5 Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette

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Landbauforschung – Sonderheft 330 (2009)                                                                                        99

5      Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette
                               1
Prof. Dr. Monika Schreiner

Für die Betrachtung der Rolle des Verbrauchers                       Derzeit ist eine Vielzahl von Food-Trends auf
in der Wertschöpfungskette werden in diesem                          dem Markt erkennbar, die zum Teil widersprüch-
Kapitel exemplarisch das Verbraucherverhalten,                       liche oder zumindest unterschiedliche Verbrau-
die Trends und die Vermarktungsstrategien aus                        cherpräferenzen zufriedenstellen, wie beispiels-
dem Food-Bereich dargestellt und diskutiert. Ge-                     weise Functional Food, Nature Food, Ethic Food,
rade dieses Spektrum an gartenbaulichen Pro-                         Convenience Food, Hand Held Food, Light Pro-
dukten zeigt eine ausgesprochen starke Dyna-                         dukte oder Clean Food, um nur einige zu nen-
mik sowohl in den Verbraucherpräferenzen als                         nen. Gemüse und Obst sind bei allen diesen
auch in der Marktentwicklung, assoziiert mit der                     Food-Trends essentielle Bestandteile, da sie ka-
Ausbildung stark ausgeprägten, sehr verschie-                        lorienarm sind und nachweislich gesundheitsför-
denartigen Trends. Für die Unternehmen und                           dernde Inhaltsstoffe aufweisen. Food-Trends
das Marketing der Zukunft sind diese Verände-                        sind die Reaktion auf die vielfältigen Ernäh-
rungen bedeutsam. Der Grund dafür ist, dass die                      rungswünsche und auch Ernährungsprobleme,
Verbraucher nicht mehr nur unspezifisch nach                         die sich aus dem Wandel gesellschaftlicher
Produkten suchen, die irgendwie zu ihnen pas-                        Rahmenbedingungen ergeben und die zu einem
sen, sondern ganz gezielte Produktangebote                           Angebot an Lebensmitteln führt, das die spezifi-
wünschen, die ihnen in ihrer aktuellen Lebenssi-                     schen Verbraucherwünsche erfüllt und konkrete
tuation behilflich sind. Dies gilt insbesondere für                  Lösungsstrategien bei Ernährungsproblemen
die Lebensmittel Obst und Gemüse, die in immer                       anbietet.
wieder neuen Be- und Verarbeitungsformen an-
geboten werden.
                                                                     5.2     Verbraucher und Lebensstile

5.1      Verbraucher und ihre Präferenzen                            Die heutige Gesellschaft in der westlichen Welt
                                                                     ist nicht mehr durch Kasten oder Klassengesell-
Es hat sich gezeigt, dass es nicht den einen uni-                    schaften charakterisiert, die eine schichtspezifi-
formen Verbrauchertyp gibt, sondern ganz viel-                       sche Wertevorstellung bestimmen. Auch die so-
fältige Verbrauchergruppen mit sehr unterschied-                     zialen Schichten, bestimmt durch Bildungsgrad,
lichen Wünschen und Vorlieben. Auch unterlie-                        Beruf und Einkommenshöhe, haben ihre starren
gen Verbraucherpräferenzen einem ständigen                           Abgrenzungen im Hinblick auf Werthaltungen
gesellschaftlichen Wandel (Karmasin, 2007). So                       und Lebenseinstellungen verloren (Hradil, 2001).
führt beispielsweise das gesteigerte Gesund-                         Auch weitere soziodemographische Kriterien wie
heits- und Umweltbewusstsein in allen Bereichen                      Alter, Geschlecht, Größe des Haushalts oder
des gesellschaftlichen Lebens zu neuartigen                          Anzahl der Kinder erklären in zunehmendem
Verbraucherwünschen und Produktanforderun-                           Maße das Verbraucherverhalten und die
gen. Damit stellt sich die Frage also auch nach                      Verbraucherpräferenzen nur noch unzureichend.
den Qualitätseigenschaften, die als Summe das                        Im Gegensatz sind es heutzutage die Lebenssti-
Qualitätsprofil eines Produktes bilden. Die Quali-                   le, die das Verbraucherverhalten in der westli-
tätseigenschaften, welche die spezifischen                           chen Gesellschaft prägen. Als Lebensstil wird ein
Verbraucherwünsche befriedigen und somit auch                        relativ stabiles, regelmäßig wiederkehrendes
die neuen Ansprüche der Verbraucher an die                           Muster der alltäglichen Lebensführung verstan-
Qualität gärtnerischer Produkte erfüllen, ergän-                     den – ei n Ensemble von Wertorientierungen,
zen damit die vielfältigen Präferenzen der                           Einstellungen, Deutungen, Geschmackspräferen-
Verbraucher.                                                         zen, Handlungen und Interaktionen, die aufein-
                                                                     ander bezogen sind (Geißler, 2002). Lebensstile
                                                                     sind dabei bereichsübergreifend, d. h. die Art der
                                                                     Lebensführung drückt sich in einer Vielzahl von

1
      Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren und Erfurt e. V. (IGZ), Theodor Echtermeyer Weg 1, 14979 Großbee-
      ren, schreiner(at)igzev.de
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Lebensbereichen aus, wie z. B. Familie, kulturel-        So ist es möglich, verschiedene Lebensstil-Typen
le Interessen, Arbeit und Politik mit einem              zu definieren, die sich durch spezifisches Kon-
Schwerpunkt im Freizeit- und Konsumbereich.              sumverhalten und bestimmte Verbraucherwün-
Zudem sind Lebensstile identitätsstiftend und di-        sche charakterisieren (Dziemba et al., 2007):
stinktiv. Sie schaffen individuelle oder auch kol-       – Junge Verbrauchergruppen (CommuniTeens,
lektive Identitäten, weil sich Verbraucher oder            Inbetweens, Young Globalists): Bereits im Al-
Verbrauchergruppen mit einem bestimmten Mus-               ter zwischen 10 und 14 Jahren beginnen die
ter der Lebensführung identifizieren. Dabei ma-            Teenager heute ihre nahezu selbstständige
chen Individualisierungstendenzen den Einzel-              Beteiligung am Konsumsektor (Heinz, 2001).
nen immer freier, sich für den einen oder ande-            Gruppen junger Verbraucher agieren mit in-
ren Lebensstil zu entscheiden.                             tensivem Networking, sind auf der Identitäts-
Wenn Lebensstile zunehmend die Verbraucher-                suche, finden in Job und Karriere ihre Erfül-
präferenzen prägen, so hat dies natürlich auch             lung. Sie kaufen bevorzugt auf Online-
Auswirkungen auf das Konsumverhalten. Da-                  Plattformen, sie bevorzugen Rund-um-die-
durch lässt sich heute beispielsweise über das             Uhr-Angebote und legen Wert auf Qualität.
rein biologische Alter im Hinblick auf Wünsche,          – Mid-Ager-Verbrauchergruppen (Very Impor-
Bedürfnisse und Kaufentscheidungen des                     tant Baby-Familie, Super-Daddys, Tiger-
Verbrauchers nur noch wenig aussagen (Dziem-               Ladys): Die Rollen zwischen Frauen und
ba et al., 2007). Dies führt zu Veränderungen in           Männern werden neu verteilt, ebenso wird die
der Verbrauchergruppenkonstellation. Verbrau-              Rolle der Familie neu definiert. Dieser Identi-
chergruppen müssen jetzt vor dem Hintergrund               täts-Switch verändert das Konsummuster und
der zunehmenden biographischen Freiheit gese-              die Produktpräferenzen. Eingekauft wird Ser-
hen werden und unter dem Einfluss des Mega-                vice auf allen Ebenen. Mid Ager sind quali-
trends Individualisierung stärker in Bezug zum             täts- und markenbewusst und geben dafür
gesellschaftlichen Wandel gesetzt werden. Die              viel Geld aus. Wohlfühlen und Convenience
klassische Biographie – als linearer Ablauf von            sind wichtige Aspekte dieses Lebensstils.
Jugend (als Ausbildungszeit), Berufstätigkeit und        –     Best-Ager-Verbrauchergruppen     (Silverpre-
Familienzeit (als Reproduktionsphase) sowie                    neure, Super-Grannys, Greyhopper): Immer
Ruhestand – wird zur Multigraphie (Dziemba et                  mehr ältere Bürger sind auch im Alter aktiv.
al., 2007). Jugend, Berufstätigkeit und Ruhe-                  Damit wird Altern zum zweiten Aufbruch. Die
stand werden durch andere, neue Biographie-                    Rente wird zur Durchgangsstation auf dem
phasen ergänzt. Zwischen Jugend und Erwach-                    Weg zu neuen Aufgaben. Die Senioren sind
senendasein schiebt sich die Postadoleszenz als                erfahrene und kritische Konsumenten, die
„Zeit des Ausprobierens, der Selbstfindung und                 großen Wert auf Qualität und Service legen,
Ausprägung der individuellen Eigenschaften“.                   aber auch zunehmend auf gesundheitliche
Familien werden später gegründet. Durch eine                   Aspekte der Ernährung Wert legen (Karma-
umfangreichere Ausbildungsphase wird länger                    sin, 2007).
an einem jugendlichen Lebensstil festgehalten.
Zwischen Berufstätigkeit und Ruhestand kommt
es zur Phase des zweiten Aufbruchs. Damit ein-           5.3     Verbraucher- und Food-Trends
her gehen berufliche Neuorientierungen und
neue Partnerschaften. Dabei handelt es sich um           Wenn sich soziale Milieus auflösen und die klas-
eine bewusste Neuorientierung. Der Ruhestand             sische Biographie durch Multigraphien ersetzt
wird zum Unruhestand (Dziemba et al., 2007).             wird, entscheiden nicht mehr Klassenzugehörig-
Während die klassische Biographie einen linea-           keiten über das Konsumverhalten, sondern die
ren, quasi vorgeschriebenen Verlauf einnimmt,            unterschiedlichen Lebensstile. Ausgerichtet auf
ist die Multigraphie sehr vielfältig. In der Multi-      das heterogene Konsum- und Anspruchsverhal-
graphie treten anstelle eines einzelnen, lebens-         ten der verschiedenen Lebensstil-Typen bedient
langen Berufes mehrere Job- und Branchen-                eine Fülle an Food-Trends die daraus resultie-
wechsel bzw. ein Nebeneinander verschiedener             renden unterschiedlichen Verbraucherpräferen-
Beschäftigungsformen. Gleiches gilt für die Part-        zen.
nerschaft. Nicht nur eine Eheschließung, son-
dern mehrere Partnerschaften werden einge-
gangen.
Landbauforschung – Sonderheft 330 (2009)                                                              101

Die Lebensmittelindustrie hat die Bedeutung des        carotinoidreichen Frischprodukten und damit ei-
Lebensstils und der damit einhergehenden Iden-         ner erhöhten Aufnahme an sekundären Pflan-
tifikation des Verbrauchers längst erfasst. Sie re-    zenstoffen gesundheitsfördernde Wirkungen auf-
agiert mit ihrem Produktangebot auf die Lifestyle-     treten (Wise et al., 1996; Verhoeven et al., 1997;
Vorstellungen der Verbraucher. Hier ein Beispiel:      Müller et al., 1999; Watzl, 2002). So führten z. B.
ein mit natürlichen Antioxidantien aus roten           erst erhöhte tägliche Verzehrsmengen an gluco-
Trauben und Rooibos angereichertes Getränk             sinolatreichem Gemüse wie 400 g Weißkohl oder
wirbt mit dem Slogan „Think what you drink“            500 g Brokkoli zu erhöhten Gehalten an Cate-
(Ipsei von Coca-Cola). Damit wird dem Verbrau-         chol-Östrogen, die das Auftreten von Brustkrebs
cher impliziert, Du bist was Du trinkst. Das Ge-       deutlich vermindern (Watzl, 2001).
tränk wird somit zum Ausdruck der Persönlich-
                                                       Da diese Mengen an sekundären Pflanzenstof-
keit.
                                                       fen in der Regel nicht täglich aufgenommen wer-
Im Folgenden sollen einige aktuelle Food-Trends        den, wird als diätetische Vermeidungsstrategie
und die Möglichkeiten, die sich dadurch für die        von Krebs und cardiovaskulären Erkrankungen
Vermarktung gartenbaulicher Produkte ergeben,          derzeit neben einer niedrigen Fettaufnahme und
dargestellt werden.                                    einem moderaten Alkoholgenuss ein Verzehr
                                                       von Lebensmitteln – also auch von Gemüse und
                                                       Obst – mit erhöhten Gehalten an sekundären
5.3.1    Functional Food                               Pflanzenstoffen empfohlen (Erbersdobler, 2003;
Die meisten Käufer von funktionellen Lebensmit-        Boeing et al., 2004). Auf diese Weise könnte un-
teln lassen sich Verbrauchergruppen, wie den           ter Berücksichtigung der gegenwärtigen Ernäh-
Mid Agers und lebensälteren Verbrauchern, die          rungsgewohnheiten die Versorgung mit protekti-
Wert auf Gesundheit und Wellness legen, zuord-         ven sekundären Pflanzenstoffen verstärkt wer-
nen. Gesundheitsbewusste Ernährung ist in den          den (Spiekermann, 2002; Brovelli, 2006).
Industrieländern zu einem der wichtigsten ge-          Dabei könnte eine erhöhte Aufnahme an ge-
sellschaftlichen Trends geworden (Farkas,              sundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen
2001). Die Ernährung wird zunehmend als Mög-           nicht nur durch den Verzehr von Frischgemüse
lichkeit für eine aktive, positive Beeinflussung der   und Frischobst, das mit sekundären Pflanzen-
Gesundheit angesehen (Erbersdobler, 2003).             stoffen angereichert ist, erfolgen. Gemüse und
Daher spielen gesundheitliche Aspekte bei der          Obst könnten auch als pflanzliche Rohstoffe für
Kaufentscheidung von Lebensmitteln eine immer          präventiv gesundheitsfördernde, funktionelle
wichtigere Rolle (Rechkemmer, 2001). Knapp die         Gemüse- und Obstprodukte (z. B. Fertiggerichte
Hälfte aller Haushalte in Deutschland achtet auf       wie Gemüsesuppen oder Tiefkühlgemüse und
gesunde Ernährung (Dölle, 2007).                       -obst) verarbeitet werden, zur Beimischung in
In zahlreichen epidemiologischen Studien wurde         anderen funktionellen Lebensmitteln, wie etwa
eine inverse Beziehung zwischen dem Gemüse-            Müsliprodukten, dienen oder als Basis für Nutra-
und Obstverzehr und dem Auftreten von chro-            ceuticals verwendet werden.
nisch-degenerativen Erkrankungen des Men-              Es werden derzeit Kultur- und Nachernte-
schen wie Krebs (Steinmetz und Potter, 1991,           Managementsysteme zur Optimierung der Ge-
1996; World Cancer Research Fund/American              halte an sekundären Pflanzenstoffen bei Gemü-
Institute of Cancer Research, 1997; Kris-              se und Obst entwickelt (u. a. Cisneros-Zevallos,
Etherton et al., 2002) und cardiovaskulären Be-        2003; Schreiner, 2005; Schreiner und Huyskens-
schwerden (Ness und Powles, 1997; Law und              Keil, 2006). So wurde die Tomate „Santessa“,
Morris, 1998, 1999; Ness et al., 1999; Joshipura       vermarktet als die Tomate mit einem Plus an Ly-
et al., 2001; Bazzano et al., 2002; Kris-Etherton      copin, von The Greenery auf dem Markt lanciert
et al., 2002) nachgewiesen. Anhand von in vitro-       (www.Thegreenery.com). Anhand der Werbe-
Ansätzen, tierexperimentellen Befunden und             kampagne wird sichtbar, dass insbesondere
Humanstudien konnten deutliche Hinweise für            Frauen wie Tiger-Ladys und Super-Grannys die
eine protektive Wirkung von sekundären Pflan-          Zielgruppe dieses Gemüseproduktes sind. Brok-
zenstoffen ermittelt werden (Hauner und Watzl,         koli-Sprossen, sogenannte Broccosprouts, wer-
2001; Watzl, 2001).                                    den als protektives Lebensmittel auf dem Markt
Humanstudien belegen jedoch, dass erst mit ei-         beworben (www.brocco.nl), da diese außerge-
ner erhöhten Verzehrsmenge von beispielsweise          wöhnlich reich an dem antikanzerogen wirksa-
glucosinolat- oder sulfidreichem Gemüse oder           men, hydrolisierten Glucosinolat Glucoraphanin
102                                         Monika Schreiner: Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette

(Sulforaphan) sind (Fahey et al., 2007). Diese          auch gesundheitsbewusste Verbrauchertypen
Beispiele zeigen, wie Frischprodukte mit dem            nutzen diese Möglichkeiten. Sie bevorzugen
Zusatznutzen Gesundheitsförderung auf dem               Mischsalate, Tiefkühlgemüse oder gekühlte
Markt etabliert werden können. Weitere Beispiele        Teigwaren (GFK, 2001). Erste Convenience-
von verarbeiteten Lebensmitteln auf der Basis           Produkte im Lebensmittelhandel waren Trocken-
von Gemüse und Obst sind u. a. Fertigsuppen             produkte, Tiefkühlprodukte und Fertigmahlzeiten
(z. B. Knorr activ), Cerealien, angereichert mit        für die Mikrowelle. Geradezu klassisch ist die
Obst, das reich an Antioxidatien ist (z. B. Kluth)      große Produktpalette an Tiefkühlgemüse. So ist
oder Säfte mit Zusätzen aus natürlichen Antioxi-        der Produktionswert des Gemüsebaus ein-
datien (z. B. Gerolsteiner Linee).                      schließlich Verarbeitungsgemüse nach Angaben
                                                        des BMELV in den Jahren 1999 bis 2007 von gut
Diese Beispiele zeigen nicht nur die Bandbreite,
                                                        1,1 Mrd. € auf 1,8 Mrd. €, also um rund 64 % ge-
sondern auch das Vermarktungspotenzial dieses
                                                        stiegen (Abbildung 5.1).
Produktsegments. Weltweit stellt der Markt für
funktionelle Lebensmittel ein Wachstumspoten-
zial von 230 Mrd. US$ dar. Das Umsatzvolumen
liegt in Deutschland bei knapp 1 Mrd. €, Tendenz                                          2,0
                                                                                                                                                 1,82   1,82
steigend. Das Marktpotenzial wird auf 5,5 bis                                             1,8
                                                                                                                                          1,68
6 Mrd. € geschätzt, was einem Anteil von 5 bis          Produktionswert Gemüse (Mrd. €)   1,6                                      1,49
10 % der heutigen Gesamtausgaben für Le-                                                                      1,41
                                                                                                                            1,36
                                                                                          1,4          1,31
bensmittel entspricht.                                                                                               1,27
                                                                                          1,2   1,14
Die Entwicklung protektiver Lebensmittel geht
                                                                                          1,0
jedoch noch weiter in Richtung personalisierte
Ernährung. Ziel einer personalisierten Ernährung                                          0,8

ist es, die Ernährung auf den individuellen,                                              0,6
menschlichen Genotyp und Phänotyp zuzu-                                                   0,4
schneiden, um dadurch ernährungsbedingten
                                                                                          0,2
Krankheiten, wie z. B. Diabetes, Osteoporose
oder Erkrankung der Herzkranzgefäße, vorzu-                                               0,0
                                                                                                1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
beugen (Kraus-Stojanowic, Schrezenmeir, 2007).
                                                        Quelle: Ertragslage Gartenbau BMELV (versch. Jgg.).

5.3.2   Convenience Food                                Abbildung 5.1
                                                        Entwicklung des Produktionswertes von Gemüse
Vor dem Hintergrund zunehmender Berufstätig-
keit, insbesondere bei Frauen, der ansteigenden
Singelisierung und steigender Überalterung der          Der Verbraucherwunsch nach Frische, auch bei
Bevölkerung in der westlichen Gesellschaft, ist         Convenience-Produkten, wurde durch die Ent-
Convenience Food ein anhaltender und stetig an          wicklung von Chilled-Food-Produkten, wie z. B.
Bedeutung gewinnender Food-Trend. Immer                 gekühlte Obst- und Gemüsesäfte, aufgenom-
weniger Verbraucher wollen ihre Zeit mit auf-           men. Heute will der Verbraucher jedoch neben
wendigem Kochen verbringen. Einfach und                 Convenience auch gleichzeitig Geschmack, Ge-
schnell soll die Zubereitung der Mahlzeit erfol-        sundheit und Natürlichkeit, ideale Vorrausset-
gen. Als Antwort darauf wurde Convenience               zungen also für Gemüse- und Obst-basierte
Food entwickelt, also bequem zuzubereitende             Ready-to-Eat-Produkte (http://www.univeg.de/de/
und küchenfertige Gerichte. Angesprochene               produkte/convenience.html). Beispiele dafür sind
Verbraucher sind Berufstätige, Singles und eilige       Fertigsalate (Salate in Verzehrschalen mit Dres-
Konsumenten. Damit bedient dieser Food-Trend            sing und Toppings), Frischobstsalate, Gemüse-
fast alle Lebensstil-Typen. Nach den Ergebnis-          mischungen (frisch oder tiefgefroren), marinier-
sen der GfK-Studie Food Trends ist jeder fünfte         tes Gemüse für Grill, Mikrowelle oder Wok,
Deutsche als convenience-affin zu bezeichnen            Obstsäfte aus frisch gepressten Früchten oder
(GFK, 2001). Diese Gruppe nutzt nahezu jede             Tiefkühlkräuter.
Erleichterung, die ihm Lebensmittelindustrie und        Hand Held Food ist die konsequente Weiterent-
Schnell-Gastronomie bietet: fertige Dessertpro-         wicklung der Convenience-Produkt-Philosophie
dukte, Konserven, tiefgekühlte und andere Fer-          (Rützler, 2005). Die Jobkultur in den industriali-
tiggerichte, ebenso wie Imbissmahlzeiten. Aber          sierten Ländern bringt es mit sich, dass immer
Landbauforschung – Sonderheft 330 (2009)                                                                                          103

mehr Menschen ihren Hunger mit kleinen Hap-          Lebensweise auf Gesundheit und Nachhaltigkeit"
pen zwischendurch stillen. Die Auswahl an Hand       – www.lohas.de). In den USA sollen ca. 30 %
Held Food ist vielfältig – vom gesunden Gemü-        diesem Verbrauchertyp entsprechen, in Deutsch-
se- oder Obstsnack, wie z. B. essfertige Apfel-      land sind es etwa 15 %.
oder Ananasscheiben oder gewürfeltes Obst am
                                                     Zu Nature Food gehören natürlich auch die Bio-
Stiel, bis zum kalorienreichen Sandwich
                                                     Produkte. Auf dem deutschen Markt führte ins-
(www.lebensmittelnet.at).
                                                     besondere der Einstieg großer Discounter in das
Was liegt bei diesen Entwicklungen näher, als        Bio-Sortiment zu relativ hohen Zuwachsraten
die beiden Food-Trends Convenience Food und          (Bien, 2006), wobei gut die Hälfte des Bio-
Functional Food zu verbinden? Das beste Bei-         Gemüses aus heimischer Erzeugung stammt
spiel dafür ist der boomende Markt für               (www.bio-markt.info). Der Handel hat sein Bio-
Smoothies, dem Obst und Gemüse aus der Fla-          Sortiment mit Konserven, Tiefkühlgemüse und
sche. Im Gegensatz zu herkömmlichen Obst-            Gemüsesäften spürbar erweitert (www.bio-
und Gemüsesäften wird bei Smoothies das ge-          markt.info). Die Käuferbasis wächst dabei konti-
samte Frischobst oder Frischgemüse bis auf die       nuierlich. Im Jahr 2004 lag die Zahl der Haushal-
Schale und die Kerne verarbeitet. Basis der          te, die zumindest einmal im Jahr Bio-Obst oder
Smoothies ist somit das Fruchtmark oder              Bio-Gemüse kaufen, noch unter 50 %. In 2007
Fruchtpüree. Somit sind im Vergleich zu her-         zählten sich bereits gut zwei Drittel zu den Käu-
kömmlichen Säften mehr Vitamine und andere           fern von ökologisch erzeugtem Obst oder Gemü-
ernährungsphysiolgisch wertvolle Inhaltstoffe in     se. Die Käuferschicht ist seit 2004 also um
den Smoothies enthalten, wie beispielsweise die      knapp die Hälfte gestiegen (ZMP GmbH, Bonn,
verschiedensten sekundären Pflanzenstoffe,           http://www.zmp.de, 18.04.2008). Das spiegelt
aber auch Ballaststoffe, wenngleich sie nicht die    sich auch in zunehmenden Absatzmengen für
Ernährungsdichte haben wie frisches Gemüse           Bio-Gemüse und Bio-Obst wider (Abbildung 5.2):
und Obst. Besteht ein Smoothie (Portion von 200      im Jahr 2008 wurde 23 % mehr Bio-Gemüse im
bis 250 ml) mindestens zur Hälfte aus Mark, Pür-     Vergleich zu 2005 gekauft, bei Bio-Obst sogar
ree oder stückigen Bestandteilen, können da-         56 % mehr (Behr et al., 2009).
durch gelegentlich bis zu zwei Portionen Obst
bzw. Gemüse ersetzt werden (Deutsche Gesell-                                 140
schaft für Ernährung 2007).                                                          Bio-Gemüse          Bio-Obst

                                                                             120
Allein im letzten Jahr steigerte sich der deutsche
Smoothie-Markt von 9 auf 40 Mio. € Umsatz
                                                                             100
                                                     Absatzmenge (1.000 t)

(Voß, 2008) und verdeutlicht damit das enorme
Potenzial für den Obst- und Gemüsemarkt.                                      80

                                                                              60
5.3.3    Nature Food

Es gibt ebenso Verbraucher, die Geschmackser-                                 40

lebnisse jenseits der konfektionierten Lebensmit-
                                                                              20
tel aus der Lebensmittelindustrie erleben wollen.
Das bedeutet für diese Verbrauchergruppe un-
                                                                               0
verarbeitete Frischware, die natürlich und um-                                     2005           2006              2007   2008
weltgerecht erzeugt ist. Geprägt von Lebensmit-      Quelle: ZMP-Analyse 2009 auf Basis des GfK-Haushaltspanals.
telskandalen und regelmäßigen Greenpeace-
Meldungen über hohe Pflanzschutzmittelrück-          Abbildung 5.2
stände wollen diese Verbraucher ethisch und          Absatzmengen von Bio-Gemüse und Bio-Obst in
ökologisch korrekte Lebensmittel, und damit Es-      Deutschland
sen mit gesundem Gewissen. Wie bei Conve-
nience Food werden auch hier fast alle Lebens-
stil-Typen angesprochen, insbesondere die Mid        Der Verbraucherwunsch nach Nature Food findet
Agers und Super-Grannys. Zu dem Verbraucher-         neben Bio-Produkten auch seine Erfüllung in
typ, der Nature Food bewusst kauft, gehören          dem Angebot von Slow Food, was als bewusster
auch die LOHAS (Lifestyle of Health and Sustai-      Kontrast zu Fast Food zu verstehen ist. So spie-
nability, was etwa bedeutet: "Ausrichtung der        gelt Slow Food das Bedürfnis verschiedener
104                                          Monika Schreiner: Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette

Verbraucher nach der Authentizität meist regio-          Neue Qualitätsprofile der gartenbaulichen Pro-
nal erzeugter Produkte in einer globalisierten           dukte müssen definiert und entwickelt werden,
Welt wider. Hier erfolgt die Rückbesinnung zur lo-       um die sich ändernden Verbraucherwünsche zu
kalen Esstradition mit lokalem Obst und Gemüse           erfüllen (Huyskens-Keil und Schreiner, 2003). Im
mit der damit verbundenen Diversität des natürli-        Hinblick auf die nachgefragten Inhaltsstoffe bei
chen Lebensmittelangebots (www.slowfood.de;              Obst und Gemüse hat sich beispielsweise ein
Rützler, 2005). Spezifische regionale Produkte           Einstellungswechsel vollzogen: den sekundären
oder alte Kulturarten und -sorten sind klassische        Pflanzenstoffen, die früher als toxisch galten,
Beispiele dafür, um diese Gemüse- und Obst-              werden heute funktionelle, d. h. gesundheits-
produkte unter Slow Food zu vermarkten. So               wirksame Eigenschaften zugesprochen. Diesen
wird der Anbau und die Vermarktung u. a. von             kommt durch das gestiegene Ernährungs- und
Filder Spitzkraut, Alblinsen und der Champagner          Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung eine
Bratbirne durch das Slow-Food-Projekt „Die Ar-           zunehmende Bedeutung zu (Watzl und Leitz-
che des Geschmacks“ gefördert (Scholl und                mann, 2005). So definiert sich die Qualität der
Kress, 2007).                                            derzeit stark nachgefragten Functional-Food-
                                                         Produkte vorrangig über die enthaltenden bioak-
Drei Viertel der Deutschen kaufen laut CMA am
                                                         tiven Substanzen wie sekundäre Pflanzenstoffe
liebsten heimische Produkte. 64 % sind zudem
                                                         und Ballaststoffe.
bereit, für den guten Geschmack eines Produk-
tes mehr zu bezahlen, 45 % greifen für Lebens-
mittel deutscher Herkunft gerne tiefer in die Ta-        5.4     Vermarktungsstrategien bei gartenbau-
sche und für 37 % rechtfertigt der besonders gu-                 lichen Produkten
te Nährwertgehalt von Lebensmitteln höhere
Preise (Handelsmagazin, 2007). Damit wird                Da neben soziodemographischen und psychi-
deutlich, dass Nature Food ebenfalls ein Food-           schen Faktoren immer stärker der Lebensstil den
Segment ist, das zukünftig im verstärkten Maße           Verbraucher und sein Produkterlebnis bestimmt,
nachgefragt werden wird. Whole Foods, das in             ist es auch konsequent, dass bei dem Produkt
den USA ausschließlich Nature Food vermarktet,           immer mehr die extrinsischen Eigenschaften bei
weist ein Umsatzvolumen von 6,6 Mrd. US$ auf,            der Vermarktung im Vordergrund stehen. Marke-
Tendenz steigend (Haslauer, 2008).                       tingelemente wie Werbung, die Lebensstile
                                                         kommunizieren, gewinnen immer mehr an Be-
Die Betrachtung der unterschiedlichen Food-              deutung (z. B. der Slogan „Weil Sie es sich wert
Trends am Beispiel von Functional Food, Con-             sind“) und führen zu dem gewünschten Kaufver-
venience Food und Nature Food macht deutlich,            halten.
dass diese Trends zum einen pragmatische Lö-
sungen für Ernährungsprobleme liefern (Functio-          Der Multikonzern Unilever, stark vertreten auf
nal Food, Convenience Food), zum anderen eine            dem Food-Markt, verdeutlicht das ganz klar in
persönliche, ethische Einstellung befriedigen            seinen Werbebotschaften auf seiner Homepage
(Nature Food). So können viele Food-Trends               (www.unilever.de): „Sich gut fühlen, gut ausse-
gleichzeitig auftreten, die auch teils widersprüch-      hen und mehr vom Leben haben“. Gezeigt wer-
liche Verbraucherpräferenzen erfüllen.                   den dynamische, aktive Leute, die mit sich und
                                                         der Natur im Einklang sind.
Im Verlauf der Persönlichkeitsentwicklung und
bei dem Durchlaufen der Multigraphie verändert
der Verbraucher oft auch seinen Lebensstil-Typ.          5.4.1    Marken bei Gemüse und Obst
So wird der Verbraucher seine sich ändernden
Wünsche durch wechselnde Bevorzugung der                 Wie können sich also gartenbauliche Produkte,
unterschiedlichsten Food-Trends befriedigen.             und dabei insbesondere frische aber auch verar-
Verbraucheranforderungen unterliegen demnach             beitete Gemüse- und Obstprodukte, auf dem hart
einem starken Wandlungsprozess (Karmasin,                umkämpften Lebensmittelmarkt behaupten?
2007). Somit unterliegt auch die an Kundenprä-           Qualitätsdifferenzierung ist dabei angesichts des
ferenzen orientierte Qualität eines gartenbauli-         massiven Verdrängungswettbewerbs von über-
chen Produktes – sei es Gemüse, Obst, Zier-              legener Bedeutung (Pahnke-Leimbach, 2007).
pflanze oder Ziergehölz – einem ständigen                Um erfolgreich neue Produkte auf dem Markt zu
Wechsel, der sich aus dem Wertewandel, be-               etablieren, ist die Beantwortung der Frage ent-
dingt durch Veränderungen gesellschaftlicher             scheidend, für welche Zielgruppe das Produkt
und persönlicher Rahmenbedingungen, ergibt.              bestimmt ist, welche Verbraucherpräferenzen es
Landbauforschung – Sonderheft 330 (2009)                                                         105

erfüllen soll und was die Neuartigkeit des Pro-    Insbesondere Mid Agers gehören zu den Käufern
dukts auszeichnet (Pahnke-Leimbach, 2007). In      von Bio-Produkten, aber auch diese sind durch
Zeiten zunehmender Marktsättigung und immer        verschiedene Lebensstiltypen gekennzeichnet.
homogener werdenden Produkt- und Leistungs-        Somit wird eine Marktsegmentierung bei Bio-
angeboten spielen dabei Marken eine wichtige       Produkten zunehmend wichtiger. Nach Erb-
Rolle (Bhagwati, 2008). Um gleichzeitig die gro-   Weber (2007) ist Bio als ausschließliche Nutzen-
ße Angebotsfülle zu ordnen und zu verstehen        komponente nicht mehr ausreichend. Bio muss
und damit eine Struktur im alltäglichen Leben zu   kombiniert werden mit anderen Food-Trends wie
besitzen, orientieren sich viele Verbraucher an    Convenience Food, Functional Food oder Sen-
Marken, u. a. von Herstellern oder dem Lebens-     sual Food (Genuss). Auch die Etablierung von
mitteleinzelhandel. Marken verbinden sowohl        Bio-Premium-Marken ist eine Möglichkeit der
physische als auch emotionale Qualität in den      Bio-Segmentierung. Auf der Düsseldorfer Messe
Produkten, die unter einem entsprechenden La-      wurde Yanick+Fée für sein Bio-Engagement von
bel angeboten werden. Markenartikel stehen für     der renommierten Fachzeitschrift Lebensmittel
Qualität, Zugehörigkeit, Identifikation und für    Praxis als Biomarke des Jahres 2008 ausge-
Profilierung versprechen damit einen gewissen      zeichnet. Alle Produkte dieser Marke sind Bio-
Status. Markenartikel steigern für gewisse         zertifiziert und zeichnen sich durch Top-Quali-
Verbraucher das Lebensgefühl. Es ist für sie ein   täten aus (www.yanickfee.com).
Mittel zur Selbstdarstellung (Bhagwati, 2008).
                                                   5.4.1.2    Premium-Marken bei Gemüse und
5.4.1.1    Bio-Marken bei Gemüse und Obst                     Obst

Im Lebensmitteleinzelhandel wird eine Vielzahl     Mit Gärtners Beste, Rio Grande und der Selecti-
von Eigenmarken angeboten, die auch gleichzei-     on Yacaran lancierte Edeka Premium-Marken im
tig die wichtigsten Food-Trends abdecken. So       Bereich Gemüse und Obst (www.edeka.de/
gibt es beispielweise bei Edeka die Marke Bes-     EDEKA/Content/DE/ForYou/Eigenmarken)           auf
tes aus der Region mit dem Angebot regionaler      den Markt. Karstadt offeriert in seinen Perfetto-
Produkte. Zusammen mit dem Biolabel Bio            Feinkostabteilungen unter der Premium-Marke
Wertkost bedienen diese Marken den gesamten        San Lucar Gemüse und Obst, das bei konse-
Bereich des Nature Food (www.edeka.de/ EDE-        quenter Selektion nach Qualität ausschließlich
KA/Content/DE/ForYou/Eigenmarken). Aber auch       reif und von der Hand geerntet wird
Discounter wie z. B. Lidl (Bioness), Aldi (Aldi    (www.perfetto.info). Ein weiteres Beispiel ist die
Bio), Norma (Bio Sonne) oder Plus (BioBio) ha-     Premium-Marke Saveol für Gemüse, die bei ver-
ben sich mit ihren Bio-Marken den Biomarkt er-     schiedenen Einzelhändlern im Sortiment aufge-
schlossen. Dem gegenüber stehen Bio-Marken         nommen wurde. Saveol-Gemüse stammt aus der
von verschiedenen Herstellern wie Alnatura, Ba-    Bretagne. Die Palette umfasst hauptsächlich
sic – Bio-Genuss für alle, Bioland, Demeter, Er    Tomaten in den verschiedensten Angebotsfor-
Sol, Naturland, Pro Bio oder Dennree. Diese        men (u. a. Strauchtomaten, auch als Cherry-
Marken müssen, um sich von den Bio-Marken          oder Cocktailtomate, Fleischtomaten), aber auch
des Einzelhandels absetzen zu können, weitere      Paprika, Gurken und Schalotten. Geworben wird
Differenzierungsfelder zur Positionierung ihrer    mit Gemüse für gehobene Ansprüche und einem
Bio-Marke belegen, wie beispielsweise die regi-    überzeugenden Geschmackserlebnis
onale Herkunft, Güte der Rohstoffe, Produktions-   (www.saveol.com).
und Herstellungsverfahren, Rezepturen oder
auch Qualitätsgarantien wie bei einem Gütesie-
gel (Meyer, 2006).                                 5.4.2     Produktinnovationen bei Gemüse und
                                                             Obst
Bio-Produkte sind bei dem Verbraucher akzep-
tiert. Der gesamte Bio-Food-Bereich boomt und      Eine weitere Möglichkeit, sowohl die Verbrau-
ist im Jahr 2008 in Deutschland auf ca. 6 Mrd. €   cherpräferenzen gezielt zu erfüllen als auch der
gestiegen (Erb-Weber, 2007). Bereits 24 % aller    Marktsättigung von Standardgemüse oder -obst
deutschen Haushalte legen Wert auf biologisch      entgegenzuwirken, ist die Einführung neuer Pro-
reine, unbehandelte Lebensmittel                   dukte.
(www.acnielsen.de/news/pr20051129.shtml).
106                                          Monika Schreiner: Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette

5.4.2.1   Kontinuierliche Produktinnovation              aber wenn Produkte auf natürliche Art und Weise
                                                         noch einen Mehrwert bieten können, dann wird
Bei diesen sogenannten Produktinnovationen               der Verbraucherwunsch nach gesunder Ernäh-
kann es sich um lediglich geringe Modifikationen         rung besonders bedient. Zurzeit bietet The
eines bereits bestehenden Produktes handeln              Greenery in der „Santessa“-Produktreihe zwei
(kontinuierliche Produktinnovation), wie bei-            verschiedene Varianten an: die mittelgroße und
spielsweise die Erweiterung der Angebotspalette          fruchtige „Santessa“-Strauchtomate und die voll-
bei Blumenkohl. Die weiße Monotonie bescherte            aromatische „Santessa“-Cocktail-Strauchtomate.
dem Blumenkohl im letzten Jahrzehnt Absatz-              Entsprechende Verbraucherinformationen zu
probleme und einen Rückgang im Anbau. Der                den ernährungsphysiologischen Eigenschaften
Verzehr von Blumenkohl galt als bieder und               des Produktes werden auf der Verpackung mit-
langweilig. Die Erzeugerpreise gingen in den             geliefert.
Keller. Mit den in den letzten Jahren durch spon-
tane Mutationen hervorgetretenen und danach              Ein weiteres Beispiel ist die von Petoseed ent-
konsequent weiter gezüchteten farbigen Varian-           wickelte Möhrensorte „Nutri Red“, die ebenfalls
ten soll der Blumenkohlabsatz wieder gesteigert          durch einen hohen Lycopingehalt gekennzeich-
werden (Blau, 2008). Eine Umfrage bei 400 Stu-           net ist. Die meisten Möhrensorten enthalten kein
denten der Leibniz-Universität Hannover (Bonda-          Lycopin. Ein besonderer Vorzug von „Nutri Red“
renko und Hörmann, 2007) zeigte einen Be-                ist, dass diese Möhrensorte neben Lycopin
kanntheitsgrad des grünen Romanesco-Blumen-              ebenfalls ß-Carotin enthält. Durch diese Kombi-
kohls von bereits 64 %. Allerdings wurde er ver-         nation verstärkt sich die antioxidative Wirkung
gleichsweise selten gekauft (nur von 17 % der            beider Carotinoide (www.bionetz.ch/news/hinter
Befragten).                                              grund/2006/bground183.htm).
Salate und damit auch vorgefertigte Salate kom-          Die Firma Rijk Zwaan Welver GmbH erhielt im
biniert mit den verschiedenartigsten Dressings           Jahr 2007 für die Entwicklung eines Sortiments
und Toppings, avancieren zur Hauptmahlzeit und           neuer Salattypen unter der Bezeichnung Multi-
besetzen gleichzeitig Attribute wie gesund und           blattsalat „Salanova“ den Innovationspreis Gar-
leicht. Vorgefertigte Salate sind als Convenience        tenbau in der Kategorie Pflanze. Dabei handelt
Food, im Fast-Food-Bereich aber auch in                  es sich um Blatt- und Kopfsalatsorten, die sich
Gastro-Konzepten oder im Einzelhandel als to-            durch sehr viele, kleine Einzelblätter von den
go-Produkt nicht mehr wegzudenken (Tischer               bisher üblichen Sorten unterscheiden. Die Inno-
und Vootz, 2007). So werden Fertigsalatprodukte          vation trägt den Anforderungen kleiner Familien
in immer neuen Kreationen angeboten (Rützler,            und von Singlehaushalten, den Herstellern von
2005). Variiert werden die Blattgemüsearten              Convenience-Produkten, der verarbeitenden In-
(neben Lactuca-Arten auch Rucola, Feldsalat,             dustrie und der Gastronomie in besonderer Wei-
Blattspinat, Babyleaf), Dressings (z. B. asiatische      se Rechnung. ‘Salanova‘ ist damit für Verbrau-
oder karibische Gewürz- und Kräutermischun-              cher und Handel eine Alternative zu herkömmli-
gen, Senf-Honig-Mischungen), zugegeben wer-              chen, meistens zu voluminösen Kopf- und Blattsa-
den diverse Sprossen und Nüsse als auch die              laten (www.g-net.de/content/pressedienst/2006/
verschiedensten Toppings (z. B. Mini-Fleisch-            ausschreibung_innovationspreis_2007.pdf).
spieße, Croutons oder regionale Käsespezialitä-
ten).
                                                         5.4.2.2     Diskontinuierliche Produktinnovation
Ebenso gibt es aber auch Möglichkeiten, weitge-
hende Modifikationen an einem bereits existie-           Diskontinuierliche Produktinnovationen werden
renden Produkt vorzunehmen (dynamische kon-              überwiegend in der Lebensmittelindustrie entwi-
tinuierliche Produktinnovation). So enthält die          ckelt und auf den Markt gebracht. In diesen Be-
von The Greenery in 2007 neu eingeführte „San-           reich fällt eine Vielzahl der Produkte aus der An-
tessa“-Tomate im Vergleich zu herkömmlichen              gebotspalette von Convenience Food und Func-
Tomaten doppelt so viel Lycopin, ein Carotinoid          tional Food. Innovationen in dem gartenbauli-
mit antioxidativen Eigenschaften. Mit „Santessa“         chen Produktionsbereich sind meistens Modifika-
wurde eine Tomate entwickelt, die der stark              tionen oder Verbesserungen bereits bestehender
wachsenden Nachfrage nach Functional Food                gartenbaulicher Erzeugnisse, aber sie können
entspricht und gleichzeitig höchste Anforderun-          der entscheidende Rohstofflieferant für neuartige
gen an den Geschmack erfüllt (Green Report,              Lebensmittelkreationen sein. Exemplarisch sol-
2007). Obst und Gemüse sind ohnehin gesund,
Landbauforschung – Sonderheft 330 (2009)                                                            107

len hier nur die bereits erwähnten Smoothies und      klusiv zu vermarkten. Dabei geht es darum, eine
to-go-Salatmischungen genannt werden.                 begrenzte Anzahl geeigneter Produktionsbetrie-
                                                      be auszuwählen und dadurch die Absatzmengen
Jedoch gibt es auch Beispiele für diskontinuierli-
                                                      sowie die Qualitäten zu regulieren, damit für
che Produktinnovationen im gartenbaulichen
                                                      neue Sorten über ein begrenztes Marktvolumen
Produktionsbereich. Klassisch in dieser Hinsicht
                                                      und hohe Qualitätsstandards höhere Erzeuger-
ist die Einführung der Kiwi als völlig neuer Obst-
                                                      preise erzielt werden können. Durch Lizenzver-
art in den 60er-Jahren nach Europa.
                                                      einbarungen werden Rechte und Pflichten der
Im Hinblick auf Functional Food hat ein EU-           Beteiligten festgelegt. Voraussetzung ist, dass
weites Konsortium von Pflanzenbiologen und            dieser Club ein züchterisches Ausschließlich-
Medizinern aus Großbritannien, Italien, Deutsch-      keitsrecht an der betreffenden Sorte besitzt (Le-
land und der Niederlande eine anthocyan-              be, 2002). Das Prinzip der Clubsorten ist es, von
angereicherte Tomate entwickelt (Butelli et al.,      der Züchtung einer neuen Sorte, ihrem Anbau,
2008). Die starke Erhöhung der Anthocyane in          der Regulierung der Produktionsmengen sowie
Tomatenfrüchten wurde durch die Expression            durch die Bewerbung und Marktlancierung eine
zweier Transkriptionsfaktoren aus Antirrhinum         möglichst weitestgehende Beeinflussung des
majus erzielt. In den Tomatenfrüchten erhöhte         Produktpreises zu erreichen. Unterstützt wird
sich der antioxidative Status deutlich und erreich-   dies in der Regel durch ein dichtes Kontrollnetz
te Niveaus, die sonst nur in Blau- bzw. Brombee-      und durch eigens hierfür geschaffene Absatz-
ren zu finden sind. Butelli et al. (2008) zeigten     strukturen.
zudem, dass die durchschnittliche Lebensdauer
                                                      Bei einer Neueinführung eines Produktes können
krebsanfälliger Mäuse, die mit anthocyanan-
                                                      ohnehin häufig über eine gewisse Zeitspanne
gereicherten Tomaten gefüttert wurden, von 140
                                                      höhere Preise erzielt werden. Diese Primeurprei-
auf 180 Tage im Vergleich zu Mäusen mit her-
                                                      se sollen durch künstliche Verknappung und ei-
kömmlichen Tomaten als Futter deutlich steigern
                                                      ner intensiven Bewerbung, die beim Verbraucher
konnten.
                                                      ein hohes Nachfrageniveau erzeugen soll, bei
                                                      Clubsorten möglichst über mehrere Jahre gehal-
5.5    Schlussfolgerungen                             ten werden (Lebe, 2002).

Voraussetzung für einen kontinuierlichen und          Folglich kann man abschließend nur Erich Sixt,
steigenden Absatz von gartenbaulichen Produk-         Vorstandsvorsitzenden der Sixt AG, zitieren: „Für
ten ist die Erfüllung der Verbraucherpräferenzen.     einen Unternehmer gibt es keine gesättigten
Die Etablierung von Marken oder die Einführung        Märkte. Es gibt nur Chancen“.
von Produktinnovationen können eine Marktsät-
tigung brechen. Dabei muss vor einer Marktein-        Literaturverzeichnis
führung klar sein, welcher Verbrauchertyp die
Zielgruppe ist, welche Wünsche diese Gruppe           Bazzano L, He J, Ogden G, Vupputuri S, Loria C,
hat und welche Qualitätseigenschaften diese               Meyers L, Whelton P (2002) Fruit and vege-
Verbraucherpräferenzen erfüllen. Gerade bei Na-           table intake and risk of cardiovascular dis-
ture Food, Convenience Food und auch Functio-             ease in US adults: the first national Health
nal Food eröffnet sich dem gartenbaulichen Pro-           and nutrition examination survey epidemi-
duktionssektor die Möglichkeit, auch zukünftig            ologic follow-up study. Amer. J. Clin. Nutr.
eine gute Marktposition zu sichern. Die Basis da-         76, 93-99
für liefert die Erzeugung von qualitativ hochwer-
                                                      Bhagwati A (2008) Marken lösen Emotionen aus.
tigen pflanzlichen Produkten oder die gezielte
                                                         www.tagblatt.ch/Magazin/leben/tb-le
Produktion von pflanzlichen Ausgangsrohstoffen
für die Lebensmittelindustrie. Voraussetzung da-      Behr HC, Bien B, Engelhardt H, Kasbohm A,
bei ist, dass diese Produkte die nachgefragten            Loof S, Schaack D, Thielen M (2009) Öko-
Eigenschaften voll erfüllen.                              markt Jahrbuch 2009 – Verkaufspreise im
                                                          ökologischen Landbau. ZMP Zentrale Markt-
Eine weitere Möglichkeit der Absatzsicherung
                                                          und Preisberichtstelle GmbH
und -steigerung ist die Einführung neuer Sorten
in Verbindung mit der Etablierung eines spezifi-      Bien B (2006) Verbrauchertrend Bio ungebremst.
schen Vermarktungskonzepts, wie es das Club-              MafoBriefe 10, 4-5
system bei neuen Apfelsorten verdeutlicht. So
wird ein Sortenclub gebildet, um neue Sorten ex-
108                                          Monika Schreiner: Die Rolle des Verbrauchers in der Wertschöpfungskette

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   doch nichts – Wie man Lebensmittel erfolg-
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   Erfolgswege zur Profilierung im Markt. DLG-
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