AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN - ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCH SCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
technische universität dortmund AKADEMISCHE INTEGRATION UND WISSENSCHAFT LICHES DENKEN UND AGIEREN ERFAHRUNGEN UND EMPFEHLUNGEN AUS DER HOCHSCHULÜBERGREIFENDEN ARBEIT VON TU DORTMUND, FH DORTMUND UND HOCHSCHULE RUHR WEST IM RAHMEN VON RUHRFUTUR
INHALT GRUßWORT .................................................................................................................................... 3 EINLEITUNG ................................................................................................................................... 4 ZIELE DIE HANDLUNGSFELDER.................................................................................................................... 6 GEMEINSAM WIRKEN HOCHSCHULÜBERGREIFENDE ZUSAMMENARBEIT................................................................................ 8 MAßNAHME UND FORMATE BEISPIELE AUS DER P RAXIS.............................................................................................................. 9 AKADEMISCHE INTEGRATION ............................................................................................................ 9 HOCHSCHULE RUHR WEST: ERKLÄRFILME IN DER STUDIENEINGANGSPHASE ....................................... 11 FH DORTMUND: LERNPARTNERBÖRSE/DER DIGITALE CAMPUS IN ILIAS................................................ 13 HOCHSCHULE RUHR WEST: APP-GESTÜTZTE CAMPUS-RALLYE........................................................... 14 WISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND AGIEREN................................................................................. 16 TU DORTMUND: METHODENKOFFER W ISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND ARBEITEN............................. 18 FH DORTMUND: HOCHSCHULDIDAKTISCHE WEITERBILDUNGEN .......................................................... 20 GEMEINSAM WIRKEN IN DER PRAXIS ERGEBNISSE DER Z USAMMENARBEIT .............................................................................................. 21 NACHHALTIGKEIT ERFOLGE SICHERN......................................................................................................................... 22 IMPRESSUM.................................................................................................................................. 24 2 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
EINE GEMEINSAME MASSNAHME DER auch zwischen den drei Partnerhochschulen. Es half, unterschied- liche strukturelle Rahmenbedingungen an den Hochschulen zu TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DORTMUND, überwinden und den Blick auf die gemeinsam gesteckten Ziele zu richten. FACHHOCHSCHULE DORTMUND UND Wir freuen uns sehr, Ihnen die Ergebnisse und Erfahrungen der HOCHSCHULE RUHR WEST IM RAHMEN DER rund dreijährigen Maßnahme in dieser Publikation präsentieren zu dürfen. Zielgruppe sind Akteure im hochschulischen Bereich, BILDUNGSINITIATIVE RUHRFUTUR die sich mit dem Thema Studieneingangsphase, akademische Integration und wissenschaftliches Denken und Arbeiten im Stu- dienverlauf befassen. Unser Wunsch ist es, dass diese Publika- tion allen Leser*innen Inspiration und praktische Hinweise für GRUßWORT eine gelingende Gestaltung der Studieneingangsphase bietet. Zugleich verdeutlicht sie, wie aus einem gemeinschaftlichen Vor- AWiDA gehen heraus Entwicklungen an drei Hochschulen vollzogen werden können. Daran werden wir auch in künftigen Aktivitäten Akademische Integration und W issenschaftliches gemeinsam anknüpfen! Denken und Agieren Was brauchen junge Menschen, um den Übergang von der um, die Gelingensbedingungen für eine akademische und sozia- Schule zur Hochschule zu meistern? Welche Rahmenbedin- le Integration in die Hochschulwelt zu verbessern. Die Komplexi- gungen erleichtern ihnen das Ankommen? Was hilft ihnen, sich tät des Vorhabens bestand darin, die verschiedenen Angebote akademisch und sozial in den Hochschulalltag zu integrieren? zu erfassen und zu einem roten Faden zusammenzuführen. Im Um gemeinsam Antworten auf diese Fragen zu finden und mehr Dialog mit den zentralen Einrichtungen galt es zunächst, einen Bildungsgerechtigkeit im Ruhrgebiet zu schaffen, haben drei Überblick über die Angebote der Studieneingangsphase und im Hochschulen – die TU Dortmund, die FH Dortmund und die Studienverlauf zu gewinnen. Von immenser Bedeutung war fer- Hochschule Ruhr West – 2019 eine groß angelegte Maßnahme ner der Austausch mit den Fachbereichen und Fakultäten. Prof. Dr. Tamara Appel Prof. Dr. Wiebke Möhring gestartet: „AWiDA – Akademische Integration und Wissenschaft- Fachhochschule Dortmund Technische Universität Dortmund liches Denken und Agieren“. Mit Unterstützung der Bildungsin- Prorektorin für Lehre und Studium Prorektorin Studium itiative RuhrFutur möchten sie Studienanfänger*innen und Stu- Die Zusammenarbeit der Hochschulen und das gegenseitige Über- dierende unabhängig von ihren fachlichen Schwerpunkten auf tragen der Ergebnisse prägten die Maßnahme. Sie folgte dem das System „Hochschule“ vorbereiten. Ansatz „Gemeinsam Wirken“ der Bildungsinitiative RuhrFutur: Akteure aus unterschiedlichen Bereichen vernetzen sich, formu- Die Maßnahme fußte auf den Säulen „Akademische Integration“ lieren verbindliche Ziele und vervielfachen so die Wirkung ihres Prof. Dr.-Ing. Susanne Staude Dr. Oliver Döhrmann sowie „Wissenschaftliches Denken und Agieren“. Während sich Handelns. Dieses Prinzip bildete die dritte Säule der Maßnahme. Hochschule Ruhr West RuhrFutur die Partnerhochschulen im ersten Handlungsfeld auf Angebote Das „Gemeinsam Wirken“ erfolgte auf inhaltlicher und organisato- Präsidentin Geschäftsführer in der Studieneingangsphase konzentrierten, ging es ihnen im rischer Ebene sowohl innerhalb der Hochschulen zwischen unter- Handlungsfeld „Wissenschaftliches Denken und Agieren“ dar- schiedlichen Bereichen, Interessengruppen und Standorten als 3 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
EINLEITUNG » THEMA » akademische Integration, die sowohl soziale als auch fachliche Komponenten beinhaltet Für Hochschulen ist es eine komplexe Herausforderung, das An- Der Erwerb und die Entwicklung [wesentli » Integration in Abläufe, Denk- und Handlungsmuster der kommen ihrer Studierenden s o zu gestalten, dass Bildungsbio- akademischen Welt/Hochschulwelt cher Grundkompetenzen] kann für Studierende grafien erfolgreich fortgeführt werden können. » klären der eigenen Rolle/Habitusfindung der neuen eine Herausforderung darstellen, wenn in den Studierenden, Identifikation mit dem Studium erreichen, Der Übergang von der Schule zur Hochschule und die damit Lehrveranstaltungen der Hochschulen der Fokus Lernmotivation fördern und Lernstrategien an die Hand geben einhergehenden inhaltlichen, personalen, sozialen und organi- eher auf der Praxisausrichtung/die Berufsfähig satorischen Veränderungen sind vielen Studienanfänger*innen NOTWENDIGKEIT keit gerichtet ist oder aber diese Kompetenzen nicht bewusst. Darüber hinaus bringt der positive Trend einer » geringere akademische Vorprägung und heterogene zunehmenden Anzahl an Erstakademiker*innen, die ein Stu- für die Bewältigung des Studiums als gegeben Leistungsniveaus der heutigen Studienanfänger*innen dium aufnehmen, neue Herausforderungen bei der Gestaltung vorausgesetzt werden. » stärkerer Handlungsbedarf durch die an Hochschulen der Übergänge in die Hochschule mit sich. Hochschulen sind ungünstige Betreuungsrelation und digitale Studieneinstiegs- mehr denn je gefordert, die Angebote der Studieneingangsphase aus: Thielsch, A.; Wiemer, M.: Wie kommen Studierende zur Wissen und Lehrformate aufzufächern. Auf diese Weise können sie einer Studierenden- schaft? – Praxiserfahrungen und Anhaltspunkte, in: Heiner, Matthias schaft begegnen, die sich durch ihre besondere Heterogenität (Hrsg.): Was ist „Gute Lehre“? Perspektiven der Hochschuldidaktik. ZIELE – vor allem im Hinblick auf die Bildungsbiografien und somit die Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag (2016), S. 275-283. » gelingenden Einstieg ins Studium/erfolgreiches Studium fördern Lern- und Lehrvoraussetzungen – auszeichnet. Durch ein zu- » erfolgreicher Umgang mit wissenschaftlichen Problem sätzliches Auffächern der Angebote und ein gezieltes Ergänzen Hier setzt AWiDA an: Bereits bestehende Unterstützungsstruk- stellungen (sowohl fürs Studium als auch für späteren Beruf von Handlungsbausteinen bei bestehenden Angeboten gelingt turen und Angebote an den beteiligten Hochschulen sollen für und als Teil gesamtgesellschaftlicher Verantwortung) es, inklusive Zugänge zu schaffen. Studieninteressierte und Studierende in der Eingangsphase » Förderung der Fähigkeit Studierender, Probleme/Widersprüche/ präsenter positioniert und durch weitere Bausteine ergänzt wer- Zielkonflikte zu erkennen und deren Konsequenzen zu den. Durch das Entwickeln und Implementieren von einzelnen evaluieren sowie Lösungsansätze zu erarbeiten Angeboten werden sowohl Studierende als auch Lehrende und Mitarbeitende der beteiligten Fachdisziplinen, zentralen Arbeits- ANSATZ bereiche (z. B. Zentrale/Allgemeine Studienberatung, Career Ser- » fächer- und bereichsübergreifender Ansatz vice/Schreibzentrum) und Einrichtungen (z. B. Bibliothek) für die » bestehende Bausteine für die Studienvorphase und den Bedeutung akademischer und sozialer Integration sensibilisiert. Studieneinstieg (Unterstützungsangebote und hilfreiches Ein begleiteter Studieneinstieg hilft, Hürden abzubauen sowie Lehrangebot) zu einem roten Faden verbinden, wo nötig Ängste zu nehmen, und erhöht dadurch die Chancen auf einen ergänzen und stärker sichtbar machen erfolgreichen Studienabschluss. » Studierenden die allgemeine Bedeutung wissenschaftlicher Grundlagen und den Umgang damit vermitteln » die Kooperation innerhalb der Hochschulen sowie zwischen den beteiligten Hochschulen fördern (Ansatz „Gemeinsam Wirken“) 4 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
WAS BEDEUTET DAS KONKRET? Mit Blick auf Studieninteressierte, Studienanfänger*innen und Studierende bedeutet dies, Angebote zu finden, um sie bei der eigenen Rollenklärung und Habitusfindung in der neuen Lebens- welt Hochschule zu unterstützen. Eine weitere Zielgruppe innerhalb der Maßnahme AWiDA sind BESONDERE ROLLE DER PROJEKTKOORDINATOR*INNEN darüber hinaus die Lehrenden sowie (Studiengangs-)Koordi- Entscheidend für die positiven Ergebnisse war die Koordinierungsebene, auf der die Projektkoordinator*innen natoren*innen und -Manager*innen innerhalb der einzelnen (etwa ½ VZÄ pro Hochschule) kontinuierlich miteinander in Verbindung standen. Ohne sie wäre die Maßnahme Fachbereiche/Fakultäten, in denen die akademische Integration nicht in der geleisteten Form umsetzbar gewesen. vornehmlich erfolgt. Denn akademische Integration geschieht in der Interaktion und im Austausch in Lehrveranstaltungen und Konkret galt es zum einen, die Elemente der Maßnahmen innerhalb der Hochschulen zu bündeln und weiterzufüh drumherum. Die Lehrenden sind daher wichtige Kompetenz- ren. Hierfür mussten zwischen den einzelnen Akteuren der jeweiligen Hochschule Brücken geschlagen werden. träger*innen innerhalb der jeweiligen Fächer. Durch Austausch, Zum anderen wurden die Konzepte auf Übertragbarkeit geprüft, hochschulübergreifend abgestimmt und umge Feedback, Partizipation und klar formulierte Lehr-/Lernziele leis- setzt. Dafür war es wichtig, sich über die gesamte Laufzeit der Maßnahme kontinuierlich und intensiv über beste ten sie einen wichtigen Beitrag zur akademischen Integration der hende Erfahrungen, erzielte Ergebnisse und gewonnene Erkenntnisse auszutauschen. Die Gemeinsamkeiten und Studierenden. In diesem Sinne bestand ein Ziel der Maßnahme Unterschiede der Hochschulen galt es bei den Empfehlungen zur Umsetzung der Maßnahme zu berücksichtigen. darin, die Fächer mit neuen Ideen, Strukturen und Vernetzungen Die Zusammenarbeit der einzelnen Akteure innerhalb der jeweiligen Hochschule sowie die hochschul(typ)über sowie aufbereitetem Material zu unterstützen. greifende Kooperation waren für die Umsetzung von AWiDA zentral. Die folgenden Kapitel skizzieren zunächst die Ausgangslage Dafür musste das Handlungsfeld „Gemeinsam Wirken“ aufgebaut und vor Ort geführt werden. Es umfasste Auf und stellen die drei Handlungsfelder Akademische Integration, gaben wie das Moderieren der einzelnen Netzwerkformate und das Koordinieren der Aufarbeitung und Sicherung Wissenschaftliches Denken und Agieren sowie Gemeinsam Wir- der Ergebnisse ebenso wie die Verantwortung dafür, alle relevanten Akteure an der jeweiligen Hochschule in die ken vor. Da die verschiedenen Handlungsfelder auf der Hand- Abläufe einzubinden. Bei den regelmäßigen Reflexions- und Steuerungsgruppentreffen auf allen Ebenen („Round lungsebene nicht komplett losgelöst voneinander zu betrachten Tables“) wurden nicht nur Erfahrungen ausgetauscht und Prozesse abgestimmt. Die spezifische Gruppenzusam sind, wird bei der Beschreibung der einzelnen Angebote und mensetzung trug vielmehr ganz entscheidend zum Gelingen des Veränderungsprozesses in den adressierten Stu Formate auf eine Zuordnung zu den jeweiligen Feldern ver- dienphasen bei: Strategische Planung und konkrete Maßnahmen waren unmittelbar aufeinander bezogen und zichtet. AWiDA knüpft an verschiedene bestehende Strukturen konnten im Miteinander der drei Hochschulen in einem anspruchsvollen und zugleich vertrauensvollen diskursi und Angebote an, die im Rahmen der Maßnahme miteinan- ven Raum ausgeleuchtet werden. In diesen Runden wurde einerseits die gemeinsame Verantwortung unmittelbar der vernetzt und erweitert wurden. Dies erforderte eine enge erfahrbar, andererseits bestärkten sie die Veränderungsentscheidungen und drittens gaben sie einen geschützten Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure innerhalb der Raum für die Reflexion über die einzelnen Maßnahmen. Hochschule. Die Projektkoordinator*innen spielten in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle. 5 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
ZIELE DIE HANDLUNGSFELDER Die Maßnahme AWiDA war von Beginn an in drei Handlungsfelder unterteilt, in denen verschiedene Ziele im Fokus der Arbeit standen: AKADEMISCHE INTEGRATION WISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND AGIEREN GEMEINSAM WIRKEN Für jedes dieser Handlungsfelder wurden unterschiedliche Schwerpunkte identifiziert. In der praktischen Umsetzung zeig- te sich schnell, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Themen fließend sind, sodass diese nachstehend nicht als star- re Arbeitsbereiche gesehen werden können, sondern vielmehr Strukturelemente für die Entwicklung der Maßnahme und gleich- zeitig Zielsetzung sind. An dieser Stelle erscheint es hilfreich, die einzelnen Handlungs- felder kurz zu skizzieren: 6 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
AKADEMISCHE WISSENSCHAFTLICHES DENKEN GEMEINSAM INTEGRATION UND AGIEREN WIRKEN Das Handlungsfeld Akademische Integration umfasst Ange- Im Handlungsfeld Wissenschaftliches Denken und Agieren Die Zusammenarbeit der kooperierenden Hochschulen bote und Formate (Veranstaltungen, Workshops), die bereits liegt der Schwerpunkt auf einer ausführlichen und detaillier- Hochschule Ruhr West, TU Dortmund und FH Dortmund im Prozess der Studienorientierung relevant sind und mit ten Vermittlung der vielfältigen Aspekte des wissenschaftlichen basiert auf dem Ansatz des Gemeinsamen Wirkens. Das dem Einstieg in das Hochschulleben zunehmend an Bedeu- Denkens und Handelns. Um bereits bestehende Elemente und fachliche Einbetten des Themenfeldes Akademische Integ- tung gewinnen. Hier bekommen Studierende wichtige Infor- Formate besser sichtbar zu machen und ergänzende Formate ration in Studiengänge kann das frühzeitige Ausbilden einer mationen zu den Fragen: „Wie sieht meine Rolle als Studie- in diesem und für dieses Handlungsfeld zu entwickeln, ist es individuellen Fachidentität fördern. rende*r im neuen Kontext Hochschule aus?“, „Was sind die wichtig, die Thematik bei Lehrenden an den jeweiligen Hoch- Unterschiede zwischen dem bekannten System Schule und schulen stärker zu platzieren. Im Vordergrund stehen die Entwicklung einer gemeinsamen dem neuen System Hochschule?“ Zielsetzung, die Abstimmung der Arbeitsprozesse und eine Ziel ist es, wissenschaftliches Denken und Agieren durch kontinuierliche Kommunikation untereinander ebenso wie Wenn bereits in den Phasen der Studienorientierung und Kompetenzerwerb als roten Faden im Studienverlauf erfahrbar die Einbindung weiterer Akteure. des Studieneingangs für die Bedeutung der akademischen zu machen. Die Lehrenden leisten als Multiplikatoren*innen Integration sensibilisiert wird und diese fachlich in den je- und Expert*innen auf ihrem Gebiet einen wichtigen Beitrag. weiligen Studiengang eingebettet ist, fördert dies die umfas- sende akademische Integration im weiteren Studienverlauf. Es wird leichter, schon früh eine individuelle Fachidentität auszubilden. Ein wesentliches Ziel der Maßnahme ist die bessere Integration von neuen Studierenden in das System Hochschule. Dabei wird auch der Aspekt der sozialen Integration von vornherein mitgedacht, es geht also sowohl um die Förderung der intellektuellen Entwicklung Studie render (mit einem Fokus auf wissenschaftlichem Denken und Agieren), als auch um die Unterstützung bei der Vernetzung der neuen Studieren den mit anderen studentischen Peers und Hochschulmitgliedern. Um diese Ziele zu erreichen, werden alle im Rahmen der Maßnahme AWiDA entstandenen Angebote als Teile eines erfolgreichen studen tischen Onboarding-Prozesses verstanden. Dieses Konzept stammt aus dem Personalmanagement und meint die erfolgreiche Eingliede rung neuer Mitarbeitender. Der Onboarding-Prozess wird hier als ein ebensolches Angebotsportfolio verstanden, das neue Studierende bei einem erfolgreichen Einstieg in ihr Studium unterstützt. 7 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
GEMEINSAM WIRKEN HOCHSCHULÜBER GREIFENDE ZUSAMMENARBEIT Die kontinuierliche Kommunikation untereinander und die damit einhergehende Abstimmung der Arbeitsprozesse waren nicht nur Hauptmerkmale der Zusammenarbeit, sondern auch we- sentlich für die erfolgreiche Entwicklung, Implementierung und WAS IST „GEMEINSAM WIRKEN“? Dieses Verständnis und die Umsetzung von Gemeinsam Wirken Übertragung von Angeboten und Formaten. Komplexe Aufgaben wie die nachhaltige Veränderung von Abläufen an sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit Hochschulen – hier die Betreuung von Studierenden beim Studienstart der Hochschulen und Grundlagen für die parallele oder späte- Als besonders wertvoll erwiesen sich die wöchentlichen hoch- und im ersten Studienjahr – lassen sich nur erfolgreich bewältigen, wenn re Übertragung an Dritte, sowohl in der eigenen Hochschule als schulübergreifenden Jours fixes auf Koordinationsebene. Hier alle relevanten Akteure daran mitwirken. Aus diesem Grund orientiert auch darüber hinaus. Durch die Zusammenarbeit können die konnten unterschiedliche Perspektiven auf gleiche Fragestellun- sich die Arbeit in der Maßnahme AWiDA am Ansatz „Gemeinsam Wir beteiligten Hochschulen ihre unterschiedlichen Beiträge effektiv gen zusammengeführt und methodische Aspekte diskutiert und ken“ („Collective Impact“). Das in den USA entwickelte Konzept setzt bündeln. Gemeinsam Wirken spiegelt des Weiteren die Grund- berücksichtigt werden. Bereits vorhandenes Wissen und Erfah- darauf, Akteure aus unterschiedlichen Bereichen durch Vernetzung zu philosophie der Bildungsinitiative RuhrFutur wider. rungen wurden so hochschulübergreifend geteilt und konnten sammenzubringen, sie zur Formulierung verbindlicher gemeinsamer Zie bei der Weiterentwicklung von Formaten in der eigenen Hoch- le zu motivieren und die Wirkung ihres Handelns so zu vervielfachen. schule genutzt werden. Das Gelingen des Collective-Impact-Ansatzes ist bei AWiDA an be stimmte Faktoren geknüpft. Sie bilden die Voraussetzungen für die er Im zweiten Maßnahmenjahr 2020 wurden unterschiedliche folgreiche Arbeit der Maßnahme und das Zusammenwirken der Partner: Schwerpunkte und Angebote in den drei Hochschulen ent- wickelt. Einige Formate und Handlungsansätze wurden dann » Die beteiligten Hochschulen verständigen sich auf eine gemeinsame zwischen den Kooperationspartnern durch das Bereitstellen von Agenda und gemeinsame Ziele. Unterlagen (Präsentationen) weitergegeben und für die eigene » Die einzelnen Angebote verstärken und ergänzen sich gegenseitig; Hochschule weiterentwickelt. Durch das Teilen aller relevanten dabei stehen langfristige systemische Veränderungen im Vordergrund Unterlagen über die Cloud Sciebo hatten die Partner jederzeit die (und nicht nur die Umsetzung kurzfristiger Projekte). Möglichkeit, Einblick in die Arbeit der jeweils anderen Hochschu- » Institutionen- und sektorenübergreifende Netzwerke werden gezielt len zu erhalten. Die Impulse der hochschulübergreifenden Zu- verstärkt und ausgebaut; so wird eine kontinuierliche Kommunikation sammenarbeit konnten auch hochschulintern für das Gemein- zwischen den Partnern und über die gemeinsamen Aktivitäten der same Wirken genutzt werden. So konnten einige der Formate Partner sichergestellt. bereits an andere Akteure in den Hochschulen weitergegeben » Es gibt eine starke und aktive Koordination, die alle Aktivitäten der oder angebunden werden, was die Chancen auf Nachhaltigkeit Maßnahme begleitet und unterstützt. über den Maßnahmenzeitraum hinaus erhöht. 8 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
MASSNAHME UND FORMATE THEMA BEISPIELE AUS DER » Vermittlung von wesentlichen Informationen für die eigene Rollenfindung als Studierende PRAXIS » Beantwortung verschiedener Kernfragen: „Wie funktioniert Hochschule?“, „Welche Spielregeln gelten an der Hochschule?“, AKADEMISCHE INTEGRATION „Was sind die Unterschiede zwischen Schule und Hochschule und was bedeutet das für mich?“, „Welche Rolle habe ich als Für alle an AWiDA beteiligten Hochschulen gilt, Akademische Integration wird in der Maßnahme als gelingen- Studierende*r?“ und „Welche Fertigkeiten sind von mir gefordert?“ dass sich die Akteure schon lange vor Maß der Übergang von der Schule zur Hochschule verstanden und nahmenbeginn der Bedeutung des Studienein- schließt somit den Rollenwechsel von Schüler*innen zu Studie- NOTWENDIGKEIT stiegs für neue Studierende bewusst waren und renden ein. Um diesen zu unterstützen, sollte möglichst frühzei- » Schwierigkeiten beim Übergang ins Studium bei vielen Studien- tig ein Einblick in das System Hochschule, das Verständnis von anfänger*innen; Klarstellen der wesentlichen Hintergrund- dass sie bereits entsprechende Ideen, Konzepte fragen, Spielregeln und der eigenen Rolle für ein erfolgreiches Wissenschaft und der eigenen Fachdisziplin gegeben werden. und Formate für einen begleiteten Einstieg um- Gleichsam wichtig sind auch ein Überblick und eine Heranfüh- Onboarding gesetzt hatten. Das erhoffte Ziel und der Mehrwert rung an die notwendigen und erlernbaren Studierkompetenzen. » trägt zur Schärfung des Verständnisses des akademischen von AWiDA liegen darin, dass die Maßnahme mit Basierend auf einem gemeinsam genutzten Gerüst wurden an Systems und der Förderung der eigenen Studierfähigkeit bei ihren Handlungsfeldern die bestehenden Angebote allen drei Hochschulen bereits bestehende Formate als Grundla- besser vernetzt und sichtbar macht und wo nötig ge genommen, neu miteinander verknüpft, aber auch ergänzen- ZIELE de Formate initiiert. Zugrunde lag der Gedanke, jene Angebote » Schaffen eines niederschwelligen Angebotes in der Phase um ergänzende Bausteine erweitert. Daher sind die der Studienorientierung, zu Studienbeginn (STEP) und darüber besser zu platzieren und sichtbar zu machen, die sowohl in der nachfolgend vorgestellten Maßnahmen und Formate Studienorientierung (mit Schwerpunkt auf Orientierungsangebo- hinaus nur ein Auszug aus einem Bausteine drei Hoch ten für Schüler*innen), als auch beim Studieneinstieg/Studien- » Entwickeln eines leicht anpassbaren Toolkits aus verschie schulen existierenden wesentlich breiteren Portfolio eingangsphase (STEP) und im Verlauf des ersten Semesters be- denen Formaten, die von zentraler Stelle oder von den Fächern deutsam sind. Ziel der so neu entstandenen Formate ist zum gleichermaßen genutzt und an eigene Bedürfnisse angepasst an Unterstützungsangeboten. Im Rahmen dieser einen das Schärfen des eigenen Rollenverständnisses innerhalb werden können Publikation werden einzelne Elemente und Formate des Systems Hochschule und in der Rolle als Student*in. Zum » Sensibilität für das Thema und dessen Bedeutung durch alle beispielhaft in ihrer Umsetzung an einer der Hoch- Akteure innerhalb der Hochschule erhöhen anderen werden Erwartungen sichtbar, die eine Hochschule schulen beschrieben; alle nachfolgenden Beispiele an ihre Studierenden stellt. In diesem Zuge informiert sie auch existieren jedoch bereits in ähnlicher Form auch an über akademische Spielregeln und grundlegende Studierkompe- ANSATZ den anderen Hochschulen oder befinden sich dort tenzen. Insgesamt streben die Akteure dadurch ein begleitetes » fächerübergreifender Ansatz im Aufbau. Onboarding der neuen Studierenden als Teil einer Willkommens- » leicht verständliche Klärung wesentlicher Begrifflichkeiten und kultur der Hochschulen an. deren Bedeutung während des Studiums » Lotsenfunktion – besseres Sichtbarmachen von bereits an HS bestehenden Unterstützungsangeboten, Ansprechpersonen 9 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Die so entstandenen Formate Alle entstandenen Formate lassen sich sowohl als Präsenzver- können an verschiedene Ziel- anstaltungen als auch digital durchführen. Durch die Notwen- gruppen angepasst werden digkeit digitaler Lehre, die sich seit dem Sommersemester 2020 und eignen sich sowohl als entwickelt hat, wurde insbesondere diese Form der Umsetzung Infovorträge als auch als inter- verstärkt vorangetrieben. Es war wichtig, auf die veränderte Si- aktive Workshops mit unter- tuation für Studierende zu reagieren und durch Online-Angebo- schiedlichem Umfang. te sicherzustellen, dass die Studierenden umfänglich informiert und „abgeholt“ werden. Während der Fokus zu Beginn auf der Entwicklung und Weiter- entwicklung entsprechender Formate lag, ging es im zweiten Schritt vor allem um die Übertragbarkeit der Formate in Fakultä- ten/Fächer/Fachbereiche und die Nutzbarkeit für Fachschaften oder Campus-Mentor*innen/-Tutoren*innen. Auf diesem Wege soll es idealerweise zu einem langfristigen Einsatz kommen. Da- her sind die entwickelten Formate in ihrer Grundstruktur stets so allgemein gehalten, dass sie bei Bedarf sehr leicht an die indivi- duellen Bedürfnisse, z. B. von Fächern/Fachkulturen, angepasst werden können. Auch wenn der ursprüngliche Kernfokus auf der Ausgestaltung und Vernetzung von Angeboten zur akademischen Integration lag, so ist die soziale Integration von vornherein implizit als ein wesentlicher Teil akademischer Integration mitgedacht worden. Zugleich wurde im Verlauf der Maßnahme deutlich, dass ein er- folgreiches Onboarding noch genauer auf beide Aspekte fokus- siert sein muss. Die während der Maßnahme eingetretenen pan- demiebedingten Beschränkungen von sozialen Kontakten auf dem Campus und darüber hinaus haben die Notwendigkeit von digitalen Kennenlern- und Vernetzungsmöglichkeiten verdeut- licht. So sind im Zeitraum der Maßnahme verschiedene Formate eines digitalen Onboardings entstanden, von denen einige hier exemplarisch vorgestellt werden. 10 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit
HOCHSCHULE RUHR WEST: ERKLÄRFILME IN DER STUDIENEINGANGSPHASE Aus den Unterschieden im Aufbau sowie in der THEMA Das Vorhaben umfasst zunächst die Konzipierung, die Herstel- Struktur zwischen Schule und Hochschule ergeben » Entwicklung von audiovisuellen Beiträgen, die den Einstieg in lung sowie die ansprechende Implementierung der audiovisuel- das Studium erleichtern sollen len Beiträge in das Außendarstellungsangebot der Hochschule. sich für Studienanfänger*innen Orientierungsprob- » Erklärung wesentlicher Begrifflichkeiten und Tools rund um den Die Beiträge sollen eine pragmatische Orientierung bieten und leme, die den Einstieg erschweren können. Um die Studieneinstieg nützliches Wissen für den Einstieg vermitteln. Die Alltagsprob- Neuankömmlinge bei der Orientierung und Um- leme, die Studierende zu Beginn und im Verlauf des Studiums setzung ihres Studienvorhabens zu unterstützen, NOTWENDIGKEIT haben könnten, wurden in strukturierten Gesprächen mit An- wurden audiovisuelle Beiträge entwickelt. Bei der » Unterschied von akademischen Strukturen und der sprechpersonen identifiziert, die im unmittelbaren Kontakt mit konzeptionellen sowie didaktischen Ausgestaltung schulischen Welt Studierenden stehen. So gewährleistete man eine bedarfsorien- dieser Beiträge stand die Erleichterung des Studien- » Schwierigkeiten beim Übergang ins Studium bei vielen tierte Gestaltung der Videos. Die Wissensvermittlung erfolgt über Studienanfänger*innen Cartoons, die dazu motivieren sollen, das Angebot niedrigschwel- einstiegs im Mittelpunkt. lig anzunehmen. ZIELE Ein Erklärfilm zum Thema: Studieren mit Beeinträchtigung – » Strukturen, Zusammenhänge und Partizipationsmöglichkeiten Bis Ende des Kalenderjahres 2020 sind 20 Videobeiträge zu ver- Nachteilsausgleich innerhalb der Hochschule vereinfacht darstellen schiedenen studienrelevanten Themenbereichen entstanden. » niederschwelliges Angebot in der Phase der Studienorientierung, Bis Mitte des Kalenderjahres 2021 wurden die Arbeiten an vier zu Studienbeginn (STEP) und darüber hinaus schaffen weiteren Videobeiträgen aufgenommen. Die inhaltliche Ausrich- » orts- und zeitunabhängig abrufbaren Wissensspeicher etablieren tung der Beiträge lässt sich in zwei Hauptkategorien einteilen. Die Videobeiträge bieten Hilfestellung in den Bereichen a) digita- ANSATZ le Kommunikation sowie elektronische Selbstverwaltung und b) » fächer- und einrichtungsübergreifender Ansatz Lernen und Zurechtfinden an der Hochschule Ruhr West. » basiert auf didaktischem Modell der Problemorientierung 11 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Die behandelten Themen dienen im gesamten Studienverlauf Zum Gelingen des Vorhabens trugen drei Faktoren bei. Bei der Realisierung der Erklärfilme war es eine zentrale Heraus- zur Unterstützung im Studienalltag. Im Intranet sowie dem hoch- 1) Personeller und finanzieller Faktor: forderung, die komplexen Themenbereiche didaktisch zu redu- schuleigenen YouTube-Kanal stehen den Studierenden die er- Bei der Durchführung standen ausreichend Ressourcen zur Ver- zieren: Inhalte an die unterschiedlichen Wissens- und Sprach- klärenden Videobeiträge dauerhaft zur Verfügung. Die Online- fügung, um die audiovisuellen Beiträge zu erarbeiten, den Ver- stände der Studierenden anzupassen und zeitgleich konstruktive Zugriffszahlen steigen. Sowohl Fachbereiche als auch zentrale antwortlichen erste Entwürfe vorzustellen und letztlich eine ver- Hilfen in den Videobeiträgen aufzuzeigen. Einrichtungen berichten von positiven Veränderungen durch den bindliche Entscheidung zur Produktion der Erklärfilme zu treffen. Einsatz der Erklärfilme in der Studieneingangsphase. 2) Hochschulpolitischer Unterstützungsfaktor: Diese Idee ist auch an den anderen beiden Hochschulen (inner Das Vizepräsidium hat bei der konzeptionellen Entwicklung halb und außerhalb des Rahmens von AWiDA) umgesetzt worden: durch Anregungen sowie seine hochschulpolitische Unterstüt- zung maßgeblich zum Gelingen beigetragen. Es hat mit seiner TU DORTMUND Mitwirkung eine hohe Akzeptanz bei allen Adressat*innen er- » Die Allgemeine Studienberatung stellt sich vor zeugt. Die Offenheit und die damit verbundene Hilfe waren » Erste Schritte nach der E inschreibung zweifelsfrei weitere Erfolgsfaktoren. » Start ins Studium 3) Multiplikatorenfaktor: Die verantwortlichen Akteure waren von der Notwendigkeit sowie FH DORTMUND dem Bedarf überzeugt, so dass sie selbst als Multiplikatoren fun- » Neu im Studium: Tipps für die Vorbereitung gierten. Sie informierten weitere beteiligte Stellen über die Ver- » Das Miteinander von Lehrenden und Studierenden öffentlichung der Videobeiträge, sodass die Verbreitung und die » Studierende berichten Zugriffszahlen ohne zusätzliche finanzielle Mittel stiegen. 12 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
FH DORTMUND: LERNPARTNERBÖRSE/DER DIGITALE CAMPUS IN ILIAS Lernen in Gruppen ist im Rahmen des Studiums von besonderer ILIAS ist die Plattform für digitales Lehren und Lernen an der FH THEMA Bedeutung. Nach der hier zugrunde gelegten Definition akade- Dortmund, zu der alle Studierenden mit Aufnahme des Studiums » Studierende können hier niedrigschwellig miteinander in mischer Integration ist die Interaktion mit Kommiliton*innen eine Zugang haben. Darin liegt ein deutlicher Vorteil, da viele Netz- Kontakt treten wichtige Gelingensbedingung für ein erfolgreiches Studium. Zum werkaktivitäten der Studierenden auf Plattformen stattfinden, die » Motto: Ankommen, kennenlernen, austauschen einen fördert der Austausch die intellektuelle Entwicklung, zum einen zusätzlichen Login oder das Herunterladen einer App er- » (Lern-)Gruppen bilden, finden, beitreten anderen unterstützen Feedback, Kommunikation und Interak- fordern. Als studentischer Bereich bildet die Lernpartnerbörse tion die soziale Integration Studierender. Im Zuge der Einschrän- einen geschützten Rahmen, da Lehrende oder Angestellte der NOTWENDIGKEIT kungen der Corona-Pandemie haben sich die Möglichkeiten zur Hochschule hier keinen Zugriff haben. In einem ersten Schritt » Möglichkeit zum Aufbau eines sozialen Netzwerkes Interaktion durch die digitale Lehre verringert. Wichtige Baustei- können sich Studierende ihrem Fachbereich zuordnen. In Zu- » Kontaktaufnahme zu Kommiliton*innen (insbesondere in Zeiten ne für den Studienstart wie beispielsweise Campus-Rallyes oder sammenarbeit mit studentischen Multiplikatoren (Fachschaften, der Pandemie) Kneipenabende sind ebenso entfallen wie die Möglichkeit, ge- AStA, Studentischen Studienberater*innen) konnte für jeden » keine „Zugangshürden“ durch Installation zusätzlicher Apps/ meinsam herauszufinden, wie ein Studium funktioniert. Um Stu- Fachbereich ein studentisches Forum eingerichtet werden. Die- Programme (ILIAS ist als Lernplattform das tägliche Tool für alle dierenden trotzdem eine Plattform anzubieten, um miteinander ses steht in allen Fachbereichen an erster Stelle (virtueller Emp- Studierenden) in Kontakt zu treten, wurde im November 2020 die Lernpartner- fangstresen). Hier ist es möglich, allgemeine Fragen zu stellen » in Foren Fragen an die Studentische Studienberatung, die börse in der E-Learning-Plattform ILIAS freigeschaltet. und erste Kontakte zu studentischen Netzwerken aufzubauen. Fachschaftsräte oder den AStA stellen Mit der Lernpartnerbörse haben Studierende Zugriff auf die viel- fältigen Tools von ILIAS wie Blogs, Etherpads, Foren, Wiki oder ZIELE Sciebo. Fachbereichsspezifisch oder fachbereichsübergreifend » das Ankommen an der Hochschule erleichtern können (Lern-)Gruppen angelegt werden. » studentische Gremien auf einen Blick finden » „geschützter“ Rahmen, um Fragen loszuwerden Zum Start des Wintersemesters 2021/22 hat sich die Lernpart- » Möglichkeit, Lernpartner*innen zu finden – gemeinsam wird nerbörse weiterentwickelt und einen neuen Namen bekommen. vieles klarer! Als „Digitaler Campus“ ist sie nun nicht nur Plattform für Lern- gruppen, sondern ein umfassendes Netzwerk, in dem Studie- ANSATZ rende auch mit dem AStA, Fachschaften oder studentischen » fächerübergreifender Ansatz Studienberater*innen in Kontakt treten können. » Partizipation » Kollaboration 13 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Bisherige Gelingensbedingungen: Diese Idee ist auch an der TU Dortmund (außerhalb des Rahmens THEMA 1) Ressourcenfaktor: von AWiDA) umgesetzt worden: » selbstständige, App-gestützte Erkundung der Hochschul Durch die finanzielle Unterstützung des Prorektorats Lehre und standorte in den Orientierungswochen (Vor-Ort-Erkundung) Studium konnten zwei wissenschaftliche Hilfskräfte eingestellt » Von Anfang an richtig! – Moodle-basiertes, fächerüber » orts- und zeitunabhängige, App-gestützte Erkundung der werden. Darüber hinaus stehen für jeden der acht Fachbereiche greifendes Vernetzungsforum für Erstsemesterstudierende Hochschulstandorte (digitale Erkundung) Studentische Studienberater*innen mit einem Beschäftigungs- umfang von wöchentlich 15 bis 20 Stunden zur Verfügung. Da NOTWENDIGKEIT die Lernpartnerbörse ein Forum „von Studierenden für Studie- HOCHSCHULE RUHR WEST: APP-GESTÜTZTE » komplexere organisatorische Strukturen einer Hochschule im rende“ ist, ist diese Art der Unterstützung unabdingbar. CAMPUS-RALLYE Vergleich zu einer Schule – Notwendigkeit, neuen Studierenden 2) Überzeugungsfaktor: eine niederschwellige Möglichkeit an die Hand zu geben und Eine notwendige Voraussetzung war die Überzeugung der ehren- Studierende sind beim Übergang von der Schule in die aka- die wichtigsten Bereiche/Gebäude/zentralen Einrichtungen einer Hochschule aufzuzeigen amtlichen studentischen Gremien und Gruppierungen. Sowohl demische Welt mit umfangreichen Strukturen im Hinblick auf der AStA als auch die Fachschaften aller Fachbereiche waren Räumlichkeiten und Ansprechpersonen konfrontiert. In der aka- bereit, den Aufbau der Lernpartnerbörse zu unterstützen, indem demischen Welt gibt es eine Reihe von zentralen Einrichtungen, ZIELE sie Unterlagen für Studierende bereitstellten und ihre digitalen die das erfolgreiche Studieren unterstützen, das notwendige Ver- » Kennenlernen von hochschulrelevanten Akteuren und Standorten Präsenzen in die Lernpartnerbörse verlegten oder verlinkten. walten von Prüfungsleistungen übernehmen und das Erstellen » leichte Vermittlung von Grundwissen zum Aufbau einer 3) Erfolgsfaktor: von Zeugnissen organisieren. Die Zahl der Organisationseinhei- Hochschule und Weitergabe wichtiger Tipps und Tricks für den Die besondere Herausforderung lag und liegt weiterhin in der ten übersteigt das aus der schulischen Laufbahn bekannte Maß. Studienalltag Etablierung einer Lernpartnerbörse, die in direkter Konkurrenz Um Erstsemesterstudierenden einen Überblick über die Räum- zu Apps wie WhatsApp, Discord, Instagram und weiteren ver- lichkeiten und Ansprechpersonen an den jeweiligen Standorten ANSATZ breiteten Plattformen steht. Die Entwicklung einer App zur Erhö- zu ermöglichen, wurde im Wintersemester 2020/2021 erstmalig » fächer- und einrichtungsübergreifender Ansatz hung der Nutzerfreundlichkeit ist derzeit in Planung. Im Rahmen eine App-gesteuerte Campus-Rallye eingesetzt. Das Schaffen » basiert auf der Lehrtechnik des Stationenlernens einer studentischen Abschlussarbeit im Fachbereich Informatik einer Kontaktatmosphäre und das Fördern des gegenseitigen » erlaubt eine selbstständige Campuserkundung, was soll hier eine Anwendung entstehen. Auch die Einbindung des Kennenlernens tragen wesentlich dazu bei, die Motivation am zugleich auch personelle Ressourcen rund um aufwändige Videokonferenz-Tools Webex befindet sich derzeit in der Umset- Studieren und die Identifikation mit dem eigenen Studiengang Campusführungen schont zung. Dies könnte die Akzeptanz weiter erhöhen, sodass sich die zu erhöhen. Lernpartnerbörse auch jenseits der Pandemie als nachhaltiger Standard etabliert. 14 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Die Campus-Rallye wurde in mehrere Lernstationen aufgeteilt, Die Herausforderung der Campus-Rallye bestand einerseits da- rin, einen nachhaltigen Lerneffekt zu erreichen, und anderseits darin, eine lernförderliche Vernetzung der Studienanfänger*in- nen anzubahnen. Das pandemische Geschehen erschwerte zu- nächst die Möglichkeit, die Räumlichkeiten und Angebote der Hochschulen zu erkunden sowie die Vernetzung der Studieren- den mit traditionellen Aktivitäten voranzutreiben. Trotz der pan- demiebedingt schwierigen Ausgangslage wurden die intendier- ten Ziele mit einem digitalen, innovativen Ansatz gelöst. Dieser ermöglichte nicht nur den beabsichtigen Wissenstransfer, son- dern auch die Vernetzung untereinander. Diese Idee ist auch an den anderen beiden Hochschulen (inner halb und außerhalb des Rahmens von AWiDA) umgesetzt worden: um das Kennenlernen der wichtigsten Hochschuleinrichtungen Zum Gelingen haben drei Faktoren beigetragen. zu gewährleisten. Hier entstanden auch Möglichkeiten, mit Mit- 1) Personeller Ressourcenfaktor: TU DORTMUND arbeitenden ins Gespräch zu kommen. Im Rahmen einer an- Bei der Durchführung standen ausreichend personelle Ressour- » Campus-Erkundung 2.0 – Herzlich willkommen an der geschlossenen Evaluation zeigte sich, dass die Teilnehmenden cen zur Verfügung, um die Idee konzeptionell wie auch technisch TU Dortmund! die Rallye nicht nur zum Kennenlernen der wichtigen Orte und umzusetzen. Die Applikation wurde den Studienanfänger*innen » (App-gebunden) Einrichtungen sinnvoll fanden, sondern insbesondere die ent- kostenfrei über die allgemein zugänglichen App-Stores zur Ver- standenen Bekanntschaften vertiefen wollten – ein erster Schritt fügung gestellt. FH DORTMUND zum Aufbau eines neuen sozialen Netzwerks an der Hochschule. 2) Technischer Ausstattungsfaktor: » Digitale Campusführung Die Einführung einer App-gestützten Campus-Rallye hat einen Die Hochschule verfügt über die erforderlichen technischen Vor- » (Video-Führung) wesentlichen Vorteil: Über die administrative Eingabemaske aussetzungen, um problemlose erlebnisreiche Erkundungen mit konnte die Organisationsleitung flexibel auf das pandemische Hilfe einer App zu realisieren. Ein flächendeckendes drahtloses Geschehen eingehen, indem sie die Gruppengröße veränderte Hochschulnetzwerk ist erforderlich, denn ohne die technischen und an das vorherrschende Hygienekonzept anpasste. Die Grup- Voraussetzungen wäre die innovative Erkundung kaum möglich pen wurden nach Studiengangzugehörigkeit gebildet, um die gewesen. Ferner zählt das automatisierte Versenden der Zu- Integration innerhalb dieser Peer-Gruppe zu vertiefen, Freund- gangsdaten zum Hochschulnetzwerk zu Beginn des Studiums zu schaftskontakte zu ermöglichen, informelle Netzwerke zu grün- den Erfolgsfaktoren, weil die Teilnehmenden dadurch technisch den und die Identifikation mit dem eigenen Studiengang zu stär- vorbereitet waren. ken. Für die während der Campus-Rallye gesammelten 3) Supportfaktor: Spielpunkte gab es verschiedene Preise zu gewinnen. Die positi- Den Studienanfänger*innen standen zu Beginn der Campus- ven Rückmeldungen der Studierenden bestätigen, dass die Ziele Rallye und während der Durchführung STEP-Koordinator*innen dieses neuen Formates erreicht wurden. als Ansprechpersonen zur Verfügung; sie unterstützten bei In- stallations- sowie Supportfragen rund um das Thema „App“. Zu- sätzlich konnten Studierende sich bei Fragen und Problemen an den Info-Point der Orientierungswochen wenden. 15 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
WISSENSCHAFTLICHES DENKEN THEMA UND AGIEREN » Vermittlung von Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens » Darstellung des Arbeitsprozesses als leicht merkbare, sich wiederholende Arbeitsschritte Wissenschaftliches Denken und Agieren ist eine wesentliche Fä- » Hinleiten zu in den Hochschulen bestehenden So entstanden an den drei Hochschulen unterschiedliche kurze higkeit, die man sich durch ein Studium aneignet und trainieren Unterstützungsangeboten Veranstaltungsformate, die jeweils in der Studieneingangspha- kann, und gleichzeitig ein wichtiges Werkzeug sowie die Grund- se und dort bereits bestehenden Veranstaltungsreihen platziert lage für ein erfolgreiches Studium. Dennoch ist die Vermittlung NOTWENDIGKEIT werden konnten. Ziel dieser Vorträge oder Kurzworkshops ist die dieses Werkzeugs in kompakter Form gleich zu Beginn des » keine flächendeckende, curriculare Verankerung des Themas Vermittlung von Grundkenntnissen, Tipps und Tricks zum wis- Studiums in vielen Studiengängen nicht curricular verankert. In am Studienstart senschaftlichen Arbeiten. Dabei wurde darauf geachtet, dass fachinhaltlichen Veranstaltungen wird das Thema zwar gestreift, » wissenschaftliches Arbeiten als wesentliches Werkzeug für ein die vermittelten Kenntnisse fächerübergreifende Gültigkeit ha- doch es bleiben Unsicherheiten und Anwendungsängste bei den erfolgreiches Studium ben und wissenschaftliches Arbeiten als ein erlernbarer Prozess Studierenden. Auch an den kooperierenden Hochschulen der » Beitrag zu einem erfolgreichen Onboarding von Studierenden immer gleich ablaufender Schritte erfahrbar ist. Zugleich wurde Maßnahme AWiDA ist die Vermittlung wissenschaftlicher Kern- und zu akademischer Integration für jeden Schritt auch aufgezeigt, welche Akteure und Unterstüt- kompetenzen zu Studienbeginn nicht in allen Fächern für die zungsangebote innerhalb der Hochschulen bei Schwierigkeiten Studierenden sichtbar, selbst wenn sie natürlich Teil der ange- ZIELE in Anspruch genommen werden können (Lotsenfunktion). Das botenen Lehrveranstaltungen sind: Die Studierenden sind noch » Schaffen eines niederschwelligen Angebotes zu Studienbeginn ermöglichte eine einfache Anbindung an die schon bestehenden nicht ausreichend sensibilisiert, um die Relevanz des Themas und darüber hinaus Angebote in Form einer sinnvollen Ergänzung, statt Doppelstruk- wissenschaftliches Arbeiten zu erkennen. » Entwickeln eines leicht an verschiedene Formate anpassbaren turen zu schaffen. Zugleich konnten die neuen Studierenden Toolkits, das von zentraler Stelle oder von den Fächern durch diese Verknüpfung von Arbeitsschritten und die Vorstel- Zu genau jener Sensibilisierung gleich zu Beginn des Studiums gleichermaßen genutzt und an eigene Bedürfnisse angepasst lung der wesentlichen Ansprechpersonen rund ums wissen- trägt AWiDA bei: Die Maßnahme hat ein von zentraler Stelle (z. B. werden kann schaftliche Arbeiten gleich zu Studienbeginn die breiten Bera- den Zentralen Studienberatungen) geschaffenes Einstiegsange- » Hervorheben der Bedeutung des Themas als grundlegendes tungsnetzwerke innerhalb der Hochschule kennenlernen. bot etabliert, das vor den ersten fachinhaltlichen Lehrveranstal- Werkzeug im Studium (Handlungsfeld Wissenschaftlich Denken tungen stattfindet und damit niedrigschwellig zugänglich ist. und Agieren) » Minimieren von Berührungsängsten mit dem Thema vonseiten der Studierenden (Handlungsfeld Akademische und soziale Integration) ANSATZ » fächerübergreifender Ansatz » möglichst allgemein gehaltene Schritt-für-Schritt Anleitung, die leicht verständlich ist und zugleich leicht in die verschiedensten Fächerkulturen integriert werden kann » Lotsenfunktion besseres Sichtbarmachen von bereits an HS bestehenden Unterstützungsangeboten 16 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Zusätzlich zu den neuen Veranstaltungen, die bestehende For- mate ergänzen und bekannt machen, haben sich alle Hochschu- len für den Aufbau von Webseiten oder Selbstlernräumen zum Thema wissenschaftliches Arbeiten entschieden. Diese stehen somit nicht nur den Erstsemesterstudierenden, sondern auch Studierenden aus höheren Fachsemestern zur Verfügung. Die allgemeinen Informationen rund ums wissenschaftliche Arbeiten bilden eine Blaupause, sowohl für die erste Auseinandersetzung mit dem Thema als auch für eine Wiederauffrischung von Wis- sen im späteren Studienverlauf. Neben einer Beschreibung der einzelnen Schritte gibt es für jeden Abschnitt auch Verlinkungen auf weiterführende Angebote innerhalb der Hochschulen. Damit erfüllen diese Webseiten und/oder Selbstlernkurse erneut eine Lotsenfunktion. Studierende haben somit einen dauerhaft abruf- baren Wegweiser, in dem sie sofort erkennen können, welche Akteure und Angebote ihnen bei Schwierigkeiten mit dem wis- senschaftlichen Arbeiten zur Verfügung stehen. Insofern stellen die Homepages/Selbstlernräume wichtige Ankerpunkte dar, um die vielfältigen Beratungs- und Veranstaltungsangebote aufzuzei- gen. Das erhöht an sehr zentraler Stelle die Sichtbarkeit dieser bestehenden Angebote. 17 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
TU DORTMUND: METHODENKOFFER THEMA WISSENSCHAFTLICHES DENKEN UND ARBEITEN » wissenschaftliches Arbeiten als einfach erlernbares Werkzeug fürs Studium erfahrbar machen Vom ersten Semester an sind die neuen Studierenden in einer » Schritt-für-Schritt-Anleitung anfangs nur schwer fassbaren Art gefordert, im Studium ver- » Aufzeigen von Unterstützungsangeboten und b eratenden mitteltes Wissen auf eine bestimmte Weise zu verknüpfen; sie Akteuren zu dem Thema müssen eine auf den Kriterien des wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens basierende vernetzende Perspektive annehmen. NOTWENDIGKEIT Zugleich kann das Themenfeld wissenschaftliches Arbeiten » weniger akademische Vorprägung und heterogene diffuse Ängste auslösen, da sie noch nicht überblicken, was das Leistungsniveaus bei heutigen Studienanfänger*innen genau bedeutet und warum diese Fähigkeiten im Studium eine » Existenz diffuser Ängste rund um das Thema Vermindern so wichtige Rolle spielen. Auch die Frage „Wann muss wissen- durch Platzieren verschiedener Angebote zu Beginn des schaftliches Arbeiten wie angewandt werden?“ löst Verunsiche- Studiums rungen aus. ZIELE Um Studierende von Anfang an für das Themenfeld zu sensi- » Ängste abbauen und grundlegende Kenntnisse zum Hand- bilisieren, wurde an der TU Dortmund zusätzlich zu dem in der werkszeug wissenschaftliches Arbeiten vermitteln Zentralen Studienberatung angesiedelten Kurzvortrag in der Stu- » erfolgreicher Umgang mit wissenschaftlichen Problemstellun- dieneingangsphase ein Methodenkoffer entwickelt, der aus ver- gen (sowohl fürs Studium als auch für späteren Beruf und als schiedenen flexibel einsetzbaren Bausteinen besteht. Er enthält Teil gesamtgesellschaftlicher Verantwortung) » ein Kurzvortragsformat » verschiedene Workshop-Formate mit unterschiedlichem Der Methodenkoffer bietet eine detaillierte Anleitung, mit der wis- ANSATZ Detailgrad und Zeitumfang senschaftliches Arbeiten in verschiedene, immer gleiche Schritte » Bereitstellen eines Baukastens verschiedener Angebote zum » Kursmaterialien (z. B. Arbeitsblätter) und unterteilt und erfahrbar gemacht werden kann. Er soll helfen, bei Thema wissenschaftliches Arbeiten für die Fächer, sodass » eine interaktive Infografik mit einer Kurzanleitung der Studierenden Berührungsängste mit dem Thema wissenschaftli- eigene Anpassungen möglich sind wesentlichen Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens. ches Arbeiten abzubauen. Wenn wissenschaftliches Arbeiten als » breite Streuung der Schritt-für-Schritt-Anleitung ein einfach nachvollziehbarer Prozess dargestellt wird, der sich » Studierenden die allgemeine Bedeutung von wissenschaftlicher in immer gleiche Schritte herunterbrechen und so leicht verin- Grundbildung erfahrbar machen nerlichen lässt, kann dies Verunsicherungen mindern. Zugleich sehen Studierende, dass es immer Ansprechpersonen und viel- fältige Unterstützungsangebote gibt, falls man in diesem Prozess Der Methodenkoffer wurde so konzipiert, dass er in die Fächer doch mal ins Stolpern gerät. hinein übertragbar ist und verschiedene Akteure innerhalb der Hochschule ihn nutzen können. Er besteht aus einzelnen Bau- steinen, die von den Fächern und Fachschaften entweder über- nommen oder individuell angepasst werden können. Die Ein- bindungsmöglichkeiten innerhalb des Student-Life-Cycles sind dementsprechend vielfältig. 18 Ziele Gemeinsam Wirken Maßnahme und Formate Gemeinsam Wirken in der Praxis Nachhaltigkeit
Sie können auch lesen