AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...

Die Seite wird erstellt Philine Prinz
 
WEITER LESEN
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
technische universität
      dortmund

AKADEMISCHE
­INTEGRATION UND
 WISSENSCHAFT­
 LICHES DENKEN
 UND AGIEREN

                               ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS
                               DER HOCH­SCHULÜBERGREIFENDEN ­ARBEIT
                               VON TU DORTMUND, FH DORTMUND UND
                               HOCHSCHULE RUHR WEST IM RAHMEN VON
                               RUHRFUTUR
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
INHALT

GRUßWORT .................................................................................................................................... 3
EINLEITUNG ................................................................................................................................... 4

ZIELE
DIE HANDLUNGSFELDER.................................................................................................................... 6

GEMEINSAM WIRKEN
HOCHSCHULÜBER­GREIFENDE ­ZUSAMMENARBEIT................................................................................ 8

MAßNAHME UND FORMATE
BEISPIELE AUS DER P
                  ­ RAXIS.............................................................................................................. 9
AKADEMISCHE ­INTEGRATION ............................................................................................................ 9
HOCHSCHULE RUHR WEST: ERKLÄRFILME IN DER ­STUDIENEINGANGSPHASE ....................................... 11
FH DORTMUND: LERNPARTNERBÖRSE/DER DIGITALE CAMPUS IN ILIAS................................................ 13
HOCHSCHULE RUHR WEST: APP-GESTÜTZTE ­CAMPUS-RALLYE........................................................... 14
WISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND AGIEREN................................................................................. 16
TU DORTMUND: METHODENKOFFER W        ­ ISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND ARBEITEN............................. 18
FH DORTMUND: HOCHSCHUL­DIDAKTISCHE ­WEITER­BILDUNGEN .......................................................... 20

GEMEINSAM WIRKEN IN DER PRAXIS
ERGEBNISSE DER Z­ USAMMENARBEIT .............................................................................................. 21

NACHHALTIGKEIT
ERFOLGE SICHERN......................................................................................................................... 22

IMPRESSUM.................................................................................................................................. 24

   2                                                                                      Ziele         Gemeinsam Wirken            Maßnahme und Formate   Gemeinsam Wirken in der Praxis   Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
EINE GEMEINSAME MASSNAHME DER ­                                                                                                    auch zwischen den drei Partnerhochschulen. Es half, unterschied-
                                                                                                                                   liche strukturelle Rahmenbedingungen an den Hochschulen zu

TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DORTMUND,                                                                                                  überwinden und den Blick auf die gemeinsam gesteckten Ziele zu
                                                                                                                                   richten.

FACHHOCHSCHULE DORTMUND UND ­                                                                                                      Wir freuen uns sehr, Ihnen die Ergebnisse und Erfahrungen der
HOCHSCHULE RUHR WEST IM RAHMEN DER                                                                                                 rund dreijährigen Maßnahme in dieser Publikation präsentieren
                                                                                                                                   zu dürfen. Zielgruppe sind Akteure im hochschulischen Bereich,
BILDUNGSINITIATIVE RUHRFUTUR                                                                                                       die sich mit dem Thema Studieneingangsphase, akademische
                                                                                                                                   Integration und wissenschaftliches Denken und Arbeiten im Stu-
                                                                                                                                   dienverlauf befassen. Unser Wunsch ist es, dass diese Publika-
                                                                                                                                   tion allen Leser*innen Inspiration und praktische Hinweise für
GRUßWORT                                                                                                                           eine gelingende Gestaltung der Studieneingangsphase bietet.
                                                                                                                                   Zugleich verdeutlicht sie, wie aus einem gemeinschaftlichen Vor-
AWiDA                                                                                                                              gehen heraus Entwicklungen an drei Hochschulen vollzogen
                                                                                                                                   werden können. Daran werden wir auch in künftigen Aktivitäten
Akademische Integration und W
                            ­ issenschaftliches                                                                                    gemeinsam anknüpfen!
Denken und Agieren

Was brauchen junge Menschen, um den Übergang von der            um, die Gelingensbedingungen für eine akademische und sozia-
Schule zur Hochschule zu meistern? Welche Rahmenbedin-          le Integration in die Hochschulwelt zu verbessern. Die Komplexi-
gungen erleichtern ihnen das Ankommen? Was hilft ihnen, sich    tät des Vorhabens bestand darin, die verschiedenen Angebote
akademisch und sozial in den Hochschulalltag zu integrieren?    zu erfassen und zu einem roten Faden zusammenzuführen. Im
Um gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu finden und mehr      Dialog mit den zentralen Einrichtungen galt es zunächst, einen
Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet zu schaffen, haben drei     Überblick über die Angebote der Studieneingangsphase und im
Hochschulen – die TU Dortmund, die FH Dortmund und die          Studienverlauf zu gewinnen. Von immenser Bedeutung war fer-
Hochschule Ruhr West – 2019 eine groß angelegte Maßnahme        ner der Austausch mit den Fachbereichen und Fakultäten.            Prof. Dr. Tamara Appel              Prof. Dr. Wiebke Möhring
gestartet: „AWiDA – Akademische Integration und Wissenschaft-                                                                      Fachhochschule Dortmund             Technische Universität Dortmund
liches Denken und Agieren“. Mit Unterstützung der Bildungsin-                                                                      Prorektorin für Lehre und Studium   Prorektorin Studium
itiative RuhrFutur möchten sie Studienanfänger*innen und Stu-   Die Zusammenarbeit der Hochschulen und das gegenseitige Über-
dierende unabhängig von ihren fachlichen Schwerpunkten auf      tragen der Ergebnisse prägten die Maßnahme. Sie folgte dem
das System „Hochschule“ vorbereiten.                            Ansatz „Gemeinsam Wirken“ der Bildungsinitiative RuhrFutur:
                                                                Akteure aus unterschiedlichen Bereichen vernetzen sich, formu-
Die Maßnahme fußte auf den Säulen „Akademische Integration“     lieren verbindliche Ziele und vervielfachen so die Wirkung ihres   Prof. Dr.-Ing. Susanne Staude       Dr. Oliver Döhrmann
sowie „Wissenschaftliches Denken und Agieren“. Während sich     Handelns. Dieses Prinzip bildete die dritte Säule der Maßnahme.    Hochschule Ruhr West                RuhrFutur
die Partnerhochschulen im ersten Handlungsfeld auf Angebote     Das „Gemeinsam Wirken“ erfolgte auf inhaltlicher und organisato-   Präsidentin                         Geschäftsführer
in der Studieneingangsphase konzentrierten, ging es ihnen im    rischer Ebene sowohl innerhalb der Hochschulen zwischen unter-
Handlungsfeld „Wissenschaftliches Denken und Agieren“ dar-      schiedlichen Bereichen, Interessengruppen und Standorten als

   3                                                                          Ziele        Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate           Gemeinsam Wirken in der Praxis        Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
EINLEITUNG
                                                                   »
                                                                                                                                                THEMA
                                                                                                                                             » akademische Integration, die sowohl soziale als auch fachliche
                                                                                                                                               ­Komponenten beinhaltet
Für Hochschulen ist es eine komplexe Herausforderung, das An-      Der Erwerb und die Entwicklung [wesentli­                                 » Integration in Abläufe, Denk- und Handlungsmuster der
kommen ihrer Studierenden s­ o zu gestalten, dass Bildungsbio-                                                                                 ­akademischen Welt/Hochschulwelt
                                                                   cher Grundkompetenzen] kann für Studierende
grafien ­erfolgreich fortgeführt werden können.                                                                                              » klären der eigenen Rolle/Habitusfindung der neuen
                                                                   eine Herausforderung darstellen, wenn in den                                ­Studierenden, Identifikation mit dem Studium erreichen,
Der Übergang von der Schule zur Hochschule und die damit           ­Lehrveranstaltungen der Hochschulen der Fokus                               ­Lernmotivation fördern und Lernstrategien an die Hand geben
einhergehenden inhaltlichen, personalen, sozialen und organi-       eher auf der Praxisausrichtung/die Berufsfähig­
satorischen Veränderungen sind vielen Studienanfänger*innen                                                                                     NOTWENDIGKEIT
                                                                    keit gerichtet ist oder aber diese Kompetenzen
nicht bewusst. Darüber hinaus bringt der positive Trend einer                                                                                » geringere akademische Vorprägung und heterogene
zunehmenden Anzahl an Erstakademiker*innen, die ein Stu-            für die Bewältigung des Studiums als gegeben                               ­Leistungsniveaus der heutigen Studienanfänger*innen
dium aufnehmen, neue Herausforderungen bei der Gestaltung           vorausgesetzt werden.                                                    » stärkerer Handlungsbedarf durch die an Hochschulen
der Übergänge in die Hochschule mit sich. Hochschulen sind                                                                                     ­ungünstige Betreuungsrelation und digitale ­Studien­einstiegs-
mehr denn je gefordert, die Angebote der Studieneingangsphase      aus: Thielsch, A.; Wiemer, M.: Wie kommen Studierende zur Wissen­            und Lehrformate
aufzufächern. Auf diese Weise können sie einer Studierenden-       schaft? – Praxiserfahrungen und Anhaltspunkte, in: Heiner, Matthias
schaft begegnen, die sich durch ihre besondere Heterogenität       (Hrsg.): Was ist „Gute Lehre“? Perspektiven der Hochschuldidaktik.          ZIELE
– vor allem im Hinblick auf die Bildungsbiografien und somit die   ­Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag (2016), S. 275-283.                     » gelingenden Einstieg ins Studium/erfolgreiches Studium fördern
Lern- und Lehrvoraussetzungen – auszeichnet. Durch ein zu-                                                                                   » erfolgreicher Umgang mit wissenschaftlichen Problem­
sätzliches Auffächern der Angebote und ein gezieltes Ergänzen      Hier setzt AWiDA an: Bereits bestehende Unterstützungsstruk-                stellungen (sowohl fürs Studium als auch für späteren Beruf
von Handlungsbausteinen bei bestehenden Angeboten gelingt          turen und Angebote an den beteiligten Hochschulen sollen für                und als Teil ­gesamtgesellschaftlicher Verantwortung)
es, inklusive Zugänge zu schaffen.                                 Studieninteressierte und Studierende in der Eingangsphase                 » Förderung der Fähigkeit Studierender, Probleme/Widersprüche/­
                                                                   präsenter positioniert und durch weitere Bausteine ergänzt wer-             Zielkonflikte zu erkennen und deren Konsequenzen zu
                                                                   den. Durch das Entwickeln und Implementieren von einzelnen                  ­evaluieren sowie Lösungsansätze zu erarbeiten
                                                                   Angeboten werden sowohl Studierende als auch Lehrende und
                                                                   Mitarbeitende der beteiligten Fachdisziplinen, zentralen Arbeits-              ANSATZ
                                                                   bereiche (z. B. Zentrale/Allgemeine Studienberatung, Career Ser-          » fächer- und bereichsübergreifender Ansatz
                                                                   vice/Schreibzentrum) und Einrichtungen (z. B. Bibliothek) für die         » bestehende Bausteine für die Studienvorphase und den­
                                                                   Bedeutung akademischer und sozialer Integration sensibilisiert.             ­Studieneinstieg (Unterstützungsangebote und hilfreiches
                                                                   Ein begleiteter Studieneinstieg hilft, Hürden abzubauen sowie                ­Lehrangebot) zu einem roten Faden verbinden, wo nötig
                                                                   Ängste zu nehmen, und erhöht dadurch die Chancen auf einen                    ­ergänzen und stärker sichtbar machen
                                                                   erfolgreichen Studienabschluss.                                           » Studierenden die allgemeine Bedeutung wissenschaftlicher
                                                                                                                                               ­Grundlagen und den Umgang damit vermitteln
                                                                                                                                             » die Kooperation innerhalb der Hochschulen sowie zwischen
                                                                                                                                               den ­beteiligten Hochschulen fördern (Ansatz „Gemeinsam
                                                                                                                                               Wirken“)

   4                                                                               Ziele         Gemeinsam Wirken            Maßnahme und Formate          Gemeinsam Wirken in der Praxis             Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
WAS BEDEUTET DAS KONKRET?
Mit Blick auf Studieninteressierte, Studienanfänger*innen und
Studierende bedeutet dies, Angebote zu finden, um sie bei der
eigenen Rollenklärung und Habitusfindung in der neuen Lebens-
welt Hochschule zu unterstützen.

Eine weitere Zielgruppe innerhalb der Maßnahme AWiDA sind                          BESONDERE ROLLE DER PROJEKTKOORDINATOR*INNEN
darüber hinaus die Lehrenden sowie (Studiengangs-)Koordi-                          Entscheidend für die positiven Ergebnisse war die Koordinierungs­ebene, auf der die Projektkoordinator*innen
natoren*innen und -Manager*innen innerhalb der einzelnen                           (etwa ½ VZÄ pro Hochschule) kontinuierlich miteinander in Verbindung standen. Ohne sie wäre die Maßnahme
Fachbereiche/Fakultäten, in denen die akademische Integration                      nicht in der geleisteten Form umsetzbar gewesen.
vornehmlich erfolgt. Denn akademische Integration geschieht in
der Interaktion und im Austausch in Lehrveranstaltungen und                        Konkret galt es zum einen, die Elemente der Maßnahmen innerhalb der Hochschulen zu bündeln und weiterzufüh­
drumherum. Die Lehrenden sind daher wichtige Kompetenz-                            ren. Hierfür mussten zwischen den einzelnen Akteuren der jeweiligen Hochschule Brücken geschlagen werden.
träger*innen innerhalb der jeweiligen Fächer. Durch Austausch,                     Zum anderen wurden die Konzepte auf Übertragbarkeit geprüft, hochschulübergreifend abgestimmt und umge­
Feedback, Partizipation und klar formulierte Lehr-/Lernziele leis-                 setzt. Dafür war es wichtig, sich über die gesamte Laufzeit der Maßnahme kontinuierlich und intensiv über beste­
ten sie einen wichtigen Beitrag zur akademischen Integration der                   hende Erfahrungen, erzielte Ergebnisse und gewonnene Erkenntnisse auszutauschen. Die Gemeinsamkeiten und
Studierenden. In diesem Sinne bestand ein Ziel der Maßnahme                        Unterschiede der Hochschulen galt es bei den Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahme zu berücksichtigen.
darin, die Fächer mit neuen Ideen, Strukturen und Vernetzungen                     Die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure innerhalb der jeweiligen Hochschule sowie die hochschul(typ)über­
sowie aufbereitetem Material zu unterstützen.                                      greifende Kooperation waren für die Umsetzung von AWiDA zentral.

Die folgenden Kapitel skizzieren zunächst die Ausgangslage                         Dafür musste das Handlungsfeld „Gemeinsam Wirken“ aufgebaut und vor Ort geführt werden. Es umfasste Auf­
und stellen die drei Handlungsfelder Akademische Integration,                      gaben wie das Moderieren der einzelnen Netzwerkformate und das Koordinieren der Aufarbeitung und Sicherung
Wissenschaftliches Denken und Agieren sowie Gemeinsam Wir-                         der Ergebnisse ebenso wie die Verantwortung dafür, alle relevanten Akteure an der jeweiligen Hochschule in die
ken vor. Da die verschiedenen Handlungsfelder auf der Hand-                        Abläufe einzubinden. Bei den regelmäßigen Reflexions- und Steuerungsgruppentreffen auf allen Ebenen („Round
lungsebene nicht komplett losgelöst voneinander zu betrachten                      Tables“) wurden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht und Prozesse abgestimmt. Die spezifische Gruppenzusam­
sind, wird bei der Beschreibung der einzelnen Angebote und                         mensetzung trug vielmehr ganz entscheidend zum Gelingen des Veränderungsprozesses in den adressierten Stu­
Formate auf eine Zuordnung zu den jeweiligen Feldern ver-                          dienphasen bei: Strategische Planung und konkrete Maßnahmen waren unmittelbar aufeinander bezogen und
zichtet. AWiDA knüpft an verschiedene bestehende Strukturen                        konnten im Miteinander der drei Hochschulen in einem anspruchsvollen und zugleich vertrauensvollen diskursi­
und Angebote an, die im Rahmen der Maßnahme miteinan-                              ven Raum ausgeleuchtet werden. In diesen Runden wurde einerseits die gemeinsame Verantwortung unmittelbar
der vernetzt und erweitert wurden. Dies erforderte eine enge                       erfahrbar, andererseits bestärkten sie die Veränderungsentscheidungen und drittens gaben sie einen geschützten
Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure innerhalb der                         Raum für die Reflexion über die einzelnen Maßnahmen.
Hochschule. Die Projektkoordinator*innen spielten in diesem
Zusammenhang eine besondere Rolle.

   5                                                                 Ziele   Gemeinsam Wirken           Maßnahme und Formate             Gemeinsam Wirken in der Praxis            Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
ZIELE

DIE HANDLUNGSFELDER
Die Maßnahme AWiDA war von Beginn an in drei
Handlungsfelder unterteilt, in denen verschiedene
Ziele im Fokus der Arbeit standen:

AKADEMISCHE
INTEGRATION
WISSENSCHAFTLICHES
DENKEN UND AGIEREN
GEMEINSAM WIRKEN
Für jedes dieser Handlungsfelder wurden unterschiedliche
Schwerpunkte identifiziert. In der praktischen Umsetzung zeig-
te sich schnell, dass die Übergänge zwischen den einzelnen
Themen fließend sind, sodass diese nachstehend nicht als star-
re Arbeitsbereiche gesehen werden können, sondern vielmehr
Strukturelemente für die Entwicklung der Maßnahme und gleich-
zeitig Zielsetzung sind.

An dieser Stelle erscheint es hilfreich, die einzelnen Handlungs-
felder kurz zu skizzieren:

   6                                                                Ziele   Gemeinsam Wirken   Maßnahme und Formate   Gemeinsam Wirken in der Praxis   Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
AKADEMISCHE ­                                                           WISSEN­SCHAFT­LICHES DENKEN                                        GEMEINSAM
INTEGRATION                                                             UND AGIEREN                                                        WIRKEN

Das Handlungsfeld Akademische Integration umfasst Ange-                 Im Handlungsfeld Wissenschaftliches Denken und Agieren              Die Zusammenarbeit der kooperierenden Hochschulen
bote und Formate (Veranstaltungen, Workshops), die bereits              liegt der Schwerpunkt auf einer ausführlichen und detaillier-       Hochschule Ruhr West, TU Dortmund und FH Dortmund
im Prozess der Studien­orientierung relevant sind und mit               ten Vermittlung der vielfältigen Aspekte des wissenschaftlichen     basiert auf dem Ansatz des Gemeinsamen Wirkens. Das
dem Einstieg in das Hochschulleben zunehmend an Bedeu-                  Denkens und Handelns. Um bereits bestehende Elemente und            fachliche Einbetten des Themenfeldes Akademische Integ-
tung gewinnen. Hier bekommen Studierende wichtige Infor-                Formate besser sichtbar zu machen und ergänzende Formate            ration in Studiengänge kann das frühzeitige Ausbilden einer
mationen zu den Fragen: „Wie sieht meine Rolle als Studie-              in diesem und für dieses Handlungsfeld zu entwickeln, ist es        individuellen Fachidentität fördern.
rende*r im neuen Kontext Hochschule aus?“, „Was sind die                wichtig, die Thematik bei Lehrenden an den jeweiligen Hoch-
Unterschiede zwischen dem bekannten System Schule und                   schulen stärker zu platzieren.                                      Im Vordergrund stehen die Entwicklung einer gemeinsamen
dem neuen System Hochschule?“                                                                                                               Zielsetzung, die Abstimmung der Arbeitsprozesse und eine
                                                                        Ziel ist es, wissenschaftliches Denken und Agieren durch            kontinuierliche Kommunikation untereinander ebenso wie
Wenn bereits in den Phasen der Studienorientierung und                  Kompetenzerwerb als roten Faden im Studienverlauf erfahrbar         die Einbindung weiterer Akteure.
des Studieneingangs für die Bedeutung der akademischen                  zu machen. Die Lehrenden leisten als Multiplikatoren*innen
Integration sensibilisiert wird und diese fachlich in den je-           und Expert*innen auf ihrem Gebiet einen wichtigen Beitrag.
weiligen Studiengang eingebettet ist, fördert dies die umfas-
sende akademische Integration im weiteren Studienverlauf.
Es wird leichter, schon früh eine individuelle Fachidentität
auszubilden.

Ein wesentliches Ziel der Maßnahme ist die bessere Integration von
neuen Studierenden in das System Hochschule. Dabei wird auch der
Aspekt der sozialen Integration von vornherein mitgedacht, es geht
also sowohl um die Förderung der intellektuellen Entwicklung Studie­
render (mit einem Fokus auf wissenschaftlichem Denken und Agieren),
als auch um die Unterstützung bei der Vernetzung der neuen Studieren­
den mit anderen studentischen Peers und Hochschulmitgliedern.
Um diese Ziele zu erreichen, werden alle im Rahmen der Maßnahme
AWiDA entstandenen Angebote als Teile eines erfolgreichen studen­
tischen Onboarding-Prozesses verstanden. Dieses Konzept stammt
aus dem Personalmanagement und meint die erfolgreiche Eingliede­
rung neuer Mitarbeitender. Der Onboarding-Prozess wird hier als ein
ebensolches Angebotsportfolio verstanden, das neue Studierende bei
einem erfolgreichen Einstieg in ihr Studium unterstützt.

 7                                                                                  Ziele         Gemeinsam Wirken          Maßnahme und Formate       Gemeinsam Wirken in der Praxis      Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
GEMEINSAM WIRKEN

                                                                                                                                              HOCHSCHULÜBER­
                                                                                                                                              GREIFENDE
                                                                                                                                              ­ZUSAMMENARBEIT
                                                                                                                                              Die kontinuierliche Kommunikation untereinander und die damit
                                                                                                                                              einhergehende Abstimmung der Arbeitsprozesse waren nicht
                                                                                                                                              nur Hauptmerkmale der Zusammenarbeit, sondern auch we-
                                                                                                                                              sentlich für die erfolgreiche Entwicklung, Implementierung und
WAS IST „GEMEINSAM WIRKEN“?                                                Dieses Verständnis und die Umsetzung von Gemeinsam Wirken          Übertragung von Angeboten und Formaten.
Komplexe Aufgaben wie die nachhaltige Veränderung von Abläufen an          sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
Hochschulen – hier die Betreuung von Studierenden beim Studienstart        der Hochschulen und Grundlagen für die parallele oder späte-       Als besonders wertvoll erwiesen sich die wöchentlichen hoch-
und im ersten Studienjahr – lassen sich nur erfolgreich bewältigen, wenn   re Übertragung an Dritte, sowohl in der eigenen Hochschule als     schulübergreifenden Jours fixes auf Koordinationsebene. Hier
alle relevanten Akteure daran mitwirken. Aus diesem Grund orientiert       auch darüber hinaus. Durch die Zusammenarbeit können die           konnten unterschiedliche Perspektiven auf gleiche Fragestellun-
sich die Arbeit in der Maßnahme AWiDA am Ansatz „Gemeinsam Wir­            beteiligten Hochschulen ihre unterschiedlichen Beiträge effektiv   gen zusammengeführt und methodische Aspekte diskutiert und
ken“ („Collective Impact“). Das in den USA entwickelte Konzept setzt       bündeln. Gemeinsam Wirken spiegelt des Weiteren die Grund-         berücksichtigt werden. Bereits vorhandenes Wissen und Erfah-
darauf, Akteure aus unterschiedlichen Bereichen durch Vernetzung zu­       philosophie der Bildungsinitiative RuhrFutur wider.                rungen wurden so hochschulübergreifend geteilt und konnten
sammenzubringen, sie zur Formulierung verbindlicher gemeinsamer Zie­                                                                          bei der Weiterentwicklung von Formaten in der eigenen Hoch-
le zu motivieren und die Wirkung ihres Handelns so zu vervielfachen.                                                                          schule genutzt werden.
Das Gelingen des Collective-Impact-Ansatzes ist bei AWiDA an be­
stimmte Faktoren geknüpft. Sie bilden die Voraussetzungen für die er­                                                                         Im zweiten Maßnahmenjahr 2020 wurden unterschiedliche
folgreiche Arbeit der Maßnahme und das Zusammenwirken der Partner:                                                                            Schwerpunkte und Angebote in den drei Hochschulen ent-
                                                                                                                                              wickelt. Einige Formate und Handlungsansätze wurden dann
» Die beteiligten Hochschulen verständigen sich auf eine gemeinsame                                                                           zwischen den Kooperationspartnern durch das Bereitstellen von
  Agenda und gemeinsame Ziele.                                                                                                                Unterlagen (Präsentationen) weitergegeben und für die eigene
» Die einzelnen Angebote verstärken und ergänzen sich gegenseitig;                                                                            Hochschule weiterentwickelt. Durch das Teilen aller relevanten
  dabei stehen langfristige systemische Veränderungen im Vordergrund                                                                          Unterlagen über die Cloud Sciebo hatten die Partner jederzeit die
  (und nicht nur die Umsetzung kurzfristiger Projekte).                                                                                       Möglichkeit, Einblick in die Arbeit der jeweils anderen Hochschu-
» Institutionen- und sektorenübergreifende Netzwerke werden gezielt                                                                           len zu erhalten. Die Impulse der hochschulübergreifenden Zu-
  verstärkt und ausgebaut; so wird eine kontinuierliche Kommunikation                                                                         sammenarbeit konnten auch hochschulintern für das Gemein-
  zwischen den Partnern und über die gemeinsamen Aktivitäten der                                                                              same Wirken genutzt werden. So konnten einige der Formate
  Partner sichergestellt.                                                                                                                     bereits an andere Akteure in den Hochschulen weitergegeben
» Es gibt eine starke und aktive Koordination, die alle Aktivitäten der                                                                       oder angebunden werden, was die Chancen auf Nachhaltigkeit
  Maßnahme begleitet und unterstützt.                                                                                                         über den Maßnahmenzeitraum hinaus erhöht.

   8                                                                                     Ziele        Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate         Gemeinsam Wirken in der Praxis       Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
MASSNAHME UND FORMATE
                                                                                                                           THEMA

BEISPIELE AUS DER
                                                                                                                           » Vermittlung von wesentlichen Informationen für die eigene
                                                                                                                             Rollenfindung als Studierende

­PRAXIS
                                                                                                                           » Beantwortung verschiedener Kernfragen: „Wie funktioniert
                                                                                                                             Hochschule?“, „Welche Spielregeln gelten an der Hochschule?“,
                                                       AKADEMISCHE ­INTEGRATION                                              „Was sind die Unterschiede zwischen Schule und Hochschule
                                                                                                                             und was bedeutet das für mich?“, „Welche Rolle habe ich als
Für alle an AWiDA beteiligten Hochschulen gilt,        Akademische Integration wird in der Maßnahme als gelingen-            Studierende*r?“ und „Welche Fertigkeiten sind von mir gefordert?“

dass sich die Akteure schon lange vor Maß­             der Übergang von der Schule zur Hochschule verstanden und
nahmenbeginn der Bedeutung des Studienein-             schließt somit den Rollenwechsel von Schüler*innen zu Studie-       NOTWENDIGKEIT

stiegs für neue Studierende bewusst waren und          renden ein. Um diesen zu unterstützen, sollte möglichst frühzei-    » Schwierigkeiten beim Übergang ins Studium bei vielen Studien-
                                                       tig ein Einblick in das System Hochschule, das Verständnis von        anfänger*innen; Klarstellen der wesentlichen Hintergrund-
dass sie bereits entsprechende Ideen, Konzepte                                                                               fragen, Spielregeln und der eigenen Rolle für ein erfolgreiches
                                                       Wissenschaft und der eigenen Fachdisziplin gegeben werden.
und Formate für einen begleiteten Einstieg um-         Gleichsam wichtig sind auch ein Überblick und eine Heranfüh-          Onboarding
gesetzt hatten. Das erhoffte Ziel und der Mehrwert     rung an die notwendigen und erlernbaren Studierkompetenzen.         » trägt zur Schärfung des Verständnisses des akademischen
von AWiDA liegen darin, dass die Maßnahme mit          Basierend auf einem gemeinsam genutzten Gerüst wurden an              Systems und der Förderung der eigenen Studierfähigkeit bei
ihren Handlungsfeldern die bestehenden Angebote        allen drei Hochschulen bereits bestehende Formate als Grundla-
besser vernetzt und sichtbar macht und wo nötig        ge genommen, neu miteinander verknüpft, aber auch ergänzen-         ZIELE
                                                       de Formate initiiert. Zugrunde lag der Gedanke, jene Angebote       » Schaffen eines niederschwelligen Angebotes in der Phase
um ergänzende Bausteine erweitert. Daher sind die                                                                            der Studienorientierung, zu Studienbeginn (STEP) und darüber
                                                       besser zu platzieren und sichtbar zu machen, die sowohl in der
nachfolgend vorgestellten Maßnahmen und Formate        Studienorientierung (mit Schwerpunkt auf Orientierungsangebo-         hinaus
nur ein Auszug aus einem Bausteine drei Hoch­          ten für Schüler*innen), als auch beim Studieneinstieg/Studien-      » Entwickeln eines leicht anpassbaren Toolkits aus verschie­
schulen existierenden wesentlich breiteren Portfolio   eingangsphase (STEP) und im Verlauf des ersten Semesters be-          denen Formaten, die von zentraler Stelle oder von den Fächern
                                                       deutsam sind. Ziel der so neu entstandenen Formate ist zum            gleichermaßen genutzt und an eigene Bedürfnisse angepasst
an Unterstützungsangeboten. Im Rahmen dieser
                                                       einen das Schärfen des eigenen Rollenverständnisses innerhalb         werden können
Publikation werden einzelne Elemente und Formate
                                                       des Systems Hochschule und in der Rolle als Student*in. Zum         » Sensibilität für das Thema und dessen Bedeutung durch alle
beispielhaft in ihrer Umsetzung an einer der Hoch-                                                                           Akteure innerhalb der Hochschule erhöhen
                                                       anderen werden Erwartungen sichtbar, die eine Hochschule
schulen beschrieben; alle nachfolgenden Beispiele      an ihre Studierenden stellt. In diesem Zuge informiert sie auch
existieren jedoch bereits in ähnlicher Form auch an    über akademische Spielregeln und grundlegende Studierkompe-         ANSATZ
den anderen Hochschulen oder befinden sich dort        tenzen. Insgesamt streben die Akteure dadurch ein begleitetes       » fächerübergreifender Ansatz
im Aufbau.                                             Onboarding der neuen Studierenden als Teil einer Willkommens-       » leicht verständliche Klärung wesentlicher Begrifflichkeiten und
                                                       kultur der Hochschulen an.                                            deren Bedeutung während des Studiums
                                                                                                                           » Lotsenfunktion – besseres Sichtbarmachen von bereits an HS
                                                                                                                             bestehenden Unterstützungsangeboten, Ansprechpersonen

  9                                                                  Ziele        Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate          Gemeinsam Wirken in der Praxis            Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
Die so entstandenen Formate                                                 Alle entstandenen Formate lassen sich sowohl als Präsenzver-
können an verschiedene Ziel-                                                anstaltungen als auch digital durchführen. Durch die Notwen-
gruppen angepasst werden                                                    digkeit digitaler Lehre, die sich seit dem Sommersemester 2020
und eignen sich sowohl als                                                  entwickelt hat, wurde insbesondere diese Form der Umsetzung
Infovorträge als auch als inter-                                            verstärkt vorangetrieben. Es war wichtig, auf die veränderte Si-
aktive Workshops mit unter-                                                 tuation für Studierende zu reagieren und durch Online-Angebo-
schiedlichem Umfang.                                                        te sicherzustellen, dass die Studierenden umfänglich informiert
                                                                            und „abgeholt“ werden.

                                                                            Während der Fokus zu Beginn auf der Entwicklung und Weiter-
                                                                            entwicklung entsprechender Formate lag, ging es im zweiten
                                                                            Schritt vor allem um die Übertragbarkeit der Formate in Fakultä-
                                                                            ten/Fächer/Fachbereiche und die Nutzbarkeit für Fachschaften
                                                                            oder Campus-Mentor*innen/-Tutoren*innen. Auf diesem Wege
                                                                            soll es idealerweise zu einem langfristigen Einsatz kommen. Da-
                                                                            her sind die entwickelten Formate in ihrer Grundstruktur stets so
                                                                            allgemein gehalten, dass sie bei Bedarf sehr leicht an die indivi-
                                                                            duellen Bedürfnisse, z. B. von Fächern/Fachkulturen, angepasst
                                                                            werden können.

                                                                            Auch wenn der ursprüngliche Kernfokus auf der Ausgestaltung
                                                                            und Vernetzung von Angeboten zur akademischen Integration
                                                                            lag, so ist die soziale Integration von vornherein implizit als ein
                                                                            wesentlicher Teil akademischer Integration mitgedacht worden.
                                                                            Zugleich wurde im Verlauf der Maßnahme deutlich, dass ein er-
                                                                            folgreiches Onboarding noch genauer auf beide Aspekte fokus-
                                                                            siert sein muss. Die während der Maßnahme eingetretenen pan-
                                                                            demiebedingten Beschränkungen von sozialen Kontakten auf
                                                                            dem Campus und darüber hinaus haben die Notwendigkeit von
                                                                            digitalen Kennenlern- und Vernetzungsmöglichkeiten verdeut-
                                                                            licht. So sind im Zeitraum der Maßnahme verschiedene Formate
                                                                            eines digitalen Onboardings entstanden, von denen einige hier
                                                                            exemplarisch vorgestellt werden.

  10                               Ziele   Gemeinsam Wirken   Maßnahme und Formate        Gemeinsam Wirken in der Praxis           Nachhaltigkeit
                                                                                                                                 Nachhaltigkeit
HOCHSCHULE RUHR WEST: ERKLÄRFILME IN DER
­STUDIENEINGANGSPHASE

Aus den Unterschieden im Aufbau sowie in der                 THEMA                                                                  Das Vorhaben umfasst zunächst die Konzipierung, die Herstel-
Struktur zwischen Schule und Hochschule ergeben              » Entwicklung von audiovisuellen Beiträgen, die den Einstieg in        lung sowie die ansprechende Implementierung der audiovisuel-
                                                               das Studium erleichtern sollen                                       len Beiträge in das Außendarstellungsangebot der Hochschule.
sich für Studienanfänger*innen Orientierungsprob-
                                                             » Erklärung wesentlicher Begrifflichkeiten und Tools rund um den       Die Beiträge sollen eine pragmatische Orientierung bieten und
leme, die den Einstieg erschweren können. Um die               Studieneinstieg                                                      nützliches Wissen für den Einstieg vermitteln. Die Alltagsprob-
Neuankömmlinge bei der Orientierung und Um-                                                                                         leme, die Studierende zu Beginn und im Verlauf des Studiums
setzung ihres Studienvorhabens zu unterstützen,              NOTWENDIGKEIT                                                          haben könnten, wurden in strukturierten Gesprächen mit An-
wurden audiovisuelle Beiträge entwickelt. Bei der            » Unterschied von akademischen Strukturen und der                      sprechpersonen identifiziert, die im unmittelbaren Kontakt mit
konzeptionellen sowie didaktischen Ausgestaltung               ­schulischen Welt                                                    Studierenden stehen. So gewährleistete man eine bedarfsorien-
dieser Beiträge stand die Erleichterung des Studien-         » Schwierigkeiten beim Übergang ins Studium bei vielen                 tierte Gestaltung der Videos. Die Wissensvermittlung erfolgt über
                                                               ­Studienanfänger*innen                                               Cartoons, die dazu motivieren sollen, das Angebot niedrigschwel-
einstiegs im Mittelpunkt.
                                                                                                                                    lig anzunehmen.
                                                             ZIELE
Ein Erklärfilm zum Thema: Studieren mit Beeinträchtigung –   » Strukturen, Zusammenhänge und Partizipationsmöglichkeiten            Bis Ende des Kalenderjahres 2020 sind 20 Videobeiträge zu ver-
Nachteilsausgleich                                             innerhalb der Hochschule vereinfacht darstellen                      schiedenen studienrelevanten Themenbereichen entstanden.
                                                             » niederschwelliges Angebot in der Phase der Studienorientierung,      Bis Mitte des Kalenderjahres 2021 wurden die Arbeiten an vier
                                                               zu Studienbeginn (STEP) und darüber hinaus schaffen                  weiteren Videobeiträgen aufgenommen. Die inhaltliche Ausrich-
                                                             » orts- und zeitunabhängig abrufbaren Wissensspeicher etablieren       tung der Beiträge lässt sich in zwei Hauptkategorien einteilen.
                                                                                                                                    Die Videobeiträge bieten Hilfestellung in den Bereichen a) digita-
                                                             ANSATZ                                                                 le Kommunikation sowie elektronische Selbstverwaltung und b)
                                                             » fächer- und einrichtungsübergreifender Ansatz                        Lernen und Zurechtfinden an der Hochschule Ruhr West.
                                                             » basiert auf didaktischem Modell der Problemorientierung

  11                                                                       Ziele         Gemeinsam Wirken             Maßnahme und Formate        Gemeinsam Wirken in der Praxis        Nachhaltigkeit
Die behandelten Themen dienen im gesamten Studienverlauf          Zum Gelingen des Vorhabens trugen drei Faktoren bei.                 Bei der Realisierung der Erklärfilme war es eine zentrale Heraus-
zur Unterstützung im Studienalltag. Im Intranet sowie dem hoch-   1) Personeller und finanzieller Faktor:                              forderung, die komplexen Themenbereiche didaktisch zu redu-
schuleigenen YouTube-Kanal stehen den Studierenden die er-        Bei der Durchführung standen ausreichend Ressourcen zur Ver-         zieren: Inhalte an die unterschiedlichen Wissens- und Sprach-
klärenden Videobeiträge dauerhaft zur Verfügung. Die Online-      fügung, um die audiovisuellen Beiträge zu erarbeiten, den Ver-       stände der Studierenden anzupassen und zeitgleich konstruktive
Zugriffszahlen steigen. Sowohl Fachbereiche als auch zentrale     antwortlichen erste Entwürfe vorzustellen und letztlich eine ver-    Hilfen in den Videobeiträgen aufzuzeigen.
Einrichtungen berichten von positiven Veränderungen durch den     bindliche Entscheidung zur Produktion der Erklärfilme zu treffen.
Einsatz der Erklärfilme in der Studieneingangsphase.              2) Hochschulpolitischer Unterstützungsfaktor:                        Diese Idee ist auch an den anderen beiden Hochschulen (inner­
                                                                  Das Vizepräsidium hat bei der konzeptionellen Entwicklung            halb und außerhalb des Rahmens von AWiDA) umgesetzt worden:
                                                                  durch Anregungen sowie seine hochschulpolitische Unterstüt-
                                                                  zung maßgeblich zum Gelingen beigetragen. Es hat mit seiner           TU DORTMUND
                                                                  Mitwirkung eine hohe Akzeptanz bei allen Adressat*innen er-           » Die Allgemeine Studien­beratung stellt sich vor
                                                                  zeugt. Die Offenheit und die damit verbundene Hilfe waren             » Erste Schritte nach der E
                                                                                                                                                                   inschreibung
                                                                  zweifelsfrei weitere Erfolgsfaktoren.                                 » Start ins Studium
                                                                  3) Multiplikatorenfaktor:
                                                                  Die verantwortlichen Akteure waren von der Notwendigkeit sowie        FH DORTMUND
                                                                  dem Bedarf überzeugt, so dass sie selbst als Multiplikatoren fun-     » Neu im Studium: Tipps für die Vorbereitung
                                                                  gierten. Sie informierten weitere beteiligte Stellen über die Ver-    » Das Miteinander von Lehrenden und Studierenden
                                                                  öffentlichung der Videobeiträge, sodass die Verbreitung und die       » Studierende berichten
                                                                  Zugriffszahlen ohne zusätzliche finanzielle Mittel stiegen.

  12                                                                            Ziele         Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate           Gemeinsam Wirken in der Praxis        Nachhaltigkeit
FH DORTMUND: LERNPARTNERBÖRSE/DER DIGITALE
CAMPUS IN ILIAS

Lernen in Gruppen ist im Rahmen des Studiums von besonderer          ILIAS ist die Plattform für digitales Lehren und Lernen an der FH    THEMA
Bedeutung. Nach der hier zugrunde gelegten Definition akade-         Dortmund, zu der alle Studierenden mit Aufnahme des Studiums         » Studierende können hier niedrigschwellig miteinander in
mischer Integration ist die Interaktion mit Kommiliton*innen eine    Zugang haben. Darin liegt ein deutlicher Vorteil, da viele Netz-       Kontakt treten
wichtige Gelingensbedingung für ein erfolgreiches Studium. Zum       werkaktivitäten der Studierenden auf Plattformen stattfinden, die    » Motto: Ankommen, kennenlernen, austauschen
einen fördert der Austausch die intellektuelle Entwicklung, zum      einen zusätzlichen Login oder das Herunterladen einer App er-        » (Lern-)Gruppen bilden, finden, beitreten
anderen unterstützen Feedback, Kommunikation und Interak-            fordern. Als studentischer Bereich bildet die Lernpartnerbörse
tion die soziale Integration Studierender. Im Zuge der Einschrän-    einen geschützten Rahmen, da Lehrende oder Angestellte der           NOTWENDIGKEIT
kungen der Corona-Pandemie haben sich die Möglichkeiten zur          Hochschule hier keinen Zugriff haben. In einem ersten Schritt        » Möglichkeit zum Aufbau eines sozialen Netzwerkes
Interaktion durch die digitale Lehre verringert. Wichtige Baustei-   können sich Studierende ihrem Fachbereich zuordnen. In Zu-           » Kontaktaufnahme zu Kommiliton*innen (insbesondere in Zeiten
ne für den Studienstart wie beispielsweise Campus-Rallyes oder       sammenarbeit mit studentischen Multiplikatoren (Fachschaften,          der Pandemie)
Kneipenabende sind ebenso entfallen wie die Möglichkeit, ge-         AStA, Studentischen Studienberater*innen) konnte für jeden           » keine „Zugangshürden“ durch Installation ­zusätzlicher Apps/
meinsam herauszufinden, wie ein Studium funktioniert. Um Stu-        Fachbereich ein studentisches Forum eingerichtet werden. Die-          Programme (ILIAS ist als Lernplattform das t­ägliche Tool für alle
dierenden trotzdem eine Plattform anzubieten, um miteinander         ses steht in allen Fachbereichen an erster Stelle (virtueller Emp-     Studierenden)
in Kontakt zu treten, wurde im November 2020 die Lernpartner-        fangstresen). Hier ist es möglich, allgemeine Fragen zu stellen      » in Foren Fragen an die Studentische Studienberatung, die
börse in der E-Learning-Plattform ILIAS freigeschaltet.              und erste Kontakte zu studentischen Netzwerken aufzubauen.             Fachschaftsräte oder den AStA stellen
                                                                     Mit der Lernpartnerbörse haben Studierende Zugriff auf die viel-
                                                                     fältigen Tools von ILIAS wie Blogs, Etherpads, Foren, Wiki oder      ZIELE
                                                                     Sciebo. Fachbereichsspezifisch oder fachbereichsübergreifend         » das Ankommen an der Hochschule erleichtern
                                                                     können (Lern-)Gruppen angelegt werden.                               » studentische Gremien auf einen Blick finden
                                                                                                                                          » „geschützter“ Rahmen, um Fragen loszuwerden
                                                                     Zum Start des Wintersemesters 2021/22 hat sich die Lernpart-         » Möglichkeit, Lernpartner*innen zu finden – gemeinsam wird
                                                                     nerbörse weiterentwickelt und einen neuen Namen bekommen.              vieles klarer!
                                                                     Als „Digitaler Campus“ ist sie nun nicht nur Plattform für Lern-
                                                                     gruppen, sondern ein umfassendes Netzwerk, in dem Studie-            ANSATZ
                                                                     rende auch mit dem AStA, Fachschaften oder studentischen             » fächerübergreifender Ansatz
                                                                     Studienberater*innen in Kontakt treten können.                       » Partizipation
                                                                                                                                          » Kollaboration

  13                                                                               Ziele         Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate          Gemeinsam Wirken in der Praxis             Nachhaltigkeit
Bisherige Gelingensbedingungen:                                    Diese Idee ist auch an der TU Dortmund (außerhalb des Rahmens         THEMA
1) Ressourcenfaktor:                                               von AWiDA) umgesetzt worden:                                          » selbstständige, App-gestützte Erkundung der Hochschul­
Durch die finanzielle Unterstützung des Prorektorats Lehre und                                                                             standorte in den Orientierungswochen (Vor-Ort-Erkundung)
Studium konnten zwei wissenschaftliche Hilfskräfte eingestellt      » Von Anfang an richtig! – Moodle-basiertes, fächerüber­             » orts- und zeitunabhängige, App-gestützte Erkundung der
werden. Darüber hinaus stehen für jeden der acht Fachbereiche         greifendes Vernetzungsforum für Erstsemesterstudierende              ­Hochschulstandorte (digitale Erkundung)
Studentische Studienberater*innen mit einem Beschäftigungs-
umfang von wöchentlich 15 bis 20 Stunden zur Verfügung. Da                                                                               NOTWENDIGKEIT
die Lernpartnerbörse ein Forum „von Studierenden für Studie-        HOCHSCHULE RUHR WEST: APP-GESTÜTZTE                                  » komplexere organisatorische Strukturen einer Hochschule im
rende“ ist, ist diese Art der Unterstützung unabdingbar.           ­CAMPUS-RALLYE                                                          Vergleich zu einer Schule – Notwendigkeit, neuen Studierenden
2) Überzeugungsfaktor:                                                                                                                     eine niederschwellige Möglichkeit an die Hand zu geben und
Eine notwendige Voraussetzung war die Überzeugung der ehren-       Studierende sind beim Übergang von der Schule in die aka-               die wichtigsten Bereiche/Gebäude/zentralen Einrichtungen
                                                                                                                                           einer Hochschule aufzuzeigen
amtlichen studentischen Gremien und Gruppierungen. Sowohl          demische Welt mit umfangreichen Strukturen im Hinblick auf
der AStA als auch die Fachschaften aller Fachbereiche waren        Räumlichkeiten und Ansprechpersonen konfrontiert. In der aka-
bereit, den Aufbau der Lernpartnerbörse zu unterstützen, indem     demischen Welt gibt es eine Reihe von zentralen Einrichtungen,        ZIELE
sie Unterlagen für Studierende bereitstellten und ihre digitalen   die das erfolgreiche Studieren unterstützen, das notwendige Ver-      » Kennenlernen von hochschulrelevanten Akteuren und Standorten
Präsenzen in die Lernpartnerbörse verlegten oder verlinkten.       walten von Prüfungsleistungen übernehmen und das Erstellen            » leichte Vermittlung von Grundwissen zum Aufbau einer
3) Erfolgsfaktor:                                                  von Zeugnissen organisieren. Die Zahl der Organisationseinhei-          ­Hochschule und Weitergabe wichtiger Tipps und Tricks für den
Die besondere Herausforderung lag und liegt weiterhin in der       ten übersteigt das aus der schulischen Laufbahn bekannte Maß.            Studienalltag
Etablierung einer Lernpartnerbörse, die in direkter Konkurrenz     Um Erstsemesterstudierenden einen Überblick über die Räum-
zu Apps wie WhatsApp, Discord, Instagram und weiteren ver-         lichkeiten und Ansprechpersonen an den jeweiligen Standorten          ANSATZ
breiteten Plattformen steht. Die Entwicklung einer App zur Erhö-   zu ermöglichen, wurde im Wintersemester 2020/2021 erstmalig           » fächer- und einrichtungsübergreifender Ansatz
hung der Nutzerfreundlichkeit ist derzeit in Planung. Im Rahmen    eine App-gesteuerte Campus-Rallye eingesetzt. Das Schaffen            » basiert auf der Lehrtechnik des Stationenlernens
einer studentischen Abschlussarbeit im Fachbereich Informatik      einer Kontaktatmosphäre und das Fördern des gegenseitigen             » erlaubt eine selbstständige Campuserkundung, was
soll hier eine Anwendung entstehen. Auch die Einbindung des        Kennenlernens tragen wesentlich dazu bei, die Motivation am             ­zugleich auch personelle Ressourcen rund um aufwändige
Videokonferenz-Tools Webex befindet sich derzeit in der Umset-     Studieren und die Identifikation mit dem eigenen Studiengang             ­Campusführungen schont
zung. Dies könnte die Akzeptanz weiter erhöhen, sodass sich die    zu erhöhen.
Lernpartnerbörse auch jenseits der Pandemie als nachhaltiger
Standard etabliert.

  14                                                                             Ziele         Gemeinsam Wirken          Maßnahme und Formate         Gemeinsam Wirken in der Praxis          Nachhaltigkeit
Die Campus-Rallye wurde in mehrere Lernstationen aufgeteilt,                                                                         Die Herausforderung der Campus-Rallye bestand einerseits da-
                                                                                                                                     rin, einen nachhaltigen Lerneffekt zu erreichen, und anderseits
                                                                                                                                     darin, eine lernförderliche Vernetzung der Studienanfänger*in-
                                                                                                                                     nen anzubahnen. Das pandemische Geschehen erschwerte zu-
                                                                                                                                     nächst die Möglichkeit, die Räumlichkeiten und Angebote der
                                                                                                                                     Hochschulen zu erkunden sowie die Vernetzung der Studieren-
                                                                                                                                     den mit traditionellen Aktivitäten voranzutreiben. Trotz der pan-
                                                                                                                                     demiebedingt schwierigen Ausgangslage wurden die intendier-
                                                                                                                                     ten Ziele mit einem digitalen, innovativen Ansatz gelöst. Dieser
                                                                                                                                     ermöglichte nicht nur den beabsichtigen Wissenstransfer, son-
                                                                                                                                     dern auch die Vernetzung untereinander.

                                                                                                                                     Diese Idee ist auch an den anderen beiden Hochschulen (inner­
                                                                                                                                     halb und außerhalb des Rahmens von AWiDA) umgesetzt worden:
um das Kennenlernen der wichtigsten Hochschuleinrichtungen         Zum Gelingen haben drei Faktoren beigetragen.
zu gewährleisten. Hier entstanden auch Möglichkeiten, mit Mit-     1) Personeller Ressourcenfaktor:                                   TU DORTMUND
arbeitenden ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen einer an-            Bei der Durchführung standen ausreichend personelle Ressour-       » Campus-Erkundung 2.0 – Herzlich willkommen an der
geschlossenen Evaluation zeigte sich, dass die Teilnehmenden       cen zur Verfügung, um die Idee konzeptionell wie auch technisch      TU Dortmund!
die Rallye nicht nur zum Kennenlernen der wichtigen Orte und       umzusetzen. Die Applikation wurde den Studienanfänger*innen        » (App-gebunden)
Einrichtungen sinnvoll fanden, sondern insbesondere die ent-       kostenfrei über die allgemein zugänglichen App-Stores zur Ver-
standenen Bekanntschaften vertiefen wollten – ein erster Schritt   fügung gestellt.                                                   FH DORTMUND
zum Aufbau eines neuen sozialen Netzwerks an der Hochschule.       2) Technischer Ausstattungsfaktor:                                 » Digitale Campusführung
Die Einführung einer App-gestützten Campus-Rallye hat einen        Die Hochschule verfügt über die erforderlichen technischen Vor-    » (Video-Führung)
wesentlichen Vorteil: Über die administrative Eingabemaske         aussetzungen, um problemlose erlebnisreiche Erkundungen mit
konnte die Organisationsleitung flexibel auf das pandemische       Hilfe einer App zu realisieren. Ein flächendeckendes drahtloses
Geschehen eingehen, indem sie die Gruppengröße veränderte          Hochschulnetzwerk ist erforderlich, denn ohne die technischen
und an das vorherrschende Hygienekonzept anpasste. Die Grup-       Voraussetzungen wäre die innovative Erkundung kaum möglich
pen wurden nach Studiengangzugehörigkeit gebildet, um die          gewesen. Ferner zählt das automatisierte Versenden der Zu-
Inte­gration innerhalb dieser Peer-Gruppe zu vertiefen, Freund-    gangsdaten zum Hochschulnetzwerk zu Beginn des Studiums zu
schaftskontakte zu ermöglichen, informelle Netzwerke zu grün-      den Erfolgsfaktoren, weil die Teilnehmenden dadurch technisch
den und die Identifikation mit dem eigenen Studiengang zu stär-    vorbereitet waren.
ken. Für die während der Campus-Rallye gesammelten                 3) Supportfaktor:
Spielpunkte gab es verschiedene Preise zu gewinnen. Die positi-    Den Studienanfänger*innen standen zu Beginn der Campus-
ven Rückmeldungen der Studierenden bestätigen, dass die Ziele      Rallye und während der Durchführung STEP-Koordinator*innen
dieses neuen Formates erreicht wurden.                             als Ansprechpersonen zur Verfügung; sie unterstützten bei In-
                                                                   stallations- sowie Supportfragen rund um das Thema „App“. Zu-
                                                                   sätzlich konnten Studierende sich bei Fragen und Problemen an
                                                                   den Info-Point der Orientierungswochen wenden.

  15                                                                             Ziele       Gemeinsam Wirken         Maßnahme und Formate         Gemeinsam Wirken in der Praxis       Nachhaltigkeit
WISSENSCHAFTLICHES DENKEN                                           THEMA

UND AGIEREN                                                         » Vermittlung von Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens
                                                                    » Darstellung des Arbeitsprozesses als leicht merkbare, sich
                                                                      wiederholende Arbeitsschritte
Wissenschaftliches Denken und Agieren ist eine wesentliche Fä-      » Hinleiten zu in den Hochschulen bestehenden                           So entstanden an den drei Hochschulen unterschiedliche kurze
higkeit, die man sich durch ein Studium aneignet und trainieren       ­Unterstützungsangeboten                                              Veranstaltungsformate, die jeweils in der Studieneingangspha-
kann, und gleichzeitig ein wichtiges Werkzeug sowie die Grund-                                                                              se und dort bereits bestehenden Veranstaltungsreihen platziert
lage für ein erfolgreiches Studium. Dennoch ist die Vermittlung     NOTWENDIGKEIT                                                           werden konnten. Ziel dieser Vorträge oder Kurzworkshops ist die
dieses Werkzeugs in kompakter Form gleich zu Beginn des             » keine flächendeckende, curriculare Verankerung des Themas             Vermittlung von Grundkenntnissen, Tipps und Tricks zum wis-
Studiums in vielen Studiengängen nicht curricular verankert. In       am Studienstart                                                       senschaftlichen Arbeiten. Dabei wurde darauf geachtet, dass
fachinhaltlichen Veranstaltungen wird das Thema zwar gestreift,     » wissenschaftliches Arbeiten als wesentliches Werkzeug für ein         die vermittelten Kenntnisse fächerübergreifende Gültigkeit ha-
doch es bleiben Unsicherheiten und Anwendungsängste bei den           erfolgreiches Studium                                                 ben und wissenschaftliches Arbeiten als ein erlernbarer Prozess
Studierenden. Auch an den kooperierenden Hochschulen der            » Beitrag zu einem erfolgreichen Onboarding von ­Studierenden           immer gleich ablaufender Schritte erfahrbar ist. Zugleich wurde
Maßnahme AWiDA ist die Vermittlung wissenschaftlicher Kern-           und zu akademischer Integration                                       für jeden Schritt auch aufgezeigt, welche Akteure und Unterstüt-
kompetenzen zu Studienbeginn nicht in allen Fächern für die                                                                                 zungsangebote innerhalb der Hochschulen bei Schwierigkeiten
Studierenden sichtbar, selbst wenn sie natürlich Teil der ange-     ZIELE                                                                   in Anspruch genommen werden können (Lotsenfunktion). Das
botenen Lehrveranstaltungen sind: Die Studierenden sind noch        » Schaffen eines niederschwelligen Angebotes zu ­Studienbeginn          ermöglichte eine einfache Anbindung an die schon bestehenden
nicht ausreichend sensibilisiert, um die Relevanz des Themas          und darüber hinaus                                                    Angebote in Form einer sinnvollen Ergänzung, statt Doppelstruk-
wissenschaftliches Arbeiten zu erkennen.                            » Entwickeln eines leicht an verschiedene Formate ­anpassbaren          turen zu schaffen. Zugleich konnten die neuen Studierenden
                                                                      Toolkits, das von zentraler Stelle oder von den Fächern               durch diese Verknüpfung von Arbeitsschritten und die Vorstel-
Zu genau jener Sensibilisierung gleich zu Beginn des Studiums         gleichermaßen genutzt und an eigene ­Bedürfnisse angepasst            lung der wesentlichen Ansprechpersonen rund ums wissen-
trägt AWiDA bei: Die Maßnahme hat ein von zentraler Stelle (z. B.     werden kann                                                           schaftliche Arbeiten gleich zu Studienbeginn die breiten Bera-
den Zentralen Studienberatungen) geschaffenes Einstiegsange-        » Hervorheben der Bedeutung des Themas als grund­legendes               tungsnetzwerke innerhalb der Hochschule kennenlernen.
bot etabliert, das vor den ersten fachinhaltlichen Lehrveranstal-     Werkzeug im Studium (Handlungsfeld ­Wissenschaftlich Denken
tungen stattfindet und damit niedrigschwellig zugänglich ist.         und Agieren)
                                                                    » Minimieren von Berührungsängsten mit dem ­Thema vonseiten
                                                                      der Studierenden (Handlungsfeld ­Akademische und soziale
                                                                      Integration)

                                                                    ANSATZ
                                                                    » fächerübergreifender Ansatz
                                                                    » möglichst allgemein gehaltene Schritt-für-Schritt Anleitung, die
                                                                      leicht verständlich ist und zugleich leicht in die verschiedensten
                                                                      Fächerkulturen integriert werden kann
                                                                    » Lotsenfunktion besseres Sichtbarmachen von bereits an HS
                                                                      bestehenden Unterstützungsangeboten

  16                                                                              Ziele          Gemeinsam Wirken             Maßnahme und Formate        Gemeinsam Wirken in der Praxis      Nachhaltigkeit
Zusätzlich zu den neuen Veranstaltungen, die bestehende For-
                                              mate ergänzen und bekannt machen, haben sich alle Hochschu-
                                              len für den Aufbau von Webseiten oder Selbstlernräumen zum
                                              Thema wissenschaftliches Arbeiten entschieden. Diese stehen
                                              somit nicht nur den Erstsemesterstudierenden, sondern auch
                                              Studierenden aus höheren Fachsemestern zur Verfügung. Die
                                              allgemeinen Informationen rund ums wissenschaftliche Arbeiten
                                              bilden eine Blaupause, sowohl für die erste Auseinandersetzung
                                              mit dem Thema als auch für eine Wiederauffrischung von Wis-
                                              sen im späteren Studienverlauf. Neben einer Beschreibung der
                                              einzelnen Schritte gibt es für jeden Abschnitt auch Verlinkungen
                                              auf weiterführende Angebote innerhalb der Hochschulen. Damit
                                              erfüllen diese Webseiten und/oder Selbstlernkurse erneut eine
                                              Lotsenfunktion. Studierende haben somit einen dauerhaft abruf-
                                              baren Wegweiser, in dem sie sofort erkennen können, welche
                                              Akteure und Angebote ihnen bei Schwierigkeiten mit dem wis-
                                              senschaftlichen Arbeiten zur Verfügung stehen. Insofern stellen
                                              die Homepages/Selbstlernräume wichtige Ankerpunkte dar, um
                                              die vielfältigen Beratungs- und Veranstaltungsangebote aufzuzei-
                                              gen. Das erhöht an sehr zentraler Stelle die Sichtbarkeit dieser
                                              bestehenden Angebote.

17   Ziele   Gemeinsam Wirken   Maßnahme und Formate        Gemeinsam Wirken in der Praxis      Nachhaltigkeit
TU DORTMUND: METHODENKOFFER                                                                                                              THEMA
­WISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND ARBEITEN                                                                                                  » wissenschaftliches Arbeiten als einfach erlernbares Werkzeug
                                                                                                                                           fürs Studium erfahrbar machen
Vom ersten Semester an sind die neuen Studierenden in einer                                                                              » Schritt-für-Schritt-Anleitung
anfangs nur schwer fassbaren Art gefordert, im Studium ver-                                                                              » Aufzeigen von Unterstützungsangeboten und b
                                                                                                                                                                                     ­ eratenden
mitteltes Wissen auf eine bestimmte Weise zu verknüpfen; sie                                                                               Akteuren zu dem Thema
müssen eine auf den Kriterien des wissenschaftlichen Denkens
und Arbeitens basierende vernetzende Perspektive annehmen.                                                                               NOTWENDIGKEIT
Zugleich kann das Themenfeld wissenschaftliches Arbeiten                                                                                 » weniger akademische Vorprägung und heterogene
diffuse Ängste auslösen, da sie noch nicht überblicken, was das                                                                            ­Leistungsniveaus bei heutigen Studienanfänger*innen
genau bedeutet und warum diese Fähigkeiten im Studium eine                                                                               » Existenz diffuser Ängste rund um das Thema ­Vermindern
so wichtige Rolle spielen. Auch die Frage „Wann muss wissen-                                                                               durch Platzieren verschiedener Angebote zu Beginn des
schaftliches Arbeiten wie angewandt werden?“ löst Verunsiche-                                                                              Studiums
rungen aus.
                                                                                                                                         ZIELE
Um Studierende von Anfang an für das Themenfeld zu sensi-                                                                                » Ängste abbauen und grundlegende Kenntnisse zum Hand-
bilisieren, wurde an der TU Dortmund zusätzlich zu dem in der                                                                              werkszeug wissenschaftliches Arbeiten vermitteln
Zentralen Studienberatung angesiedelten Kurzvortrag in der Stu-                                                                          » erfolgreicher Umgang mit wissenschaftlichen Problemstellun-
dieneingangsphase ein Methodenkoffer entwickelt, der aus ver-                                                                              gen (sowohl fürs Studium als auch für späteren Beruf und als
schiedenen flexibel einsetzbaren Bausteinen besteht. Er enthält                                                                            Teil gesamtgesellschaftlicher Verantwortung)
» ein Kurzvortragsformat
» verschiedene Workshop-Formate mit unterschiedlichem             Der Methodenkoffer bietet eine detaillierte Anleitung, mit der wis-    ANSATZ
   Detailgrad und Zeitumfang                                      senschaftliches Arbeiten in verschiedene, immer gleiche Schritte       » Bereitstellen eines Baukastens verschiedener Angebote zum
» Kursmaterialien (z. B. Arbeitsblätter) und                      unterteilt und erfahrbar gemacht werden kann. Er soll helfen, bei        Thema wissenschaftliches Arbeiten für die Fächer, sodass
» eine interaktive Infografik mit einer Kurzanleitung der         Studierenden Berührungsängste mit dem Thema wissenschaftli-              eigene Anpassungen möglich sind
   ­wesentlichen Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens.       ches Arbeiten abzubauen. Wenn wissenschaftliches Arbeiten als          » breite Streuung der Schritt-für-Schritt-Anleitung
                                                                  ein einfach nachvollziehbarer Prozess dargestellt wird, der sich       » Studierenden die allgemeine Bedeutung von ­wissenschaftlicher
                                                                  in immer gleiche Schritte herunterbrechen und so leicht verin-           Grundbildung erfahrbar machen
                                                                  nerlichen lässt, kann dies Verunsicherungen mindern. Zugleich
                                                                  sehen Studierende, dass es immer Ansprechpersonen und viel-
                                                                  fältige Unterstützungsangebote gibt, falls man in diesem Prozess      Der Methodenkoffer wurde so konzipiert, dass er in die Fächer
                                                                  doch mal ins Stolpern gerät.                                          hinein übertragbar ist und verschiedene Akteure innerhalb der
                                                                                                                                        Hochschule ihn nutzen können. Er besteht aus einzelnen Bau-
                                                                                                                                        steinen, die von den Fächern und Fachschaften entweder über-
                                                                                                                                        nommen oder individuell angepasst werden können. Die Ein-
                                                                                                                                        bindungsmöglichkeiten innerhalb des Student-Life-Cycles sind
                                                                                                                                        dementsprechend vielfältig.

  18                                                                             Ziele        Gemeinsam Wirken          Maßnahme und Formate          Gemeinsam Wirken in der Praxis          Nachhaltigkeit
Sie können auch lesen