2020 2 Infos der Elterngruppen ab 28 Figurenspiel-Therapie 26 - Kinderkrebshilfe Schweiz
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2020 2 Editorial Zeitschrift der Kinder- krebshilfe Schweiz Herausgeberin: Liebe Kinderkrebshilfe-Fans, Kinderkrebshilfe Schweiz Liebe Leserinnen und Leser Florastrasse 14, CH-4600 Olten Geht es Ihnen auch gerade so? Die Ereignisse und Nachrichten der letzten Telefon 062 297 00 11 Zeit machen müde und nehmen einem in Beschlag. Die ganze Welt spricht Telefax 062 297 00 12 über nichts anderes als das COVID-19 und es scheint kein Ende nehmen zu info@kinderkrebshilfe.ch wollen. Automatisch sehnt man sich nach einem Tapetenwechsel – zumin- www.kinderkrebshilfe.ch dest im Kopf. IBAN CH70 0900 0000 5000 1225 5 Seit geraumer Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Dankbarkeit. Weil es ein so einfacher und gleichzeitig schöner Weg ist, dem Leben mehr Qua- Redaktionsleitung: lität zu geben. Dabei geht es im Grunde nur darum, den Fokus zu verschie- Saveria Dimasi, ben. Etwas weg, von dem was gerade nicht passt hin zu dem, was alles Kinderkrebshilfe Schweiz gut ist. Dinge, die man nicht mehr bewusst wahrnimmt oder als selbstver- Grafik, Layout ständlich erachtet. Das Gute dabei ist, es kostet nichts und kann so man- und Illustrationen: ches zum Positiven verändern. grafik_m, Markus Beer Klar, die Spannung während Durststrecken auszuhalten, ist nicht immer 4566 Halten einfach. Es geht nicht, ohne unser inneres Auge zu schulen; hinter dem Druck: vordergründig Sichtbaren zu erkennen, dass gerade in solchen Zeiten, Mut, Inspiration und Beharrlichkeit wachsen können. Kurz innezuhalten und die Druckerei Jordi AG, vergangenen Monate Revue passieren zu lassen. Trotz allem, für all die 3123 Belp kleinen Dinge dankbar sein und sich ins Bewusstsein zu rufen, wie reich man doch eigentlich ist. Auflage: 2500 Expl. Erscheint dreimal jährlich Letztes Jahr habe ich ein für mich besonders wertvolles Buch entdeckt. Gedruckt auf F SC-zertifiziertes Das 6-Minuten-Tagebuch. Sie finden die Beschreibung in unseren Bücher- Naturpapier matt, weiss 90g/m² tipps auf der letzten Seite. Seither nehme ich mir 6-Minuten pro Tag Zeit, um Gewohnheiten sowie meine Denkweise zu reflektieren und mich mit den Fragen auseinanderzusetzen. Beeindruckend, was damit alles ange E-Mail-Anschrift: mitenand@kinderkrebshilfe.ch stossen wird. Vielleicht inspiriert der Inhalt Sie ja und es wird bald auch zu Ihrer täglichen Routine? Sie können - wenn Sie mögen - mir Ihre Erfahrun- gen schreiben. Redaktionsschluss «mitenand» Geniessen Sie den warmen Sommer und die Glace-Zeit und denken Sie 2020/3: 23. Oktober 2020 beim nächsten Glace-Stand daran, was Francis Bacon einmal sagte: Nicht 2021/1: 8. Januar 2021 die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind. Ich hoffe, ich sehe Sie an unserem Familientag in Gränichen am 30. August 2020. Darüber würde ich mich sehr freuen. Herzlichst Titelbild: Stolz präsentieren die beiden Mädchen ihre Saveria Dimasi Greenhope-Schweissbänder. Geschäftsleiterin der Kinderkrebshilfe Schweiz Foto: Greenhope Foundation 2 www.kinderkrebshilfe.ch
Inhalt 4–7 Team-Event der Kinderkrebshilfe Schweiz Ein Event der besonderen Art 8 – 11 Wochenende für Mütter von Sternenkindern Auszeit für Sternenkindmütter 12 – 15 Bergfrühling Ein super erholsames Wochenende 16 – 17 «Greenhope Day – Made in Sweatzerland» Erfolg dank dem Enthusiasmus und dem Engagement jedes Einzelnen 18 – 19 Kinderhospiz allani Dringend benötigtes Kinderhospiz in der Region Bern im Aufbau 20 – 21 Samichlous & Schmutzli «Ohh – der Samichlous chunnt» 22 – 23 bofrost* suisse AG «Geniesser-Kalender 2020» 24 – 25 Interview Isabel Witschi Eberle Spielerisch der Angst begegnen 26 – 27 Figurenspiel-Therapie Das Spiel ist die Sprache der Kinder 28 – 29 Elterngruppe Aarau Die Kunst der schön gestalteten Buchstaben / Die glorreichen Sieben 30 – 31 Elterngruppe Basel Ein wunderbarer Winzerabend 32 – 35 Elterngruppe Bern PS auf vier Pfoten / Spielen schafft Nähe 36 – 39 Elterngruppe Ostschweiz Abschied Esther Mähr / «Truurposcht» / Neues Teammitglied 40 – 41 Portrait Sascha Furger Seine Geschichte, seine Interessen 42 – 43 Büchertipps für junge Leseratten Lesen macht unheimlich viel Spass! 44 «mitenand» Illustration Helft Tim und Lily den Weg aus dem Labyrinth zu finden www.kinderkrebshilfe.ch 3
2020 2 12. – 14. März 2020 Ein Event der besonderen Art Drei Tage voller Überraschungen Unsere neue Geschäftsleiterin Saveria Dimasi dachte sich etwas Spezielles aus und organisierte einen Team-Event für alle Vorstandsmitglieder sowie den Mitarbeite- rinnen der Geschäftsstelle. Am 12. März 2020 um 14.30 Uhr starteten wir in Thun im Restaurant Spedition mit Arbeit: Der geplanten Vorstandssitzung. Abends gab es ein Krimi-Dinner der besonderen Art. Wir spiel- ten Rollen, erhielten Anweisungen und weitere Informationen und mussten rausfinden, wer der Mörder war. Wir trafen uns verkleidet zum Apéro, wo wir schon voll in unserer Rolle ver- tieft waren und auch mit anderen Namen – wel- che uns Saveria vorgängig zugewiesen hatte - angesprochen wurden. Am Freitag, den 13. stand eine Wanderung auf dem Programm. Gestärkt ging es nach dem Frühstück los Richtung Panoramabrücke in Sigriswil. Wir liefen über Wiesen und Wege und genossen die schöne Natur oberhalb von Gun- ten am Thunersee. Auch eine Mutprobe musste erfüllt werden: Ging es doch über eine hohe Hängebrücke, welche der Schreiberin nicht ganz geheuer war und zu einem flauen Gefühl gruppe aus den Augen verloren. Wir mussten im Magen führte, da die Schwingungen deut- unterwegs unbedingt die Pressekonferenz des lich spürbar waren. Es tat gut, mal ausserhalb Bundesrates mitverfolgen. Die Regierung kün- des Büros miteinander über andere Themen zu digte die Schliessung der Schulen ab 16. März sprechen und einander dadurch besser ken- an, Veranstaltungen ab 100 Personen waren ab nenzulernen. sofort verboten und in Restaurants, Bars und Discos durften sich nur noch 50 Personen auf- Geplant war über Mittag ein Fondue-Plausch halten. Das gab natürlich Diskussionsstoff und draussen in der Natur, doch da das Wetter nicht Lilian und ich überlegten uns, was hier grad so mitspielte, hatte Saveria kurzerhand ein passiert. kleines «Gädeli» organisiert, in dem wir gemüt- lich an der Wärme ein Fondue geniessen durf- Abends im mexikanischen Restaurant spürten ten. Nach dem Mittagessen wanderten einige wir bereits diverse Einschränkungen, konn- weiter, andere fuhren mit dem Bus zurück ten wir doch nicht im vorgesehenen Raum das nach Thun. Lilian und ich hatten die Wander- Nachtessen einnehmen. Die Tische wurden oft 4 www.kinderkrebshilfe.ch
Team-Event der Kinderkrebshilfe Schweiz desinfiziert und nur noch jeder zweite wurde besetzt. Gäste mussten trotz Reservationen weggewiesen werden, was zu Unverständnis führte. Dies hielt uns aber nicht ab, die leckeren Fajitas mit Poulet oder Gemüse zu geniessen, von denen wir x-beliebig viele essen durften. Müde, satt und zufrieden fielen wir abends ins Bett im exquisiten Boutique-Hotel Spedition. Danke Saveria für deine schönen Ideen sowie die tollen Erlebnisse, welche wir gemeinsam in Thun und Umgebung machen durften. Sibylle Schmid www.kinderkrebshilfe.ch 5
2020 2 Nach dem «Zmörgele» am Samstag versam- melten wir uns im Hotelkeller. Der grosse Tisch war abgedeckt, Staffeleien aufgestellt, Pinsel lagen bereit. Begrüsst wurden wir von Joëlle Zwygart von ArtNight. Jede durfte ein Bild malen mit der gleichen Vorlage – einer Tänzerin im weiten Rock. Nach dem Abpausen instruierte uns Joëlle, wie wir am besten vorgehen: Zuerst den Hintergrund malen, nicht zu viel Farbe, von hell ins dunklere etc. Sie erklärte unter anderem wie die Farben zu mischen sind für die Haut und wie Schatten angebracht wer- den. Die Farben für den Rock wurden getupft. Nach anfänglichem Zögern vertieften sich alle schnell in ihre Bilder und waren froh, um Joëlle’s Unterstützung. Trotz gleicher Vorlage wurden sämtliche Bilder sehr individuell in der Farbenwahl. Die einen tupften genau und lange, andere etwas schwungvoller. Sogar Schmet- terlinge erschienen auf mindestens einem Bild. Am Schluss waren wir alle beeindruckt, dass wir in etwa zwei Stunden so schöne Bilder gemalt hatten! Auch diejenigen, die sich nicht als begabt ansehen, waren stolz auf das Resul- auf den Heimweg. Danke an den Vorstand, vor tat. Was meint Ihr, liebe Leserinnen und Leser allem danke an Saveria fürs Organisieren! zu unseren Werken? Viele kleine Details, die Saveria in ihrer Freizeit Übrigens haben einige Künstler und Künstle- vorbereitete, machten den Team-Event spe- rinnen ein Bild gemalt und schön eingepackt, ziell: Unter anderem die Aufmerksamkeit im als Geschenk für unsere Kinder. Wir waren sehr Zimmer, das Krimidinner mit den Infos im Vor- berührt von dieser Geste. Danke vielmals! Wer feld, das Finden-Müssen des Startpunktes der sich über ArtNight informieren möchte: www. Wanderung von Freitag mittels Kreuzworträt- artnight.ch. Liebe Joëlle, es war toll mit dir. sel, das Mittagessen unterwegs, die Malstunde mit dem Bild zur Erinnerung. Der Team-Event fand mit dem Mittagessen sei- nen Abschluss und wir machten uns bereichert Monika Bussmann 6 www.kinderkrebshilfe.ch
2020 2 19. – 21. Juni 2020 Auszeit für Sternenkindmütter… …an der Riviera der Zentralschweiz Am Wochenende vom 19. bis 21. Juni 2020 reisten zehn Mütter eines Sternenkindes in den kleinen, idyllischen Ferienort Weggis am Vierwaldstättersee. Freitag um 17 Uhr trafen sich alle zum Willkommensapéro und stellten sich einander vor. Einige kannten sich bereits von früheren Anlässen. Für andere war es das erste Mal, ein Wochenende mit anderen Müttern, die das gleiche Schicksal erlebt haben, zu verbringen. Später genossen die Frauen ein sehr feines Abendessen im Hotel Alexander. Es braucht nicht viele Worte für den Ausblick, wenn am Samstagmorgen die Vorhänge im Hotelzimmer zu Seite geschoben wurden, mit Sicht auf Vierwaldstättersee, Bürgerstock und Pilatus. Nach dem Frühstück war die Zeit zur freien Verfügung. Die einen genossen den Well- nessbereich, andere lasen ein Buch, spazierten und entdeckten Weggis oder machten sonst etwas, was das Herz gerade brauchte. 8 www.kinderkrebshilfe.ch
2020 2 Nach dem Mittag gab es einen kreativen Teil. Mit «GONIS»-Farben durfte jede Mutter eine Friedhofblumenvase bemalen und verzieren. Es wurde still in der Runde. Ich glaube, jede war ganz fest in Gedanken bei ihrem Kind. Für das Ritual am Abend durfte eine Papierlaterne bemalt, beschrieben und verziert werden. Bis zum Abend blieb wieder Zeit zur individuellen Gestaltung. Das Abendessen wurde im Restau- rant Gotthard in Weggis eingenommen. Als es dunkel wurde, war die Zeit für das Ritual gekommen. Bald trieben zehn Lichter auf dem Vierwaldstättersee. Karin Liechti liess dazu Musik laufen. Wir begleiteten die Lichter ein Stück weit, halfen jedem Licht, wenn es sich irgendwo verfangen hatte oder auf einem Stein gestrandet war. Es war tiefgründig, eindrück- lich, emotional und ergreifend. Wenn Engel reisen, lacht der Himmel. Das Gebiet an der Südflanke der Rigi wird oft als Riviera der Zentralschweiz betitelt. Am Sonntag war das Wetter traumhaft. Nach dem Morgen- essen gab es einen ausgiebigen Spaziergang rund um Weggis. Zum Abschluss gönnten sich die Frauen ein feines «Gelato». Danach hiess es, «auf Wiedersehen» zu sagen. Durch das ganze Wochenende gab es viele Gespräche und Erfahrungen wurden ausge- tauscht. Ich selbst bin sehr dankbar für das Kennenlernen anderer Sternenkindermütter und für alle Geschichten, die ich hören durfte. Ein grosses Dankeschön an Nadja Fischer und Karin Liechti, die uns durch das Wochenende geführt haben und an die Kinderkrebshilfe Schweiz, welche solche Auszeiten erst möglich macht. Auf bald! Evelyn Langensand Keller 10 www.kinderkrebshilfe.ch
Wochenende für Mütter von Sternenkindern www.kinderkrebshilfe.ch 11
2020 2 19. – 21. Juni 2020 Ein super erholsames Wochenende… …mit viel Sonne, Lachen und feinem Essen Die Sterne standen sehr günstig: Kurz nach- dem die Corona-Beschränkungen gelockert wurden, kam auch die Sonne wieder raus. So konnten wir ein wunderschönes Wochen- ende lang die Altstadt von Thun erkunden, am See flanieren, Schifffahren und kneippen. Sowohl zwölf Eltern als auch die zuhause gebliebenen Kinder haben die aussergewöhn- liche Freiheit rundum genossen. Beim Food-Trail am Samstag haben alle drei Vierer-Gruppen das Ziel erreicht und konnten mit anderen Augen die Altstadt, Thuner Spezi- alitäten von Kleinbetrieben und etwas Thuner Geschichte kennenlernen. Am Sonntag führte ein gemütlicher Spazier- gang zum «Zmittag» mit Seesicht und auf dem Schiff mit Ufersicht zurück. 12 www.kinderkrebshilfe.ch
Bergfrühling für Paare www.kinderkrebshilfe.ch 13
2020 2 Auch bei beiden Abendessen wurden wir so richtig verwöhnt. Bei den vielen Geschich- ten und Witzen haben wir alle viel gelacht und konnten uns gut austauschen und kennenler- nen. Auch das Servicepersonal hat den Eindruck gemacht, dass es zu lange ihre Kunden ver- misst hat und war besonders fröhlich und schlagfertig. Die schönen Erlebnisse, die erholsamen Tage und vor allem die nette Gruppe werden uns lange in Erinnerung bleiben. Gerne bis zum nächsten Mal! Vishnupriya Reddy und Fridolin Roth 14 www.kinderkrebshilfe.ch
Bergfrühling für Paare www.kinderkrebshilfe.ch 15
2020 2 11. – 12. Juli 2020 «Greenhope Day 2020 Made in Sweatzerland» Der #greenhopeday2020 ist vorbei. Ein Erfolg dank dem Enthusiasmus und dem Engagement jedes Einzelnen der sich mit viel Herzblut für die Greenhope Foundation eingesetzt hat. Tausende von Social-Media-Beiträgen aus 25 Kantonen und vielen Ländern markierten das Wochenende unter dem Motto: #sportsagainstcancer. Bilder aus 64 verschiedenen Sportarten (neuer Rekord), die die Anstrengungen von über 3000 Greenhope-Anhängern in einem Jahr verewigten. Die Kinderkrebshilfe Schweiz und ihre Familien bedanken sich von Herzen bei der Greenhope Foundation für die tolle Unterstützung während dem ganzen Jahr und die Möglichkeit, an diesen wertvollen Aktivitäten teilnehmen zu können. Es ist für uns als Verein jedes Mal ermutigend zu sehen, wie die Familien gestärkt und mit vie- len schönen Eindrücken aus diesen Anlässen nach Hause gehen. Zusammen sind wir stark. QR-Code zum Video. GRAZIE DI CUORE! 16 www.kinderkrebshilfe.ch
«Greenhope Day – Made in Sweatzerland» #madeinsweatzerland #sportsagainstcancer www.kinderkrebshilfe.ch 17
2020 2 Dringend benötigtes Kinderhospiz… …in der Region Bern im Aufbau «Papi, ich sterbe jetzt dann. Ich mag nicht mehr.» Am 12. Februar 2012, im Alter von 15 Jahren, ist Rebekka Hofer nach 9-mona- tigem Leidensweg, 4 Operationen und 31 Bestrahlungen ihrer Krebserkrankung erlegen. Dank dem Engagement ihrer Eltern, Ärzten und Pflegenden konnte Rebekka ihre letzten zwei Monate ausnahmsweise in Nottwil verbringen. «Rebekka starb in unseren Armen, dank Morphium ohne Schmerzen. Wir sind dankbar für die wunder schönen Erinnerungen an unsere einzigartige Tochter und Schwester». Letztes Foto der Familie Hofer zu viert im Dezember 2011. Ingrid, Ueli und Fabian Hofer. Kinder, ihre Geschwister und Eltern geborgen fühlen. Zudem wünschen wir uns auf pädiatri- sche palliative Care spezialisiertes Pflege- und Um anderen Familien in ähnlichen Situationen Betreuungspersonal, das auch in der Lage ist, ein wenig Leid abzunehmen, engagieren sich in Momenten der Schwere eine gewisse Leich- Ingrid und Ueli Hofer seit nun mehr als vier Jah- tigkeit zu vermitteln.» ren für den Aufbau des ersten Kinderhospizes in der Schweiz. In der Schweiz versterben jährlich 450 bis 500 Kinder. Rund 5000 Kinder erhalten die Dia- «Als wir erfahren haben, dass unsere Tochter gnose einer lebenslimitierenden Krankheit. nicht mehr gesund wird, stellte sich für uns Viele dieser Kinder verbringen viel Zeit und auch die Frage, wo und wie sie ihre letzten meistens auch ihren letzten Lebensabschnitt in Wochen verbringen sollte. Bis heute gibt es Spitälern. in der Schweiz kein Kinderhospiz. Hätten sich Ärzte und Pflegende nicht so sehr für unsere Patienten und Familien wünschen sich in die- Tochter eingesetzt, hätte sie auf der Intensiv- ser Phase jedoch häufig einen behaglichen Ort, station sterben müssen. der ihnen ein Mindestmass an Lebensqualität und Selbstbestimmung ermöglicht. Zeit und Wir möchten, dass andere Familien eine das Zusammensein stehen für die Familien Umgebung haben, in der sich die betroffenen und Freunde in dieser Phase im Vordergrund. 18 www.kinderkrebshilfe.ch
Kinderhospiz allani Der Vorstand und die Geschäftsstelle von allani Hinten v.l.n.r.: Dieses Familienleben und die Selbstbestim- Ingrid Hofer, Patrick Schafer, Evelyne Schumacher, Stephan Käser mung der Kinder haben im strukturierten Spi- Vorne v.l.n.r.: talalltag jedoch häufig wenig Platz. Auch die oft Ueli Hofer, Susanne Peter, Stephanie Escher, Simone Keller, Sarah Clausen. gewünschte Betreuung zu Hause ist aus diver- sen Gründen nicht immer möglich (z.B. Infra- Das Kinderhospiz im Raum Bern soll sechs bis struktur, medizinische Versorgung). acht Betten umfassen und neben Tagesstruk- turen für regelmässige Entlastungen der Eltern Unterstützungsangebote wie Kinderspitex, sorgen. Es sind zudem Entlastungsangebote Haushaltshilfen und Freiwilligenarbeit stehen für einzelne Tage bis zu Wochen am Stück vor- den Familien zur Verfügung. «Der Grossteil der gesehen. Ebenso können Kinder ihre letzte zeitlichen, emotionalen und administrativen Lebensphase im Kinderhospiz verbringen. Belastungen liegt aber auf den Schultern der betreuenden Familienmitglieder», so das Ehe- Der Verein hat eine Liegenschaft in Bern Ried- paar Hofer. bach erworben und plant (sofern die Finanzie- rung gesichert ist), deren Umbau im 2021 zu Ein solches «Zuhause auf Zeit» für Kinder mit starten und das Kinderhospiz per Mitte 2022 zu lebenslimitierenden Erkrankungen will der eröffnen. Verein allani Kinderhospiz Bern schaffen – der Verein, in dem sich die Familie Hofer im Vor- Stephanie Escher stand engagiert. allani Kommunikation www.kinderkrebshilfe.ch 19
2020 2 «Ohh – der Samichlous chunnt» Sandro Wyss und Marc Binggeli bereiten Kindern im Inselspital Bern grosse Freude Seit vielen Jahren besuchen Sandro Wyss und Marc Binggeli als «Samichlous & Schmutzli» krebskranke Kinder im Insel spital Bern – und sammeln Spenden für die Kinderkrebshilfe Schweiz. Es ist immer ein ganz besonderer Tag anfangs Dezember für die krebskranken Kinder im Inselspital Bern: «Dr Samichlous chunt!» Wunderbar, wie all die Kinderaugen leuchten, wenn es dann endlich soweit ist und für einen Nachmittag nicht die Pflegenden, sondern der Samichlous mit seinem Schmutzli die Regie in den Spitalzimmern übernimmt. Hier gibt es ein Spielzeug, dort ein Stofftierli, hier wird gelacht, dort auch mal getröstet oder Mut zugespro- chen – und nicht wenige Kinder haben auch das eine oder andere Versli auswendig gelernt: «Samichlous du liebe Maa…» Ja, liebe Mannen sind es, der Samichlous und sein Schmutzli. Und treue Seelen. Denn die Berner Sandro Wyss (dr Samichlous) und Marc Binggeli (dr Schmutzli) besuchen nun schon von Marc Binggeli, sei ihnen im Spitallift eine seit acht Jahren jedes Jahr um den 6. Dezem- Krankenschwester begegnet. Sie habe die bei- ber herum ehrenamtlich krebskranke Kinder den in ihren Kostümen gemustert und gebeten, im Inselspital. der Kinder-Krebsstation doch bitte auch noch einen Besuch abzustatten. «Natürlich konnten Sandro Wyss ist schon der zweite Samichlous wir nicht ablehnen. Und was wir dort erlebt in seiner Familie: Weil sein Vater ausgerechnet haben, hat uns gepackt und nie mehr losgelas- am 6. Dezember verhindert war, musste er mit sen», erzählt Sandro Wyss. 19 Jahren in diesen «Nebenjob» einspringen. «Ich war ziemlich aufgeregt», erzählt der heute Heute besuchen die beiden anfangs Dezem- 44-Jährige, «also habe ich meinen Freund Marc ber nicht nur krebskranke Kinder im Spital, Binggeli angefragt, ob er der Schmutzli sein sondern auch gesunde Kinder zu Hause bei wolle. Er hat sofort zugesagt». Und nun sind ihren Familien – «wir bekommen sehr viele die beiden seit 25 Jahren unterwegs. Dass die Anfragen und könnten tagelang mit Sack und beiden Freunde am «Chlousetag» aber auch im Rute von Haus zu Haus gehen», erzählt Sandro Kinderspital im Einsatz sind, ist reiner Zufall: Wyss. Am Ende besuchen die beiden jeweils Verkleidet als Samichlous und Schmutzli und etwas mehr als 40 Kinder – ohne eine Bezah- auf dem Weg zur damaligen kranken Freundin lung dafür zu verlangen. «Ja, unsere Besuche 20 www.kinderkrebshilfe.ch
Samichlous & Schmutzli Weitere Infos zum Verein finden Sie unter: www.samichlous-schmutzli.ch sind gratis», so Sandro Wyss, «aber die meis- Gage zu beziehen. «Doch neben der Musik ist ten Familien unterstützen uns jeweils mit einer das schönste an unserem Verein», sagt Sandro Spende, die zu hundert Prozent an die Kinder- Wyss, «immer noch die krebskranken Kinder, krebshilfe Schweiz geht», so Sandro Wyss. die wir im Dezember für einen kurzen Moment Alleine im letzten Jahr konnten die beiden mit glücklich machen können. Es ist ein besonde- ihrem Verein «Samichlous & Schmutzli» der rer Moment, wenn wir die Abteilung im Spital Kinderkrebshilfe 20'000 Franken überweisen. betreten und sehen, wieviel Freude wir schen- Seit 2012 waren es insgesamt 184'177 Franken, ken dürfen. Dafür sind wir sehr dankbar». wovon 6400 Franken an die «Fachstelle Survi- Gabrielle Ceppi-Kleinert vor» von Kinderkrebs Schweiz gegangen sind. Highlight in diesem Jahr: Nebst den Samichlous-Besuchen produzie- Eine «Kinderkrebshilfe Schweiz»-Hymne wird produziert! ren beide übers Jahr hinweg aber auch noch Sie wird pünktlich auf Anfang Dezember 2020 erscheinen Musik, nämlich CDs mit Songs, die sie verkau- und vom Songwriter und Musik-Produzenten Jesse Ritch, fen und deren Einnahmen ebenfalls in der Ver- H2U Sound&Vision in Thun, begleitet. einskasse landen. Endo Anaconda, Marc Sway, Jesse Ritch ist unter anderem beim Supertalent und Deutschland Büne Huber und andere Schweizer Musikgrö- sucht den Superstar aufgetreten. ssen haben schon mitgemacht, natürlich ohne www.kinderkrebshilfe.ch 21
2020 2 bofrost* «Geniesser-Kalender 2020» Organisiertes Familienleben, leckere Rezepte und dabei Kindern helfen Tiefkühlkost von bofrost* hat viel zu bieten: Sie macht Ihr Leben leichter, sorgt für Genuss im Handumdrehen und bietet Frische und Qualität für jeden Geschmack. Wir liefern Ihnen unverbindlich im zwei Wochen Rhythmus über 350 beliebte Glace- und Tiefkühl-Spezialitäten kostenlos, tief- gekühlt direkt ins Haus. Eine geschlos- sene Tiefkühlkette vom Gefriervorgang bis zu Ihnen nach Hause sichert die höchste Frische der Produkte. Als Familienunternehmen nehmen wir unsere soziale Verantwortung seit Unternehmens- gründung in der Schweiz vor bald 30 Jahren sehr ernst und sind uns unserer gesamtgesell- schaftlichen Verantwortung bewusst. Insbesondere die Hilfe und Unterstützung von Kindern ist uns seit vielen Jahren eine Her- zensangelegenheit. Daher unterstützt bofrost* suisse AG auch seit bald 10 Jahren die Kinder- krebshilfe Schweiz. Letztes Jahr konnte dank dem tollen Engage- ment unserer Verkaufsfahrer und Kunden die Rekordsumme von Fr. 50'000 an die Kinder- krebshilfe Schweiz gespendet werden. Die Summe setzt sich aus dem Verkauf von den Familien-Kalendern, bei welchen einen Erlös von Fr. 3.– je Kalender der Kinderkrebs- Auch in diesem Jahr sind wieder ein neuer hilfe zugute kommt und den freien Spenden der Familien-Kalender 2021 sowie mehrere tolle Kunden während November bis Dezember 2019 Aktivitäten geplant, um dann hoffentlich Anfang zusammen. 2021 eine neue Rekord-Spendensumme über- reichen zu können. Wir freuen uns jedes Jahr wieder riesig darauf, die Ferienwoche für die Kinderkrebshilfe im Vania Andretta Oktober zu sichern und damit freudenstrah- Leitung Einkauf / Produktmanagement / lende Augenblicke bieten zu können. Marketing 22 www.kinderkrebshilfe.ch
bofrost* suisse AG bofrost* suisse AG Einkauf-/Marketingleiterin Vania Andretta ist glücklich über die stolze Summe von Fr. 50'000, welche sie an die Geschäfts leiterin Saveria Dimasi (links) von der Kinderkrebshilfe Schweiz überreichen konnte. Infos zu bofrost* Das Vertrauen unserer Kunden ist für das Falls Ihnen ein Produkt nicht entspricht gesamte bofrost*Team Verpflichtung und oder Sie unzufrieden sind, können Sie von Ansporn, jeden Tag aufs Neue mit Top- unserer kundenfreundlichen Umtausch Qualität und bestem Service zu überzeugen. garantie profitieren. So können Sie sicher sein, dass wir in erster Wir freuen uns, wenn Sie bofrost* auspro- Linie Zutaten verwenden, die so oder in ähn- bieren und sich von der Qualität unserer licher Form in der Natur vorkommen. Produkte und dem herausragenden Service überzeugen möchten. Alle bofrost*Produkte sind: Als kleines Geschenk erhalten Sie einen • Garantiert ohne geschmacksverstärkende Gutschein im Wert von Fr. 15.– Zusatzstoffe mit Code: 60112 • Garantiert ohne Konservierungsstoffe (Ausnahme: Einige althergebrachte Zutaten Bestellen Sie ganz einfach über: wie z.B. Pökelsalz bei Schinken und Salami) www.bofrost.ch • Garantiert ohne gehärtete Fette oder • Garantiert ohne künstliche Farbstoffe telefonisch unter 055 415 57 57 www.kinderkrebshilfe.ch 23
2020 2 Im Gespräch mit Isabel Witschi Eberle Spielerisch der Angst begegnen Die Psychologin und klinische Musikpsychotherapeutin gibt Antworten Isabel Witschi ist Teamleiterin der Psycho das zu abstrakt; das Kind würde das nicht ver- onkologie/Hämatologie am Ostschweizer stehen. Ich versuche, herauszufinden, was es Kinderspital. Sie begleitet seit über gerne macht, sage, dass ich viele Instrumente 10 Jahren zusammen mit Ihrem Team krebs- habe und wir auch zusammen Musik machen kranke Kinder oder Jugendliche und Ihre könnten, wenn es das will. Vielleicht zeichnet es Familien und bietet verschiedene Unterstüt- auch gerne und liebt Bilderbücher. zungsmöglichkeiten wie Beratungsgesprä- che, psychologische Begleitung des kranken Was sind die wichtigsten Zutaten für ein Kindes/Jugendlichen, der Eltern und erfolgreiches Gespräch mit der Familie? der Geschwister, Musikpsychotherapie und Krisenintervention an. Es braucht einerseits von den Eltern eine gewisse Offenheit, sich in dieser schwierigen Zeit psychologisch begleiten lassen zu wollen, Was ist in Ihren Beratungen andererseits erfordert es von mir Flexibilität, die meistgestellte Frage, die Sie hören? ein offenes Ohr und ein offenes Herz. Unmittelbar nach dem Diagnosegespräch Im Vordergrund steht die Heilung der Krebs- sind die Fragen noch gar nicht so präsent. Sie erkrankung. Wir sind da, um die psychischen kommen meistens nach dem ersten Schock Belastungen, die eine solche Erkrankung aus- im Verlauf der Therapie. Es geht darum, dass lösen kann, aufzufangen und mit den Familien die Familie weiss, dass es ein psychoonkologi- den Weg zu gehen. Wenn wir einander ver- sches Team gibt und dass wir für sie da sind. trauen können, dann entsteht – musikalisch Wir arbeiten eng mit den Ärzten und anderen gesprochen – ein Resonanzgeschehen. Fachpersonen zusammen. So wird der The- rapieansatz ganzheitlich und wir können die Wie ergänzen sich Psychologie Energien bündeln. und die Musikpsychotherapie? Neben dem kranken Kind, das im Zentrum Psychologie und Musikpsychotherapie ergän- steht, gibt es oft auch noch Geschwisterkinder, zen sich wunderbar. Das Medium Musik eröff- die auch aus ihrem Alltag geworfen werden. So net einen nonverbalen Raum um sich emoti- kommen Fragen bezüglich des erkrankten Kin- onal auszudrücken. Ein 6-jähriges Kind kann des und der Geschwister auf und wie man als mir nicht sagen, wovor es Angst hat. Hingegen Familie mit der neuen Situation umgehen kann. fällt es dem Kind einfacher, seine Angst durch Musik oder durch Zeichnen auszudrücken. Wie erklären Sie einem 6-jährigen Kind Wenn zum Beispiel ein Kind laut trommelt, hört Ihre Arbeit? es seine Kraft. Es ist eine Ressourcenarbeit. Ich stelle mich mit Namen vor und erkläre, Auch wenn die Chemotherapie müde macht dass ich es gerne besuche, solange es im Spital und die Übelkeit den Tagesverlauf diktiert, gibt bleibt, um zu schauen, wie es ihm geht. Wenn es auch gesunde Anteile, die durch die Musik ich sagen würde, dass ich Psychologin bin, wäre aktiviert werden. 24 www.kinderkrebshilfe.ch
Das «mitenand»-Interview Vergessen die Kinder durch die Musik, was sie gerade durchmachen? Ja, sehr oft sogar. Die Musik gibt Farbe in ihren Klinikalltag. Es kann vorkommen, dass kleine Kinder das Instrument anders spielen als vor- gesehen. Einmal habe ich erlebt, wie ein kleiner Bub bei einer Schlitztrommel sein Fingerchen immer in den Schlitz gehalten hat und «Aua» ziehen, Kräfte gebündelt werden, um zusam- sagte. Er hat auf dem Instrument nie Töne men mit den betroffenen Familien das Ziel zu gespielt, sondern immer die gleiche Handlung erreichen. Das fasziniert mich. vollzogen. Lange habe ich nicht verstanden, warum er dies tut, bis ich kapiert habe, dass Gibt es einen speziellen Song, den Sie er den Fingerpicks nachspielt und dabei «Aua» betroffenen Kindern und ihren Familien sagt. In diesem Moment spielte er etwas nach, schenken wollen? was er tagtäglich erlebt hat. Darauf kann ich reagieren. «Who am I» aus dem Film «Peter Pan». Ich glaube, das Lied trifft den Kern der Sache sehr gut. Im Song geht es darum, wer wir sind und Wie lange begleiten Sie die Familie? wohin wir gehen. Es war das Lieblingslied einer Grundsätzlich begleite ich das kranke Kind ehemaligen Patientin, die leider verstorben ist. und die Familie während der Dauer des stati- Wir sangen das Lied oft zusammen und spra- onären Aufenthaltes. Ich besuche die Patienten chen über den Inhalt des Textes. 1 bis 2 Mal die Woche auf der Station. Oftmals erlebe ich, dass Eltern auch etwas später, nach Was ist das schönste Erlebnis, der Intensivphase noch nach einer ambulanten das Sie in den letzten 10 Jahren hatten? Therapiebegleitung anfragen, einfach weil sie merken, da sind noch Ängste da, Trennungs- Da gibt es sehr viele schöne Erlebnisse. Kinder ängste, in der Schule klappt es noch nicht oder die ich stationär begleite und gesund werden. das Einschlafen macht noch Probleme. Die Erfahrung wie stark und wohlwollend ein Team interdisziplinär zusammenarbeiten kann. Kinder und Jugendliche, die später ambulant Was war bis jetzt Ihre wichtigste Erkenntnis zu mir kommen und ihre Krankheitsgeschichte in Ihrem Beruf? und die Folgen daraus aufarbeiten und sich mir Bitte lesen Sie das Gerade in existenziellen Momenten ist es mass- anvertrauen und wenn ich dann erlebe, wie sie ganze Interview gebend, dass man getragen wird. Die Liebe selbstbewusst und voller wiedergewonnener unter: setzt unglaubliche Kräfte frei. Die Tatsache, Zuversicht ihren Weg gehen. Trotz allem. Was dass egal in welchem Fachgebiet man zu Hause gibt es Schöneres? ist, ob in der Onkologie, oder in der Pflege oder auch in der Psychologie, wenn die Fachperso- Danke Isabel Witschi Eberle nen zusammenspannen und am gleichen Strick für das offene Gespräch! www.kinderkrebshilfe.ch 25
2020 2 «Das Spiel ist die Sprache der Kinder» Eine Stunde, um einfach wieder Kind zu sein Am Kantonsspital Aarau (KSA) hat eine Sie trägt normale Kleider statt der gewohnt Pflegefachfrau einen ganz besonderen weissen Spitalkleidung. Nebenjob. An einem Tag in der Woche taucht Claudia Steger mit schwerkranken Kindern Die Kinder wüssten ganz genau, dass sie hier in ein – in die wundervolle Fantasiewelt der der Therapie nichts müssen, sagt Steger: «Sie Figurenspieltherapie. müssen in dieser ganzen Zeit so vieles. Im Spital sein, Tabletten schlucken, den Arm hinhalten.» Als Rosalie am winzigen Hebel der aufzieh- In der Figurenspieltherapie dürfen sie selbst baren Spieldose dreht, erklingen die Töne von bestimmen, was gespielt wird. Der Fokus liegt Edith Piafs «La Vie en Rose». Damit beginnt auf den Fähigkeiten und Interessen des Kindes. und endet jede Figurenspieltherapiestunde bei Sie sollen so entlastet werden: «Sie erleben so Claudia Steger. Rosalie weiss das genau, denn viele Sachen, die nicht kindgerecht sind. Kinder, das achtjährige Mädchen besucht die Therapie die so krank sind, können fast nicht mehr Kind regelmässig. Rosalie hat Leukämie, und dies sein.» bereits zum zweiten Mal. Wo Worte nicht ausreichen, hilft das Spiel Claudia Steger hat eine liebe Stimme und ein herzliches Lachen. Bei ihr können die Kinder das verarbeiten, was sie während der schweren Krankheit erleben müssen. Sie ersetze mit der Figurenspieltherapie keine Psychologen, son- dern sei eine Ergänzung dazu. Sie habe über all die Jahre gelernt, dass es Kindern oft schwer- fällt, mit Worten auszudrücken, was sie beschäf- tigt: «Das Spiel ist die Sprache der Kinder.» «Ich habe ein Kind, das bereits 25 Stunden lang zu mir in die Therapie gekommen ist. Es wollte sicher in 23 Stunden davon Haare schneiden spielen. Und das Kind hat keine Haare.» Claudia Steger hat deshalb einen Kopf gebastelt, auf dem man immer wieder Wollhaar befestigen Der lilafarbene Rucksack, aus dem ein Infu- kann: «Das Kind wird bei mir in der Therapie sionsschlauch zur Medikamentenzufuhr ragt so lange Haare schneiden, wie es das braucht», und mit Rosalies Körper verbunden ist, scheint sagt sie. schnell vergessen. Rosalie ist schnell drin, in der Fantasiewelt, die Therapeutin Claudia Ste- Kindsgerechte Ausdrucksmöglichkeiten ger für sie und alle kranken Kinder öffnet. Hier im Therapiezimmer ist Claudia Steger für die In der Figurenspieltherapie gehe es aber auch Kinder in einer ganz anderen Rolle als sonst. darum, dem Kind spielerisch Möglichkeiten 26 www.kinderkrebshilfe.ch
Figurenspiel-Therapie «Dieser Artikel erschien zuerst in der Aargauer Zeitung. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von CH Media.» Fotos: Sandra Ardizzone aufzuzeigen, um es zu stärken oder auch Pro- Kind nicht gut genug geht, und es auf der Sta- bleme zu lösen. «Wenn ein Kind in drei aufei- tion ist, bringt sie die Figurenspieltherapie zum nanderfolgenden Therapiestunden spielt, dass Kind ins Zimmer. sich ein Mäuschen nicht traut, aus einer Höhle rauszukommen, frage ich das Kind behutsam, Manchmal gibt es auch Geschichten, die kein was das Mäuschen brauchen könnte, damit es positives Ende nehmen. Claudia Steger wird sich vielleicht doch mal hinaustraut.» Etwas zu für einen Moment nachdenklich. Dass ein Kind essen oder auch einen Freund? «Alles, was im stirbt, musste sie schon ein paar Mal erleben. Spiel geschieht, passiert für ein Kind wirklich», «Es sind sehr schwierige Momente. Wir kennen sagt Steger. Eine Figur könne nichts falsch die Kinder gut und wir kennen die Eltern gut.» machen. «Die Kinder erleben sich so handelnd Steger spricht hier vor allem als Pflegende, und merken, dass Lösungen ausprobiert und nicht nur als Therapeutin. «Ich habe auch schon gefunden werden können.» einem Kind mit Figurenspieltherapie gehol- fen, sich mit seinem Tod auseinanderzuset- Aus Platzgründen Nicht jede Geschichte endet positiv zen.» Helfen, loszulassen. Dafür gebe es kein publizieren wir eine Erfolgsrezept. Im Alltagsgeschäft vergesse sie abgekürzte Version. Rund eine Stunde dauert eine solche Thera- aber, wie schwer krank diese Kinder sind. «Ich Den kompletten piesession. Die Kinder kommen im Schnitt sehe auch gar nicht mehr, dass sie keine Haare Artikel finden Sie alle zwei Wochen her. Sie kommen oft auch mehr haben.» Denn das stehe für die Kinder unter: dann noch weiter zu Claudia Steger, wenn sie nicht im Vordergrund. «Für die Kinder steht die Chemotherapien schon beendet haben. im Vordergrund, dass sie leben. Und ich denke «Es kann auch eine Begleitung sein für den jeden Tag: Diese Kinder sind Könige. Wie sie das Abschluss, wenn sie das Spital nicht mehr meistern. Das ist unglaublich.» brauchen.» Dank dem umgebauten Verbands- wagen ist Claudia Steger mobil. Wenn es einem Von Stefania Telesca www.kinderkrebshilfe.ch 27
2020 2 Elterngruppe Aarau Die Kunst der schön gestalteten Buchstaben Oder wie aus einem Wort ein Gesamtwerk entstehen kann. Der Mütter-Anlass Anfang März stand ganz der Kursleiterin Samira Heimberg gelangen im Zeichen der Buchstaben. 13 Frauen woll- auch den Anfängerinnen unter uns schon bald ten mehr zum Thema «Handlettering» die ersten schön gestalteten Buchstaben und erfahren, die einen wählten den Vormit- Sätze. Samira brachte uns eine ganze Wand tagskurs, die anderen denjenigen am Nach- voller Karten mit als Inspiration und wem das mittag, dazwischen trafen wir uns alle zum nicht genügte, der fand in den vielen Büchern Mittagessen. weitere Beispiele und Ideen. Trotz grosser Konzentration blieb auch immer wieder Zeit «Handlettering ist die Kunst der schön gestal- zu plaudern und miteinander zu lachen. Am teten Buchstaben» - so stand es auf der Ein- Ende des dreistündigen Kurses staunten wir ladung zum diesjährigen Mami-Tag. Dass es über die entstandenen Kunstwerke und freuten wirklich eine Kunst ist, wurde mir bereits in uns, etwas Neues und Tolles kennengelernt zu den ersten Minuten der theoretischen Einfüh- haben. Und es machte auch fast ein bisschen rung in dieses Thema klar. Wir lernten, dass süchtig. Wie ich später erfuhr, war ich nicht die es schwierige Buchstaben gibt, dass das «T» einzige, die am Tag danach gleich wieder zu ein sehr schöner Buchstaben sei und dass es Bleistift und Skizzenheft griff. Dies passend zu für «K» und «R» tausend Varianten gibt. Das einem weiteren Tipp von Samira: Üben, üben, alles tönte relativ kompliziert, doch dank der üben! guten Anleitung und vielen Tricks und Tipps Susanne Studiger 28 www.kinderkrebshilfe.ch
Elterngruppe Aarau Die glorreichen Sieben Am Väteranlass wagten sich sieben mutige Männer aufs Glatteis. Es war Freitag der Dreizehnte. Vielleicht der falsche Tag, um sich auf das Glatteis zu wagen? Sieben unerschrockene Män- ner aber kümmerten solche Gedanken wenig. Sie freuten sich auf ein Wiedersehen und den gemeinsamen Schnupperabend im Curling Club Aarau. Eigenartig war dann aber, dass man sich mit nordischer Distanziertheit und ohne Hand- schlag begrüsste. Allen war bewusst, dass dies der letzte Abend vor dem virusbedingten Lock- down werden würde. Der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Vom Fernseher waren die geschmeidigen Bewegungen der Steinschiebe- rinnen und –schieber bekannt. Und nun wollten wir das endlich auch mal versuchen. Aufmerk- sam folgten wir den Instruktionen und beob- achteten genau. Etwas Ehrfurcht war dabei. Schliesslich waren wir bei den amtierenden Weltmeisterinnen zu Gast. Zudem war unser Coach mit seiner Jugendmannschaft vor kur- zem Schweizermeister geworden. Das Ziel war also klar. Nur der Weg dorthin, das erfuhren wir ziemlich rasch, würde wohl sehr steinig werden oder gar versperrt sein. Unsere Bewegungen waren alles andere als geschmeidig. Das Eis zeigte sich unnachgiebig und die erstaunlich schweren Steine hatten ein Eigenleben. Dann war da noch die Sache mit dem Curlen: Wie muss ich jetzt den Stein würde. So war es weiter nicht verwunderlich, beim Loslassen drehen, wenn er das machen dass sich die glorreichen sieben Curler den soll, was der Skip vorne anzeigt? Wir übten im Rest in Alufolie einpacken lassen mussten. Ernstkampf ohne tierischen Ernst. Kurz vor Dankbar, so richtig satt und zufrieden verab- dem Nachtessen machte das Ganze dann schon schiedeten wir uns dann wieder auf diese unge- den Anschein von Curling. wohnte Weise in die Isolation. Aber was da auf dem Magen lag in dieser Nacht, war wohl weni- Hungrig bestellten wir vor dem Cordon bleu ger das Virus, sondern eher das Cordon bleu. noch einen Salat. Wir wussten ja nicht, dass das Hauptgericht den ganzen Teller ausfüllen Frédéric Voisard www.kinderkrebshilfe.ch 29
2020 2 Elterngruppe Basel Ein wunderbarer Winzerabend «Erleben, erfahren und geniessen»… … dies stand auf der Einladung zum Winzer- abend, an welchem die Elterngruppe Basel einmal mehr teilnehmen durfte. Dank Nicola Montemarano, Vertragsleiter des Vinum Magazins für Weinkultur sowie Ehe- mann von Elterngruppenmitglied Sonia, kam dieser Anlass zustande. In einer gemütlichen Runde konnten wir die Weine von Rodrigo Banto, Gewinner des Titels «Weingut des Jahres 2019» aus dem Waadt- land, erleben und diese vergleichen mit den Weinen aus dem Wallis von Diego Mathier; auch er hat diesen begehrten Titel gewonnen. Gemeinsam präsentierten sie je fünf Weine aus ihrer Kollektion. Ein Erlebnis war es wirklich, zu jedem Gang die Weine zu vergleichen und zu diskutieren, warum einem der eine besser schmeckte als der andere. Ich kann euch sagen, wir waren oft nicht dersel- ben Meinung. Geschmäcker sind ja bekanntlich – und zum Glück auch – verschieden. Erfah- ren haben wir auch viel über die zwei Weingü- ter und den Weinbau. Auch darüber, dass die Klimaerwärmung nicht für alle schlecht ist. So profitieren die Schweizer Winzer davon, dass sich der Wärmegürtel, der für den Wachstum von Reben ideal ist, weiter zu uns in den Norden verschoben hat. Zuletzt konnten wir noch das super Essen geniessen, die noch besseren Weine sowie die Gesellschaft toller Leute. Ich freue mich jetzt schon, euch alle wiederzusehen. Regine Rombach 30 www.kinderkrebshilfe.ch
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2020 2 Elterngruppe Bern PS auf vier Pfoten Familientag mit Schlittenhunden vom 1. Februar 2020 Der überaus beliebte und fast schon traditio- nelle Event von Greenhope unter der Leitung von Conny und Daniel Braunwalder fand wieder in Heimenschwand statt. Das Tagesprogramm wurde aufgrund von meteorologischen Prophezeiungen leicht ver- ändert. Nach einer Begrüssung durch die Orga- nisatorin durften die 30 Kinder und 27 Erwach- senen bei den Rennvorbereitungen dabei sein. Statt der geplanten Schlitten mussten Wagen eingespannt werden, was nicht weniger Aben- teuer versprach. Die «Musher» nahmen sich Zeit für jeden Teil- nehmenden, sie klärten Fragen, erzählten von Erlebnissen und führten an die Hunde heran. Jeder Hund ist eine eigene Persönlichkeit. Einige konnten es kaum erwarten, loszuren- nen, andere balgten sich mit Artgenossen oder verpflegten sich. Die Spannung stieg und dann ging es los. Abwechselnd durften die Teilnehmenden die Wagen besetzen und mit den Schlittenhunden unterwegs sein. Dies war ein Abenteuer! Rasante Fahrten durch Schnee, Matsch und Pfützen hinterliessen Spu- ren. Die äusserlichen Spuren sorgten beim anschliessenden Verweilen und Geniessen des Mittagessens immer wieder für Gespräche und Gelächter. Nicht weniger Spuren wurden aber sicher auch im Herzen mit nach Hause getragen. Cornelia Eggimann 32 www.kinderkrebshilfe.ch
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2020 2 Elterngruppe Bern Spielen schafft Nähe Spielzimmer und Elternkaffee der Elterngruppe Bern Kindergespräche, angeregtes Plaudern, Lachen, eine lebendige Atmosphäre wie auf einem Spielplatz trifft man auf der Kinder onkologie Bern im Spielzimmer an. Ein Mädchen lächelt freundlich meinen damals zweijährigen Sohn an, dieser blickt es gespannt und zurückhaltend an, worauf es ihm voller Erwartung eine Murmel entgegenstreckt. Er nimmt sie und lässt sie die Kugelbahn hinun- terrollen. Das Eis ist gebrochen, von jetzt an rollt eine Murmel nach der anderen und die beiden geniessen gemeinsam unbeschwerte Momente… Solche oder ähnliche Begegnungen haben schon viele Familien im Spielzimmer erlebt. Die Elterngruppe Bern hat die Möglichkeit, den Besuchern und Patienten aller Altersstufen Spiele, eine vielfältige Bibliothek, Kinderfahr- zeuge und vieles mehr im Spielzimmer der Kinderonkologie zur Verfügung zu stellen. Dies wird von den Familien sehr geschätzt und auch rege genutzt. Nicht selten treffen die Kinder hier auf andere die Eltern so die Gelegenheit für einen Kaffee kleine Patienten und schon hat man ein neues und ein Gespräch mit Frauen der Elterngruppe «Gspänli» gefunden für viele weitere Spiel- Bern. Manchmal reicht einfach ein offenes Ohr, stunden. So manche bleibende Freundschaft Eltern teilen miteinander Erfahrungen, trösten hat sich aus einer Begegnung im Spielzimmer und ermutigen sich gegenseitig. entwickelt, nicht nur unter Kindern, auch unter Eltern. Währenddessen können sich die Kinder in die Welt des Spieles begeben. Der Bauernhof mit Alle 14 Tage dient das Spielzimmer als Treff- den Holztieren, das Puppenhaus, die Spiel- punkt zum Elternkaffee. Der Tisch im Zentrum küche, Tischfussball, der «Chrämerliladen», wird umfunktioniert zum «Znüni-Kaffee-Treff». Bücher, Puzzles, Spiele und ein breites Angebot So sind wir leicht zu finden für die Familien, die wird genutzt und nicht selten von betroffenen auf die Station H für einen stationären Aufent- Familien oder Firmen mit gesponsertem Mate- halt oder eine ambulante Behandlung kommen. rial erweitert. Zwischen den Behandlungsterminen finden 34 www.kinderkrebshilfe.ch
Elterngruppe Bern Einmal jährlich, im Dezember, ist das Spielzim- mer Treffpunkt für den Advents-Apéro, welcher von der Elterngruppe Bern organisiert und gesponsert wird. Hospitalisierte Familien, Angestellte der Sta- tion H, das Team von Ghirlandas und natürlich «Samichlous und Schmutzli» geniessen hier das Zusammensein. Das Spielzimmer auf der Station H ist ein viel- fältig genutzter und wertvoller Ort der Begeg- nung. Fabienne Hayoz www.kinderkrebshilfe.ch 35
2020 2 Elterngruppe Ostschweiz 36 www.kinderkrebshilfe.ch
Elterngruppe Ostschweiz Für alles, was war… Liebe Esther & lieber Alfredo Wir von der Elterngruppe Ostschweiz danken Viele schöne und lustige Erinnerungen sind in dir von ganzem Herzen für dein Engagement in meinem Gedächtnis gespeichert. Erinnerungen der Elterngruppe Ostschweiz. an Begegnungen auf dem B-West, von einem Anlass oder einer Sitzung der Elterngruppe. Für die Zeit, in welcher du uns unterstützt hast bei Anlässen, Sitzungen und Vorbereitungen Das Rezept für die «Speckmöcken» habe ich und meistens war Alfredo dabei und hat dich mit aber sicherheitshalber aufgeschrieben (Esther demselben Eifer und Herzblut bei der Arbeit für weiss, was ich meine). die Elterngruppe mitunterstützt! Ihr seid ein- fach super! Eltern und Kinder waren von euch Ich wünsche euch viele spannende Abenteuer begeistert. Ihr wisst, wie man mit Menschen und Erlebnisse mit eurem Wohnmobil! Reist umgeht und wie man sie für etwas begeistern gut und «hebet euch Sorg». kann. Eure Arbeit in der Elterngruppe ist ein- fach unbezahlbar. Liebe Esther, du und Alfredo Sandra Laimbauer werden fehlen! www.kinderkrebshilfe.ch 37
2020 2 Elterngruppe Ostschweiz «Truurposcht» Aktuelles aus dem Ressort Trauer der EG Ostschweiz Nadja Fischer, welche das Ressort Trauer führt, wird nun von Sternenkindmama Evelyn Langensand Keller ergänzt. Sie übernimmt die «Truurposcht» und schickt ein Päckli an die Familien, welche ein Kind flie- gen lassen mussten. Darin befindet sich unter anderem die Schmetterlingsperle. Im Elternzimmer der Kinderonkologie im Spital St. Gallen befinden sich neu auch Bücher zu den Themen Sterben, Trauer und Trost, welches Evelyn Langensand Keller indiziert und umge- setzt hat. Auch leuchtet ein Hoffnungslicht für die betroffenen Familien. Sitzt ein Engel im Sonnenglas, so ist vor kurzem ein Kind zu den Sternen in den Himmel geflogen. 38 www.kinderkrebshilfe.ch
Elterngruppe Ostschweiz Neues Teammitglied in der Elterngruppe Ostschweiz Verena Manser wohnt mit ihrer Familie in Altnau am Bodensee. 2015 hat ihre Tochter Amélie die Diagnose Neurofibromatose mit beidseitigen Opticusgliomen erhalten. Verena ist Mitarbeiterin im Pastoralraum Region Altnau und verantwortlich für die Berei- che Kinder und Familie, Musikprojekte und Erstkommunion. In diesen Bereichen veran- staltet sie vor allem kreative und abwechs- lungsreiche Events für Kinder und Familien. Ein Highlight in ihrer Jahresplanung ist das Musical im Frühling, welches während einer Woche von 50 Kindern einstudiert wird. Die Kol- lekten der beiden Aufführungen gehen schon seit Beginn jeweils an die Projekte der Mutper- len oder die Elterngruppe Ostschweiz. Ihre vielseitigen Organisationserfahrungen aus dem Beruf bringt sie auch in die Elterngruppe mit ein. In ihrer Freizeit verreist sie gerne mit ihrer Familie in die Berge oder in den Norden. www.kinderkrebshilfe.ch 39
2020 2 Sascha Furger Geburtstag Das mache ich gerne 12.04.2003 Meine Freizeit verbringe ich im Turnverein, bin in der Jugendfeuerwehr und zusätzlich als Jungschütze im Verein tätig. Ansonsten Region geniesse ich meine freie Zeit mit meinen Ostschweiz Kollegen. Ausbildung Meine Geschichte als Kurzfassung Ich bin im 2. Lehrjahr zum FaGe Im Alter von dreieinhalb Jahren erkrankte (Fachmann Gesundheit) ich an Leukämie. Im Kinderspital St. Gallen im Kantonsspital St. Gallen. erhielt ich im Anschluss an die Diagnose eine Chemotherapie. Kurz darauf hatte Musik ich einen Rückfall und wurde ins Kinder- Hip-Hop, Rap, Rock spital Zürich verlegt. Dort bekam ich eine «Linkin Park» ist meine Lieblingsband. Stammzellentransplantation und mein kleiner Bruder war der Spender. 40 www.kinderkrebshilfe.ch
Portrait Sascha Furger Was mich prägt Sascha Furger hat sich für das F ormat Ich geniesse es, den Moment zu leben und schätze im Hier und Jetzt zu sein. Was «mitenand» im SRF für ein Kurz- passiert ist, ist Vergangenheit und was Portrait zu seiner Krebserkrankung passieren wird, die Zukunft. zur Verfügung gestellt. Dafür bin ich dankbar In einem vierminütigen Beitrag lässt Bin dankbar für die Menschen an meiner SRF die Zuschauer in die Geschichte Seite und dass ich so bin wie ich bin. von Sascha Furger eintauchen und erzählt auf eine berührende Weise über die Zeit seiner Krankheit. QR-Code zum SRF-Beitrag. www.kinderkrebshilfe.ch 41
2020 2 Büchertipps für junge Leseratten Lesen macht unheimlich viel Spass! «60 Sekunden Dankbarkeit» CHF 39.90 Wir denken viel und wir reden viel… «Das 6-Minuten-Tagebuch» Was ist der sicherste Weg, sein Leben zu ver- bessern? Wer sich gut fühlen will, muss auch gut denken – und das wird in diesem Tagebuch trainiert. Das 6-Minuten-Tagebuch hilft, nicht auf das zu schauen, was fehlt oder nicht passt, sondern sich auf Fortschritt und das Gute zu CHF 24.90 fokussieren. Simpel und wirkungsvoll wer- den in jeweils drei Minuten am Morgen und am Abend die praxiserprobten Prinzipien der positiven Psychologie genutzt, um das eigene Wohlbefinden langfristig zu steigern. So wer- den positive Veränderungen automatisch in den Alltag integriert und du kannst dein Leben Tag für Tag ein bisschen besser machen – konstant und proaktiv. ...oft ohne Sinn und Verstand. Was wäre, wenn unser Gedanke und unser Wort unser Leben kreierte? Haben Sie Lust, die Kraft Ihrer Gedanken und Ihrer Worte bewusst zu erfahren? Möch- ten Sie wissen, warum Ihre Gedanken wirken? Möchten Sie erfahren, warum der Mensch ist, wie er ist und weshalb jeder Mensch seine ganz eigene Sichtweise hat? Ab 7 Jahren CHF 19.90 Mit den Übungen zu Beginn des Buches erfahren Sie sehr schnell kleine positive Veränderungen in Ihrem Leben. Diese Erfahrungen werden Sie darin bestärken auch grössere Verän- derungen herbeiführen zu wollen.Dieses Buch ist ein Leitfaden in der Bewusstwerdung Ihrer Gedankenkraft und gleichzei- «Mein glückliches Leben» tig eine Sensibilisierung der Verantwortung, die Sie mit Ihren Gedanken, Worten und Handlungen tragen.Sie werden die Dunne zählt alle Momente, in denen sie glück- positiven Begleiterscheinungen wie Erhöhung des Energie lich war: Zum Beispiel, als sie in die Schule niveaus, Glücksgefühl, innere Zufriedenheit, Leichtigkeit uvm. kam. Oder als sie Ella Frida kennenlernte nicht mehr missen wollen. Viel Erfolg! und die ihre beste Freundin wurde. Seitdem 42 www.kinderkrebshilfe.ch
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