HPJ - Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 - Polizei Hamburg
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Z A H L D E S M O N AT S 1.316 Beförderungen 2021 – sowohl Verwaltungs- als auch Vollzugsbeamtinnen und -beamte Quelle: PERS 22 und PERS 322 164 138 230 x A7 x A8 x A9 m.D. 134 169x A11 x A9 g.D. 372 x A10 74 20 3 x A13 g.D. 7 x A12 3 2 x A13 h.D. x A14 x A15 x A16 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 2
EDITORIAL LIEBE HAMBURGER KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN, Seit dem Jahr 2007 arbeiten im Maritimen Sicherheitszentrum (MSZ) Cuxhaven alle maritimen Sicherheitsbehörden und Institutionen mit Küstenwachaufgaben (Havariekommando, Bundespolizei, Fischerei- schutz des Bundes, Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Zollverwaltung, Deutsche Marine sowie die Gemeinsame Leitstelle der Wasserschutzpolizeien der Küstenländer) zusammen. Die WSP-Leitstelle gewährleistet dabei im Sinne des „ko-operativen Föderalismus“ einen einheitlichen und fachkompetenten polizeilichen Vollzug innerhalb der deutschen Hoheitsgewässer von der niederlän- dischen bis zur polnischen Grenze. Dank dieser interdisziplinären Zusammenarbeit geht das deutsche Hartmut Neumann | Foto: Privat maritime Netzwerk mit seiner Funktionalität über die Kompetenzen der Küstenwachen in Europa weit hinaus. Die Behörde für Inneres und Sport und die Polizei Hamburg waren bei den politischen Entscheidungsprozessen und der anschließenden Ausgestaltung maßgeblich beteiligt. Zwei herausragende Beispiele im operativen Bereich: zum einen die Initiative im Unterausschuss Führung, Einsatz und Kriminalitätsbekämpfung zur Entwicklung einer gemeinsamen Rahmenkonzeption zur Bewältigung maritimer Bedrohungslagen, zum anderen die Bereitstellung von über die Europäische Agentur für Sicherheit im Seever- kehr beschafften optischen Satellitenbildern im Rahmen der INTERPOL-Operation „30 Days at Sea“ zum Nachweis von Umweltkriminalität. Auch in Zukunft wird die Wasserschutzpolizei Hamburg gemeinsam mit den anderen Wasserschutzpolizeien der Küstenländer einen bedeutenden Beitrag zur Weiterent- wicklung der WSP-Leitstelle im Sinne von modernen Organisationsanforderungen im Zusammenhang mit deutschen und europäischen Küstenwachfunktionen leisten. Wir freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit! Ihr Hartmut Neumann Leiter Gemeinsame Leitstelle der Wasserschutzpolizeien der Küstenländer im Maritimen Sicherheitszentrum Cuxhaven L as s m a l drübe r re de n! Ve ran t wort ung Mo t i v at io n Re s s o u rce n Bürge r näh e Pe rs o n a l Fürs orge Fürs orge Te am HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021
I N H A LT | Foto: Polizei Hamburg | Foto: Polizei Hamburg | Foto: Privat 9 16 INHALT Wir sind... 6 … zukunftsorientiert – Im Gespräch mit WSPLS Dirk Poschmann 34 … auf historischen Spuren – Geschichte der Polizei-Show 9 … vielfältig – Eine Übersicht der WSP 36 … wertschätzend – Scheckübergabe durch den Polizeiverein 12 ... wechselwillig – Laufbahnzweigwechsel zu WSP 36 … dankbar – Belobigung zweier Kinder 16 … nordish by nature– Das WSPR 4 im Kurzporträt 37 ... sportlich – Letzte Fahrt bei der Marinekutterregatta 18 ... tigerstark – Was macht eigentlich WSP 51? 38 … zukunftsorientiert – Zukunft gestalten jetzt 22 … Knotenkünstler – Knotenkunde zum Mitmachen 39 … mehr – Bachelorverleiheung und Einstellung 24 … modular – Berufsbild Kriminalitätsanalytik 40 ... informiert – Wissenswertes kurz zusammengefasst 26 … gesundheitsliebend – Befragung durch das Betriebliche Gesundheitsmanagement 41 ... fotogen – ...und dann war da noch 28 … auf (König)@rtus Spuren – Programm Polizei 20/20 42 ... traurig – In stillem Gedenken 31 … sauber – Hamburg räumt auf 42 … Herausgeber – Impressum . 32 … strapazierfähig – Ein Einsatz der besonderen Art am PK 38 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 4
INTERVIE W IM GESPRÄCH MIT WSPLS DIRK PO S C H M A N N HIER KANNST DU ZUKUNFT GESTALTEN! Das Gebäude in Harburg kommt eher unscheinbar daher, spätestens die Kugel- bake im Eingangsbereich macht aber sehr deutlich: Hier bist du richtig, hier bist du bei der Wasserschutzpolizei! Das HPJ ist Ende September beim Vize der WSP, Dirk Poschmann, auf einen Kaffee eingeladen. Privat hat der passionierte Angler mit seiner Frau und seinen drei Jungs schon den dicken Fang gemacht – einen Fisch jenseits der 100 Zentimeter würde er allerdings schon gern noch mal aus dem Wasser ziehen. Wonach er dienstlich seine Angel ausgeworfen hat, verrät Dirk Poschmann im Interview. HPJ – Herr Poschmann, schnelle Hilfe im Katastrophengebiet in Nordrhein- Westfalen, Anpacken bei „Hamburg räumt auf“, nebenbei ein großes Verfah- ren in Sachen „Beaching“ und die Rettung des Michels – was kann die WSP eigentlich nicht? Dirk Poschmann – Wir können nicht fliegen und wir sind nicht mit dem U-Boot unter- wegs (schmunzelt). Aber mal im Ernst, wir machen wirklich eine ganze Menge – und darauf sind wir auch ein bisschen stolz! Allein unser Einsatzgebiet erstreckt sich über 180 Kilometer: von Geesthacht bis in die Außenelbe Reede kurz vor Helgoland. Durch unsere Teilnahme an Auslandsein- sätzen spielen wir sogar in der Ägäis eine große Rolle. Dabei jonglieren wir täglich auch mit dem Recht angrenzender Bundesländer und einer Vielzahl an internationa- len Vorschriften. Dass die WSP für sämtliche polizeilichen Einsätze im Hafen zuständig ist – und das zu Wasser und an Land – ist ja geläufig. Aber wussten Sie beispielsweise, dass wir im kriminalgeografischen Raum „Hamburger Hafen“ die Kriminalitätsbekämpfung mit eigenen Fahndern machen? Oder dass wir genau an diesem Tor zur Welt auch Grenzkontrollbehörde sind? Außerdem ist die WSP für die Bekämpfung der Umweltkriminalität in ganz Hamburg zuständig, um nur einige Aspekte zu nennen. Eben genau darum ist es aber auch immer wieder eine riesen Herausforderung, das „Schiff WSP“ in Fahrt und auf Kurs zu halten. Und dazu brauchen wir engagierte Menschen in unseren Reihen, die Lust ha- ben, diese Aufgabe mit Leben zu füllen und motiviert sind, sich gemeinsam dieser Herausforderung anzunehmen. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 7
INTERVIE W | Foto: Polizei Hamburg HPJ – Eine gute Gelegenheit dafür könnte die demnächst anstehende Möglich- keit zum Dienstzweigwechsel sein, um Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bereichen der Polizei für die WSP zu gewinnen. Wie entstand diese Idee? Und für wen könnte das eine echte Chance sein? Dirk Poschmann – Die WSP hat in den vergangenen Jahren ihre Einstellungszahlen nicht mehr erreichen können. Auf dem Papier heißt das, dass uns mittlerweile über 50 Auszubildende verloren gegangen sind, die die Pensionsabgänge nicht mehr kompen- sieren können. Bei der Fülle an – stetig wachsenden – Aufgaben ist das annähernd so, als würde ein Tanker nur auf 90 Prozent laufen. Wir haben damit Dimensionen erreicht, in denen es dringend Zeit wird, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Deshalb bitten wir nun die anderen Organisationseinheiten um Unterstützung, obwohl wir wissen, dass es auch dort eng an Personal ist. Die Kolleginnen und Kollegen, die ihren Weg zu uns finden, erwartet hier – neben ihrer eigenen – eine zweite Familie. Als WSP sind wir nicht nur Teil der Polizei Hamburg, sondern auch Teil der großen Hafenfamilie. Das stiftet spürbar Identität und Zusam- menhalt. Am Ende ist bei uns immer das gemeinsame Ziel: Der Hafen muss laufen und dabei natürlich auch sicher sein – das ist Standortfaktor! Dabei ist die WSP überschaubar groß. Man kennt sich und läuft sich immer wieder über den Weg – so wie es eben in einer Familie ist. Unsere Tür steht offen: Wer Teil dieser WSP werden möchte, ist herzlich willkommen! HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 8
INTERVIE W HPJ – Gutes Personal braucht auch eine gute Führung. Was sagen Sie muss Führung heute können? Wie gehen Sie mit diesem Thema speziell in der WSP um? Dirk Poschmann – Dieses Thema ist für mich persönlich eine Herzensangelegenheit. Wir alle haben uns mit großen Schritten aufgemacht in die neue Arbeitswelt 4.0, in der uns der Generationswechsel und neue Arbeitsformen begegnen. Mit diesen Themen müssen wir uns dringend auseinandersetzen. Wir wollen und brauchen junge Menschen, die die Zukunft der WSP jetzt schon aktiv mitgestalten und die Chance bekommen sollen, sich von Anfang an zu entwickeln. Dazu möchten wir die Kolleginnen und Kollegen enger in Entscheidungen und Arbeits- prozesse einbinden. Wir wollen ihnen den Blick über den Tellerrand in die gesamte Polizei Hamburg ermöglichen, ihnen Herausforderungen und vor allem auch mehr Ein- blicke in unsere Führung geben. Denn es ist IHRE Zukunft. Genauso bin ich fest davon überzeugt, dass wir Top-Down-Führung im ganz normalen Alltag nur noch selten brau- chen und die gemeinsamen Ziele eher durch Netzwerken erreichen. Dabei geht es um Expertise und Motivation – und nicht um Dienstgrade. In der WSP-Leitung halten wir es jetzt schon so. Viele wichtige Entscheidungen trifft nicht WSPL allein, sondern das Führungsteam der WSP-FR. Seien wir mal ehrlich: Ich bin 52 Jahre alt und bekomme – wenn alles gut geht – in acht Jahren meine letzte Urkunde überreicht. So geht es vielen anderen Führungskräften auch. Um die WSP als Teil der Polizei ebenso zukunftsfähig aufzustellen und einge- schlagene Kurse beizubehalten, müssen wir schauen, wer dann alles unsere Büros übernehmen könnte. Und zwar rechtzeitig und nicht erst wenige Monate vorher. Letz- teres ist nämlich nicht nur schlecht für die Organisation, sondern vor allem auch für die Nachfolgerinnen oder Nachfolger. Apropos Nachfolgerinnen. Ich freue mich, einen stetigen Anstieg an Frauen in der einstigen Männerdomäne WSP zu beobachten, denn die Kolleginnen tun uns sehr gut und holen auch in Führungsfunktionen auf. Speziell für unsere LAIII-Bewerberinnen und -bewerber haben wir uns auf den Weg gemacht, ein umfangreiches Programm auf die Beine zu stellen. In einem breit aufge- stellten Team bieten wir Testformate an und geben den Teilnehmenden ehrliches Feedback. Die Angebote werden gut und mit großer Ernsthaftigkeit angenommen. Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, auf welchem Stresslevel unsere Leute sich unter den künstlich geschaffenen Echtbedingungen einlassen. Für mich persönlich finde ich es total spannend, dass man sich selbst bei dieser Art der Betreuung auch immer wieder neu kennenlernt und als Führungskraft weiterentwickelt. L as s m a l drübe r re de n! Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l Pe rs o n a l HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021
INTERVIE W Klar, wir müssen dranbleiben und dürfen uns nicht ausruhen, aber das Programm steht grundsätzlich auf guten Beinen. Dass wir dabei in der WSP echte Karrierechancen, auch für Frauen, bieten, zeigen die aktuellen Masterstudiengänge: Zwei Kolleginnen und ein Kollege haben sich in diesem und im letzten Jahr erfolgreich für den LA III qualifiziert. HPJ – Kleiner Themensprung: Nicht nur im Zusammenhang mit den aktuellen Bundestagswahlen spürt man, dass der Umweltschutz ein Thema Nr. 1 ist. Für die WSP als Umweltpolizei ist dieses Thema ebenfalls wichtiges Tages- geschäft. Welche Rolle spielt die WSP hier genau? Dirk Poschmann – Wer Polizeiarbeit und Umweltschutz miteinander verbinden will, ist bei uns genau richtig. Umweltschutz zieht sich durch unsere Fachaufgaben wie ein roter Faden. So abstrakt das alles immer klingt: klares Wasser und saubere Luft geht uns am Ende alle an! Als WSP sind wir hamburgweit zuständig für die Bekämpfung der Umweltkriminalität. Darunter fallen etwa Stichworte wie Verunreinigung von Gewässern, Boden und Luft, Abfallkriminalität aber auch Verbraucherschutzdelikte. Außerdem sind wir Experten für Gefahrgutkontrollen – sowohl im Hafen, als auch im gesamten Hamburger Stadtgebiet. In den nächsten Jahren wollen wir das strategische Ziel des maritimen Umweltschut- zes in den Fokus stellen und weiterentwickeln. Wer jetzt zu uns kommt, hat seinen Platz am großen Tisch bei diesem wichtigen Thema sicher und kann verändern und mitwirken! HPJ – Sie können nun schon auf einige Jahre Amtszeit zurückblicken. Eines Ihrer denkwürdigsten, skurrilsten oder schönsten Erlebnisse war…? Dirk Poschmann – Das für mich persönlich herausragendste Ereignis war G20. Ich habe rund um den Gipfel den Vorbereitungsstab im EA Hafen geleitet und Einsätze geführt. Es ist mir deshalb in besonderer Erinnerung geblieben, weil wir als Wasser- schutzpolizeien aus ganz Deutschland unter Beweis gestellt haben, dass man sich auf uns verlassen kann. Neben diesem Großereignis sind es allerdings die kleinen Dinge des Lebens, die mir – nicht nur im dienstlichen Alltag – positiv im Gedächtnis bleiben: Die vielen tollen Begegnungen mit großartigen Persönlichkeiten. Vielen Dank für das ausgesprochen nette Gespräch! | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 10
T I T E LT H E M A DIE GANZE VIELFALT DER WSP 03 SCHIFFFAHRTS- POLIZEILICHE 02 VOLLZUGS- 04 VER- AUFGABEN BRAUCHER- UMWELT- SCHUTZ SCHUTZ 01 WASSERSCHUTZ- 05 GRENZ- POLIZEI HAFEN- KONTROLLEN HAMBURG SICHERHEIT 08 06 MARITIME GEFAHRGUT- EINSATZEINHEIT ÜBERWACHUNG 07 TIERSCHUTZ HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 11
T I T E LT H E M A L AU F BAHNZW EIGWECHSEL ZUR WSP SHIPPING TO THE NEXT LEVEL | Foto: Polizei Hamburg LAUFBAHNZWEIGWECHSEL ZU R W SP SHIPPING TO SKIPPING TO THE THE NEXT NEX LEVEL T LEVEL Die SP in vielen Facetten durchgespielt, im LKA verschiedene Dienststellen durchlaufen. Und nun? In der freien Wirtschaft würde nun die Bewerbungs- mappe auf Vordermann gebracht und das Unternehmen gewechselt. Was aber, wenn der jetzige Arbeitgeber eine charmante Möglichkeit böte das angehäufte Wissen auf ein neues Level zu heben? Oder wenn die heimliche Sehnsucht nach Wasser und Schiffen endlich erfüllt werden könnte ohne das Vorliegen von Patenten? Im vierten Quartal besteht die Möglichkeit des Laufbahnzweigwechsels zur Wasser- schutzpolizei: Die kleinste Sparte der Polizei Hamburg sucht frische Kolleginnen und Kollegen aus allen Dienstzweigen. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 12
T I T E LT H E M A Du… Du bist nicht wasserscheu? Perfekt. Die anderen Voraussetzungen sind ebenfalls keine großen Hürden: • ein hohes Maß an Motivation und die Bereitschaft, neue Dinge zu lernen • Dienstgrad A7 bis A10 • Mindestens ein- bis zweijährige Berufserfahrung • zweiwöchige Hospitation Die WSP… Deinen Rucksack mit breitem WSP-Wissen packen die Kolleginnen und Kollegen der WSP in einem umfassenden Einführungsprogramm. In den ersten 16 Monaten versiehst du deinen Dienst bereits am WSPK, bekommst deine Bootsausbildung, besuchst Lehr- gänge an der Wasserschutzpolizeischule und gehst zur praktischen Fortbildung in den Fortbildungs- und Einsatzzug. Und vor allem: Du wirst herzlich in der WSP-Familie auf- genommen! UND DANN ERWARTET DICH EIN VIELSEITIGES ANGEBOT Auf dem Wasser zum Beispiel: • Schiffskontrollen sämtlicher Schiffstypen von der Brücke bis in den Maschinenraum • Grenzkontrolle auf Seeschiffen • Ermittlung von Umweltdelikten auf dem Wasser • Eigenständiges Führen sämtlicher Bootstypen der Flotte Hamburg, der Schlauch- boote und der Katastrophenschutzboote • Bestreifung der Elbe von der Nordsee bis nach Geesthacht • MEG (Maritime Einsatz Gruppe) Einsätze und länderübergreifende Einsätze und Trainings An Land unter anderem: • Schutzpolizeiliche Aufgaben im Hafen • Aufklärung von Umwelt- und Verbraucherschutzdelikten im gesamten HH Stadtgebiet • Zivilfahndung und (Umwelt-)Kriminalitätsbekämpfung • Hamburgweite Expertise für Gefahrgut- und Abfalltransporte • Überwachung international gültiger Hafensicherheitsstandards HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 13
Tobias Bochow in seinem zweiten zu Hause. |Fotos (2): Privat IMMER NOCH ZWEIFEL? TIMO WEBER, 40 JAHRE, WSPR 4 „Schiffe und Seefahrt haben mich schon immer fasziniert. Als ich 2001 bei der Polizei Hamburg anfing, habe ich allerdings wegen fehlender Patente zunächst die damaligen Vorausset- zungen für den Direkteinstieg bei der WSP nicht erfüllt. Dass ich 2008 den Dienstzweig wech- seln konnte, war für mich das größte Glück! Seit 2009 habe ich am WSPR 4 in Cuxhaven mein zweites Zuhause gefunden. Ich schätze hier die Aufgabenvielfalt und die Volle Fahrt voraus in das neue Abenteuer. enge Vernetzung mit vielen anderen Behörden HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 14
T I T E LT H E M A auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Dabei nehmen wir unsere Einsätze zumeist mit dem Küstenstreifenboot wahr, teilweise auch bis zur dänischen oder hol- ländischen Grenze im Küstenmeer. Für die noch unsicheren Dienstzweigwechsler: Dich erwartet am WSPR 4 ein stark von Seefahrt, Wetter und Gezeiten geprägtes polizeiliches Aufgabenfeld sowie ein sehr familiäres Umfeld – du solltest aber unbe- dingt seefest sein. MATHIAS SCHWABE, 39 JAHRE, FAHNDUNG „Mein Weg durch die Polizei ging bereits über mehrere Stationen: Über die Polizei Hessen nach Hamburg und hier durch die unterschiedlichsten Dienststellen in der SP. Während eines Objektschutz-Dienstes saß ich dann mit einem Kollegen der WSP zu- sammen und er erzählte so anschaulich und fesselnd von seinen Aufgaben, dass mein Entschluss zum Dienstzweigwechsel schnell feststand. Im August 2016 habe ich dank eines Tauschpartners zur WSP gewechselt – und das bis heute nie bereut! Für die noch unsicheren Dienstzweigwechsler: Die WSP hat ein unglaublich breites Portfolio. Außerdem mag ich den besonderen Kontakt, der hier miteinander gepflegt wird.“ TOBIAS BOCHOW, 39 JAHRE, WSPK 3 „Als ambitionierter Wassersportler hatte ich immer den Wunsch zur WSP zu gehen. Für den direkten Einstieg konnte ich 2002 allerdings nicht alle Einstellungsvorausset- zungen erfüllen. Während meiner Zeit in der Bereitschaftspolizei kam im Januar 2012 die Frage auf, ob mein Wechselwunsch noch immer Bestand habe und auf mein klares „Ja!“ konnte ich schon wenige Tage später zur WSP wechseln. Für mich auch Jahre später noch die richtige Entscheidung! Für die noch unsicheren Dienstzweigwechsler: Der Wechsel zur WSP ist eine schöne neue Herausforderung und die Kolleginnen und Kollegen machen einem das Ankommen sehr leicht.“ Lust bekommen? Weitere Informationen wirst du im IntraPol finden. Und bei Fragen freuen sich Frank Wolkenhauer (65026) oder Hartmut Schmidt (65053) auf deinen Anruf! | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 15
P IETRESLT T OHNE AML IA EN WASSERSCHUTZPOLIZEIREVIER 4 DAS WSPR 4 IM KURZPORTRÄT | Fotos (6): Polizei Hamburg Das Reviergebiet des Wasserschutzpolizeireviers 4 erstreckt sich über eine Strecke von 50 nautischen Meilen – das sind etwa 93 Kilometer: Von der Tonne 63/64 (Höhe St. Margarethen) bis zur Tonne E3 (15 Kilometer südlich von Helgo- land) einschließlich des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer mit seinen Inseln Neuwerk, Scharhörn und Nigehörn. Die hamburgischen Kolleginnen und Kollegen nehmen alle allgemeinpolizeilichen Auf- gaben im Hamburgischen Wattenmeer wahr. In Kooperation mit der WSP Schleswig- Holstein gewährleisten sie im deutschen Seegebiet östlich der Wesermündung bis hinauf nach Sylt mit ihrem seegehenden Streifenboot eine 24-Stunden-Präsenz. Auch in der WSP-Leitstelle der Küstenländer im Gemeinsamen Lagezentrum See in Cuxhaven ist die WSP ebenfalls durch Hamburger Kollegen vertreten. Aufgrund eines Verwaltungsabkommens zwischen den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg nimmt die WSP neben ihrer Tätigkeit im Hamburger Hafen wasserschutzpolizeiliche Aufgaben auf der Seeschifffahrtsstraße Elbe von Ham- burg bis in die Nordsee wahr. Die grundlegenden Aufgaben des WSPR 4 sind: • Überwachung und Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs • Kontrolle der Schiffssicherheit, der maritimen Umweltvorschriften des Transports von Gefahrgütern im Schiffsverkehr • Ermittlung von Schiffsunfällen • Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten • Durchführung vorbeugender polizeilicher Maßnahmen | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 16
T I T E LT H E M A I M PRESSI O N E N WSPR 4 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 17
T I T E LT H E M A W S P 5 1 – UMWELT- UND VERBRAUCHERSCHU TZD E L I KTE WENN DU ÜBER DAS TIGERFELL STOLPERST, … Der ausgestopfte Tiger wurde im Internet für 5.000 EUR zum Verkauf angeboten. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 18
T I T E LT H E M A … fängt dich WSP 51 auf! Kaum eine Dienststelle bietet so eine Bandbreite, wie die Wasserschutzpolizei 51 - Umwelt- und Verbraucherschutzdelikte. Ausgelau- fene Flüssigkeiten sind der Klassiker. Die Feuerwehr macht‘s weg, die WSP ermittelt. Doch sie haben noch so manche Kuriosität zu bieten. Zunächst ist im Zuge der Pandemie aber die Zuständigkeit bei Tierschutzdelikten in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Stichwort Corona-Welpen, also Hunde, die in Zeiten dieser Pandemie leichtfertig ver- und auch gekauft wur- Solltest du auch etwas in der Art den. Umso erfreulicher, wenn ein Verkäufer vor dem Amtsge- erleben? richt St. Georg wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Tier- aber auch Menschen- Im Tagesdienst ist die WSP 51 unter -65423 oder per Mail an: schutz ist ebenfalls die Kompetenz des zu Jahresbeginn neu zur wsp51@polizei.hamburg.de erreichbar. Dienststelle hinzugekommenen Hundekontrolldienstes. Außerhalb dieser Zeit bitte das Lagezen- trum SP 11 unter -66055 kontaktieren. Als Dickschiff im wahrsten Wortsinn erweisen sich die illegalen Entsorgungswege so manch großer Pötte. Bei der zuweilen un- durchsichtigen Verkaufs-Prozedur auf dem Weg zur Abwrackung finden sich manche „Seelenverkäufer“ auf verschlungenen Pfaden zur „Entsorgung“ auf einem Strand im fernen Osten wieder. Diese Unart wird „Beaching“ genannt. Dabei können Reedereien Millionenbeträge sparen. Aber nicht mit WSP 51! Aktuell kommt so manches „Abstellen“ eines E-Scooters in den Fleeten der Alster der Entsorgung der dicken Pötte gleich. Hier räumt Hamburg nicht nur auf (siehe Seite 31), sondern die WS geht dem nach. Von flauschig bis schuppig. Der WSP kommen einige ausgestopfte Ja was schwimmt denn da? Ein mustergültiger Ölfilm. Tiere unter die Augen. Hier half LBP 8 mit „Libelle“. | Fotos (3): Polizei Hamburg Doch die elf Kolleginnen und 31 Kollegen sind auch bei anderen, nicht alltäglichen Sachverhalten im Einsatz. Z.B. wenn der Apotheker unterm Ladentisch verschreibungs- pflichtige Medikamente verkauft, eine Ärztin „Wundersalben“ anpreist oder der Typ neben dir im Fitnessstudio Testosteron aus der Sporttasche holt. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 19
T I T E LT H E M A Und wenn das nicht wirkt, vielleicht tut es ja Nashorn-Horn. Wie man andernorts glaubt, soll das ja auch in zerkleinerter Form „Manneskräfte“ wecken. Experten schätzen den Kilo-Preis zwi- schen 20.000 und 60.000 US-$ auf dem Schwarzmarkt. Und wer kein geriebenes Nashorn auf der Pizza mag, der beißt dort unter Umständen auf eine Glasscherbe. Solltest du bei dei- nem Lieblingsitaliener darauf stoßen, könnte es sich ebenfalls um ein Delikt für WSP 51 handeln: Stichwort Verbraucherschutz. DESHALB DER TIPP VON DER FACHDIENSTSTELLE FÜR DEN NICHT ALLTÄGLICHEN WAHNSINN: • erst Gefahrenabwehr (oft in Vertretung für die originär zu- ständigen Ämter und Behörden, achtet bitte auf eure EIGEN- SICHERUNG!), die meistens einhergeht mit der… • …Strafverfolgung, die du ganz normal mit dem K 58 unter dem Az. 1 S an WSP 51 einleitest, und zu guter Letzt… • …ProbenProbenProben nehmen und… • …FotosFotosFotos machen. EBENFALLS IM ANGEBOT : Und immer dran denken: Augen auf, nicht nur beim Teppich-Kauf! 5,2 Kilogramm Nashorn-Horn, also mal eben 104.000 bis 312.000 US-Dollar | Nici Müller PÖA 2 Schwarzmarktwert. Das THW unterstützt bei der Bergung von Asbestplatten mit schwerem Kühlmittelkompressoren mit FCKW, die illegal exportiert werden Gerät. sollten. | Fotos (3): Polizei Hamburg HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 20
| Foto: Polizei Hamburg HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 21
T I T E LT H E M A Knotenkunde zum mitmachen Seemannsknoten – nicht nur auf Elbe und Alster von unschätzbarem Nutzen Neben der Wasserschutzpolizei steuert auch die LBP 9 mit Tauchern und „Matrosen“ durch die Hamburger Gewässer. In dem derzeitigen LBP- internen Bootsführerscheinlehrgang haben wir ein waschechtes Knotentalent gefunden. Der Kollege Vincent Herzog (LBP 91) zeigt sein Können in den „step-by-step-Erklärvi- deos“, die sich hinter den QR-Codes verbergen. Vielen Dank an dieser Stelle! Seemännische Knoten und Steke zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch starken Kräften standhalten und sich nach Zweckerfüllung leicht lösen lassen. So manch ein Seebär behauptet, dass sie von genialer Einfachheit seien. Aber über- zeugt Euch selbst. Vielleicht ist der ein oder andere Knoten dabei, der bei euch dienst- lich oder privat zum Einsatz kommen kann. Und jetzt „Butter bei die Fische“ …. viel Spaß bei unserer Knotenkunde. | Katharina Dehn PÖA 2 Acht knoten Dieser Stoppknoten verhindert das unkontrollierte Ausrauschen von Seilen aus einer Öse. Sowohl in der Schifffahrt, als auch beim Klettern im Einsatz. Achterschlaufe Diese besonders sichere Schlaufe eignet sich zum Befestigen von Haken und eignet sich als Absturz- sicherung beim Klettern. Auch bei der Fischerei/ Angelei kommt dieser Knoten als Abschluss einer Reißleine zum Einsatz. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 22
T I T E LT H E M A Kreuzknoten Der wohl bekannteste Seemannsknoten wird verwendet, um zwei gleichstarke Seile miteinan- der zu verbinden. Palstek Einer der ältesten Knoten, den die Menschheit kennt. Es wird eine Schlaufe geknotet, die sich unter Last nicht zuzieht. In der Schifffahrt genutzt, um bspw. einen Poller zu belegen. Im Rettungs- wesen zur Rettung von Personen im Einsatz. Schotstek Mit diesem Knoten verbindet man zwei Seile unterschiedlicher Stärke, er wird in der Fischerei auch zum Knüpfen von Fischernetzen verwendet. | Knoten-Fotos (6): Polizei Hamburg, Hintergrundbild: Erika Wehde/AdobeStock.com Webeleinstek Ein Knoten zur Befestigung eines Seils an einer Stange. Dieser Knoten verklemmt sich auch unter starker Belastung kaum. In der Regel werden Fender mit diesem Knoten an der Reling befestigt. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 23
P EI N RS ORNNA L I E N TE FORSC HUNGSSTELLE LKA BERUFSBILD KRIMINALITÄTS- ANALYTIK | Foto: lassedesignen / AdobeStock.com Das Projekt „Entwicklung Berufsbild Kriminalitätsanalytik“ hat den nächsten Meilenstein gesetzt: Mit dem entwickelten „Modulhandbuch Grundausbil- dungs- und Aufbaumodule Kriminalitätsanalyse“ befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden. In dem modularen Aus- und Fortbildungskonzept spiegeln sich die Erkenntnisse wider, die seit Projektbeginn 2018 zur Entwicklung des ganzen Berufsbildes geführt haben: Der Mensch im Team als Spezialist im Mittelpunkt, seine Methodenkompetenz als Dreh- und Angelpunkt der Kriminalitätsanalyse. Das Handbuch umfasst Grund- und Aufbaumodule. Basis sind elf Module mit unter- schiedlichen Themenschwerpunkten, wie bspw. Werte und Kultur, Kriminologische Grundlagen oder Polizeistrategien und strukturierte Analysetechniken. Standards und Prinzipien, im internationalen Austausch erarbeitet, sorgen für ein gemeinsames Ana- lyseverständnis. Darauf satteln Daten- sowie Toolkenntnisse und – ganz entscheidend für den Analyse-Output – Produktentwicklung und Produktvermittlung auf. Denn beim erfolgreichen und effektiven Analysieren spielt die Relevanz des Produkts für den Auftraggeber eine große Rolle. Die Module sind in unterschiedlichen Lehrveranstaltungsstunden (LVS) zu je 45 Minuten angelegt, in Präsenz, als Webinar und im Selbststudium. Mit dem neuen Berufsbild geht auch ein Kulturwandel einher, hin zu Wissen teilen, Fehler als Lernfelder begreifen, in einem Team mit verschiedenen Expertisen zusammenzuarbeiten und lebenslang zu lernen. Wollt ihr euch ein Bild machen? Schaut euch den Clip im Intranet an oder richtet eure Fragen gerne an lkahhfst13@ polizei.hamburg.de. | Nici Müller PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 24
INTERN GRUNDLAGEN 01 UND MEHRWERT DER KRIMINALITÄTSANALYSE SCHNELLES UND LANGSAMES DENKEN 02 DIE ROLLE VON 03 KRIMINALITÄTS- ANALYSE IN POLIZEIANSÄTZEN 04 KRIMINOLOGISCHE GRUNDLAGEN WERTE UND KULTUR - DATEN UND 05 WIE ZUSAMMENARBEIT ZU BESSEREN ERGEBNISSEN INFORMATIONS- MANAGEMENT 06 FÜHRT 07 TOOLS FÜR ANALYSTEN 08 ANALYSEMETHODEN 09 EFFEKTIVE PRODUKTVERMITTLUNG 10 ANALYSEPRODUKTE 11 HAMBURGER ANALYSEPROZESS, PRINZIPIEN UND MODULBEGLEITENDES STANDARDS ANALYSEPROJEKT P | Grafik: Modulübersicht HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 25
INTERN BETRIEBLICHES GESUNDHEITS M A N AG EM EN T WIE GEHT’S DIR… ALSO MAL EHRLICH? Wenn es etwas Neues auszuprobieren gibt, ertappt man sich mitunter bei auto- matischen Fragen. „Muss das JETZT sein“, „Macht das Arbeit?“ oder „Was bringt MIR das?“, um anschließend mit einem vorschnellen „Auf keinen Fall!“ zu enden. Um es kurz zu machen: Ja, Nein, Gesundheit und „Auf jeden Fall!“ FRAGEN KOSTET NICHTS h e i tsmanagement d Das Betriebliche Gesundheitsmanagement sun | startet eine Befragung zur „Gefährdungs- Ge Pol beurteilung psychischer Belastungen“ izei im dienstlichen Umfeld. Und PÖA darf Betriebliches die Befragung als erste Dienststelle Hamburg ausprobieren. Aha, daher weht der Wind. Das Rubrum klingt erstmal sperrig, doch es geht um nichts Gerin- geres als Deine Gesundheit. Was bedeutet das jetzt für mich als Mitar- beiter im HPJ-Team? HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 26
INTERN IM KERN GEHT ES UM DREI FRAGEN, AARON ANTONOVSKY (1923-1994), • Wie geht´s Dir? israelisch-amerikanischer • Was hemmt, demotiviert oder frustriert Dich? Soziologe • Was fördert, motiviert oder befriedigt Dich? SALUTOGENESE Dahinter steht die Betrachtungsweise des Soziologen Aaron Betrachtung dessen, was den Antonovsky. Er stellte die These auf, dass der Mensch sich Menschen gesund hält permanent zwischen „Sterbenskrank“ und „Topfit“ bewegt. In seiner Betrachtung, der Salutogenese, steht die Gesund-| Foto: Quelle PATHOGENESE heit im Vordergrund. Sie wird als dynamischer Prozess be- Betrachtung dessen, was den schrieben, mit entsprechenden beeinflussenden Faktoren Menschen krank macht (Arbeit, Veranlagung, Freizeitverhalten usw.). Das alles und viel mehr erfahre ich bei der Einführungsveranstaltung zur Beide Konzepte widersprechen Befragung via Skype. So, das reicht mir persönlich erstmal, sich nicht und sind feste Be- genug Hintergrundwissen. standteile der Forschung. Aus der Befragung soll sich ableiten lassen, was gesund hält. In der Praxis soll das zu konkreten Maßnahmen seitens des Dienstherrn führen, vom Betriebssport über Pflichten von Vorgesetzten bis hin zur Arbeitsplatzgestaltung. Soweit hab ich`s verstanden, denke ich. LOS GEHT’S Jetzt zu den Fragen… Diese sind dienststellenspeziell erstellt und nutzen ein Verfahren, das Datensicherheit und Anonymität gewährleistet. Also ehrlich sein… geht auch klar. Ich folge dem Link über HP Sure Click… funktioniert auch. Frage Eins:„Bei der Arbeit bin ich an Arbeitsprozessen von Anfang bis Ende beteiligt...“ mmh. Dann etwas Be- kanntes: Vier Abstufungen von „trifft voll zu“ bis „trifft gar nicht zu“. Interessant, keine neutrale Mitte. „Nici, jetzt musst du dich entscheiden“. Ich klicke mich durch, mein Interesse wächst. Später doch Fragen mit einer neutralen Antwort, ok. KLICK, DU BIST! Nach 15 Minuten konzentrierter und ehrlicher Antwort ist mein Job erstmal erledigt. War ja doch nicht so mühsam. Gut, dass ich die Bögen nicht auch auswerten muss. Das macht unsere Organisationspsychologin Prof Dr. Julia Clasen von AK 41, ich sage Danke dafür. Und wie geht’s weiter? War’s das jetzt? Gibt’s ein Feedback? Und ob! In der Einweisung wurde der weitere Weg skizziert. Aus der Auswertung folgen Workshops, die den Antwortenden die Ergebnisse spiegeln. Und dann sollen Maßnahmen und Veränderungen besprochen werden. Mit mir, wenn ich dazu bereit bin. Oder im Falle Deiner Befragung, wenn DU dazu bereit bist! | Nici Müller PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 27
INTERN POLIZEI 20/20 – HH THIS IS WHERE THE MAGIC HAPPENS Alle wünschen es sich: Das bundeseinheitliche, föderal übergreifende, recher- chefähige und datenschutzkonforme sogenannte Datenhaus. Dieses Ziel der einheitlichen Informationsarchitektur sämtlicher Polizeibehörden ist eine Mammutaufgabe! Im Jahr 2016 wurde dazu der IMK-Beschluss, die „Saarbrücker Agenda“ gefasst. Unter dem Vorsitz des BMI und mit 20 gleich stimmberechtigten Teilnehmern ging es ans Werk. Im Hamburger Programmteam kümmern sich neun Menschen um die Belange der Polizei Hamburg, sieben aus dem Bereich K und SCH sowie zwei Verwaltungskräfte. Der Teufel steckt wie immer im Detail. Hinter der bundeseinheitlichen Harmonisierung der polizeilichen IT-Landschaft versteckt sich für das Hamburger Programmteam die Aufgabe, die Arbeitsabläufe von einem Großteil der Hamburger Polizeibeamtinnen und -beamten zu überarbeiten. Es ist somit ein tiefgreifendes Transformationsprogramm und kein reines IT-Vorhaben. @RTUS ERSETZT COMVOR Langfristig angelegt, nimmt das Programm in Hamburg weiter Fahrt auf. Was mit dem Polizeilichen Informations- und Analyseverbund (PIAV) und dem einheitlichen Fallbearbei- tungssystem (eFBS) begann, setzt sich mit der Ablösung von ComVor fort. Und das aus gutem Grund, denn die Vorgangsbearbeitungssysteme (VBS) wie ComVor bilden DAS zentrale Arbeitsmittel und die primäre Datenquelle für zahlreiche nachgelagerte Systeme. Hier geschieht quasi das Magische. Doch keine Bange, die Veränderungen erfolgen Schritt für Schritt. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 28
INTERN In Deutschland gibt es derzeit 14 VBS bei den 20 Teilnehmern (siehe Infokasten). In den kommenden Jahren wird auf bis zu vier sogenannte interims-VBS reduziert. Aus diesen iVBS erwächst in einem weiteren Schritt EINE einheitliche Vorgangsbearbeitung – bun- desweit. HEUTE ZWISCHENSCHRITT ZIEL Übergangs- anwendungen zur Vereinheitlichung: • iVBS • eFBS • eAMS COMVOR; CRIME; VB; FB; EVB; ... AM; ... Das VBS @rtus ist eines der Systeme, die den Übergang bilden. ABKÜRZUNGEN @rtus wurde von Schleswig-Holstein entwickelt und wird darüber iVBS: hinaus bereits von der Bundespolizei, der Polizei des Deutschen Bun- interims-Vorgangsbearbeitungssystem destages, Bremen und demnächst auch von Sachsen-Anhalt genutzt. eFBS: Weitere, noch unentschlossene Länder können folgen. Frühzeitig einheitliches Fallbearbeitungssystem haben Hamburg und im Rahmen der IT-Kooperation auch Branden- eAMS: burg, Hessen und Thüringen gemeinsam eine Arbeitsgruppe einge- einheitliches Asservatenmanagement- richtet und mögliche ComVor–Nachfolger betrachtet, selbstverständ- system lich nicht nur Facharbeitende aus der IT, sondern auch künftige An- wenderinnen und Anwender. 16 LAND E S - U N D HPJ – Hamburger 3 B UNDE SP OL IZ Polizei Journal E IE N SOWIE Nr.Z KA DAS 5 | 2021 29 MIT TEILNEH MERSPEZIFIS C H EN PROGRA MMORGA NIS ATIONEN
INTERN GU = Generalunternehmer für sog. Integrations- und Transformationsdienstleistungen CCF = Competence Center Fachlichkeit, d.h. Mitarbeitende der Teilnehmer-Behörden, die fachliche Inhalte erarbeiten | Quelle: Polizei 20/20 DIE ENTSCHEIDUNG IST GEFALLEN Als Ergebnis der Betrachtung und einer anschließenden landesinternen Bewertung (durch u.a. die IT-Leitung, das Hamburger Programm, die Führung der Polizei Hamburg, die Ab- teilungsleitung A40 des Amts Öffentliche Sicherheit, Brand und Bevölkerungsschutz sowie den Staatsrat Bernd Krösser) wurde für Hamburg vor einigen Monaten der Wechsel auf @rtus beschlossen. Es ist jetzt die anstehende Aufgabe des Projektes, diesen herausfordernden Wechsel mit vorzubereiten. Der Startschuss für diesen Umstieg über ein iVBS fiel im Oktober 2021, das Etappenziel @rtus ist bis 2025 geplant. Bis zum Gipfel - also der Harmonisierung und Vereinheitlichung - ist es allerdings noch ein langer und steiniger Weg. Doch der erste Riesenschritt ist getan. | Nici Müller PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 30
IM GESPR ÄCH HAMBURG WIRD SAUBER | Grafik: Stadtreinigung Hamburg Öffentliche Flächen, Naturschutzge- den Highlights. Abschließend beendete der biete, Parks und Spielplätze wurden SUP Club Hamburg die Aktion mit einer bei der zehntägigen Aktion der SUP-Müllsammelaktion auf der Alster. Im Stadtreinigung Hamburg (SRH) dem Beisein des Innensenator Andy Grote un- Herbstputz unterzogen. Die Bilanz: terstützte die Polizei Hamburg, indem die 47.000 Freiwillige in 900 Initiativen und Polizeitaucher bei einer Tauchaktion unter 90 Tonnen Müll. anderem einen Tresor, E-Scooter und di- verse andere Gegenstände, wie Einkaufs- Der Umweltsenator Jens Kerstan und wagen aus dem Isebekkanal bergen konn- SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger ten. Während sich die SRH um die umwelt- Siechau starteten die Aktion mit Kindern und fachgerechte Entsorgung des Unrats der „Kita Kaiser-Friedrich-Ufer“. Das Plog- kümmerte, sorgte die Polizei Hamburg für ging Event, bei dem Jogger mit Mülltüten die verfahrenssichernde Asservierung der ausgestattet den Unrat während ihrer polizeilich relevanten Gegenstände. Stadtparkrunde sammelten, gehörte zu | Katharina Dehn PÖA 2 | Foto: Stadtreinigung Hamburg | Foto: Privat Auch die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b der Schule „Auf der Uhlenhorst“ packten mit an. Der 9-jährige Miro entdeckte in der Alster ein Portemonnaie im flachen Wasser. Ein im Bereich des Yachthafens tätiger Arbeiter konnte das Portemonnaie mit einer Schaufel herausfischen und dem Jungen übergeben. Unter freudigem Jubel der Klasse überbrachte Miro es der Klassenlehrerin, die es an den zuständigen Stadtteilpo- lizisten weiterreichte. Der Besitzer konnte ermittelt werden und das Portemonnaie samt Inhalt am nächsten Tag am PK 31 abholen. Im Anschluss begab er sich in Beglei- tung des Stadtteilpolizisten zur Schule, um sich bei der Klasse 4b mit einer Kleinigkeit für ihr Engagement zu bedanken. | Annalena Bartmann LKA 26 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 31
INTERN EINS ATZ AM PK 38 HINGABE, BIS ZUR LETZTEN NAHT Ein Reviereinsatz Mitte September im PK 38 hatte eine kuriose Schadensmel- dung zur Folge, die wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten wollen! „Am…um…erhielt ich den Reviereinsatz: Borgstücken, Gefährdungslage für die Vogelwelt durch in mehreren Bäumen hängende Drachenschnur!“ Als zuständiger Stadtteilpolizist hatte ich bereits mehrfach Einsatzlagen mit in Dra- chenschnüren verfangenen Vögeln, die zum Teil durch Feuerwehrkräfte gerettet wer- den mussten. Da mir bekannt war, dass sich Kollege Ritchi mit Vögeln und auch Säuge- tieren gut auskennt, bat ich diesen, mich bei dem Einsatz zu unterstützen. Am Einsatzort wurden wir von der Anruferin erwartet. Sie teilte uns mit, dass ihr Mann im April verstorben sei und sie keinen weiteren Todesfall in ihrem Umfeld verkraften würde. Bereits im letzten Jahr habe sich ein größerer Greifvogel bei ihr im Garten in einer Drachenschnur verfangen und musste mit großem Aufwand schwer verletzt befreit werden. Ritchi und ich spürten sofort, dass wir genau die richtigen Männer für diesen Einsatz waren. Während wir uns mit der Anruferin dem genauen Einsatzort näherten, wies mich Ritchi auf eine Lachmöwe und einen Wiesenpieper hin, die über uns in der Luft kreisten. Am Ort des Geschehens konnten wir eine Drachenschnur erkennen, die sich in etwa 50 Metern Länge durch mehrere Bäume zog. Das Gelände war stark abschüssig und morastig. Die Schnur befand sich etwa in einer Höhe von 3,5 – 4,5 Metern. Da sich der Wiesenpieper bereits mehrfach gefährlich der Drachenschnur genähert hatte, wussten wir, dass höchste Eile geboten war. | Foto: Privat Zunächst versuchten wir vergeblich mit einer Gartenharke die Drachenschnur zu erreichen. Das Aufstellen einer Leiter war aufgrund des Vogelwelt gerettet Neue Hose angezogen unebenen und stark durchfeuchteten Untergrunds Mit guter Laune geht es weiter nicht möglich. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 32
INTERN Für uns gab es in diesem Moment nur einen Weg, die Gefahr für die Vogelwelt abzu- wenden: Wir entschlossen uns aufgrund unserer artistischen Vorbildung dazu, dass Ritchi mich auf seine Schultern nehmen und ich versuchen würde die Drachenschnur mit der Harke zu erreichen. Zum Eigenschutz trugen wir beide unsere zitronenfarbenen Fahrradhelme. Ich händigte der Anruferin mein Privathandy aus, aktivierte die Kamera und bat sie, die sich anbahnende spektakuläre Rettungsaktion für die Nachwelt zu dokumentieren. Während ich mich mit elfenhafter Geschmeidigkeit auf Ritchis Schultern schwang, äußerte die Anruferin immer wieder, sie würde auf meinem Handy nur sich selber sehen. Sie hatte offensichtlich versehentlich den Selfiemodus ausgelöst. Ritchi stemmte mich in die Höhe und ich versuchte mit der Harke die Drachenschnur zu erreichen. Hierbei fing Ritchi an zu schwanken und ich versuchte mich mit meiner noch freien Hand an ihm festzuhalten. Versehentlich drückte ich ihm hierbei seinen Fahrradhelm ins Gesicht, so dass dieser nichts mehr sehen konnte. Ich versuchte wei- terhin mit der Harke die Schnur zu erreichen, was aufgrund der stark blendenden Sonne und der schwankenden Bewegungen nicht einfach war. Ritchi schienen offensichtlich die Kräfte zu verlassen und wir gerieten erheblich in Rücklage. Um einen Sturz meinerseits zu verhindern, ging Ritchi ruckartig in die Knie. Es gab einen lauten Knall und ich ging davon aus, dass sich bei unserem Rettungsma- növer ein Ast vom Baum gelöst hatte. Erst nachdem ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, bemerkte ich die Ursa- che für den lauten Knall: Ritchi war die Hose im Gesäßbereich vollständig aufgeplatzt. Während die Anruferin erhebliche Mühe hatte, ernst zu bleiben, gelang dies weder der Lachmöwe, geschweige denn mir. Ich hoffe diesen Vorfall verständlich geschildert zu haben und möchte darum bitten, Ritchi seine Diensthose zu ersetzten. Ich bitte hierbei wohlwollend zu berücksichtigen, dass die Anruferin angab, wir hätten ihr ihren Lebensmut zurückgegeben und sie hätte schon lange nicht mehr so gelacht.“ | Hauke Dürr PK 38 The end: Die Drachenschnur konnte durch den waghalsigen Einsatz komplett aus den Bäumen entfernt werden und auch die etwa 800 Selfies der Anruferin wurden bereits vom Handy gelöscht. Wir freuen uns auf neue Abenteuer – zum Wohle der Hamburgerinnen und Hamburger! HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 33
IPM E RGSEOSNPA R LÄICEH N r 2022 tobe 29. Ok 2 8. und er auf unt r t e n v orverk 4 5 Ka 86 - 599 040 42 GESCHICHTE DER POLIZEI-SHOW Der frühere Polizeipräsident und ehemalige Staatsrat Dirk Reimers hat mit einer Aufarbeitung von Unterlagen aus seiner Polizeizeit begonnen. Gestartet ist er mit der historischen Aufarbeitung der Polizei-Show. Im Juni übergab er seinen Text und viele Unterlagen dem Polizeimuseum und dem Veranstal- tungsteam PÖA 2. Die Darstellung führt von den Wurzeln 1920 mit der Gründung der Sportvereinigung Polizei (SVP) und den von ihr organisierten Polizei-Sportfesten über die seit 1960 mit 60.000 Besuchern im Volksparkstadion durchgeführten Sportfeste bis zur ersten Hallensportschau 1969 und der 50. Polizei-Show 2019. Der Text enthält auch polizeiinterne und politische Ereignisse und Medienberichte, die Entwicklung der SVP zu einem Hamburgischen Großverein und den Wechsel der Polizei-Show zum Polizeiverein Hamburg e.V. als Mitveranstalter ab 1991. Die Motorradstaffel und die HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 34
IM GESPR ÄCH Der Museumsleiter Joachim Schulz, Julia Meyer, Dirk Reimers und Werner Jantosch mit einer kleinen Auswahl Reimers‘ Fundstücken zur Polizeishow aus vergangenen Tagen | Foto: Polizei Hamburg „Flying Grandpas“ werden als gefeierte Botschafter der Polizei Hamburg gewürdigt und in einem besonderen Kapitel wird die enge Verbindung zum „Royal Nova Scotia International Tattoo“ in Halifax beschrieben. Weil solche Texte nie abgeschlossen sind, würde sich Dirk Reimers über ergänzende persönliche Erinnerungen und Anekdoten freuen. Diese nimmt das Veranstaltungsteam unter veranstaltungsteam@ polizei.hamburg.de gerne entgegen. Die abschließend aufgeführte Abwägung zur Fortsetzung der Polizei-Show nach der Corona-Pandemie endet mit einem klaren Votum für die Fortsetzung! So sehen es auch alle beteiligten Entscheidungsträger. Dementsprechend können wir an dieser Stelle freudig verkünden, dass die 51. Polizei-Show im kommenden Jahr stattfinden wird und die Karten bereits im Vorverkauf erworben werden können. | Katharina Dehn PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 35
IM GESPR ÄCH POLIZEIVEREIN HAMBURG E.V. SCHECKÜBER- GABE AN VERLETZTEN KOLLEGEN | Foto: Polizei Hamburg Mitte August steht Hamburg – im Rahmen der coronabedingten Möglich- keiten – Kopf: Der FC St. Pauli und der HSV treffen im Lokalderby aufeinander. In Stadionnähe gehen rivalisierende Fangruppen aufeinander los. Mitten dazwischen Kräfte aus dem täglichen Dienst. Am Ausgang zum Wohlers Park stürmt eine flüchtende Personengruppe an Kollege Lukas und seinen Streifenpartnern vorbei. Der 24-Jährige wird umgestoßen und erleidet dabei einen Bizepssehnenabriss. Nach der Operation kann er den Arm inzwischen wieder schmerzfrei bewegen, richtig einsatzfähig ist er aber noch lange nicht. Grund für den Polizeiverein, einmal mehr tätig zu werden. Mitte Oktober übergab Vereinsvorsitzernder Werner Jantosch Lukas einen Scheck, der hoffentlich zu Ge- nesung beiträgt. Auch wir wünschen: Weiterhin gute Besserung! | Julia Krahmer PÖA 2 BELOBIGUNG 2032 KANN KOMMEN Das PK 11 freute sich über die tatkräftige Unterstützung zweier 6-Jähriger, die sich mit Hinweisen zu einem Drogendealer mutig an die Polizei wandten. Die Zwillinge konnten eine Beschreibung zu der flüchtigen Person abgeben, die auf dem Hansaplatz Drogen ver- kaufte. Im Anschluss an ihre couragierte Tat wurden die Brüder von der Wache in St. Georg zu einer Besichtigungstour eingeladen und sprechen seitdem von einem unvergesslichen Erlebnis. Der Berufs- wunsch der Jungen scheint indiskutabel − bei derartigen Hobbyde- tektiven muss sich die Polizei Hamburg keine Sorgen um ihren Nach- wuchs machen! Früh übt sich wer was werden will. Hier inspizieren die Hobbydetektive | Annalena Bartmann LKA 26 eine Zelle. | Foto: Privat HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 36
INTERN Anker los zur letzten Fahrt. | Foto: Privat MARINEKUTTERREGATTA AUFHÖREN, WENN´S AM SCHÖNSTEN IST Seit mehr als 130 Jahren ist die Marinekutterregatta fester Bestandteil der Kieler Woche. Die letzten 40 Jahre mit dabei und immer ganz weit vorn: ein Team aus (ehemaligen) Hamburger Polizeibeamten. Ende September kämpften die Männer bei ihren Wettfahrten auf der Innenförde einmal mehr um den Sieg. Bevor es so richtig losging, bekamen die sportlichen Herren bereits inoffiziell Silber für den zweitlängsten Teamnamen „RegattaerprobteSeesegelndeHam- burgexPolizisten“. Aber Ex-Polizisten? Nicht ganz: Stefan Siegmeyer, mit 56 Jahren Jungspund der Crew, ist im Jubiläumsjahr der letzte aktive Polizeibeamte. „Aus Kolle- gen sind wir über die Jahrzehnte zu einem engen Team zusammengewachsen, bei dem jeder Handgriff blind gesessen hat. Gemeinsam diese Regatta zu segeln ist im- mer ein riesen Erlebnis!“ Gewesen. Denn mit der 40. Teilnahme stach das Team nun zum letzten Mal in See. Das älteste Crewmitglied ist immerhin mittlerweile 73 Jahre alt und genießt den Ex- Polizisten-Status bereits einige Jahre. Insgesamt gingen 18 Teams an den Start, die regattaerprobten Udels belegten am Ende einen guten 4. Platz. | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 37
INTERN PERS 22 INFORMIERT ZUKUNFT GESTALTEN. JETZT! In den kommenden Tagen geht die neue Stellenausschreibung für den Masterstudien- gang im IntraPol online. Den passenden Input dazu gibt´s in mehreren Informationsver- anstaltungen. Und dann heißt es: In zwei Schritten zur neuen Herausforderung! Im Dezember findet der eignungsdiagnostische Test an der Akade- Informationsveranstaltungen mie statt. Im zweiten Prüfungsteil wartet ein Assessmentcenter auf die Teilnehmenden. Hier haben Mitarbeitende des Personal- 25. Oktober amtes ein Programm aus Fallstudien, halbstrukturierten Interviews und Rollenspielen für die angehenden Nachwuchskräfte vorbereitet. (Präsenzveranstaltung) und am 27. Oktober Auswahlverfahren erfolgreich abgeschlossen? Glückwunsch! In (via Skype) enger Abstimmung mit den Organisationseinheiten wird nun der jeweilige „Rucksack“ gepackt um gut vorbereitet ins Studium star- ten zu können. Ihr habt noch Fragen? PERS 22 die Antworten! | Julia Krahmer PÖA 2 NEWS +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ NEWSTICKER +++ 1. Maren Stein verstärkt das Team von TICKER StratPE. 2. Die Spendenaktion „Rettungsring“ des „Michel“ erbrachte auch mit Hilfe der Polizei 820.000 EUR. 3. Prof. Dr. Rock von der AK tritt in seinem Nebenamt eine neue Tätigkeit am BGH an, unberührt davon bleibt seine Lehrtätigkeit an der AK. HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 38
A K -T U E L L | Fotos (2): Polizei Hamburg PREISVERGABE PREIS FÜR GUTE LEHRE Im Rahmen der feierlichen Veranstaltung zur Bachelorverlei- NICE 2 KNOW hung wurde erstmalig der „Preis für gute Lehre“ an der AK Im September wurden im Beisein von verliehen. Der Lehrpreis wurde auf Initiative der Studieren- Polizeivizepräsident Morten Struve 102 den vom Fachschaftsrat zum ersten Mal ausgeschrieben, um Beamtinnen und Beamten der Schutz- erstklassige Lehrkräfte und deren Unterrichts- und Lehrme- polizei, 7 der Wasserschutzpolizei und 26 der Kriminalpolizei der Bachelorgrad thoden zu würdigen. der Akademie der Polizei verliehen. In der Mensa des PAZ konnten außerdem Angehörige mitfeiern. Wir gratulieren! Wolfgang Rößler, Dozent für Verkehrslehre, setzte sich gegen die Konkurrenz im Kollegium durch. Er punktete in den drei Kategorien Und es geht weiter: Gleich am näch- Vermittlung der Lehrinhalte, Lehrstruktur und Lernklima. sten Tag wurden 116 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt. Herzlich willkommen und viel Spaß und Erfolg! Die Bewertungsbögen hierzu wurden in einem transparenten Verfahren ausgezählt. Zur Teilnahme waren sämtliche Studieren- den der AK aufgerufen. Mona Schmidt, studentische Vertreterin im Fachbereichsrat und Mitglied im Fachschaftsrat, freute sich über die gute Beteiligung. Die Jury, bestehend aus drei Studierenden, dem Dekan der Hoch- schule, Prof. Eike Richter, sowie Achim Brenner, Vertreter des Vereins „Freunde für Hochschule e.V.“ überreichte Wolfgang Röß- ler die Auszeichnung in Form einer kleinen Statuette. Der Polizei- hauptkommissar freute sich sichtlich über die Auszeichnung. | Julia Krahmer PÖA 2 HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 39
I M B I L D ben ma l e ... nur kurz! WIE IST DAS POLIZISTIN ZU SEIN? Der prominente YouTuber Leeroy befragt auf seinem Kanal regelmäßig Personen aus allen möglichen Lebensbereichen zu ihrem Beruf oder Alltag. Für eine seiner neuesten Folgen traf Leeroy sich mit unsere Kollegin Juliette Meyer. Die Polizeikommissarin gewährt nicht nur einen Einblick in ihren Dienststellenalltag am PK 15, sondern auch in ihre Gedanken über unseren Beruf. Auf dem YouTube Kanal „Leroy will’s wissen!“ findet ihr das vollständige Interview. NEUE AN BOARD ONBOARDING Die Mannschaft des HPJ ist wieder komplett. Seit Ende Im Oktober stieß Daniel Steinlandt als Strate- September haut Katharina Dehn fleißig in die Tasten und gischer Leiter IT zu ITL Norbert Ziebarth: ist gewillt Euch mit einer frischen Brise voller Infos, Fakten und Neuigkeiten zu versorgen. Die neue Doppelspitze unserer IT. Was ist „Onboarding“, wieso hat das nichts mit der Wasserschutzpolizei zu tun und was macht ein Strategischer Leiter? | Grafik: Kristian Fehrmann, PÖA 2 Mehr dazu im nächsten Heft. Bild: Privat HPJ – Hamburger Polizei Journal Nr. 5 | 2021 40
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