5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at

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5G IN ÖSTERREICH:
INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU,
TECHNIK UND GESUNDHEIT
FÜR BEHÖRDEN
5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at
EIN KURZER FAKTENCHECK...

                                                                                                               ter und
                                                so  nd  ern   ein e   Ev  olu  tio  n aus bisher verwende
                                             ,
                5G ist keine Revolution                                  form und Übertragungs
                                                                                                          medium sind
                                     Tec hn  ik.   Üb  ert  rag  un  gs
    		          nun verbesserter
                bestens bekannt.
                                                                                                       e Mobilfunkanlagen
                                      vo n   5G    we   rde  n  bis  auf Weiteres bestehend
                 „Für den Ausbau                                                                                  den nicht
                                                   iel sw  eis e  au  s  sta  tis ch  en oder baulichen Grün
                                              isp
                 umgebaut. Wo dies be                                          ndeanlagen gebaut we
                                                                                                             rden. Ein neuer
                                           ve rei  nz elt  ne  ue   5G   -Se
                 möglich ist, werden
                                                nicht.
                 „Mastenwald“ kommt
                                                                                                        n Jahren.
                                      Kle  ins tse  nd  ea  nla  ge  n,  kommen erst in einige
                  Small Cells, d.h.                                                               anforderungen als
                                be da rfs ori en  tie rt  an   Punkten hoher Kunden
       		         Sie werden
                                                 nden Netzes errichtet.
       		         Ergänzung des bestehe
                                                                                                                      bis-
                                                                                             rgeben. 2020 soll der
                           sin d die  Fre qu   en  ze n   um 3,5 GHz für 5G ve                                       arb eitet
                   Derzeit                                                                                 rden. 5G
                                          req  ue  nz  be  rei ch   um     700 MHz versteigert we
         		        herige Rundfunk-F                                                             bilfunk und Rundfunk.
                                 ek ten   Na  ch   ba rbe   rei ch zum bisherigen Mo
                   daher im dir
                                                                                                          30 GHz) ist kurz-
                                        vo   n  „M   illi me  ter we   lle n“ (d.h. Frequenzen >
                   Die Verwendung                                                                                     en sind;
                                                           gli ch ,  da   int  ern   ati on ale Koordinierungen off
                                                  ht mö
           		       bis mittelfristig gar nic                                          warten.
                                             na   tionalen Vergabe abzu
                    diese sind vor einer
                                                                                               auf 5G übertragbar.
                                      hu  ng  ser  ge  bn  isse zu Mobilfunk sind
                    Bisherig e Fo rsc                                                                          r Personen-
                                              ale   Be   we  rtu ng   en   erw    arten bei Einhaltung de
             		      Aktuelle internation
                                                      Gesundheitsrisiken.
                     schutzgrenzwerte keine
                                                                                                           /19 neu evaluiert
                                            n  Pe  rso  ne  ns ch  utz  gre   nzwerte wurden 2018
                     Die internationale                                                                                 det und
                                                             ter rei ch   in   de  r  OV  E-R ichtlinie R 23-1 abgebil
                                                    in Ös
                      und bestätigt. Sie sind                                      tor. Im gesetzlichen Ra
                                                                                                               hmen sind diese
                                                   ch  en   Sic he  rhe  its  fak
                      enthalten einen 50-fa                                                               reich 0 Hz – 300 Ghz.
                                            nd  lich  an   zu we   nd  en   . Sie gelten für den Be
                      Grenzwerte ve    rbi

                                                                              auch für 5G.
                                                nzwerte gelten daher
                 Die Personenschutzgre
                                                                  ss sich
                                          ssergebnisse zeigen, da
                  Erste internationale Me                           wird.
                                           nur moderat verändern
           		     die Höhe der Exposition

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5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at
WAS IST 5G ?

5G ist das kommende Mobilfunksystem, das schneller und            Viele Anwendungen, wie wir sie heute kennen, werden
wesentlich effizienter sein wird als die bisherigen. Durch        mit den bestehenden 4G-Netzen („LTE“) das Auslangen
kürzere Latenzzeiten werden zeitkritische Anwendungen             finden, komplexere wie beispielsweise Sicherheitsanwen-
möglich sein, für die heute die technischen Voraussetzun-         dungen für das automatisierte Fahren von Autos, LKWs
gen noch fehlen und durch effizientere Datenübertragung           und öffentlichen Verkehrsmitteln oder Anwendungen, die
werden die jährlich steigenden Datenmengen auch künftig           besonders hohe Datenraten und kürzestmögliche Latenz-
sicher transportiert werden können.                               zeiten benötigen, werden erst mit 5G umgesetzt werden
                                                                  können. Allen diesen Anwendungen ist gemein, dass sie
          5G ist keine Revolution,                                eine bisher nicht bekannte Datenflut erzeugen und ent-
                                                                  sprechende Bandbreiten benötigt werden. Die Mobilfunk-
   sondern eine Evolution aus bisher ver-
                                                                  netze der Zukunft müssen diese verlässlich transportieren
    wendeter und verbesserter Technik.                            können.
      Es ist auch kein Ersatz, sondern
                 ein Zusatz.                                      5G steht für höhere Datenraten, kürzere Latenzzeiten,
                                                                  höhere Kapazität im Netz, höhere Systemeffizienz und
                                                                  geringeren Stromverbrauch pro übertragenem Datenpaket
 Technisch gesehen ist 5G eine Kombination aus neuen              und wurde für solche datenintensiven und zeitkritischen
 Ideen und weiterentwickelten, verbesserten bestehenden           Anwendungen konzipiert. Heutige Schlagworte wie
 Komponenten. Es ist damit neu, aber doch auch nicht.             Internet der Dinge (IoT), Augmented und Virtual Reality
 Die Übertragungsprotokolle sind ähnlich wie LTE und WLAN         (AR und VR), autonomes Fahren oder HD-Bildübertra-
 und es kommen bis auf weiteres Frequenzen zum Einsatz,           gungen im medizinischen Bereich werden damit Realität.
 die direkt an die bestehenden Frequenzen für Mobilfunk
 anschließen und damit eine ähnliche Ausbreitungscharak-          Erste Anwendungen werden bereits entwickelt und ge-
 teristik haben. Erste technische Messungen zeigen, dass die      testet: In der Seestadt Aspern, einem neuen Stadtteil von
 Immissionen nicht signifikant ansteigen werden.                  Wien, laufen bereits Tests mit selbstfahrenden Kleinbussen.
                                                                  Der autonome Betrieb benötigt für die Verarbeitung der
                                                                  Sensordaten und des Kartenmaterials hohe Rechenleis-
Warum wird 5G benötigt?                                           tungen und Echtzeit-Datenübertragung. Moderne Ferti-
                                                                  gungen setzen immer häufiger auf 3D-Druck – so können
Seit mehreren Jahren verdoppelt sich jährlich die transportier-   Transportwege kurz und die Produktion effizient gestaltet
te Datenmenge in den Mobilfunknetzen. Der Handynutzer             werden. Schlüsselinstrument für diese Re-Regionalisierung
selbst ist dabei sozusagen die „Killerapplikation“ der Zukunft.   ist dabei der Ausbau von 5G.
5G ist daher eine notwendige Weiterentwicklung, um
Zukunftssicherheit für den Transport der anfallenden Da-          Drohnen, die bei Unfällen, Naturkatastrophen oder Gro-
tenmengen für die nächsten Jahre herzustellen. Zusätzlich         ßereignissen zum Aufklärungseinsatz kommen, müssen
ermöglicht 5G zeitkritische Anwendungen und eine sehr             möglichst hochauflösende Bilder in Echtzeit übertragen
viel schnellere, ausfallssichere und breitbandigere Daten-        können. Im Bereich der Telemedizin werden ebenso hoch-
übertragung. Damit ist eine zentrale Infrastruktur unserer        auflösende Bilder in Echtzeit übertragen, beispielweise als
Arbeits- und Lebenswelt. 5G geht mit Ressourcen effizien-         Hilfestellung bei Unfällen oder bei Remote-Operationen.
ter um, da Datenpakete schneller, energieoptimierter und          Die Möglichkeiten der „virtuellen Realität“ (virtual reality
zielgerichteter übertragen werden können als bisher. Dies         und augmented reality) werden eine Vielzahl neuer An-
geht einher mit einer kürzeren Exposition von Nutzern.            wendungen im Tourismus- und Verkehrsbereich bringen.

                       Bisher haben wir Menschen vernetzt, jetzt können auch
                       Geräte vernetzt werden – für ein komfortableres Leben.

                                                                                                                                 3
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WAS WIRD 5G BRINGEN ?

Die österreichische Regierung hat mit der „5G-Strategie
Österreichs Weg zum 5G-Vorreiter in Europa“ ein klares             Wer hat 5G-Frequenzen ersteigert?
Bekenntnis zu dieser Technologie gegeben und mit diesem
Strategiepapier auch die Rahmenbedingungen hierfür                 A1 Telekom Austria AG
geschaffen: www.bmvit.gv.at/service/publikationen/                 T-Mobile Austria GmbH
telekommunikation/downloads/5Gstrategie_ua.pdf
                                                                   Hutchison Drei Austria GmbH
Die Strategen erwarten                                             LIWEST Kabelmedien GmbH

                                                                   Salzburg AG für Energie, Verkehr u. Telekommunikation
    Zusätzliche Betriebsansiedlungen durch Aufwertung
    von heute noch infrastrukturell benachteiligten                Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH
    Regionen                                                       MASS Response Service GmbH
    Attraktivierung ländlicher Gebiete als
    Wohnort/Arbeitsplatz                                           Quelle:
    BIP-Beitrag: EUR 4 Mrd. jährlich > Plus 1%-Punkt               https://www.rtr.at/de/tk/5G-Auction-Outcome
    Rund 35.000 zusätzliche Beschäftigte bis 2030
    Positives Klima für Forschung & Entwicklung, Start-
    ups, ausländische Direktinvestitionen

                                                                                              Verbindung
                                                                                            zu bestehender
                                                 > = 500 km/h         1/10                 Infrastruktur und
                Technische                     Service mit Hoch-    Energie-                  Ressourcen
              Anforderungen                    geschwindigkeit     verbrauch

                                            100%                         Datenrate
                                          Versorgung                     1-10 Gb/s

                                          99,999%
                                                            5G          Datendichte                     Effiziente
                                        Verläßlichkeit                 > = 10 Tb/s/km²              Einführung neuer
                                                                                                      Technologien
                                                Gerätedichte          1 ms
                                                > = 1 mio/km²      Latenzzeit
                   Investitions-
                  freundliches
                 Klima für neue
                 Technologien

                                                                      Enabler                    5G: Die Grundlage
                                                                      Treiber                    für neue Anwendungen

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5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at
5G: DER NETZAUSBAU IN DEN GEMEINDEN

Wieviele Antennen oder Stationen
kommen eigentlich?

Berichte, wonach 10.000 neue Sendeanlagen beziehungs-
weise auf jedem 2. Haus eine Sendeanlage errichtet wer-
den, sind übertrieben.

Im Rahmen der Frequenzauktion der Republik Österreich
wurden 2019 Frequenzen im Bereich 3.5 GHz vergeben
und gleichzeitig Ausbauverpflichtungen definiert. Diese
Ausbauverpflichtungen stellen für die Mobilfunkbetreiber
Investitionen im höheren mehrstelligen Millionenbereich
dar und sollen eine bestmögliche 5G Versorgung sicher-
stellen. Die Ausbauverpflichtungen sehen bis Jahresende
2020 österreichweit rund 3.200 5G-Sendeanlagen vor.

Der weitere Ausbau wird sich danach am Bedarf und den
Anforderungen der Nutzer orientieren. Die Zahl der später
so dazukommenden Sendeanlagen kann aus heutiger
Sicht daher noch nicht abgeschätzt werden. Diese künf-
tigen Sendeanlagen können weiterhin Erweiterungen auf
bestehenden Sendeanlagen sein oder auch Kleinsende-
anlagen („Small Cells“).

Wann wird wo ausgebaut?

                                                            Die 5G Antenne auf bestehenden Sendeanlagen
Im ersten Schritt werden aus technischen und wirtschaft-
                                                            (Anbringungsbeispiel)
lichen Gründen bestehende Mobilfunksendeanlagen mit
5G ausgerüstet. Wo dies beispielsweise aus statischen
Gründen nicht möglich ist, muss eine neue Sendeanlage
erichtet werden. Zur Versorgung von „Hotspots“ mit gro-
ßem Datenaufkommen wie zum Beispiel in Bürogebäuden,        Kleinsendeanlagen „Small Cells“
Einkaufszentren, Verkehrsknotenpunkten usw. wird dieses
Netz später um sogenannte Small Cells ergänzt werden –
also überall, wo zusätzliche Kapazitäten benötigt werden.

Small Cells werden mit sehr kleinen Sendeleistungen,
die mit heutigen WLAN-Antennen vergleichbar wären,
nur kleine Gebiete abdecken und somit innerstädtisch nur
sehr wenige 100 Quadratmeter versorgen.

Bestehende Netztechnologien werden weiter ausgebaut
und betrieben werden, da Mobilfunkkunden im Sinne des
„continuity of service“ erwarten, ihre bestehenden Geräte
weiterhin einsetzen zu können und Verbesserungen auch
der bestehenden Versorgung benötigt wird.

                                                                                                          5
5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at
5G: DER NETZAUSBAU IN DEN GEMEINDEN

Wie stark steigen die Immissionen                            Nicht anwendbar für die Errichtung
für die Bevölkerung?                                         einer Mobilfunksendeanlage sind:

5G benötigt zusätzliche Antennen und eine eigene System-         Umweltverträglichkeitsprüfung:
technik, weshalb naturgemäß zusätzliche Immissionen              diese ist nur bei bestimmten Projekten, bei deren
auftreten werden. Erste nationale Tests und internationale       Verwirklichung möglicherweise erhebliche Um-
Messungen zeigen, dass die Immissionen nicht signifikant         weltauswirkungen zu erwarten sind, abzuführen.
ansteigen werden und weiterhin bis zu einem Faktor 1000          https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/
und mehr unter den internationalen Personenschutzgrenz-          umwelt_und_verkehr/umweltvertraeglichkeitspruefung/
werten liegen werden. Dem Vorsorgeprinzip wird daher             Seite.520000.html
umfassend Rechnung getragen.
                                                                 Gewerberecht (Ansiedlung eines Gewerbebetriebs):
Rahmenbedingungen für den Netzausbau                             Betriebsanlagengenehmigung:
                                                                 Mit dem Vorliegen einer Netzbewilligung durch das
    Telekommunikationsgesetz:                                    BMVIT entfällt eine individuelle Betriebsanlagen-
    Das TKG regelt u.a. die Konzessionserteilung (Netz-          genehmigung.
    bewilligung, Betriebsgenehmigung), den Schutz des            https://www.usp.gv.at/Portal.Node/usp/public/content/
    Lebens und der Gesundheit (§73) sowie die Benütz-            gruendung/betriebsanlagen/Seite.640001.html
    ung von Sendestandorten/ Masten durch mehrere
    Netzbetreiber (site sharing; §8)                             Einzelgenehmigung zum Betrieb einer Sendeanlage:
                                                                 mit dem Vorliegen der Netzbewilligung durch das
    Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes:                      BMVIT entfällt dies. Die Betreiber müssen Sendestand
    Das Verfahren zur Errichtung einer Sendeanlage ist           orte in der Folge der Behörde melden.
    nach den jeweiligen Bauordnungen der Länder zu
    beurteilen und fällt in den Bereich des Bürgermeisters   FMK-Leitfaden Senderbau
    als Baubehörde 1. Instanz. Die Prüfung gesundheit-
    licher Auswirkungen ist NICHT Gegenstand des             Funk gehört zu den am besten erforschten Technologien,
    Bauverfahrens.                                           die wir kennen. Trotzdem werden noch immer - vor allem,
                                                             wenn neue Stationen gebaut, oder bestehende Stationen
    Allfällige Genehmigung nach Naturschutz-,                modernisiert werden - Diskussionen über vermutete Risiken
    Forst-, Luftfahrtrecht usw.                              vor allem auf lokaler Ebene geführt.

Der Personenschutz ist nachzuweisen                          Dazu bietet der „FMK-Leitfaden Senderbau“ zur Versach-
durch Einhaltung von:                                        lichung der Diskussionen umfassende Informationen für
                                                             Gemeinden, Behörden, Institutionen und Bürger an, die
    OVE/ÖNORM RL 23-1: 2017                                  auf dem internationalen wissenschaftlichen Kenntnisstand
                                                             sowie der österreichischen Rechtslage beruhen. Dieser Link
    Arbeitnehmerschutz: Verordnung elektromagnetische        führt direkt zum Leitfaden: https://senderbau.fmk.at
    Felder – VEMF (Verordnung des Bundesministers für
    Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz über den
    Schutz der Arbeitnehmer/innen vor der Einwirkung
    durch elektromagnetische Felder (Verordnung elektro
    magnetische Felder – VEMF, 20.9.2019)

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5G IN ÖSTERREICH: INFORMATIONEN ZU NETZAUSBAU, TECHNIK UND GESUNDHEIT FÜR BEHÖRDEN - www.fmk.at
5G UND GESUNDHEIT

„Gefahr 5G“!                                                 Eine unerforschte Technologie?
Wie gefährlich ist 5G wirklich?
                                                             Mobilfunk wird seit Jahrzehnten erforscht – so stammen
5G ist ein neues Übertragungsprotokoll, aber das Medium      die ersten Grenzwertkonzepte für Hochfrequenzanwen-
„Funk“ bleibt gleich. Technisch gesehen ist 5G NewRadio      dungen von Hermann Schwan (Max-Planck-Institut für
dem bisherigen 4G (LTE)-Protokoll sehr ähnlich. Der wis-     Biophysik, Frankfurt am Main) bereits aus der Mitte des
senschaftliche Kenntnisstand hat sich bisher nicht verän-    vorigen Jahrhunderts. Die größte Datenbank für Studien
dert, es muss daher nichts neu erforscht werden. Die 5G      auf diesem Gebiet betreibt die renommierte RWTH Aachen
Frequenzen sind Nachbarbereiche der bisherigen Techno-       (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen):
logien oder werden bereits heute für Funkübertragungen       Mit Stand 19.09.2019 verzeichnet sie insgesamt 29019
genutzt.                                                     Publikationen und 6421 Zusammenfassungen. Davon sind
                                                             306 epidemiologischen Arbeiten im Mobilfunk-Bereich so-
Das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz sagt dazu:         wie 1308 experimentelle medizinisch-biologische Arbeiten
                                                             im Mobilfunk-Bereich verfügbar. (www.emf-portal.de)
„Viele technische Aspekte von 5G sind mit denen bisheri-
ger Mobilfunkstandards vergleichbar: So soll 5G zunächst     Gefährliche Millimeterwellen?
in Frequenzbereichen eingesetzt werden,
                                                             Millimeterwellen sind hochfrequente Wellen, deren Wellen-
– in denen bereits heute Mobilfunk betrieben wird            länge im Millimeterbereich, also zwischen 1 mm und 10 mm
  (2-GHz Band),                                              liegt. Dies entspricht einem Frequenzband zwischen 30 GHz
– die für vergleichbare Nutzungen vergeben sind 		           und 300 GHz. Diese Frequenzen sind aus heutiger Sicht
  (3,6-GHz-Band) oder                                        nicht für 5G im Gespräch: 3.5 GHz steht derzeit zur Verfü-
– die solchen Frequenzbändern benachbart sind 		             gung, 2020 sollen Frequenzen im 700 MHz-Bereich verstei-
  (700-MHz-Band).                                            gert werden. Diese tiefen Frequenzen liegen im heutigen
                                                             Rundfunkbereich. In einigen Jahren soll noch der Bereich
Viele Erkenntnisse früherer Mobilfunkgenerationen sind       um 26 GHz dazukommen (in diesem Bereich werden heute
auf 5G übertragbar.                                          beispielsweise Richtfunkstrecken und Radar betrieben).

Erkenntnisse aus Studien, in denen mögliche Gesundheits-     Kritiker behaupten, dass Millimeterwellen Augen und Haut
wirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks          schädigen könnten und dass es keine Studien dazu gibt.
untersucht wurden, können daher zu einem großen              Das ist falsch. Studien im Frequenzbereich 40 GHz und
Teil auf 5G übertragen werden. So war beispielsweise         60 GHz an Augenzellen zeigen keine Auswirkungen:
das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm (DMF) so            Japanische Arbeiten forschten an verschiedenen Augen-
angelegt, dass dessen Erkenntnisse auch Aussagekraft für     zellen und konnten keine Auswirkungen einer Befeldung
zukünftige technische Entwicklungen haben sollten. Der       (mit Fokus auf DNA-Schädigungen) mit Hochfrequenz-
Frequenzbereich wurde bewusst breit gefasst und ging in      feldern in der Höhe der ICNIRP-Grenzwerte (10 W/m²) in
einigen Studien über die aktuell für den Mobilfunk genutz-   diesen Frequenzbereichen finden. Die Forscher halten fest:
ten Bereiche hinaus. Innerhalb der gültigen Grenzwerte
für Mobilfunksendeanlagen und bei Einhaltung der im          ‘The results of this study suggest that exposure of eye epi-
Rahmen der Produktsicherheit an Mobiltelefone gestellten     thelial cells to 40-GHz millimeter-wave radiation has little
Anforderungen gibt es demnach keine bestätigten Belege       or no effect on genotoxicity or protein expression. These
auf eine schädigende Wirkung des Mobilfunks.“                results were consistent with our previous data obtained
                                                             with 60-GHz millimeter irradiation.’ (Koyama at al. 2016
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, http://www.bfs.de/     und 2019; https://academic.oup.com/jrr/advance-article/
DE/themen/emf/mobilfunk/basiswissen/5g/5g.html;jsessioni     doi/10.1093/jrr/rrz017/5518566 sowie
d=3019259AF89FA2AC1CFDF0164E88518F.1_cid349                  https://www.mdpi.com/1660-4601/13/8/802)

                                                                                                                        7
5G UND GESUNDHEIT

Aktuelle Bewertungen                                           Die IARC-Einstufung „2B“: macht Mobilfunk Krebs?

In Österreich und vielen anderen Ländern haben die zu-         Trotz intensivster Forschung gibt es bis heute auch keine
ständigen Behörden eine Einschätzung des Gesundheits-          Nachweise eines Zusammenhangs zwischen Mobilfunk
risikos durch 5G abgegeben.                                    und dem Krebsrisiko. Die IARC (Internationale Agentur für
                                                               Krebsforschung) der Weltgesundheitsorganisation WHO
Zusammenfassend kommen sie alle zum Schluss, dass sich         hat den Auftrag, das theoretische Gefahrenpotential eines
die Expositionshöhen nur kaum verändern werden und             Stoffes für das Auftreten von Krebs zu identifizieren, das
dass unter dem internationalen Kenntnisstand der Wissen-       von chemischen und biologischen Stoffen, Umweltfaktoren
schaft daraus keine Gesundheitsrisiken zu erwarten sind.       und verschiedenen Berufsbildern ausgeht.
Derzeit verfügbare Bewertungen finden Sie hier:                Die IARC hat 2011 auf Basis aller (auch negativ-kritischer)
https://www.fmk.at/mobilfunktechnik/5g---die-                  verfügbaren internationalen Studien die Kanzerogenität
zukunftstechnologie/wie-gefahrlich-ist-5g/                     von Hochfrequenz (Mobilfunk ist ein kleiner Teilbereich
                                                               davon) bewertet. Hochfrequenz wurde aufgrund der
Wer sagt das?                                                  wissenschaftlichen Datenlage wie viele andere Agentien
                                                               in Kategorie 2B (dies bedeutet „möglich“) und NICHT in
Die Personenschutzgrenzwerte basieren auf dem aner-            die höhere Kategorie 2A (dies bedeutet „wahrscheinlich“)
kannten wissenschaftlichen Kenntnisstand, der regelmäßig       eingestuft. In der Kategorie 2B befinden sich auch Aloe
von nationalen und internationalen Gremien einer Über-         Vera-Extrakt, Kokosnussöl, in einer Reinigung zu arbeiten,
prüfung unterzogen wird. Zu diesen Überprüfungen wer-          oder Gingko-Biloba-Extrakt. Eine Liste der Agentien und
den alle (!) verfügbaren Studien auf ihre Qualität hinsicht-   ihrer Klassifizierungen kann unter diesem Link eingesehen
lich Design und Durchführung geprüft und die Ergebnisse        werden: http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/
reevaluiert, zuletzt durch:
                                                               Kritiker sehen in dieser Einstufung einen Beleg dafür, dass
     SCENIHR (beratendes Wissenschaftsgremium der EU-          Mobilfunk Krebs erzeugt und aus diesem Grund Vorsorge-
     Kommission) per 6.3.2015, mit dem Ergebnis, dass          maßnahmen bis hin zum Ausbaustopp nötig wären. Diese
     keine Gesundheitsgefährdung durch Mobilfunk un            Interpretation ist falsch.
     terhalb der Grenzwerte der WHO erwartbar ist. Die
     Zusammenfassung in Deutsch findet sich hier:              Appelle, Petitionen, Ausbaustopps
     http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/
     docs/citizens_emf_de.pdf                                  Derzeit sind zwei internationale Appelle gegen den Ausbau
                                                               von 5G bekannt:
     Überprüfung der ICNIRP-Personenschutzgrenzwerte:
     die öffentliche Konsultationsphase per 9.10.2018          Beim Internationalen Appell von 180 „Wissenschaftern
     beendet wurde. In dieser Phase konnten alle inter-        und Ärzten“ an die EU Kommission handelt es sich um
     essierten Parteien ihre Stellungnahmen einbringen.        eine international vernetzte Gruppe bekannter langjäh-
     Die Grenzwerte im Bereich des Mobilfunks wurden           riger Mobilfunkkritiker, die Wissenschafter, Mediziner
     unverändert belassen. Der Endbericht wird für             und Geschäftsleute umfasst und die sich dem Diskurs der
     November 2019 erwartet.                                   internationalen Wissenschaft nicht stellt. Sie erheben die
                                                               Forderung nach „unabhängigen“ (gemeint: ihre eigenen,
     In Österreich führt diese Bewertungen jährlich der        häufig qualitativ ungenügenden) Studien und diskreditie-
     Wissenschaftliche Beirat Funk durch (jüngst: 2018),       ren internationale und interdisziplinäre Fachgruppen wie
     der umfassend interdisziplinär zusammengesetzt 		         beispielsweise die Internationale Kommission zum Schutz
     ist. Die Ergebnisse können hier abgerufen werden:         vor nicht-ionisierender Strahlung (ICNIRP), auf deren Ausar-
     http://www.wbf.or.at/wbf-expertenforum/                   beitungen die internationalen Personenschutzgrenzwerte
     expertenforum-2018/expertenkonsens-2018/                  im Niederfrequenz- und Hochfrequenzbereich basieren.

8
5G UND GESUNDHEIT

Die EU Kommission hat den Appell unter Hinweis auf die       Gibt es keine Grenzwerte für 5G?
geltenden Personenschutzgrenzwerte und technische Ge-
gebenheiten und Grundlagen sowie der laufenden Arbeit        Selbstverständlich gibt es Grenzwerte. Die internationalen
der wissenschaftlichen Gremien der EU-Kommission fol-        und nationalen Grenzwerte mit ihrem hohen 50-fachen
gendermaßen beantwortet: http://www.europarl.europa.         Sicherheitsfaktor gelten auch für Frequenzbereiche von
eu/doceo/document/E-8-2018-003975-ASW_EN.html                5G, denn die Grenzwerte umfassen den Bereich 0 Hz –
                                                             300 Ghz.
Weitere Appelle wie der „Internationale Appell: Stopp von
5G auf der Erde und im Weltraum“ („5G Space Appeal“)         In Österreich sind die Personenschutzgrenzwerte der OVE-
zeichnen ein alldurchdringendes Szenario mit 5G-Stationen    Richtlinie R 23-1 „Elektrische, magnetische und elektro-
sogar in 20000 Satelliten, vor dem kein Lebewesen „den       magnetische Felder im Frequenzbereich von 0 Hz bis 300
aus 5G resultierenden Belastungen entkommen“ könne.          GHz – Teil 1: Begrenzung der Exposition von Personen der
Laut Homepage rekrutieren sich die Unterzeichner zum         Allgemeinbevölkerung“ verbindlich anzuwenden. Diese
größten Teil aus dem heilpraktischen und esoterischen        entsprechen den internationalen Grenzwerten und schüt-
Bereich.                                                     zen auch spezielle Personengruppen wie Ältere, Kranke,
                                                             Schwangere usw. umfassend durch den Sicherheitsfaktor
Bürgerinitiativen argumentieren die Gefährlichkeit von 5G    von 50.
häufig mit international bekannten 5G-Ausbaustopps wie
Brüssel oder Genf. Die aktuelle Situation in Brüssel wurde   Diese Grenzwerte sind in Österreich verbindlich
bewusst geschaffen: das Brüsseler Parlament hat im Jahr      in allen Bundesländern heranzuziehen
2007 ohne wissenschaftliche Basis einen maximalen Im-
missionswert für Mobilfunkfest gelegt, der 200 mal tiefer    Es gibt mehrere Gesetze, die diesen Bereich regeln
ist als die internationalen Personenschutzgrenzwerte, die    (z.B. TKG – Telekommunikationsgesetz) und zu deren
auch in Österreich anzuwenden sind.                          Einhaltung diverse Regulatorien und Normen heran-
Für den LTE-Ausbau wurde der Wert kurzfristig angeho-        gezogen werden. Unterschiedliche Grenzwerte sind
ben, um den Ausbau zu ermöglichen. Die Betreiber hatten      nicht zulässig, da der Schutz der Gesundheit Aufgabe
auch für 5G ganz klar kommuniziert, dass es keinen           des Bundes ist.
5G-Ausbau geben kann, wenn die Werte nicht weiter
angepasst werden. Dies ist bisher nicht geschehen. Der ge-   Aussagen, dass es in Österreich einen rechtsfreien Raum
feierte „Durchbruch“, weil „aus gesundheitlichen Gründen     und keine verbindlichen Grenzwerte für den Hochfre-
5G verhindert“ wurde, ist also de facto ein Eigentor.        quenzbereich (z.B. Mobilfunk) gibt, sind daher falsch.

In der Schweiz haben einige Kantone, allen voran Genf,       Das Nichtvorhandensein eines expliziten Gesetzes wie
ein 5G-Moratorium und damit einen Ausbaustopp be-            beispielsweise das Bundesimmissionsschutzgesetz in
schlossen. Der Bund als übergeordnete Instanz hat bei den    Deutschland (Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelt-
Kantonen interveniert und klargestellt, dass ähnlich wie     einwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche,
in Österreich die Gesundheitskompetenz im Bauverfahren       Erschütterungen und ähnliche Vorgänge, Durchführungs-
beim Bund liegt; der 5G-Aubau schreitet nun weiter voran.    verordnung 26. BImSchV) ist dabei irrelevant.
https://www.tagblatt.ch/schweiz/5g-skeptiker-sind-ratlos-
ld.1121173

Der Kanton Jura hat sein Moratorium zwischenzeitlich
zurückgenommen.

                                                                                                                          9
5G UND GESUNDHEIT

Die Grenzwerte berücksichtigen auch die                        Die Auswirkung niedrigerer Grenzwerte
sogenannten nicht-thermischen Effekte!
                                                               Seit vielen Jahren fordern Mobilfunkkritiker verschiedene,
Die WHO hält fest, dass für die Grenzwertfindung auch          sehr viel niedrigere Grenzwerte. Aus Sicht des Personen-
nicht-thermische Effekte berücksichtigt wurden:                schutzes ist dies nicht notwendig und hat zusätzlich zur
                                                               herbeigeführten Beunruhigung der Bevölkerung noch eine
‘A number of national and international organizations          weitere Auswirkung: eine flächendeckende Mobilfunkver-
have formulated guidelines establishing limits for occup-      sorgung ist damit belegbar nicht möglich. Auch andere
ational and residential EMF exposure. The exposure limits      Funksysteme wie Behördenfunk, Blaulichtfunk, private
for EMF fields developed by the International Commission       Funkeinrichtungen, digitales Radio und Fernsehen usw.
on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) – a non-         wären massiv betroffen. „Vorsorgewerte“ oder „Richt-
governmental organization formally recognised by WHO,          werte“ wie z.B. das sogenannte „Salzburger Milliwatt“,
were developed following reviews of all the peer-reviewed      EUROPAEM oder „baubiologische Beurteilungswerte“
scientific literature, including thermal and non-thermal ef-   existieren aus rechtlicher Sicht nicht.
fects. The standards are based on evaluations of biological
effects that have been established to have health conse-       Der oftmals als probates Mittel gegen Ängste hinsichtlich
quences. The main conclusion from the WHO reviews is           des Netzausbaus angebotene „Leitfaden Senderbau (LSB)“
that EMF exposures below the limits recommended in the         der ÄGU (Ärzte und Arztinnen für eine gesunde Umwelt)
ICNIRP international guidelines do not appear to have any      verlangt einen sehr niedrigen Immissionswert als Bewer-
known consequence on health.‘                                  tungsgrundlage. Als Beleg dienen Studien, deren Auswahl
                                                               als tendenziös bezeichnet werden kann und die zum
http://www.who.int/peh-emf/standards/en/                       Teil nicht grundlegendsten wissenschaftlichen Kriterien
                                                               entsprechen. Der „Leitfaden Senderbau“ entfaltet trotz
                                                               öffentlicher Anmutung keinerlei Rechtsverbindlichkeit.

10
5G: DIE TECHNIK – SO FUNKTIONIERT MOBILFUNK

Das Handy und der Handymast gehören zusammen                 So funktioniert ein Gespräch

Handys senden nicht direkt von Handy zu Handy – sie          Das Handy funkt zur nächsten Sendeanlage. Die Sende-
brauchen also Hilfe. Auf jedem Handymast sind Antennen       anlage ist über Lichtwellenleiter (die sogenannte „Glas-
angebracht, die die Gespräche und Daten an die Handys        faser“), Kupferkabel oder Richtfunk mit dem zentralen
senden – und umgekehrt senden Handys wieder Gesprä-          Rechenzentrum des Mobilfunkbetreibers verbunden. Das
che und Daten zurück zur Antenne. Für die Übertragung        Rechenzentrum schickt das Gespräch zu derjenigen Sende-
werden wie auch bei Radio und Fernsehen elektromagne-        anlage, in deren Nähe sich das angerufene Handy befindet.
tische Wellen genutzt.                                       Diese Sendeanlage sendet das Gespräch oder die Daten
                                                             per Funk an das angerufene Handy. Alle Lichtwellenleiter
                                                             und Kupferkabel zusammen bilden das sogenannte „Fest-
                                                             netz“. Mobilfunknetz und Festnetz ergänzen einander.

                                                                                           0,3
                                                                                               WA
                                                                                                 TT

                                                                                                                            TTA
                                                                                                                               W
                                                                                                                              2
                                                               0,3 WATT                      0,3 WATT   TTAW 3,0                   TTAW 3,0

                                                                TTAW 2                                                               2 WATT
                                                                                  TTAW 2                           2 WATT
                                                                          2W
                                                                            AT
                                                                              T

                                                                                                                                               TTA
                                                                                                                                                  W
                                                                                                                                                 3,0
Viele Maste machen ein Netz

Die Sendeleistung eines „Handymasts“, auch „Sende-
anlage“ genannt, ist sehr klein, daher kann er auch nicht    So sendet eine Antenne
weit senden. Damit die Kunden ihr Handy überall nutzen
können, müssen daher viele Sendeanlagen gebaut werden.       Antennen senden ähnlich wie eine Taschenlampe, denn
Alle Sendanlagen gemeinsam nennt man„Mobilfunknetz“.         auch das Licht ist eine elektromagnetische Welle. Der
Auf jeder Sendeanlage sind mehrere Antennen angebracht.      Lichtkegel (das „Feld“) geht dabei immer in die Richtung,
Jede Antenne versorgt dabei ein bestimmtes kleines Gebiet,   in die die Taschenlampe zeigt. Das machen auch Mobil-
eine sogenannte „Funkzelle“. Diese Zellen sind ähnlich wie   funkantennen so. Dabei sind zwei Dinge zu beachten:
Bienenwaben aneinandergereiht.                               1) Die Stärke des Feldes nimmt sehr schnell ab (= mit
                                                                dem Quadrat der Entfernung)
                                                             2) Unterhalb einer Antenne ist das Feld besonders schwach.

                                                                                                                                          11
5G: DIE TECHNIK – SO FUNKTIONIERT MOBILFUNK

Die Sendeleistung ist immer so klein wie möglich                                  Warum Mitnutzung nicht immer klappt

Je näher ein Mobiltelefon bei einer Sendeanlage ist, desto                        Da jeder Mobilfunkbetreiber ein eigenes Netz bauen muss,
kleiner ist die notwendige Sendeleistung, um zur Sende-                           nutzen sie bestehende Maste, Gebäude oder ähnliches
anlage zurückzusenden. Sowohl das Handy als auch die                              gerne gemeinsam. Dies ist zwar nicht immer möglich, aber
Sendeanlage prüfen regelmäßig, wie stark sie senden                               in Österreich werden bereits fast die Hälfte aller Sendeanla-
müssen. Weniger Sendeleistung heißt auch, dass der                                gen von mehr als einem Betreiber genutzt. Wenn ein Mast
Akku des Handys länger durchhält, weil weniger Energie                            oder Gebäude statisch zu schwach ist, kein Platz mehr frei
verbraucht wird. Eine Sendeanlage muss damit in die Nähe                          ist oder der Standort nicht in die Netzstruktur passt, ist
der Kunden.                                                                       eine Mitnutzung nicht möglich.

                                         Sendeanlage

Viele KundInnen heißt viele Mobilfunkstationen

In Städten und an allen Orten mit vielen KundInnen
werden viele Sendeanlagen gebraucht, denn jede Station
kann nur eine bestimmte Anzahl an KundInnen gleich-
zeitig bedienen. Am Land gibt es weniger Sendeanlagen,
denn es gibt dort auch weniger KundInnen.

     Warum Funkzellen unterschiedlich groß sind

                            Kleine Zellen für
                          städtisches Gebiet

                            Große Zellen                                      9
                            für dünn
                            besiedeltes Gebiet

     In Ballungsräumen mit vielen KundInnen werden zahlreiche Mobilfunk-
     stationen gebraucht. Sie versorgen, im Gegensatz zu Mobilfunkstationen
     im ländlichen Raum, viele kleine so genannte „Funkzellen“.

12                                                         www.fmk.at
5G: FAKE NEWS

Im Internet und in Medien kursieren viele reißerische Ge-
schichten zu 5G, die genau das sind: Geschichten. Häufig
ist die Aufmachung sehr professionell, sodass es oft nicht
einfach ist, Fake News zu erkennen.
Weder müssen für 5G flächendeckend Bäume gerodet
werden noch benötigen wir acht Atomkraftwerke für
den Betrieb des Netzes. In Den Haag sind die Vögel nicht
wegen 5G vom Himmel gefallen – es gab weder einen
Testbetrieb noch eine 5G-Antenne.
5G ist eben keine unbekannte, gefährliche Technologie
und deshalb auch kein Feldversuch am Menschen. Dieser
Vorwurf wurde bereits bei der Einführung der allerersten
GSM-Mobilfunktechnik Mitte der 90er Jahre des vorigen
Jahrhunderts laut.

  Richtig ist: Technisch gesehen ist 5G eine Kombination
  aus neuen Ideen und weiterentwickelten, verbesserten
  bestehenden Komponenten. Es ist auf diese Art neu,
  aber doch auch nicht. Die Übertragungsprotokolle sind
  ähnlich wie LTE und WLAN und es kommen derzeit gut
  erforschte Frequenzen zum Einsatz, die direkt an die
  bestehenden Frequenzen für Mobilfunk anschließen und
  damit eine ähnliche Ausbreitungscharakteristik haben.

Fragen und mehr Informationen

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen Ihnen
folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:

E-mail: office@fmk.at
Telefon: 01-588 39 14
Homepage: www.fmk.at
BürgerInnenforum (Blog): https://buergerforum.fmk.at/
Senderkataster: www.senderkataster.at

Das Forum Mobilkommunikation ist die freiwillige Inter-
essensvertretung der österreichischen Mobilfunkindustrie
und der Ansprechpartner bei allen Fragen zur Mobilkom-
munikation und Mobilfunk-Infrastruktur. Wir bereiten
Informationen zu diesen Themen auf Grundlage unserer
technischen Expertise und des internationalen Wissens-
stands seitens Institutionen wie der Weltgesundheitsorga-
nisation auf und stellen diese interessierten Stakeholdern
zur Verfügung.

                                                             13
INFORMATIONSQUELLEN

Bundesministerium Für Verkehr, Innovation                   Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK)
und Technologie
                                                            Beratendes Gremium des Bundesministeriums für Umwelt,
Stellungnahme zu 5G:                                        Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). www.ssk.de
https://infothek.bmvit.gv.at/gesundheitsgefaehrdend-my-
then-und-fakten-zum-start-von-5g/
                                                            SCENIHR
5G Strategie des Bundes:
https://www.bmvit.gv.at/service/publikationen/              Wissenschaftlicher Ausschuss der Europäischen Kommission.
telekommunikation/5g/index.html                             http://ec.europa.eu/health

Wissenschaftlicher Beirat Funk (WBF)                        Weltgesundheitsorganisation WHO

Beratendes Expertengremium des Bundesministeriums für       www.who.int (siehe Media centre, Fact sheets, Electromag-
Verkehr, Innovationen und Technologie. Analysiert und be-   netic fields and public health: mobile phones), WHO-EMF-
wertet wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Mobilfunk       Projekt: www.who.int/peh-emf
und Gesundheit. www.wbf.or.at

                                                            IARC
Bundesministerium für Gesundheit
                                                            Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO
Empfehlung des Obersten Sanitätsrates des Bundesministe-    http://monographs.iarc.fr/ENG/Classification/index.php
riums für Gesundheit. www.bmg.gv.at

                                                            ICNIRP
Senderkataster Austria
                                                            Internationale Kommission zum Schutz vor nichtionisieren-
Standorte von Mobilfunkstationen in Österreich.             der Strahlung (ICNIRP). www.icnirp.org
www.senderkataster.at

                                                            Initiative Saferinternet.at
EMF-Portal
                                                            EU-Initiative zur Unterstützung bei der sicheren Nutzung
Umfassende Literatursammlung zu den Wirkungen elektro-      von Internet, Handy & Co. durch die Förderung von
magnetischer Felder. www.emf-portal.org                     Medienkompetenz. www.saferinternet.at

Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramm (DMF)

Informationsseite des deutschen Bundesamts für
Strahlenschutz. www.emf-forschungsprogramm.de

14
Impressum:

FMK – Forum Mobilkommunikation
Mariahilfer Straße 37 – 39, A-1060 Wien
T: +43-1-588 39 14, E: office@fmk.at
I: www.fmk.at

ZVR 788599134

                                          15
FMK
Forum Mobilkommunikation

Mariahilfer Straße 37–39, 1060 Wien
T: +43-1-588 39 14, E: office@fmk.at
I: www.fmk.at

Stand: Oktober 2019

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