Konzeption AWO Kita Notenhopser

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Konzeption AWO Kita Notenhopser
AWO pro:mensch
                                                        Kindertagesstätte "Notenhopser"
                                                                 Murtzaner Ring 70 - 72
                                                                            12681 Berlin
                                                                   Fon: 030 225054521
                                                                   Fax: 030 225054528
                                          E-Mail: kita.notenhopser@awo-promensch.de

                                                                 Ansprechpartnerin:
                                                      Martina Höhl, Einrichtungsleitung

                 Konzeption
             AWO Kita Notenhopser
                                 Stand: 27.01.2021

                                                                   Mitglied im

                                                                 Qualitätsverbund
                                                                der AWO in Berlin

AWO pro:mensch gGmbH
Wilhelm-von-Siemens Straße 23E
12277 Berlin
www.awo-promensch.de
AWO pro:mensch gGmbH
Konzeption Kita Notenhopser

Inhaltsverzeichnis

1. Unser Träger stellt sich vor ..................................................................................... 4
2. Unser Leitbild für die AWO-Kitas in Berlin........................................................... 4
3. Unsere Kita stellt sich vor ....................................................................................... 5
   3.1. Mitarbeiter*innen der Einrichtung ............................................................................. 5
   3.2. Organisations- (Gruppen)struktur ............................................................................ 5

   3.3. Ernährung ................................................................................................................ 6
   3.4. Räumlichkeiten ........................................................................................................ 6
   3.5. Außengelände ......................................................................................................... 7

   3.6. Öffnungs- und Schließzeiten der Einrichtung ........................................................... 8
   3.7. Gestaltung des Tagesablaufs .................................................................................. 8
   3.8. Sozialraum / Gemeinwesen ..................................................................................... 9
   3.9. Vernetzung .............................................................................................................. 9
4. Bildungsverständnis ............................................................................................... 10
   4.1. Bild vom Kind..........................................................................................................10

   4.2. Rolle der pädagogischen Fachkräfte ......................................................................10
5. Ziele, Schwerpunkte unseres pädagogischen Handelns ................................ 11
   5.1. Was zeichnet unsere Einrichtung aus .....................................................................11
   5.2. Beteiligunsgrechte der Kinder/ Partizipation............................................................12
   5.3. Beschwerdeverfahren für Kinder.............................................................................13
   5.4. Beobachten und Dokumentieren.............................................................................13
   5.5. Alltagsintegrierte sprachliche Bildung .....................................................................15
   5.6. Spielerlebnisse .......................................................................................................15
   5.7. Projekte ..................................................................................................................17
   5.8. Integration / Inklusion..............................................................................................19
   5.9. Umweltbewusstsein und Natur / Nachhaltigkeit ......................................................20
   5.10. Gesundheit .............................................................................................................20
           5.10.1. Körpererfahrung und frühkindliche Sexualitätsentwicklung ..........................22

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   5.11. Gestaltung von Übergängen ...................................................................................24
           5.11.1. Eingewöhnung ............................................................................................24
           5.11.2. Übergänge innerhalb der Einrichtung ..........................................................25
           5.11.3. Übergänge in die Grundschule ....................................................................26

6. Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit den Eltern ............................. 26
   6.1. Umgang mit der Vielfalt der Familienkulturen..........................................................26
   6.2. Mitwirkung und Beteiligung der Eltern .....................................................................27

   6.3. Regelmäßiger Austausch........................................................................................27
7. Gestaltung der Teamarbeit .................................................................................... 28
   7.1. Demokratische Teilhabe .........................................................................................28
   7.2. Planung der pädagogischen Arbeit .........................................................................29
   7.3. Zusammenarbeit und Begleitung von Auszubildenden, BFD und FSJler*innen ......29
8. Qualitätsentwicklung ...............................................................................................30

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Fassung vom 27.01.2021                                                                                        Seite 3 von 30
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1. Unser Träger stellt sich vor
Die AWO pro:mensch gGmbH wurde am 16.12.1999 als 100%ige Tochter des AWO Lan-
desverband Berlin e.V. gegründet. Entsprechend unserem Gesellschaftszweck engagieren wir
uns in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe, der Bildung und Erziehung sowie der
Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Zu unseren Angeboten, die
wir in verschiedenen Berliner Bezirken vorhalten, gehören Kindertagesstätten, stationäre
Wohneinrichtungen und ambulante Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche (Hilfen
zur Erziehung mit Leistungen im Rahmen der Pflegekinderhilfe) sowie Übergangswohnen für
Menschen mit seelischer Behinderung. Seit ihrer Gründung wächst die Gesellschaft stetig. Als
Teil der Arbeiterwohlfahrt sind wir dem Leitbild unseres Verbandes verpflichtet, dessen
wesentlicher Kern die Werte Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit sind.
Auch die hohe Qualität unserer Dienstleistungen ist uns ein wichtiges Anliegen. Aus diesem
Grund haben wir ein Qualitätsmanagementsystem nach dem AWO-Tandem-Modell (DIN EN
ISO 9001 in Verbindung mit fachbezogenen verbandlichen Qualitätsnormen) aufgebaut, das
seit März 2012 zertifiziert ist und seitdem weiterentwickelt wird.

2. Unser Leitbild für die AWO-Kitas in Berlin
Die Arbeiterwohlfahrt versteht das Arbeitsfeld der Kindertagesstätten als eine Säule der
sozialen Grundversorgung. Unsere Kindertagesstätten erfüllen eine sozialpolitisch relevante
Dienstleistung für die Gesellschaft und leisten einen Beitrag zur Gestaltung der
Lebensbedingungen von Familien, indem sie Eltern in der Bildung, Erziehung und Betreuung
ihrer Kinder unterstützen.

Das humanistische Menschenbild der Arbeiterwohlfahrt stellt in den Mittelpunkt, dass alle
Menschen von Geburt an über Potentiale und Fähigkeiten verfügen, um ihr Leben in
Verantwortung für sich und andere zu gestalten. Wir begleiten und unterstützen die Kinder bei
dieser Entwicklung.
Alle Menschen sind gleichberechtigt und gleichwertig. Wir setzen uns auf dem Weg zu einer
inklusiven Gesellschaft dafür ein, dass alle Menschen in Wertschätzung und Respekt
miteinander leben und voneinander lernen können.
Wir stellen das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt und ermöglichen allen Kindern gleiche
Entwicklungs- und Bildungschancen, unabhängig von ihrer sozialen, kulturellen und
ökonomischen Herkunft. Unser pädagogisches Handeln ist geprägt von Wertschätzung der
Vielfalt sowie der individuellen kindlichen Bedürfnisse und Interessen.
Wir fördern die Ich-, Sozial-, Sach- und lernmethodischen Kompetenzen der Kinder als
wesentliche Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung. Dafür schaffen wir für die Kinder eine
anregungsreiche Lern- und Erfahrungsumgebung mit den entsprechenden Freiräumen zur
Entwicklung zukunftsorientierter Fähigkeiten.

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Fassung vom 27.01.2021                                                             Seite 4 von 30
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Wir sind uns unserer Vorbildfunktion im gemeinschaftlichen demokratischen Zusammenleben
bewusst und begegnen einander mit Achtung und Respekt. Wir vermitteln Werte und geben
den Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
In unseren Kindertagesstätten setzen wir die Mitwirkungsrechte der Kinder um. Wir
unterstützen ihre aktive Beteiligung an allen für sie relevanten Entscheidungsprozessen im
Kitaalltag.
Wir sehen Eltern als Partner in der Bildung und Erziehung ihrer Kinder. Durch intensiven
Austausch und die Transparenz unserer Arbeit ermöglichen wir ein vertrauensvolles
Miteinander.
Wir sichern die Erhaltung der Gesundheit, indem wir gesundheitsfördernde Strukturen und
Verhaltensweisen in der Kindertagesstätte unterstützen. Ausgewogene Ernährung,
Bewegung, Entspannung, persönliches Wohlbefinden und Engagiertheit sind für uns das
Fundament für ein gesundes Aufwachsen.
Unsere Kindertagesstätten sind Orte der Begegnung und Bildung sowie Ausgangspunkt
vielfältiger Kontakte und Aktivitäten im Gemeinwesen.

3. Unsere Kita stellt sich vor

    3.1. Mitarbeiter*innen der Einrichtung
Die Anzahl unserer Mitarbeiter*innen bemisst sich nach der Personalverordnung des Landes
Berlin.
Das Team der Mitarbeiter*innen setzt sich aus der Einrichtungsleitung, den pädagogischen
Fachkräften, den Facherzieher*innen für Integration und Sprachbegleitung, den
Mitarbeiter*innen in berufsbegleitender Ausbildung, im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und im
Bundesfreiwilligendienst (BFD) sowie Praktikant*innen und Hauswirtschaftskräften
zusammen.

    3.2. Organisations- (Gruppen)struktur
Bei uns finden 180 Kinder in altersgemischten Gruppen einen Platz. Im Nestbereich betreuen
wir Kinder im Alter von 8 Wochen bis 3 Jahren und im Elementarbereich Kinder von 3 Jahren
bis zum Eintritt in die Schule.
Gruppen, die unmittelbar nebeneinander liegen, arbeiten gruppenübergreifend. Dies eröffnet
den Kindern mehr Spielraum, ein erweitertes Handlungsfeld und ermöglicht ihnen auf diese
Weise jederzeit Zugang zu einer Vielzahl an Spiel- und Beschäftigungsmaterialien. Den
pädagogischen Fachkräften bietet es zusätzlich ein ressourcenorientiertes Arbeiten, in dem
sie sich im Alltag unterstützen, mit ihren Fähigkeiten und Stärken gegenseitig helfen und
gemeinsam einen ganzheitlichen Blick auf alle Kinder haben.

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    3.3. Ernährung
Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung auf Grundlage der Empfehlungen der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sorgt unser Essenslieferant Apetito.
Individuelle gesundheitliche, ethische und interkulturelle Besonderheiten einzelner Kinder
finden bei der Speiseplanung Berücksichtigung, genauso wie die Empfehlungen der DGE.

Zusatzstoffe und Allergene sind in allen unseren Speiseplänen, welche für Eltern und Kinder
aushängen, gekennzeichnet. Für die Kinder gibt es zudem noch einen Bilderspeiseplan im
Essensraum. Wunschessen der Kinder finden durch Beobachtungen, Austausch der
pädagogischen Fachkräfte und der Hauswirtschaftskräfte im Küchenbereich sowie durch
gemeinsames Erkunden mit den Kindern des Apetito Kataloges Beachtung. Diese werden
dann mit kleinen Herzchen am Speiseplan gekennzeichnet.

Die Frühstücks- und Vesperversorgung erfolgt über die Kindertagesstätte. Es stehen den
ganzen Tag Obst, Gemüse und ausreichend Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee zur
freien Verfügung.

Das Frühstück wird als Buffet angeboten und im Kinderrestaurant eingenommen. Dieses findet
zwischen 07.30 Uhr und 09.00 Uhr statt. Ab drei Jahren können die Kinder, ganz nach ihrem
Hungergefühl, ohne pädagogische Fachkräfte im Kinderrestaurant frühstücken.

Das Buffet wird von pädagogischen Fachkräften begleitet, d.h. je eine pädagogische Fachkraft
ist für die Aufsicht verantwortlich und unterstützt die Kinder bei der Selbstgestaltung ihrer
Mahlzeit.
Das Mittagessen und das Vesper finden im Gruppenverband statt und werden individuell
gestaltet. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit die Mahlzeiten der Gruppe auch im Restaurant
einzunehmen.
Einmal wöchentlich wird das Vesper gemeinsam mit den Kindern (ausgenommen Nestbereich)
vorbereitet. Dabei besteht die Möglichkeit gemeinsam für das Vesper einkaufen zu gehen.

    3.4. Räumlichkeiten

Das dreigeschossige Kitagebäude ist ein Typenbau der 80er Jahre. Im Jahr 2013/ 2014 wurde
unsere       Einrichtung    energetisch     saniert    und        im     Rahmen       des
Kitaspielplatzsanierungsprogrammes 2015/2016 konnten weitere Gruppenräume für 40
Kinder eingerichtet werden.
Im Sommer 2017 wurde der letzte Bauabschnitt im Innenausbau beendet, so dass wir nun
einen großen Bewegungsraum und weitere Gruppenräume nutzen können.

Im Erdgeschoss, mit direkter Anbindung zur Freifläche, werden unsere Kleinkinder im
Nestbereich betreut. Nicht nur unsere Gruppenräume laden als pädagogische Nutzfläche ein,
sondern auch die groß angelegten Flure und die Räume zwischen einigen Gruppenräumen.

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Die Flure werden insbesondere als weitere Spielfläche genutzt und sind entsprechend ihrer
Möglichkeiten ausgestattet. So finden beispielsweise Puppenhäuser und Kinderküchen ihren
Platz in den Fluren, wodurch sich kleine Kindergruppen in Ruhe ihrem Spiel widmen können.
Die liebevoll eingerichteten Gruppenräume laden zum Bauen, Kuscheln, Bücher anschauen
und zur kreativen Tätigkeit ein. Darüber hinaus dient unser Bewegungsraum den Kindern zur
freien Bewegung. Dort können sie sich frei entfalten, beispielsweise durch
Bewegungungslandschaften mit verschiedenen Spielmaterialien, wie die sensomotorischen
Fühlmatten.

Die Gestaltung der Räume und die Auswahl des Materials richten sich nach den Bedürfnissen
und der Lebenswelt der Kinder und kommen ihrem Bewegungsdrang und dem Bedürfnis nach
Ruhe und Rückzug nach. So haben die Kinder beispielsweise die Möglichkeit in der Bauecke
kreativ zu werden, genauso in der Kuschelecke auf Rückzug und Entspannung. Im Prozess
der Gestaltung werden die Kinder miteinbezogen, so sind Material und Mobiliar entsprechend
ihrer Spielideen und -vorhaben variierbar.
Die Materialien für die Kinder sind in allen Räumen frei zugänglich. Der Raum und die
Materialien fördern ganzheitliche Prozesse der Selbstbildung bei den Kindern unter
Einbeziehung aller Sinne.

    3.5. Außengelände
Zu unserer Kita gehört ein großzügig angelegter Garten mit Wiese, riesengroßen Sandkästen,
einem Klettergerüst, einer Rutsche und vielen kleinen Beeten. Den Kindern macht es große
Freude, sich im Garten auszutoben, Tiere und Pflanzen zu beobachten, beim Klettern ihre
eigenen Grenzen zu erleben, Hindernisse zu überwinden oder mit vielseitigen
Naturmaterialien zu experimentieren und sich auszuprobieren. Durch die Vielzahl der
Sträucher und Büsche findet jedes Kind einen Rückzugsort.
Die Kinder können sich stets entscheiden, ob sie sich mit Naturmaterialien beschäftigen wollen
oder sich an einer großen Auswahl von Fahrzeugen, Schippen, Eimern und Schaufeln, welche
frei zugänglich sind, bedienen.
Genauso begleiten gruppenübergreifend kleine Bewegungs- und Tanzangebote das
Geschehen auf dem Außengelände, an denen die Kinder teilnehmen können.

Der großzügig angelegte Garten ist in zwei Abschnitte unterteilt, so dass die Möglichkeit
besteht den jüngeren Kindern oder Kleingruppen ihren eigenen und geschützten Spielbereich
zu ermöglichen.

Jede Gruppe besitzt ein eigenes Blumen- und Gemüsebeet, welches mit den Kindern
bepflanzt wird. Beobachtungen über das Wachstum und die erforderliche Pflege der Pflanzen
vermitteln den Kindern erste Erkenntnisse und Erfahrungen über die Natur, aber auch die
Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. So werden im Sommer die Beete mithilfe des
Gartenschlauches bewässert und mit verschiedenen Gartengeräten bearbeitet. Das Naschen

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zwischendurch und die gemeinsame Ernte der selbst angebauten Lebensmittel, die zur
Herstellung von Suppen oder einem Kuchen verwendet werden, belohnt die geleistete Arbeit
der Kinder.
Mindestens einmal im Jahr findet unser Garteneinsatz statt, zu dem auch die Kinder und deren
Eltern eingeladen werden. Ob beim Laub harken oder beim Beete bepflanzen ist jede
Unterstützung herzlich willkommen.

    3.6. Öffnungs- und Schließzeiten der Einrichtung
Die Öffnungszeiten unserer Einrichtung richten sich nach dem jeweiligen Bedarf und hängen
in der Einrichtung aus.
Zu Beginn des neuen Kitajahres werden die Schließzeiten geplant,                     mit    den
Elternvertreter*innen besprochen, abgestimmt und danach bekannt gegeben.
Regulär umfassen unsere Schließzeiten eine dreiwöchige Sommerschließzeit, Brückentage,
die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr und Tage für unsere Teamfortbildungen.

    3.7. Gestaltung des Tagesablaufs
Die Kindertagesstätte öffnet um 6.00 Uhr.
In der Bringzeit besteht für die Eltern die Möglichkeit in Tür- und Angelgesprächen
Informationen mit der pädagogischen Fachkraft auszutauschen.
Von 07.30 Uhr bis 09.00 Uhr findet das gemeinsame Frühstück im Kinderrestaurant statt, an
welchem die Kinder eigenständig teilnehmen dürfen.
Anschließend haben die Kinder Zeit sich über ihre Gruppenräume hinaus im Freispiel zu
entfalten.
Jeden Morgen findet ein gemeinsames Begrüßungsritual (Morgenkreis) der Kinder und
pädagogischen Fachkräfte statt, das jede Gruppe individuell gestaltet.

Anschließend entscheiden die Kinder zwischen Freispiel oder der Teilnahme an
verschiedenen Angeboten. Diese Zeit wird ebenfalls für gemeinsame Ausflüge oder
gruppenübergreifende Aktivitäten genutzt.

Ab 11.30 Uhr findet das Mittagessen statt. Dieses wird mit einem Tischspruch, den die Kinder
selbst auswählen, eröffnet.
Nach dem Mittagessen folgt eine Entspannungszeit. Jede Gruppe gestaltet diese
Entspannungszeit individuell und verfolgt das Ziel, dass die Kinder selbst entscheiden können,
ob sie sich ausruhen möchten oder nicht. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kinder im Fokus
und es wird auf die Signale der Kinder geachtet.

Die Entspannungszeit wird mit einem gemeinsamen Ritual begonnen, wobei sich alle Kinder
ein Buch anschauen, einer Geschichte zuhören oder Entspannungsmusik genießen.
Währenddessen können die Kinder beispielsweise auf Matten oder großen Kissen kuscheln.
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Ist das gemeinsame Ritual beendet, beschäftigen sich die Kinder, die kein Schlafbedürfnis
haben, leise im Gruppenraum nebenan.

Ab 14.30 Uhr wird gemeinsam gevespert.
Am Nachmittag treffen sich die Kinder wieder gruppenübergreifend zum gemeinsamen Spiel.
Die Kita schließt um 18.00 Uhr.

    3.8. Sozialraum / Gemeinwesen
Unsere Einrichtung befindet sich in einer ruhigen, begrünten Wohngegend unweit des S-Bahn-
hofes Poelchaustrasse im Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf. Der familienfreundliche
Stadtteil zeichnet sich durch wohnortnahe Kitas, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten sowie
Jugendclubs und Spielplätze aus.
In unserem Bezirk befinden sich die Gärten der Welt und Alt-Marzahn mit der alten Mühle, die
unseren Schwerpunkt widerspiegeln und gerne als Ausflugsziele genutzt werden.
Abgesehen davon sind in unmittelbarer Nähe der Springpfuhlpark, eine Feuerwehrwache, eine
Polizeistation, die Intensivwohngruppen „Gulliver" und „Lotte“ des Bereiches Hilfe zur
Erziehung, die Kita Raupe Nimmersatt und die Kita Wirbelwind unseres Trägers AWO
pro:mensch gGmbH in der Nähe zu finden.

    3.9. Vernetzung
Derzeit bestehen Kooperationen mit den Grundschulen „Unter dem Regenbogen" und
„Geißenweide“.
Die Kooperationen (ein Kooperationsvertrag ist in Arbeit) mit den Grundschulen pflegt eine
pädagogische Fachkraft. Am Anfang jedes Kita-Jahres werden die gemeinsamen Aktionen
besprochen und zeitlich festgelegt.
Die Ansprechpartnerin der Grundschule „Unter dem Regenbogen“ bietet darüber hinaus ihre
Unterstützung bei einem gemeinsamen Elternabend für die Eltern der angehenden
Schulkinder an. Dieser gibt den Eltern die Möglichkeit alle Fragen im Hinblick auf die
kommende Schulzeit beantwortet zu bekommen.

Die Kooperationen mit dem SPZ Marzahn und SPZ Friedrichshain bestehen durch
ganzheitliche Unterstützung für Kinder mit Beeinträchtigung. Ggf. werden auch Maßnahmen
innerhalb der Einrichtung umgesetzt.
Des Weiteren pflegen wir Kooperation zur
Ergotherapie
•    die Therapiestunden finden in der Einrichtung statt

Kinder-, Jugend- und Familienzentrum: Haus Windspiel
•    zusätzliche Beratung und Unterstützung der Eltern vor Ort ist hierbei möglich

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Salzhöhle
•   regelmäßiger Besuch mit den Kindern zur Gesunderhaltung der Atemwege

Bibliotheken (Hohenschönhausen und Freizeitforum)
•   Nutzung zur Vermittlung von Literatur und Medien an die Kinder

4. Bildungsverständnis

    4.1. Bild vom Kind
Du bist eine eigenständige Persönlichkeit und wirst wahrgenommen.
Du brauchst Raum und Zeit, um dich individuell entwickeln zu können.

Du wirst wertgeschätzt.
Du entdeckst die Welt, mit all deinen Fähigkeiten und Kompetenzen.
Du brauchst ein stabiles soziales Umfeld.
Du lernst aktiv und mit all deinen Sinnen.
Du wünschst dir Struktur und Rituale.
Du hast das Recht auf Bildung und kannst und darfst deinen Tagesablauf mitgestalten.
Du hast das Recht auf Fairness und einem respektvollen Umgang.

    4.2. Rolle der pädagogischen Fachkräfte
Wir haben eine Vorbildfunktion und sind uns dieser stets bewusst.
Wir begleiten und unterstützen die Kinder in ihrem Alltag.
Wir nehmen die Kinder in ihrer individuellen Persönlichkeit wahr.
Wir geben den Kindern Zeit und Raum, sich individuell zu entwickeln und fördern und fordern
sie gleichermaßen.
Wir stärken die Kinder in ihren Fähigkeiten und sprechen ihnen Mut zu, selbstständig zu
handeln.
Wir bieten den Kindern Schutz, Geborgenheit und Sicherheit.
Wir geben den Kindern Strukturen im Tagesablauf, indem wir Rituale schaffen, die es ihnen
ermöglichen sich zu orientieren.

Wir sind zugleich Ansprechpartner*innen für die Eltern und haben für diese ein offenes Ohr.
Wir nehmen die Persönlichkeiten der Kinder und Eltern wahr und begegnen ihnen auf eine
empathische, wertschätzende und respektvolle Weise.

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5. Ziele, Schwerpunkte unseres pädagogischen Handelns

    5.1. Was zeichnet unsere Einrichtung aus

Kinderrestaurant
Beim Frühstück lernen bei uns schon die Kleinsten, was es heißt, selbstbestimmt und
eigenständig zu handeln. So gehen alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr alleine oder in einer
kleineren Kindergruppe zum Kinderrestaurant und können sich am Frühstückbuffet frei
entscheiden, was sie essen möchten. Dieser Vorgang wird vorher geübt, so dass die Kinder
in ihrem Selbstwertgefühl entsprechend gestärkt werden und in diesen Prozess hinein
wachsen.
Dabei wird die Selbstständigkeit gefördert und den Kindern eine große Portion Vertrauen und
Zutrauen entgegengebracht. Nicht nur, dass sich die Kinder alleine durch das Haus bewegen,
sondern dass auch die älteren Kinder für die jüngeren Kinder Verantwortung übernehmen,
indem sie sie zum Frühstück begleiten, fördert die Zusammengehörigkeit der Kinder
untereinander und stärkt sie in ihrer Eigenständigkeit.
Bundesprogramm Sprach-Kita
Unsere Kindertagesstätte nimmt am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der
Schlüssel zur Welt ist“ teil.
Mit diesem Programm fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der
Kindertagesbetreuung. Es wird in drei Säulen unterteilt und sieht in unserer täglichen Arbeit
wie folgt aus:
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung
•   Sie orientiert sich genau an den Bedürfnissen der Kinder. Die Kinder erfahren im Dialog,
    dass sprachlicher Austausch Spaß macht. Dabei sind sich die pädagogischen Fachkräfte
    ihrer Vorbildwirkung stets bewusst und reflektieren ihr Sprachverhalten. Durch unsere neu
    gestaltete Bibliothek als Lese Oase oder das Ausleihen eines Leserucksacks unterstützen
    wir die Kinder in ihrer sprachlichen Bildung und bieten vielfältige Sprachanlässe.
Inklusive Pädagogik
•   In eine inklusive Pädagogik gehören keine Vorurteile, Diskriminierungen,
    Benachteiligungen. Alle Parteien (Kinder, Eltern, Team der Kita) werden ermutigt ihre
    Gedanken und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sich darüber auszutauschen, sich
    kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Meinungen und Einstellungen zu ändern. Die
    Anschaffung von Bilderbüchern und Fachliteratur zum Thema Inklusion und Kinder
    anderer Herkunft, Skin Tones Buntstifte, Gebärden-unterstützte Kommunikation (GuK),
    Materialien und Gestaltung der Gruppenräume gestattet allen Kindern den Zugang zu und
    die Teilhabe an den Bildungsprozessen in der Kita.

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Zusammenarbeit mit Familien
•   Unter der Zusammenarbeit mit Familien verstehen wir die Etablierung einer
    Willkommenskultur, die alle Familien einschließt. Um dieses Ziel zu erreichen ist es wichtig,
    den Eltern auf Augenhöhe zu begegnen und die Familie als ersten Bildungsort zu sehen
    und dementsprechend zu agieren. Dazu gehört auch die enge, vertrauensvolle und
    partnerschaftliche Zusammenarbeit.
    Bei Sprachbarrieren wenden wir bspw. wertschätzende Kommunikation an, d.h. Gebärden
    und Gesten unterstützen unseren Dialog. Bei Familien nicht deutscher Herkunft helfen uns
    Bilder mit entsprechender Übersetzung oder das Hinzuziehen eines Dolmetschers.
Unser*e Sprachberater*in unterstützt und berät unsere pädagogischen Fachkräfte zu
theoretischen Aspekten der Sprachentwicklung. Darüber hinaus gibt sie konkrete Anregungen
zur praktischen Umsetzung.
Gebärden-unterstützende Kommunikation
Gebärden-unterstützte Kommunikation (GuK) ist eine Methode, die es Kindern einfach macht,
über Gebärden zum gesprochenen Wort zu kommen. GuK wurde entwickelt, um Kindern, die
nicht oder noch nicht sprechen, durch den begleitenden Einsatz von Gebärden die
Verständigung zu erleichtern. Das Sprechen wird also nicht ersetzt, sondern mit Gebärden
unterstützt. Auch werden nicht alle Wörter gebärdet, sondern nur solche, die für das Verstehen
der Mitteilung von Bedeutung sind. Kinder und Familien nicht deutscher Herkunftssprache
können sich durch die Unterstützung der GuK schneller im Kitageschehen orientieren und
erhalten einen leichteren Zugang zur Aneignung der deutschen Sprache.
Weil GuK das Verstehen und das Verständigen unterstützt, wird das Sprechen lernen
gefördert und der Spracherwerb begünstigt. Besonders in der Frühförderung von Kindern mit
spezifischen Problemen beim Spracherwerb und beim Sprechen ist GuK deshalb eine wichtige
ergänzende Hilfe.

    5.2. Beteiligungsrechte der Kinder/ Partizipation
In der UN-Kinderrechtskonvention ist in den Artikeln 12 und 13 das Recht des Kindes auf
Äußerung und Berücksichtigung seiner Meinung und Zugang zu für das Kind relevanten
Informationen festgelegt.

Unsere Kinder sollen und dürfen sich beteiligen. Auf diese Weise lernen sie für sich selbst und
für die Gemeinschaft einzustehen, wichtige Entscheidungen mitzutreffen und mitzutragen.
Indem wir Kindern Entscheidungsspielräume einräumen, unterstützen wir sie aktiv im Prozess
der Teilhabe. Entsprechend dem Entwicklungsstand der Kinder ermitteln wir deren Wünsche,
Vorstellungen und Ideen durch regelmäßige Morgenkreise, Gesprächskreise und durch den
alltäglichen Dialog mit den Kindern. Dies kann verbal, aber auch nonverbal geschehen. Die
pädagogischen Fachkräfte greifen die Vorschläge der Kinder auf und integrieren sie ins
Geschehen des Kita-Alltags.

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Unsere Kinder haben beispielsweise Mitspracherecht bei der Planung der Speisepläne, bei
der gemeinsamen Gestaltung des Vespers, bei der Raumgestaltung der Gruppen- und
Funktionsräume, bei der Aufstellung von Regeln für den Kita-Alltag, bei der Tagesplanung, bei
der Gestaltung der Entspannungszeit u.a.

    5.3. Beschwerdeverfahren für Kinder

In gemeinsamen Gesprächsrunden, bei Tischgesprächen, beim Begrüßungsritual und beim
gemeinsamen Spielen erfahren wir, wie es den Kindern geht, was sie beschäftigt und auch
was die Kinder hemmt.
Doch nicht nur verbal verstehen wir ihre Emotionen und Anliegen, sondern wir erkennen dies
auch durch ihre Mimik und Gestik. Kinder, die beispielsweise weinen, sich zurückziehen oder
unruhig sind, zeigen uns deutlich, dass sie sich unwohl fühlen und eine Beschwerde zum
Ausdruck bringen möchten.
Durch Beobachten und Nachfragen geben wir den Kindern ausreichend Möglichkeiten ihre
Beschwerden zu äußern. Darüber hinaus verwenden wir die Kommunikation mit GUK, um
auch Kindern, die sich sprachlich nicht klar ausdrücken können, die Möglichkeiten zu geben,
sich mitzuteilen.
Jede Beschwerde hat ihre Berechtigung und wird ernst genommen. Die Wünsche, Bedürfnisse
und Beschwerden der Kinder sind uns wichtig. Wir nehmen uns Zeit, gemeinsam mit ihnen in
den Dialog zu treten und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen, wobei uns stets bewusst ist, dass
unsere Wahrnehmung vorurteilsbewusst sein muss und die eigene Interpretation dabei in den
Hintergrund rückt.
Die Lösungsfindung wird gemeinsam mit dem Kind besprochen. Dabei fließt die Entscheidung
des Kindes mit ein, ohne diese zu beeinflussen. Gegeben falls werden Kompromisse
gefunden, die für das Kind nachvollziehbar sind und akzeptiert werden.
Jeder Gruppenbereich hat ein eigenes Beschwerdeverfahren entsprechend dem
Entwicklungsstand der Kinder entwickelt. Es ist für Kinder und Eltern transparent und findet im
Kita Alltag verlässliche Anwendung.

    5.4. Beobachten und Dokumentieren
Die Beobachtung ist Grundlage der pädagogischen Arbeit und bestimmt das pädagogische
Handeln der Fachkräfte. Die Beobachtungsverfahren richten sich nach den Vorgaben des BBP
und des AWO QM-Handbuches.
Wichtig hierbei ist, das Kind ganzheitlich wahrzunehmen, den IST-Zustand zu erfassen und
keine eigene Wertung in die Beobachtung einfließen zu lassen.
Die Leuvener Engagiertheitsskala ermöglicht uns, das Kind individuell in seinem Wohlbefinden
und in seiner Engagiertheit wahrzunehmen, zu unterstützen und in seinem Bildungsprozess
zu begleiten.

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Mindestens einmal im Jahr wird ein Kind von mindestens zwei pädagogischen Fachkräften
unabhängig voneinander beobachtet. Die Ergebnisse der jeweiligen Beobachtungen werden
besprochen, gemeinsam reflektiert und gegebenenfalls Maßnahmen (Raum- und
Materialangebot usw.) ergriffen.
Die Beobachtungen werden dokumentiert, für das weitere pädagogische Handeln und für
Entwicklungsgespräche mit den Eltern genutzt, die im Zeitraum des Geburtstages des Kindes
geführt werden.
Bei Gesprächen mit den Familien wird zusätzlich das Sprachlerntagebuch (SLT)
hinzugezogen. Es unterstützt dabei, mit den Eltern ins Gespräch zu kommen und sich über
die Entwicklung ihres Kindes in Sprache und ganzheitlicher Bildung auszutauschen.
Jedes Kind hat sein eigenes Sprachlerntagebuch. Dieses wird auf Kinderhöhe aufbewahrt und
ist dem Kind jederzeit zugänglich. Es ist sein Eigentum und wird dem Kind am Ende der
Kitazeit übergeben. Aussagen der Kinder werden regelmäßig gesammelt und notiert, um die
individuelle sprachliche Entwicklung eines jeden einzelnen Kindes wörtlich, lautgetreu und mit
Datum versehen festzuhalten.
Auch erste Schreibversuche der Kinder und von ihnen erzählte Geschichten verdeutlichen ihre
Sprachentwicklung.    Mit   den    Kindern     ausgewählte    Fotos,   Kunstwerke      und
Projektdokumentationen im Sprachlerntagebuch sind bei späterer Betrachtung
sprachanregend.
Durch die Dokumentationen machen wir die Inhalte unserer Arbeit transparent und
nachvollziehbar. Die Dokumentation öffnet den pädagogischen Fachkräften den Weg für eine
pädagogisch effektivere Arbeit und erleichtert ihnen die erfolgreiche Überprüfung und
Auswertung.
Kind bezogene Dokumentation beinhaltet im Einzelnen:
   Aufnahmeverfahren und Eingewöhnung
   Entwicklungsbeobachtung und -bericht
   Protokolle Eltern- und Entwicklungsgespräche
   Förderpläne für Kinder mit Beeinträchtigung
   Führen des Sprachlerntagebuches

Allgemeine Dokumentation heißt:
   Führen des Gruppenbuches
   Gruppenscreening (zweimal jährlich)
   Situationsanalyse nach Bedarf
   Verschriftlichen von Projekten, Angeboten
   Führen des Tagebuchblattes (gruppenintern und gruppenübergreifend)
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   Pflegen von Infotafeln und Aushängen

    5.5. Alltagsintegrierte sprachliche Bildung
Jede Aktivität im Kita-Alltag bietet einen Anlass zur sprachlichen Bildung. Dabei begegnen wir
den Kindern stets zugewandt und sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst. Die
Sprachentwicklung der Kinder wird im Alltag durch Dialoge unterstützt, die sich an den
Interessen und Themen der Kinder orientieren.
Durch eine respektvolle Kommunikation (Umgang/Gesprächsführung) untereinander fühlen
sich die Kinder wahrgenommen und wertgeschätzt. Sie werden ermutigt nach- und
weiterzudenken und gemeinsam auf Lösungssuche zu gehen.
Sie lernen Empathie, Akzeptanz und Respekt anderen Kindern gegenüber, die durch ihre
Aussprache, ihrer Beeinträchtigung oder andere Herkunft sprachlich noch Unterstützung
brauchen.
Wir nutzen verschiedene Strategien, um die Freude der Kinder am Sprechen zu unterstützen
und sie zu motivieren.
Wie machen wir das?
   Wir lassen die Kinder aussprechen, ohne sie ständig zu verbessern oder zu unterbrechen.
   Wir geben Sprachanlässe, beispielsweise in unseren Morgenkreisen (Begrüßungsritual),
    durch offen gestellte (W-) Fragen.
   Wir stellen den Kindern verschiedene Materialien (Sprachspiele, Fachliteratur u.a.) zum
    Spracherwerb zur Verfügung.

   Wir stellen das Kind nicht bloß, sondern geben korrektives Feedback, d.h. Äußerungen
    werden richtig und deutlich wiederholt, ohne die Fehler zu benennen.
   Wir führen mit den Kindern Dialoge, tauschen unsere Bedürfnisse und Meinungen
    gegenseitig aus und sorgen mit unserer Beteiligung/ Unterstützung für den Austausch
    untereinander.
Die genannte Arbeitsweise fördert die Motivation der Kinder am Zuhören und Sprechen. Durch
eine alltagsintegrierte, ganzheitlich angelegte Spachbildung kann das Gelernte besser
verinnerlicht werden. Zudem knüpfen wir an den Kompetenzen und Ressourcen der Kinder
an, nicht an ihren vermeintlichen Defiziten. Jedes Kind ist ein Individuum und bedarf seiner
persönlichen Förderung.
                „Wir müssen die Schätze der Kinder suchen, nicht die Fehler“
                                      Dr. Gabriele Haug-Schnabel

    5.6. Spielerlebnisse
Eine besondere Bedeutung hat das Spiel, es ist die Haupttätigkeit der Kinder.

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Im Spiel setzen die Kinder ihre körperlichen, geistigen, emotionalen und kommunikativen
Fähigkeiten und Fertigkeiten ein, um ihre Spielideen und Spielvorhaben umzusetzen. Wir
geben den Kindern ausreichend Zeit und Raum, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen im Spiel
zu entwickeln und zu erweitern.
Wir stellen den Kindern eine Umgebung zur Verfügung, die intensives Spielen in Gruppen oder
auch allein mit vielseitigen, motivierenden und interessanten Materialien ermöglicht.
Durch vielfältige Spielangebote werden das fantasievolle Lernen (Rollenspiele) und die
Selbstbildungsprozesse im sozialen Miteinander der Kinder gefördert. Die pädagogischen
Fachkräfte geben bei Bedarf Anregung und Hilfestellung bei der Umsetzung ihrer Spielideen,
unter anderem durch Bereitstellung verschiedener Accessoires (Hüte, Taschen, Schuhe etc.).
Verkleidungsecken und Kinderküchen laden beispielsweise dazu ein, Rollenspiele
auszuleben, die auch das Zuhause und ihre Umgebung repräsentieren. So gibt das
Spielmaterial den Kindern Anlass sich mit ihrer Realität auseinander zu setzen und diese zu
begreifen.
Weitere kreativitätsfördernde Materialien bieten außerdem vielfältige Möglichkeiten das Spiel
der Kinder zu bereichern. Dabei kann unser frei zugängliches Materiallager mit vielfältigen
Bastelutensilien, wie Regenbogenpapier, Fingerfarben, Federn, Schmucksteinen usw. genutzt
werden. Die Kinder lernen verschiedene Materialien (insbesondere Naturmaterialien)
altersentsprechend und ideenreich einzusetzen.
Aber auch methodisch-didaktische Spiele wie Tischspiele, Kartenspiele und
Gesellschaftsspiele fördern das ganzheitliche Lernen. So greifen Steckspiele, Bügelperlen
oder LÜK-Kästen, aber auch die zuvor benannten Spiele, folgende Bereiche auf:
Sozialer Bereich

   Verkleidungs-, Mutter-Vater-Kind Rollenspiele: schult die Empathie, Verständnis
    verschiedener Lebenswelten, Selbstbewusstsein
Kreativer Bereich
   Stanzen, Prickeln, Malen, Schneiden: schult die Auge-Hand-Koordination, Feinmotorik,
    Graphomotorik
Emotionaler Bereich

   Konflikt mit anderen Kindern: schult die Toleranz und Lösungswege bei Konflikten,
    Förderung von Resilienz, Frustrationstoleranz, Eigenregulierung
Sprachlicher Bereich

   Bilderbuchbetrachtung, Freispiel: schult den Wortschatz durch eigene Sprachanlässe,
    Fantasie, Kommunikationsbereitschaft

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Kognitiver Bereich
   Memory, Mensch-Ärger-Dich-Nicht: schult die Konzentrationsfähigkeit, Merkfähigkeit,
    Handlungsplanung
Motorischer Bereich
   Bewegungslandschaften: schult den Gleichgewichtssinn, Grobmotorik, Ausdauer,
    Bewegungskoordination und -freude
Wahrnehmung
   Sand-, Knetspiele: schult die Sinneswahrnehmung (auditive, visuelle, taktil-haptische,
    kinästhetische und vestibuläre), Kreativität

    5.7. Projekte
Die Projektarbeit sehen wir als Möglichkeit, Kindern ihre Lebenswelt ganzheitlich begreifbar
zu machen. In den Gruppen werden Angebote und Projekte gemeinsam geplant, gestaltet,
ausgearbeitet und altersübergreifend durchgeführt. Wir orientieren uns am Berliner
Bildungsprogramm und berücksichtigen die Wünsche, Interessen sowie den
Entwicklungsstand der Kinder und beziehen sie in die Planung, Gestaltung und Auswertung
ein. Die Projektideen werden von den Kindern getragen und entsprechen ihrer Interessen und
Themen entwickelt. Durch die Beobachtung im Alltag der Kinder, durch unsere
Begrüßungsrituale und weiterer Gesprächskreise wird offensichtlich, welche Themen die
Kinder aktuell beschäftigen.
Ganzheitliches Lernen in Einbeziehung
aller Bildungsbereiche
Projekte bieten uns die beste Möglichkeit,
die Kompetenzen (Ich-, Sozial-, Sach- und
Lernmethodische Kompetenz) der Kinder
zur entwickeln und zu vertiefen, Themen
unter          Einbeziehung          aller
Bildungsbereiche       ganzheitlich    zu
bearbeiten und die Zusammenhänge
verständlich zu vermitteln.

Dabei finden alle Bildungsbereiche des
Berliner           Bildungsprogrammes
ganzheitliche Beachtung:

Gesundheit
Ein allgemeines Wohlbefinden gehört zur Gesunderhaltung und -förderung der Kinder. Sie
umfasst die allgemeine Körperhygiene, den Wechsel von Ruhe und Bewegung, gesunde
Ernährung, Sinneswahrnehmung, frühkindliche Sexualität sowie Resilienz. - siehe Pkt. 5.10.

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Soziales und kulturelles Leben
Das Kind mit seiner Individualität, seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten, seinem Bedürfnis nach
Schutz und Geborgenheit steht im Mittelpunkt. Im Kita-Alltag lernen die Kinder die Bedürfnisse
anderer, aber auch ihre eigenen, wahrzunehmen und Rücksicht darauf zu nehmen.
In Begrüßungskreisen tauschen sich die Kinder über ihre Befindlichkeiten und Bedürfnisse
aus, verabreden sich für gemeinsame Aktivitäten und handeln Vorhaben aus.
Das Umfeld der Kita ist ein wichtiger Ort, um sein Sichtfeld zu erweitern, Erfahrungen und
neue Kenntnisse zu sammeln und gemeinsame Erlebnisse zu schaffen. - siehe Punkt 3.8.

Kommunikation, Sprache, Schriftkultur
Eine wertschätzende Kommunikation gehört zum Alltag in unserer Kita. Die Kinder finden
vielfältige Sprachanlässe und haben Freude am sprachlichen Austausch. Dabei ist es
besonders wichtig mit den Kindern in den Dialog zu treten. - siehe Punkt 5.5.
Gemeinsam singen wir und machen verschieden Spiele, in denen Sprache eine wichtige Rolle
spielt. Mit Hilfe von Büchern, Zeitschriften, Buchstaben in der Raumgestaltung kommen die
Kinder mit dem Schriftbild in Berührung. Sie erfahren dabei so nebenbei, wo überall Schrift zu
finden ist und was Schrift für den Alltag bedeutet.
Unsere Bibliothek umfasst einen großen Fundus an Kinder-, Fach- und Sachbüchern.
Gemeinsam mit ihren pädagogischen Fachkräften können die Kinder diese aufsuchen und von
dem vielfältigen Angebot Gebrauch machen.
Kunst
Bildnerisches Gestalten
Ein vielfältiges Materialangebot zum kreativen Gestalten finden die Kinder in ihren
Gruppenräumen und dem für sie frei zugänglichen Materiallager. Schon von Anfang an können
die Kinder sich mit verschiedenen Materialien (Farben, Papier, Knete usw.) beschäftigen. So
beginnen sie erst die Materialien kennenzulernen und später gezielt zur Umsetzung ihrer
kreativen Arbeiten einzusetzen.

Die Werke der Kinder werden mit deren Zustimmung ausgestellt und gesammelt. Am Ende
der Kitazeit bekommen die Kinder das Werk ihrer gesammelten Arbeiten mit nach Hause.
Musik
Besonders in der Musik können die Kinder ihre Emotionen zum Ausdruck bringen. Durch
gemeinsames Singen und Bewegen mit musikalischer Begleitung erleben die Kinder ein "Wir"-
Gefühl und finden dabei andere Formen des Ausdruckes und der Kommunikation. Musik
verbindet, überwindet Sprachbarrieren und findet Zugang zu Jedem.

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Theaterspiel
In andere Rollen zu schlüpfen macht fast jedem Spaß, besonders das Verkleiden und sich
darin zu bewundern. Unsere Kostüme, Schminkkästen, Spiegel und verschiedene
Accessoires regen dazu an in andere Rollen zu schlüpfen und diese auszuleben- siehe Punkt
5.6.
Zu besonderen Festen und Feiern studieren die Kinder, die das wollen, mit ihren
pädagogischen Fachkräften eine Aufführung ein, die sie dann den Eltern präsentieren.
Mathematik
Mathematik bestimmt unserer Leben. Ohne Mathematik würden wir uns nicht zurecht finden,
wir könnten nicht planen, nicht ein- oder verkaufen, Wege abmessen, Perspektiven im Raum
erleben und erfahren, vergleichen und abwägen usw.

Mathematik vermitteln wir den Kindern im gesamten Alltag, so z.B. beim Tischdecken, beim
Aufräumen, beim Abzählen, beim Planen von Ausflügen u.a.
In den Räumen der Kita finden die Kinder vielfältige Materialien, wie Lineale, Waagen,
Messbecher, Muster, Ziffern u.v.m. Didaktisches Spielmaterial fördert die Kinder spielerisch,
den Umgang mit Mustern und Zahlen (Würfelspiele u.a.) zu üben, Regeln zu kennen und auch
einzuhalten.
Natur- Umwelt und Technik
Vieles gibt es zu entdecken und vieles ist nicht gleich zu erklären. Warum wachsen Bäume?
Warum ist Feuer heiß und Wasser nass? Wo kommt der Wind her? und viele weitere Fragen
sind, was die Kinder und pädagogischen Fachkräfte beschäftigt. Gemeinsam suchen wir nach
Lösungen und gehen auf Entdeckungstour.
Wir besuchen oft die umliegenden Parks und beobachten in unserem Garten das
Eichhörnchen und die Vögel.
Wir achten darauf, dass sich Verpackungen von Lebensmitteln stark reduzieren und der Müll
getrennt wird.

Die Nutzung von CD Player und Fotoapparaten gehören zum Kita Alltag.

    5.8. Integration / Inklusion
In unserer Kita werden Kinder mit und ohne Beeinträchtigung betreut und gefördert. Der
gemeinsame Kita-Alltag ermöglicht es, dass die Kinder gegenseitig voneinander profitieren.
Jedes Kind kann sich mit seinen individuellen Besonderheiten angenommen fühlen und seine
eigene Persönlichkeit entwickeln. Die Verschiedenheit wird gegenseitig wertgeschätzt und
bereichert das Miteinander.

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Wir orientieren uns an den Stärken der Kinder, knüpfen an deren Ressourcen an und
begegnen allen Kindern vorurteilsbewusst. Wir tolerieren und akzeptieren die Andersartigkeit,
weil wir Andersartigkeit als Vielfalt verstehen.
Jedes Kind hat das Recht auf gleichwertige Bildung und das Recht auf Schutz vor
Diskriminierung (Kinderrechte).

Die Fachkräfte für Integration unterstützen, begleiten und fördern fachkompetent die
Entwicklung der Kinder und erstellen Förderpläne. Diese Förderpläne werden gemeinsam mit
den Eltern besprochen und erstellt. Ebenso werden im jährlichen Entwicklungsgespräch die
Förderpläne und die Weiterentwicklung des Kindes mit den Eltern besprochen und damit
verbundene und veränderte Maßnahmen erörtert und mit ihnen abgestimmt. Sollte es
Sprachbarrieren oder andere Beeinträchtigungen geben, werden diesbezüglich die jeweiligen
Dolmetscher*innen hinzugezogen oder entsprechende Bedingungen geschaffen.
Die Teilnahme an der AG Integration, welche von einer Fachberaterin des AWO
Landesverbandes Berlin e.V. geleitet wird, ist Voraussetzung für die persönliche
Weiterentwicklung unserer Fachkräfte für Integration. Einmal im Monat erfolgt zudem ein
Austausch mit den anderen Facherzieher*innen für Integration der Einrichtung.

    5.9. Umweltbewusstsein und Natur / Nachhaltigkeit
Kinder entdecken mit allen Sinnen und sind durch ihre kindliche Neugier von Natur aus
Forscher*innen ihrer Lebenswelt. Sie streben danach, ihre Umwelt zu erforschen und zu
begreifen.
Die Kinder sollen sich ausprobieren und auf ganzheitliche Entdeckungsreise gehen,
beispielsweise in unserem großangelegten Garten und den zahlreichen Angeboten in unserer
Umgebung, z.B. Besuch in den Gärten der Welt. Bei diesen Erlebnissen begleiten und
unterstützen wir sie.
Ob es beim Spaziergang die gesammelten Blätter sind, die Pflege ihrer Beete inkl. Verkostung
oder das Recycling (Müllverwertung) von z.B. Plastikmüll zu Spielmaterialien ist.

Die Natur und ihre Schätze sowie deren Nachhaltigkeit regen zur Kreativität an und vermitteln
den Kindern ein Verständnis von Wertschätzung der Natur, den Menschen und den Materialien
gegenüber (ressourcenorientiertes Spielen).
Darüber hinaus dürfen und sollen die Kinder mit allen Sinnen forschen und spielen.
    „Die Aufgabe der Umgebung ist nicht, das Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben,
                                  sich zu offenbaren.“
                                             Maria Montessori

    5.10.Gesundheit
Wir wollen bei den Kindern ein Grundverständnis für das Thema Gesundheit entwickeln und
fördern. Besonders von Bedeutung sind für uns die Themen:
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Bewegung, Entspannung, Körperpflege und Zahnhygiene sowie Ernährung.
Bewegung und Entspannung

Im Alltag unterstützen wir den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder und bieten ihnen auf
unterschiedliche Weisen an, diesen auszuleben. Ein großzügig angelegter Bewegungsraum
und der große Garten stehen uns dazu zur Verfügung. Die verschiedenen (Bewegungs-)
Erfahrungen sammeln die Kinder jedoch nicht nur beim Toben, Spielen und Klettern, sondern
darüber hinaus geben wir ihnen die Möglichkeit an Bewegungsangeboten teilzunehmen und
diese mitzugestalten. Unsere offenen Bewegungsangebote fördern die Freude und die Lust
der Kinder, sich in ihrer Welt zu bewegen, sie zu erkunden und zu begreifen. Der Tagesablauf
wird von den pädagogischen Fachkräften so gestaltet, dass Bewegung und Entspannung in
wechselseitiger Wirkung zueinander stehen. Durch Entspannungsgeschichten und unsere
Entspannungszeit können die Kinder gezielt zur Ruhe kommen.
Körperpflege und Zahnhygiene
Gesundheitserziehung wird in unserem Kitageschehen gelebt und praktiziert. So achten die
pädagogischen Fachkräfte auf eine ausreichende Hygiene und Körperpflege bei den Kindern
und sich selbst. Das Händewaschen vor der Einnahme von Mahlzeiten und nach dem
Toilettengang ist beispielsweise grundlegend. Aber auch die regelmäßige Belüftung der
Räume und das Rausgehen bei nassem Wetter mit der entsprechenden Kleidung
(Regenjacke, Gummistiefel usw.) tragen zur Gesundheitserziehung bei.
Nach dem Mittagessen putzen sich die Kinder mit Zahnpasta die Zähne. Jedes Kind hat seinen
eigenen Zahnputzbecher und seine eigene Zahnbürste. Ergänzend dazu thematisieren wir
eine gründliche Zahnpflege, auch in Kooperation mit Kroko (zahnmedizinischer Dienst).
Ernährung
Um eine gesunde Ernährung der Kinder sicherzustellen, achten wir auf einen ausgewogenen
und vollwertigen Speiseplan. Dazu werden die Vorlieben und Wünsche der Kinder genauso
berücksichtigt wie die DGE-Richtlinien. In der Speiseplangestaltung finden sich beispielsweise
einmal wöchentlich Fisch und zwei vegetarische Tage. In Projekten und im Morgenkreis
tauschen wir uns mit den Kindern über gesunde Ernährung aus und erfahren, dass gesundes
Essen genussvoll ist und dass eine gesunde Ernährung auch die Grundlage für gesunde
Zähne bildet - siehe Punkt 3.3.
Resilienz
Der Begriff Resilienz bezeichnet die Stärke und Widerstandsfähigkeit von Menschen,
Lebenskrisen ohne anhaltende psychische Schäden durchzustehen.
Resiliente Kinder können besser mit Problemen, Schicksalsschlägen oder Enttäuschungen
umgehen. Sie erholen sich schneller und gehen teilweise gestärkt aus der Situation heraus.

Indem wir den Kindern Verantwortung übertragen und Vertrauen schenken, beispielweise
durch die Mentoren*innen-Funktion der älteren Kinder für die jüngeren Kinder, beim Begleiten

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zum offenen Frühstück oder durch Spielen in nicht einsehbaren Bereichen, Erkunden von
Räumlichkeiten und das ihrem Entwicklungsstand entsprechende Übernehmen von Aufgaben,
stärken wir die Kinder.
Die Kinder können ihre Befindlichkeit im vertrauten Rahmen oder in Gesprächskreisen äußern,
sie lernen ihre Meinung zu vertreten, aber auch andere zu respektieren und akzeptieren. Sie
werden gehört und wahrgenommen. Ihre Anliegen oder Beschwerden sind uns wichtig, um
gemeinsam eine Lösung finden zu können. Dabei sind wir als pädagogische Fachkräfte aktive
Zuhörer*innen, stärken und ermutigen die Kinder dabei in Rollenspielen, durch Musik und
Tanz, Bewegung, Malen usw., ihre eigenen Gefühle zu benennen und auszudrücken.
Die Kinder merken, dass sie wichtig sind und jede*r Einzelne von ihnen ernst genommen wird.
Ihre Stärken und Schwächen werden als Ressourcen gesehen und nicht als Defizite.
Dementsprechend erhalten sie wertschätzende Rückmeldungen und lernen eine positive
Feedbackkultur kennen.
    "Sage es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern.
                        Beteilige mich und ich werde es verstehen."
                                             Lao Tse

        5.10.1. Körpererfahrung und frühkindliche Sexualitätsentwicklung

Sexualität umfasst körperliche, biologische, psychosoziale und emotionale Gesichtspunkte.
Sie ist eine Lebensenergie, die sich schon von Anfang an im Körper entwickelt und bis ins
hohe Alter wirksam ist. Sie zeigt sich auf vielfältigste Weise: als Zärtlichkeit, Wärme,
Geborgenheit, Fürsorge, Nähe, Sinnlichkeit, Lust, Leidenschaft und Liebe.
Wie die Sprache oder die Motorik entwickeln sich bei kleinen Kindern auch das Körpergefühl
und die Sexualität. Und wie bei den ersten Schritten und dem Erlernen der Sprache brauchen
Kinder bei ihrer sexuellen Entwicklung empathische, vorurteilsbewusste und liebevolle
Begleiter*innen.
Kinder trennen nicht zwischen Zärtlichkeit, Sinnlichkeit und Sexualität. Erwachsene müssen
zwischen kindlicher Sexualität und erwachsener Sexualität unterscheiden und die eigene
Erfahrung außen vor lassen können. Das heißt, die eigenen Erfahrungen, Ängste und Gefühle
bzgl. der eigenen Sexualität nicht auf das Kind zu projizieren.

Wir setzten uns Ziele im Umgang mit:
Identitätsentwicklung
Das Kind nimmt sein eigenes "Ich" durch die erste Erfahrung des Kennenlernens und des
Erkundens des eigenen Körpers wahr.
Positive Haltung/Sexualentwicklung
Das Kind zeigt ein sicheres, bewusstes und reflektierendes Handeln.

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