Alle können mitmachen - Hafencity
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Juli 2022 Ausgabe 67 Alle können mitmachen ↑ Grundschüler:innen begrüßen das künftige Gemeinschaftshaus im Baakenpark mit selbst gemalten Plakaten für den Bauzaun (Foto: Miguel Ferraz) In der kontinuierlich wachsenden HafenCity entstehen in Parks, auf Plätzen und Promenaden neue öffentliche Begegnungsorte. Der jüngste entsteht am Strandhöft in bester Wasserlage. Zudem baut die HafenCity Hamburg GmbH zwei Gemeinschaftshäuser „Hängt es so gerade?“ Die neunjährige Karlotta Nahbar und offen Zeh. Bauherrin ist jeweils die HafenCity Hamburg hält kurz mit dem Akkuschrauber inne, bevor sie die GmbH. nächste Schraube in das knallig gelbe und violette Leuchtend rot wird das Gemeinschaftshaus künftig Nicht nur die Schulkinder freuen sich auf diese Bild eindreht, das sie zusammen mit ihren Klassen- nahe dem Himmelsberg über dem Wasser des Baa- neuen Orte, an denen nachbarschaftliches Enga- kameradinnen Marlene und Luca gemalt hat. Auf drei kenhafens hervorstechen und „als nahbare, offene gement stattfinden und generationenübegreifende Leinwänden, die sich zu einem großen Bild zusam- und emphatische Architektur zur Identifikation“ sowie interkulturelle Begegnungen gelebt werden menfügen, prangen eine riesige Torte, viel buntes einladen, wie der Architekt Matthias Hoffmann von können. Der Nachbarschaftsverein Netzwerk e. V. Konfetti und Luftballons. Die Mädchen bringen es ARGE Hoffmann, Schlüter, Zeh aus Köln sagt. Zwei- und andere Akteur:innen haben an der Konzeption an einer Bretterwand im Baakenpark an, hinter der geschossig bietet es dann auf insgesamt 580 Qua- mitgewirkt. bis Frühjahr 2023 ein Gemeinschaftshaus für das dratmetern zwei Mehrzweckräume mit Küche, ein „Mit dem Baustart wird ein Meilenstein in einem lan- Quartier entsteht. „Wir wollen uns dort mit Freun- Café, Co-Working-Spaces, Werkstatträume, eine gen Prozess erreicht. Jetzt müssen sich alle Betei- dinnen und Freunden treffen, Geburtstage und Par- öffentliche Toilette und Lagerräume. Das Haus liegt ligten ihre Siebenmeilenstiefel anziehen, um die ent- tys feiern“, erzählen die Mädchen. Sie wohnen in der im künftig bevölkerungsreichsten Wohnquartier mit stehende Hülle mit Leben zu füllen“, sagt Sebastian HafenCity und gehen in der Katharinenschule in die insgesamt 2400 Wohnungen. Das zweite, diesmal Baller, Vorsitzender des Netzwerks HafenCity e. V. dritte Klasse. Fachkundig angeleitet durch Margot knallgelbe Gemeinschaftshaus im Grasbrookpark Reinig vom „Kl!ck Kindermuseum“ hat die ganze Klas- im Westen ist ebenfalls bereits im Bau, der Entwurf se Bilder gemalt, die nun den Bauzaun verschönern. stammt auch von der ARGE Hoffmann, Schlüter, Fortsetzung auf Seite 2 → #unüberseebar Zwischen den Welten Das Westfield Hamburg- Künstler:innen beleben das Überseequartier wächst rasch Quartier Baakenhafen seiner Eröffnung entgegen Seite 5–7 Seite 8–9 Mai 2019 | News 55 | HafenCity
Räume für Gemeinschaft Räume für Gemeinschaft einer „Home Opera“ eingeweiht werden. Die expe- Editorial rimentelle Veranstaltung mit Musik und Film, ver- fremdetem Operngesang und besonderen Licht- effekten wurde im Haus nebenan komponiert: Dort ist die künstlerische Baugemeinschaft „Kammer- kombinat“ eingezogen, die es sich auf die Fahnen geschrieben hat, Nachbarschaft aktiv mitzuge- stalten. Die Proben zur Home Opera haben bereits begonnen, die Premiere ist für den 8. Juli geplant. Text: Andrea Bittelmeyer Endlich Sommer, endlich mal wieder mit den Nachbar:innen die neuesten Nachrichten im Quartier austauschen, mit den Kids eine Runde kicken, zum Geburtstag spontan die liebe Ver- wandtschaft und Freund:innen versammeln: Dass „Start a Revolution: Get to diese und viele andere Kleinigkeiten unseren All- tag lebenswert machen, haben wir alle in den know your Neighbour!“ vergangenen Jahren (wieder) schätzen gelernt. Umso schöner ist es, dass solche Gelegenheiten zumindest temporär zurückkehren – mit Stra- ↑ ßenfesten, Nachbarschaftsinitiativen, dem tra- Auf dem Bolzplatz im Lohsepark kicken am Sonntag die Herren (Foto: Miguel Ferraz) ditionellen HafenCity-Run und vielen kreativen ↑ Auf dem Strandhöft entsteht ein neuer öffentlicher Freiraum am Wasser – inklusive einer kleinen Bühne an der Spitze Ideen zur Nutzung der öffentlichen Räume in der (Visualisierung: EMTB) In den Projektgebieten der HafenCity Hamburg GmbH engagieren sich die HafenCity und den weiteren Entwicklungsgebie- Kulturort für alle – mit Blick auf die Elphi Moritz Schmitz. Der 22-jährige Student wohnt am verschiedensten Initiativen – ein (unvollständiger) Überblick ten. Wir freuen uns und sind dankbar, dass so vie- Kaiserkai und steht wie die meisten seiner Mitstrei- le zivilgesellschaftliche Akteur:innen diesen Pro- Ein Freiraum mit besten Voraussetzungen, um ter nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Das Netzwerk HafenCity e. V. vertritt die Interessen Altstadt für Alle! versteht sich als „zivilgesell- zess aktiv mitgestalten und dabei ganz gezielt Identifikation und Gemeinschaft zu stiften, ent- Wind, Regen oder Schnee auf dem Platz. „Wir spie- der Menschen, die in der HafenCity leben und arbei- schaftlicher Ideengeber und Projektentwickler für auch die neuen Nachbar:innen, die durch Flucht steht unterdessen auf einer der letzten Freiflächen len wirklich bei jedem Wetter und zu jeder Jahres- ten, und setzt sich „für ein nachhaltiges, lebenswer- eine ,koproduktive Stadt‘ auf Augenhöhe mit Politik und Krieg zu uns kommen, einbinden. im Westen des neuen Stadtteils: Wo der Strandkai zeit“, so Schmitz. tes, lebendiges, gemeinwohlorientiertes und sozia- und Verwaltung“. Im Zentrum steht der Stadtraum Und so zieht sich, wie ein roter Faden, das The- zwischen Elbe und Grasbrookhafen auf seine Spitze les Großstadtquartier ein“. vom Nordosten der HafenCity bis zur Innenstadt. ma von Teilhabe, Aneignung und persönlicher zuläuft, wurden die letzten 90 Meter frei gehalten. Home Opera netzwerk-hafencity.de altstadtfueralle.de Inspiration durch die aktuelle Ausgabe unseres Noch ist das Strandhöft nicht zu erreichen, da der Newsletters. Zum Beispiel in der Reportage über Zugang über die Baustelle für die Gebäude mit rund Raum für Austausch und Aktivitäten von Nach- Der Verein Spielhaus HafenCity e. V. betreibt den junge Künstler:innen, die mithilfe der Hamburg 500 Wohnungen führt, die aktuell hinter dem Mar- bar:innen und Anwohnenden findet sich aber auch Bolzplatz am Lohsepark. Auch Urban Gardening ge- Treffpunkt von mikropol auf einer Kreuzung in Rothenburgsort Kreativ Gesellschaft leer stehende Räume mit (Foto: ART OFF Hamburg). co Polo Tower emporwachsen. Künftig jedoch wird in verschiedenen privaten Bauvorhaben, insbe- hört zum Programm. ihren Arbeiten füllen. Oder in dem Interview mit ↓ an beiden Seiten hier eine öffentliche Promenade sondere bei den Baugenossenschaften und -ge- ↑ spielhaus-hafencity.de dem scheidenden Leiter der Stiftung Hamburger Barbara Schwöppe entwickelt bei der HafenCity Hamburg GmbH zu dem Platz führen, der an drei Seiten von Was- meinschaften. Vom Kaiserkai im Westen über die Gedenkstätten und Lernorte, Prof. Detlef Garbe, Freiräume – aber auch die Gemeinschaftshäuser ser umgeben, mit bestem Blick auf Elbphilharmonie Shanghaiallee im Zentrum setzt sich diese Traditi- (Foto: Miguel Ferraz) Ein ehemaliges Toilettenhäuschen in Rothenburg- über den Umgang der Freien und Hansestadt mit und Hafen, liegt. „Wir haben das Strandhöft schon on nun auch am Baakenhafen fort, zum Beispiel im sort dient seit 2019 als selbst organisiertes Stadt- dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialis- lange als wichtigen sozialen Begegnungsort gese- fast vollendeten Gebäude der „Halbinsulaner“ oder teilzentrum für den Stadtteil, auf dem sich die Ent- mus. Ganz wörtlich zu nehmen ist die Aneignung hen und es deshalb für öffentliche Nutzungen frei künftig im WeHouse. Für Mitglieder der jeweiligen wicklung des Stadteingangs Elbbrücken und des von öffentlichen Räumen im Rahmen unseres gehalten“, berichtet Barbara Schwöppe, die bei der Hausgemeinschaft, aber auch für öffentliche Ver- Billebogens erstreckt. Das Projekt von mikropol Veranstaltungsprogramms „elbsommer“, das den HafenCity Hamburg GmbH als Senior Projektma- anstaltungen stehen diese Räume zur Verfügung. home opera #4 „The Beautician – Fran Drescher wurde mit dem Hamburger Stadtteilkulturprozess beliebten „Sommer in der HafenCity“ beerbt und nagerin für die Freiraumgestaltung zuständig ist. In den vergangenen zwei Jahren hat die Corona- Studies IV“ von Michael Maierhof 2022 ausgezeichnet. Leitspruch: „Start a Revolu- mit zahlreichen Veranstaltungen an spannenden Der Platz wie auch die Promenaden werden von der pandemie solche Nutzungen oftmals erschwert, tion: Get to know your Neighbour!“ Orten erweitert. Ich bin mir sicher, dass auch der HafenCity Hamburg GmbH gebaut. Neben Grünflä- doch nun kehrt das Leben zurück. Zum Beispiel bei 8./9. Juli 2022 um 21 Uhr, mikropol.de neue Platz am Strandhöft ein Ort der Aneignung chen entsteht bis November 2023 auch eine kleine Festland, dem gemeinnützigen Wohnprojekt von Baakenallee 58, 20457 Hamburg wird, denn erstmals entsteht hier eine kleine Frei- runde Bühne mit 62 Sitzplätzen. „Gedacht ist die- Hamburg Leuchtfeuer für junge chronisch kranke Die Initiative „Bahrenfeld auf Trab“ setzt sich mit lichtbühne in der HafenCity für geplante, aber se für Kulturveranstaltungen, die organisiert, aber Menschen an der Baakenallee. Im Juli soll der groß- Eintritt € 10 den Veränderungen in Bahrenfeld durch die Ent- auch spontane Kulturereignisse. auch spontan stattfinden können“, so Schwöppe. In zügige Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, der Tickets: home-opera@mail.de wicklung der Science City auseinander: „Viele Men- Die Kräne über dem Westfield Hamburg- einem der angrenzenden Gebäude soll sogar tech- unter anderem eine barrierefreie Küche enthält, mit schen aus Bahrenfeld möchten mehr über die Ver- Überseequartier zeugen von der enormen Bau- nische Ausrüstung für Licht und Ton zum Leihen be- änderungen wissen und dabei mitmachen.“ leistung auf einer der größten innerstädtischen reitgestellt werden. Entwurf des Gemeinschaftshauses im Baakenpark bahrenfeldauftrab.de Baustellen Europas. Entstehen wird ein vielfäl- (Visualisierung: ARGE Hoffmann Schlüter Zeh) tiges Quartier mit urbaner Stadtqualität, das ↓ „Ganz gemischt“ deutlich über das Thema „Shopping“ hinaus- gehen wird und aufzeigt, wie attraktive und ab- Wie gelebte Nachbarschaft schon jetzt in der wechslungsreiche Innenstadtkonzepte aussehen Praxis aussieht, zeigt sich in der HafenCity jeden können. Dabei begleitet mich die Überzeugung, Sonntagvormittag auf dem temporären Bolzplatz am Lohsepark. Von 10 bis 12 Uhr spielen hier die Hier wird gefeiert! dass dies zur Bereicherung des innerstädtischen Angebots in der Hamburger City führt und damit Herren, die aus den verschiedenen Quartieren des 3. 7. Stadtteilfest Bahrenfeld auch die Hamburger Innenstadt gestärkt wird. Ich neuen Stadtteils zusammenkommen, pro Mann- An drei verschiedenen Standorten, unter anderem im freue mich schon auf den Tag, an dem die Tango- schaft mit jeweils fünf Spielern. „Auch vom Alter frisch eröffneten InfoCenter der Science City Hamburg Tänzer:innen des „elbsommers“ die Wasserpro- sind die Teams ganz gemischt – von Jugendlichen Bahrenfeld GmbH. menaden im Überseequartier einweihen werden! über Studierende bis hin zu Familienvätern“, erklärt 11–16 Uhr, Trabrennbahn, Juno23 (Notkestr. 23), Doch zunächst einmal liegt der Sommer 2022 Sabine Thomsen. Gemeinsam mit ihrem Mann Mar- InfoCenter Science City (Albert-Einstein-Ring 8–10) vor uns, hoffentlich allen weltpolitischen Ent- co gehört sie bereits seit Jahren zum Vorstand des wicklungen zum Trotz mit so manchem unbe- Spielhaus HafenCity e. V., der sich für den Bolzplatz 20. 8. Nachbarschaftsfest Rothenburgsort schwerten Moment, der uns Gemeinschaft – ob starkgemacht und unter anderem Spendengelder Zusammenkommen und feiern mit allen Generationen, im Kleinen oder im Großen – als Quelle für Inspi- für den hochwertigen Kunstrasen gesammelt hat. Nationalitäten und Glaubensrichtungen – erstmals ration und Energie erleben lässt. Entstanden war die Initiative für den Bolzplatz in seit 2020. den Anfangsjahren der HafenCity, weil es damals ↑ 15–20 Uhr, Marktplatz Rothenburgsort Herzliche Grüße Feiern wird in diesem Sommer in den Stadt- für die Kinder keine Möglichkeit zum Fußballspie- teilen groß geschrieben und soll auch in den Ihr len gab. Dies hat sich seitdem geändert. Der Platz Gemeinschaftshäusern der HafenCity möglich 27. 8. Nachbarschaftsfest HafenCity werden (Foto: Miguel Ferraz) musste aufgrund der Bautätigkeit in der Hafen- „Mach mit – gestalte Dein Quartier“, lautet das Motto. Andreas Kleinau City zwischenzeitlich schon mehrfach umziehen 14–21 Uhr, Lohsepark Vorsitzender der Geschäftsführung der und ist aus Sicht von Kritiker:innen zu klein, aber im- HafenCity Hamburg GmbH merhin: Montags, dienstags und mittwochs werden 27. 8. Nachbarschaftsfest Veddel von sechs ehrenamtlichen Trainern hier insgesamt Musik, Kultur und Begegnung im interkulturellen Stadtteil. 60 Kinder trainiert. Das Kicken am Sonntag steht 14–18 Uhr an vielen Orten auf der Veddel jedem offen. „Bei uns kann jeder mitmachen. Unter- schiedliche Könnensstufen gleichen wir aus“, erklärt
Impressionen Reportage „Wir brauchen nicht nur mehr Lebensräume für Tiere und Pflanzen, „Wenn das soziale Engagement in der HafenCity von seinen Bürgerin- nen und Bürgern lebt, dann gerade Wo Wände durch die Luft schweben sondern auch für unsere auch hier in dem Beteiligungspro- eigenen Erfahrungen.“ jekt Biodiversität. Mit viel Herzblut und großem Engagement wurden Antje Stokmann, Professorin für viele interessante Ideen zu Papier Landschaftsarchitektur gebracht, die nun zeitnah umge- 6 setzt und mit Leben erfüllt werden müssen. Ziel muss es sein, dass die n unge n s talt Bürgerinnen und Bürger dies auch Bis Herbst 2023 entsteht mit dem Westfield Hamburg- Vera bald schon in der HafenCity sehen Überseequartier der dichteste und am vielfältigsten „Der Prozess wurde sehr schnell und erleben können.“ genutzte Stadtraum der HafenCity. Aktuell drehen sich aufgesetzt und war auch technisch 27 Kräne über dem rasant wachsenden Areal für manchen Laien etwas an- Jens Winterberg, Anwohner spruchsvoll. Aber endlich findet ein Dialog statt. Wichtig ist, dass man jetzt nicht zu klein denkt – also in einzelnen Maßnahmen. Man muss die Frage, wie wir Biodiversität in der HafenCity am besten stärken, ganzheitlich betrachten.“ Iris Neitmann, 50 Anwohnerin, HafenCity Netzwerk e. V. Meter Plakat wand ↑ Blick auf das Westfield Hamburg-Überseequartier vom Buenos-Aires-Kai, im Hintergrund die Containerbrücken des Hafens (Foto: Miguel Ferraz) Die Containerbrücken des Hamburger Hafens se- sam heran, die Kolonnen unten im Rohbau manöv- Einer von 27 Kränen schwenkt eine Schalung für die Betonwände hen plötzlich klein aus, wenn man auf der Terrasse rieren sie an die endgültige Position. Wenn alles be- heran (Foto: Miguel Ferraz) 130 „Ökologische Fragestellungen und der Baubüros für das Westfield Hamburg-Über- reit ist, wird der Beton mit einer langen Pumpe rund ↓ Ideen wurden gemeinsam mit gro- seequartier steht. Rund um die Aussichtsplatt- um den vorbereiteten Bewehrungsstahl in die Form ßem Engagement diskutiert. Ein form schießen mächtige Kräne in den Himmel und gefüllt. verändern die Maßstäbe. Bis Herbst 2023 entste- Von den rund 700 Arbeiter:innen auf der Baustel- darauf aufbauender Maßnahmen- Hinwe ise hen hier auf einer Fläche von rund zehn Fußballfel- le sind daher aktuell die meisten Betonbauer:innen katalog ist nun der nächste Schritt. dern 14 Gebäude. An der Überseeallee etwa ist der und Tischler:innen (die Schalungen bestehen aus Natürlich gab und gibt es Rei- Block „Eleven Decks“, der größtenteils Wohnungen Holzrahmen, die anschließend außen beschichtet beinhaltet, bereits im siebten Stock angekommen. werden). Wenn im kommenden Jahr der Innenaus- bungspunkte. Die Vielfalt an Pers- Der Rohbau lässt die prägnante Terrassenbauwei- bau beginnt, werden es bis zu 2000 sein. In den pektiven und Interessen aufzuzei- se erahnen, mit der die Fassade dynamisch vor- und Untergeschossen hat der Ausbau und die Verle- gen, ist dennoch bereits ein großer zurückspringt (Entwurf: Carsten Roth Architekt). gung der Haustechnik unterdessen bereits begon- Vom Buenos-Aires-Kai am Magdeburger Hafen nen. Denn von außen unsichtbar gibt es unten im Gewinn.“ aus erblickt man die ersten Abschnitte des Arka- Boden eine zweite Großbaustelle: Das Westfield Im Frühsommer 2022 setzten sich dengangs, die dem lang gestreckten Gebäude „The Hamburg-Überseequartier kommt auf drei Unter- Matthias Borscheid, Yard“ Leichtigkeit und Eleganz verleihen (Entwurf: geschosse. Die Bodenplatte setzt in rund 14 Metern Expert:innen und Nachbar:innen mit HafenCity Hamburg GmbH Lederer Ragnarsdóttir Oei). Tiefe auf. den Grün-Qualitäten der HafenCity auseinander. Ziel ist es, der Ham- Häuserwände schweben durch die Luft CO2-armer Zement und Recyclingstahl burgischen Bürgerschaft und dem „Sobald die Gebäude aus dem Boden raus sind, Als eines der größten Bauprojekte Hamburgs be- Senat der Freien und Hansestadt wirkt ihr Fortschritt doppelt so schnell“, weiß Dirk nötigt das neu entstehende Quartier fraglos viel Hamburg einen Katalog an Maß- Hünerbein. Als Director of Development Austria & Material, zum Beispiel allein 280.000 Kubikmeter Forum nahmen zu präsentieren, durch die Germany beim Bauherren Unibail-Rodamco-West- Beton für die Struktur. Dennoch schreibe man nach- Biodiversität im Stadtteil kurz-, field (URW) ist er für die Entwicklung des Quartiers haltiges Bauen groß, betont Hünerbein. „Wir nutzen zuständig und hat dabei auch ein genaues Auge auf ausschließlich kohlenstoffarmen Zement, der die mittel- und langfristig weiter das Baugeschehen. „Im Moment werden hier vor al- CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem gestärkt werden kann. lem die Schalungen für die Betonwände gestellt“, Zement um die Hälfte senkt. Das Betonwerk haben Biodiversität erklärt der studierte Architekt und deutet auf die wir an den Elbbrücken eingerichtet und profitieren Ladungen der Kräne: Was wie einzelne Häuserwände somit von kurzen Wegen. Für die Bewehrung set- aussieht, die am Haken der Ausleger durch die Luft zen wir auf recycelten Stahl“, erklärt er. Wo immer segeln, sind tatsächlich Gussformen für den Beton. es möglich ist, sollen Dächer und Fassaden später Die Kranführer in luftiger Höhe steuern sie behut- begrünt werden. 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Reportage Reportage URW lässt sich hierzu eigens von einer promovier- ten Biologin für die geeignetste Auswahl und Kom- bination der Pflanzen beraten. Zudem gibt man über sogenannte „Green Leases“ die Verpflichtung zur Steckbrief Nachhaltigkeit an die Mieter:innen weiter. Wer hier Gesamtfläche künftig beispielsweise ein Geschäft, eine Gastro- 419.000 qm nomie oder ein Hotel betreibt, muss sich vertraglich auf viele ressourcenschonende Maßnahmen für den Nutzungen Betrieb verpflichten, z. B. den Einsatz von regenera- - 579 Wohnungen tiver Energie und sparsamer LED-Technik. - rd. 200 Flächen für Einzelhandel & Gastronomie und Freizeit Auch das Mobilitätskonzept des Überseequar- - Multiplex-Kino, LEGOLAND® Discovery Centre, immersives Digital-Art-Center tiers baute von Anfang an stark auf den ÖPNV. Im Port des Lumières Zentrum steht eine eigene U-Bahn-Station der U4. - 3 Hotels mit rund 830 Zimmern Hinzu kommen 3500 Fahrradstellplätze und 200 E- Ladesäulen. In Zusammenarbeit mit den Initiativen Verkehr zero waste Hamburg e. V. und Plastikfreie Stadt wird - U-Bahn-Station Überseequartier (U 4) und Busse an einem innovativen Mehrwegsystems für den Au- - 3500 Fahrradstellplätze, davon 1400 in einer eigenen Fahrradgarage ßer-Haus-Verkauf der künftig hier ansässigen Gas- - 2500 Parkplätze tronomien gearbeitet. „Die Menschen, die später hierherkommen, werden sehr genau darauf achten, Städtebau/Architektur wie Nachhaltigkeit tatsächlich umgesetzt wird. Das - 14 Gebäude von namenhaften Architekten aus Deutschland ist kein kurzlebiger Trend, sondern Teil eines neuen und Europa (z. B. Christian de Portzamparc, Carsten Roth Architekt, Selbstverständnisses, dem wir Rechnung tragen Lederer Ragnarsdóttir Oei) müssen und vor allem auch möchten“, so Hünerbein. - O ffene städtebauliche Struktur, teilweise überdacht (Glasdach: Sobek Design) LEGOLAND kann kommen www.ueberseequartier.de ↑ Großzügige öffentliche Räume werden das Quartier künftig prägen, hier die Elbpromenade Dass der Ansatz nicht abschreckt, beweist die Lis- (Visualisierung: Kreaction/Unibail-Rodamco-Westfield) te der Mieter:innen in den Schwerpunkten Einzel- handel, Gastronomie und Entertainment, die inzwi- Dirk Hünerbein, Director of Development Austria & Germany Auf der oberirdischen Großbaustelle ist der Rohbau in schen für das Westfield Hamburg-Überseequartier beim Bauherren Unibail-Rodamco-Westfield vollem Gang. Darunter beginnt bereits der Ausbau der (Foto: Miguel Ferraz) drei Untergeschosse (Foto: Miguel Ferraz) feststehen. Sie reicht von neuen Einzelhandelsmar- ↓ ↓ ken für Norddeutschland wie der Premium-Depart- ment-Store Breuninger bis hin zu angestammten Akteuren mit jeweils besonderen Konzepten wie eine REWE-Markthalle oder Flagship-Stores der Drogeriekette Budnikowski und des Moderiesen ZARA. Für den Erlebnischarakter sorgen das erste LEGOLAND Discovery Centre in Norddeutschland und das immersive Digital-Art-Center Port des Lu- mières aus Paris. Seit in der Hamburger Innenstadt rund um die Mönckebergstraße immer mehr Kauf- häuser schließen, reißen die Gerüchte um weitere Neuzugänge nicht ab. „Es gibt wenige, die nicht das Gespräch mit uns suchen“, bilanziert Hünerbein zu- frieden, ohne ins Detail zu gehen. Er legt Wert da rauf, dass das Westfield Hamburg-Überseequartier nie darauf ausgelegt war, das bestehende Angebot der City zu ersetzen, sondern vor allem neue und weiterführende Angebote für eine attraktive Innen- stadt zu schaffen. Auch mit Blick auf die Trends, die sich nach der akuten Pandemie-Phase dafür abzeichnen, sieht er das Quartier gut aufgestellt: „Viele Menschen haben Sehnsucht danach, wieder etwas zu erleben und andere zu treffen. Sie legen ↑ Das Westfield Hamburg-Überseequartier ist als Erweiterung der Hamburger City konzipiert, von der es nur wenige Gehminuten entfernt liegt zugleich aber Wert auf großzügige Räume, mög- (Visualisierung: moka-studio/Unibail-Rodamco-Westfield) lichst an der frischen Luft. Genau das bringen wir zusammen“, sagt er. Öffentlicher Raum am Wasser für alle Tatsächlich wirkt die Baustelle erstaunlich weit und offen. Immer wieder schwenkt der Überseebou- „Ein echter Magnet“ Gebäude an der Mönckebergstraße oder einer neu- en Skulpturen-Ausstellung im öffentlichen Raum in #unueberseebar levard leicht und öffnet sich in Plätze und Quer- Offensichtlich besänftigt die Mischung inzwischen eine ähnliche Richtung. Bauzaun als Kunstwerk straßen. In der Blickachse nach Norden präsentiert sogar die langjährige Kritik, die aus der gewachse- Insgesamt sieht Engler die Perspektiven für den sich die Hamburger Innenstadt, nach Süden erahnt nen Hamburger Innenstadt zu hören war. „Das West- Einzelhandel in Hamburg positiv. „Wir bewegen uns man hinter der schweren Baugeräten das Wasser. field Hamburg-Überseequartier wird das Profil des langsam wieder in Richtung des Niveaus von 2019“, Das Künstlerkollektiv Mentalgassi hat 33 Men- Obwohl rundherum allein überirdisch in den Ge- Einzelhandelsstandorts Hamburg deutlich schär- berichtet sie. „Insgesamt wird es allerdings zu einer schen aus der HafenCity portraitiert. Dabei ist bäuden rund 270.000 Quadtratmeter Nutzfläche fen. Es wird ein echter Magnet werden, von dem wir Umverteilung kommen. Alle Standorte in Hamburg mit einer Länge von 385 Metern das längste ku- entstehen, zeigt sich der öffentliche Raum damit alle profitieren“, sagt die City Managerin Brigitte werden merken, dass es ein neues Quartier gibt“, ratierte Kunstwerk Norddeutschlands entstan- sehr präsent. Er wird später in zentralen Bereichen Engler. Insbesondere für Gäste aus der Metropolre- prophezeit sie. Für die Integration mit der City sei den, welches die Baustelle des Westfield Ham- überdacht. Das spektakuläre Glasdach stammt von gion sowie aus dem Ausland – Skandinavien gehört es wichtig, die fußläufige Verbindung zu stärken. burg-Überseequartiers effektvoll einrahmt. Zu Werner Sobek, der für seine innovative und nach- zu den Spitzenreitern – werde das Angebot attrak- „Der Weg über die sogenannte „Domachse“ muss jedem der Porträts ist digital ein Interview ab- haltige Architektur insbesondere von Tragwerken tiv sein, sodass mehr Tagesgäste zu erwarten seien. attraktiv und einladend gestaltet werden“, fordert rufbar. „Mich fasziniert besonders das Licht, die im April das Bundesverdienstkreuz erhielt. Nicht zu- Ein wichtiger Faktor ist dafür nicht das Shopping- sie. Ein wenig Zeit bleibt dafür noch: Die Eröffnung Weite und der Bezug zum Wasser“, sagt etwa die letzt entsteht auf der Südseite eine große Promena- Angebot allein. „Das Stadtbild wird immer wichti- des Westfield Hamburg-Überseequartiers ist für Künstlerin Fulya Celik, die seit Dezember 2021 in de an der Elbe, Premiumblick auf Kreuzfahrtschiffe ger, besonders seit der Coronapandemie. Auch da Herbst 2023 vorgesehen. der HafenCity arbeitet (vgl. S. 8–9). inklusive: Als weitere Attraktion wird ein komplettes wartet die HafenCity mit hoher Qualität auf. Zudem Kreuzfahrtterminal in das Quartier integriert. Auch ist die Kombination mit gastronomischen und kul- Text: Henrike Thomsen www.ueberseequartier.de/unueberseebar hier wurde auf die Ökobilanz geachtet: Während der turellen Angeboten wegweisend“, so Engler. In der Liegezeit werden die Schiffe von einer Landstrom- Innenstadt geht der Trend mit Ausstellungen wie anlage mit grünem Strom versorgt. „The Mystery of Banksy“ im ehemaligen Kaufhof- ↑ Gesichter und Geschichten säumen die Baustelle (Foto: Miguel Ferraz)
Reportage Reportage Freiraum für 15 Werkstätten, Ateliers und Galerien, die in der in einem Schlauchboot. Der Titel: „Das Boot ist Versmannstraße 42 unter einem Dach zusammen- voll!“ In Deutschland habe er schließlich Sicher- www.kreativgesellschaft.org kommen. Zu den Kreativschaffenden, deren Ein- heit und ein neues Zuhause gefunden, aber auch zug bereits feststeht, gehört Frank Pressentin mit einen Alltag, der mitunter kompliziert und schwer www. fulyacelik.com seiner Manufaktur „Elbwood“. „Im Prinzip arbeite verständlich sei. Auch das macht er zum Thema Kreative ich wie ein Maßschneider, übertragen auf Schreib- seiner Kunst. „Für mich ist es ein neues Zeital- www.marktplatz-der-manufakturen.de geräte“, so der 45-Jährige. Sogar das Holz schlägt ter“, sagt er. Vielleicht ist die HafenCity nicht der und lagert er teilweise selbst, ehe er – in insgesamt schlechteste Ort, um da hineinzustarten. www.faisallog.de 400 Arbeitsschritten – einen individuellen Füller oder Kugelschreiber fertiggestellt hat. Text: Gunnar Herbst Von Kabul nach Pinneberg Im Quartier Baakenhafen finden immer mehr Kunst- Im Dezember 2021 stellte der Künstler Faisal Log schaffende eine Heimat, oftmals vermittelt durch die seine Werke und die anderer Künster:innen in der Hamburg Kreativ Gesellschaft. Baakenallee 25 aus. Für den 22-jährigen gebürtigen Afghanen ist seine Biografie eine zentrale Quelle Man kann sich in den Bildern verlieren – diesen seiner Kunst: Als er ein Jahr alt war, musste seine großflächigen Gemälden mit den organischen For- Familie vor den Taliban nach Pakistan fliehen, er- men, die Farbe zentimeterdick aufgetragen. Helle, zählt er in einem Café am Überseeboulevard. Als abstrakte Welten, die umso stärker wirken, je länger die Familie 2009 zurück nach Kabul zog, entdeck- man sie anschaut. Die Bilder hängen in einem licht- te ein Lehrer Faisals künstlerische Begabung. Der durchfluteten Raum mit hohen weißen Wänden in damals Elfjährige begann, am Ghulam Mohammad der Versmannstraße 18, wo die Künstlerin Fulya Ce- Maimanagi Art Center zu studieren, der führenden lik bis Ende 2022 eine temporären Galerie betreibt. Kunsthochschule des Landes. Da er noch keinen Fulya Celik, 27, ist Autodidaktin. Früher arbeitete Schulabschluss hatte, musste er um eine Ausnah- sie im Marketing und in der Unternehmensberatung. megenehmigung kämpfen. „Vor anderthalb Jahren habe ich den Sprung ge- Nur eine Woche nach dem Studienabschluss wagt und mich entschieden, mich Vollzeit der Kunst musste Faisal 2014 mit seiner Familie erneut fliehen, zu widmen“, sagt die gebürtige Bremerin. Dass sie berichtet er. Die Reise dauerte ein halbes Jahr; sie den 74 Quadratmeter großen Raum beziehen konn- führte ihn, seine Eltern und Geschwister über sieben te, verdankt sie dem Förderprogramm „Frei_Fläche: Länder nach Deutschland: „Wir hatten Todesangst, Raum für kreative Zwischennutzung“ der Hamburg drohten zu verhungern und zu erfrieren. Wir muss- Kreativ Gesellschaft. „Es ist eine tolle Möglichkeit, ten uns verstecken, viele Nächte im Freien in Wäl- sich zu zeigen und Räume zu testen“, sagt Celik. dern verbringen, immer in der Gefahr, entdeckt zu Die HafenCity sei ein guter Nährboden für Kultur, werden.“ Seit 2014 wohnt er nun in Pinneberg, an der weil sich hier gerade alles erst entwickele. „Alles ist Bismarckschule Elmshorn machte er Abitur. Heu- sehr weitläufig und das Licht ist wahnsinnig schön. te studiert er Kommunikationsdesign an der De- Die Bewohner:innen haben ein großes Interesse an sign Factory International im Schanzenviertel. Der Kunst und freuen sich total, dass hier kulturell etwas Hamburger Künstler Sönke Nissen-Knaack gehört Neues geschaffen wird“, erklärt sie. zu seinen Mentor:innen. „In meinen Bildern kann ich meine Vergangenheit erzählen“, sagt Faisal. Es sind Jungwiealt meets Infintive Jest Werke, die tief berühren. Sie zeigen ein abgemager- tes Kamel, das tagelang durch die Wüste gewandert Neben Fulya Celik haben auch andere Kreativ- ist, auf dem Hals sitzt kein Kopf, sondern ein La- schaffende am Baakenhafen im Gebäudekomplex byrinth. Sechs Mitglieder einer Familie, die bergauf ↑ Ausstellung von Faisal Log in der Baakenallee (Foto: Elias Sahabi) „Panorama“ eine temporäre Heimat gefunden, im gehen und aussehen wie Schatten. Und Menschen Warftgeschoss zur Promenaden- und Wassersei- te hin. Die Illustrator:innen des Labels „Jungwiealt“ etwa entwerfen und verkaufen Karten, Poster, Sti- cker, Spiele und Lifestyle-Produkte, nachhaltig her- gestellt aus umweltfreundlichen Materialien. Das Künstler:innenkollektiv „Infinite Jest“ belebt mit Le- ↑ sungen, Installationen und Performances ihre Flä- In seiner Kunst verarbeitet Faisal Log seine Fluchterfahrung und das Ankommen in Deutschland (Foto: Elias Sahabi) che. Im Studio in der Versmannstraße 16 zeigt die Künstlerin Alice Peragine ihre Werke. In der westli- Räume und Kreative zusammenbringen mat verschaffen: Das ist das Konzept der Hamburg chen HafenCity schließlich präsentierte Lars Krüger am Sandtorpark 2 sein fotografisches Langzeitpro- Leer stehende Einzelhandels- und Gastroflächen Kreativ Gesellschaft mit ihrem Förderprogramm. Wer den Zuschlag bekommt, zahlt 1,50 Euro pro „How to live in the echo of other places“: Kunstinstallation am Baakenhöft „How to live in the echo of other places“ (Foto: Helge Mundt) jekt „#diversityofmankind“, es folgt ein Projekt zu im Hamburger Stadtgebiet beleben und zugleich Quadratmeter, Vermietende bekommen Betriebs- ↓ Möbeldesign. Kreativen eine – zumindest zeitweise – neue Hei- und Nebenkosten ersetzt. „Wir haben ein Förder- Die Sound- und Videoinstallation von volumen von rund neun Millionen Euro“, erzählt Ce- Annika Kahrs setzt den Kakaospeicher auf lina Behn, Projektmanagerin Frei_Fläche. „Aus dem dem Baakenhöft in Szene. Im Inneren und Programm finanzieren wir Betriebs- und Nebenkos- an der Fassade aktiviert das Projekt per- ten, Kautionen und bauliche Maßnahmen, die not- sönliche Erfahrungen und Erinnerungswel- wendig sind, um die Zwischennutzung durchführen ten. zu können.“ Bislang wurden stadtweit 47 Zwischen- nutzungen realisiert. „Es ist wichtig, dass die Krea- Bis 4. 9. tivschaffenden eine Vision für den Raum haben und Videoprojektion: Do–So ab Sonnenunter- ihn sich zu eigen machen“, sagt Behn. „Ihre Arbeiten gang bis Sonnenaufgang sollten eine Außenwirkung entfalten und öffentlich zugänglich sein.“ Im Quartier Baakenhafen sei das Soundinstallation: Do & Fr 17–20 Uhr/ Potenzial für Zwischennutzungen noch längst nicht Sa und So 14 bis 20 Uhr ausgeschöpft, weil die Gebäude erst im Entstehen sind. Auch mit der HafenCity Hamburg GmbH pflegt Schuppen 29, Baakenhöft, die Hamburg Kreativ Gesellschaft eine intensive 20457 Hamburg Kooperation. Die beiden städtischen Gesellschaf- ten entwickelten beispielsweise das Nutzungskon- Eintritt frei zept für das Oberhafenquartier in Abstimmung mit den bereits ansässigen Kreativschaffenden. Marktplatz der Manufakturen Doch auch ohne Förderprogramm hat das Quartier Baakenhafen zunehmend Kunst und Kreativwirt- ↑ schaft zu bieten. In unmittelbarer Nähe von Fulya Fulya Celik in ihrer Galerie in der Versmannstraße (Foto: Miguel Ferraz) Celik eröffnet demnächst das „Manufakturwerk“:
Porträt Porträt „Schwierige Themen „Detlef Garbe war ein echter bahnen sich ihren Weg“ Glücksfall. Die Betroffenen waren ja anfangs sehr miss- trauisch und er musste sich als städtischer Vertreter das Vertrauen erst erarbei- Als langjähriger Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme hat Prof. Detlef Garbe die öffentliche Auseinandersetzung ten. Das ist ihm gelungen. Er mit Hamburgs NS-Vergangenheit vorangebracht. Nun geht er in den Ruhestand hatte stets Respekt vor den Erfahrungen der Zeitzeugen. Wie stand es 1989, als Sie die Leitung der KZ- ↑ Er bewahrte die Ruhe und Die erste Ausstellung zur Geschichte der NS-Deportationen in Hamburg eröffnete 2009. Die seit 1980 bestehende Gedenkstätte für Gedenkstätte Neuengamme übernahmen, um die konnte gut zuhören. Man die „Kinder vom Bullenhuser Damm“ erhielt 2011 eine neue Ausstellung (Foto: Miguel Ferraz) Gedenkkultur in Hamburg? Damals hat man um die NS-Geschichte, genauer sich sehr unterschiedlich. Soweit ich es aber beur- uns kommen. Die Eltern werden da manchmal eher kann sich mit ihm durchaus gesagt um die Tätergeschichte noch einen Bogen teilen kann, hilft es schon, wenn man auf die Verhal- durch die Kinder zu einem Besuch motiviert. streiten, aber diese Dis- gemacht. In Hamburg war vor allem die Erinnerung tensregeln hinweist, wie zum Beispiel auf den später pute sind seinerseits stets an die Bombenangriffe sehr präsent. Die Darstel- installierten Schildern. Ein ganz wichtiges Element Inzwischen wird immer stärker das koloniale Erbe lung der jüngsten Vergangenheit war in den Museen sind natürlich die Namenstafeln. Wer sie durchliest, Hamburgs thematisiert. von großer Sachkunde und – und die Gedenkstätte war zunächst eine Außen- erfährt schon einiges über die Hintergründe und Ja, da können wir uns als Historikerinnen und Histo- Empathie für die Betroffe- stelle des Museums für Hamburgische Geschichte – die Schicksale der Opfer. Zum Beispiel, dass ganze riker auch einbringen. Es gab enge Verflechtungen nen und ihre Nachkommen seinerzeit noch kein Teil der Dauerausstellungen. In Familien deportiert wurden, die nach der alphabe- des Nationalsozialismus mit der Kolonialbewegung denen ging es noch viel um Volks- und Landeskunde, tischen Reihenfolge der Nachnamen genannt wer- – sowohl ideologisch als auch strukturell. Allein die geprägt. Ein besonnener, um die Entwicklung der Hanse und des Hafens, weit den. Die Geburtsdaten zeigen, dass vom Kleinkind Unterscheidung zwischen „Herrenmenschen“ und glaubwürdiger Mensch ,ohne weniger um Gesellschaftsgeschichte. Doch schritt- bis zur Greisin alle unterschiedslos deportiert wur- „Untermenschen“ ist ja etwas, das in der Kolonial- doppelten Boden‘, der sich weise hat man sich im Laufe der 1970er und 1980er den. Für Angehörige ist es natürlich ein besonders ära stark gewachsen ist. Man darf die Parallelen al- Jahre stärker mit Zeitgeschichte und dann auch mit emotionaler Ort. Dennoch würde ich nicht so weit lerdings meiner Meinung nach aber nicht überstra- genauestens auskannte – der unbequemen Erinnerung an die NS-Zeit befasst. gehen, dass dies eine Art Friedhof ist. Der ehema- pazieren. bis hin zu den Schicksalen lige Bahnsteig ist ein Ort, der als historisches Zitat Zum Glück wird heute eine diverse, vielschichti- Einzelner – und der zuließ, Was waren die Gründe für diese neue Haltung? funktioniert, er markiert das Geschehen, lässt aber ge Gesellschaft von viel mehr Menschen als Berei- Sicher schuf die Studentenbewegung eine wichtige zugleich einen offeneren Umgang zu. cherung empfunden. Viele haben begriffen, dass es dass sich die Dinge entwi- Voraussetzung dafür. Der ging es vor allem darum, eine globale Welt ist, in der wir leben und für die wir ckeln: So haben wir ihn ken- verkrustete Strukturen aufzubrechen, und dafür Welche Formate können helfen, damit das Thema eine gemeinsame Verantwortung tragen – wie im- nen und schätzen gelernt.“ war die NS-Zeit natürlich ein wichtiges Themenfeld. auch junge Menschen erreicht? mer man das sieht. Ich hoffe und denke, dass die Die 1950er Jahre waren eine Zeit der Verdrängung Ich selbst bin kein großer Freund der schnellen me- Aufarbeitung der NS-Vergangenheit dazu etwas oder des „Muff von 1000 Jahren“, wie es auf dem dialen Vermittlung, das gebe ich gerne zu. Aber wir beigetragen und eben auch die Bereitschaft geför- Helma Obens, (Foto: Felix Amsel) bekannten Protestbanner der Hamburger Studie- setzen sie in unserer Arbeit erfolgreich ein. Wir ha- dert hat, sich auch mit anderen historischen Kapi- Auschwitz-Komitee Deutschland e. V. renden hieß. ben sogar ein Format für TikTok entwickelt. So etwas teln kritischer auseinanderzusetzen. Detlef Garbe, geboren 1956 in Göttingen, studierte Geschichte, Religion und Erziehungswissenschaften zieht Jugendliche definitiv an. Wir erleben tatsäch- In den 1950ern wurde die Reste des Hannoverschen an der Universität Hamburg. Seine Promotion zur Geschichte der Zeugen Jehovas im „Dritten Reich“ gilt lich, dass 12- bis 14-Jährige auf eigene Initiative zu Interview: Henrike Thomsen Bahnhofs auf dem heutigen Gebiet der HafenCity als Standardwerk zur Verfolgungsgeschichte religiöser Minderheiten. 2019 verlieh ihm der Hamburgische abgerissen – der Bahnhof, von dem aus die Na- Senat den Ehrentitel Professor. Seit 2020 stand Prof. Garbe der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und tionalsozialisten mehr als 8000 Juden, Sinti und Lernorte vor. Sein Nachfolger wird Dr. Oliver von Wrochem. Job: Starthelfer Roma in die Vernichtungslager deportierten. Auf dem Gelände des ehemaligen KZs Neuengam- Wie belebt man ein Quartier? Tamino Kuhlmann ist bei der me wurde über 50 Jahre lang eine Strafvollzugsan- Wie kamen Sie dazu, sich dieses Bewusstsein zu Sein Großvater Max Mendel wurde im Juli 1942 mit HafenCity Hamburg GmbH für Nutzungen im Erdgeschoss zuständig stalt betrieben. In der Schule am Bullenhuser Damm, Ihrer Lebensaufgabe zu machen? einem der Deportationszüge hier vom Hannover- in der die SS zur Vertuschung medizinischer Versu- Ich habe mich als Schüler bereits in Gremienarbeit schen Bahnhof in das Getto Theresienstadt ge- Die positive Entwicklung des Gewebes liegt Kuhl- auch um Anfragen von Gewerbetreibenden, die sich che kurz vor Kriegsende 20 jüdische Kinder erhäng- engagiert, im Schülerrat usw. Ich habe einen sechs schickt. 15 Jahre zuvor war er ein hoch angesehener mann von Berufs wegen am Herzen. Seit März 2022 erweitern oder Werbeanlagen gestalten möchten. te, wurde bis 1985 unterrichtet, ohne dass über die Jahre älteren Bruder, sodass ich vielleicht früher als Politiker, von 1925 bis 1929 Hamburger Senator. Er ist er bei der HafenCity Hamburg GmbH dafür zu- Die HafenCity Hamburg GmbH vermietet selbst Morde aufgeklärt wurde. Auch der Masterplan für andere in ein politisiertes Umfeld hineinkam. Nach starb, wie so viele andere, nur weil er Jude war. Wenn ständig. Zuvor hat der 27-Jährige nach einem Ba- keine Flächen, achtet aber darauf, dass die mit den die HafenCity sah am ehemaligen Hannoverschen dem Abitur lernte ich im Zivildienst die früheren ich ein wenig suche, finde ich seinen Namen hier auf chelor in Geografie seinen Master in Stadtplanung Eigentümer:innen geschlossenen Vereinbarungen Bahnhof ursprünglich keinen Gedenkort, sondern Konzentrationslager Stutthof und Auschwitz ken- den Tafeln. an der HafenCity Universität gemacht und bei ei- für Gebäude und Nutzungen eingehalten werden. eine Bebauung vor. Das Bewusstsein, dass dies so nen. Nach meinem Studium habe ich mich auf die nem Beratungsunternehmen Flächenkonzepte für Zum Beispiel schreibt der Bebauungsplan Erdge- nicht geht, wuchs erst später im Rahmen eines Dia Stellenausschreibung des Museums für Hamburgi- Wie haben Sie sich bei der Einweihung der Gedenk- Kommunen und Regierungen entwickelt. „Jetzt bin schosslagen mit fünf Meter hohen Decken vor, die logs, der die Stadt, Stadtplaner, Betroffene und uns sche Geschichte beworben. Mein erster Vorgesetz- stätte am 16. Mai 2017 gefühlt? ich auch bei der Umsetzung dabei“, freut er sich. – wie auch die Warftgeschosse entlang der Prome- Historiker zusammenbrachte. ter, Prof. Ulrich Bauche, kam aus einer Familie, die Ein Gefühl des persönlichen Triumphs war das si- naden – publikumsbezogen genutzt werden müssen. in der NS-Diktion als „halbjüdisch“ gegolten hätte. cher nicht, wenn Sie das meinen. Ich war ja nur ein „Differenzierte Nutzung zahlt sich aus“ In den Kaufverträgen finden sich weitere Auflagen. Teil eines Prozesses, den viele andere ebenso mit- Kuhlmann: „Da kommt es auch auf eine stringente gestaltet haben. Eine ganz entscheidende Rolle kam Die für seine Tätigkeit zentralen Erdgeschosslagen Qualitätssicherung an, damit die Vereinbarungen den Verbänden zu, die die Opfer und Hinterbliebe- liest Kuhlmann als Schaufenster eines Stadtteils. am Ende auch umgesetzt werden.“ nen vertreten, also den Jüdischen Gemeinden, dem Je vielfältiger das Angebot ist und je mehr Grup- Konzeptionell arbeitet Tamino Kuhlmann zudem Landesverband der Sinti und Roma, der Rom und pen sich darin wiederfinden – Besucher:innen, Be- an der Planung für die benachbarten Projektge- Cinti Union sowie dem Auschwitz-Komitee. schäftigte oder Bewohner:innen –, desto besser für biete. „Auf dem Grasbrook haben wir zum zweiten den öffentlichen Raum: „Wir halten uns gern in ei- Mal die Chance, einen Stadtteil neu zu entwickeln, Aber Sie hatten in diesem Prozess doch ein Ziel. nem Stadtteil auf, wo etwas los ist, wo Begegnung und können aus den Erfahrungen in der HafenCity Was war das? ↑ stattfindet.“ In gewachsenen Quartieren wird das lernen“, begeistert er sich. Eine wichtige Erkenntnis Tamino Kuhlmann (Foto: Miguel Ferraz) Dass es uns gelingt, öffentlich über dieses Thema als selbstverständlich wahrgenommen – ist es aber zum Beispiel: „Man kann nicht davon ausgehen, dass zu sprechen, ihm seinen Raum im Stadtgedächtnis nicht, weiß er: „Damit die ,Stadt der kurzen Wege‘ verschiedene Stadtteile gleich frequentiert wer- zu geben. Ich würde das auch allen anderen Städ- Tamino Kuhlmann steht auf dem Überseeboule- aufgeht, müssen wir als Entwicklungsgesellschaft den. Selbst verschiedene Quartiere innerhalb eines ten dringend empfehlen. Schwierige oder unange- vard. Cafés und inhabergeführte Geschäfte, aber Starthilfe leisten – und zwar über einen längeren Stadtteils funktionieren unterschiedlich.“ Man müs- nehme Themen können nicht unterdrückt werden. auch Friseure, ein Kosmetikstudio und ein Fitness- Zeitraum. Die Initialphase eines Stadtteils dauert se sich bei der Entwicklung der Erdgeschosslagen Sie bahnen sich doch den Weg nach oben, und dann center befinden sich rundherum. Bunte Boden- gut und gerne 20 Jahre.“ daher ganz genau anschauen, wie sich Menschen ist die Position, um mit ihnen umzugehen, eine viel aufkleber weisen den Weg zu einem Supermarkt, Es ist Kuhlmanns Aufgabe, zwischen den In- tatsächlich durch ein Quartier bewegen. Stadtent- schlechtere. der nach langer Sanierungszeit wieder öffnet. Am teressen der Stadt, der Betreiber:innen und wicklung sozusagen am „lebenden Objekt“ – das ist Südende des Boulevards ragen die Baukräne über Bauherr:innen zu vermitteln. „Man muss immer genau seine Sache. Sind Sie zufrieden damit, wie der Gedenkort heute dem Westfield Hamburg-Überseequartier auf. „Mit wieder dafür sensibilisieren, dass sich eine diffe- genutzt wird? der Fertigstellung wird sich die Passantenfrequenz renzierte Nutzungsgestaltung am Ende für das ge- Text: Andrea Bittelmeyer Ich war immer ein starker Verfechter der offenen auch auf dem Boulevard noch einmal deutlich erhö- samte Quartier auszahlt. Das ist ein zentraler An- ↑ Lage im Stadtraum. Das führt dazu, dass viel mehr hen. Davon erhoffen wir uns einen positiven Effekt spruch von uns als Entwicklungsgesellschaft“, sagt Alte Gleisanlage auf dem Gelände des „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ (Foto: Felix Amsel) Menschen vorbeikommen. Natürlich verhalten die für den gesamten Stadtteil“, erklärt er (vgl. S. 5–7). er. Im Tagesgeschäft kümmert er sich unterdessen
Kultur und Termine Auf in den elbsommer! ↑ Auch durchwachsenes Wetter konnte den Antrang beim „Tango Argentino“ auf dem Amerigo-Vespucci-Platz nicht bremsen (Foto: Miguel Ferraz) Die beliebte Veranstaltungsreihe „Sommer in der HafenCity“ trägt nicht nur einen neuen Namen – sie ist in diesem Jahr auch so vielfältig wie nie zuvor Seit 2006 lockt der „Sommer in der HafenCity“ mit „elbsommer“ eine tolle Gelegenheit, diesen Geist Kostenfrei für Groß und Klein einer bunten Mischung aus Kultur, Sport und Frei- nun stärker zum Leben zu erwecken“, sagt Philipp zeitangeboten Menschen aus Hamburgs Metropol- Strunk von Hamburg Leuchtfeuer. Ganz leicht hingegen das zu veranschlagende Bud- region in den Stadtteil an der Elbe. Nun erweitert get für den „elbsommer“: Außer Lust und Zeit müs- sich die sommerliche Event-Reihe, nach pande- Kinder Kinder! sen Besucher:innen nichts weiter mitbringen, die miebedingt kleiner Auflage in 2020 und 2021, und Teilnahme ist für Groß und Klein kostenfrei. nimmt erstmals auch Spielorte und Akteur:innen Neben vielen neuen Programmpunkten hat der „elb- Die Veranstaltungen finden vom 4. Juni bis zum aus Rothenburgsort mit ins Programm. sommer“ natürlich auch Altbekanntes im Angebot: 28. August immer am Wochenende statt und sind, So lud das „Naje-Festival“ vom 24. bis 26. Juni zu Sportbegeisterte kommen beim Outdoorworkout mit Ausnahme des „Sommer Klassik Konzerts“, bar- einem interkulturellem Programm mit Konzerten, „Sports Clock“ ins Schwitzen, Tanz-Fans können rierefrei zugänglich. Tanz und Talks zur Annäherung zwischen afrikani- beim „Latino Sommer“ auf dem Amerigo-Vespuc- scher und deutscher Kultur ein. Ebenfalls das erste ci-Platz die Hüften schwingen. Die weitere Auswahl Text: Melanie Kausch Mal mit dabei ist das gemeinnützige Unternehmen an zahlreichen Kultur- und Unterhaltungsformaten Hamburg Leuchtfeuer. Die Organisation betreibt reicht von Poetry-Slam über Lesungen bis zu Thea- 11.–22. 7. 2022 Kinderstadt im Quartier Baakenhafen das Wohnprojekt „Fest- tervorstellungen. Von Familien besonders gern be- täglich 10–16 Uhr, Lohsepark (Stockmeyerstr. 25) land“ für junge chronisch kranke Menschen. Mit sucht sind Veranstaltungen wie „Bau Traum“ vom Anmeldung und Information: einem Sommerfest und einer Fotoausstellung, die Verein KinderKinder e. V., Fußballturniere und Tanz- https://kinderstadt.hamburg Bewohner:innen und Klient:innen unterschiedlicher kurse – da fällt die Entscheidung schwer. Ganz un- Hamburg Leuchtfeuer-Bereiche porträtiert, wol- abhängig vom „elbsommer“ kommt übrigens vom len die Organisator:innen zum Dialog einladen: „Im 11. bis 22. Juli im Lohsepark eine weitere Attrakti- Quartier Baakenhafen der HafenCity haben wir mit on hinzu: In der „Kinderstadt“ können täglich bis zu unseren Bereichen „Aufwind“ und „Festland“ ein 500 Kinder und Jugendliche spielerisch ihr eigenes neues Zuhause gefunden. Wir möchten Betroffenen Stadtleben in all seinen Facetten gestalten. Das Das gesamte Programm unter: elbsommer.com einen geschützten Raum geben und gleichzeitig ein Projekt wird von der Patriotischen Gesellschaft mit und der „elbsommer“-Facebook-Seite offenes Haus sein, für Gemeinschaft und Nachbar- zahlreichen Partner:innen, darunter die HafenCity schaft. Nach zwei Jahren Corona-Pause bietet der Hamburg GmbH, gestaltet. Ausgezeichnet Prof. Jürgen Bruns-Berentelg erhält von Finn Warncke den Preis für Baukultur des BDA Hamburg (Foto: Bina Engel) ↓ Prof. Jürgen Bruns-Berentelg hat für sein Wirken hörten die Umstellung der Grundstücksvergabe von als Vorsitzender der HafenCity Hamburg GmbH einem Festpreis- auf ein Konzeptgebot, die Ent- von 2003 bis 2021 den Preis für Baukultur des BDA scheidung für den U-Bahn-Bau, die Überarbeitung Hamburg erhalten. Er habe entscheidend dazu bei- des Masterplans für die östliche HafenCity 2010 getragen, die Stadt schöner und gemeinschaftlicher sowie die Entkoppelung des Sondervermögen Stadt zu gestalten, so der 1. Vorsitzende Finn Warncke. und Hafen, das die HafenCity Hamburg GmbH ver- Wie er die komplexen verschiedenen Bereiche und waltet, von der Refinanzierung von Hafenerweite- Akteur:innen der Stadtentwicklung zusammenge- rungsprojekten. Er dankte der anwesenden Senato- bracht hat, sei „ziemlich einzigartig“. Oberbaudirek- rin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dr. Dorothee tor Franz-Josef Höing attestierte Bruns-Berentelg Stapelfeldt, dafür, dass man niemals „Abstriche „einen unglaublich langen Atem und eine unbändi- an der Qualität“ gemacht habe. Der Erfolg der ge Neugier“. Jedes Gebäude habe er daraufhin ge- HafenCity sei ein gemeinschaftlicher, insbeson- prüft, welchen Beitrag es zur „komplexen, sozialen dere auch dank seines Kollegen in der Geschäfts- und schönen Stadt“ leiste. Bruns-Berentelg rief in führung Giselher Schultz-Berndt. In diesem Sinne: seiner Erwiderung einige „kritische Momente“ bei Herzlichen Glückwunsch! der HafenCity-Entwicklung in Erinnerung. Dazu ge- Kontakt & Impressum Für ein kostenloses Abonnement Verlag: HafenCity Hamburg GmbH, Design: rock&stars digital GmbH, Diese Publikation wurde oder für Fragen und Kommentare Osakaallee 11, 20457 Hamburg, Hamburg auf umweltfreundlichem, schicken Sie uns ein Fax an die hafencity.com Korrektorat: Gustav Mechlenburg FSC-zertifiziertem Papier +49 (0)40 374726 - 26 V. i. S. d. P.: Henrike Thomsen Druckerei: Langebartels & Jürgens, gedruckt. oder schreiben Sie eine E-Mail an Redaktion: Henrike Thomsen, Anika Lütjen Hamburg newsletter@hafencity.com Texte und Mitarbeit: Andrea Bittelmeyer, Gunnar Herbst, Anika Lütjen, 67. Ausgabe, Hamburg, Juli 2022 Henrike Thomsen © 2022 All rights reserved
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