2016/17 IK Industrievereinigung ...

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2016/17 IK Industrievereinigung ...
J A H R E S B E R I C H T

2016/17
2016/17 IK Industrievereinigung ...
2016/17 IK Industrievereinigung ...
I N H A LT

Inhalt

 4		Editorial                                         22		Internationales                                           3
		 4   Roland Roth                                      23 Partner in Europa
			    Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft     			 IK und Elipso stärken ihre Zusammenarbeit
		 5   Dr. Jürgen Bruder, Ulf Kelterborn
			    Starke Partner erreichen mehr                  24		 Verpackungsgesetz
                                                        25    Verpackungsgesetz verabschiedet –
 6		Konjunktur                                        			     hohe Herausforderungen für die Branche
		 7   Allgemeine Wirtschaftslage                       28    Zentrale Stelle Verpackungsregister
		 8   Verpackungsmarkt insgesamt stabil              			     mit IK-Beteiligung gegründet
		8    Kunststoffverpackungsbranche
			    weiter im Aufwind                              30		Umwelt
		 9   Kunststofferzeuger ziehen positive Bilanz        31    Marine Litter und Kunststoff
		 9   Deutschland wichtigster Abnehmer in Europa     		32    ERDE und Umweltschutz
                                                      		32    Eco Design ist mehr als Recyclingfähigkeit
10		 IK im Dialog                                     		33    IK-Position zu Biokunststoffen und
		11   Spitzengespräche                               			     „oxoabbaubaren Kunststoffen“

12		Energie                                           34		Verbraucherschutz
		13   Energieeffizienz für mehr Nachhaltigkeit       		35 Entwicklung der Gesetzgebung zum
                                                      			 Lebensmittelkontakt
14		Kommunikation                                     		35 IK bietet praktische Hilfestellung an
		15   Fakten und Emotionen: die IK als
			    Kommunikator und Vermittler                    36		Pharmaverpackungen
		16   „Lass uns mal die Fakten checken!“             		37    IK-Unterstützung erfolgreich ausgebaut
		16   #kunststoffverpackungen –
			    die IK in Social Media                         38		    Zahlen und Fakten
		17   Erfolgreiche Messepräsenz:
			    mit Post-its ins Gespräch kommen               42		 Organisation
		18   Forum PET: gute Stories glaubwürdig erzählt
		19   airpop®: Marken- und PR-Arbeit nah am Kunden   63      Mehr Wert für Mitglieder
		20   Tue Gutes und rede darüber –
			    PackTheFuture Award                            63 		 Impressum
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Roland Roth

    Die Zukunft gehört der
    Kreislaufwirtschaft

4   Das Thema Kreislaufwirtschaft hat in jüngster Zeit in der      Aktiv ist die IK in diesem Bereich schon lange. Neben un-
    Politik, in den Medien sowie in Fachkreisen wieder an Be-      serem Engagement beim Verpackungsgesetz und bei der
    deutung gewonnen. Auch die Konsumgüterindustrie ist            Initiierung der Zentralen Stelle seien hier nur beispielhaft
    auf diesen Zug aufgesprungen und fordert von ihren Liefe-      die erfolgreiche IK-Initiative ERDE (Erntekunststoff Recycling
    ranten ein entsprechendes Handeln. Damit werden wir uns        Deutschland), die sich um die Rückführung von Agrarfolien
    in der Kunststoffverpackungsindustrie auseinandersetzen        kümmert, sowie die RAL-Gütegemeinschaft „Wertstoffkette
    müssen. Wir können diese Entwicklung aber durchaus als         PET-Getränkeflasche“ genannt.
    Chance für unsere Branche sehen, wenn wir die Herausfor-
    derungen annehmen und intelligente Lösungen anbieten.          Vorausschauend hat die IK 2014 den „Runden Tisch Eco
                                                                   Design“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Vertretern der
    In der öffentlichen Wahrnehmung steht diese Thematik           Konsumgüterindustrie und von NGOs werden Kriterien für
    im engen Zusammenhang mit dem Problem Marine Litter.           ein verbessertes Eco Design von Kunststoffverpackungen
    Anfang dieses Jahres machte die Ellen MacArthur-Initiative     entwickelt und internationalen Organisationen und Initia-
    mit ihrer Forderung nach einer globalen Kreislaufwirtschaft    tiven zur Verfügung gestellt.
    für Kunststoffe auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos
    Schlagzeilen. Um die Abfallmengen an Land und im Meer          In der öffentlichen Diskussion zum Thema Kreislaufwirt-
    deutlich zu reduzieren, sollen demnach 50 Prozent der Kunst-   schaft ist es wesentlich, dass es uns gemeinsam mit allen
    stoffverpackungen weltweit recycelt werden.                    Partnern aus der gesamten Wertschöpfungskette gelingt,
                                                                   Kunststoff als Wertstoff in den Köpfen von Kunden, Verbrau-
    Deutschland erfüllt dieses ehrgeizige Ziel schon lange und     chern und Politikern zu verankern. Wir werden dabei immer
    geht – dank unseres weltweit einmaligen flächendecken-         wieder deutlich machen, dass Kunststoffverpackungen
    den Entsorgungs- und Verwertungssystems – mit gutem            wichtige Schutzfunktionen erfüllen und unverzichtbar sind,
    Beispiel voran. Mit dem neuen Verpackungsgesetz, das im        um – nur ein Beispiel sei genannt – die wachsende Welt-
    Sommer nach zähem Ringen auf den Weg gebracht wurde,           bevölkerung besser mit Lebensmitteln zu versorgen.
    soll die Recyclingquote in den nächsten Jahren weiter stei-
    gen. Dies bedeutet weitere und erhebliche Anstrengungen
    gemeinsam mit unseren Partnern in der Supply Chain.

                                                                   Roland Roth
                                                                   IK-Präsident
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EDITORIAL

Dr. Jürgen Bruder          Ulf Kelterborn

Starke Partner erreichen mehr

 „Verbände gehören ganz stark zur DNA der deutschen              Als Partner in Europa werden wir zum Beispiel unsere Ko-      5
Wirtschaft“, so brachte kürzlich ein renommierter Wirt-          operation mit dem französischen Kunststoffverpackungs-
schaftshistoriker die Bedeutung von Verbänden auf den            verband Elipso intensivieren. Dabei werden wir vor allem in
Punkt. Dass Deutschland wirtschaftlich so erfolgreich ist, hat   den Bereichen Eco Design, Marktentwicklung sowie Image
auch mit der Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft           unsere Kräfte bündeln. Denn während wir als Nationalver-
und damit auch mit den Verbänden zu tun. Dabei geht es in        band seit Jahrzehnten erfolgreich mit jeweils starker Stim-
dieser Partnerschaft nicht um den in der Öffentlichkeit oft      me für unsere Mitglieder sprechen, sehen wir doch zuneh-
negativ bewerteten Lobbyismus zur Durchsetzung von Ein-          mend auch europäische Herausforderungen – vor allem
zelinteressen, den wir vor allem aus den USA kennen, son-        bei den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit –, die wir nur
dern um eine am Gemeinwohl orientierte Interessenpolitik.        im Schulterschluss erfolgreich bewältigen können. Das gilt
                                                                 insbesondere für das wichtige Thema Marine Litter. Denn
Dass zum Beispiel Gesetzgebungsprozesse frühestmöglich           eines ist ganz klar: Kunststoffverpackungen gehören nicht
von kompetenter Seite – auch durch Verbandsvertreter –           ins Meer.
begleitet werden, macht unsere Gesetze in Summe besser
– will heißen: praxisnäher und damit funktionsfähig. Ein gu-     Um leistungsstarke Partnerschaften und Synergien geht
tes Beispiel für dieses Zusammenspiel ist das in diesem Jahr     es auch beim Aktionsbündnis Energieeffizienznetzwerke
verabschiedete Verpackungsgesetz. Auch wenn die Wert-            der Bundesregierung. Hier ist die IK seit diesem Jahr mit
stofftonne für stoffgleiche Nicht-Verpackungen zunächst          einem neu gegründeten Branchennetzwerk Mitglied. Die
noch eine Vision bleibt, konnte doch ein Großteil der für        deutsche Verpackungsindustrie unterstreicht damit einmal
unsere Branche wichtigen Ziele erreicht werden. So setzen        mehr ihr Engagement für den Klimaschutz und unterstützt
die anspruchsvollen Recyclingquoten positive Impulse für         gleichzeitig das positive Image der gesamten Branche.
das Kunststoffrecycling und den Klimaschutz. Und die Fort-
führung der Produktverantwortung mit der bisher erfolgrei-
chen privatwirtschaftlich organisierten Sammlung und Ver-
wertung garantiert aus unserer Sicht auch zukünftig hohe
ökologische und ökonomische Standards. Die Zentrale
Stelle wird zudem als Registrierungs- und Kontrollinstanz        Dr. Jürgen Bruder              Ulf Kelterborn
maßgeblich zu einer noch sichereren und gerechteren Fi-          Hauptgeschäftsführer           Hauptgeschäftsführer
nanzierung der Wertstoffsammlung und Verwertung beitra-
gen. Das sind gute Aussichten für die Zukunft. Gleichzeitig
ist dieser Erfolg auch das Ergebnis der strategischen Allianz
der IK mit BVE, HDE und Markenverband und bestärkt uns
darin, auch zukünftig derartige Partnerschaften im Sinne
unserer Mitglieder einzugehen.
2016/17 IK Industrievereinigung ...
Konjunktur
Kunststoffverpackungs-
  branche bleibt auf
   Wachstumskurs
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KONJUNKTUR

Konjunktur

ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE                                                                                                  7

Mit einer sehr stabilen Aufwärtsentwicklung hat die deut-         Anteile am Verpackungsmarkt 2016
sche Wirtschaft im vergangenen Jahr die Erwartungen der
Konjunkturexperten klar übertroffen. Das Bruttoinlands-                               7,1 %                 9,1 %
produkt (BIP) stieg um 1,9 Prozent und erzielte damit das                             Aluminium            Metall (Stahl)

stärkste Wachstum seit fünf Jahren. Als Träger der Dynamik         7,4 %
erwiesen sich der private Konsum und der Wohnungsbau.                 Glas
Politische Unsicherheiten bedingt durch Brexit oder die
Trump-Wahl in den USA ließen Geschäftsleute und Verbrau-
cher weitgehend kalt.

Auch 2017 befindet sich die deutsche Wirtschaft nach wie vor
auf einer Erfolgsspur. Der leicht beschleunigte Aufschwung                    32,0 %                 44,4 %
                                                                             Papier, Pappe,            Kunststoff
im ersten Quartal setzte sich im zweiten Vierteljahr 2017 fort.                 Karton
Die Stimmung ist nach wie vor ausgezeichnet. Einschlägige
Umfrageindikatoren wie der ifo-Geschäftsklima-Index oder
der Markit-Einkaufsmanager-Index erklimmen Monat für
Monat neue Höchststände. Die Erzeugung im produzieren-
den Gewerbe stieg im Mai den fünften Monat in Folge an
und verspricht bei guter Auftragslage ein erneut deutliches       Quelle: Gemeinschaftsausschuss der Deutschen
Produktionswachstum. Auch der Beschäftigungsstand ist             Verpackungshersteller (GADV)

nach wie vor hoch. Die privaten Konsumausgaben bleiben
daher eine verlässliche Stütze der Konjunkturentwicklung.
Zugleich hat sich der Welthandel deutlich belebt. So erwar-
tet die OECD in ihrer aktuellen Prognose ein Wachstum der
Weltwirtschaft von 3,5 Prozent. Die deutschen Ausfuhren
profitieren zwar von der Belebung des Handels. Gegen-
wärtig dürften sie aber etwas weniger stark zunehmen als
die gleichfalls aufwärtsgerichteten Einfuhren.
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IK Polymerpreisindizes
                 Flexible Kunststoffverpackungen        Feste Kunststoffverpackungen
                 (A-Plastixx PackFlex)                  (A-Plastixx PackRigid)
       Flexible Kunststoffverpackungen (A-Plastixx PackFlex)           Feste Kunststoffverpackungen (A-Plastixx PackRigid)

    2.800
    2.700
    2.600
    2.500
    2.400
    2.300
    2.200
    2.100
    2.000
    1.900
    1.800
    1.700
    1.600
    1.500
8             1    2   3    4   5   6    7   8   9   10 11 12      1   2    3    4     5   6   7   8   9   10 11 12    1     2   3   4   5   6
                               2015                                             2016                                         2017
    Quelle: Kunststoff Information Verlagsgesellschaft mbH, www.kiweb.de

    VERPACKUNGSMARKT                                                        die abgesetzte Menge erhöhte sich leicht um 1,1 Prozent
    INSGESAMT STABIL                                                        auf 4,2 Millionen Tonnen. Sowohl Konsum- als auch Indus-
                                                                            trieverpackungen profitierten von der guten gesamtwirt-
    Wenig überraschend blieb auch die Verpackungsbranche                    schaftlichen Lage und verzeichneten erfreuliche Zuwächse.
    angesichts der positiven Konjunktur auf Wachstumskurs.                  Bei innovativen kundenspezifischen Lösungen kommen
    Nach Angaben des Gemeinschaftsausschusses Deutscher                     verstärkt Kunststoffverpackungen zum Einsatz. Die Branche
    Verpackungshersteller (GADV) wurden in Deutschland rund                 profitiert dabei von dem gesellschaftlichen Trend zu mehr
    19 Millionen Tonnen Packmittel hergestellt. Damit stieg die             Einpersonenhaushalten als auch von verschiedenen Kon-
    Produktionsmenge um 3,0 Prozent. Der Umsatz legte um                    sumtrends. So sind Wiederverschließbarkeit, flexible Füll-
    2,1 Prozent auf rund 32 Milliarden Euro zu. Wie in den Jah-             größen und Portionierbarkeit gefragt. Aber auch Barriere-
    ren zuvor stellten die Kunststoffverpackungen mit einem                 verpackungen liegen im Trend und substituieren dabei Glas
    Anteil von rund 44 Prozent den größten Anteil am Umsatz.                und Alu. Im Bereich feste Verpackungen boomt vor allem
    Mengenmäßig liegen die Verpackungen aus Papier, Karton                  der Pharmasektor. Nur der Absatz von Tragetaschen ent-
    und Pappe mit rund 46 Prozent weiterhin an der Spitze. Zu-              wickelte sich 2017 eindeutig rückläufig, was vor dem Hinter-
    gleich war im vergangenen Jahr eine Verschärfung des Wett-              grund der Selbstverpflichtung des deutschen Einzelhandels
    bewerbs zwischen den verschiedenen Packmittelfraktionen                 zur Reduzierung des Tragetaschenverbrauchs zu sehen ist.
    erkennbar. Während Kunststoffverpackungen vor allem bei                 In diesem Segment ist auch 2017 ein weiterer Rückgang zu
    Anwendungen im Lebensmittelbereich sowie bei Industrie-                 erwarten.
    verpackungen weiter auf dem Vormarsch sind und andere
    Materialien verdrängen, profitiert die Papier- und Pappe-               Ansonsten ist die Verpackungsbranche im aktuellen inter-
    fraktion insbesondere vom boomenden Onlinehandel.                       pack-Jahr bester Stimmung und meldet vorwiegend gut
                                                                            gefüllte Auftragsbücher. Auch im Rahmen der Befragungen
                                                                            des IK-Konjunkturtrends zeigen sich die deutschen Kunst-
                                                                            stoffverpackungsbetriebe weiterhin optimistisch. Im Juni
    KUNSTSTOFFVERPACKUNGSBRANCHE                                            erreichte der IK-Konjunkturtrend ein bisher nie dagewese-
    WEITER IM AUFWIND                                                       nes Stimmungshoch bei der Einschätzung der allgemeinen
                                                                            Wirtschaftslage. Offenbar haben die befragten Mitglieder
    Das Jahr 2016 konnte die deutsche Kunststoffverpackungs-                den Eindruck, dass es angesichts der aktuell guten Auslas-
    branche mit einem guten Ergebnis abschließen. Die Umsät-                tung kaum noch Steigerungspotenzial nach oben gibt.
    ze stiegen um 4,4 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro und auch
2016/17 IK Industrievereinigung ...
KONJUNKTUR

IK-Konjunkturtrend

   Wirtschaftslage         Umsatz          Ertrag

Index
100
 80
 60
 40
 20
  0
- 20
- 40
- 60
- 80
        1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4                                1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3                    9
          2008           2009        2010           2011         2012        2013        2014        2015         2016        2017

KUNSTSTOFFERZEUGER ZIEHEN                                               erfreulich. Die Produktion von Kunststoff in Deutschland
POSITIVE BILANZ                                                         legte um 4,3 Prozent auf 19,2 Millionen Tonnen zu. Einen
                                                                        leichten Rückgang von 0,7 Prozent gab es beim Umsatz, der
Der Blick auf die Bilanzen der Rohstofferzeuger zeigt: Seit             sich auf 24,2 Milliarden Euro belief. Aufgrund gesunkener
der Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 / 2009 hat sich die             Einsatzstoffkosten meldeten die Erzeuger trotz niedrigerer
deutsche Kunststoffindustrie kontinuierlich erholt und in-              Kunststoffpreise auskömmliche Margen.
zwischen wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Und so ver-
lief auch das Jahr 2016 für die deutschen Kunststofferzeuger            Der Kunststoffexport wuchs 2016 um 3 Prozent auf 13,2
                                                                        Millionen Tonnen. Ähnlich stark war der Anstieg bei den
                                                                        Importen: Es wurden 9,7 Millionen Tonnen Kunststoff nach
Verbrauch von Kunststoff-Wertstoffen i­ n                               Deutschland eingeführt, ein Plus von 3,9 Prozent. Die Euro-
Deutschland 2016                                                        päische Union ist für die deutschen Kunststofferzeuger der
                         2%                                             mit großem Abstand wichtigste Markt: 87,5 Prozent der
                         Medizin                                        Importe kamen von dort, 73,8 Prozent der Exporte gingen
                3%                                                      in die EU. Wichtigstes Einsatzgebiet für Kunststoff bleibt in
          Landwirtschaft                                                Deutschland die Verpackungsbranche, gefolgt von der Bau-
       4%                                                               und der Kfz-Branche.
        Möbel                         13 %
                                      Sonstiges
       3%
Haushaltswaren
                                                                        DEUTSCHLAND WICHTIGSTER
 6%                                                                     ABNEHMER IN EUROPA
 Elektro/                                            35 %
Elektronik
                     11 %                           Verpackung
                                                                        Weltweit wurden 2015 rund 322 Millionen Kunststoffe pro-
                     Fahrzeuge                                          duziert, ein Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In
                                                                        Europa legte die Nachfrage nach Kunststoffen um 2,5 Pro-
                                    23 %                                zent auf 49 Millionen Tonnen zu. Nach wie vor der größte
                                     Bau
                                                                        Abnehmer der europäischen Erzeuger ist Deutschland mit
                                                                        rund 25 Prozent der Gesamtmenge, mit großem Abstand
                                                                        gefolgt von Italien (14 Prozent) und Frankreich (10 Prozent).

Quelle: PlasticsEurope
2016/17 IK Industrievereinigung ...
Die
                    Herausforderungen
                        nehmen zu.
                       Wir brauchen
                    verlässliche Partner.

                                                  Roland Roth

     In Europa
 ist die Branche                  Alfred Stern
sehr innovations-
       stark.

                                                     Im Dialog
                                                   Akteure der Branche
                                                 sprechen auf Augenhöhe
IK IM DIALOG

Spitzengespräche

Neben den Funktionen als Meinungsbildner und Sprachrohr         anderem auch im Hinblick auf die sich mehrenden Herausfor-     11
kommt dem persönlichen Kontakt ein hoher Stellenwert in         derungen beim Umweltimage von Kunststoff. Diese Ein-
der Verbandsarbeit zu. Die IK möchte für ihre Mitglieder,       schätzung bestätigte Alfred Stern. Borealis habe die auch
Politik, Medien oder die Öffentlichkeit vor allem eines sein:   für die Rohstofferzeuger wenig erfreuliche Situation ge-
ein kompetenter Gesprächspartner. Ein besonderes Beispiel       nutzt, um in den geknüpften Partnerschaften gemeinsam
für diesen Anspruch an die Kommunikation ist das Format         nach vorne zu sehen und dafür Sorge zu tragen, dass diese
„IK im Dialog“. Akteure der Branche treffen sich in lockerer    Situation nicht wieder eintritt.
Abfolge zu einem Gespräch auf Augenhöhe. Diskutiert wer-
den die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der         Um in der für Borealis weiterhin wichtigen Kernregion Euro-
Industrie, neue Wege der Zusammenarbeit, Chancen und            pa Wachstum zu schaffen, müsse man laut Stern vor allem
Risiken … Nach dem Auftakt der Dialogreihe mit Javier           auf Innovationen setzen: „Hier ist Europa stark, wir haben
Constante von Dow traf IK-Präsident und RKW-Aufsichtsrat        die ausgebildeten Menschen. Wir haben die Netzwerke und
Roland Roth auf der K‘ 2016 nun Borealis-Vorstand Alfred        die Firmenstrukturen“. Die Innovationskraft unterstrich auch
Stern.                                                          Roland Roth, verwies aber in puncto Wettbewerbsfähigkeit
                                                                auch auf die Belastungen durch Zölle auf die notwendig
„Eines der Geheimnisse der europäischen Erfolgsstory des        gewordenen Importe.
Kunststoffes ist die Zusammenarbeit der verschiedenen
Partner in der Wertschöpfungskette“, so leitete KI-Chef-        Neben der Rohstoffversorgung beschäftigten sich die Ge-
redakteur Daniel Stricker das Spitzengespräch zwischen          sprächspartner mit dem Themenkomplex Nachhaltigkeit
Roland Roth und Alfred Stern ein. Genau diesen Erfolgs-         und Umwelt. Hier dürfe es nicht, wie Roth betonte, um
faktor bestätigten die beiden hochkarätigen Branchenver-        ein Greenwashing gehen. Vielmehr müssen sich sämtliche
treter nicht nur mit ihrer Bereitschaft zum öffentlichen Dia-   Akteure der Wertschöpfungskette konstruktiv mit dem
log, sondern auch immer wieder direkt im Gespräch – vor         Schließen des Kreislaufs auseinandersetzen. Alfred Stern
allem in Bezug auf die Zukunft der Branche.                     pflichtete ihm bei und betonte darüber hinaus die umwelt-
                                                                technischen Vorteile von Kunststoff. Beide Herren waren
Hatten 2015 noch zahlreiche Force-Majeure-Meldungen,            sich einig, dass den Worten Taten folgen müssen, um die,
Rohstoffverknappungen und Preisexplosionen das Verhält-         wie Stern sagte, 150 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle
nis zwischen Rohstoffherstellern und Verarbeitern spürbar       weltweit wieder einer sinnvollen Nutzung zuzuführen. Hier
belastet, zeigte sich 2016 zumindest eine Entspannung. „So      sei wesentlich mehr möglich.
eine Situation darf sich nicht wiederholen“, lautete die Bot-
schaft des Verbandspräsidenten. Die Partnerschaft zwischen
den Beteiligten sei für die Branche extrem wichtig, unter
Energie
Mitgliedsunternehmen
des IK-Energieeffizienz­
      netzwerkes
ENERGIE

Energieeffizienz für mehr
Nachhaltigkeit

Energie, die von Unternehmen erst gar nicht verbraucht           den von einem kompetenten, externen Berater moderiert.        13
wird, bringt nicht nur wirtschaftlich viele Vorteile, auch das   Das Netzwerk soll die Unternehmen in die Lage versetzen,
Klima und die Umwelt profitieren davon. Energieeffizientes       Ideen und Anregungen aufzunehmen und Investitionen
Handeln ist also besonders nachhaltig. Die IK ist deshalb        in energieeffiziente Maßnahmen auf solider Datenbasis zu
seit diesem Jahr Mitglied des Aktionsbündnisses Energieef-       planen und umzusetzen. Dabei ist auch die unverbindliche
fizienznetzwerke der Bundesregierung. An dieser Initiative       Festlegung eines Einsparzieles durch jeden Netzwerkteil-
sind bisher 22 Verbände und Organisationen der deutschen         nehmer hilfreich. Genauso bedeutend ist allerdings auch
Wirtschaft beteiligt sowie das Bundeswirtschaftsministe-         die Möglichkeit, dass die Netzwerkmitglieder mit ihrem En-
rium und das Bundesumweltministerium. Die deutsche               gagement bei Kunden, Mitarbeitern und im sozialen Umfeld
Verpackungsindustrie zeigt mit diesem Engagement sehr            positiv werben und sich als nachhaltig engagiertes Unter-
deutlich ihren großen Einsatz für eine Verbesserung des          nehmen darstellen können. Hierfür dürfen alle beteiligten
Klimaschutzes. Sie leistet damit gleichzeitig einen wichtigen    Unternehmen das eigens gestaltete Energieeffizienznetz-
Beitrag für ein positives Image der Branche. Auch politisch      werk-Logo nutzen. Da in einem Netzwerk grundsätzlich
wird das Mitwirken der IK in dieser Initiative Früchte tragen,   nicht mehr als 15 Unternehmen aus Effizienzgründen teil-
weil die deutsche Kunststoffverpackungsindustrie damit           nehmen sollten, hat die IK bereits jetzt gegenüber dem Ak-
die Bundesregierung bei ihren Klimaschutzzielen unter-           tionsbündnis die Gründung eines weiteren Netzwerkes der
stützt. Dieser verbandliche Einsatz ist aber erst durch die      deutschen Kunststoffverpackungsbranche angekündigt.
Bereitschaft der Mitgliedsunternehmen möglich geworden,          Weitere interessierte Mitgliedsunternehmen sind deshalb
sich an dem IK-Branchennetzwerk zu beteiligen. Die Netz-         herzlich willkommen. Die IK und ihre Mitglieder leisten da-
werkteilnehmer treffen sich ab diesem Jahr regelmäßig zu         mit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Energieeffi-
einem Erfahrungs- und Ideenaustausch. Diese Treffen wer-         zienz in der gesamten deutschen Wirtschaft.
Kommunikation
Zuhören, verstehen, mitreden:
 der Verband als Sprachrohr
K O M M U N I K AT I O N

Fakten und Emotionen:
die IK als Kommunikator
und Vermittler

Interessen vertreten, Netzwerke bilden oder Inhalte              Wohl wissend, dass das Verfassen von Gegendarstellungen                                                                                                          15
vermitteln – Verbandsarbeit ist vor allem eines: Kom-            durchaus dem Kampf gegen Windmühlen gleichen kann,
munikationsarbeit. Dabei sind die Gesprächspartner               hat sich die IK entschieden, die Artikel und TV-Beiträge mit
so vielfältig wie die Themen, mit denen sich die IK              großer Zielgruppe nicht unwidersprochen stehen zu lassen.
beschäftigt. Ob Politik, Schulen, Journalisten oder              Schließlich beginnt auch die längste Reise mit dem ersten
Umweltschutzgruppen, immer gilt es, im Gespräch zu               Schritt. Und aus Verbandssicht ist es ratsam, sich wiederholt
bleiben und den Mehrwert von Kunststoffverpackun-                als Gesprächspartner anzubieten, die verantwortlichen Re-
gen glaubwürdig und transparent zu kommunizieren.                dakteure mit Fakten zu versorgen und auf fehlerhafte Dar-
Das ist vor allem in den nicht selten emotional aufge-           stellungen hinzuweisen. Um die Ressourcen hierfür effizient
ladenen Diskussionen über die Umweltrelevanz von                 einzusetzen, wurden entsprechende Materialien und Bau-
Kunststoffverpackungen eine zunehmende Herausfor-                steine entwickelt, die eine zügige Resonanz ermöglichen.
derung. Die IK setzt in ihrer Kommunikation daher vor
allem auf zwei Aspekte: die Versachlichung der Diskus-
sionen mit Hilfe von Fakten sowie eine zielgruppenge-
rechte direkte Ansprache über die passenden Kanäle.
Einige Highlights der IK-Kommunikationsaktivitäten
werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.                          Herrn Christoph Behrens
                                                                      per Email

                                                                                                                         Bad Homburg, 8. Juni 2017

                                                                      Richtigstellung zum Artikel „Das deutsche Recycling-Märchen“,
                                                                      vom 11. Mai 2017

Die Kommunikation der IK im Berichtsjahr 2016/17 war im               Sehr geehrter Herr Behrens,

Wesentlichen geprägt vom Verpackungsgesetz, dem The-                  in Ihrem Artikel "Das deutsche Recycling-Märchen" vom 11. Mai 2017 sind
                                                                      uns leider ein paar fehlerhafte Aussagen zur Entsorgungssituation Redaktion
                                                                                                                                         von        planet.e
                                                                                                                                         Herrn Volker Angres, Leiter Redaktion Umwelt
                                                                      Kunststoffabfällen, insbesondere von Verpackungsabfällen, in Deutschland

ma Eco Design sowie der mit hoher medialer Aufmerksam-
                                                                                                                                         Herrn Bernd
                                                                      aufgefallen. Das ist umso bedauerlicher, als dass die Lektüre des Artikels auf Welz, Redakteur
                                                                      Verbraucher, die ihre Abfälle bislang ordentlich getrennt haben, sehr
                                                                                                                                         Per Email
                                                                      demotivierend wirken dürfte. Damit erweisen Sie all denjenigen, die sich für
                                                                      den Ausbau des Kunststoffrecyclings in Deutschland einsetzen, einen

keit geführten Diskussion über den Sinn von Kunststoffver-            Bärendienst, denn die Bereitschaft der Verbraucher zur Getrenntsammlung
                                                                      bildet das Fundament der Kreislaufwirtschaft. Wir hoffen, dass wir mit diesem
                                                                      Schreiben an Sie zur Versachlichung der öffentlichen Berichterstattung
                                                                                                                                                                                                  Bad Homburg, 23. März 2017

                                                                      beitragen können.

packungen bzw. deren Anteil am weltweiten Meeresmüll.                 Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW)
                                                                                                                                          Sehr geehrter Herr Welz, Damen und Herren,
                                                                      Die folgenden fehlerhaften Aussagen, die unter Berufung auf den ehemaligen
                                                                                                                                          im sowie
                                                                                                                                              Oktober letzten Jahres kontaktierte uns der Redakteur Bernd Welz im Zuge
                                                                      den Rat für Nachhaltige Entwicklung erfolgen, möchten wir hiermit seiner
                                                                                                                                          gerne Recherche für einen ZDF-Beitrag über PET-Einweg-und Mehrweg. Gerne

Während die Berichterstattung in Sachen Verpackungsge-                richtigstellen. Zudem möchten wir Sie bitten, uns Ihre genauen      stellten wir Daten zur Verfügung und beantworteten seine Fragen. Dass wir in der
                                                                                                                                          häufigund
                                                                      Informationsquellen bekannt zu geben, damit wir diese ebenfalls prüfen      ideologisch aufgeladenen und mitunter emotional geführten Diskussion
                                                                                                                                          um Kunststoffverpackungen im Vorfeld einer solchen Berichterstattung kontaktiert
                                                                      uns nötigenfalls auch an dieser Stelle sachlich in die Diskussion einbringen
                                                                                                                                          wurden, freute uns. Ließ diese Anfrage doch eine ausgewogene Recherche und
setz zwar durchaus als kontrovers, aber in Summe als fach-
                                                                      können.
                                                                                                                                          kontroverse Auseinandersetzung erwarten und gab uns als Industrieverband die
                                                                         1. Zitat Süddeutsche Zeitung: „In der Gelben Tonne landen in Möglichkeit, sich am öffentlich geführten Diskurs zu beteiligen. So weit so gut.
                                                                             Großstädten bis zu 50 Prozent "Fehlwürfe", beispielsweise Hausmüll
                                                                                                                                            Vor einigen Tagen wurden wir dann auf die Ankündigung der planet e. Dokumen-

lich meist richtig zu beschreiben ist, zeigen die Artikel über               statt Verpackungen. Mit diesem Material können Sortieranlagen nichts
                                                                                                                                            tation „Der Wahnsinn mit dem Pfandsystem“ aufmerksam. Diese liest sich leider so,
                                                                             anfangen. Die Fehlwürfe werden aussortiert und anschließend meist
                                                                                                                                            als hätte Herr Welz weniger recherchiert und vielmehr zehn Jahre alte
                                                                             verbrannt, zählen aber ebenfalls in der Statistik als "recycelt".“
                                                                                                                                            Diskussionen und Argumente sowie pauschale Urteile zu einem TV-Beitrag
                                                                      Richtigstellung: Richtig ist, dass die Qualität der Mülltrennung in vielen

die Umweltrelevanz jedoch häufig erhebliche Fehler und
                                                                                                                                            verarbeitet. Das ist schade.
                                                                      Großstädten zu wünschen übrig lässt. Ein nicht unerheblicher Teil der
                                                                      Fehlwürfe in der Gelben Tonne besteht jedoch aus den gleichen Materialien,
                                                                                                                                              PET-Einweg- und PET-Mehrweggetränkeflaschen haben sich in den letzten
                                                                                                                                           Jahren enorm weiterentwickelt. Nur die Diskussion darüber scheint in den
                                                                                                                                                        Neunziger-Jahren steckengeblieben zu sein.
fachliche Mängel auf – und das auch in den großen überre-                                                                                 Ökobilanzen bestätigen die deutlich verbesserten Umwelteigenschaften und
                                                                                                                                          Recycling-Studien bescheinigen Spitzenwerte für PET-Einwegflaschen. Und
                                                                                                                                          dennoch wird die Glas-Mehrwegflasche im Text als beste Lösung suggeriert. Die

gionalen Zeitungen und Fernsehsendungen mit ihren ent-                                                                                    pauschale Behauptung, dass Mehrweg immer besser sei als Einweg entspricht
                                                                                                                                          im Übrigen nicht den Fakten. Allerdings scheint es müßig, hier mit Fakten Aufklä-
                                                                                                                                          rungsarbeit zu leisten. Schließlich lesen wir in Ihrer Ankündigung beispielsweise
                                                                                                                                          Formulierungen wie, die Bundesregierung glaube „den Beteuerungen der
sprechenden Reichweiten.                                                                                                                  Industrie“. Damit wird eine Seite der Diskussion diskriminiert und diskreditiert. Mit
                                                                                                                                          welcher Berechtigung tun Sie das? Ist diese einfache Einteilung in vermeintlich
16                                                                 #kunststoffverpackungen –
                                                                   die IK in Social Media

                                                                   Gehört und gesehen werden die Themen und Botschaften
                                                                   der IK auch in den sozialen Netzwerken. Ob Live-Bekannt-
                                                                   gabe der PackTheFuture-Gewinner, Aufrufe zum Sammeln
                                                                   und Recyceln von PET-Flaschen oder auch Fotos von der
                                                                   #PackOfTheWeek, es gibt viel Interessantes auf dem Twit-
                                                                   ter-Account der IK (IK_Verband) zu lesen und zu teilen.
                                                                   Gleichzeitig verfolgt das Kommunikations-Team der IK die
                                                                   Meldungen vieler unterschiedlicher User – von Mitglieds-
                                                                   unternehmen über das Bundesministerium für Umwelt,
                                                                   Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) bis hin zu
     „Lass uns mal die Fakten checken!“
                                                                   Plastik-kritischen Initiativen.

     Dazu zählt auch die neue Faktencheck-Broschüre. Auf-
                                                                   Wenngleich die Anzahl der Follower auf dem IK-Profil noch
     gemacht wie ein WhatsApp-Chat klärt die Broschüre in
                                                                   überschaubar ist, so ermuntern die dennoch mitunter
     unterhaltsamer Weise kurz und knapp über die Fakten zu
                                                                   hohen Reichweiten und die vielfältigen Interaktionen zu
     Kunststoffverpackungen auf. Dass dabei genau die Dialo-
                                                                   einem weiteren Ausbau der Twitter-Aktivitäten und damit
     ge getroffen werden, die regelmäßig über Verpackungen
                                                                   der Vernetzung innerhalb dieser Online-Community. Die
     geführt werden, zeigt die Resonanz seitens der IK-Mitglie-
                                                                   Videos der IK finden sich zusätzlich auf Youtube und Vimeo
     der. Insgesamt 25.000 Exemplare wurden inklusive der um-
                                                                   – und im besten Fall auch auf den Webseiten der Mitglieds-
     fangreichen Nachbestellungen gedruckt und zur weiteren
                                                                   unternehmen.
     Verteilung verschickt. Über die zahlreichen Multiplikatoren
     erreichen die gemeinsamen Botschaften nun eine Vielzahl
                                                                                                @IK_Verband
     von Empfängern. Dass sich die IK-Vertreter auch als persön-
     liche Gesprächspartner zum Faktencheck anbieten, versteht
     sich von selbst. Der offene Dialog, auch und insbesondere
     über die kritischen Themen, ist nach Auffassung des Ver-
     bands der richtige Weg, um der Kunststoffverpackungs-
     industrie eine glaubwürdige und starke Stimme zu geben.
K O M M U N I K AT I O N

Erfolgreiche Messepräsenz:                                          Biokunststoffe zuordnen ließen (11 Prozent). Rund 22 Pro-   17
mit Post-its ins Gespräch kommen                                    zent der Besucher hatten konkrete Vorschläge mit Bezug
                                                                    zum Verbrauchernutzen, so wurden wiederverwendbare,
Das Messehighlight im Berichtsjahr war die nur alle drei Jah-       verschließbare, stapelbare und reißfeste Verpackungen ge-
re stattfindende Weltleitmesse für Verpackungen in Düssel-          wünscht. Mehr gesellschaftlichen Nutzen – Stichwort SAVE
dorf: die interpack. Dank über 170.000 Besuchern freuten            FOOD – erhofften sich rund 11 Prozent der Teilnehmer.
sich die 2.865 Aussteller über volle Auftragsbücher. Sehr           Sechs Prozent forderten weniger oder sogar keine Kunst-
zufrieden war auch die IK mit ihrer Messepräsenz.                   stoffverpackungen.

Am Messestand der IK sorgte in diesem Jahr eine Post-it-Ak-
tion für reichlich Gesprächsstoff. Die Messebesucher konn-
ten ihre Ideen und Visionen für die Kunststoffverpackung
der Zukunft posten.

Die Aktion bot Anlass für zahlreiche Interaktionen mit den
Besuchern und erntete viel Lob von unterschiedlichsten
Seiten. Schon nach einem Tag hingen bereits zahlreiche
bunte Post-its an der Säule und sie avancierte so schnell zu
einem beliebten Fotomotiv. Auch mit „Kunststoff-Gegnern“
kam der Verband so ins Gespräch. Parallel wurde die Aktion
auf Twitter begleitet. Die über 600 Ideen wurden ausgewer-
tet und sollen später in eine IK-Vision für die Kunststoffver-
packung der Zukunft einfließen.

Rund die Hälfte der Zukunftsvisionen befasste sich mit
den Top-Themen Eco Design und Recycling. Die Vorschlä-
ge rankten von einfachem „mehr Recycling“, „materialspa-
rend“ bis hin zu „Kunststoffen aus Abfallprodukten“. Hinzu
kamen noch weitere Ideen, die sich eindeutig dem Thema

                                    600 kreative Ideen zur Kunst-
                                    stoffverpackung der Zukunft
MY THOS 5:                                                   M
tellung von                                                                                                   Gebrauchte PET-Flaschen wandern                              A
n wird                                                                                                        zuerst in die Pfandautomaten und                             P
(BPA) eingesetzt.                                                                                             danach in den Müll.                                          w
 ung widerlegt das Bundes-                                                                                    Seit Einführung der Pfandpflicht auf Einweg-Getränke-        P
tung,Getränkeflaschen aus
      denn BPA wird für diePET:                                                                               verpackungen im Jahr 2003 werden in Deutschland
     Mythos und Wahrheit
-Flaschen nicht verwendet.                                                                                    pfandpflichtige PET-Flaschen vom Handel zurück-              Da
         Fakten zur beliebten Verpackung
 zu einer Gruppe von                                                                                          genommen. Dank des Pfandsystems werden fast 99               he
         Der Kunststoff Polyethylenterephthalat oder kurz PET feierte 2016
    ähnlich
monseinen            wirken
                          Ursprünglichkönnen
          75. Geburtstag.              als Alternative zur Herstellung
                                                                                                              Prozent der pfandpflichtigen PET-Flaschen gesammelt,         Zu
n aus   Kunststoff vorkommen
    von Textilfasern entwickelt, ist das Material heute eines der
    wichtigsten in der Verpackungs- und Textilindustrie. Flaschen aus
                                                                                                              und das wertvolle Material wird wiederverwertet.             sin
 Flaschen-Produktion                     kommt
     PET haben den Getränkemarkt nachhaltig geprägt. Über 85 Prozent
         der alkoholfreien Getränke werden in Deutschland mittlerweile in                                     Denn PET lässt sich problemlos recyceln.                     we
nichtPET-Einweg-
       zum oder  Einsatz.
                   PET-Mehrwegflaschen abgefüllt. Doch noch immer
         liest man widersprüchliche Aussagen zum Thema. Immer wieder heißt
         es, PET sei schädlich für Gesundheit und Umwelt. Aber stimmt das    Impressum:

         überhaupt? Die gängigsten PET-Mythen im Faktencheck.

                  18                        Forum PET: gute Stories glaubwürdig
                                                                             IK Industrievereinigung
                                                                             Kunststoffverpackungen e. V.
                                                                                                                                 PET
                                                                                                                                 FAKTEN
                                                                                                                                                                           M
                                                                                                                                                                           M
                                                                                                                                  CHECK                                    sc
                                                                             Kaiser-Friedrich-Promenade 43

                                            erzählt                          61348 Bad Homburg
                                                                             info@kunststoffverpackungen.de

                                                                                MY THOS 6:
                                                                             www.forum-pet.de                                                                              Da
                                                                       Gebrauchte
                                            Eine proaktive, sachlich fundierte               PET-Getränke-
                                                                                und transparente     Kom-                                                                  Fla
                                            munikation entspricht auchflaschen
                                                                         dem Leitbildausdes inDeutschland
                                                                                                der IK or-                                                                 lic
                                            ganisierten Forums PET. Dabei gilt es, die Wahrnehmung
                                                                       werden vor allem nach                                                                               lic
                                            von PET-Getränkeflaschen nachhaltig positiv zu unterstüt- Flyer im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit für PET und setzt          Gr
                                                                       China exportiert.
                                            zen – mithilfe von Fakten und praxisnahen Beispielen und ihn gezielt ein, wenn Aufklärung nötig erscheint. Dies war            Ge
                                                                       Auch das stimmt so nicht. Eine Studie der
                                            Geschichten.                                                      2017 unter anderem anlässlich der ZDF-Dokumentation          lan
                                                                       Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung
                                                                                                              „Der Wahnsinn mit dem Pfandsystem“ notwendig. Denn           Ac
                                                                       mbH (GVM), aus dem Jahr 2015 belegt:
                                            Mit sympathischen und auffälligen Grafiken sowie auf den während PET-Einweg- und PET-Mehrweggetränkeflaschen                   Le
                                                                       Etwa 80das
                                            Punkt gebrachten Fakten räumt       Prozent
                                                                                   Forum desPET
                                                                                              PET-Recyclings
                                                                                                 beispiels- findet
                                                                                                              sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt haben,     Ko
                                                                       mittlerweile inauf
                                            weise in seiner Faktencheck-Broschüre      Deutschland    statt. scheint die mediale Diskussion darüber häufig in den Neun-
                                                                                           mit gängigen
                                            Falschinformationen rund umDie restlichen Wertstoffmengen
                                                                           den Wertstoff     PET bzw. die werden
                                                                                                              zigerjahren steckengeblieben zu sein.
                                                                       größtenteils im Die
                                            PET-Ein- und Mehrweggetränkeflaschen.       grenznahen
                                                                                             IK nutztAusland
                                                                                                       den wieder-
                                                                       verwertet. Die Kosten für den Transport     in
                                                                                                              Als besonders   medienwirksam haben sich im Berichtszeit-
                                                                                                              raum
                                                                       weiter entfernte Länder sind in der Regel zu  die Veröffentlichungen zur GVM-Studie sowie die Ju-

Stimmt                                                                 hoch. Außerdem nimmt die Nachfrage     biläen
                                                                                                                 nach des Wertstoffes und des Forums erwiesen. Während
                                                                       Recycling-Material in Europa weiter zu. Fokus dieser Maßnahmen verstärkt auf der Fachpresse
                                                                                                              der
 nicht!                                                                                                       lag, hat sich der Schwerpunkt im Jahr 2017 für die laufen-
                                                                                                              den Aktivitäten mehr auf die Publikumsmedien und über-
                                                                                                              regionalen Zeitungen verschoben. Unterstützt durch die
                                                                                                              PR- Agentur Sputnik veröffentlicht das Forum PET verbrau-
                                                                                                              chernahe Informationen insbesondere zum Recycling und
                                                                                                              ruft aktiv zur Ausweitung der Sammlung von Getränke-
                                                                                                              flaschen und damit zum Schutz der Umwelt auf. Schließ-
                                                                                                              lich gehört Wasser in PET-Getränkeflaschen und nicht um-
                                                                                                              gekehrt.

                                                                                                                Ein Beispiel von vielen: das Forum PET informiert
                                                                                                                über Einsatzmöglichkeiten von recyceltem PET.
                                                                                                                In bestimmten ergobag-Schulranzen werden über
                                                                                                                50 PET-Flaschen weiterverarbeitet.
K O M M U N I K AT I O N

airpop®: Marken- und PR-Arbeit                                                                                                 19
nah am Kunden

Anspruchsvoll ist auch die Kommunikations- und Marken-
arbeit für den Werkstoff airpop. Neben dem weiteren Aus-
bau der Markenbekanntheit standen im vergangenen Jahr
vor allem die Themen Recyling, Kreislaufwirtschaft und Ent-
sorgung im Fokus. Die Vorzüge von EPS stehen dabei au-
ßer Frage und die Kunden schätzen das Material mit seinen
spezifischen Schutz- und Isoliereigenschaften. Die Forde-
rungen der in der Politik viel beachteten Ellen MacArthur-
Studie, „unübliche Verpackungsmaterialien, vor allem PVC,
EPS und PS durch Alternativen auszutauschen“, gibt dem
Thema airpop-Kreislauf jedoch eine weitere Bedeutung.
Dass airpop nicht nur recyclingfähig ist, sondern bereits er-
folgreich recycelt wird, ist noch nicht ausreichend bekannt.
Das will die IK zusammen mit ihren Mitgliedern ändern. Ein
Baustein dabei ist der 2016 entstandene Film „airpop for
life“. In drei Minuten zeigt der Film die Vorzüge des Mate-
rials, erläutert dessen Beitrag zur Ressourcenschonung und      zu unterstützen, war ein schnelles Handeln seitens des
informiert über das Recycling.                                  Verbandes und seiner Mitglieder gefragt. Innerhalb kürzes-
                                                                ter Zeit wurden vom Fachgruppenvorstand verschiedene
Mit der Einstufung von HBCD-haltigem EPS-Dämmmate-              Kommunikationsmaßnahmen verabschiedet und durch
rial geriet Ende 2016 auch das Verpackungs-EPS unter            die IK in die Tat umgesetzt. Die Botschaft von Pressemittei-
Druck. airpop-Verpackungen sind zwar HBCD-frei, dennoch         lung, Kundenmusterbrief, Entsorger-Anschreiben und eigens
sahen sich auch die Fachgruppenmitglieder mit den Fol-          entwickeltem Logo: airpop-Verpackungen sind HBCD-frei /
                  gen dieser Einstufung von Styropor kon-       Recycling und Verwertung sind problemlos möglich.
                       frontiert. Um hier die notwendige
                          Aufklärung zu gewährleisten
                            und den Entsorgungsprozess
Sustainable Plastic Packaging Award 2017

20   Tue Gutes und rede darüber –                                    die Einreichungen neben Frankreich und Deutschland auch
     PackTheFuture Award                                             aus Österreich, Italien und Spanien.

     Kunststoff bietet viel Spielraum für neue Produktideen          Nachhaltigkeit wird in der öffentlichen Diskussion rund um
     und Innovationen, auch und gerade wenn es um das                Kunststoff oft mit den Themen Eco Design und Recycling
     Thema Nachhaltigkeit geht, wie der diesjährige PackThe-         verknüpft. So gibt es in diesen Bereichen auch besonders
     Future Award erneut eindrucksvoll unter Beweis stellt. Der      viele Innovationen. Fast die Hälfte der Einreichungen betra-
     deutsch-französische Verpackungspreis zeichnet besonders        fen die Kategorie Eco Design (Recycling, Gewichtsreduktion,
     nachhaltige Kunststoffverpackungen aus. Ziel ist dabei, die     Materialeinsparung). Aber auch das Thema gesellschaftliche
     zahlreichen Innovationen der Branche in der Öffentlichkeit      Verantwortung ist für die Unternehmen der Branche von
     bekannter zu machen. Außerdem unterstützt der Award             wachsender Bedeutung. Einige Innovationen konzentrierten
     Mitgliedsunternehmen bei der Kommunikation ihrer Pro-           sich beispielsweise auf das leichtere Öffnen und Wieder-
     duktinnovationen gegenüber Kunden sowie der Motivation          verschließen, ein wichtiger Aspekt angesichts der zuneh-
     der Mitarbeiter.                                                menden Überalterung unserer Gesellschaft. In diesem Jahr
                                                                     wurde außerdem die Kategorie SAVE FOOD neu eingeführt.
     Im Rahmen der internationalen Verpackungsmesse inter-           Der Schutz von Lebensmitteln spielte auch auf der diesjähri-
     pack wurden am 9. Mai 2017 in Düsseldorf die zehn Ge-           gen interpack erneut eine wichtige Rolle. Es zeigte sich, dass
     winner des PackTheFuture Award 2017 ausgezeichnet. Der          Kunststoffverpackungen ideale Lösungen bieten, um unsere
     Wettbewerb, der von dem französischen Kunststoffver-            Lebensmittel frischer und länger haltbar zu machen.
     packungsverband ELIPSO und der IK Industrievereinigung
     Kunststoffverpackungen gemeinsam organisiert wird, fand         Alle Einreichungen des Awards werden in einem dreispra-
     in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Das Event mit rund 100    chigen Innovation Book detailliert präsentiert und kommen
     Gästen wurde gemeinsam mit dem schon traditionellen             in der nationalen sowie internationalen Öffentlichkeits-
     IK-Get-Together auf der interpack veranstaltet.                 arbeit zum Einsatz. In zahlreichen deutschen, französischen
                                                                     und internationalen Medien wurde bereits ausführlich über
     Im Vorfeld der Verleihung hatten die Fachjury mit Exper-        den Wettbewerb berichtet. Gewinner und Nominierte nutz-
     ten aus Mitgliedsunternehmen sowie die Hauptjury unter          ten ebenfalls die Gelegenheit, ihren Erfolg in den Medien
     Vorsitz von Professor Horst-Christian Langowski, Leiter des     zu kommunizieren. Außerdem werden alle Innovationen
     Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung       sukzessive als #PackoftheWeek über den IK-Twitter-Account
     in Freising, die Preisträger ausgewählt. Mit 37 Einreichungen   vorgestellt.
     konnte der PackTheFuture Award 2017 an die beiden erfolg-
     reichen Vorgänger-Wettbewerbe nahtlos anknüpfen und             Die nächste Ausgabe des PackTheFuture Awards ist für
     unterstrich einmal mehr das starke Engagement der Bran-         Herbst 2018 geplant. Alle Details zum Wettbewerb sowie
     che. Der Award hat sich mittlerweile zu einem europäischen      zum Bewerbungsverfahren finden Sie auf der Website
     Benchmark der gesamten Industrie entwickelt. So kamen           www.packthefuture.com
K O M M U N I K AT I O N

                                                                                                       21

Die Sieger des PackTheFuture Award 2017

Kategorie Ökodesign
• ALPLA WERKE ALWIN LEHNER GmbH & Co KG (Deutschland) für
  „HDPE-bottle from 100% recycled material from the Yellow Sack”
• COVERIS RIGID FRANCE SAS (Frankreich) für „Optys decorated bottle”
• FEURER FEBRA GmbH (Deutschland) für „Modular airpop® insulation
  packaging with approval for hazardous goods”
• SEALED AIR S.A.S (Frankreich) für „Cryovac® Sealappeal® PSF ZAL”

Kategorie Produktschutz
• KNAUF INDUSTRIES (Frankreich) für „airpop® protection for fire hydrant”

Kategorie Verbrauchernutzen
• EMIL DEISS KG GmbH + Co. (Deutschland) für „UNIVERSAL PLUS Bin liners”
• FLEXICO (Frankreich) für „SafeGrip”
• KISICO GmbH (Deutschland) für „NFCap”
• SEALED AIR GmbH (Deutschland) für „Cryovac® Oven Ease® barrier
  vacuum packaging”

Kategorie Save Food:
• SCHAUMAPLAST NOSSEN GmbH für „vakuVIP Thermobox®“
Internationales
  In starken Netzwerken
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I N T E R N AT I O N A L E S

                                                                     BIOPLASTICS
                                                                      BIOBASIERTE KUNSTSTOFFE –Die Position der Hersteller von

                                                                                                                                              PackTheFuture 2017
                                                                      Kunststoffverpackungen, flexiblen Verpackungen und Folien
                                                                      BIO-BASED PLASTICS – The position of the manufacturers of
                                                                      plastics packaging, flexible packaging and films
                                                                                                                                                                             Innovation Book
                                                                      PLASTIQUES BIOSOURCÉS – Position des fabricants d’emballages

Partner in Europa
                                                                      plastiques, de films et d’emballages souples

                                                                                                                                                            Im Berichtsjahr zeichne-
                                                                                                                                                            ten IK und Elipso bereits
                                                                                                                                                            zum dritten Mal nach-
                                                                                                                                                            haltige Innovationen mit           23
IK und Elipso stärken ihre Zusammenarbeit                                                                                                                   dem gemeinsam aus-
                                                                                                                                                            gelobten PackTheFuture
„Europe en marche“, also ein Europa in Bewegung, wünscht                                                                                                    Award aus.

sich Elipso-Geschäftsführer Emmanuel Guichard in Anleh-
nung an die „République en marche“ des aktuellen fran-           Die gemeinsame Position von IK und Elipso
                                                                 zu „Biobasierten Kunststoffen“ wurde im Jahr
zösischen Präsidenten. Ein Impuls dieser Dynamik soll die
                                                                 2017 aktualisiert und zur interpack-Messe
verstärkte Zusammenarbeit von IK und Elipso sein.                veröffentlicht.

Insbesondere in den Bereichen Eco Design, Marktentwick-          „Wir wollen unsere Kooperation ausbauen und noch enger
lung sowie Image wollen wir unsere Kräfte bündeln. Und           mit unseren deutschen Kollegen zusammenarbeiten, um
auch dem Thema Marine Litter wollen wir uns gemeinsam            Know-how und Erfahrungen zu teilen sowie gemeinsame
mit Elipso annehmen. Ein erstes Arbeitstreffen der jewei-        Positionen zu entwickeln“, so Elipso-Geschäftsführer Emma-
ligen Teams fand dazu Anfang Juli in Paris statt. Die An-        nuel Guichard.
kündigung, stärker kooperieren zu wollen, fand eine hohe
Resonanz in den Medien, u.a. auch in Russland, Italien und       Die IK und Elipso kooperieren bereits seit 2011 erfolg-
der Schweiz und wurde von Verbänden aus dem euro-                reich. Neben dem Erfahrungsaustausch und der Entwick-
päischen Ausland sehr begrüßt. Als größter Fachverband           lung gemeinsamer Positionen werden auch weitere gemein-
für Kunststoffverpackungen in Europa bringen wir uns mit         schaftliche Projekte angestrebt. Das bisherige Flaggschiff
Überzeugung in die Verbandsarbeit auf europäischer Ebe-          der bilateralen Kooperation ist der PackTheFuture Award,
ne ein, halten aber auch die bilaterale Zusammenarbeit für       mit dem nachhaltige Innovationen der Kunststoffver-
zielführend. Die positiven Beispiele aus der Vergangenheit       packungsindustrie ausgezeichnet werden. Dieser findet
bestärken beide Verbände darin, in Zukunft noch enger zu         2018 bereits zum vierten Mal statt.
kooperieren – sei es bei eigens initiierten Projekten oder ge-
meinsamen Positionen oder Statements.
                                                                   Über Elipso:
                                                                   Elipso vertritt die Interessen der Hersteller von Kunst-
„Als Nationalverbände sprechen wir seit Jahrzehnten er-
                                                                   stoff- und flexiblen Verpackungen in Frankreich. Mit sei-
folgreich mit jeweils starker Stimme für unsere Mitglieder“,
                                                                   nen 130 Mitgliedern besitzt Elipso einen Vertretungs-
erläutert IK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Dr. Bruder die
                                                                   grad von 75 bis 90 Prozent bezogen auf den Gesamt-
nun intensivierte Zusammenarbeit. „Wir sehen jedoch zu-
                                                                   markt, je nach Verpackungsbereich. Die Kunststoffver-
nehmend auch europäische Herausforderungen, vor allem
                                                                   packungsindustrie in Frankreich beschäftigt 38.000 Mit-
bei den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit, die wir nur im
                                                                   arbeiter in 320 Unternehmen mit einem Gesamtjah-
Schulterschluss erfolgreich bewältigen können.“
                                                                   resumsatz von 7,9 Milliarden Euro.
                                                                   www.elipso.org
Verpackungsgesetz
 Anspruchsvolle Aufgaben
V E R PA C K U N G S G E S E T Z

Verpackungsgesetz verabschiedet –
hohe Herausforderungen für die
Branche

Die politischen Aktivitäten des Verbandes im Berichtszeit-              • die Anforderungen zur werkstofflichen Verwertung von                   25
raum 2016/2017 waren vor allem gekennzeichnet durch                       Kunststoffverpackungen aus den dualen Systemen
den steinigen Gesetzgebungsprozess für das Verpackungs-                 • die ökologische Ausgestaltung der Lizenzentgelte
gesetz, der mit der Verkündung im Bundesgesetzblatt am                  • definitorische Festlegungen, z. B. zu Versand- und
12. Juli nach rund 8 Jahren Diskussion abgeschlossen wur-                 Umverpackungen
de. Die IK hat sich mit Stellungnahmen einschließlich Szena-
rien zur Höhe und realistischen Erfüllbarkeit von Recycling-            Im gesamten Gesetzgebungsprozess hat sich die IK für an-
quoten (s. Grafik) in die Anhörungen der beteiligten Krei-              spruchsvolle und realisierbare Quoten zur werkstofflichen
se im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses aktiv einge-                    Verwertung ausgesprochen. Die nun festgelegten Quo-
bracht. Die aus IK-Sicht entscheidenden Regelungen im Ver-              ten (s. Seite 26) kommen diesem Ziel recht nah, sie haben
packungsgesetz betreffen                                                bereits zur Ankündigung von erheblichen Investitionen
• die Zentrale Stelle Verpackungsregister (s. Seite 28)                 vor allem bei der Sortierung von Kunststoffverpackungen
                                                                        geführt.

Erreichung der Recyclingziele im Verpackungsgesetz

   Delta       Potenzial Sortierung        Potenzial recyclinggerechtes Design        bereits erreichte Recyclingmenge

1000 kt/Jahr Recyclingzuführung

 800       146
            77                        Bis 2022: Steigerung um ca. 300 kt (ca. 70 %)        Mittelfristig: Steigerung um ca. 440 kt (ca. 100 %)
 600       120                        Ziel: ca. 729 kt/Jahr                                Ziel: ca. 875 kt/Jahr
                                      (63 % werkstoffliche Verwertung bei 75 %             (63 % werkstoffliche Verwertung bei 90 %
                                      Systembeteiligung)                                   Systembeteiligung)
           100
 400

                         Stand heute:
 200       432           432 kt/Jahr
                         (47 % werkstoffliche Verwertung;
                         60 % Systembeteiligung)
   0

Berechnungen auf Basis von 1.543 kt systembeteiligungspflichtigen Kunststoffverpackungen, Quelle: IK
Verwertungsquoten für Verpackungen in Prozent
     (bezogen auf bei dualem System lizenzierte Menge)

26                   Material                        Verpack VO                   Verpack G                  Verpack G
                                                       (seit 1999)                 (ab 2019)                   (ab 2022)
      Glas                                                 75                          80                         90
      Papier /Pappe / Karton                               70                          85                         90
      Eisenmetalle                                         70                          80                         90
      Aluminium                                            60                          80                         90
      Getränkekartonverbund                                60                          75                         80
      sonstige Verbunde                                    60                          55                         70
      Kunststoff, alle Verwertungsverfahren                60                          90                         90
      Kunststoff, werkstoffliche Verwertung                36                         58,5                        63

     Mit der Regelung im § 21 des Verpackungsgesetzes, die           Das Verpackungsgesetz regelt mit den Definitionen und
     Lizenzentgelte nach Kriterien wie Recyclingfähigkeit, Recy-     der Zuordnung von Verantwortlichkeiten klar, wer wie für
     clateinsatz und Einsatz nachwachsender Rohstoffe ökolo-         die Sammlung und Verwertung der verschiedenen Arten
     gisch auszugestalten, betritt der Gesetzgeber Neuland. Die      von Verpackungen zuständig ist und die finanzielle Verant-
     dualen Systeme sind verpflichtet, ab 2019 im Rahmen der         wortung trägt. Das trifft auch auf Verpackungen des Ver-
     Bemessung der Lizenzentgelte entsprechende Anreize zu           sandhandels zu, deren Marktanteil stark zugenommen hat,
     schaffen und die Zentrale Stelle und das Umweltbundes-          oder für Umverpackungen, die nunmehr wie Verkaufsver-
     amt jährlich darüber zu informieren. In einem Arbeitskreis      packungen zu behandeln sind. In einer tabellarischen
     der Stiftung Zentrales Verpackungsregister, der sich mit        Übersicht für die Mitgliedsfirmen hat die IK-Geschäftsstelle
     diesem komplexen Thema befasst, sollen bis zum Inkraft-         eine Handreichung erarbeitet, in der alle für die Kunststoff-
     treten des Gesetzes am 01.01.2019 Mindeststandards für die      verpackungshersteller relevanten Regelungen des Ver-
     Bemessung der Recyclingfähigkeit ausgearbeitet werden,          packungsgesetzes zusammengefasst sind. Dabei wird her-
     die dann als Grundlage für die dualen Systeme zur Ausge-        ausgestellt, was neu ist, aber auch was von der bisherigen
     staltung ihres individuellen Anreizsystems zu nutzen sind.      Verpackungsverordnung übernommen wurde und nach wie
     Die IK bringt sich mit mehreren Experten aus Geschäfts-         vor für unsere Branche relevant ist. Die Regelungen des Ver-
     stelle und Mitgliedsfirmen in diese Arbeit ein, gegenwärtig     packungsgesetzes haben bereits im letzten Jahr Einfluss auf
     wurden erforderliche Definitionen als Voraussetzung für die     die Schwerpunktsetzung der Verbandsgremien ausgeübt,
     Erarbeitung von Mindeststandards im Arbeitskreis verein-        verschiedene Referenten haben zu den Themen Recycling
     bart. Die bislang hohe Sitzungsdichte dieses Expertenkrei-      und Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen in-
     ses wird auch in den nächsten 1 ½ Jahren erforderlich sein.     formiert und auf die Herausforderungen des Gesetzes ins-
                                                                     besondere für Verpackungshersteller und Verpackungs-
                                                                     abfüller/-abpacker hingewiesen.
V E R PA C K U N G S G E S E T Z

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IK-Handreichung zum Verpackungsgesetz
für Hersteller von Kunststoffverpackungen
Zentrale Stelle Verpackungsregister
     mit IK-Beteiligung gegründet

28   Das Verpackungsgesetz sieht vor, dass einen Tag nach                waltige Herausforderung für den Stiftungsvorstand und
     Verkündung, d. h. am 13. Juli 2017, die Stiftung Zentrales          ihr Team, das bis Ende 2019 auf 35 bis 40 Personen an-
     Verpackungsregister durch Hersteller und Vertreiber von             wachsen soll. Die neu zu errichtende Zentrale Stelle hat
     systembeteiligungspflichtigen Verpackungen aufzubauen               ihren Sitz in Osnabrück, wird ihre Sitzungen aber an zen-
     ist, um sie mit Inkrafttreten aller anderen Regelungen des          tralen Standorten in Abstimmung mit den Gremienmit-
     Verpackungsgesetzes am 01.01.2019 betriebsbereit vorzu-             gliedern abhalten. Um das Ziel der Betriebsbereitschaft
     halten.                                                             in den nächsten 1 ½ Jahren zu erreichen, müssen für das
                                                                         Kernstück der Zentralen Stelle, das Verpackungsregister,
     Bekanntlich gehört die IK gemeinsam mit dem Bundes-                 die entsprechenden Voraussetzungen für Hardware, Soft-
     verband der Ernährungsindustrie, dem Handelsverband                 ware und Rechenzentren geschaffen werden. Parallel zum
     und dem Markenverband zu den vier Gesellschaftern der               Aufbau der Zentralen Stelle ist die Kommunikation mit
     Vorschaltgesellschaft der Zentralen Stelle BHIM GmbH,               den beteiligten Kreisen, insbesondere mit den ca. 700.000
     die im Jahre 2015 gegründet wurde. Mit Verabschiedung               Inverkehrbringern, sowie mit der Öffentlichkeit zu ent-
     des Gesetzes wurde diese GmbH inzwischen auf die neu-               wickeln. Ein erster wichtiger Schritt dazu war die öffentliche
     gegründete Stiftung Zentrales Verpackungsregister über-             Vorstellung der Zentralen Stelle am 28. Juni 2017 in Berlin
     tragen. Gemäß Verpackungsgesetz sind die Vertreter im               vor rund 100 Teilnehmern. Der Staatssekretär im BMUB,
     Gründungskuratorium seitens der Hersteller und Vertreiber           Gunther Adler, würdigte in seiner Ansprache auch das
     ausschließlich die Stifter. Insofern ist die IK mit zwei Mitglie-   Beharrungsvermögen und die Standhaftigkeit der vier Stif-
     dern im Gründungskuratorium vertreten (s. Seite 29).                terverbände während des Auf und Ab des Gesetzgebungs-
                                                                         prozesses zum Wertstoff- bzw. Verpackungsgesetzes, am
     Im Berichtszeitraum haben die vier Verbände die Ge-                 Ziel der Gründung einer Stiftung Zentrales Verpackungs-
     schäftsführerin der BHIM GmbH und nun Vorstand der                  register festzuhalten. Um die vielfältigen Aufgaben der
     Stiftung, Gunda Rachut, vielfältig unterstützt, um die Auf-         Zentralen Stelle, die im Verpackungsgesetz niedergelegt
     bautätigkeit finanziell und personell abzusichern sowie             sind, erfüllen zu können, arbeiten eine Reihe von Experten
     inhaltliche und kommunikative Aufgaben zu meistern.                 dem Vorstand zu, die IK ist neben dem Kuratorium auch in
     Der Aufbau dieser privatwirtschaftlich getragenen Insti-            Expertenkreisen sowie im Verwaltungsrat kompetent ver-
     tution mit hoheitlich beliehenen Aufgaben ist eine ge-              treten (s. Seite 29).
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