Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...

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Aktiv im Schöneberger Norden – Ehrenamt im Kiez
                  Eine Handreichung für Interessierte im Quartier
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Inhalt

Herausgeber (Projektträger)                                                    Interviews, Texte                                                    Dank                                                                                            Vorwort                                           Quartiersrat                         Informationen zum Ehrenamt in
Pestalozzi-Fröbel-Haus                                                         Marion Schütt                                                        Die Broschüre „Aktiv im Schöneberger                                                       3    Jörn Oltmann,                                  20 Einführung Peter Pulm                Schöneberg Nord
Karl-Schrader-Str. 7-8                                                         www.synopsisfilm.de                                                  Norden – Ehrenamt im Kiez“ wäre ohne                                                            Bezirksstadtrat Tempelhof-                     22 Quartiersrätin                    38 Stadtteilbüro
10781 Berlin                                                                                                                                        die vielen offenen und motivierenden                                                            Schöneberg                                     23 Quartiersrat                      39 Freiwilligenagentur Unbezahlbar
www.pfh-berlin.de                                                              Layout, Grafik                                                       Gespräche nicht möglich gewesen.                                                                                                                                                    40 Ehrenamtsbüro Rathaus
                                                                               Carola Bellach                                                                                                                                                                                                                                              Schöneberg
im Auftrag                                                                     www.4mbh.com                                                         Danke an das Team des Quartiers-                                                                Jugendliche                                         Senior*innen                    41 VHS Schöneberg, Fortbildung
des Quartiersmanagements                                                                                                                            manangements (QM) und an die                                                               4    Einführung Hella Pergande                      24   Einführung Christiane Ströhl       Ehrenamt
Schöneberger Norden                                                            Korrekturlektorat                                                    Mitarbeiter*innen des Bezirks und der                                                      5    Peer Helperin                                  25   Hockergymnastik
                                                                               Doris Rode, Jürgen Fischer                                           Einrichtungen Tempelhof-Schönebergs                                                        6    Peer Helper                                    26   Seniorenvertretung                 Adressen und Kontakte
Redaktion                                                                                                                                           für die teils sehr persönlichen Begleit-                                                   7    Kinder-und Jugendparlament                          Tempelhof-Schöneberg            42 Adressen
Corinna Lippert                                                                Bildnachweis                                                         texte. Sie alle haben zum Gelingen der                                                     8    Schularbeitshilfe                              27   Spielkurse, Karten und          44 Förderung ehrenamtlicher
Peter Pulm                                                                     Foto privat (2)                                                      vorliegenden Broschüre beigetragen.                                                        9    Aufbau- und Eventhelfer                             Brettspiele                        Initiativen
Gerd Schmitt                                                                   Foto QM, Alexander Meyer,                                                                                                                                                                                                                                   Bewerbung und Infos zum
                                                                               (21), (23 klein)                                                                                                                                                                                                                                            Ehrenamt
Fotos ©                                                                        Foto Dagmar Jotzo, (10 klein rechts)                                                                                                                                 Aktive Eltern                                     Geflüchtete
Marion Schütt                                                                                                                                                                                                                                  10   Einführung Hans Peter Föll                     28 Einführung Hamad Nasser
www.synopsisfilm.de                                                            1. Auflage 2020                                                                                                                                                 11   Einführung Nana Salzmann                       29 Begleitung
                                                                                                                                                                                                                                               12   Elternvertreterin                              31 Tandempartnerin
                                                                                                                                                                                                                                               13   Bildungsbotschafterin

                                                                                                                                                                                                                                                                            Nachbarschaft               Engagement in der Diakonie
                                                                                                                                                                                                                                                                      14 Einführung Hamad Nasser   32   Einführung Burkhard Bornemann
                                                                                                                                                                                                                                                                      15 Lernpate                  34   Suppenküche
                                                              Gefördert durch  die Europäische
                                                                  Gefördert durchGefördert      Union,
                                                                                   die Europäische      die
                                                                                                    Union,  Bundesrepublik   Deutschland,
                                                                                                             die Bundesrepublik            das Land
                                                                                                                                  Deutschland, das  Berlin im Rahmen
                                                                                                                                                   Land Berlin das
                                                                                                                                                               im Rahmen der Zukunftsinitiative
                                                                                                                                                                             derim              Stadtteil,
                                                                                                                                                                                 Zukunftsinitiative        Programm
                                                                                                                                                                                                    Stadtteil, Programm Sozialer  Zusammenhalt
                                                                                                                                                                                                                            Sozialer  Zusammenhalt
                                                                                                                                                                                                                                                                      16 Lernpatin                 35   Kleiderkammer
                                                                                             durch die  Europäische   Union, die Bundesrepublik  Deutschland,       Land Berlin     Rahmen der Zukunftsinitiative      Stadtteil, Programm     Sozialer Zusammenhalt
                                                                        Gefördert
                                                                      Gefördert
                                                          Gefördert durch          durch
                                                                                 durch diedie
                                                                           die Europäische    Gefördert
                                                                                                    die durch
                                                                                              Europäische
                                                                                           Europäische
                                                                                             Union,      Union,die
                                                                                                                 dieEuropäische
                                                                                                            Union,  die         Union,
                                                                                                                        Bundesrepublik
                                                                                                                     Bundesrepublik
                                                                                                        Bundesrepublik                 die Bundesrepublik
                                                                                                                                       Deutschland,
                                                                                                                                     Deutschland,
                                                                                                                          Deutschland, das           das
                                                                                                                                                   das
                                                                                                                                           Land Berlin Land
                                                                                                                                                       im   Deutschland,
                                                                                                                                                         Land  Berlin
                                                                                                                                                             Berlin
                                                                                                                                                           Rahmen   imim   das Land
                                                                                                                                                                          Rahmen
                                                                                                                                                                       Rahmen
                                                                                                                                                                     der             Berlin
                                                                                                                                                                                 derder     im Rahmen
                                                                                                                                                                                        Zukunftsinitiative
                                                                                                                                                                                     Zukunftsinitiative
                                                                                                                                                                         Zukunftsinitiative Stadtteil,    der Zukunftsinitiative
                                                                                                                                                                                                            Stadtteil,
                                                                                                                                                                                                         Stadtteil,
                                                                                                                                                                                                       Programm        Programm
                                                                                                                                                                                                                    Programm
                                                                                                                                                                                                                   Sozialer        Stadtteil,
                                                                                                                                                                                                                                    Sozialer
                                                                                                                                                                                                                                  Sozialer
                                                                                                                                                                                                                             Zusammenhalt     Zusammenhalt
                                                                                                                                                                                                                                           Zusammenhalt               17 Lesepatin
                                                                                                                                                                                                                                              Programm Sozialer Zusammenhalt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   36   Mittwochsinitiative
                                                    Gefördert durch die Europäische Union, die Bundesrepublik Deutschland, das Land Berlin im Rahmen der Zukunftsinitiative Stadtteil, Programm Sozialer Zusammenhalt
                                                                                                                                                                                                                                                                      18 Gärtner
                                                                                                                                                                                                                                                                      19 Gärtnerin
            europäische
                 europäische union union
            europäischer         für europäische
                          FondsFonds
                 europäischer         für
                                                         union
            regionale
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Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Vorwort

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn im Schöneberger Norden!
Jörn Oltmann

                                   Ich freue mich, Ihnen heute die Broschüre „Aktiv im Schöne-     Besonders ist auch das vielfältige Engagement der Erwach-        Die hier vorgestellten „Leuchttürme des Nordens“ stehen für
                                   berger Norden – Ehrenamt im Kiez“ überreichen zu können.        senen aus dem Quartier: Seit vielen Jahren bringen sich Be-      Hunderte von Menschen aus Ihrer Nachbarschaft, die mit ih-
                                   Sie erfahren nicht nur, wer hier aktiv im Quartier unterwegs    wohnerinnen und Bewohner unterschiedlicher Herkünfte             rem persönlichen Einsatz dazu beitragen, den Schöneberger
                                   ist, sondern auch, wohin Sie sich wenden können, wenn Sie       in die Vergabejury und den Quartiersrat ein, gestalten die       Norden weiterhin lebens-und liebenswert zu gestalten.
                                   selbst sich als Freiwillige*r engagieren wollen oder auch Un-   Geschicke des Quartiers mit und kümmern sich um die Be-          Das Projekt „Wir machen weiter!“, aus dem heraus diese Bro-
                                   terstützung für Ihre ehrenamtliche Arbeit benötigen.            lange des Stadtteils. Eltern und Bildungsbotschafter*innen       schüre entstanden ist, verabschiedet sich Ende 2020 genauso
                                   Denn Ehrenamt im Schöneberger Norden ist so vielfältig wie      unterstützen sowohl andere Eltern ihrer Communities, aber        wie das Team Quartiersmanagement – doch Sie bleiben da-
                                   das Quartier selbst:                                            auch die Nachbarschaftstreffpunkte und Bildungseinrichtun-       bei – dafür meinen herzlichen Dank!
                                                                                                   gen. Nachbar*innen gärtnern im Wohnumfeld und können
                                   Junge Menschen aus dem Quartier – mit und ohne Fluchter-        anderen etwas beibringen. Und noch vieles mehr! Darüber          Vielleicht werden auch Sie angeregt durch die Beiträge der
                                   fahrungen – engagieren sich sozial. Sie sind Peer Helper und    hinaus steht das Bezirksamt mit dem Ehrenamtsbüro oder           Ehrenamtlichen aus Ihrer Nachbarschaft, sich vor Ort zu en-
                                   unterstützen mit ihrem Know-how und ihrer Mehrsprachig-         der Volkshochschule für Fortbildungen für Ehrenamtliche zur      gagieren. Dazu möchte ich Sie herzlich einladen.
                                   keit andere Kinder, Schülerinnen und Schüler, Jugendliche       Verfügung. Das Pestalozzi-Fröbel-Haus vermittelt Freiwillige.
                                   und junge Erwachsene z. B. in der Schule und in der Ausbil-     Die Diakonie ist im Quartier tätig! Die Aufzählung ließe sich
                                   dungs- und Berufsfindung. Oder sie assistieren souverän         immer weiter fortsetzen – doch jetzt schauen Sie selbst, lesen
                                   beim Klettern in der Boulderwand. Einige von ihnen wurden,      Sie und lassen Sie sich anregen von ganz unterschiedlichen
                                   als sie Kinder waren, selbst auf dieselbe Art und Weise un-     aktiven Menschen aus dem Schöneberger Norden. Es sind            Ihr Jörn Oltmann
                                   terstützt. Alle eint, dass sie auch sich selbst gemeinsam mit   kleine Geschichten, die berühren, die Mut machen, die zum        Stellvertretender Bürgermeister und Stadtrat für Stadtent-
                                   anderen auf diesem Weg stärken und weiterqualifizieren.         freiwilligen Engagement anregen, die wahre Schätze bergen!       wicklung und Bauen vom Bezirk Tempelhof-Schöneberg

2                                                                                                                                                                                                                            3
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Jugendliche

Jugendliche geben sich die Ehre
Hella Pergande, Outreach – Mobile Jugendarbeit

Seit 2004 arbeite ich im Schöneberger Norden, anfangs mit         Auch Geflüchtete lassen sich besonders gern auf ein Ehren-
Kindern und jugendlichen Peer Helpern. Diese haben am             amt ein. Sie möchten helfen, Teil der Gemeinschaft sein und,
Kletterfelsen assistiert, mit den Kindern auf dem Spielplatz      wie sie sagen, „ihr etwas zurückgeben“.
gespielt und Gruppen bei Ausflügen begleitet. Immer wieder
war ich fasziniert, welche sozialen Kompetenzen die Jugend-       Wenn sich die jungen Menschen in ihrer Gesamtheit grund-
lichen haben. Sie sind sehr kinderlieb und hilfsbereit, haben     sätzlich wahrgenommen und gefragt fühlen – dann ist der
ein untrügliches Gefühl für Gerechtigkeit und verfügen über       Rest ein „Kinderspiel“, was mir sicher etliche Kolleg*innen aus
sehr viel Kreativität. Außerdem beherrschen die meisten von       dem Kiez bestätigen können.
ihnen mehrere Sprachen; Interkulturalität ist für sie gelebter
Alltag.                                                           Seit 2015 bietet outreach die Ausbildung zur/m Jugendleiter*in
                                                                  an und richtet sich direkt an solche Jugendliche. In vierzig Se-
                                                                                                                                                                   Jeden Freitag kochen wir im P12 und finden so Interessenten für
In ihren Einsätzen in der sozialen Arbeit haben sie lernen kön-   minarstunden lernen die jungen Menschen, wie man Grup-                                           unser ehrenamtliches Engagement im Kiez. Anfangs waren wir
nen, wie es sich anfühlt, etwas Gutes für sich und gleichzeitig   pen pädagogisch anleitet, welche rechtlichen Grundlagen in
                                                                                                                                                                   hier zwei, drei Jugendliche, jetzt sind es schon 25, die mitmachen.
für andere zu tun.                                                der Jugendarbeit gelten, wie man geschlechtergerechte An-
                                                                  sätze anwendet, Gespräche führt und Konflikte konstruktiv
Und auch in meiner Tätigkeit im P12 lerne ich viele Jugend-       bearbeitet. Gemeinsam lernen sie Teambildung kennen und            Jennifer K. ist 19 Jahre alt und in Berlin aufgewachsen. Sie ist   Ein Erste-Hilfe-Kurs gehört ebenfalls dazu. Nach 40 Semi-
liche kennen und erfahre eher „nebenbei“, was sie ansons-         befassen sich mit politischer Bildung.                             polnische Roma, sie spricht Deutsch und Polnisch und hat die       narstunden ist die Teilnahme erfolgreich beendet, und der
ten und in der Freizeit so machen. Der eine repariert für die                                                                        10. Klasse mit dem MSA abgeschlossen. Beruflich will sie im        Landesjugendring Berlin stellt die bundesweit anerkannte
Kinder in der Nachbarschaft Fahrräder – weil er es kann. Ein      Sie absolvieren diese Ausbildung mit Erfolg und sind mit           Hotelbereich Fuß fassen.                                           Jugendleiterausbildungsbescheinigung aus, die für drei Jah-
anderer betreut den Fitnessraum im Treff 62. Eine junge Frau      Recht stolz darauf, eine Jugendleiter*innen-Card (JuLeiCa)                                                                            re gilt. Jennifer K. erzählt begeistert von ihrer Ausbildung
engagiert sich im Fresh 30 und in der „Villa Schöneberg“. Am      – ein bundesweit einheitlicher Ausweis für ehrenamtliche           Als sie vor drei Jahren erfuhr, dass im P12 die Jugendleiter-      zur Jugendleiterin. Beeindruckt war sie von den Workshops
Kletterfelsen und in der Villa selbst helfen Jugendliche frei-    Mitarbeiter*innen in der Jugendarbeit – ausgehändigt zu be-        ausbildung (JuLeiCa) angeboten wird, erkundigte sie sich in        zum Thema, wie man mit Kindern umgehen soll. Besonders
willig, gern und engagiert dem Kletterlehrer. Man trifft sie      kommen.                                                            dem Ladenbüro in der Pallasstraße 12. Voraussetzung für die        interessant fand sie das Modul „Laisser Faire“, bei dem die
auf den Straßenfesten. Einer bietet über das Netzwerk Jun-                                                                           Ausbildung ist der 6-monatige ehrenamtliche Einsatz als Peer       Kinder selbst bestimmen, was sie machen wollen. Nach der
gensport in mehreren Einrichtungen Kicker-Tourniere an. Ein       Ich hege eine große Hochachtung vor diesen Jugendlichen,           Helperin auf den Spielplätzen im Schöneberger Norden.              Ausbildung dürfen die Jugendleiter*innen bis zu acht Kinder
junger Mann mit Trainer-C-Lizenz bietet für bwgt e. V. Kindern    die trotz Zeitmangel und auch verschiedener persönlicher                                                                              betreuen. Sie organisieren die Sommerferienschule, planen
sportliche Aktivitäten an. Mir sind junge Menschen bekannt,       Probleme einen Sinn für das Gemeinwesen haben und sich             An der Jugendleiterausbildung können Jugendliche ab 16             Reisen in den Spreewald nach Kopenhagen und Prag. Die Rei-
die im „Kaffeeklatsch“ ehrenamtlich tätig waren. Es gibt sie      aktiv einbringen. Toll, dass es sie gibt!                          Jahren teilnehmen, die ihren Hauptwohnsitz in Berlin haben.        sen werden von den Jugendleiter*innen bis ins kleinste Detail
in den Nachbarschaftseinrichtungen, in Vereinen und Initia-                                                                          Die Ausbildung besteht aus acht Modulen. Mit welchem Füh-          vorbereitet. Sie arbeiten die Touren durch die Städte aus, be-
tiven. Es sind viele.                                                                                                                rungsstil leite ich eine Gruppe? Wie sieht die Kommunikation       schäftigen sich mit der Kultur und den Menschen. Das alles
                                                                                                                                     aus, und welche rechtlichen Grundlagen muss ich b ­ eachten?       wird durch Feedbackgespräche vom P12 begleitet.

                                                                                               P12 Perspektive.Beruf.Zukunft         P12 Schöneberg Nord
4                                                                            Pallasstraße 12, 10781 Berlin, Tel. 030 3512 8626       Pallasstraße 12, 10781 Berlin, Tel. 0177 4626 531                                                   Peer Helperin              5
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Ehrenamt ist so eine Sache, die ich für mich mache und die                                                                         Ich habe viel gelernt in der Zeit und supertolle Menschen
                            anderen. Das hat mit dem, was ich später machen will, nicht                                                                        kennengelernt; es ist schön, die eigene Umgebung
                            unbedingt was zu tun.                                                                                                              mitzugestalten, das ist diese Investition absolut wert.

Abdul A. ist 22 Jahre alt. Geboren in der syrischen Haupt-      J­ugendleiterausbildung und der Mitarbeit im Projekt Peer        Ida K. ist 16 Jahre alt, sie ist in Kreuzberg aufgewachsen und      pelhof-Schöneberg half mir sehr, mich in der Bezirkspolitik
stadt Damaskus, ist er als unbegleiteter Minderjähriger nach     Education. Nach einem Jahr fragte ihn die Leitung, ob er sich   lebte bis vor Kurzem mit ihren Eltern in Alt-Treptow. Sie be-       und -verwaltung zu orientieren. Es gibt Anträge im Bereich
Deutschland gekommen und lebt seit vier Jahren in Schö-          vorstellen könnte, das Modul „Rechtliche Grundlagen“ der        suchte das Robert Blum Gymnasium im Schöneberger Nor-               Verkehr wie das Aufstellen von Mittelinseln und Ampeln und
neberg. Er spricht Arabisch, Türkisch, Deutsch und bereitet      Juleica (Jugendleiter*in Card)-Ausbildung für andere Jugend-    den, ihre Lieblingsfächer sind Ethik, Chemie und Deutsch, wo-       Anträge zum Thema Mobbing in den Schulen: Wie können
sich gerade an der Hans-Litten-Schule auf sein Abitur mit den    liche mitzugestalten. Abdul motiviert Mitschüler*innen und      bei sie das von den jeweiligen Lehrkräften abhängig macht.          wir zu einer Umgebung beitragen, wo so etwas einfach nicht
Leistungskursen Wirtschaft und Mathematik vor. Seine beruf-      Freunde fürs Ehrenamt: „Ich zeige ihnen, was im P12 außer                                                                           passiert? Die Einführung einer Schuluniform steht für das KJP
liche Zukunft sieht er in Richtung Wirtschaft oder Business-     den Beratungen für tolle Aktionen stattfinden, da brauche ich   In der 8. Klasse fing sie an, sich in der Jugendgruppe von          zur Diskussion. Wenn einer der Anträge bei der BVV (Bezirks-
management.                                                      ihnen nicht zwei Stunden vom Ehrenamt zu erzählen, son-         Greenpeace zu engagieren. Seit einigen Jahren ist sie Klas-         verordnetenversammlung) Zustimmung findet, wird er an
                                                                 dern werde eher gefragt: Was gibt es denn für Möglichkeiten     sensprecherin an ihrer Schule und kam so mit dem Kinder-            die zuständigen Gremien weitergeleitet, aber die Umsetzung
Auf das P12 ist Abdul über die Beratung JOBMOBIL auf-            für mich, was kann ich hier machen?“                            und Jugendparlament Tempelhof-Schöneberg (KJP) in Berüh-            dauert oft sehr lange: „Wenn ich heute ein Buch bestelle, ist
merksam geworden. Im Programm vom P12 gab es eine                Für Abdul fühlt sich der Schöneberger Norden gut an, ihm        rung. Nach dem ersten Plenum mit 120 Parlamentarier*innen           die Bestellung am nächsten Tag da.“ Sie nimmt sich für ihr eh-
Gesprächsrunde für Politische Bildung, an der er teilnahm.       gefällt die Vielfalt, mitten drin das Pallasseum und die Nähe   stand ihr Entschluss fest: sie stellte sich zur Wahl und vertritt   renamtliches Engagement sehr viel Zeit. Sie plant wöchentlich
Erste Erfahrungen mit dem Ehrenamt machte er 2018 wäh-           vom Nollendorfplatz. „Es ist spannend, dass hier alles funk-    seit 2019 als Kinder-und Jugend-Parlamentarierin die Region         circa zehn Stunden für Vorbereitung und Recherchen, für die
rend der Europawahl. Er bastelte mit anderen Jugendlichen        tioniert. Auch auf den Festen kommen Menschen aus aller         Friedenau-Schöneberg. Für Ida K. ist es superspannend, die          Zoom-Meetings des Vorstands und der Regionalen Arbeits-
im P12 eine Wahlurne und führte in den Schöneberger Schu-        Welt zusammen, da ist nichts zu spüren von Hass und Diskri-     Bezirkspolitik näher kennenzulernen. Maike Hoffmann, die            gruppe (RAG). Ihre Eltern ermutigen und beraten Ida K.; für
len die Wahlen durch. Danach ging es für ihn los mit der         minierung.“                                                     Koordinatorin des Kinder- und Jugendparlaments von Tem-             diese Unterstützung ist sie ihnen sehr dankbar.

                                                                                                     P12 Schöneberg Nord         Jugendamt Tempelhof-Schöneberg
6    Peer Helper                                                           Pallasstraße 12, 10781 Berlin, Tel. 0177 4626 531     Strelitzstraße 15, 12105 Berlin, Tel. 030 90277 2286                      Kinder- und Jugendparlament                           7
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Wenn ich das Ehrenamt nicht angenommen hätte, wäre ich                                                 Wir bieten den Jugendlichen an, uns ehrenamtlich bei den
                              vermutlich ein anderer Mensch, eher fixiert auf Wirtschaft und                                         Veranstaltungen im Park zu helfen. Das ist für Jugendliche
                              auf Teufel komm raus alles rausholen, was man rausholen kann.                                          gedacht, die was mit unserem Kiez zu tun haben.

Ihsan A. ist 25 Jahre alt. Er ist in Schöneberg geboren, spricht     die Kindesentwicklung. Ihsan A. hilft dem Stadtteilverein an    Ibrahim O. ist heute 39 Jahre alt. Im Alter von zwei Wochen     ist. Um sich zu organisieren gründete Ibo 2012 mit Freunden
fließend Deutsch und Türkisch und besuchte das Robert                drei Nachmittagen in der Woche für jeweils vier Stunden.        kam er nach Berlin, da seine Eltern während der Intifada        den Verein „Kulturelle Erben e. V.“, der ein Konzept entwickel-
Blum Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er Immobilien-             Tagsüber geht er zur Uni oder arbeitet. In den Sommerferi-      aus dem Libanon fliehen mussten. Ibo ist in Schöneberg          te, wie junge Menschen legal Graffiti sprühen können, ohne
projektmanagement, Gesundheitsmanagement und Wirt-                   en ist er die ganze Woche in der Crellestraße. Er organisiert   aufgewachsen, er spricht Kurdisch, Arabisch, Türkisch und       dass sie eine Anzeige bekommen. „Wir stellen Malpässe für
schaftsingenieurswesen.                                              für die Kinder und Jugendlichen das Sommerprogramm und          Deutsch. Er besuchte hier die Grundschule und machte auf        Interessierte aus, die sich so an der Hall of Fame im Park
                                                                     plant Ausflüge zur Bowlingbahn, Tischtennis- und Kickertur-     dem Robert Blum Gymnasium sein Abitur. Anfangs studierte        am Gleisdreieck legal verwirklichen können.“ Ein wichtiges
Während der Oberschule konnte er das Angebot der Schular-            niere oder einen Ausflug zum Schloss nach Potsdam.              er Mathematik, dann Betriebswirtschaftslehre (BWL) bis zum      Projekt der „Kulturellen Erben e. V“. ist seit 2015 „Kreativ im
beitshilfe des Stadtteilvereins in der Crellestraße in Anspruch                                                                      Abschluss mit Diplom.                                           Kiez“. Hier geht es darum, die Jugendkultur auf der Straße zu
nehmen. Ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen von da-            Viele der Ehrenamtlichen waren schon als Jugendliche hier,                                                                      lassen und dort abzuholen. Mit den vier Säulen des Hip-Hop:
mals hätte er sein Abitur nicht bestanden. Nach den bestan-          daher ist es nicht so schwer, sie zu überzeugen mitzuhelfen.    Ibo entwickelte während des Studiums einen berührungs-          Rap, Graffiti, DJing und Breakdance werden den Jugendlichen
denen Prüfungen dachte er sich: „Wenn ich Hilfe bekomme,             Ihsan A. musste man auch nicht überzeugen, als er nach dem      empfindlichen Bildschirm und machte sich nach vier Jahren       Wege aufgezeigt, sich kreativ auszudrücken. „Ehrenamtlich
dann will ich sie auch irgendwann zurückgeben.“ Nun unter-           bestandenen Abitur gefragt wurde, ob er Interesse hätte, in     in der Digitalmedienbranche selbständig. Ein Freund bot ihm     können sich Jugendliche bei den Straßenfesten und bei den
stützt er seit fast acht Jahren den Stadtteilverein bei der Schul-   der Crellestraße mitzumachen. Aktuell engagieren sich sechs     2013 einen Szeneladen für Hip-Hopper an, der schon seit         Veranstaltungen im Park engagieren. Da brauchen die Kul-
arbeitshilfe und der Gestaltung der Ausbildungssuche. Seiner         Ehrenamtliche in der Crellestraße; es waren mehr, aber durch    1993 in der Schöneberger Yorckstraße existierte. Für Ibo war    turelle Erben e. V. immer Unterstützung: beim Aufbau, beim
Meinung nach haben viele Eltern die Vorstellung, die Kinder          die Corona-Maßnahmen und Einschränkungen sind etliche           es eine große Herausforderung, einen Laden mit so viel Tradi-   Abbau, bei der Organisation und bei der Bewerbung der Ver-
müssen immer Einser schreiben, vernachlässigen dabei aber            Projekte ausgefallen.                                           tion weiterzuführen. 1991 wussten ganz wenige, was Hip-Hop      anstaltungen.“

                                                                                                 Stadtteilverein Schöneberg e. V.    Die Kulturellen Erben e. V.
8    Schularbeitshilfe                                                          Crellestraße 38, 10827 Berlin, Tel. 030 7870 4050    Yorckstraße 53, 10965 Berlin, Tel. 0160 9093 2349                              Aufbau- und Eventhelfer                       9
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Aktive Eltern

Das Ehrenamt in den Gremien kann ein sehr weitreichendes sein                                                                    Man bringt sich natürlich auch ein, wenn man sagt: „Ihr seid auf dem
Hans-Peter Föll, Schulleiter der Neumark-Grundschule                                                                             richtigen Weg, macht weiter so.“ Nana Salzmann, Schulleiterin der Spreewald-Grundschule

Die Neumark-Grundschule ist eine Ganztagsschule im Schö-         jährlichen Gesamtkonferenz beteiligt, an der alle teilnehmen,   Die Spreewald-Grundschule ist eine Ganztagsschule im Schö-          und Schulpädagog*innen jeden Freitag von 11:30 bis 13:30
neberger Norden und zugleich zertifizierte musikalische          die in der Schule unterrichten und erziehen.                    neberger Norden mit Schwerpunkt Theater. 300 Schülerin-             Uhr zum Elterncafé ein; hier können sich die Eltern infor-
Grundschule. In diesem Jahr gibt es 15 Regelklassen und zwei                                                                     nen und Schüler besuchen die Schule, und in diesem Schul-           mieren und austauschen. Vor Schulbeginn wird ein Schul-
Willkommensklassen mit insgesamt 334 Schülerinnen und            Für die Lehrer*innen und Erzieher*innen ist es sehr viel ein-   jahr wurde auf Grund der steigenden Anmeldungen eine                frühstück angeboten, das anteilig von Rewe und dem GEV-
Schülern. Viele Eltern engagieren sich an der Neumark-Grund-     facher, wenn eine Bildungsbotschafterin die Eltern, die sich    zusätzliche 6. Schulanfangsklasse eingerichtet.                     Vorstand (Gesamtelternvertretung) unterstützt wird. Einmal
schule ehrenamtlich. Sie sind Lesepaten, sie helfen bei der      sprachlich noch nicht so ausdrücken können, zu Terminen                                                                             im Jahr findet ein Sponsorenlauf mit Schüler*innen statt, und
Einschulung, bei allen Schulfesten, und vier Mütter gründeten    in die Schule begleitet. Fragen der Betreuung in den Ferien     Die Schule kooperiert mit unterschiedlichen Trägern und Ver-        demnächst ist ein Flohmarkt auf dem Schulgelände geplant.
im Februar ein Schülercafé, das jeden Montag, Mittwoch und       nach 16:00 Uhr oder der Antrag fürs Mittagessen sind schnell    einen. Die Bürgerstiftung fördert die Schüler*innen im Bereich
Freitag in der ersten großen Pause geöffnet ist. Dort gibt es    geklärt. Die ehrenamtliche Unterstützung vereinfacht die Ver-   Physik. Ingenieure, Chemiker und Physiker kommen zweimal            Die starke Beteiligung der Eltern ist auch in allen Gremien
für 50 Cent belegte Brötchen und freitags Waffeln.               waltung, verkürzt die Wege und ist eine große Hilfe für die     pro Woche, um mit den Schüler*innen physikalische und che-          der Schule präsent. Viele Menschen aus dem Kiez bieten ihre
                                                                 Schule. Im Rahmen der Coronakrise haben bildungsnahe El-        mische Versuche durchzuführen. Es gibt Kooperationen mit            ehrenamtliche Unterstützung als Lesepaten an. Als kürzlich
Das Ehrenamt in den Gremien kann ein sehr weitreichendes         tern, darunter IT-affine Väter, vorgeschlagen, Videokonferen-   dem Extavium Potsdam, der Gewobag, dem Jugendmuseum                 ein mehrseitiger Artikel in der Süddeutschen Zeitung und der
sein, ganz nach Lust der Eltern, sich zu engagieren. Die eh-     zen für eine Klasse aufzubauen. Die Initiative kam von den      in der Hauptstraße und dem Verein für Berliner Lesepaten            Berliner Morgenpost über die Spreewald-Grundschule er-
renamtliche Elternvertretung ist zum einen für eine Klasse zu-   Eltern, die Schule prüfte die rechtlichen Vorgaben und die      (vbki). Die Eltern engagieren sich an der Schule in vielen Berei-   schien, sind viele auf die Schule aufmerksam geworden, und
ständig und zum anderen an der Schulkonferenz und in der         Konferenzen konnten wöchentlich stattfinden.                    chen ehrenamtlich. So laden die Bildungsbotschafter*innen           es wurde von allen Seiten gratuliert.

                                                                                                   Neumark-Grundschule           Spreewald-Grundschule
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Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Unsere Kinder werden ja in den Schulen ausgebildet, und
                                                                                                                                                                   Stark zu sein habe ich von den Bildungsbotschafter*innen
                              um diese Ausbildung so gut wie möglich für unsere Kinder zu
                                                                                                                                                                   gelernt.
                              gewährleisten, müssen wir uns einsetzen.

Nurten H. ist 46 Jahre alt und erzählt lachend, dass sie bereits   gehörte zu den Ersten, die sich qualifizierten. Danach woll-       Ayse K. ist 42 Jahre alt, sie hat zwei Kinder, einen Sohn und     botschafterin werden!“ 2012 bekam sie nach einem halben
dreifache Oma ist. Geboren ist sie in Berlin, wuchs aber die       te sie sich weiter für Kinder und Eltern einsetzen. Sie selbst     eine Tochter. Im Alter von einem Jahr kam sie mit ihren Eltern    Jahr ihr Zertifikat als ehrenamtliche Bildungsbotschafterin.
ersten Jahre bei ihrer Oma in Anatolien am Schwarzen Meer          lernte in der Schulzeit viel von ihren Lehrer*innen und bekam      nach Berlin, sie wuchs in Schöneberg auf und besuchte die         Anfangs hat sie Eltern angesprochen, deren Kinder Proble-
auf. Die Grund- und Oberschule besuchte sie in Berlin und          menschliche Unterstützung, das wollte sie zurückgeben und          Spreewald-Grundschule. Nach der Schule lernte sie Arzthel-        me in der Schule hatten. Heute unterstützt sie Eltern, die sich
begann nach der Mittleren Reife eine Lehre als MTA Labor-          sich für die Schulen als Elternvertreterin engagieren. Sie en-     ferin und arbeitete über zehn Jahre in ihrem Beruf in Steglitz.   sprachlich noch nicht so gut ausdrücken können, bei Einzelge-
assistentin am Letteverein. Sie wurde schwanger und musste         gagiert sich seit Jahren an der Neumark-Grundschule. Dort ist                                                                        sprächen mit Lehrer*innen oder an Elternabenden. Oft kom-
die Ausbildung nach 1 1/2 Jahren abbrechen. Nurten H. hat          sie Ansprechpartnerin und Vertrauensperson für die Eltern          Auf die Bildungsbotschafter*innen wurde sie aufmerksam,           men auch Eltern zu ihr, um etwas über Beratungsstellen für
dann elf Jahre als Tagesmutter gearbeitet, so konnte sie Beruf     und Mittlerin gegenüber der Schule und dem Klassenlehrer.          als sie ihre Kinder im Nachbarschaftszentrum in der Stein-        Familien zu erfahren, und sie recherchiert und vermittelt sie
und Privatleben verbinden. Nach der Geburt ihres 4. Kindes         Sie kann mit den Lehrer*innen Elternabende vorbereiten und         metzstraße vom Gitarrenunterricht abholte. An dem Tag             weiter. Ayse K. nimmt sich viel Zeit für das Ehrenamt, oftmals
hörte sie auf zu arbeiten.                                         nach Bedarf auch Elternabende nur für Eltern einberufen.           trafen sich die Bildungsbotschafter*innen mit dem Dozenten        zwei Stunden am Tag. In Coronazeiten hat sie die Schulaufga-
                                                                   Sie nimmt auch regelmäßig an den Klassen- und Schulkon-            Heinz Bruland, der Ayse K. spontan einlud, zuzuhören. Sie         ben an die Familien weitergeleitet, die kein Internet haben.
Aufs Ehrenamt ist sie über eine Freundin aufmerksam gewor-         ferenzen teil. Sie ist als Elternvertreterin für eine Klasse und   hatte gerade im Kindergarten und der Grundschule Proble-          Sie versteht sich als Mittlerin, die den Eltern hilft und Brücken
den, die sagte: „Du kannst die Sprache, du kannst kommunizie-      als Bildungsbotschafterin für die Eltern der gesamten Schule       me mit ihren eigenen Kindern, und es beeindruckte sie, wie        baut zwischen Eltern und Lehrer*innen sowie Kindern und
ren, du kannst mit Menschen umgehen, warum sitzt du zu Hau-        zuständig. Ziel der Elternvertretung ist es, ein gutes Ergebnis    offen und ohne Scheu die Eltern dort miteinander sprachen.        Lehrer*innen.
se?“ Über sie lernte Nurten H. die Bildungsbotschafter*innen       zu erreichen, und wenn man das als Team mit Eltern und Leh-        Ayse K. war schüchtern und hatte Angst, etwas zu sagen, aber
kennen, die 2008 gerade ihre Ausbildungskurse ­starteten. Sie      rern erreicht, klappt das auch ganz gut.                           ihr Entschluss stand nach dem Treffen fest: „Ich will Bildungs-          Video Bildungsbotschafterinnen 2019, 6 Min.

                                                                                                     Neumark-Grundschule              Bildungsbotschafter*innen in Kita, Schule und Stadtteil
12 Elternvertreterin                                                  Steinmetzstraße 46-50,10783 Berlin, Tel. 030 90277 7163         Kiezstube, Steinmetzstr. 22, 10783 Berlin, 0177 5947 458                             Bildungsbotschafterin 13
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Nachbarschaft

Freiwilliges Engagement in Schöneberg-Nord – gemeinsam unseren
Stadtteil lebenswert gestalten Hamad Nasser, Leiter des Nachbarschaftszentrums Steinmetzstraße

Ein wichtiger Grundsatz in der Stadtteilarbeit ist es, die Men-     Kooperation zwischen Quartiersmanagement, Jugendamt
schen einzuladen mitzugestalten. Herausfinden, was ihre Le-         und Pestalozzi-Fröbel-Haus wurden im Rahmen des Pro-
bensenergie ist. Was wollen sie? Jeder Mensch hat Erfahrun-         gramms „Soziale Stadt“ zahlreiche Projekte, wie „Eltern als
gen, Ressourcen und Talente. Es gilt darum, sie aufzuspüren         Bildungsbotschafter*innen“, „Starke Eltern im Quartier“,
und sie unterstützend für die Nachbarn, Familien, Kinder, Se-       „Wachse, wachse und gedeihe“ und über 13 Stadtteilfeste
nioren und Geflüchtete einzusetzen.                                 allein in der Steinmetzstraße initiiert. So konnten wir auch
                                                                    negativen Konflikten, beispielsweise Gewalt, Böllerei und
In der Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen zeigten viele              Vandalismus, mit den engagierten Freiwilligen begegnen.
Menschen hohe Bereitschaft für ein Engagement. Besonders            Im Nachbarschaftszentrum schaffen         die Freiwilligen das
in Krisen – in diesem Jahr mit der Pandemie – zeigten sich          Fundament der Bildungsarbeit. In zahlreichen Feldern brin-
die Menschen besonders offen für die Unterstützung der              gen sie sich ein. Ganz herausragend war die Beteiligung im
                                                                                                                                                                   Was mich echt getroffen hat, ist, dass andere Kinder auch
Mitmenschen, weil sie sich der Dringlichkeit und Bedeutung          Zusammenhang mit den Geflüchteten. Zusätzliche Projekte                                        gerne zur Hausaufgabenbetreuung kommen würden, aber die
ihrer Arbeit bewusst sind. Oder sie tun etwas, das ihnen Spaß       zur Förderung der Integration wurden ins Leben gerufen wie
                                                                                                                                                                   Kapazität nicht da ist, weil es nicht genügend Lernpaten gibt.
macht. In Zahlen ausgedrückt, engagiert sich jeder Dritte. Im       Tandem-Projekte und „Starthilfe Ehrenamt“.
Netzwerk der sozialen Einrichtungen sind die Älteren deut-
lich die Mehrheit. Freiwillige sind in vielen Bereichen sichtbar.   Im Netzwerk der Integration der neuen Schöneberger sind          Christian N. ist 30 Jahre alt. Er zog 2001 nach Berlin, studierte   Interesse am Fortkommen ihrer Kinder haben und die Kinder
Ohne die Beteiligung der Freiwilligen wären viele Angebote          nachhaltige Strukturen wie Sprechstunden für Geflüchtete,        an der Universität der Künste Gesellschafts-und Wirtschafts-        das auch mitbringen.
nicht möglich. Darüber hinaus leistet freiwilliges Engagement       Vereine oder auch Freundschaften entstanden. Im neuen            kommunikation und gründete 2010 mit einem Freund eine               Christian N. ist es wichtig, sich in seiner Freizeit sinnvoll zu
einen enormen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusam-             Ansatz konnten die Geflüchteten vom ersten Moment an In-         Organisation, die im Bereich Energieeffizienz tätig ist. Da er      engagieren. Oft ist es so, dass die Menschen ein Bedürfnis
menhalt.                                                            spiration für die Beteiligung bekommen. Die Schaffung von        im Schöneberger Norden wohnt, wollte er sich auch hier in           haben, sich ehrenamtlich zu engagieren, ohne zu wissen wo.
                                                                    Beteiligungsstrukturen ist eine Grundlage für die Demokratie     der Gegend engagieren. Er erkundigte sich bei der Freiwilli-        Es hilft aber auch, wenn man Menschen im Bekannten- oder
Die meisten Freiwilligen kommen im Netzwerk des Lernens,            und für den Ausbau zivilgesellschaftlicher Strukturen. In der    genagentur vom PFH und engagiert sich seitdem als Lernpate          Freundeskreis kennt, die diesen Schritt gemacht haben. Es ist
als Lern-und Lesepaten, Sprachpaten für Geflüchtete und im          Begegnung in den Einrichtungen fühlen sich die Menschen          im Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark.                     ja nicht so, sagt Christian N., „dass das Ehrenamt einem die
Urban-Gardening-Projekt zum Einsatz. Sie leiten Sport- und          sichtbar wohl. Die persönlichen Statements der Neuen und                                                                             Tür einrennt, man muss sich da selber auf den Weg machen,
Kulturangebote, initiieren neue Projekte in Eigeninitiative und     Alteingesessenen geben Zeugnis über die fruchtbare Zusam-        Seit über einem Jahr betreut er montags Hausaufgaben. Er            um was Passendes zu finden.“ Manchmal sind es auch nur
Selbsthilfe. Einige von ihnen haben sogar Vereine für ihre          menarbeit, die uns bestärkt für die Gestaltung der Zukunft.      arbeitet nach dem Lernpatenmodell mit zwei Jungen zusam-            innere Barrieren, und es fehlt einem der richtige Schubs.
Zielgruppen gegründet.                                                                                                               men und unterstützt die Kinder zwei Stunden bei den Haus-
                                                                                                                                     aufgaben. Wenn er merkt, dass die Kinder groggy von der             Für Christian N. ist „Lernpate“ ein Ehrenamt, bei dem alle, die
Die Einrichtungen der Nachbarschaftsarbeit waren in                                                                                  Schule kommen, nimmt er sich auch die Freiheit zu sagen:            Spaß und Freude daran haben, Wissen zu vermitteln, dies sei-
der Lage, als Anlaufstellen für die Bewohner*innen im                                                                                „Wir verknüpfen das Lernen mit dem Spiel“, und sie kicken           ner Meinung nach auch tun sollten, wenn sie ein paar Stun-
­Bülowkiez den Herausforderungen zu begegnen. Durch die                                                                              eine Runde im Garten. Schön ist, dass die Eltern ein starkes        den Zeit in der Woche haben.

                                                                                    Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße            Nachbarschafts-und Familienzentrum Kurmark
14                                                                        Steinmetzstraße 68, 10783 Berlin, Tel. 030 2360 8688       Kurmärkische Straße1-3, 10783 Berlin, Tel. 030 2579 7538                                                      Lernpate 15
Aktiv im Schöneberger Norden - Ehrenamt im Kiez - Eine Handreichung für Interessierte im Quartier - Das ...
Mir macht es unheimlich Spaß, mit den Kindern zu arbeiten,                                                                          Wenn Menschen gerne ihre Zeit und ihr Wissen weitergeben
                             und wenn Sie Zeit haben, würde ich es immer ausprobieren,                                                                           möchten, haben sie als Lesepatin oder Lesepate die
                             denn es ist ja ein Geben und Nehmen.                                                                                                Möglichkeit, dies optimal umzusetzen.

Uta W. ist 59 Jahre alt. Sie ist in Rostock geboren, in der DDR   schafts- und Familienzentrum Kurmark zu engagieren. Dort         Monika R. ist 70 Jahre alt, sie ist geborene Lübeckerin und        Beim Lesen erklärt Monika R. die Wörter und den Zusammen-
aufgewachsen und studierte nach dem Abitur in Wismar Bau-         unterstützt sie Kinder nach der Schule bei den Hausaufga-        lebt seit den 70er Jahren in Berlin. Sie lernte Arzthelferin,      hang, den das Kind möglicherweise nicht verstanden hat. Die
ingenieurwesen. Sie stellte 1989 einen Ausreiseantrag und         ben und lernt mit ihnen für verschiedene Unterrichtsfächer.      machte ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg und arbeitete dann        Kinder lernen so selbst lesen und zu verstehen, was sie lesen.
reiste mit ihrem Mann und Kind nach Westberlin aus. Sie fand      Wichtig ist, dass die Kinder merken, dass jemand Zeit für sie    22 Jahre bei den Berliner Wasserbetrieben.                         „Wir basteln mit ihnen und spielen im Leseclub ,Mensch ärge-
den Einstieg in die Berliner Architekturbüros und half bei der    hat. Die Lernpaten machen meistens Einzelfallbetreuung für                                                                          re dich nicht‘ oder ,Memory‘. Die Kinder sind auch oft ausge-
Ausführung verschiedener Bauprojekte. Heute arbeitet sie im       Kinder zwischen 8 und 13 Jahren bis zur 6. Klasse. Seit 2016     Bevor sie in Rente ging, interessierte sie sich für das Ehrenamt   powert, wenn sie von der Schule kommen, und wollen nicht
Büro ihres Mannes.                                                betreut sie einmal die Woche die 12-jährige Amina für zwei       Lesepatin. Sie wollte etwas Sinnvolles mit Kindern machen.         lesen. Dann spielen wir bei schönem Wetter draußen Ball,
                                                                  Stunden. Es braucht einen Moment, bis man den richtigen          Über die Freiwilligenvermittlung in der Barbarossastraße, die      Tischtennis oder Gummitwist.“ Mit den unterschiedlichen
Uta W. arbeitet gerne mit Kindern; ursprünglich wollte sie        Partner gefunden hat.                                            Lesepaten suchte, kam sie in das Nachbarschaftszentrum in          Kulturen kommt Monika R. gut klar, gleich, ob es ein türki-
Lehrerin werden und träumte davon, nach Afrika zu gehen                                                                            der Steinmetzstraße. Seit drei Jahren unterstützt sie einmal       sches, italienisches oder arabisches Kind ist: „Die Kinder neh-
und dort Kinder zu unterrichten. Es gibt aber auch hier in Ber-   Als Lernpatin hat Uta W. die Möglichkeit, eine sehr persön-      in der Woche zwei Stunden das Team. Bei Bedarf hilft sie bei       men sich selbst gut an, sie machen keine Unterschiede.“
lin viele Kinder, die Unterstützung brauchen. Als sie anfing,     liche Bindung aufzubauen. „Wenn wir es schaffen, die Kin-        der Hausaufgabenbetreuung, momentan kümmert sie sich               Auf die Frage, wie Monika R. Menschen motiviert, sich ehren-
im Büro ihres Mannes zu arbeiten, hatte sie mehr Zeit, die sie    der bei Laune zu halten, dann machen sie den größten Teil        hauptsächlich um die kleineren Kinder im Leseclub. Aus dem         amtlich zu engagieren, antwortet sie: „Wenn Menschen gerne
sinnvoll nutzen wollte. Sie informierte sich bei Monika Fröh-     selbst.“ Sie sieht ihren größten Einfluss darin, die Kinder zu   großen Angebot von Märchenbüchern, Phantasiebüchern                ihre Zeit und ihr Wissen weitergeben möchten, haben sie als
lich (Freiwilligenagentur des Pestalozzi-Fröbel-Hauses) und       motivieren, denn sie wollen ja lernen.                           und Bilderbüchern suchen sich die Kinder ein Buch aus. Im          Lesepatin oder Lesepate die Möglichkeit, dies optimal umzu-
fing 2016 an, sich als ehrenamtliche Lernpatin im Nachbar-                                                                         Wechsel lesen das Kind und die Lesepatin je einen Absatz.          setzen!“

                                                                            Nachbarschafts-und Familienzentrum Kurmark             Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße
16 Lernpatin                                                        Kurmärkische Straße1-3, 10783 Berlin, Tel. 030 2579 7538       Steinmetzstraße 68, 10783 Berlin, Tel. 030 2360 8688                                                       Lesepatin 17
Ich war von Anfang an bei der grünen Sache. Ich mag Blumen;                                         Beim Gießen, Jäten, Kompostieren, Aussäen und Ernten kommt
                            deswegen muss ich immer ein Auge auf die Blumen haben,                                              man wunderbar zusammen, auch wenn man sonst vielleicht
                            damit sie nicht kaputtgehen.                                                                        wenig Begegnungspunkte hat.

Hassan F. ist 1946 in Palästina geboren. Seine Familie wurde    der Stadtgärtnerei. Nach drei Jahren wechselte er zu einer      Zuzanna G. ist in Polen geboren und in Westberlin aufge-         ­ ngagiert sie sich dafür zwei Nachmittage in der Woche und
                                                                                                                                                                                                 e
1949 infolge des arabisch-israelischen Krieges in den Libanon   großen Berliner Baufirma, die ihn wesentlich besser bezahlte.   wachsen; dem Schöneberger Kiez um den Nollendorfplatz            jedes zweite Wochenende. Das Besondere an einem Garten
vertrieben und kam nördlich von Tripolis im Flüchtlingslager    Das Nachbarschaftszentrum im Schöneberger Norden kennt          fühlt sie sich verbunden. Sie ging hier zur Schule, spielte im   als Ort der Begegnung ist ja gerade, dass man über eine Be-
Nahr el Bared unter. Das Leben war sehr arm, seine Eltern ar-   er von der Vätergruppe, mit der er sich seit über vier Jahren   Café Pink Theater und wohnt seit 2005 mit ihrem Mann und         schäftigung zusammenkommt, die unabhängig von Herkunft
beiteten bei Bauern in der Umgebung und die achtköpfige Fa-     jeden Mittwoch trifft. Ehrenamtlich engagiert sich Hassan       den zwei Kindern in der Nähe der Frobenstraße. In Potsdam        und sozialer Zugehörigkeit funktioniert. Der Garten weicht
milie lebte mehrere Jahre in einem Zelt. Hassan ging dort zur   auch beim Aufbau von Veranstaltungen und kocht oft Essen        studierte sie Literaturwissenschaften und an der FU promo-       diese Grenzen auf, die man normalerweise mit sich herum-
Schule, bis er 1965 nach Beirut zog, um Geld zu verdienen.      für bis zu 40 Personen. Er nennt sich selbst die „Mutter für    vierte sie über Nordamerikanische Literatur. Zuzanna G. und      trägt, wenn man sich durch den Bezirk bewegt. Garteninte-
Er fand Arbeit in einer Autowaschanlage, und allein von dem     alle“. So kam es, dass er auch die „Blumen“ übernommen hat.     ihr Mann arbeiten beide in Teilzeit, so schaffen sie sich mehr   ressierte können zu einem Treffen kommen, sie lernen die
Trinkgeld konnte er leben „wie ein Weltmeister“. Mit 22 Jah-    Die Landschaftspflegerin Janine Fornaçon betreut im Rahmen      Freiraum, und dazu gehört für Zuzanna G. auch der Gemein-        Gruppe kennen und gärtnern mal einen Nachmittag ehren-
ren heiratete er und sie bekamen zwei Töchter. 1973 ist er      des Projektes „Wachse, wachse und gedeihe“ die Bepflanzung      schaftsgarten in der Frobenstraße.                               amtlich mit. Am Ende unseres Gespräches bringt sie es noch
mit seiner Familie wegen des Bürgerkriegs aus dem Libanon       der verkehrsberuhigten Steinmetzstraße. „Sie hat was drauf,                                                                      mal auf den Punkt: „Es geht mir und den anderen ja eben
geflohen, seitdem lebt er in Berlin.                            und Geschmack hat sie auch“, sagt Hassan F. anerkennend. Er     Auf einem Sommerfest im Kiez fiel ihr 2017 ein Flyer der         nicht darum, allein zu gärtnern wie im Schrebergarten. Es ist
                                                                verbringt viel Zeit mit seinen Blumen in der Steinmetzstraße,   Gruppe F. in die Hände, die Interessierte für ein Gartenpro-     ein tolles Gefühl, gemeinsam etwas wachsen zu lassen. Ich
„Ich war von Anfang an bei der grünen Sache“, sagt Hassan F.    im Sommer oft bis zu 15 Stunden in der Woche. Es kommen         jekt suchte. Am 7. 09. 2018 wurde der Garten auf einem still-    glaube, das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, ist hier
lachend. Schon im Libanon pflanzte er Kartoffeln, Kürbis und    sporadisch Nachbarn vorbei, die helfen, und Kinder, die mit-    gelegten Parkplatz eröffnet, heute zählt er knapp 50 Aktive      genauso wichtig wie die leckeren Tomaten. Der Garten ist so
Tomaten an. So fand er im Bezirk Charlottenburg Arbeit bei      machen und so lernen, was die Pflanzen brauchen.                und Zuzanna G. ist mittlerweile im Vorstand. Durchschnittlich    auch ein schönes Bild für Gesellschaft.”

                                                                                Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße           Frobengarten, gegenüber Frobenstraße 6
18 Gärtner                                                            Steinmetzstraße 68, 10783 Berlin, Tel. 030 2360 8688      10783 Berlin-Schöneberg, frobengarten@gmail.com                                                         Gärtnerin 19
Quartiersrat

Der Quartiersrat ist immer auf der Suche nach Menschen, die mitmachen
Peter Pulm, Quartiersmanagement Schöneberger Norden

Der Quartiersrat Schöneberger Norden besteht aus                anerkannt und gehört. Das Gremium kennt sich in seinem
Bewohner*innen des Schöneberger Nordens und aus                 Stadtteil gut aus und es hat viel Erfahrung mit den Themen,
Vertreter*innen von Einrichtungen und Trägern im Quartier.      die die Menschen hier beschäftigen. Der Quartiersrat ist gut
Er wurde 2006 durch das Quartiersmanagement ins Leben           vernetzt mit dem Bezirksamt und der Bezirksverordneten-
gerufen. Bis 2018 hatte er die Aufgabe, über die Vergabe von    versammlung Tempelhof-Schöneberg, mit den Einrichtungen
Fördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt mit zu ent-        und Trägern im Quartier und mit vielen aktiven Menschen im
scheiden. In dieser Zeit entwickelte er sich zu einer starken   Stadtteil. Er arbeitet als unabhängiges Gremium auf Grundla-
„Interessenvertretung für das Quartier“.                        ge einer selbst gegebenen Geschäftsordnung. Er trifft sich re-
                                                                gelmäßig zu öffentlichen Sitzungen im Schöneberger Norden,
Seit 2019 konzentriert sich der ehrenamtlich arbeitende         zu denen er auch immer wieder Gäste zu den anstehenden
Quartiersrat auf sein bürgerschaftliches Engagement für die     Themen einlädt.
Belange der Menschen im Schöneberger Norden. Zu seinen
Themen gehörten bisher das Miteinanderleben im Quartier,        Der Quartiersrat bietet damit eine tolle Möglichkeit für
die Bildung der Menschen hier, die Gestaltung der Straßen,      Bewohner*innen, Vereine und Einrichtungen aus dem Schö-
Plätze und Parks im Stadtteil, das Mieten und Wohnen im         neberger Norden, sich gemeinsam mit anderen für die Inte-
Schöneberger Norden oder auch Fragen der Gesundheit und         ressen ihres Stadtteils und seiner Bewohner*innen einzuset-
der Umwelt. Es ging dabei um Neubauten, Hausverkäufe und        zen.
Mietenentwicklung, um den Erhalt von sozialen Einrichtun-       Und die beste Nachricht: Der Quartiersrat ist immer auf der
gen und der Stadtteilbibliothek, um die Umgestaltung von        Suche nach Verbündeten und Menschen, die mitmachen.
Straßen und die Situation von Fußgänger*innen.                  Also: Nehmen Sie Kontakt auf, gehen Sie zu einer öffentlichen
                                                                Sitzung. Sie sind herzlich willkommen.
Die Mischung im Quartiersrat ist recht bunt. Hier kommen
ganz unterschiedliche Menschen aus allen Teilen des Schöne-
berger Nordens zusammen, und sie kommen am Ende immer
zu gemeinsamen Ergebnissen, mit und ohne Abstimmung.            Der Quartiersrat wird unterstützt vom Bezirksamt Tempelhof
Der Quartiersrat hat eine starke Stimme im Bezirk. Er wird      Schöneberg und vom Projekt „Stadtteilkoordination“.

                                                                      Quartiersrat Schöneberger Norden, im Stadtteilbüro
20                                                                       Pallasstraße 5, 10781 Berlin, Tel. 0151 7278 3954
Ich sehe mich selbst als Projekt des Quartiersrates, denn hier
Es ist besser, ich mache was, als wenn ich sage, ich schaffe das
                                                                                                                                     lernte ich streiten und diskutieren. Ich komme aus einer Kultur,
nicht und lasse es ganz sein.
                                                                                                                                     die keine Streitkultur kennt.

Güllü N. ist im Schöneberger Norden geboren, aufgewach-            Im Quartiersrat waren die Schwestern herzlich willkommen,         Moussa I. ist 1958 im Libanon geboren. 1976 kam er mit            vertreter in der Neumark-Grundschule. Ihm war es wichtig,
sen und sie besuchte die Neumark-Grundschule. Nach der             da sie die guten und schlechten Seiten des Kiezes kannten.        18 Jahren als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland.        dass seine Kinder, die auf diese Schule gingen, sehen, wie die
Mittleren Reife lernte sie Medizinische Fachangestellte und        Die Sitzungen finden einmal im Monat abends statt und dau-        Er hatte das Glück, dass er in Berlin und hier in Schöneberg      Eltern sich engagieren. Er durfte nicht studieren, aber seine
arbeitete bei einem Chirurgen und einem Allgemeinmedizi-           ern drei bis vier Stunden. Güllü N. vertritt als Quartiersrätin   landete. Die Menschen haben ihn hier schnell aufgenommen          drei Kinder studieren heute. In der Schule wurde er 2007
ner mit Schwerpunkt Suchtprävention. Sie ist 38 Jahre alt, ist     zusammen mit ihrer Schwester den Bülowkiez. Anfangs ver-          und waren freundlich; aus dem Wohlfühlen entwickelte sich         angesprochen, ob er Mitglied im Quartiersrat Schöneberger
verheiratet und hat vier Söhne. Nach der Kinderpause will sie      standen sie nichts. Güllü N. fühlte sich wie ins kalte Wasser     eine Beziehung zu den Menschen in Schöneberg und somit            Norden werden wollte. Er musste sich aber langsam an das
wieder in ihren Beruf einsteigen.                                  geworfen, doch nach kurzer Zeit diskutierte sie in der großen     auch eine Liebe zu Berlin.                                        Ehrenamt herantasten. Persönlich hat er sich für ein Schach-
                                                                   Runde engagiert mit. Projekte wie die Kiezstube in der Stein-                                                                       projekt starkgemacht, da er leidenschaftlicher Schachspieler
Güllü N. engagiert sich als Bildungsbotschafterin in den Schu-     metzstraße, das Bildungsbotschafter*innenprojekt, das Mäd-        Als Flüchtling und Staatenloser musste er in Berlin einen Asyl-   ist. Er sieht sich selbst als Projekt des Quartiersrates, denn er
len und den Kitas und als Quartiersrätin im Quartiersrat           chensportprojekt und das Begrünen der Baumscheiben im             antrag stellen; er durfte nicht studieren, ihm war nur erlaubt,   lernte hier Streiten und Diskutieren. Er kommt aus einer Kul-
Schönberger Norden. Als sie und ihre Schwester von Peter           Kiez waren ihr wichtig.                                           mit einer beschränkten Arbeitserlaubnis in Kneipen zu arbei-      tur, die keine Streitkultur kennt. Die Frage, wie viel Zeit er auf
Pulm vom Quartiersmanagement angesprochen wurden, ob                                                                                 ten. Von 1976 bis 1994 arbeitete er in der Gastronomie, von       das Ehrenamt anwendet, beantwortet er: „Für mich spielt Zeit
sie Interesse hätten, sich zur Wahl für den Quartiersrat aufzu-    Auf die Frage, warum sie sich engagiert, antwortet sie: „Un-      1980 bis 1994 betrieb er das Café Nollendorf. 1986 bekam er       keine Rolle, ich habe ja so viel vom Quartiersrat profitiert.“
stellen zu lassen, stimmten beide zu. Güllü N. dachte sich: „Ich   sere Eltern waren eher zurückhaltend, ich wollte aber ein Teil    endlich seine Aufenthaltserlaubnis und wurde 1992 eingebür-
muss was tun, besonders in dem Gebiet, in dem wir wohnen           der Gesellschaft sein und mich integrieren.“                      gert. Nun konnte er eine Ausbildung zum Tischler machen.          Abschied nach 21 Jahren
und unsere Kinder großziehen, da mangelt es an jeder Ecke.“                                                                          Ehrenamtlich engagierte sich Moussa I. acht Jahre als Eltern-     QM Schöneberger Norden, Video 3 Min.

                                                                         Quartiersrat Schöneberger Norden, im Stadtteilbüro          Quartiersrat Schöneberger Norden, im Stadtteilbüro
22 Quartiersrätin                                                           Pallasstraße 5, 10781 Berlin, Tel. 0151 7278 3954        Pallasstraße 5, 10781 Berlin, Tel. 0151 7278 3954                                                      Quartiersrat 23
Senior*innen

Senior*innen engagieren sich
Christiane Ströhl , Amt für Soziales – Seniorenarbeit

Die Seniorenarbeit des Bezirks bietet sehr viele Möglichkei-     Durch die nahe Anbindung der ehrenamtlich Tätigen an die
ten für ehrenamtliches Engagement an. So unterschiedlich         Mitarbeitenden der Seniorenarbeit und die Wertschätzung,
Menschen sind, so vielfältig sind auch die Tätigkeitsfelder im   die sie im Rahmen von Fortbildungen, Danke-Feiern, aber
Ehrenamt: von Geburtstagsehrungen über Hilfe in Senioren-        auch im täglichen Kontakt erfahren, kommen viele Interes-
freizeitstätten und Nachbarschaftstreffpunkten bis hin zu Be-    sierte auch durch „Mund-zu-Mund-Propaganda“ zu uns.
suchen in Heimen, Mitwirken in der Seniorenvertretung oder       Gerne schlagen wir „unsere“ besonders engagierten, lang-
der Leitung von Freizeitgruppen für ältere Menschen.             jährigen Ehrenamtlichen für Auszeichnungen wie die Ehren-
Wichtig ist immer, dass für alle Interessierten auch das pas-    amtskarte, die Verdienstmedaille des Bezirks oder die Berli-
sende Ehrenamt gefunden wird, das ihnen Spaß bringt und          ner Ehrennadel vor und begleiten diese dann zur Verleihung.
keine Belastung darstellt!                                       Diese besonderen Würdigungen ihrer Tätigkeiten im Rahmen
                                                                 von festlichen Veranstaltungen stellen nicht nur für die Be-
                                                                                                                                                               Viele wollen was Sinnvolles tun, manche können Bücher
Viele „unserer“ Ehrenamtlichen in Schöneberg-Nord sind vor       troffenen eine besondere Wertschätzung dar. Da sind dann                                      schreiben, manche können malen – hier in der Kiezaose bieten
ihrem Engagement Kundinnen und Kunden des interkultu-            auch die Mitarbeitenden der Seniorenarbeit sehr stolz auf die
                                                                                                                                                               sich viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren.
rellen Nachbarschaftstreffpunktes Huzur und können dann          vielen tollen Menschen, die unsere Arbeit unterstützen und
schon vorher einschätzen, ob das Ehrenamt zu ihnen passt.        viele Angebote erst möglich machen!
Die Tatsache, dass im Huzur Menschen aus vielen Nationen                                                                         Jutta P. ist 70 Jahre alt, in Friedrichshain aufgewachsen und      zwanzig Jahren an einer Gymnastikgruppe teil, sodass sie gut
zusammenkommen, bildet sich dort auch in der Zusammen-                                                                           gelernte Schlosserin. Nach der Geburt ihres Kindes arbei-          im Training war. Als die Doktorandin mit dem zweiten Kind
setzung der Ehrenamtlichen ab.                                                                                                   tete sie 19 Jahre in den Elektro-Apparate-Werken Treptow,          schwanger war, fragte sie Jutta P., ob sie die Gruppe über-
Seniorinnen und Senioren, die an Veranstaltungen der Seni-                                                                       unter anderem als Lehrausbilderin und Produktionsleiterin.         nehmen will. So gibt sie seit 2014 für bis zu 10 Senior*innen
orenarbeit – wie der Seniorenmesse, dem Seniorengesund-                                                                          Im Zuge der Wende wurden alle entlassen, die sogenannte            Hockergymnastik, immer montags von 10:00 bis 12:00 Uhr.
heitstag oder der Vorruhestandsveranstaltung „Aktiver Un-                                                                        Nullrunde. Jutta P. ging mit ihrer Freundin zwei Jahre lang put-   Die Älteste ist 90 Jahre alt. „Wir machen Übungen im Sitzen
Ruhestand“ – teilnehmen oder die Seniorenarbeit am Stand                                                                         zen, bis sie eine Anzeige las, dass in Schöneberg ein Hauswart     mit den Armen, mit den Schultern, mit Hanteln oder einem
eines Stadtteilfestes besuchen, werden häufig durch Gesprä-                                                                      gesucht wird. Jutta P. bewarb sich und bekam die Stelle, mit       elastischen Band. Nur Corona hat uns aus der Bahn gewor-
che auf die Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren,                                                                      Wohnung und festem Arbeitsvertrag. 16 Jahre betreute sie in        fen, da konnten wir uns zwei Monate nicht treffen; es fehlt die
aufmerksam. Oft ist Einsamkeit nach dem Verlust eines na-                                                                        Schöneberg 19 Häuser.                                              Gymnastik und die Gruppe.“
hestehenden Menschen – oder auch im Übergang zur Rente
– der Anlass, sich über Angebote im Bezirk zu informieren.                                                                       Als Jutta P. in Rente ging, fiel sie in ein Loch und suchte nach   Eine der Seniorinnen erzählt, wie sie durch ein Schild im Fens-
Neben vielfältigen Freizeitangeboten können die Mitarbeiten-                                                                     einer sinnvollen Tätigkeit. Durch Zufall kam sie „wie die          ter auf den Kurs aufmerksam geworden ist: „Hockergymnas-
den der Seniorenarbeit, wenn sie im Gespräch die Kundinnen                                                                       Jungfrau zum Kind“ zu dem Ehrenamt: Hockergymnastik.               tik, das such ich schon ’ne ganze Weile, ich kann nicht mehr
und Kunden besser kennenlernen, auch ein mögliches Ehren-                                                                        Ihre Vorgängerin in der Kiezoase schrieb eine Doktorarbeit         runter auf die Erde, da sitz ich dann wie ein Maikäfer und
amt vorschlagen.                                                                                                                 über Senior*innen und bot Gymnastik an. Jutta P. nahm seit         komm nicht mehr hoch.“

                                                                                 Seniorenarbeit Tempelhof-Schöneberg             Nachbarschafts-und Familienzentrum Kiezoase
24                                                               Tempelhofer Damm 165, 12099 Berlin, Tel. 030 90277 8756         Barbarossastraße 65, 10781 Berlin, Tel. 030 27130 202                                        Hockergymnastik 25
Mein Ehrenamt macht mir Spaß, weil ich mit Menschen aus                                                Kinder, Familien und alte Menschen brauchen ehrenamtliche
                              vielen unterschiedlichen Kulturen zusammenkomme.                                                       Hilfe – das ist ein Feld, wo Freiwillige gesucht werden.

Karin B. ist im Harz geboren und in Hannover aufgewachsen.         Kurmark trifft sie sich mit der Arbeitsgruppe „Gut alt werden     Claudia Q. lebt im Schöneberger Norden und engagiert sich        Ehrenamtlich ist sie in mehreren Schöneberger Einrichtungen
Sie lernte Tischlerin und spezialisierte sich auf Innenausstat-    im Bezirk“. Themen wie: „Was mache ich, wenn ich allein lebe      politisch und ehrenamtlich für die Region. Sie wuchs in Schö-    tätig. Für Huzur gibt sie Sprachunterricht für Russen, die seit
tung. Mit 19 Jahren ging sie nach Berlin und machte sich selb-     und krank werde? Wen rufe ich an? Ist es wirklich die 112,        neberg auf, besuchte die erste Ganztagsschule in Berlin, die     dreißig Jahren in Deutschland leben und wenig Deutsch spre-
ständig. Dann erfuhr sie, dass es die Möglichkeit gibt, mit ei-    die ich im Notfall wählen muss?“ werden hier besprochen. In       Waldorfschule in Zehlendorf. Nach dem Abitur lernte sie          chen. Im Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark und
nem Volksschulabschluss und Berufserfahrung zu studieren.          Kirchengemeinden und Einrichtungen für Senior*innen or-           Bibliothekarin und arbeitete 40 Jahre in der Fachabteilung       im interkulturellen Nachbarschaftstreffpunkt Huzur bietet sie
Sie entschloss sich, Linguistik an der Freien Universität und      ganisiert sie im Bezirk mobile Sprechstunden der Senioren-        Ost-Europa in der Staatsbibliothek. Wann immer sie konnte,       Spielkurse für ältere Menschen an: Domino, Scrabble, Rommé
Gender Studies an der Humboldt-Universität zu studieren.           vertretung. In der Arbeitsgruppe „Armut im Alter“ engagiert       reiste sie nach Russland; den Baikalsee hat sie mit der Trans-   und „Mensch ärgere dich nicht“. Für die Senior*innen ist die
Privat fotografiert sie, malt und schreibt Gedichte, die sie öf-   sich Karin B. zu einem Thema, das ihr auf den Nägeln brennt.      sibirischen Eisenbahn um die 35 Mal gesehen. Sie hat ihre        Gesellschaft wichtig, denn die Vereinsamung in der Großstadt
fentlich liest.                                                    Daraus entstanden ist die Broschüre „Kostenfreie Angebote         Reisen fotografiert und plant demnächst eine Ausstellung mit     ist groß und das Spielen ist eine Abwechslung. ­Claudia Q.
                                                                   für Senior*innen“ im Bezirk. Die Seniorenvertretung trifft sich   den Porträts der Menschen, die sie dort traf.                    bietet die Spielkurse einmal in der Woche zwei Stunden an,
Karin B. ist heute 68 Jahre und ist ehrenamtlich tätig bei der     einmal im Monat. Alle 5 Jahre gibt es Neuwahlen für den Be-                                                                        und sie sind gut besucht.
Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg. Sie sieht hier die        zirk Tempelhof-Schöneberg. 2022 ist der nächste Wahltermin,       Claudia Q. ist heute 75 Jahre alt und engagiert sich seit 20     „Kinder, Familien, alte Menschen brauchen ehrenamtliche
Chance, in dem Netzwerk Menschen kennenzulernen, die da-           ein Jahr vorher können sich die Kandidat*innen persönlich         Jahren für Senior*innen. Sie betreut alte Menschen, schreibt     Hilfe, das ist ein Feld, wo Freiwillige gesucht werden“, sagt
bei helfen, Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Sie engagiert sich    vorstellen. Die 2
                                                                                   ­ 7 Kandidat*innen mit den meisten Stimmen        Briefe an die Behörden und regelt Dinge wie die Zahlung von      Claudia Q. Für sie ist es wichtig, Vertrauen aufzubauen. Die
in der Suppenküche und Kleiderkammer des Bezirks und hört          stehen zur Wahl; die gewählten 17 Personen mit den meisten        Taxiquittungen, Arztrechnungen und ist Ansprechpartnerin         Menschen schätzen sie, und das ist für sie Anerkennung und
den Menschen zu. Im Nachbarschafts- und Familienzentrum            Stimmen werden berufen.                                           für sonstige Probleme.                                           Motivation.

                                                                                Seniorenvertretung Tempelhof-Schöneberg              Nachbarschafts- und Familienzentrum Kurmark
26 Seniorenvertreterin                                             Tempelhofer Damm 165, 12099 Berlin, Tel. 030 90277 6848           Kurmärkische Straße 1-3, 10783 Berlin, Tel. 030 2579 7538                 Spielkurse für Senior*innen 27
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