Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...

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Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
Ausgabe 11                                                        Sommer 2019

Frankfurtbaut
Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben
                                                       DAS N
                                                     FRANK EUE
                                                            FURT
                                                   Vor 1
                                                       00 J
                                                    das neuahren begann
                                                            e
                                                      in FranDenken
                                                              k fur t

  ESCHERSHEIM           RIEDERWALD                 LEBEN
  Stahlbrücke ersetzt   Erneuerung der Schäffle-   Stabsstelle „Mieterschutz“
  die alte Holzbrücke   straße in Rekordzeit		     seit April eingerichtet
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                                                                                                                                       V.l.n.r.: Amt für Straßenbau und Erschließung, kadawittfeldarchitektur, Interxion Deutschland GmbH
                                            5                                       14                                        17
    OSTEND                                           NIEDERRAD                                           OSTEND
    Hotelprojekt Waterfront                          Bahn frei für die                                   Eines der größten
    auf der Molenspitze                              DFB-Akademie                                        Rechenzentren

                                                                                                                                       V.l.n.r.: Institut für Stadtgeschichte, MoellerFeuerstein, Dittel Architekten
                                  18                                                20                                        21
    BORNHEIM                                         INNENSTADT                                          ALTSTADT
    Denkmalgerechter                                 Der Peterskirchhof                                  Bürgerberatung
    Wiederaufbau                                     ist saniert                                         in der Altstadt

                                                                                                                                       V.l.n.r.: Grünflächenamt, Dezernat für Bau und Immobilien, Umweltamt

                                  22                                                23                                        31
    SCHWANHEIM                                       STADTVERWALTUNG                                     UMWELT UND ENERGIE
    Mainuferweg                                      Schulen in Modul-                                   Gutes Stadtklima
    ist erneuert                                     bauweise aus Holz                                   wird gefördert

IMPRESSUM AUSGABE 11 (SOMMER 2019)

Herausgeber                                          Redaktionelle Leitung
Der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main            Mark Gellert, Wilfried Körner, Carla Jacobson-Gah
Dezernat Planen und Wohnen, Mike Josef               Telefon: 069/212-35591, 069/212-30858
Kurt-Schumacher-Straße 10, 60311 Frankfurt am Main   oeffentlichkeitsarbeit.amt61@stadt-frankfurt.de
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Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                  3

                                                                                                                                                                                             GRIESHEIM
                                                                                                                    // EDITORIAL
                                                                                                                                                                                             Wohnquartier mit Passivhäusern                           22
                                                                                                                 Das Neue Frankfurt ist „Nationales Projekt des Städtebaus“ 4
                                                                                                                                                                                             SCHWANHEIM
                                                                                                                                                                                             Sanierung der Grünanlage am Mainufer                     22
                                                                                                                    // STADTTEILE
                                                                                                                 ESCHERSHEIM
                                                                                                                                                                                               // STADTVERWALTUNG
                                                                                                                 Neue Brücke am Eschersheimer Freibad			                                 5
                                                                                                                                                                                             Weiterentwicklung der Parkstadt Unterliederbach          23
                                                                                                                 RIEDERWALD                                                                  Module aus Holz für kurze Bauzeiten für Schulen          23
                                                                                                                 Programm „Schöneres Frankfurt“ für Schäfflestraße                       6   Denkmalamt blickt auf das Jahr 2018 zurück		             25

                                                                                                                 DORNBUSCH
                                                                                                                 14 zusätzliche Wohnungen dank Aufstockung		                             7     // LEBEN IN FRANKFURT
                                                                                                                                                                                             Eigentumswohnungen werden immer kleiner und teurer       26
                                                                                                                   // TITELTHEMA                                                             Tipps zum Nachbarrecht                                   27
                                                                                                                         Das Neue Frankfurt                                              8   Interview: Neue Stabsstelle „Mieterschutz“ 		            28
                                                                                                                         Architekturwettbewerb „Wohnen für Alle“ entschieden 12              Die Einhausung der Autobahn 661 kommt 		                 30

                                                                                                                 NIEDERRAD                                                                                                                            w
                                                                                                                 „Sarotti-Häuschen“ weicht der DFB-Akademie                          14
                                                                                                                                                                                               // UMWELT UND ENERGIE
Titelseite: Reinhard Wegmann, Archiv ernst-may-gesellschaft e.V., Frankfurt; Barkow Leibinger; Stadt Frankfurt

                                                                                                                                                                                             Verbesserung des Stadtklimas mit städtischer Förderung   31
                                                                                                                 OSTEND
                                                                                                                 Hafenpark-Quartier: Zwei Hotels in einem Haus                       16
                                                                                                                 Rechenzentrum am Ratswegkreisel                                     17

                                                                                                                 BORNHEIM
                                                                                                                 Gaststätte „Bornheimer Ratskeller“ im neuen Glanz                   18

                                                                                                                 INNENSTADT
                                                                                                                 Grunderneuerung des Peterskirchhofs abgeschlossen                   20

                                                                                                                 ALTSTADT
                                                                                                                 Bürgerberatung im „Goldenen Lämmchen“                               21

                                                                                                                 Verlag, Redaktion, Anzeigen                          Druck
                                                                                                                 MoellerFeuerstein GmbH                               Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH
                                                                                                                 Niedenau 36, 60325 Frankfurt am Main                 Kurhessenstraße 4 – 6, 64546 Mörfelden-Walldorf
                                                                                                                 Telefon: 069/299 209-16, zeitung@frankfurt-baut.de   Frankfurtbaut ist kostenlos und erscheint zweimal im Jahr
                                                                                                                 www.frankfurt-baut.de                                Auflage: 218 000
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
4                                                                                                         Frankfurtbaut

                   EDITORIAL

                   Das Neue Frankfurt ist
                   „Nationales Projekt des Städtebaus“
                                                                                                            Dafür haben wir bereits das Fo-
                                                                                                            rum Neues Frankfurt in der Rö-
                                                                                                            merstadt eingerichtet. Es gibt
                                                                                                            dort regelmäßige Angebote, wie
                                                                                                            beispielsweise Führungen oder In-
                                                                                                            formationsveranstaltungen. Diese
                                                                                                            richten sich insbesondere auch an
                                                                                                            die Bewohnerinnen und Bewohner
                                                                                                            der Siedlungen, da diesen häufig
                                                                                                            gar nicht bewusst ist, in was für
                                                                                                            außergewöhnlichen Gebäuden sie
                                                                                                            wohnen. Alleine im laufenden Jahr
                                                                                                            finden Ausstellungen zum Thema
                                                                                                            in drei Frankfurter Museen statt,
                                                                                                            die für die Qualitäten des Neuen
                                                                                                            Frankfurt sensibilisieren wollen.

                                                                                                           Wir gehen davon aus, dass wir im
                                                                                                           Rahmen des Förderprogramms
                                                                                                           „Nationale Projekte des Städte-
                                                                                                           baus“ ein Gesamtvolumen von
                                                                                                           rund 60 bis 65 Millionen Euro
                                                                                                           mobilisieren können. Neben den
                                                                                                           Bundesmitteln von fünf Millionen
Stadtplanungsamt

                                                                                                           Euro, die wir in den Jahren bis
                                                                                                           2023 erhalten, sind dies städti-
                                                                                                           sche Mittel sowie Gelder der ABG
                                                                                                           Frankfurt Holding und der Nas-
                   Mit dem Neuen Frankfurt gelang der Aufbruch unserer Stadt      sauischen Heimstätte. Beide Wohnungsbaugesellschaften
                   in die Moderne. Insbesondere Oberbürgermeister Ludwig          werden erhebliche Millionensummen in die Instandsetzung
                   Landmann hatte in den 1920er-Jahren dieses umfassen-           ihrer Gebäude stecken. Der Schwerpunkt liegt dabei auf
                   de Stadtentwicklungsprogramm ermöglicht und damit das          der Römerstadt, dem Riederwald und der Heimatsiedlung.
                   Fundament für die heutige Internationalität und Weltoffen-
                   heit unserer Stadt gelegt. Aus Anlass der bevorstehenden       Wir möchten aber auch die Freiräume aufwerten und set-
                   100-Jahr-Feier des Amtsantritts von Stadtbaurat Ernst May      zen dabei einen Schwerpunkt auf das Niddatal: Dort wer-
                   im Jahr 1925 haben wir uns für das Förderprogramm „Na-         den wir den Übergang zwischen Siedlung und Freiraum neu
                   tionale Projekte des Städtebaus“ beworben – und sind im        beleben und neues Gärtnern ermöglichen. Mit dem Wettbe-
                   April 2019 aufgenommen worden. Nun können wir mit finan-       werb „Wohnen für Alle“ schlagen wir die Brücke zum Heute.
                   zieller Unterstützung des Bundes das Neue Frankfurt auf        Damit möchten wir beweisen, dass guter und preiswerter
                   nationaler und internationaler Ebene platzieren. Das ist für   Wohnungsbau keine Gegensätze sein müssen.
                   uns gleichermaßen eine Auszeichnung und eine Verpflich-
                   tung. Und deshalb widmet sich das Titelthema der vorlie-       Mit diesem Ansatz unterstreichen wir, dass wir nicht nur für
                   genden Ausgabe von Frankfurtbaut auf den Seiten 8 bis 13       den Wohnungsneubau und die Konzeption neuer Stadtteile
                   dem Neuen Frankfurt.                                           stehen, sondern auch für die Pflege und die Instandset-
                                                                                  zung des Bestands. Wir schaffen und erhalten Wohnraum,
                   Wir haben direkt nach meinem Amtsantritt im Sommer             wir pflegen unser baukulturelles Erbe und wir denken Sied-
                   2016 gemeinsam mit dem Kulturdezernat eine Projektgrup-        lungs- und Freiräume zusammen, genau wie das Neue
                   pe zum Neuen Frankfurt eingerichtet. Das Ziel: die Siedlun-    Frankfurt. Denn die zwischen 1925 und 1933 entstandenen
                   gen des Neuen Frankfurt für das Jahr 2025 aufzuwerten.         Siedlungen stellen einen international anerkannten Beitrag
                   Dazu gehört, die Gebäude instand zu setzen, Freiräume zu       zur Lösung der Wohnungsfrage dar. Und auch wir möchten
                   ertüchtigen, die Vor- und Nachteile des Siedlungsbaus zu       Impulse geben in der Debatte um heutige Wohnungsfragen.
                   beleuchten und das baukulturelle Erbe zu stärken. Wir wol-
                   len aber auch die Gesamtleistung des Neuen Frankfurts in                                                       Mike Josef
                   der Breite vermitteln und möglichst auch die eine oder an-
                   dere gute Idee von damals in die Gegenwart transferieren.                               Dezernent für Planen und Wohnen
                   Mit anderen Worten: Wir wollen vom Neuen Frankfurt lernen.                                   der Stadt Frankfurt am Main
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                       5

                                      ESCHERSHEIM

                                      Stahl schlägt Holz: Die neue Brücke
                                      am Eschersheimer Freibad
                                      Badegäste werden sie gut in Er-     Im September 2018 –
                                      innerung haben: die alte Holz-      pünktlich zum Ende
                                      brücke, die von der Westseite       der Freibadsaison –
                                      der Nidda auf die östliche Ufer-    baute das ASE die aus
                                      seite direkt zum Eschersheimer      dem Jahr 1956 stam-
                                      Freibad führte. Das auf Pfeilern    mende Holzbrücke ab.
                                      errichtete Holzbauwerk aus der      Damit während der
                                      Nachkriegszeit hatte über Jahr-     Bauzeit sichergestellt
                                      zehnte treue Dienste geleistet.     ist, dass Fahrradfahrer
                                      1998 steckte die Stadt Frankfurt    und Fußgänger wei-
                                      nochmals Geld in die kleine         terhin über den Fluss
                                      Brücke und setzte sie instand.      kommen, legte das ASE
                                      Doch nun ist der Zeitpunkt ge-      zuvor am Wehr eine
                                      kommen, dass eine Sanierung         Behelfsbrücke an. Im
                                      des maroden Bauwerks keinen         Anschluss bereitete die

                                                                                                                                                                                      Amt für Straßenbau und Erschließung
                                      Sinn mehr macht. Das Amt für        Firma Albert Weil im
                                      Straßenbau und Erschließung         Auftrag der Stadt das
                                      (ASE) ersetzt die alte durch eine   Gelände für die neue
                                      neue Brücke aus Stahl.              Brücke vor und stellte
                                      Die Stahlbauweise bringt Vor-       vor dem Jahreswechsel
                                      teile mit sich: Sie ist gegenüber   die Gründungsarbeiten
                                      der Holzvariante langlebiger        fertig.                    Schön anzuschauen, aber marode: die alte Niddabrücke aus Holz.
                                      und robuster. Zudem hält die
                                      neue Brücke mehr aus: Ret-          Brücke wurde vorgefertigt           ASE für eine andere Variante:      dort trat das massive Bauwerk
                                      tungsfahrzeuge können das           Direkt an der Nidda eine Brü-       Fern ihres eigentlichen Be-        eine Reise gen Norden an ins
                                      Bauwerk problemlos passieren.       cke aus Stahl zusammenzubau-        stimmungsorts schraubte und        Ruhrgebiet. In Duisburg bekam
                                                                                                                                                 die Brücke unter anderem einen
                                                                                                                                                 Korrosionsschutz.
                                                                                                                                                 Logistischer Höhepunkt war
                                                                                                                                                 Ende März der Spezialtransport
                                                                                                                                                 nach Frankfurt. Ein Autokorso
                                                                                                                                                 überwachte die Fahrt und sorg-
                                                                                                                                                 te dafür, dass die Stahlbrücke im
                                                                                                                                                 Morgengrauen ans Niddaufer
                                                                                                                                                 geliefert wurde. Anschließend
                                                                                                                                                 kam ein mobiler Schwerlastkran
                                                                                                                                                 zum Einsatz, der den 32 Meter
                                                                                                                                                 langen, knapp fünf Meter brei-
                                                                                                                                                 ten und 52 Tonnen schweren
                                                                                                                                                 Stahlkoloss anhob und behut-
                                                                                                                                                 sam auf die Fundamente setzte.
                                                                                                                                                 Bevor die Brücke für den Publi-
                                                                                                                                                 kumsverkehr freigegeben wird,
                                                                                                                                                 bleibt für das ASE noch einiges zu
                                                                                                                                                 tun: Sowohl die West- als auch
                                                                                                                                                 die Ostuferseite der Nidda gilt
Amt für Straßenbau und Erschließung

                                                                                                                                                 es herzurichten. Zudem ist es er-
                                                                                                                                                 forderlich, die Anschlüsse an die
                                                                                                                                                 Brücke fertigzustellen. Zusätzlich
                                                                                                                                                 passt das ASE die Beleuchtung
                                                                                                                                                 an. Bis Ende Mai sollte die Brü-
                                                                                                                                                 cke uneingeschränkt zur Verfü-
                                      Ein mobiler Schwerlastkran setzt die neue Brücke aus Stahl behutsam auf die Fundamente.                    gung stehen. Die Stadt Frank-
                                                                                                                                                 furt investiert in den Neubau
                                      Bei der alten war bei einem Ge-     en und zu beschichten, wäre         schweißte eine Spezialfirma die    der Brücke einschließlich der
                                      wicht von 1,6 Tonnen bereits        im Winter schwierig gewor-          neue Brücke in einem Werk im       Kosten für den Straßenbau rund
                                      Schluss.                            den. Deshalb entschied sich das     Westerwald zusammen. Von           1,34 Millionen Euro.
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
MoellerFeuerstein   6                                                                                                                                                            Frankfurtbaut

                                             Straßenbeleuchtung

                        Parkstreifen
                                       Straßenbelag
                                       erneuert
                                                            Unterirdische                               Neu gepflanzte                            Parkplatz neu
                                                            Altglas-Container                           Bäume                                     geordnet

                                                                                         Helle
                                                                                         Gehwege

                        RIEDERWALD

                      Umgestaltung der Schäfflestraße
                    Planungsdezernent Mike Josef                               einfacher queren. Außerdem                Neben der Erneuerung der Fahr-           an den Straßeneinmündun-
                    und Verkehrsdezernent Klaus                                sorgen eingefärbte Fahrbahnan-            bahn und Gehwege wurden auch             gen vorgezogen und Barrieren
                    Oesterling weihten Ende De-                                hebungen an den Einmündun-                die Platzflächen umgestaltet. Elf        weitgehend beseitigt wurden.
                    zember 2018 die umgestalte-                                gen für eine Verkehrsberuhi-              neue Bäume machen das Stra-              Die neue Gasersatzbeleuchtung
                    te Schäfflestraße feierlich ein.                           gung“, ergänzt Oesterling.                ßenbild noch grüner. Für blinde          entspricht modernsten Anfor-
                    „Die im Riederwald gelegene                                                                          und sehbehinderte Menschen               derungen. Helle Gehwegflächen
                    Schäfflestraße ist städtebaulich                           Bauzeit um sechs Monate                   wurden so genannte Bodenin-              runden das neue Erscheinungs-
                    und historisch ein besonders                               verkürzt                                  dikatoren – das sind spürbare            bild ab. Auch die alten Alt-
                    interessanter Straßenzug der                               Die Bauarbeiten erstreckten sich          Markierungen in den Boden-               glascontainer wurden entfernt
                    Stadt Frankfurt“, so Mike Josef.                           vom Platz Am Erlenbruch bis               flächen – eingebaut. Fußgänger           und gegen unterirdische aus-
                    „Durch die nun erfolgte Um-                                                                                                                   getauscht. Die sind kaum noch
                    gestaltung der Straße und der                                                                                                                 zu sehen, haben eine größere
                    angrenzenden Plätze wurde das                                                                                                                 Kapazität und werden leiser
                    Quartier deutlich attraktiver ge-                                                                                                             entleert.
                    staltet und die Aufenthaltsquali-                                                                                                             Die Umgestaltung erfolgte in
                    tät erhöht.“ Die Schäfflestraße ist                                                                                                           mehreren Bauphasen. Dabei
                    Teil einer alten Arbeitersiedlung,                                                                                                            musste sehr viel Erde ausgeho-
                    die teilweise unter Denkmal-                                                                                                                  ben, Asphalt und Betonpflaster
                    schutz steht. Alter, alleenartiger                                                                                                            aufgebrochen werden. Die Bau-
                    Baumbestand und einheitlich                                                                                                                   arbeiten auf dem rund 11 000
                    gestaltete Vorgärten der denk-                                                                                                                Quadratmeter großen Gebiet
                    malgeschützten Häuser bestim-                                                                                                                 konnten nach rund eineinhalb
                    men das Straßenbild. Soziale                                                                                                                  Jahren deutlich früher fertig-
                    Einrichtungen und Läden prä-                                                                                                                  gestellt werden, als ursprüng-
                                                           MoellerFeuerstein

                    gen den Quartierscharakter                                                                                                                    lich geplant – anfangs war man
                    der Siedlung.                                                                                                                                 von einer Bauzeit bis zum April
                    „Durch eine neue Straßenbe-                                                                                                                   2019 ausgegangen. Die Kosten
                    leuchtung haben wir die Ver-                               Die Schäfflestraße ist zu einer Bilderbuchallee geworden.                          für das Projekt im Rahmen des
                    kehrssicherheit stark verbessert.                                                                                                             Programms „Schöneres Frank-
                    Fußgänger haben fortan mehr                                zum Vorplatz der evangelischen            können die Straße nun leichter           furt“ belaufen sich auf rund vier
                    Platz und können die Straße                                Kirche der Philippusgemeinde.             überqueren, da die Gehwege               Millionen Euro.
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                    7

DORNBUSCH

Aufstockung schafft
14 neue Genossenschaftswohnungen
Ohne einen einzigen Quadrat-       Rekordbauzeit insgesamt 14 at-     sorgen für freien Blick über die   durch einen EHK-Bauleiter, der
zentimeter Erde zu verbauen,       traktive Penthouse-Wohnungen       Stadt.                             die gesamte Bauzeit vor Ort war.
hat die Volks- Bau- und Spar-      dort, wo vorher ein in die Jahre                                      Viele mit einer Modernisierung
verein eG als Frankfurts größte    gekommenes Walmdach thron-         Trotz Modernisierung keine         verbundenen Unannehmlich-
Wohnungsgenossenschaft 14          te. Die neuen Wohnungen sind       Mieterhöhung                       keiten für die Mieter konnten
neue Wohnungen geschaffen          in energiesparender und leichter   Dass eine Modernisierung nicht     durch umfangreiche Vorinfor-
und dabei gleichzeitig 84 älte-    Holztafelbauweise errichtet wor-   zwangsläufig zu höherer Miete      mationen und ständige Präsenz
re Bestandswohnungen auf gut       den, was unter anderem dazu        führen muss, ist der Pluspunkt     frühzeitig ausgeräumt werden.
erträgliche Weise modernisiert.    führte, dass für den Rohbau je     der Genossenschaft: Trotz klas-
Die geplante Modernisierung        Wohnung nur drei Tage benö-        sischer Modernisierungen wie       Energetisch und städtebaulich
der 210 Meter langen Häuserzei-    tigt wurden. Die mittlere Woh-     neuen Fenstern, Umstellung auf     eine Verbesserung
le in der Spenerstraße 6 – 32 im   nungsgröße liegt bei etwa 100      Gaszentralheizung, neuer Ab-       Auf dem neuen Flachdach des
Dornbusch nutzte die Genossen-                                                                           frisch modernisierten Zeilen-
schaft, um den dreigeschossigen                                                                          gebäudes erzeugt eine Photo-
Bau aus dem Jahr 1928 aufzu-           Die neuen Wohnungen sind in energie-                              voltaikanlage Energie, die direkt
stocken und neuen Wohnraum            sparender und leichter Holztafelbauweise                           in das Stromnetz der Mieter
auf dem Dach zu schaffen. Als                    errichtet worden.                                       eingespeist wird. Klimafreund-
durchführenden Partner für                                                                               lich wird der Strom also dort
das Bauprojekt holte man mit                                                                             verbraucht, wo er erzeugt wird,
Matthias Henties und Matthi-       Quadratmetern mit zwei bis drei    luftanlagen, neuen Balkonen,       während gleichzeitig das Lei-
as Kampfmann das Frankfurter       Schlafzimmern und entspricht       Vollwärmeschutz, der Erneue-       tungsnetz entlastet wird. Ins-
Architekturbüro EHK ins Boot,      damit dem genossenschaftlichen     rung der Außenanlagen sowie        gesamt entstanden rund 1400
das im Bereich Aufstockung auf     Wunsch nach echten Familien-       abschließbaren Fahrradhäusern      Quadratmeter Wohnfläche in
ein umfangreiches Portfolio ver-   wohnungen.                         erhöht die Genossenschaft die      bester Wohnlage, ohne einen
weisen kann.                       Die modernen Penthouse-Woh-        Mieten nicht. Die Mieter der       einzigen Quadratmeter Grund-
                                   nungen sind mit Parkett aus-       84 Bestandswohnungen fühl-         stücksfläche zu überbauen. Auf
Drei Tage Bauzeit pro              gestattet, verfügen neben dem      ten sich nach eigenen Aussagen     einer Länge von 210 Metern
Wohnung                            Bad über ein extra WC und sind     während der zweijährigen Bau-      wurde die Spenerstraße ge-
Nach genauer Grundlagen-           dank großzügiger Fenster licht-    zeit bestens betreut, sowohl von   stalterisch aufgewertet und die
ermittlung und Planung der         durchflutet. Zwei Dachterrassen    einem Sozialarbeiter der Woh-      Wohnqualität für die Bestands-
Staffelgeschosse entstanden in     Richtung Süden und Norden          nungsgenossenschaft als auch       mieter nachhaltig verbessert.

                                                                      Die Aufstockung um 14 neue Wohnungen und die Modernisierung
                                                                                    der 84 Bestandswohnungen erfolgte in Rekordzeit.

                                                                                                                                             Eckhart Matthäus
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
Reinhard Wegmann, Archiv ernst-may-gesellschaft e.V., Frankfurt   8                                                                                                                                                                                        Frankfurtbaut

                                                                                                                                                                                                                                Wohn- und Esszimmer im Ernst-May-Haus.

                                                                    TITELTHEMA

                                                                   Das Neue Frankfurt
                                                                  Man schreibt das Jahr 1919. Es                                                                    Das neue Denken beginnt in          mehr als moderner Städtebau,        trie- und Kommunikationsde-
                                                                  ist das Jahr der Ernüchterung,                                                                    Frankfurt                           es war ein gesellschaftspoliti-     sign – und vor allem lockte es
                                                                  das Jahr des Versailler Vertrages,                                                                Nach geistiger Vorarbeit in den     sches Konzept. Es hielt Einzug      in der Zeit von 1925 bis 1933
                                                                  der endgültigen Verdeutlichung                                                                    Nachkriegsjahren prägte Frank-      in das neue Denken: das betraf      viele visionäre Köpfe an den
                                                                  der Niederlage der kaiserlichen                                                                                                                                           Main. Die Zeitschrift „Das Neue
                                                                  Ambitionen und damit des Kai-                                                                                                                                             Frankfurt“ erschien ab Herbst
                                                                  serreichs. Ein weiteres Jahr der                                                                                                                                          1926 auf Initiative Ernst Mays,
                                                                  Armut und des Hungers. Es                                                                                                                                                 der auch anfänglich Heraus-
                                                                  ist aber auch ein Jahr des Auf-                                                                                                                                           geber und Chefredakteur war.
                                                                  bruchs und des Neuanfangs –                                                                                                                                               Als Mitherausgeber kam 1928
                                                                  zumindest in Frankfurt.                                                                                                                                                   der Gründungsdirektor der
                                                                  1919 ist das Jahr, in dem das Frau-                                                                                                                                       Frankfurter Kunstschule Fritz
                                                                  enwahlrecht in Deutschland ein-                                                                                                                                           Wichert hinzu, was die enge
                                                                  geführt wird, was stellvertretend                                                                                                                                         Zusammenarbeit zwischen der
                                                                  für die neue Zeit stehen wird. In                                                                                                                                         Kunstschule und dem Hoch-
                                                                                                        Zweck & Form Sammlungen Prof. Dr. Klaus Struve, Oldenburg

                                                                  jeglicher Hinsicht werden alte                                                                                                                                            bauamt zeigt. Die Zeitschrift
                                                                  Zöpfe abgeschnitten. Das gilt                                                                                                                                             wurde anfänglich von den Ge-
                                                                  nicht nur für neue, offen getrage-                                                                                                                                        schwistern Leistikow gestaltet.
                                                                  ne Damenfrisuren, sondern auch                                                                                                                                            Unter den Nationalsozialisten
                                                                  für die Entwicklung eines neuen                                                                                                                                           musste sie 1933 eingestellt wer-
                                                                  Menschenbildes. Freiheit und                                                                                                                                              den.
                                                                  Selbstbestimmung, Ästhetik und
                                                                  Moral gegenüber Zucht und Ord-                                                                                                                                            Grotesk-Schriften werden Mode
                                                                  nung, Gehorsamkeit und soziale                                                                                                                                            Überflüssige Schnörkel und
                                                                  Ausgrenzungen in der Kaiserzeit                                                                                                                                           Ornamentik wurden zurück-
                                                                  waren die neuen Leitgedanken.                                                                     Kaiser idell Tischleuchte Nr. 6552, Entwurf: Christian Dell, 1933/34,   gedrängt, viele Dinge des tägli-
                                                                  Walter Gropius gründet im sel-                                                                    Hersteller: Gebr. Kaiser & Co. A.G. Neheim-Ruhr.                        chen Gebrauchs wurden auf das
                                                                  ben Jahr in Weimar das „Staat-                                                                                                                                            notwendige Minimum redu-
                                                                  liche Bauhaus“ als Kunstschule.                                                                   furts Oberbürgermeister Lud-        die neue Technik (in Frankfurt      ziert. Der Typograf Paul Renner
                                                                  In Frankfurt entsteht im Laufe                                                                    wig Landmann im Jahr 1924           besonders Radio und Telefon),       entwarf 1925 die Schrift Futura,
                                                                  der kommenden Jahre die „Mo-                                                                      den Begriff „Das Neue Frank-        die neue Mode, die neue Mu-         eine serifenlose Schrift. Sie ge-
                                                                  derne am Main“.                                                                                   furt“. Das Neue Frankfurt war       sik, das neue Produkt-, Indus-      hört zur Gattung der „Grotesk-
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
Versch. Gestalter, Messetypografie: Hans Leistikow, © Archiv Messe FFM   Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                  9

                                                                                                                                                                                                                    1930-33, Entwurf Walter Gropius und andere, Fotografie Berliner Bild-Bericht, Bauhaus-Archiv Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
                                                                         „Die Neue Wohnung und ihr Innenausbau“ auf der Frühjahrsmesse 1927.

                                                                         Schriften“, die auf die „Füßchen“   feuchten und dunklen Wohnun-
                                                                         verzichtet. Man wollte auf alles    gen sind katastrophal.
                                                                         Überflüssige verzichten, um die     Es brauchte Wohnungen, die
                                                                         Lesbarkeit zu erhöhen. Es ging      bezahlbar, modern und men-
                                                                         nicht um ein verführerisches        schenwürdig waren und in
                                                                         Schrift-Bild, sondern um eine       kürzester Zeit erstellt werden
                                                                         objektive Information mit Hil-      konnten. Deshalb entwickelten
                                                                         fe von deutlicher Schrift. Die      schon vor hundert Jahren kluge
                                                                         bis dahin üblichen Schriften        Köpfe die Modul-Bauweise. Das
                                                                         waren Serifenschriften wie die      ist ein Baukastenprinzip – auch
                                                                         bekannte „Garamond“, die nach       unter dem Begriff „Frankfur-
                                                                         wie vor eingesetzt werden und       ter Normen“ bekannt –, das die
                                                                         weiterhin ihre Daseinsberechti-     Vereinheitlichung der Bauten,
                                                                         gung haben. Die Bezeichnung         der Gebäudeausrüstung und         Autokarosserie Adler Standard 8.
                                                                         Grotesk-Schrift kommt daher,        nicht zuletzt der Inneneinrich-
                                                                         dass man diese Schriften an-        tung forderte. Dadurch konnte     Kostenersparnissen führte. Es      geschaffen werden. Ein mitt-
                                                                         fänglich als grotesk ansah. Die-    erstens in großen Massen und      hatte aber auch einen sozialen     lerweile wieder sehr aktuelles
                                                                         se Typen haben sich aber bis        zweitens vorgefertigt werden,     Hintergedanken: Es sollte be-      Anliegen, wie auf den folgenden
                                                                         heute durchgesetzt und werden       was zu erheblichen Zeit- und      zahlbarer Wohnraum für alle        Seiten zu lesen ist.
                                                                         aufgrund ihrer einheitlichen
                                                                         Strichstärke und ihrer Lese-
                                                                         und Darstellungsfreundlichkeit
                                                                         oft für Bildschirmdarstellungen
                                                                         benutzt. Renner setzte diese
                                                                         Schrift aber nicht nur für Wer-
                                                                         beplakate ein, sondern auch für
                                                                         Briefpapier.
                                                                         Der Grafiker Hans Leistikow
                                                                         kreierte den neuen Stadtwap-
                                                                         pen-Adler im Sinne der neuen
                                                                         schnörkellosen Zeit. Ein damals
                                                                         für etliche Gesellschaftsgruppen
                                                                         ungehöriges „Rupfen“ des Stadt-
                                                                         adlers, was ab 1933 wieder rück-
                                                                         gängig gemacht wurde.
                                                                                                                                                                                                                                                          Juliane Geißler, Archiv ernst-may-gesellschaft e.V., Frankfurt

                                                                         Linderung der Wohnungsnot
                                                                         1925 wird Architekt und Stadtrat
                                                                         Ernst May Leiter des Siedlungs-
                                                                         amtes und Martin Elsaesser
                                                                         künstlerischer Leiter des Hoch-
                                                                         bauamtes: Ziel ihrer Arbeit
                                                                         ist, innerhalb von zehn Jahren
                                                                         die Wohnungsnot Frankfurts
                                                                         mittels sozialem Wohnungsbau
                                                                         zu lindern. Die hygienischen
                                                                         Verhältnisse in den kleinen, zu     Gartenansicht des Ernst-May-Hauses.
Frankfurtbaut Aktuelle Planungs- und Bauvorhaben - Stadtplanungsamt ...
10                                                                                                                          Frankfurtbaut

                       Die Futura ist eine gut lesbare Grote
                       in Frankfurt entworfen wurde. Ihre Zif
MoellerFeuerstein

                    Die Heimatsiedlung in Sachsenhausen-Nord (früher Siedlung Riedhof West genannt) mit über 1 000 Wohnungen entstand in den Jahren 1927 – 1934.

                    12 000 Wohnungen in fünf            einige Siedlungen stehen unter      platzsparend wie das Beispiel         ausgestattet war. Die Wohnungs-
                    Jahren                              Denkmalschutz. Hier kam auch        des hochklappbaren Bügelbret-         größe betrug zirka 90 Quadrat-
                    In den Jahren 1925 bis 1930         das Baukastenprinzip bis in das     tes zeigt und getrennt von den        meter. Damit eine Familie genü-
                    wurden in rund 20 Siedlungen        kleinste Detail zur Anwendung.      Wohnräumen, damit Feuchtig-           gend Raum fand, wurde auch die
                    zirka 12 000 Wohnungen er-          So erfand die Wiener Architek-      keits- und Geruchsdämpfe in der       Innenausstattung normiert: Der
                    stellt, vornehmlich in den Stadt-   tin Margarete Schütte-Lihotzky      Küche blieben. Alles hatte seinen     österreichische Architekt und
                    teilen Bornheim, Praunheim          (1897 – 2000) die funktional per-   vorbestimmten Platz, jeder Qua-       Möbeldesigner Franz Schuster
                    und Niederrad. Bauherren wa-        fekt durchdachte „Frankfurter       dratzentimeter wurde perfekt          ist der Erfinder der einfachen,
                    ren öffentliche Wohnungsbau-        Küche“. Es war eine zirka acht      genutzt. Eingebaut wurden diese       leicht aufbaubaren, billigen und
                    gesellschaften, in deren Eigen-     Quadratmeter große Einbaukü-        Küchen unter anderem in der           stapelbaren Möbel, die auf jeg-
                    tum sich noch heute die meisten     che für die moderne Frau, die       Siedlung „Römerstadt“, die auch       liche Ornamentik, Größe und
                    Siedlungen befinden. Der Groß-      zeitsparend in der Küche arbei-     die erste vollelektrifizierte Sied-   Individualität verzichteten –
                    teil der Siedlungen bietet auch     ten konnte. Die Küche war mit       lung Frankfurts und mit Elekt-        gewissermaßen der Vater des
                    heute bezahlbaren Wohnraum,         moderner Technik ausgestattet,      roherden sowie Zentralheizung         „Ikea-Prinzips“.

                       Die Garamond ist eine Serifen-Schrift, d
                       hundert geschaffen wurde. Ihre Zif
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                         11

esk-Schrift, die von Paul Renner 1925
 ffern sehen so aus: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9  !
    Selbst die Gärten der Häuser Millionen Euro Fördergeld beim Architekturmuseum, das Mu- und die Kooperationspartner
    wurden einheitlich oder ergän- Bund gestellt, um eine denkmal- seum Angewandte Kunst und vernetzen, sondern auch der Öf-
    zend bepflanzt. Nutzpflanzen gerechte Sanierung unterstützen das Historische Museum Frank- fentlichkeit als Ansprechpartner
    sorgten für eine teilautarke zu können. Im April wurden furt. Die Geschäftsstelle in der zu allen Fragen rund um das
    Ernährung, die Früchte der fünf Millionen Euro Bundes- Hadrianstraße 5 wird von der Neue Frankfurt zur Verfügung
    unterschiedlichen Obstbäume mittel zugesagt. Gestartet wird Ernst-May-Gesellschaft geführt stehen. Den Bewohnern der
    konnten mit den Nachbarn ge- mit den großen zusammenhän- und von der Stadt Frankfurt ge- Siedlungen des Neuen Frank-
    gen dessen andere Sor-                                                                                                  furt bietet es darüber
    te getauscht werden.                                                                                                    hinaus eine direkte
    Das alles ist heute noch                                                                                                Anlaufstelle und Dis-
    im restaurierten Ernst-                                                                                                 kussionsplattform zu
    May-Haus, Im Burgfeld                                                                                                   aktuellen Themen und
    136, in der Römerstadt zu                                                                                               Fragestellungen.“ Das
    besichtigen. Neben den                                                                                                  und weiterführende
    bautechnischen Neuerun-                                                                                                 Informationen sind zu
    gen gab es aber auch die                                                                                                finden unter der eigens
    soziokulturelle. Vor dem                                                                                                eingerichteten Web-
    Hintergrund, dass bis zu                                                                                                site des Forum Neues
    dieser Zeit viele uner-                                                                                                 Frankfurt: www.forum-
    trägliche Mietskasernen Speziell für das Programm wurde ein neues Logo entwickelt,                                      neues-frankfurt.de. Ein
    in den Innenstädten ent- das auf den ersten Entwürfen von Hans Leistikow basiert.                                       weiterer Unterstützer
    standen, wollte man nun                                                                                                 ist die Martin-Elsaesser-
    frische Luft und Licht für die genden Siedlungen, die sich im fördert. Die Geschäftsstelle wird Stiftung. Sie bietet ein umfang-
    Arbeiterschaft und damit die Eigentum der ABG Frankfurt nicht nur das vielfältige Ver- reiches Begleitprogramm rund
    Volksgesundheit fördern. Dazu Holding oder der Nassauischen anstaltungsprogramm bündeln um das Neue Frankfurt an.
    gehörte auch die Trennung von Heimstätte befinden. Im nächs-
    Arbeitsstelle und Wohnort. Die ten Schritt sollen dann weitere
    Siedlungen wurden mit der dazu Genossenschaften und die Pri-             Die Ausstellungen in den drei Museen
    notwendigen Infrastruktur und vat-Eigentümer der einzelnen               Museum Angewandte Kunst
    Schulen ausgestattet. Ein An- Häuser finanziell und beratend             „Moderne am Main 1919 – 1933“: von 19. Januar bis 14. April 2019.
    satz, der sich im Laufe der Zeit unterstützt werden. Schon heute         Infos unter www.museumangewandtekunst.de (bereits beendet)
    wieder gewandelt hat. Heute gibt es dafür im Neuen Forum
                                                                                             Deutsches Architekturmuseum
    steht eher Wohnen und Arbeiten Veranstaltungen und Bera-
                                                                                                 „Neuer Mensch, neue Wohnung – Die Bauten des
    an einem Ort im Vordergrund.     tungsgespräche.                   ERNST-M
                                                                                     AY-HAUS       Neuen Frankfurt 1925 – 1933“:
                                                                    IN DER                           von 23. März bis 18. August 2019.
    Höchste Zeit für Sanierungen     Forum Neues                               RÖMER
                                                                                          STADT       Infos unter www.dam-online.de
    Die Siedlungen stehen größ- Frankfurt                             IM  BURGFE
                                                                                      LD 136           Historisches Museum Frankfurt
    tenteils unter Denkmalschutz, Das Forum Neues                       Öffnung
    manche Häuser verfallen oder Frankfurt wurde 2018            Dienstag          sz eiten:            Dauerausstellungen „Frankfurt Einst?“ und
    wurden nicht-denkmalgerecht gegründet und ver-                           b is D  onnersta           „Frankfurt Jetzt!“. Infos unter
                                                                 von 11.0                      g:
    umgebaut und verändert. Die netzt drei Frankfurter                      0  b is  16.00 U           www.historisches-museum-frankfurt.de
                                                                 Samstag                      hr
    Stadt hat einen Antrag über 14 Museen: das Deutsche                       und Son
                                                                       von 12.0          ntag:
                                                                                   0 bis
                                                                         17.00 U
                                                                                    hr

 die von Claude Garamond im 16. Jahr-
ffern sehen so aus: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9  !
Wolfgang Günzel, © Museum Angewandte Kunst   12                                                                                                                         Frankfurtbaut

                                                        Ausstellungsansicht „Moderne am Main 1919 – 1933“:
                                                     Möbel von Franz Schuster.

                                             Zum Ausgang der 1920er-            in jenen Jahren des epocha-          Frankfurter Museen richten          werden von der Kulturstiftung
                                             Jahre war Frankfurt als ein        len Wandels das Bauhaus die          2019 anlässlich des Bauhausju-      des Bundes im Rahmen von
                                             dem Bauhaus gleichwertiges,        Akademie der Moderne ge-             biläums Sonderausstellungen         Bauhaus 100, dem Land Hes-
                                             weltbekanntes Zentrum der          wesen ist, dann war das Neue         zum legendären Großstadt-           sen und der Stadt Frankfurt
                                             Avantgarde etabliert. Wenn         Frankfurt die Baustelle. Drei        projekt aus. Die Ausstellungen      gefördert.

                                             Die Preisträger im Architekturwettbewerb „Wohnen für Alle“
                                             Ausgelobt war der Preis für bezahlbare und qualitätsvolle Wohnbauprojekte – Die Arbeiten
                                             der Preisträger werden im neuen Baugebiet Hilgenfeld realisiert
                                             Unter dem Titel „Wohnen für        ten sich automatisch für das         Entwurf des Büros schneider         günstigem und gutem Bauen
                                             Alle: Neues Frankfurt 2018“ ha-    folgende Konzeptverfahren für        + schumacher ZT GmbH Ar-            folgen werden.
                                             ben das Planungsdezernat der       das neue Frankfurter Bauge-          chitekten aus Wien/Frankfurt
                                             Stadt Frankfurt, das Deutsche      biet Hilgenfeld. Sieben Archi-       überzeugt. Bei den Baufeldern       850 Mietwohnungen werden
                                             Architekturmuseum (DAM) und        tektenteams aus Deutschland          1 und 2 konnte sich die Jury für    gebaut
                                             die ABG Frankfurt Holding im       und dem benachbarten Aus-            keinen der eingereichten Wett-      Das rund 14 Hektar große Bau-
                                             Jahr 2017 erstmals einen Archi-    land entwickelten für jeweils        bewerbsbeiträge entscheiden.        gebiet Hilgenfeld am Frank-
                                             tekturpreis für bezahlbares Woh-   mindestens eines der vier da-        Die ausgezeichneten Entwürfe        furter Berg wird von der Stadt
                                             nen ausgelobt. Weitere Partner     für reservierten Baufelder ein       von NL Architects aus Amster-       Frankfurt und der ABG als
                                             des Wettbewerbs sind der Deut-     umzusetzendes Konzept für be-        dam/Studyo Architects (Köln)        Wohngebiet mit rund 850 Miet-
                                             sche Städtetag, die Bundesstif-    zahlbaren Wohnungsbau. Auf           und des Büros Lacaton & Vas-        wohnungen entwickelt. Neben
                                             tung Baukultur und die Archi-      diesen Flächen sollen 40 Prozent     sal aus Paris sollen überarbeitet   Mietwohnungen sollen 15 Pro-
                                             tekten- und Stadtplanerkammer      als geförderter Wohnraum mit         werden, um jeweils auf einem        zent der Flächen durch gemein-
                                             Hessen.                            Mieten zwischen 5,50 und 10,50       anderen Baufeld im Hilgenfeld       schaftliche und genossenschaft-
                                             In der ersten Phase des Wett-      Euro entstehen, die übrigen frei-    realisiert zu werden.               liche Wohnprojekte bebaut
                                             bewerbs haben sich 107 Archi-      finanzierten Wohnungen sol-          Eine Anerkennung hat die Jury       werden. Damit soll langfristig
                                             tekturbüros aus ganz Europa        len zu preisgedämpften Mieten        an das Büro Praeger Richter         bezahlbarer Wohnraum für alle
                                             mit insgesamt 131 Projekten für    angeboten werden. Trotz hoher        Architekten aus Berlin ausge-       Frankfurter geschaffen werden.
                                             qualitätsvollen und bezahlbaren    Grundstücks- und Baukosten           sprochen. Die Entwürfe der          Das Deutsche Architekturmuse-
                                             Wohnungsbau beteiligt. Voraus-     wird nach heutigem Stand auf         Preisträger sollen in der nächs-    um stellt die Arbeiten des Wettbe-
                                             setzung war, dass diese Arbeiten   allen Wettbewerbsflächen eine        ten Bearbeitungsphase weiter        werbs in einem Katalog und einer
                                             in den vergangenen vier Jahren     Miete von zirka 10,80 Euro an-       optimiert werden. Dabei wird        Ausstellung vor, die am 12. April
                                             realisiert wurden.                 gestrebt.                            auch geprüft, welche Standards      2019 eröffnet wurde. Die Ausstel-
                                                                                Aus diesen Wettbewerbsbeiträ-        aus anderen Ländern auf das         lung und der Wettbewerb sind
                                             Wohnen für alle heißt              gen hat die Jury jetzt vier Preis-   Frankfurter Baugebiet übertra-      Teil des Projekts „Neues Frank-
                                             „Bezahlbarer Wohnraum“             träger gekürt und einen Aner-        gen und welche deutschen Stan-      furt“, Frankfurts Beitrag zum
                                             Aus diesen Wettbewerbsbeiträ-      kennungspreis vergeben.              dards in Frage gestellt werden      nationalen Bauhausjahr 2019.
                                             gen hat die Jury zehn Finalisten   Das Baufeld 3 wird mit dem           können. Die Stadt Frankfurt,        Damit sollen unkonventionelle
                                             prämiert. Diese wurden mit ei-     Entwurf von Duplex Architek-         die ABG und das DAM gehen           Antworten und die Architektur-
                                             nem Preis der Stadt Frankfurt      ten AG aus Zürich bebaut. Für        davon aus, dass aus dieser Phase    vielfalt bei der Schaffung von
                                             ausgezeichnet und qualifizier-     das Baufeld 4 hat die Jury der       weitere Erkenntnisse zu kosten-     Wohnraum gefördert werden.
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                                13

                                                                                                                Duplex Architekten, Zürich & Studio Duplex, Hamburg
                                                                                                                Unter dem Motto „Gestapelte Lauben“ schlagen die Architekten
                                                                                                                für einen länglichen Riegel am Eingang des Hilgenfeldes außerge-
                                                                                                                wöhnlich tiefe Terrassen sowohl als Laubengangerschließung als
                                                                                                                auch private Balkonfläche vor, die zudem reich begrünt werden
                                                                                                                sollen, um Privatsphäre und einen vegetativen Sonnenschutz zu
                                                                                                                garantieren. Modulare Grundrisse ermöglichen eine Vielzahl von
                                                                                                                sehr kleinen bis hin zu normalen Mischungen für den angestreb-
                                                                                                                ten Mix aus geförderten und freifinanzierten Wohnungen. Positiv
                                                                                                                bewertet werden große innovative „Cluster“-Wohnungen, die die
                                                                                                                Verfasser bereits erfolgreich in Zürich umsetzen konnten und die
                                                                                                                sowohl Mehrgenerationenwohnen als auch neuartige Wohngemein-
                                                                                                                schaften ermöglichen. Einzelne später zu definierende Flächen pro
Duplex Architekten

                                                                                                                Geschoss dienen Gemeinschaftsaufgaben.

                                                              Lacaton et Vassal architectes, Paris
                                          Für einen rechteckigen, länglichen Riegel schlagen die Architekten
                                        ihre bereits erfolgreich in Bordeaux und Paris angewandte Methode
                                             „Plus“ der Umhüllung eines kompakten und massiven Volumens
                                      mittels besonders tiefer Wintergärten aus Polycarbonat vor. Ein Mehr

                                                                                                                                                                                                  Lacaton et Vassal architectes
                                     an Fläche wird durch die Armut der verwendeten Materialien und Stan-
                                     dards kompensiert, der Grundriss ist tiefer als gewöhnlich. Ein großer
                                      Dachüberhang sorgt im Sommer für den passiven Sonnenschutz, die
                                         Wintergärten mit Isoliervorhängen dafür, dass im Winter die Wärme
                                     innen bleibt. Die stützenfreien Grundrisse lassen dabei jede Aufteilung
                                           zu. Auf Keller sowie Aufzüge wird verzichtet, die Erschließung ist
                                                                                                  minimiert.

                                                                                                                Schneider + Schumacher ZT GmbH, Wien
                                                                                                                Die Architekten schlagen für ein tieferes Baufeld am Eingang des Ge-
                                                                                                                bietes ein Doppelhaus unter dem Namen „Max und Moritz“ nach Wiener
                                                                                                                Vorbild vor, das einen außergewöhnlich breiten Grundriss mit einer sehr
                                                                                                                minimierten Erschließung vorsieht, die sich positiv auf die zu erwarten-
                                                                                                                den Miet- und Nebenkosten auswirken sollte. Ein einzelner Aufzug an
                                                                                                                einer Brücke zwischen zwei fast dreieckigen Bauten sowie Flure mit
                                                                                                                jeweils durch Oberlicht erhellte Treppenhäuser sorgen für die effizi-
                                                                                                                ente Erschließung. Ähnliche Gebäudeerschließungen und Wohnungs-
                                                                                                                grundrisse werden in Wien häufig gebaut. Die Wohnungen sind eher
  Schneider + Schumacher ZT GmbH

                                                                                                                größer ausgelegt, der gewünschte Mix kann aber garantiert werden.
                                                                                                                Außergewöhnlich durch die Größe und Zuschnitt ist der hohe Anteil der
                                                                                                                Mietflächen. Positiv hervorzuheben ist auch der zusätzliche Platz am
                                                                                                                Quartierseingang und die Ladenlokale im Erdgeschoss.

                                                NL Architects, Amsterdam & Studyo Architects, Köln
                                               Für einen länglichen Riegel schlagen die Architekten ein sehr
                                             markantes Terrassenhaus vor, das sie in anderer Form bereits
                                              in Amsterdam gebaut haben. Dabei werden die Laubengänge
                                                 jeweils vom nächsten Geschoss versetzt überdacht und so
                                                klimatisch geschützt, während die Terrassen sich großzügig
                                                                                                                                                                                           NL Architects, Amsterdam & Studyo Architects, Köln

                                                öffnen und jedem Bewohner das Gefühl einer eigenen freien
                                              Terrasse wie im Einfamilienhaus bieten. Als Konstruktionsma-
                                                terial wird eine innovative sichtbare Holz-Betonverbundkons-
                                                 truktion vorgeschlagen, um die Dämmproblematik der Aus-
                                             kragungen zu bewältigen. Die Wohnungen sind durchgesteckt
                                                   und unterschiedlich breit, um den erwünschten vielfältigen
                                                                               Wohnungsmix zu ermöglichen.
14                                                                                                                                                               Frankfurtbaut

                          NIEDERRAD

                          Bahn frei für den DFB
kadawittfeldarchitektur

                          Simulation, wie die neue DFB-Akademie aussehen könnte.

                          Es war ein kleines, aber entschei-                                     stattfand, ist ein öffentlicher Park   des ein wichtiger Meilenstein:      gung stellen. Das Bauvorhaben
                          dendes Hindernis, das zuletzt                                          vorgesehen. Bereits 2014 hatte         „Nach langen juristischen Aus-      des DFB ist ein herausragendes
                          dem Bau der Fußball-Akademie                                                                                                                      Projekt für Frankfurt und wird
                                                               Dezernat für Bau und Immobilien

                          des Deutschen Fußball-Bunds                                                                                                                       bundesweite Ausstrahlung ha-
                          auf der ehemaligen Rennbahn                                                                                                                       ben“, sagt Jan Scheider, Dezer-
                          in Niederrad im Weg stand: Die                                                                                                                    nent für Bau und Immobilien.
                          Eigentümerin des so genannten                                                                                                                     Sportdezernent Markus Frank
                          Sarotti-Häuschens hatte sich lan-                                                                                                                 spricht von einer „bedeuten-
                          ge geweigert, den Holzpavillon                                                                                                                    den Infrastruktur, die unserem
                          zu entfernen, in dem einst an                                                                                                                     fußballbegeisterten Nachwuchs,
                          Renntagen Schokolade gelagert                                                                                                                     aber auch der Frankfurter Bevöl-
                          wurde. Erst nach einem Urteil                                                                                                                     kerung zugute kommt“.
                          des Landgerichts Frankfurt ließ                                                                                                                   „Ich freue mich, dass wir unsere
                          sie das marode Häuschen ab-                                                                                                                       detaillierten Bauplanungen in
                          transportieren. Damit war der                                                                                                                     Kürze in die Realität umsetzen
                          letzte entscheidende Rechts-                                                                                                                      können“, sagt DFB-Generalse-
                          streit beendet und die Stadt                                                                                                                      kretär Friedrich Curtius. Der
                          konnte dem DFB Mitte März                                                                                                                         DFB hat die Frankfurter Firma
                          ein 15 Hektar großes Areal der                                                                                                                    Groß & Partner Grundstücks-
                          ehemaligen Rennbahn über-                                                                                                                         entwicklungsgesellschaft als Ge-
                          geben. Dieser will dort eine                                                                                                                      neralübernehmer für den Bau
                          Fußball-Akademie und Räume                                                                                                                        beauftragt. Der Bebauungsplan
                          für seine Verwaltung errichten                                                                                                                    ist bereits beschlossen, die Bau-
                          und hat dazu mit der Stadt ei-                                                                                                                    genehmigung durch die Stadt
                          nen Erbbaurechtsvertrag abge-                                                                                                                     Frankfurt liegt auflagenfrei vor.
                          schlossen.                                                             Das Sarotti-Häuschen kurz vor dem Abtransport.                             Alle bauvorbereitenden Maß-
                                                                                                                                                                            nahmen sind durchgeführt, der
                          Vielfältige Nutzung geplant                                            die Stadtverordnetenversamm-           einandersetzungen mit ehemali-      Spatenstich erfolgte Anfang Mai
                          Geplant sind ein Gebäudekom-                                           lung eine neue Nutzung für die         gen Nutzern des Areals können       dieses Jahres. Der Verband plant,
                          plex und mehrere Fußballplät-                                          Rennbahn beschlossen.                  wir das seit Jahren brachliegende   den bis zu 150 Millionen Euro
                          ze. Auf dem übrigen Gelände,                                           Für die Stadt Frankfurt und den        Gelände endlich für eine neue,      teuren Neubau im Jahr 2021 fer-
                          wo 2015 das letzte Pferderennen                                        DFB ist die Übergabe des Gelän-        attraktive Nutzung zur Verfü-       tigzustellen.
QUALITÄT & VERTRAUEN —                                                 >>>N
                                                                                                              EW S<
                                                                                                      com
Barkow Leibinger   16                                                                                                                        Frankfurtbaut

                                                                                                                      Eingerahmt von Main und Osthafen steht
                                                                                                                           das Hotelprojekt Waterfront auf der
                                                                                                                         Molenspitze und wird über insgesamt
                                                                                                                                 420 Gästezimmer verfügen.

       Barkow Leibinger
 Architekten: „Innerhalb der
 engen städtebaulichen Rah-
menbedingungen gewinnt der
  vorgeschlagene Baukörper
 seine klare Kontur aus dem
  leicht versetzten Zuschnitt
  der drei Spitzen sowie der
Faltung seiner Fassaden. Kein
weich umspülter Flusskiesel,
 sondern eine starke, selbst-
 bewusste Bugspitze ist das
    evozierte Bild an dieser
     prominenten Stelle.“

                       OSTEND

                       Architektenwettbewerb
                       für Molenspitze entschieden
                     Der Wettbewerb um die Neu-          sellage und in nächster Nähe zur    Büro- und Einzelhandelsflächen     Bar auf einer Plaza im zwölften
                     bebauung der „Molenspitze“ im       Europäischen Zentralbank.           sowie einer Kita.                  Obergeschoss sein. Die Kai-
                     Frankfurter Ostend wurde Ende       Die Hamburger B&L Gruppe                                               fläche am Fuße des Gebäudes
                     Februar entschieden. Gewonnen       plant im Rahmen ihrer Hafen-        Skyline Bar im 12. Obergeschoss    wird zudem öffentlich zugäng-
                     hat das Büro Barkow Leibinger       park Quartiersentwicklung auf       Als Nutzung im Hochhaus            lich sein und den Hafenpark in
                     aus Berlin. Als Zweitplatzierte     der Molenspitze an der Ostha-       sind zwei unterschiedliche         östlicher Richtung erweitern.
                     konnten sich die Büros KSP Jür-     fenbrücke das Hotel-Hochhaus        Hotels vorgesehen. Bis zum         Hier ist ein Beach-Club geplant.
                     gen Engel Architekten und Hadi      „Waterfront“, das auf jeder Ebene   zwölften Obergeschoss werden       Der Bauherr rechnet damit, im
                     Teherani Architects durchset-       Blick auf die Ufer des Mains und    300 Gästezimmer zusammen           Herbst 2019 den Bauantrag für
                     zen. Insgesamt hatten sich neun     die Frankfurter Skyline bieten      mit einer internationalen Hotel-   das Projekt einreichen zu kön-
                     namhafte Büros an dem Archi-        wird. Insgesamt umfasst das Ha-     marke realisiert. In den oberen    nen, so dass im Frühjahr 2020
                     tektenwettbewerb beteiligt.         fenpark Quartier über 180 000       Geschossen entstehen 120 Gäs-      mit den Bauarbeiten begonnen
                     Das Grundstück befindet sich auf    Quadratmeter oberirdische Brut-     tezimmer der B&L eigenen Ho-       werden kann. Die Fertigstel-
                     der Landzunge zwischen Main         togeschossfläche mit 600 Woh-       telmarke „Clipper“. Ein beson-     lung und Eröffnung der beiden
                     und Osthafen – in allerbester In-   nungen, drei Hotelkonzepten,        deres Highlight wird die Skyline   Hotels ist für 2022 geplant.
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                       17

OSTEND

Eines der größten Rechenzentren
Frankfurt ist die größte Inter-     schaftsstandortes Deutschland.       stark befahrenen Autobahnab-        Stromkapazität von etwa 19
net-Metropole in Europa. Die-       Stadtrat Markus Frank weiß um        fahrt A661 auf die Hanauer Land-    Megawatt bieten. Das neue Re-
ser Status wird mit dem neuen       die Bedeutung der Rechenzen-         straße im Ostend und wird daher     chenzentrum wird in vier Pha-
15. Rechenzentrum („FRA15“)         tren für die Zukunftsfähigkeit       täglich von Tausenden Menschen      sen bis voraussichtlich Ende
von Bauherr und Betreiber „In-      der Wirtschaftskraft von Stadt       gesehen. An dieser Stelle stand     2020 errichtet. Insgesamt in-
terxion“ weiter ausgebaut. Das      und Region: „Wirtschaftsstandor-     früher das Audi-Autohaus Frank-     vestiert Interxion rund 175
Bauprojekt ist eines der weltweit   te unterscheiden sich durch ihre     furt-Ost. „Die Stadt Frankfurt      Millionen Euro in den Bau von
größten Rechenzentren des Un-       Infrastruktur im Allgemeinen         stellte hohe Anforderungen an       FRA15. Schon heute ist Inter-
ternehmens.                         und ihre digitale Infrastruktur im   das Design von FRA15. Die Fas-      xion Frankfurt der führende
Die ständig erweiterte Infra-       Besonderen. Denn die digitalen       sadengestaltung wird von den        Cloud- und Connectivity-Hub
struktur bildet die unverzichtba-   Infrastrukturen stehen am An-        bestehenden Rechenzentren ab-       in Deutschland mit über 20
re Basis für den Erfolg und das     fang aller Überlegungen techni-      weichen und zu einem neuen          Cloud-Implementierungen von
Wachstum der gesamten Inter-        scher Machbarkeit bei Unterneh-      Blickfang im Frankfurter Ostend,    den führenden globalen Cloud-
net-Wirtschaft in Deutschland.      mensansiedlungen. Mit derzeit        da es optisch sowohl dem Cor-       Plattformen und 235 Netzwerk-
Denn nur mit ausreichenden          35 Betreibern von Rechenzen-         porate Design von Interxion als     betreibern. Die Firma betreibt
Kapazitäten bei Rechenzentren       tren an 65 Lokationen mit ins-       auch den Vorstellungen der Stadt    50 Rechenzentren in 13 euro-
und Netzwerken können Un-           gesamt zirka 600 000 Quadrat-        Frankfurt entspricht“, so Thomas    päischen Städten, die sich auf
ternehmen schnelle und zuver-       meter Rechenzentrumsfläche           Wacker, Bereichsleiter des Bau-     elf Länder verteilen. Interxions
lässige internetbasierte Dienste    dürfte Frankfurt für die kom-        herrn.                              energieeffiziente Rechenzent-
anbieten. Dies ist angesichts der   menden Herausforderungen gut                                             ren sind in einem standardisier-
umfassenden weltweiten Digi-        gerüstet sein.“                      175 Millionen Euro                  ten Design errichtet und bieten
talisierung eine wichtige Vor-                                           Investitionssumme                   ein Höchstmaß an Sicherheit
aussetzung für den künftigen        Außergewöhnliches Design             FRA15 wird im Endausbau zir-        und Verfügbarkeit zum Betrieb
Erfolg und die internationale       Das neue Rechenzentrum liegt         ka 9 600 Quadratmeter Netto-        geschäftskritischer Anwendun-
Wettbewerbsfähigkeit des Wirt-      direkt am Ratswegkreisel, an der     Rechenzentrumsfläche und eine       gen.

                                                                                                                                                  Interxion Deutschland GmbH

Rechenzentren müssen nicht zwangsläufig einfachster Machart sein. Das beste Gegenbeispiel ist das neue Rechenzentrum FRA15 im Osten Frankfurts.
18                                                                                                                       Frankfurtbaut

                               BORNHEIM

                       Denkmalgerechter Wiederaufbau
                       des Bornheimer Ratskellers
Institut für Stadtgeschichte

                                    Undatierte, historische Aufnahme
                                    des Bornheimer Ratskellers.

                                                                                                      sanieren und als Erbpachtneh-      aufbau nach historischen Fo-
                                                                                                      mer zu betreiben. Der wurde        tografien nichts mehr im Wege.
                                                                                                      dann im Rahmen eines Bewer-        Der Gastraum sowie die beiden
                                                                                                      bungsverfahrens in Person von      darüber liegenden Etagen, wo
                                                                                                      Mario Furlanello gefunden, der     heute Veranstaltungssäle im
                                                                                                      selbst in Bornheim aufgewach-      Dachgeschoss und Spitzboden
                                                                                                      sen ist und eine starke emoti-     sind, wurden modern gestaltet.
                                                                                                      onale Bindung zum Ratskeller       Nur das Erdgeschoss, in dem
                                                                                                      hat. Dazu kam, dass seine Ehe-     noch zwei gusseiserne Säulen
                                                                                                      frau als Architektin in dem Ar-    stehen, war nach den Kriegs-
                                                                                                      chitekturbüro arbeitet, das auch   zerstörungen in Teilen als his-
                                                                                                      die Gesamtmaßnahme plante          torisch zu bewerten. Darüber
Denkmalamt

                                                                                                      und betreute. Die Zusammen-        hinaus wurde auch noch das da-
                                                                                                      arbeit zwischen Bau-
                               Beide Gebäude sowie der Wirtschaftsgarten stehen als Kulturdenkmale    herrschaft und Denk-
                               unter Denkmalschutz.                                                   malamt verlief von
                                                                                                      Beginn an sehr ver-
                               Nach vierjähriger Wiederauf-        der nicht denkmalgerecht re-       trauensvoll, so dass die
                               bauzeit steht das Gasthaus Born-    noviert worden war. Nachdem        Arbeiten auch bei her-
                               heimer Ratskeller fast wieder so    der Pachtvertrag zwischen Stadt    ausfordernden Themen
                               da wie vor knapp 160 Jahren.        und letztem Gaststättenbetreiber   wie Rettungswege und
                               Nach Zerstörungen aus dem           2012 ausgelaufen war, suchte das   Brandschutz weitestge-
                               zweiten Weltkrieg war vom ehe-      Amt für Bau und Immobilien         hend in großem Ein-
                                                                                                                                                                              Denkmalamt

                               maligen Ratskeller nur noch das     (ABI) in enger Abstimmung mit      vernehmen erfolgten.
                               Erdgeschoss teilweise vorhan-       dem Denkmalamt nach einem
                               den. Bis zum Jahr 2012 war das      neuen Betreiber, der geeignet      Historische Fotografi-    Im hinteren Teil des Gastraums im Erdge-
                               Gasthaus nur in diesem einge-       schien, das gesamte Ensemble       en dienten als Vorlage    schoss stehen die beiden erhaltenen gussei-
                               schossigen Teil untergebracht,      zu erwerben, denkmalgerecht zu     So stand dem Wieder-      sernen Säulen aus dem 19. Jahrhundert.
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                               19

                                                                                                                                       by Daniel Libeskind

                                                                                                                                                                 A
                                                                                                                                                     bsstart 2. B
                                                                                      Rohbaubesichtigung nach Absprache möglich.
                                                                                                                                             Vertrie
                                                                                      www.verve-frankfurt.de | Tel. 0178 / 38 999 55

                                                                                      Individuelle 2–5 Zimmer-Designwohnungen
                                                                                      und Penthäuser | Frankfurt-Riedberg | Parklage

                                                 Die restaurierte Holz-Pergola im
                                           Wirtschaftsgarten ist nicht nur Kleinod,             A new kind of living.
                                                 sondern auch wettergeschützter
Denkmalamt

                                                   Bereich bei Sommergewittern.

             nebenstehende Wohnhaus fach-        verbirgt sich ein Wirtschafts-
             gerecht saniert. Das Dachge-        garten, der auch in die Restau-
             schoss wurde zu Wohnzwecken         rierungsarbeiten einbezogen
             ausgebaut, wobei der histori-       wurde. Die historische Pergola-
             sche Dachstuhl erhalten wurde,      Holzkonstruktion wurde par-
             und die unpassenden weißen          tiell repariert, im bauzeitlichen
             Kunststofffenster gegen denk-       Farbton gestrichen, andere
             malgerechte Holzfenster aus-        nicht-denkmalgerechte Einbau-

                                                                                      Baubeginn in Kürze – Energieausweis in Vorbereitung.

                                                                                      www.bluenote-frankfurt.de | 0171 / 2 76 85 65 und 0177 / 31010 55
Denkmalamt

             So sah der Bornheimer Ratskeller bis 2012 vor dem Wiederaufbau aus.

             getauscht. Das Gebäude wurde        ten entfernt, Freiflächen wieder
                                                                                      Besuchen Sie unsere Info-Lounge, Mo – Fr 9 –17, Sa/So 14 – 17 Uhr
             innen saniert und außen ein         hergestellt und die Zufahrt hin-     Ecke Altenhöferallee/Graf-von-Stauffenberg-Allee, 60438 Frankfurt/M.
             Wärmedämmputz aufgetragen.          ter dem Tor mit Basalt gepflas-      www.lechnergroup.com | E-Mail: office@lechnergroup.com
             Eine Besonderheit der Anlage        tert. Die Sommersaison kann          Info/Terminvereinbarung: 069/ 9055772200
             liegt hinter dem Gasthaus. Hier     beginnen.
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                                   INNENSTADT

                           Sanierung des Peterskirchhofs
                                                                                                                                       Die Historie
                                                                                                                                       des Peterskirchhofes
                                                                                                                                       •   Seit 1418 erster Friedhof in
                                                                                                                                           Frankfurt mit mehreren
                                                                                                                                           Flächenerweiterungen.
                                                                                                                                       •   Maximale Ausdehnung
                                                                                                                                           von der Bleichstraße bis zur
                                                                                                                                           Diamantenbörse und zur
                                                                                                                                           Liebfrauenschule.
                                                                                                                                       •   Mit Eröffnung des Hauptfriedhofs
                                                                                                                                           1828 erfolgen keine Bestattungen
                                                                                                                                           mehr auf dem Peterskirchhof.
                                                                                                                                       •   Danach werden Teilbereiche
                                                                                                                                           mit Straßen und Gebäude bebaut,
                                                                                                                                           Reduzierung der Fläche um zwei
                                                                                                                                           Drittel.
                                                                                                                                       •   Nach Ende des Zweiten
                                                                                                                                           Weltkriegs wird das Gelände mit
                                                                                                                                           Trümmermaterial verfüllt.
                                                                                                                                       •   Das Friedhofsgelände wird in den
Dezernat Kultur und Wissenschaft

                                                                                                                                           folgenden Jahrzehnten als
                                                                                                                                           Drogenumschlagplatz
                                                                                                                                           und Übernachtungsstätte von
                                                                                                                                           Wohnsitzlosen genutzt.
                                                                                                                                       •   2002 werden Mauern und
                                                                                                                                           Grabmäler freigelegt, Abtragung
                                   Dezernent für Finanzen, Beteiligung und Kirchen Uwe Becker; Rosemarie Heilig, Dezernentin               des Trümmermaterials,
                                   für Umwelt und Frauen sowie Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft (v. l. n. r.)          Sanierung der Treppenanlage und
                                   bei der gemeinsamen Enthüllung des neuen Parkschildes Anfang April dieses Jahres.                       den Wegen zur Kirche.
                                                                                                                                       •   2004 bis 2016: Umbau der
                                   Der Peterskirchhof in Frank-         des Friedhofs und die Erhal-          führt: Mauern und            Kirche und Sanierung des
                                   furt ist der älteste noch erhalte-   tung der Grabmäler aus fünf           Grabsteine wurden            Kirchturms.
                                   ne christliche Friedhof, auf dem     Jahrhunderten und ist damit ein       freigelegt, Treppen      •   2016 beginnt die Sanierung/
                                                                                                                                           Konservierung der Epitaphien
                                   von 1418 bis 1828 bestattet wur-     dezernatsübergreifendes städti-       saniert, eine neue Be-
                                                                                                                                           (Grabplatten, die nicht an den
                                   de. Hier befinden sich die Grab-     sches Gesamtprojekt.                  leuchtung installiert,       konkreten Ort der Bestattung
                                   stätten von Goethes Eltern, der      Anfang April konnte nun die           Natursteinwege und           gebunden sind) durch das Kul-
                                   Familie Textor, Merian, Nestle       Wiedereröffnung des Peters-           Rasenflächen ange-           turamt der Stadt Frankfurt. Die
                                   und vieler weiterer bekannter        kirchhofs gefeiert werden. So         legt, neue Parkbänke         Arbeiten werden voraussichtlich
                                   Frankfurter Familien.                kann der ehemalige Friedhof           aufgestellt, Stauden,        2024/25 abgeschlossen, die
                                   Das auf insgesamt acht bis zehn      jetzt als zusätzlicher Park mit-      Blumenzwiebeln und           Gesamtkosten belaufen sich auf
                                   Jahre angelegte Sanierungspro-       ten in der Stadt von Frankfurts       Bäume gepflanzt. Die         etwa zwei Millionen Euro.
                                   jekt umfasst die Restaurierung       Bürgern genutzt und genossen          Kosten für die Neu-      •   Von April 2017 bis Dezember
                                   des Turms der Peterskirche und       werden.                               gestaltung der Grün-         2017 wird die Grünanlage
                                                                                                                                           grunderneuert, die Restarbeiten
                                   ihrer Stützmauern, die bereits       Bis es so weit war, hat das Grün-     anlagen beliefen sich
                                                                                                                                           dauern bis März 2019.
                                   abgeschlossen sind, sowie die        flächenamt etliche Bau- und           auf rund 700 000
                                   Neugestaltung der Grünflächen        Pflanzmaßnahmen durchge-              Euro.

                                          Kulturdezernentin Ina Hartwig: „Der Peterskirchhof ist ein Ort der Kontinuität und des Innehaltens.
                                              Als ältester christlicher Friedhof behauptet er sich mitten im Zentrum Frankfurts als Ruhepol
                                                                             und stadthistorisches Gedächtnis.
                                          Die Geschichtsträchtigkeit des Peterskirchhofs begreife ich nicht als Barriere, sondern als Einladung
                                                        an die Menschen, sich diese Grünanlage im Herzen der Stadt anzueignen.“
                                           „Der Peterskirchhof ist nicht nur historisch bedeutsam, er ist in Zeiten des Klimawandels auch ein
                                                             wichtiges grünes Refugium in der dicht bebauten Innenstadt.
                                          Die alten Bäume spenden Schatten und kühlen die Luft, neu angelegte Staudenbeete locken Insekten
                                             und Schmetterlinge an. Jeder noch so kleine Park, jede noch so kleine Grünstruktur hilft dabei,
                                                       die Stadt lebenswert zu halten“, so Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.
Ausgabe Sommer 2019                                                                                                                     21

                 ALTSTADT

           Die Bürgerberatung
           ist zurück im Herzen der Stadt
                 Wo finde ich die besten Radrou-     mit Mitarbeitern der
                 ten in Frankfurt? Welche Aus-       Bürgerberatung, die
                 stellung läuft gerade im Städel?    zu den besten Ken-
                 Und wo kann ich mich über           nern Frankfurts zäh-
                 die Müllentsorgung in Frank-        len und auf fast alle
                 furt informieren? Solche und        Fragen eine kompe-
                 andere Fragen beantwortet das       tente Antwort haben.“
                 Team der städtischen Bürgerbe-      Die 1972 eingerich-
                 ratung, die seit März in der neu-   tete Anlaufstelle für
                 en Altstadt im Haus „Goldenes       alle Bürgerfragen war
                 Lämmchen“ zu finden ist. „Wir       44 Jahre lang am Rö-
                 verstehen uns als eine Art Lot-     merberg angesiedelt.
                 se der Stadtverwaltung“, erklärt    Weil der Mietvertrag
                 die Leiterin des Informations-      auslief, zog sie 2016

                                                                                                                                                                 Dittel Architekten
                 büros Brigitte Schammler. Sie       vorübergehend ins
                 zieht im Hintergrund die Fäden      zentrale Bürgeramt
                 und koordiniert die Arbeit ihres    an der Zeil. Doch
                 dreiköpfigen Teams, bestehend       jetzt ist sie zurück im Die Bürgerberatung ist seit März im „Goldenen Lämmchen“ beheimatet.
                 aus Denise Scharrer, Hagen          Herzen der Stadt, im
                 Blatt und Ursula Kullmann.          Haus „Goldenes Lämmchen“, So erinnert die Rautenstruktur 2014 organisatorisch zugeord-
                 „Die Bürgerberatung bietet          dem originalgetreu rekonstru- der Wandverkleidung an das net ist. „In den neuen Räumen
                 einen analogen Zugang zur           ierten früheren Messehof. Ab typische Frankfurter Ebbelwei- sind ganz andere Angebote als
                 Stadtverwaltung“, sagt der für      Januar 2019 wurden gut 300 000 Glas, das „Gerippte“.                  bisher möglich und wir konn-
                 den Bürgerservice zuständige        Euro in den Ausbau und die „Wir bieten einen modernen ten viele gute Ideen umsetzen.“
                 Stadtrat Jan Schneider. „Digita-    Einrichtung der neuen Räume Service an historischem Ort“, Unter anderem haben die Be-
                 le Medien sind wichtig, können      investiert. Das Stuttgarter Büro betont Waltraud Schröpfer, die sucher der Bürgerberatung die
                 in vielen Fällen das persönliche    Dittel Architekten hat für die Leiterin des Bürgeramts, Statis- Möglichkeit, sich an großen
                 Gespräch aber nicht ersetzen.       Gestaltung Tradition und Mo- tik und Wahlen, dem die Bürger- Bildschirmen zu informieren.
                 Das gilt vor allem für Gespräche    derne miteinander verknüpft. beratung seit                            Im Angebot ist unter anderem
                                                                                                                             ein virtueller Rundgang durch
Bernd Kammerer

                                                                                                                                 Römer, Paulskirche und
                                                                                                                                   Bolongaropalast.
                                                                                                     ÖFFNUN
                                                                                                                GSZEITE              Aber es gibt auch die
                                                                                                  MONTA                   N:
                                                                                                            G BIS F                   nach wie vor sehr be-
                                                                                                   VON 10             REITAG
                                                                                                               BIS 18                 liebten Broschüren
                                                                                                                       UHR             und Faltblätter, die in
                                                                                                            ODER
                                                                                                BUERGE                                 Wandfächern über-
                                                                                                            RBERAT                    sichtlich nach Katego-
                                                                                                STADT-F               UNG@
                                                                                                           RANKFU                    rien sortiert sind. Eine
                                                                                                                      RT.DE
                                                                                                                                    gemütliche Sitzecke lädt
                                                                                                                                  dazu ein, in Ruhe zu lesen
                                                                                                                               und angeregt mit den Ange-
                                                                                                                           stellten ins Gespräch zu kom-
                                                                                                                           men. „Die neuen Räume sind
                                                                                                                           eine attraktive Visitenkarte der
                                                                                                                           Stadtverwaltung“, sagt Schnei-
                                                                                                                           der. „Ich bin mir sicher, dass
                                                                                                                           unser Angebot in bester Lage
                                                                                                                           rege genutzt werden wird.“
                                                                                                                           Die Mitarbeiter der Bürgerbe-
                                                                                                                           ratung sind im Erdgeschoss des
                                                                                                                           Gebäudes „Goldenes Lämm-
                                                                                                                           chen“ (Hinter dem Lämmchen
                                                                                                                           6) von Montag bis Freitag von
                                                                                                                           10 bis 18 Uhr oder per E-Mail
                 Das Team der Bürgerberatung vor den neuen Räumen in der Gasse „Hinter dem Lämmchen“:                      unter buergerberatung@stadt-
                 Ursula Kullmann, Hagen Blatt, Denise Scharrer und Leiterin Brigitte Schammler.                            frankfurt.de zu erreichen.
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