
                             Ostschweiz heimisch ist. Seine Akti-      14.00 Uhr
                                                                       MODERATION
                             onen sind Legende, seine internati-
                                                                       Mirella Weingarten
                             onalen Ausstellungen zahllos. Signer      BIOGRAFIE
                             hat die Skulptur revolutioniert: Für      Roman Signer ist Bild-
                             seine Mischung aus Installation und       hauer, Zeichner, Ak-
                                                                       tions-, Konzeptkünstler
                             Aktion, für das Sichtbarmachen von        und Filmemacher. Der
Prozessen und die Entmaterialisierung der Form wurde der Begriff       gelernte Hochbau-
                                                                       zeichner studierte an
der «Zeitskulptur» erschaffen.
                                                                       der Kunstgewerbe­
                                                                       schule Luzern und
Ein wiederkehrendes Thema in Signers Werk ist das Spiel mit den        der Kunstakademie in
Elementen – und den Prozessen und Transformationen, die diese          Warschau. Seit den
auslösen. Es sei die Wandlung von Materialien, Energien und            1970er Jahren sind sei-
                                                                       ne Werke in zahlreichen
Zuständen, die ihn interessiere, sagt Signer: «Ich arbeite nicht mit   Ausstellungen im In-
der romantischen Natur – schönen Steinen, Blumen oder Landschaf-       und Ausland zu sehen.
ten –, sondern mit ihren Kräften: Wasserkraft, Windkraft, Hitze.»      Spätestens durch seine
                                                                       Beteiligungen an der
                                                                       documenta 8 in Kassel
Und dann ist da noch Signers Sinn für Humor. Mit einem untrüg-
                                                                       (1987), Skulptur Projek-
lichen Gespür für Absurdes, Verblüffendes, Unterhaltendes wird         te Münster (1997) sowie
Alltägliches in einen neuen Kontext gerückt: Signer lässt Skihütten    der Biennale in Venedig
                                                                       (1999) gehört Roman
ins Tal donnern, packt Modellhubschrauber in Christbaum-Netze          Signer zu den bedeu-
oder verlegt eine brennende Zündschnur entlang der Bahnlinie von       tendsten europäischen
seinem Geburtsort Appenzell bis nach St. Gallen.                       Gegenwartskünstlern.
50   51

     DIE STIMME – INSTRUMENT
     IM FOKUS

     Die Stimme ist das Instrument, dem wir alle unendlich viele Töne         Freitag, 3. Juni
                                                                              GARTEN DER
     und Klänge entlocken können. Wir können mit ihr verführen oder
                                                                              STIMMEN
     abschrecken, schreien oder flüstern, jubeln oder weinen. Und wir         18.00 Uhr, Konzert
     können mit ihr singen: Die Stimme gilt als das älteste Musikinstru-      (Seite 21)
     ment der Menschheit.                                                     Samstag, 4. Juni
                                                                              ZWIELICHTERN
     Unsere Stimme ist einzigartig, sie ist Teil unserer Persönlichkeit und   20.00 Uhr, Konzert
                                                                              (Seite 22)
     doch: Rein physisch existiert sie eigentlich gar nicht. Nur im Zusam-
     menspiel von Lunge, Kehlkopf, Stimmbändern und Resonanzräu-              Sonntag, 5. Juni
                                                                              ICH WILL, ALLZEIT!
     men können wir Töne erzeugen, kann unsere Stimme erklingen. Das          16.30 und 20.00 Uhr,
     Atmen, vielmehr das Ausatmen, ist der Ursprung eines jeden Tons.         Konzerte im Schloss
                                                                              und in der Kirche
     Die richtige Atemtechnik ist vor allem beim Singen von grösster
                                                                              Alt St. Johann
     Bedeutung, damit die Töne ihren vollen Klang entfalten können.           (Seite 26)
                                                                              Samstag, 11. Juni
     Zu allen Zeiten und in allen Kulturen war der Gesang ein stetiger
                                                                              ZWIEFACHER TON
     Begleiter des Menschen in allen Lebenslagen: von rituellen Gesän-        14.00 – 15.30 Uhr,
     gen und Wiegenliedern über Liebes- und Arbeitslieder bis hin zum         Oberton-Workshop
                                                                              (Seite 56)
     Gesang als Vortragskunst.
                                                                              HALL UND WIDERHALL
     Jahrtausendelang hat sich die menschliche Stimme entwickelt und          20.00 Uhr, 80 Minuten
                                                                              (Seite 36)
     entfaltet. Heute reicht das Spektrum des Gesangs vom höchsten
                                                                              Sonntag, 12. Juni
     Sopran bis zum tiefsten Bass, vom Belcanto bis zum Rockkonzert,          OPEN EARS!
     während andere Kulturen faszinierende Gesangstechniken wie den           20.00 Uhr, 70 Minuten
     mongolischen Kehlgesang und den Obertongesang entwickelten.              (Seite 41)
53
55

INNERE STIMME

Für all jene, die die Schlossmediale nicht nur musikalisch und               Samstag, 4. Juni –
                                                                             Sonntag, 12. Juni
künstlerisch, sondern auch ganz körperlich erleben möchten, gibt
                                                                             YOGA MIT SARAH
es allmorgendlich das Yoga-Programm im Schloss. In diesem Jahr               BUCHLI
horchen wir nach innen und aussen und spüren dem Nachhall der                10.00 – 11.00 Uhr,
                                                                             Platzzahl begrenzt
Bewegungen in unserem Körper nach. Helfen wird uns dabei die
                                                                             LEITUNG
Yogalehrerin, Yoga-Übende und Meditierende Sarah Buchli, deren               Sarah Buchli
wichtigstes Anliegen es ist, dass jede und jeder die eigenen Gren-
                                                                             SARAH BUCHLI (CH)
zen findet und zuweilen über sie hinauswachsen kann.                         machte vor 20 Jahren
                                                                             ihre erste Erfahrung mit
                                                                             Yoga und verliebte sich
                                                                             in die Kunst der Selbst-
                                                                             erkenntnis. Nach einer
                                                                             Karriere am Theater und
                                                                             der Arbeit als Visagistin
                                                                             fand sie den Weg zurück
                                                                             zum Yoga. Seit 2005
                                                                             Yoga-Lehrer-Ausbildun-
                                                                             gen in Zürich, New York
                                                                             und Griechenland. Seit
«Unser Körper ist der     In den Yogastunden        Wir üben die Stimmen     August 2013 führt Sarah
Schlüssel zum Leben.      begeben wir uns auf       des konditionierten      in Werdenberg ihre Yoga
Er ist ein lebendiger,    die Reise zu diesem       Verstandes leiser        Werkstatt.
energetischer Organis­-   Mysterium. Was            werden zu lassen, um     yoga-werkstatt.com

mus, der uns seit un-     erfahren wir, wenn wir    der grossen göttlichen
serer Geburt umarmt       unseren Körper nicht      Inneren Stimme mehr
und beschützt. Er ist     mehr mit unserem          Raum zu geben. Unse-
das Gefäss für unsere     Verstand kontrollieren,   rem höheren Selbst.»
menschliche Erfah-        sondern uns vollkom-      Sarah Buchli
rung, für die Liebe und   men auf die Körper-
das Mysterium Leben.      stimme einlassen?
56

WORKSHOPS UND                                                                                  ECHO DER BERGE                                      Montag, 6. Juni,         VERPFLEGUNG

                                                                                                                                                   Samstag, 11. Juni        aus dem eigenen
                                                                                               Gibt das Echo in den Bergen nur unsere eigene       WANDERUNG                Rucksack

FÜHRUNGEN                                                                                      Stimme zurück oder schwingt da noch anderes
                                                                                               mit? Kann auch in uns so etwas wie ein Echo
                                                                                                                                                   08.00 – 18.00 Uhr
                                                                                                                                                   eine Wanderung für
                                                                                                                                                                            AUSRÜSTUNG
                                                                                                                                                                            gute Wanderschuhe,
                                                                                                                                                   Aug’ und Ohr’ mit This   Wind- und Sonnen-
                                                                                               entstehen, wenn wir uns in die Berge begeben?                                schutz
                                                                                                                                                   Isler vom Voralpsee
                                                                                               Was bedeutet uns das Rauschen des Berg-             über den Margelkopf      VERSICHERUNG

                                                                                               bachs, das Sausen des Winds, das Knirschen          nach Malbun              Sache der TeilnehmerIn-
ZWIEFACHER TON                                                      Samstag, 11. Juni
                                                                                                                                                                            nen
                                                                    ZWIEFACHER TON             der Steine unter unseren Schuhen?                   nur bei gutem Wetter
Der Vokalist, Stimmenkünstler, Jodler, Obertonsänger und Leiter     14.00 – 15.30 Uhr,                                                                                      KOSTEN
                                                                                                                                                   Wanderung nur
der Klangwelt Toggenburg Christian Zehnder gilt mit seiner konti-   Oberton-Workshop                                                               geeignet für geübte      CHF 30.– / 20.–
                                                                                               Kleine Geschichten, tiefgründige Sagen und                                   inklusive Morgenkaffee
nuierlichen Weiterentwicklung der europäischen Obertongesangs-      «mit sich selbst singen»                                                       Berggängerinnen und
                                                                                               praktische Weisheiten erzählen davon, dass                                   und einem Getränk am
                                                                    für Jugendliche und                                                            Berggänger
techniken und dem nonverbalen «Global-Jodeling» als einer der                                  Berge Lehrmeister sein können. Sie sind mäch-                                Ende der Wanderung
                                                                    Erwachsene                                                                     LEITUNG
kreativsten und innovativsten Köpfe dieser Szene.                   LEITUNG                    tiger als wir Menschen.                             This Isler               THIS ISLER (CH),
                                                                    Christian Zehnder                                                              BESAMMLUNG               langjähriger Museums­
In diesem Schnupper-Workshop Obertongesang kann man erste                                      Die Schlossmediale-Führung fordert dieses           7.30 Uhr Marktplatz      leiter des Schloss
Grundlagen dieser faszinierenden Technik erforschen und ausprobieren. Mit Stimmlau-            Jahres einiges: Tausend Höhenmeter Aufstieg,        Buchs, Busfahrt zur      Werdenberg, begeistert
ten wird laut und leise in den Raum gemalt, im Zwieklang mit der eigenen Stimme kann                                                               Voralp                   seit vielen Jahren mit
                                                                                               von der Voralp über die Längglialpen über teil-     RÜCKKEHR		               kreativen und hinter-
man mit sich selbst Echos erzeugen.                                                            weise steile und schlechte Wege, am Margel-         17.00 Uhr, Busfahrt      sinnigen Führungen, in
                                                                                               chopf ist sogar leichte Kletterei angesagt und      ab Berghaus Malbun,      denen er den Bogen von
                                                                                                                                                   spätestens 18.00 Uhr     der Gegenwart zurück
                                                                                               der Abstieg zum Malbun geht in die Knie.            Ankunft Marktplatz       in eine geheimnisvolle,
                                                                                                                                                   Buchs                    tief- aber auch abgrün-
                                                                                               Es ist eine Bergtour nur für konditionsstarke und   ROUTE                    dige Vergangenheit
                                                                                               sichere Berggängerinnen und Berggänger, und         Chalchofen – Länggli –   schlägt.
                                                                                               sie wird nur bei guter Wetterlage durchgeführt.     Sisitz – Margelchopf
                                                                                               Aber hoffentlich klingt am Abend in allen etwas     (4 ½ h reine Auf-
                                                                                                                                                   stiegszeit / T3, eine
                                                                                               nach. Erinnerungen an Erlebtes, spezielle Bil-      Kletterstelle T4)
                                                                                               der, vielleicht auch Töne: das Echo der Berge.      Margelchopf – Malbun
                                                                                                                                                   Obersäss – Berghaus
                                                                                                                                                   Malbun
                                                                                                                                                   (2 ½ h reine Ab-
                                                                                                                                                   stiegszeit T2, eine
                                                                                                                                                   Kletterstelle T4)
59
Estefania landesmann
                                                                  Julia Sang Nguyen

                                                                                                                                                                                                                                                                                           Maayan Vatarescu
                                                                                                                                Sophie Malmberg
                      Jeremie Aubouin

                                                                                                                                                                                                                                       Andre Brugger
                                                                                                                                                                                                                 Heiner Grieder

                                                                                                                                                                                                                                                                             Foppe Schut
                                                                                       Stefan Tietz
                                        Ana Prada

                                                                                                                                                                                                                                                       Uwe Arens
Shai Levy

ADAM ASNAN (DE)                         ANDREAS AREND (DE)        ANDREW DIGBY (GB)                   ANNA KUBELIK (DE)         BO WIGET (CH) ist ein      CARLOS HIDALGO (COL)       Der CHOR DER               CHRISTIAN ZEHNDER                     CLARE WILKINSON (GB)                CORDIS IN CUSTODIA
ist elektroakustischer                  ist Komponist und         versteht seine                      studierte Architektur     musikalischer Grenz-       geboren 1973, Studium      WERDENBERGER               (CH) transformiert als                macht Musik mit Grup-               (ISR) Ein stilistisch
Musiker und Tontechni-                  Lautenist. Er studierte   Wirkungs­felder als                 und beschäftigt sich      gänger. Nach klassi-       Komposition in Leipzig,    SCHLOSS-FESTSPIELE         Solist, Komponist und                 pen unterschiedlicher               einzigartiges Musiken-
ker. Er ist in Bereichen                Musik in Hamburg und      Posaunist, Komponist                heute mit kinetischen     scher Celloausbildung      Master Elektroakus-        (CH) besteht aus insge-    Regisseur Essentielles                Art und Grösse – Laute,             semble. Das Ensemble
wie Performance,                        Berlin. In den letzten    und Arrangeur als eine              Skulpturen und In­-       beginnt er sich ab 1989    tische Komposition in      samt 30 Sängerinnen        aus dem alpinen                       Barockorchester,                    für Alte Musik besteht
Sounddesign, Sound für                  Jahren entwickelte er     einheitliche Tätigkeit.             stal­lationen mit oft     für Rock, Jazz und         Zürich. Sommerkurse in     und Sängern und hat        Schaffensraum in die                  Gambenconsort, Vokal­               aus den Countertenören
Film und zeitgenössi-                   diverse Programme         Nach seinem Studium                 musikalischem Kontext,    improvisierte Musik        Wien, Graz, Darmstadt,     eine über 35-jährige       verschiedensten Diszi-                consort- und liebt sie              David Feldman und
schen Tanz tätig. Seine                 und Konzepte, die         in Manchester und                   die in Theaterproduk-     zu interessieren, und      Brüssel und St. Moritz,    Tradition. Die Chor­       plinen und behauptet                  alle. Besonders für ihre            Doron Schleifer zusam-
Arbeit fördert die Vor-                 historische Elemente      Freiburg war er als                 tionen, Konzerten,        beschäftigt sich auch      dabei Unterricht u.a.      mitglieder stammen         darin eine eigenstän-                 Interpretationen der                men mit Ziv Braha
züge von akustischen                    mit jetztzeitlichen       Posaunist an bisher                 Ausstellungen oder        mit Komposition. Er        bei Helmut Lachen-         zum grössten Teil aus      dige künstlerische                    Musik von Bach gefragt,             (Theorbe), Daniel Rosin
und akusmatischen                       verknüpfen. Seine         über 450 Uraufführun-               Performances zu           komponiert Musik für       mann und Beat Furrer.      der Region. Geleitet       Vision: den «New Space                geniesst Clare eine                 (Violoncello) und
Räumen, Verstärkung                     besondere Liebe gilt      gen beteiligt und ist               erleben sind. OLIVER      Hör- und Schauspiel        Seine Musik war bei        wird der neu formierte     Mountain». Vor drei                   internationale Karriere.            Tobias Lindner (Orgel).
und gerätespezifischen                  der Kammermusik.          in vielen Aufnahmen                 SCHMID (CH), Musiker,     und erhält Kompositi­      Festivals in Europa,       Festspielchor vom          Jahren wurde er künst­                VERONIK SKUPLIK (DE)                Das Ensemble gibt
Praktiken. REBECCA                      www.andreasarend.com      zu hören. Er ist                    studierte in Luzern und   ons und Bearbeitungs-      Latein­amerika und         Buchser Musikpäd-          lerischer Leiter der                  ist Violistin und findet            europaweit Konzerte in
LANE (DE) ist eine                                                Gründungsmitglied                   St.Gallen Schlagzeug      aufträge verschiedener     den USA zu hören. Die      agogen und Sänger          Klangwelt Toggenburg.                 ihr künstlerisches                  renommierten Konzert­
Musikerin, die an der                                             des Ensemble Ascolta                und Jazz. Er nimmt        Ensembles. Als Cellist     Perkus­si­o­nistin LUCÍA   Christian Büchel. Die      ISA WISS (CH) ist eine                Wirkungsfeld interna-               häusern und an Fes-
Intonation arbeitet. Ihre                                         und des Composers                   mit seinen Arbeiten       tritt Bo Wiget mit klas-   CARRO VEIGA (ES) trat      diesjährige Produktion     der ganz grossen                      tional auf Tourneen,                tivals. GAIA GAIBAZZI
Praxis ist von stetigen                                           Slide Quartet. SARAH                an verschiedenen          sischen Musiker*innen,     u.a. beim Edinburgh        ist die Oper «Die          wilden Stimmen der                    Lehrtätigkeiten und                 (IT) ist Klarinettistin
Kollaborationen mit                                               LINDERMAYER (DE)                    Festivals, Projekten,     Jazz-und Rock­             Music Festi­val, Klang     lustigen Weiber von        Schweiz. Wenige                       Aufnahmen. Sie spielt               und Bassklarinettistin.
Komponist*in-Perfor-                                              ist eine vielseitige                CD Produktionen und       musiker*innen sowie        Basel und dem Electro­-    Windsor», eine Oper        Sängerinnen verfügen                  vornehmlich in solis-               Konzerttätigkeit und
mer*innen und inner-                                              Künstlerin aus Berlin.              Ausstellungen teil. Die   mit improvisierter         acoustic Music Festival    von Otto Nicolai.          über ein derart breites               tisch besetzten Ensem-              Auftritte in Theatern
halb verschiedener                                                Die ersten Jahre ihrer              gemeinsame Arbeit         Musik auf. Ebenso          in Monaco auf. Zusam­      www.schlossfestspiele.ch   Spektrum an Aus-                      bles oder mit ihrem                 und an Festi­vals in
Duos und Ensembles                                                Karriere arbeitete sie              an «Wohltemperierten      ist er als Performer       menarbeit u.a. mit                                    drucksmöglichkeiten                   Duo-Partner Andreas                 ganz Europa. Erste
(z.B. Sam Dunscombe,                                              als Seiltänzerin im                 Hygrometer», einer        mit Tänzer*innen,          Beat Furrer, Sofia                                    wie die Luzernerin. Wer               Arend. Sie ist Dozentin             Preise beim ZHdK-
Harmonic Space Orche-                                             «Duo 3fach». Nachher                kinetischen Skulptur,     Dichter*innen und          Gubaidulina und Helmut                                sie am letzten «Festim-               für Barockvioline und               Wettbewerb für zeitge-
stra) geprägt.                                                    tauchte sie, neben der              brachte die beiden        Schauspieler*innen auf     Lachenmann, Auftritte                                 Fall» der Klangwelt                   Viola an der Hochschule             nössische Musik und
                                                                  solistischen Arbeit auf             Künstler 2020 in Rah-     der Bühne.                 u.a. mit dem Sinfonie-                                erlebt hat, weiss, dass               für Künste in Bremen                beim Klang & Gloria-
                                                                  Seil und am chinesi-                men eines Atelierauf-     www.bowiget.com            orchester Basel und                                   diese Frau über alle                  und bei diversen                    Wettbewerb.
                                                                  schen Mast, auch in                 enthaltes zusammen.                                  dem Orquesta Nacional                                 Grenzen hinweg singen                 Master­classes.                     www.cordisincustodia.com
                                                                  Schauspiel, Singen und              Sie leben heute in                                   de España.                                            kann.                                                                     gaiagaibazzi.com

                                                                  Clownerie ein.                      Berlin.                                              carloshidalgo.net                                     www.zehndermusic.ch
                                                                                                      www.annakubelik.com                                  luciacarro.com
                                                                                                      www.oliverschmid.net
Sie können auch lesen