Alle Infos zum Studienstart Seite 12 - Universität Innsbruck
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April 2014 – Österreichische Post AG, Info.Mail Entgelt bezahlt Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Alle Infos zum Studienstart Seite 12 Globalisierung Lehre 14 Stationen umfasst Drei Wissenschaftler der der „Kleine Kreuzweg Uni Innsbruck wurden des Hungers“und zeigt mit dem Ars-Docendi- Erschreckendes auf. Preis ausgezeichnet. Seite 4 Seite 14 Beilage zur Tiroler Tageszeitung www.uibk.ac.at
Dienstag, 15. April 2014 3 editorial Foto: www.mariorabensteiner.com inhalt APRI L 2014 6 4 Globalisierung D i e 14 St a t i o n e n d e s „ K l e i n e n K r e u z w e g d e s H u n g e r s“ f ö r d e r n E r s c h r e c ke n d e s z u t a g e . Liebe Leserin, lieber Leser! 6 St e r n s c h n u p p e n N i c h t n u r f ü r R o m a n t i ke r l o h n t si c h e i n B l i c k Es freut mich sehr, dass über 9000 Tirolerinnen und z u m H i m m e l : Z u s e h e n si n d d i e Ly r i d e n -S c h a u e r. Tiroler die Einladung der Tiroler Hochschulen, des Landes und der forschenden Unternehmen angenom- 8 Bologna-Prozess men und die Chance genutzt haben, im Rahmen der D i e U n i p r ä s e n t i e r t i h r St u d i e n a n g e b o t t r a n s p a r e n t Langen Nacht der Forschung Wissenschaft und For- u n d i n t e r n a t i o n a l v e r g l e i c h b a r. schung hautnah zu erleben. Ihr großes Interesse zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 10 P ra x i s n a h e s St u d i e r e n Auf dem richtigen Weg ist auch die Tiroler Landesre- An der Uni ist die praxisnahe Anwendung der gierung, die vor kurzem den Tiroler Wissenschafts- fonds massiv aufgestockt hat. Besonders wichtig ist L e h r i n h a l t e ze n t r a l e r B e s t a n d t e i l d e r A u s b i l d u n g . dabei, dass gemeinsam mit dem Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) insbesondere die Projekt- 12 A u f n a h m e ve r f a h r e n förderungen für NachwuchswissenschaftlerInnen We r i m St u d i e n j a h r 20 14 / 20 15 m i t d e m St u d i u m deutlich erhöht werden konnten. Investitionen in die 19 b e g i n n e n m ö c h t e , m u s s si c h j e t z t r e g i s t r i e r e n . Wissenschaft sind Investitionen in Köpfe, die dann mit ihrer Forschung die Grundlage für neue Methoden, 14 L e h r e vo r d e n Vo r h a n g Produkte und Lösungen schaffen. Jungen Wissen- D r e i I n n s b r u c ke r W i s s e n s c h a f t l e r e r h i e l t e n d e n schaftlerInnen ein Angebot machen zu können, hilft A r s - D o c e n d i - P r e i s f ü r e x ze l l e n t e L e h r e . uns dabei, den besten Köpfen an unserer Universität eine Perspektive zu geben und sie im Land zu halten. 16 Ko m m u n i k a t i o n Der Schwerpunkt dieser Ausgabe widmet sich un- D i e U n i v e r si t ä t I n n s b r u c k b i e t e t e i n e n serem Studienangebot und den Neuerungen für den For tbildungskurs für Laiendolmetscher an. Studienbeginn im Herbst. Wir haben dabei in einigen sehr stark nachgefragten Fächern unsere rechtlichen 18 S p o r t u n d St u d i u m Möglichkeiten genutzt und Aufnahmetests einge- M i t d e r S p i t ze n s p o r t- F ö r d e r u n g u n t e r s t ü t z t d i e führt. Dabei geht es uns nicht darum, junge Men- U n i v e r si t ä t u . a . d i e J u d o k a B e r n a d e t t e G r a f. schen vom Studium abzuhalten, sondern gerade im Gegenteil darum, den Studierenden eine bewusste 19 F o r s c h u n g s f ö r d e r u n g Studienwahl zu ermöglichen und die folgende Studi- V i e r M i l l i o n e n Eu r o j ä h r l i c h w i r d T i r o l a b h e u e r ensituation so zu organisieren, dass wir allen, die wir in die Forschungsförderung investieren. an unserer Universität aufnehmen, auch ein entspre- chend hochwertiges Studium gewährleisten können. 20 Neuer Blick auf Tirol 20 D a s „T i r o l P a n o r a m a“ h a t si c h s e i t d e r E r ö f f n u n g v o r d r e i J a h r e n z u m P u b li k u m s m a g n e t e n e n t w i c ke l t . Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk Rektor der Universität Innsbruck Impressum wissenswert – Magazin der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck – 15. April 2014 Herausgeber und Medieninhaber: Universität Innsbruck; Hersteller: Intergraphik Ges. m. b. H.; Sonderpublikationen, Leitung: Frank Tschoner; Redaktionelle Koordination: Susann e E. Röck, Christa Hofer; Redaktion: Christian Flatz, Nicole Ginzinger, Christa Hofer, Stefan Hohenwarter, Christoph Jelinek, Clemens Kartmann, Daniela Pümpel, Susann e E. Röck, Uwe Steger, Christina Vogt; Covergestaltung: Stephanie Brejla, Catharina Walli, Fotos Titelseite: Peter Mertz/BIG, Stefan Neuner, Uni Innsbruck; Fotos Seite 3: Thinkstock/creative_outlet, Uni Innsbruck, Alexander Haiden. Anschrift für alle: 6020 Innsbruck, Brunecker Straße 3, Postfach 578, Tel. 53 54-0, Beilagen-Fax 53 54-3797.
4 Dienstag, 15. April 2014 Hunger? – Den haben doch nur die anderen! V ier zehn St ationen umfa sst d er „ Kleine Kreuz we g d e s Hung er s “. Er för d er t Traurig e s , Er schre ckende s und Unverant wor tliche s zut age – und er führ t un s un sere G ier plakativ vor Augen. Josef Nussbaumer hat den chen für Hunger noch zu nennen Hunger in der Welt auf- wäre, sollten nicht als Rechtferti- gung herangezogen werden, die gearbeitet. Im Interview scheinbar hoffnungslose Lage bei berichtet er von den größ- der Hungerbekämpfung zu recht- ten Ungerechtigkeiten und fertigen. Herausforderungen. Schweigen brechen Was könnte ein erster Schritt Herr Nussbaumer, Hunger spielt sein? in unserem Alltag kaum mehr eine Josef Nussbaumer: Wir müs- Rolle. Warum bringen Sie das The- sen den Kreislauf des Schwei- ma wieder ins Gespräch? gens durchbrechen, denn Hun- Josef Nussbaumer: Die letz- ger ist eine stille Katastrophe. ten Hungererfahrungen in un- Man versucht, diesen sozialen seren Breiten gab es in den Vier- Skandal entweder überhaupt zu zigerjahren. Wohl noch nie in verschweigen oder zumindest so der langen Geschichte unserer wenig wie nur möglich medial Gegenden gab es bislang eine ans Tageslicht zu bringen. Im Mo- so lange „hungerfreie“ Zeit. So ment kann man wohl ohne große wundert es auch nicht, dass die meisten Bewohner hierzulande sich dessen kaum mehr bewusst «Wir geben nur noch 15 sind. Betrachtet man die Hunger- Prozent unseres Einkom- situation allerdings historisch und mens für Lebensmittel aus. global, so kann man dies nur mit dem traurig-tragischen Befund So billig wird Essen nie beschreiben, dass Hunger für Mil- wieder sein.» Josef Nussbaumer liarden Menschen und über Jahr- tausende die Todesursache gewe- Übertreibung behaupten, dass sen ist. Es handelt sich bei Hunger ein Großteil der Hungernden und aber nicht um ein Naturgesetz, der Verhungerten direkt im Archiv sondern um ein Versagen der des Schweigens landen. Richtig Menschen. Und das heißt: Wir tot sind aber nur diejenigen, über müssen etwas dagegen tun! die man nicht mehr redet und die man endgültig aus der Erin- Viele Ursachen nerung verdrängt hat. Der Hun- Woran liegt es, dass noch immer ger braucht also dringend mehr so viele Menschen hungern? Öffentlichkeit. Josef Nussbaumer: Hunger Aktuell leben auf der Erde sieben hat viele miteinander zusammen- Milliarden Menschen. Kann die Er- hängende Ursachen. Sie alle hier de überhaupt so viele Menschen er- nur aufzuzählen, würde schon nähren? den zur Verfügung stehenden Josef Nussbaumer: Global ist Raum völlig sprengen. Und ge- Ein treffender Satz von Papst Franziskus, urteilt Josef Nussbaumer nach Hunger nicht primär ein Produk- nau darin liegt das Problem: Man seinen Recherchen zum Hunger. Grafiken: Stefan Neuner; Foto: Stefan Becker tionsproblem, sondern ein Vertei- müsste so viele Hebel gleichzei- lungsproblem. Mit anderen Wor- tig in Bewegung setzen, um den Folgen von Klima- und Naturkata- versagen bis hin zum Spekulieren ten: Es werden nicht zu wenig Hunger endgültig zu beseitigen. strophen, fehlerhafte Wirtschafts- mit Grundnahrungsmitteln, und Nahrungsmittel produziert, diese Himmelschreiende Armut, Kriege, und Landwirtschaftspolitik, Politik- was alles an strukturellen Ursa- gelangen nur nicht an alle Men-
Dienstag, 15. April 2014 5 Wie viel Wasser haben wir, wie viele Tiere essen wir und wie viel Vermögen horten wir? – Fragen, auf die Stefan Neuner in seinen Grafiken eine Antwort gibt. schen. Um alle Menschen zu sät- milien zu ernähren. Umvertei- Fleisch essen können. zur perSoN tigen, müssten wir aber sehr wohl lung wird wohl auch unsere Ess- Was kann jeder Einzelne gegen etwas an unseren Ernährungs- gewohnheiten betreffen müssen, den Hunger tun? Bleibt uns nichts und Konsumgewohnheiten än- denn schon heute würde man bei anderes, als zu kapitulieren? dern. Ob ich Getreide zur Fleisch- europäischen Konsumgewohn- Josef Nussbaumer: Jeder Ein- produktion oder zur Produktion heiten die doppelte Fläche der zelne kann sehr wohl etwas tun. von „Biodiesel“ und Landflächen Erde für die Nahrungsmittelpro- Wir sollten alle keine Nahrungs- zum Anbau von nachwachsen- duktion benötigen. Unser Verhal- mittel verkommen lassen. Schät- den Rohstoffen verwende – über- ten ist somit in der jetzigen Form zungen gehen davon aus, dass ein all treffen wir auf die Verteilungs- nicht globalisierbar. Drittel bis die Hälfte aller weltweit problematik, die zum Teil recht produzierten Nahrungsmittel, brachiale Züge trägt. Nehmen Ungebremste Fleischlust auch wegen falscher Lagerung, wir nur das so genannte „land Wie steht es mit dem oft ge weggeworfen werden. Das kann grabbing“ („Landraub“), das in geißelten Fleischkonsum? so sicher nicht weitergehen. Allein letzter Zeit immer mehr um sich Josef Nussbaumer: Betrachtet von den in den USA und Europa greift, wo die Reichen (vor allem man die Entwicklung des globa- weggeworfenen Nahrungsmitteln über Konzerne) sich an den guten len Fleischkonsums der letzten könnte man dreimal so viele Men- Landflächen der Armen bedienen: Jahrzehnte, so kann man von ei- schen ernähren, wie auf der Erde Pessimisten befürchten, dass zehn ner „Fleischeslust“ noch nie da- an Unterernährung leiden. Wer JoSeF NuSSbAumer bis 30 Prozent der weltweiten gewesenen Ausmaßes sprechen. es verstehen kann, der verstehe Agrarfläche diesem Phänomen zum Opfer zu fallen könnten. An- dererseits hungern weltweit etwa Um 1950 wurden weltweit rund 44 Millionen Tonnen Fleisch pro- duziert, 2011 hatte sich die Pro- es. Ich halte es mit Jean Zieg- ler, der in seinen Vorträgen im- mer wieder erwähnt, dass eines J osef Nussbaumer forscht und lehrt am Institut für Wirtschaftstheorie, -politik duktion fast versiebenfacht. Jede Tages die Schande und das Sich- und -geschichte. Seine For- Sekunde werden auf unserem Schämen der Nichthungernden schungsschwerpunkte sind «uns geht es erst 50 Jahre Globus 1900 Tiere geschlachtet, ob der vielen Hungernden obsie- Wirtschaftsgeschichte seit ca. gut – wir hatten bisher viel um den Fleischkonsum vor allem gen werde. Mit anderen Worten: 1850, Katastrophengeschich- zu wenig zeit zum umden- der privilegierteren (reicheren) Diese Schande – vergleichbar mit te, Ernährungs- und Hunger- Weltbevölkerung zu befriedigen. der scheinbaren Ausweglosigkeit geschichte und Umweltge- ken.» Durch die Umwandlung von des Karfreitages – sollte ein letz- schichte. In seinem neuen Josef Nussbaumer pflanzlichen in tierische Nah- ter Stachel im Fleisch der Gesät- Aufsatz „Kleiner Kreuzweg des rungsmittel gehen Unmengen tigten werden. Wie sagte schon Hungers“ gewährt er einen hunderte Millionen Subsistenz- an Kalorien verloren, die theo- Hermann Broch: „Bekämpfen wir Einblick in den Irrsinn der ak- bauern, die sich mit schlechten retisch 3,5 Milliarden Menschen also unsere größte Sünde: die tuellen globalen Ernährungs- Böden begnügen müssen, um ernähren könnten. Wir werden Gleichgültigkeit!“ situation. gerade einmal sich und ihre Fa- also nicht für alle Zeit beliebig viel christina.vogt@tt.com
6 Dienstag, 15. April 2014 Einen Blick auf die Lyriden werfen Nicht nur für Romantiker lohnt sich z wi schen 16 . und 26 . A pril ein B lick in den nächtlichen Himmel : I n die ser Zeit können die Stern schnupp en au s dem Sternbil d d er L eier b e obachtet wer d en. Wie Meteorschauer entste- hen und welche Bedeutung sie für die Wissenschaft haben, erläutert ao. Univ.- Prof. Walter Saurer vom Institut für Astro- und Teil- chenphysik. Wer zwischen dem 16. und 26. April in den nächtlichen Himmel schaut, kann – gute Wetterbedin- gungen vorausgesetzt – den Ly- riden-Schauer beobachten. „Der Meteorstrom, der bereits in chine- sischen Aufzeichnungen aus dem siebten Jahrhundert vor Christus erwähnt wird, erreicht seinen Hö- hepunkt in der Nacht vom 22. auf den 23. April“, erklärt ao. Univ.- Prof. Walter Saurer vom Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck. Langer Blick zurück Der Ursprung des Lyriden- Schauers reicht bis in die Zeit der Entstehung unseres Planetensys- tems zurück. Dieses hat sich vor rund 4,5 Milliarden Jahren gebil- det. Wie Saurer erläutert, haben sich damals kleine Staubkörner durch elektrochemische Kräfte aneinander gebunden und sind auf diese Weise bis zu einer Grö- ße von einigen Kilometern ange- gewachsen. „Diese Gebilde nennt man ,Planetesimale‘. Diese wiede- rum sind nun untereinander zu- sammengestoßen und so größer geworden und haben schlussend- lich die Planeten erzeugt. Dabei wurden aber nicht alle Planete- simale aufgebraucht, sehr viele sind übrig geblieben und kreisen auch heute noch um die Sonne“, schildert der Astrophysiker weiter. Sternschnuppen scheinen alle von einem Punkt auszugehen. Im Fall der Lyriden sieht es so aus, als würden Unterschieden werden zwei Arten sie aus dem Sternbild der Leier kommen. Foto: Thinkstock/creative_outlet von Planetesimalen: einerseits die
Dienstag, 15. April 2014 7 Kometen, die in eher großer Ent- fernung von der Sonne entstan- den sind und aufgrund der vor- herrschenden Kälte auch flüchtige Stoffe (wie Wasserdampf oder Methan) in gefrorener Form ent- halten. Andererseits die Astero- iden, also jene Planetesimale, die näher an der Sonne entstanden sind und denen diese gefrorenen Stoffe fehlen. Kometen und Asteroide „Nähert sich nun ein Komet auf seiner Bahn der Sonne, wird es wärmer und die flüchtigen Stoffe werden wieder gasförmig. In Form von vielen kleinen Explo- sionen auf dem Kometen werden die flüchtigen Stoffe freigesetzt und reißen auch Staubkörner vom Kometen mit in das All. Das frei- gesetzte Gas beginnt zu leuchten und bildet den Schweif des Ko- meten. Auf diese Weise wird ein Komet bei jedem Umlauf weniger und schlussendlich gibt es keine flüchtigen Bestandteile mehr in Der Astrophysiker Walter Saurer in seinem Büro. Foto: Saurer ihm. Dann können wir ihn nicht mehr als Kometen mit Schweif se- ne. „Nun kann es vorkommen, wenn man sie von der Erde aus schauer für die Astrophysik an- hen. Der Komet ist jetzt zu einem dass die Erde auf ihrem Weg um beobachtet. Bei den „Lyriden“ gesprochen, schmunzelt Saurer: Asteroiden geworden“, erklärt die Sonne eine solche Wolke pas- scheinen also alle Sternschnup- „Falls sie verglühen, sind sie Saurer weiter. siert. Das erfolgt immer an der- pen aus dem Sternbild „Leier“ schön anzusehen und für einen selben Stelle der Erdumlaufbahn, zu kommen. Wer den Lyriden- Wunsch gut. Für die Astrophysik Erde trifft Staubwolke also zum selben Datum. Dann fal- Schauer beobachten möchte, interessant werden sie erst, wenn Allerdings kreisen die während len viele Staubkörner dieser Wol- sollte nach Osten blicken, wo die sie es bis zur Erdoberfläche schaf- der Lebenszeit des Kometen frei- ke als Sternschnuppenschauer auf „Leier“ zu sehen ist. „Am besten fen und nicht vorher verglühen. gesetzten Staubkörner noch im- die Erde“, erzählt Saurer. legt man sich dabei einfach auf Diese ,Meteoriten‘ erlauben dann mer wie eine große, sehr langge- Benannt werden diese Meteor- den Rücken“, so der Tipp von eine Sicht in die Zeit der Plane- zogene Wolke auf der Bahn dieses schauer nach dem Sternbild, aus Saurer. tenentstehung.“ ehemaligen Kometen um die Son- dem sie zu kommen scheinen, Auf die Bedeutung der Meteor- christa.hofer@tt.com hiStoriSche SternWArte in hötting Sternwarte Hauptgebäude und einer frei- stehenden Kuppel. Der größte neu eröffnet Ausbau der Sternwarte erfolgte 1968/69. Ein bereits 1953 ange- bauter Trakt wurde dabei erwei- D ie Historische Sternwarte im Botanischen Garten der Universität Innsbruck in Hötting tert, unter anderem entstehen zwei Stellplätze für Teleskope. Im Jahr 1973 wurde für die Op- wurde am 8. April nach umfas- polzer-Sternwarte ein 15-cm- senden Umbauarbeiten neu er- Zeiss-Coudé-Linsenteleskop für öffnet. In den vergangenen vier die Lehre angeschafft und in der Jahren wurden u. a. das Leitsys- Kuppel aufgestellt. tem zur Sternwarte erneuert und der historische Teil des Gebäudes mit Hilfe der Stadt Innsbruck be- suchergerecht adaptiert. B esichtigt werden kann die Historische Sternwarte jeden Mittwoch von 16.30 bis 18.30 Uhr, außerdem beim Ostermon- D ie Gebäude der Sternwar- te von Egon von Oppolzer wurden 1904 fertiggestellt. Die tagsfest im Botanischen Garten, das am 21. April stattfindet und von der „Grünen Schule“ organi- Das älteste erhaltene Bild der Sternwarte, das 1929 aufgenommen wurde. Anlage selbst besteht aus einem siert wird. Rechts hinten im Bild ist die Villa Oppolzer zu sehen. Foto: Uni Innsbruck/Archiv
8 Dienstag, 15. April 2014 Ziele des Bologna-Prozesses ernst nehmen Da s Stu dienang eb ot tran sparent , klar ver st ändlich und international vergleichbar dar stellen – die se s Ziel hat die Univer sit ät I nn sbruck laut V izerek tor Roland P senner erreicht . End e Mär z wur d en die B emühungen nun von der EU - Kommi ssion mit d er Verleihung eine s Güte sie gel s , de s EC T S - L ab el s , b elohnt . Roland Psenner, Vizerektor Richtung sehr viel unternommen rungsbedarf. Einerseits, um die ei- Welche Maßnahmen werden für Lehre und Studierende, und einen Großteil der Studien gentlichen Ziele der Reform zu er- nun im Zusammenhang mit dem auf das Bachelor-, Master- und reichen, und andererseits, um die ECTS-Label konkret gesetzt? über den Bologna-Prozess, PhD-System umgestellt. Diese Re- hohe Qualität der universitären Roland Psenner: Es wurden internationale Vergleich- form wurde sehr rasch durchge- Studien zu gewährleisten. Dieser sämtliche Studien systematisch barkeit von Studien und zogen, und in manchen Bereichen Prozess läuft bei uns unter dem bis zu den Lehrveranstaltungs- Qualitätssicherung in der gab und gibt es noch Nachbesse- Namen „Bologna revisited“. beschreibungen analysiert und Lehre. Ende März hat die Uni Innsbruck als erste österreichische Universität und eine von wenigen europäischen Voll-Universitäten das ECTS-Label erhalten. Welche Leistungen wer- den damit gewürdigt? Roland Psenner: Die Verlei- hung dieses Gütesiegels ist ein Meilenstein auf unserem Weg, die Ziele des Bologna-Prozesses zu erreichen. Ich denke, dass Uni- versitäten davor zurückschrecken, weil das viel, sehr viel Arbeit ist. Wir haben diesen Aufwand auf uns genommen, weil das im Rah- men unseres „Bologna revisited“- Prozesses notwendig ist. Was ist mit „Bologna revisited“ gemeint? Roland Psenner: Der Bologna- Prozess bezeichnet die Hochschul- reform, die auf die Anliegen der Studierenden ausgerichtet ist und auf die europaweite Vergleichbar- keit von Studien und Studienab- schlüssen sowie die Erhöhung der internationalen Mobilität der Stu- dierenden abzielt. Wir haben in den vergangenen Jahren in dieser Vizerektor Roland Psenner und Bologna-Beauftragte Christina Raab nehmen die Auszeichnungen entgegen.
Dienstag, 15. April 2014 9 überprüft, ob sie noch mit den am stärksten international ausge- Anforderungen übereinstimmen, richteten Universitäten der Welt. die ich als Studierende oder Stu- Das hat das aktuelle, international dierender habe, wenn ich mich viel beachtete Times Higher Edu- zum Beispiel darüber informieren cation World University Ranking will, was ich an der Universität ergeben. Deshalb ist es selbstver- Innsbruck studieren kann, oder ständlich, dass wir unsere Stan- wenn ich wissen will, was ich dards, unsere Inhalte und unsere nach Absolvierung eines Moduls Qualitätskriterien transparent und kann, weiß bzw. in der Lage bin international verständlich darstel- zu tun. Ich suche ein interessantes len. Gleichzeitig sichern wir da- Studium und sehe, da gibt es et- mit auch die Qualität im Bereich was: Dann will ich etwas über die des Studiums. Die Auszeichnung Inhalte und die möglichen Tätig- bestätigt diesen Anspruch und keitsfelder wissen, was ich mit- die hohe Qualität der Universität bringen muss und was die Anfor- Innsbruck. derungen sein werden. Wir wol- len hier Transparenz bieten, die Erneute Auszeichnung einem Vergleich auf europäischer Mit dem ECTS-Label wurde auch Ebene standhält. Die strukturierte, das Diploma Supplement Label der einheitliche und vollständige Dar- Uni Innsbruck erneuert. Wofür steht stellung aller Bologna-konformen dieses Gütesiegel? universitären Studien ermöglicht Roland Psenner: Das Diploma es, das Angebot der Universi- Supplement Label ist ein Güte- tät in die europäische Bildungs- siegel für eine qualitativ hochwer- landschaft einzuordnen und zu tige Realisierung des Bologna-Pro- vergleichen. Gleichzeitig werden zesses. Wir freuen uns sehr, dass Kooperationen und internationa- wir diese Auszeichnung bereits le Vereinbarungen, insbesondere Univ.-Prof. Dr. Roland Psenner, Vizerektor für Lehre und Studierende an der zum zweiten Mal erhalten haben. im Bereich der Mobilität der Stu- Universität Innsbruck. Fotos: www.mariorabensteiner.com; OeAD-GmbH/APA-Fotoservice/Zötl Als eines der Schlüsselwerkzeuge dierenden, erleichtert, da interna- des Bologna-Prozesses unterstützt tionalen Partnerinnen und Part- in Verwaltung und Lehre, allen fende Abläufe diskutiert und Än- das Diploma Supplement die in- nern relevante Informationen auf voran der Fakultäten-Servicestelle derungen erarbeitet, die mit dem ternationale Vergleichbarkeit der Deutsch und Englisch zur Verfü- und der Applikationsentwicklung Gütesiegel nicht direkt zusam- Studien und die Mobilität der Stu- gung stehen. Auch wenn interna- Verwaltungs-Informationssysteme menhängen, aber durch bessere dierenden. Der Diplomzusatz wird tionale Studierende die deutsche (VIS), in unermüdlicher Kleinarbeit Zusammenarbeit an der Univer- den Studierenden nach erfolg- Sprache gut beherrschen, gilt das die bestehenden Informationen sität letztlich allen Studierenden reichem Abschluss des Studiums nicht unbedingt für ihre an aus- überprüft und fehlende Angaben zugutekommen. zusammen mit dem Abschluss- ländischen Partneruniversitäten ergänzt haben. Die aufbereiteten Welche Bedeutung hat diese Aus- zeugnis ausgehändigt. Er erläu- beheimateten Betreuerinnen und Informationen wurden zudem ins zeichnung für die Universität? tert das Niveau der Qualifikation Betreuer oder für Wissenschaftle- Englische übersetzt. Nun bieten Roland Psenner: Das ECTS- und macht Angaben zum Inhalt rinnen und Wissenschaftler, die wir klare und übersichtliche Infor- Label steht auch für transparente des Studiums und den erzielten an Kooperationen in Lehre und mationen zum Studium, die in- Arbeitsabläufe und Verfahren im Ergebnissen. Dem Diploma Sup- Forschung mit der Universität ternational vergleichbar sind. Das Bereich von Studium und Lehre. plement ist auch eine Erklärung Innsbruck interessiert sind. Das ECTS-Label der EU-Kommission Die Anwendung und Einhaltung des Österreichischen Hochschul- heißt, die Ziele des Bologna-Pro- hat uns dabei geholfen, die vielen internationaler Qualitätsstandards systems beigefügt. zesses ernst zu nehmen. Beteiligten für dieses aufwändige ist Teil der Internationalisierungs- Das Interview führte Projekt zu begeistern. Dabei ha- strategie der Uni Innsbruck. Die Christian Flatz. 4000 Lehrveranstaltungen ben wir auch abteilungsübergrei- Uni Innsbruck ist eine der zehn christian.flatz@uibk.ac.at Mit welchem Aufwand war das Ganze verbunden? Roland Psenner: Wir bieten über 125 Studien und in jedem Mobilität dies, dass jeder Studierende pro Studienzyklus (Bachelor, Master, se für den Auslandsaufenthalt lie- gen im Studienjahr 2014/15 je Semester rund 4000 Lehrveran- fördern PhD) eine Förderung für einen bis nach Zielland zwischen 282 und staltungen an. Man kann sich zu 12-monatigen Studienaufent- 333 Euro pro Monat für einen vorstellen, dass es sehr viel Arbeit war, die entsprechenden Infor- mationen systematisch und über D as ist das Ziel des mit 1. Jän- ner 2014 gestarteten Pro- gramms Erasmus+. Bis 2020 will halt und/oder ein Praktikum be- antragen kann. Die im Rahmen dieses Aufenthalts im Ausland er- Studienaufenthalt (1 oder 2 Se- mester) und zwischen 384 und 435 Euro pro Monat für ein Prak- alle Disziplinen hinweg einheit- das Förderprogramm der Euro- brachten Leistungen können im tikum (2–12 Monate); Studieren- lich aufzubereiten. Damit waren päischen Union europaweit bis laufenden Studium an der Uni- de mit besonderen Bedürfnissen im Prinzip sämtliche Institute, alle zu fünf Millionen Menschen die versität Innsbruck angerechnet können Sonderzuschüsse bean- Lehrenden, Studienbeauftragten, Möglichkeit geben, in einem an- werden. Mögliche Länder für eine tragen. Weitere Informationen zu Studiendekaninnen und Studi- deren Land zu lernen, eine Aus- Erasmus+-Förderung sind neben Erasmus+ sowie Antragsformu- endekane befasst. Die treibende bildung zu absolvieren, zu arbei- den 28 Mitgliedsstaaten der Euro- lare erhalten Sie im Internatio- Kraft dahinter war unsere Bologna- ten oder eine Freiwilligentätigkeit päischen Union Island, Liechten- nal Relations Office der Univer- Beauftragte, Mag. Christina Raab, auszuüben. Für Studierende der stein, Norwegen, die Türkei und sität Innsbruck: www.uibk.ac.at/ die gemeinsam mit Mitarbeite- Universität Innsbruck bedeutet die FJR Mazedonien. Die Zuschüs- international-relations/erasmus rinnen, Kolleginnen und Kollegen
10 Dienstag, 15. April 2014 Praxisnahes Studieren: Ein Koffer zum Lernen Stu dieren b e deutet mehr al s rein wi ssenschaf tliche s A rb eiten. A n der Univer sit ät I nnsbruck i st die pra xi snahe A nwendung der L ehrin - halte ein zentraler B e st andteil d er Au sb ildung , wie die folgenden drei Projek te zeig en. Viele Studierende möch- „Wir wollten den Lehrerinnen ten nach dem Studium die und Lehrern ein Tool in die Hand geben, das es ihnen ermöglicht, gelernten Inhalte in der Themen wie Bodenaufbau, Ge- Praxis anwenden. Um sie steine und natürliche Ressourcen darauf vorzubereiten, bie- im Unterricht besser zu vermit- ten immer mehr Professo- teln – vor allem da diese Themen im Lehrplan vieler Schulen nur rinnen und Professoren aus eine sehr untergeordnete Rolle unterschiedlichen Fachrich- spielen“, so Univ.-Prof. Christoph tungen Projekte an, die Spötl, der die Idee zum Projekt Wissenschaft und Praxis hatte und die Bachelor-Studie- renden betreute. Die fertigen miteinander verbinden – Koffer wurden im Februar der so auch an der Fakultät für amtsführenden Präsidentin des Geo- und Atmosphärenwis- Landesschulrats, Beate Palfrader, überreicht und anschließend auf senschaften. die jeweiligen Bezirke an Schu- len verteilt. Die Lehrerinnen und Bachelorarbeiten mit einem Lehrer können sich den Lehrkof- besonderen Mehrwert für Schu- fer bei der jeweiligen Standort- len sind als schriftlicher und prak- Schule ausleihen. tischer Abschluss im Studium der Erdwissenschaften entstanden. Stein ist nicht gleich Stein Acht geologische Lehrkoffer für Katharina Lechner erinnert sich die Tiroler Bezirke, außer für Inns- an eine Situation in ihrer Schul- bruck Stadt, wurden in studen- zeit, die ihr Interesse für die Geo- tischen Arbeiten entwickelt. „Die logie geweckt hat: „Ein Lehrer hat Bezirke sind alle unterschiedlich. die Klasse aufgefordert, Steine zu Die Aufgaben bestanden darin, sammeln und mitzubringen. Als die für das Gebiet wichtigsten Schülerinnen und Schüler hatten Gesteinsarten zu erfassen, diese wir noch keine Vorstellung davon, zu sammeln und daraus einen wie unterschiedlich Steine sein anschaulichen Koffer zusam- können. Ich denke, für Kinder ist menzustellen“, erklärt Katharina es spannend und auch lehrreich, Katharina Lechner freut sich über einen Ammonitfund am Schleimsat- Lechner, die den Lehrkoffer für zu sehen, dass Stein nicht gleich tel. Foto: Katharina Lechner den Bezirk Schwaz erstellt hat. Stein ist.“ Die Studierenden ha-
Dienstag, 15. April 2014 11 institut für strategisches management, marketing und tourismus Was darf Parken kosten N ach ihren Forschungen konnten sie zwei wesentli- che Kundengruppen definieren: dass bis zu zwei Drittel der Gara- gennutzer bereit sind, bis zu 3,27 Euro pro Stunde für ein Parkticket ren die Studierenden so: „Shop- pingcenter-Garagen sind häufig gratis oder sehr günstig, da die die „anspruchsvollen Vielparker“ „unter Dach“ zu bezahlen, wobei Parkkunden Umsätze für die Ge- D ie beiden Bachelorstudenten Jonas Sutter und Roman Na- giller untersuchten am Institut für und die „unkomplizierten Zweck- parker“. Die größte Motivation für Autofahrerinnen und Autofahrer, Stundenpreise von 1,50 Euro und darunter als günstig empfunden werden. schäftsinhaber des Shoppingcen- ters bringen. Innenstadtgaragen müssen hingegen zu Vollkosten Strategisches Management, Mar- in der Innenstadt zu parken, sei kalkulieren und haben dement- keting und Tourismus die Wün- sche und Meinungen der Park- kunden in Garagen in Innsbruck. der Einkauf. Nach der Befragung von 65 Kundinnen und Kunden stellten die Studierenden fest, D en betriebswirtschaftlichen Hintergrund der unter- schiedlichen Parkkosten erklä- sprechend höhere Tarife.“ Für ih- re Arbeit wurden sie mit dem List Preis 2014 ausgezeichnet. ben sich bemüht, ihre Arbeiten so zum Beispiel bei Peter Gstrein, man den Stein schneiden und die blicke in die Geologie der Alpen. so vielseitig wie nur möglich zu einem geologischen Spezialisten Fläche polieren. Dies ist sehr auf- Die Studentin freut sich, dass die gestalten. „Im Koffer habe ich für das gesamte Gebiet. Ein Fund wändig, doch die glatte Seite von Abschlussarbeiten, die für alle Be- komplett rot gefärbte Steine so- liegt der Studentin besonders am einem Stein schaut ganz anders zirke entstanden sind, auch noch wie einen Schwazer Dolomit mit Herzen: „Ich habe zwei Stunden aus als die raue Oberfläche“, er- Jahre später Verwendung finden wunderschönem blauen Azurit an einer Wand gesucht, bis ich klärt die Studentin. werden: „Die Arbeit hat mir per- und grünem Malachit. Der Koffer einen wunderschönen Ammonit, sönlich sehr viel Spaß gemacht. Es ist wirklich sehr bunt geworden!“, ein Fossil in Schneckenform, ge- Infos zur Bestimmung war ein toller Mix aus Geländear- freut sich die Studentin. funden habe. Am liebsten hät- Alle Lehrkoffer sind mit einem beit, der Aufbereitung der Steine te ich diesen selbst behalten“, Begleitheft ausgestattet, in dem und dem Verfassen des Schrift- Typisch für die Region schwärmt Katharina Lechner. Um alle darin enthaltenen Gesteins- teils.“ Aus einer Kombination von Ausgerüstet mit Rucksack, Geo- die Fundstücke entsprechend für arten genau erklärt sind. Zudem Wissenschaft und Praxis sind Ba- logenhammer und Salzsäure zur den Lehrkoffer aufzubereiten, enthält es auch allgemeine Infor- chelorarbeiten mit einem langfris- Bestimmung der Gesteinsarten mussten die Studierenden die- mationen zur Bestimmung von tigen Mehrwert entstanden. hat sich Katharina Lechner in ih- se noch bearbeiten. „Dazu muss Steinen sowie interessante Ein- daniela.puempel@uibk.ac.at rer Heimat Schwaz auf die Suche gemacht. Vom Achensee über das Rofangebirge bis ins Zillertal institut für translationswissenschaft hat sie alle wichtigen Bereiche Ein Film wird abgedeckt. Ein Teil des Koffers sollten Steine mit besonderer Be- belegte, dass mehrzelliges Le- am 4. Juni anlässlich eines Gast- deutung für die Region sein. „Für ben um mehr als 1,5 Milliarden vortrages von Professor El Alba- den Bezirk Schwaz habe ich dafür die Gesteine aus dem Bergbau gewählt. Vor allem in den Ge- übersetzt Jahre früher entstanden war als angenommen. Die Übersetzung des Films „Experiment Leben – ni in der Claudiana gezeigt. Alle bereits im Studium erworbenen übersetzerischen Kompetenzen steinen des Schwazer Dolomits befinden sich reiche Erzlagerstät- ten, aus denen Silber und Kupfer E in Auftrag der etwas ande- ren Art erreichte Studierende des Institutes für Translations- Gabun vor 2 Milliarden Jahren“ umrahmt derzeit eine Sonder- ausstellung der Gabonionta im konnten in diesem Projekt ver- eint werden – für die Studieren- den eine großartige Möglichkeit, gewonnen wurden. Weiters habe wissenschaft. Die Übersetzung Naturhistorischen Museum in ihr Können im konkreten Praxis- ich den Magnesit aus Tux, den eines 40-minütigen Dokumen- Wien. In Innsbruck wird der Film feld unter Beweis zu stellen. Goldquarzit vom Goldbergbau in tarfilms samt Synchronisierung, Zell am Ziller und den Ölschie- Tonschnitt und Untertitelung ist fer vom Achensee behandelt“, nichts, womit Studierende und erklärt die Studentin. Im Koffer Lehrende alltäglich konfron- befinden sich, neben den lokalen tiert sind. Unter der Leitung von Besonderheiten, auch häufigere Mag. Martina Mayer und unter Gesteinsarten wie der Wetter- der Schirmherrschaft des Frank- steinkalk, der in Österreich weit reich-Schwerpunkts stellten sich verbreitet ist. 17 Studierende der Herausforde- rung, die spannende Geschich- Arbeit mit Ortskundigen te einer großen Entdeckung aus Für die gebürtige Schwazerin dem Französischen ins Deutsche war die Arbeit an dem Projekt zu übersetzen. Im Jahr 2008 stie- auch persönlich interessant: „Ich ßen der franko-marokkanische kenne mich in meiner Heimat Geologe Univ.-Prof. Abderraz- zwar aus, aber so intensiv habe ak El Albani (Universität Poitiers ich mich noch nie mit meiner & CNRS) und sein Team in Ga- Umgebung beschäftigt.“ Um he- bun auf 2,1 Milliarden Jahre alte rauszufinden, an welchen Stellen Fossilien bis dahin unbekannter welche Gesteine zu finden sind, komplexer Lebewesen – die Ga- Neo-Synchronsprecher Damiano Grasso und Hubert Rinner bei den Ton- informierte sich Katharina Lechner bonionta. Der sensationelle Fund aufnahmen im Studio. Foto: Martina Mayer bei ortskundigen Einheimischen,
12 Dienstag, 15. April 2014 Für das kommende Studienjahr sind in einigen Studien Aufnahmeverfahren zu absolvieren. Foto: Peter Mertz/BIG Anmeldung für Aufnahmeverfahren A ngehend e Stu dierend e, die im Stu dienjahr 2014 / 2015 mit dem Stu dium an der Uni I nn sbruck b e ginnen mö chten , mü ssen sich für einige Stu dien schon jet z t re gi strieren. D ie s b etrif f t im B e sonderen alle L ehramt sstu dien sowie einige B achelor - und D ip lom stu dien. Mit den Aufnahmeverfah- einige Studien angewendet Lehrern. Damit setzt sie einen Innsbruck soll deshalb auch eine ren wird das Ziel verfolgt, und wird nun ausgeweitet. ambitionierten Schritt in Richtung intensive Auseinandersetzung mit einer wissenschaftlich fundierten der künftigen beruflichen Tätig- dass sich angehende Stu- Ausbildung künftiger Lehrerinnen keit zugrunde liegen. Bei der Be- dierende bereits vor Stu- Mit der Gründung der School und Lehrer; mit dieser institutio- schäftigung mit den schulischen dienantritt mit dem Fach of Education hat die Universität nellen Verankerung signalisiert Lehrplänen und mit für die be- auseinandersetzen. Dieses Innsbruck als erste Hochschule die Universität, dass sie die Besten rufliche Entwicklung relevanter Österreichs seit 2012 eine eigen- für den Lehrberuf gewinnen will. Basisliteratur im Rahmen des Auf- Verfahren wurde im ver- ständige Fakultät zur Professio- Der Entscheidung für ein Lehr- nahmeverfahrens sollen Studien- gangenen Jahr bereits für nalisierung von Lehrerinnen und amtsstudium an der Universität werberinnen und Studienwerber
Dienstag, 15. April 2014 13 das Berufsbild eingehend reflektie- Frist auf internationale Vernetzung der Studium Prüfung ren. Die Auseinandersetzung mit Anmeldung/Registrierung Teilnehmerinnen und Teilnehmer den entsprechenden Materialien Alle Lehramtsstudien 01.03.–10.07.2014 24.07.2014 gelegt. Studierende dieser Fach- haben sie in einer schriftlichen Bachelorstudium Architektur 01.03–15.05.2014 07.07.2014* richtungen haben die Möglich- Klausur im Juli nachzuweisen keit, Teile ihrer Masterausbildung Bachelorstudium Biologie 01.03.–15.07.2014 04.09.2014* (siehe Kasten). Insgesamt können an europäischen Partneruniver- die Lehramtsstudierenden an der Bachelorstudium Informatik 01.03–15.07.2014 08.09.2014* sitäten zu absolvieren. Mit dem Universität Innsbruck derzeit aus Bachelorstudium Wirtschaftswissenschaften 01.03–15.05.2014 08.07.2014* Master in Environmental Manage- 19 verschiedenen Unterrichtsfä- ment of Mountain Areas (EMMA), Diplomstudium Internationale Wirtschaftswissenschaften 01.03.–15.05.2014 08.07.2014* chern wählen. der in Kooperation mit der Freien Diplomstudium Pharmazie 01.03.–15.07.2014 05.09.2014* Universität Bozen durchgeführt Jetzt registrieren Bachelorstudium Psychologie 30.06.–08.08.2014 02.09.2014* wird, kommt im Wintersemester Das Aufnahmeverfahren be- 2014/15 ein weiteres Studium Masterstudium Psychologie 30.06.–08.08.2014 03.09.2014* trifft aber auch angehende Stu- mit internationaler Perspektive dierende der folgenden Bache- * Der Aufnahmetest findet nur statt, wenn die Zahl der Studienwer- hinzu. lorstudien: Architektur, Biologie, berInnen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Studienplätze über- Durch die Ausbildung an meh- Informatik und Wirtschaftswis- steigt. Grafik: Uni Innsbruck reren Universitäten bringen Absol- senschaften. Außerdem sind die ventinnen und Absolventen die- Diplomstudien Internationale der Studien dauern unterschied- nik an der Universität Innsbruck ser Studienrichtungen wertvolle Wirtschaftswissenschaften und lich lange. Jene für Architektur gestartet – Interessierte können Erfahrungswerte mit, die bei der Pharmazie betroffen. Seit 1. März und Wirtschaftswissenschaften das Studium nun an der Uni Inns- Berufswahl von entscheidendem können sich Interessierte für die- enden am 15. Mai 2014, wäh- bruck und an der UMIT in Hall Vorteil sein können. Mehrere in- se Fächer anmelden und müssen, rend sich Studieninteressierte für belegen. Es verbindet Ansätze zur ternationale Graduiertenkollegs als ersten Schritt, ein Self-Assess- Informatik, Biologie und Pharma- Entwicklung von mechanischen, bieten außerdem ein ideales Um- ment absolvieren. Gleichzeitig ist zie noch bis zum 15. Juli 2014 elektronischen sowie informati- feld für erfolgreiche Nachwuchs- ein Kostenbeitrag von 50 Euro zu online anmelden können. Der onsverarbeitenden Systemen und wissenschaftlerinnen und -wissen- entrichten. Übersteigen die An- Prüfungsstoff für alle von Aufnah- ist wesentlicher Bestandteil der schaftler an der Universität. meldungen die Anzahl der ver- meverfahren betroffenen Studien Technologie-Offensive des Landes Erst kürzlich hat das Times fügbaren Studienplätze, findet ein wird spätestens vier Monate vor Tirol. Higher Education World Univer- schriftlicher Test statt. dem eigentlichen Prüfungstermin sity Ranking die Universität Inns- Die Fristen zur Registrierung auf der Homepage der Universität International erfolgreich bruck als eine der zehn Universi- Innsbruck veröffentlicht. Zwei erfolgreiche Masterpro- täten weltweit mit der stärksten Mit einem breiten Studienan- gramme aus dem Bereich der internationalen Ausrichtung aus- gebot, ausgezeichneten Forsche- Astro- und Teilchenphysik und gewiesen, ein deutlicher Beleg für Psychologie rinnen und Forschern sowie einem der Altertumswissenschaften set- die internationale Vielfalt an der umfassenden Weiterbildungsan- zen einen Schwerpunkt auf inter- Universität und die erfolgreiche und Sport gebot bildet die Innsbrucker Al- nationale Beziehungen: Erasmus Forschungszusammenarbeit mit ma Mater die nächste Generation Mundus Joint Master Program in internationalen Partnern. W ie schon bisher werden auch für das Bachelor- und Masterstudium Psychologie von Akademikerinnen und Akade- mikern aus. Bei den Studien wird sowohl auf klassische Studien als Astrophysics und European Mas- ter in Classical Cultures. In bei- den Studien wird großer Wert christian.flatz@uibk.ac.at WEITERE INFORMATIONEN zu den Aufnahmeverfahren und zur Aufnahmeprüfungen durchge- auch auf ein breites Spektrum an auf Kooperationen mit auslän- Zulassung: www.uibk.ac.at/studium führt. Hier können sich Interes- aktuellen Angeboten Wert gelegt. dischen Universitäten und somit sierte vom 30. Juni bis 8. August Die Universität bietet Bachelor-, 2014 registrieren. Erstmals ist Diplom-, Lehramts-, Master- so- dies online möglich. Überstei- wie PhD-Doktoratsstudien an, die gen die Anmeldungen die Zahl zusammen mehr als 125 Studien- Lehramtsstudien Kostenbeitrag in der Höhe von der verfügbaren Studienplätze, möglichkeiten ergeben. Allein 37 50 Euro zu entrichten. Über das findet am 2. bzw. 3. September 2014 ein Aufnahmetest statt. Auch hier ist ein Kostenbeitrag verschiedene Bachelorstudien er- möglichen eine solide Grund(aus)- bildung, die im Rahmen eines A ngehende Lehramtsstudie- rende können sich bis zum 10. Juli 2014 auf der Website Ergebnis der Klausur informiert die Universität bis spätestens 7. August 2014. von 50 Euro zu entrichten. Die weiterführenden Masterstudi- der Universität Innsbruck online allgemeinen Voraussetzungen für das Studium müssen nicht wie bisher bereits vor dem Test, ums in speziellen Bereichen ver- tieft werden kann. Das Spektrum reicht von Spezialisierungsmög- registrieren. Am 24. Juli 2014 findet eine zweistündige schrift- liche Klausur statt. Der Prüfungs- F ür die Unterrichtsfächer „In- strumentalerziehung“ und „Musikerziehung“ müssen die sondern erst bei der Zulassung lichkeiten in den Bereichen der stoff dafür wurde bereits auf Studierenden, wie bereits üb- zum Studium erfüllt sein. Geistes-, Natur- und Rechtswis- der Homepage der Universität lich, ihr künstlerisches Können senschaften, Sozial- und Wirt- bekanntgegeben. Das Aufnah- in einem separaten Aufnahme- F ür das Bachelorstudium Ge- sundheits- und Leistungs- sport sowie für das Bachelor- schaftswissenschaften, Theologie, Architektur sowie Technik. Neu hinzugekommen sind in meverfahren wird nur einmal vor Beginn des Wintersemesters durchgeführt. Interessierte, die verfahren am Mozarteum Salz- burg nachweisen. Für das Un- terrichtsfach „Bewegung und studium Sportmanagement diesem Studienjahr das Bachelor- ihr Studium im Sommersemester Sport“ muss zusätzlich zum muss vor der Zulassung die Er- studium Islamische Religionspä- 2015 beginnen wollen, müssen schriftlichen Aufnahmetest die gänzungsprüfung der körper- dagogik und das Masterstudium sich bereits jetzt registrieren und Ergänzungsprüfung der körper- lich-motorischen Eignung am Musikwissenschaft, außerdem das Aufnahmeverfahren absol- lich-motorischen Eignung am Institut für Sportwissenschaft sind im Wintersemester die ersten vieren. Die Studienwerberinnen Institut für Sportwissenschaft erfolgreich absolviert werden. Lehrveranstaltungen des gemein- und Studienwerber haben einen abgelegt werden. samen Masterstudiums Mechatro-
14 Dienstag, 15. April 2014 Lehre vor den Vorhang Silke M eyer, Wolfgang Fellin und H erb er t Sto cker wur d en mit dem St aat sprei s für ex zellente L ehre au sg ezeichnet . Damit gingen drei der sieb en A r s - D o cendi - Prei se an die Univer sit ät I nn sbruck . Lehre bleibt oft im Schat- schildert Meyer. „Also zum Bei- ten der Forschung. Mit dem spiel mit dem Umgang mit Geld auf Reisen, mit Geldscheinen als Ars-Docendi-Preis wollen Erinnerungsstücken oder in Situ- Wissenschaftsministerium, ationen, wo das Geld fehlt, z. B. Universitätenkonferenz in der Pfandleihe oder im Kost- und HochschülerInnen- nix-Laden.“ Im Rahmen des Pro- jektes durchliefen die Studieren- schaft die Lehre mehr in den den gesamten Forschungs- den Vordergrund rücken. prozess. Sie eigneten sich die theoretischen Grundlagen an, Spricht man mit den Wissen- setzten diese bei ihrem eigenen schaftlern der Universität Inns- Thema ein und präsentierten bruck, die für ihre Lehrtätigkeit schließlich ihre Forschungsergeb- den Ars-Docendi-Preis 2013 er- nisse, die nun auch publiziert wer- halten haben, dann bemerkt man den sollen. Während des gesamt- nicht nur den Stolz über den en Prozesses konnten die Studen- „Staatspreis für exzellente Leh- tinnen und Studenten auch eine re“: Was sie außerdem eint, ist Experimentierkultur entwickeln. die Freude, die sie alle am Lehren „Es ging zusätzlich darum, dass haben. „Wenn ich aus einer Lehr- sie durch die Projektdauer von vier veranstaltung komme, dann geht Semestern Zeit hatten, Grenzen es mir gut, dann sind meine Bat- auszuloten und zu probieren. Da- terien richtig aufgeladen“, lacht zu gehört auch das Scheitern und Ass.-Prof. Silke Meyer vom Institut das erneute Probieren“, schildert für Geschichtswissenschaften und die Forscherin. Dies sei Teil der Europäische Ethnologie. wissenschaftlichen Arbeit und das versuche sie zu vermitteln. Das Forschendes Lernen Engagement der Studierenden Im Mittelpunkt ihres europä- sei sehr hoch gewesen. Dies habe isch-ethnologischen Lehrprojekts, das Projekt auch für sie als Leh- das über vier Semester lief, stand rende lohnenswert gemacht. der Umgang mit Geld, wobei der Fokus auf der sozialen und kultu- Online-Quiz rellen Praxis lag. „Die Studieren- Viel Zeit und Energie sowie den befassten sich mit Geld als In- Teamarbeit steckte auch in den Wer Studierende begeistern will, braucht mitunter zündende Ideen. dikator für soziale Beziehungen“, Lehr-Projekten von ao. Univ.-
Dienstag, 15. April 2014 15 Prof. Wolfgang Fellin, der am Institut für Infrastruktur lehrt. Wobei Fellin sich verstärkt als Ideengeber sieht. „Die Umset- zung der didaktischen Projekte läuft im Team, anders wären sie kaum zu realisieren“, schildert der Wissenschaftler, der es sehr schätzt, dass die Lehre bei allen Institutsmitarbeitern einen ho- hen Stellenwert hat. Zu den Lehr-Projekten, für die er den Ars-Docendi-Preis erhielt, gehört ein Geotechnik- Online-Quiz, das es den Stu- dierenden erlaubt, anhand von Multiple-Choice-Fragen den Wissensstand zu überprüfen. „Wichtig ist dabei, dass die Stu- «Wichtig ist, dass Studieren- «Ein Lehrprojekt erlaubt «Es geht nicht nur darum, dierenden sofort ein Feedback de im Lernprozess unmit- Denkräume, Irrwege und das Interesse der Studie- erhalten, ob die Frage richtig telbares Feedback für ihre neue Anläufe, das ist for- renden zu wecken, sondern beantwortet wurde oder nicht – plus die entsprechende Erklä- Leistung erhalten.» schendes Lernen. » dieses auch zu halten.» rung dazu“, erläutert Fellin. Ein Wolfgang Fellin Silke Meyer Herbert Stocker Teil der Fragen ist außerdem prüfungsrelevant. Ein weiteres Projekt, an dem Fellin beteiligt halten die Studierenden sofort war, betrifft eine interaktive Feedback, können Möglich- Plattform, mit deren Hilfe die keiten austesten und so stress- Studierenden unterschiedliche frei an ihre Aufgabe herange- Baugründe für vorgegebene hen. Was Stocker überrascht Bauvorhaben virtuell bewerten hat, war die positive Resonanz können. Dabei werden sie mit auf die wöchentlichen Kurztests, realistischen Problemen aus der die ebenfalls mit einer eigens Praxis konfrontiert. entwickelten Software erarbei- tet wurden. „Die Studierenden Hilfe beim Selbststudium sehen mit diesen Tests immer Eine Möglichkeit, Studieren- genau, wo sie stehen, auch weil den komplexe statistische und die Ergebnisse rasch ersichtlich mathematische Methoden nä- sind.“ Zu guter Letzt erarbeiten herzubringen, suchte Ass.-Prof. die angehenden Volkswirtinnen Herbert Stocker vom Institut für und -wirte ein von ihnen ausge- Wirtschaftstheorie, Wirtschafts- wähltes Projekt, mit dem sie das politik und Wirtschaftsgeschich- während des Semesters Gelernte te. Er hat dafür eine Software- umsetzen können. Die Art und Weise, wie an den Universitäten Wissen vermittelt wird, Umgebung entwickelt, die den christa.hofer@tt.com hat sich stark verändert. Fotos: Uni Innsbruck; Hofer; Thinkstock/Burcak Yalaman Studentinnen und Studenten Hilfe beim Selbststudium bietet. „Die Materie, mit der sich die angehenden Volkswirte befas- Auszeichnungen lich sieben Preisträgerinnen und Ethnologie), Dr. Herbert Stocker sen müssen, ist schwierig. Mir Preisträger in unterschiedlichen (Institut für Wirtschaftstheorie, ging es darum, das Interesse dafür nicht nur zu wecken, son- dern auch zu halten. Wichtig A rs-Docendi-Preis: Der Staats- preis für exzellente Lehre wurde im Jahr 2013 erstmals Kategorien ausgewählt. Drei der Preisträger kommen von der Uni- versität Innsbruck. Wirtschaftspolitik und Wirtschafts- geschichte) sowie DI Tobias Josef Hell (Institut für Mathematik) ge- erschien mir dabei außerdem, vergeben. Wissenschaftsminis- ehrt. Zu den Bewertungskatego- den Studierenden stetes Feed- back zu geben“, erläutert Sto- cker. terium, Universitätenkonferenz und HochschülerInnenschaft wollen damit ein stärkeres Be- L ehreplus!-Preis: Auch die Uni- versität Innsbruck zeichnet alle zwei Jahre besonders enga- rien des Lehreplus!-Preises zählen u.a. Professionalität, Begeiste- rung, Engagement; Praxisnähe, Sein Projekt umfasst mehrere wusstsein für den Stellenwert gierte Universitäts-Lehrende für Forschungsbezug, Medienein- Bereiche. So besteht die Mög- der Lehre schaffen. Die Resonanz ihren Einsatz aus. Vorgeschlagen satz; Innovation, Weiterentwick- lichkeit, Einfluss auf den Inhalt auf die Ausschreibung des neu- werden die Projekte dabei von lung der Lehre; Verbesserung der der Lehrveranstaltung zu neh- en Preises war hoch, insgesamt den Studierenden und den Fakul- Ausbildungsqualität; Förderung men, indem direkt oder online 76 Anträge von 17 österreichi- täten. Mit dem Lehreplus!-Preis der Fertigkeiten und Schlüssel- Fragen aufgeworfen werden. schen Universitäten waren beim 2012 wurden Dr. Dunja Brötz qualifikationen der Studierenden; Zusätzlich stehen den Hoch- Wissenschaftsministerium einge- (Institut für Sprachen und Lite- besondere Herausforderungen schülerinnen und Hochschülern langt. Von einer hochkarätig be- raturen), Dr. Silke Meyer (Institut sowie Engagement für gute Leh- Online-Übungen zur Verfügung, setzten Fachjury wurden schließ- für Geschichtswissenschaften und re und Prüfungen. die sie lösen müssen. Dabei er-
16 Dienstag, 15. April 2014 Dolmetschkompetenz aus erster Hand A b seit s von Verhandlung en o d er Konferenzen herr scht ein Mangel an au sg eb il d eten D olmet schern. D ie Univer sit ät I nnsbruck hat in Koop eration mit d em L and T irol, d em D iakonie Flüchtling sdienst und d em Ö sterreichi schen I nte gration sfond s eine For tb ildung für L aiendolmet scherI nnen in s L eb en g erufen. Viele Situationen im täglichen Leben machen die Hilfe von Dolmetschern erforderlich. Foto: Thinkstock/pablocalvog
Dienstag, 15. April 2014 17 Behörden, Sozialämter, Dolmetschens lautet „Community Schulen oder Gesundheits- Interpreting“ oder „Kommunal- dolmetschen“. wesen: Die Arbeit von Dol- Was die Qualität dieser Verdol- metscherInnen ist an vie- metschungen anbelangt, müssen len Stellen gefragt, kann häufig Abstriche in Kauf genom- aber nicht immer von Pro- men werden. „Denn Kenntnisse in zwei oder mehreren Sprachen fis übernommen werden. bringen nicht automatisch Kom- MMag. Katharina Redl und petenzen im Bereich des Überset- Dipl.-Dolm. Elvira Iannone zens und Dolmetschens mit sich“, betont Elvira Iannone, Konferenz- leiten den neuen Uni-Kurs dolmetscherin und Senior Lec- zur Professionalisierung von turer am Institut für Translations- LaiendolmetscherInnen. wissenschaft der Uni Innsbruck. „Es handelt sich ganz im Gegen- Menschen, deren Mutterspra- teil um hochspezialisierte Tätig- che nicht die des Aufnahmelandes keiten, denen eine umfangreiche Die Kursleiterinnen Elvira Iannone (l.) und Katharina Redl. Foto: Uni ist, haben bei Gerichtsverfahren Ausbildung zu Grunde liegt.“ Auf das Recht auf Dolmetschleistungen die Arbeit der DolmetscherInnen praxisnahes Arbeiten: Beispiele Ländern migrieren, können die durch professionelle Dolmetsche- ohne Ausbildung kann und soll aus konkreten Anwendungs- DolmetscherInnen an emotionale rInnen. Die anfallenden Kosten aber keinesfalls verzichtet werden. feldern wie etwa Psychotherapie Grenzen bringen“, wissen die Ex- werden vom Staat getragen. In Professionelle DolmetscherInnen werden in Rollenspielen simuliert. pertinnen aus eigener Erfahrung. wären oft nicht nur zu teuer, son- „Dabei geht es uns nicht um die „Daher ist es wichtig, dass man dern könnten das erforderliche Vermittlung vertiefender Sprach- sich seiner Aufgaben als Dolmet- «Gerade im Asylbereich än- Sprachenspektrum nicht abde- kenntnisse oder Fachbegriffe. Wir scherIn bewusst ist.“ Stressma- dert sich der Sprachbedarf cken. „Gerade im Asylbereich än- möchten spezifische Techniken nagement, Sensibilisierung für relativ schnell. Hier hilft das dert sich der Sprachbedarf relativ und Strategien wie Notizentech- Rollenbilder und Fragen der Be- schnell. Für Sprachen des Nahen niken oder Recherchekompe- rufsethik sind daher zentrale In- Kommunaldolmetschen.» Ostens oder Afrikas z. B. gibt es tenzen vermitteln“, erklären Ian- halte der neuen Fortbildung. Elvira Iannone oft keine ausgebildeten Dolmet- scherInnen“, sagt Iannone. Großes Interesse beinahe allen anderen Bereichen «Persönliche Schicksale von Die 20 Plätze des Ende April des täglichen Lebens fehlt eine Dolmetsch-Strategien Menschen aus Krisenregio- erstmals beginnenden Kurses wa- solche Regelung allerdings. „Hier Der berufsbegleitende Univer- nen bringen Dolmetscher oft ren rasch vergeben. „Der Bedarf kommen häufig mehrsprachige sitätskurs „Community Interpre- scheint wirklich groß zu sein“, Personen zum Einsatz, die aus der ting – Professionalisierung von an emotionale Grenzen.» betonen die Kursleiterinnen. Die gleichen Sprachgemeinschaft oder LaiendolmetscherInnen im sozi- Katharina Redl Fortbildung schließt nach einer sogar aus der Verwandtschaft stam- alen, medizinischen, psychothera- mündlichen Prüfung mit einem men und bei Arztbesuchen oder peutischen und kommunalen Be- none und Redl. Zertifikat der Uni Innsbruck ab, Amtswegen dolmetschen, ohne reich“ findet an der Uni Innsbruck Neben hohen fachlichen An- der Selbstbehalt beläuft sich auf eine Ausbildung zu haben“, erklärt statt und ist der erste seiner Art in forderungen sind die Community nur 80 Euro, denn der Großteil Katharina Redl, Übersetzerin und Westösterreich. An den insgesamt Interpreters aufgrund ihrer Betä- der Kosten wird vom Österrei- Dolmetscherin im psychosozialen sechs Blockterminen wird der tigungsfelder immer wieder mit chischen Integrationsfonds, der und kommunalen Bereich, unter Fokus zunächst auf die Entwick- großen emotionalen Belastungen Uni Innsbruck und der TILAK anderem in der Rechtsberatung lung des Dolmetschens und Dol- konfrontiert. „Persönliche Schick- getragen. Eine Fortsetzung des des Diakonie Flüchtlingsdienstes. metschtechniken gelegt. Beson- sale von Menschen, die aus von Kurses ist bereits in Planung. Der Fachbegriff für diese Art des ders wichtig ist den Expertinnen Konflikten oder Krisen geprägten melanie.bartos@uibk.ac.at Weiterbildung an der Universität terbildung. Voraussetzungen für den Besuch eines Uni-Lehrganges U niversitätskurse sind in ers- ter Linie facheinschlägig und wie Zusatzqualifikationen an. sind ein abgeschlossenes Studium bzw. einschlägige Berufserfah- richten sich an interessierte Pro- fessionistInnen. Die Dauer kann I m Rahmen von Community Education bietet die Uni Inns- D en Anforderungen eines le- benslangen Lernens gerecht zu werden ist neben Forschung rung. Derzeit bieten acht Fakul- täten Universitätslehrgänge an: Fakultät für Betriebswirtschaft, bis zu einem Jahr berufsbeglei- tend betragen. bruck mit „uni.com – Wissen für alle“ in Kooperation mit der VHS Tirol auf universitärer Forschung und Lehre ein zentrales Anliegen der Universität Innsbruck. Das zeigt das vielfältige Weiterbil- Fakultät für Bildungswissenschaf- ten, Fakultät für Politikwissen- schaft und Soziologie, Fakultät W eiterbildungsseminare (ExpertInnenwissen aktu- ell) bieten bereits berufstätigen beruhende Weiterbildung für al- le Interessierten. Das Angebot „Universität im Dorf“ beispiels- dungsangebot mit Praxisbezug. für Technische Wissenschaften, HochschulabsolventiInnen und weise hat sich zum Ziel gesetzt, Katholisch-Theologische Fakul- -absolventen, aber auch Studie- ForscherInnenwissen breiter in U niversitätslehrgänge sind au- ßerordentliche Studien mit festgelegtem Studienplan im tät, Philologisch-Kulturwissen- schaftliche Fakultät, Rechtswis- senschaftliche Fakultät und die renden im Rahmen von kurzfor- matigen ein- bis mehrtägigen Workshops aktuelles Forsche- die Regionen zu tragen. DAS ANGEBOT IM DETAIL: http://www.uibk.ac.at/weiterbildung/ Rahmen der universitären Wei- School of Education. rInnenwissen, Vertiefungen so-
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