Amtsberichte 2020 des Gemeinderates - Gemeinde Münsterlingen

 
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Amtsberichte 2020
        des Gemeinderates
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Münsterlingen

Wir freuen uns, Ihnen mit den vorliegenden Amtsberichten einen interessanten Überblick über die Arbeit des Gemeinde-
rats zu geben. Lassen Sie sich von der Vielfalt unserer Aufgaben überraschen. Und wenn am Schluss noch Fragen offen
bleiben, dürfen Sie uns gerne kontaktieren.
Aus Kosten- und Logistikgründen wird pro Haushalt ein Exemplar der Amtsberichte verschickt. Wünschen Sie ein weiteres
Exemplar, stellen wir Ihnen dieses auf Anfrage gerne zu.
Die Amtsberichte werden von den jeweiligen Ressortleitern selbstständig verfasst. Wurden Aufgabengebiete durch ein an-
deres Behördenmitglied bearbeitet, sind diese im Bericht entsprechend gekennzeichnet.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Durchblättern, Lesen und Studieren unserer Amtsberichte!

                         I. Gemeindepräsidium, Allgemeine Verwaltung, Finanzen und Werke
                         René Walther, Gemeindepräsident, Landschlacht

                          Gemeindepräsidium
                          Das zweite Jahr der Legislatur startete vielversprechend. An der Fasnacht in Immenstaad wurde
                          noch kräftig über das Virus aus Asien gelacht und gewitzelt. Ab März blieb dem einen oder ande-
                          ren das Lachen im Hals stecken. Mit dem Ausbruch der Pandemie im März 2020 begann eine
                          Phase mit vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. Diese bestanden darin, abzuschätzen,
                          welche Auswirkungen die Ereignisse auf das laufende und kommende Geschäftsjahr haben werden.
                          Zudem beeinflussten die sich immer wieder ändernden Rahmenbedingungen (Schutzmassnahmen)
                          den laufenden Geschäftsbetrieb sowie die Projektarbeiten. Sitzungen und Veranstaltungen mussten
                          geplant, verschoben und umorganisiert werden. Entgegen einzelner Ansichten, dass der Lock-
down die Arbeitsbelastung auf der Gemeinde reduziert habe, mussten zusätzliche Aufgaben und Probleme gelöst werden.
Dem Gemeinderat war es ein Anliegen, trotz teilweisem Stillstand, die Projekte und Arbeiten weiter voranzutreiben und die
Jahresziele umzusetzen. Gerade in Zeiten der Unsicherheit, Einschränkungen und den damit verbundenen möglichen
wirtschaftlichen Folgen, ist es eine zentrale Aufgabe der öffentlichen Hand, Impulse zu setzen.

Spürbar waren für die Gemeinde die gesellschaftlichen Reaktionen auf die Pandemie. Die Menschen waren öfter zu Hause
und mussten bzw. konnten ihre Zeit anders nutzen. Die Anzahl Kontakte mit der Gemeinde stiegen, wenn auch nicht physisch.
Die überregionale und internationale Mobilität nahm deutlich ab. Das Freizeitverhalten passte sich den Rahmenbedingungen
an. So waren beispielsweise die Bootsfahrschulen in der Region völlig ausgebucht und der Occasionsmarkt bei Booten ge-
fragt wie schon lange nicht mehr. Die Badeplätze waren über eine längere Periode stärker belegt als sonst. Und bekannter-
weise mussten mehr Todesfälle als gewöhnlich verzeichnet werden. Zahlreiche Anlässe und Veranstaltungen in Kultur-,
Freizeit- und Gemeindeleben konnten nicht im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Auch uns fehlen die Kontakte mit
den Bürgern.

Die Gemeinde hat in den letzten Jahren einiges in Sachen Verwaltungsprozessen und Verwaltungsinfrastruktur unternommen.
Das Verwaltungsteam konnte sich deshalb relativ rasch an die neuen, speziellen Bedingungen anpassen und bewies die
notwendige Flexibilität. Dennoch wird der Prozess zur Optimierung der Kommunikation mit Hilfe moderner Arbeitsmittel
und Arbeitstechniken auch im 2021 eine wichtige Aufgabe sein. Schutzmassnahmen sollen die Arbeit der Verwaltung und
der Behörden nicht ausbremsen können.

Auch die noch so guten Kommunikationsmittel können jedoch die Mitarbeiter nicht ersetzen. Deshalb an dieser Stelle einen
grossen Dank an unsere Verwaltungsmitarbeiter für die Flexibilität und Bereitschaft, die Schutzkonzepte mitzutragen.
Als Gemeindepräsident war ich im vergangenen Jahr vor allem in Sachen Planung, Erhalten der Kommunikationsstränge,
Vorantreiben von Projekten, Schlichten von Konflikten und positivem Vorangehen gefragt.

Allgemeine Verwaltung
Personell und strukturell war das vergangene Geschäftsjahr grundsätzlich unspektakulär. Es waren insbesondere die
durch die Pandemie erzeugten Rahmenbedingungen, welche das Jahr zu einem speziellen Jahr gemacht haben. Dennoch
gibt es auch neben dem Dauerthema Corona erwähnenswerte Themen.

Friedhof- und Bestattungswesen
Ab dem 1. Januar 2020 liegt die Verantwortung für die Friedhöfe in der Hand der Gemeinde. Zusammen mit den Kirchge-
meinden wurde eine Friedhofskommission gegründet. Diese hat ihre Arbeit aufgenommen und viele Fragen und Aufgaben
im vergangenen Jahr geklärt und erledigt. Die involvierten Personen (Gemeindeschreiberin und Ressortleiter) leisteten einen
speziellen Effort.

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Finanzen
Im Bereich der Finanzen wurden wiederum verschiedene Prozesse analysiert und optimiert. Dies mit dem Ziel, Verwal-
tungsprozesse zu vereinfachen und Fehlerquellen zu verringern. Das neu eingeführte Belegscanning und die automatisierte
Kreditorenvisierung ermöglichen einen papierlosen Arbeitsprozess beim Bearbeiten der Kreditoren. Rechnungs- und Zah-
lungsfreigaben erfolgen durch einen digitalisierten Prozess. In diesen Prozessen abgebildet ist eine entsprechende Kom-
petenzregelung für die Kreditorenvisierung.

Im Laufe des Jahres wurden Vorbereitungsarbeiten für das neue Lohnprogramm getroffen, welches ab 1. Januar 2021 um-
gesetzt wird. Durch die Kooperation von Abraxas mit Abacus gelang es, die Lohnapplikation in die bestehende Finanzsoft-
ware zu integrieren und somit auch die Lohnverwaltung zu vereinfachen und zu verbessern.

Schon seit längerem macht sich der Gemeinderat Gedanken über eine verbesserte Struktur der Gemeinderechnung in Bezug
auf die Eigenwirtschaftsbetriebe (Werke). Das Projekt Hafen verstärkte die Diskussionen. Heute sind die Eigenwirtschafts-
betriebe mit dem Steuerhaushalt verflochten. Dies ist bezüglich Kennzahlen und Übersichtlichkeit nicht optimal. Es ist mit-
telfristig das Ziel, die beiden Bereiche in der Darstellung zu trennen. Auch die Finanzen des neuen Hafens sollen strukturell
nicht in die Rechnung des Steuerhaushaltes integriert werden. Verschiedene Möglichkeiten wurden geprüft und Ende Jahr
der Auftrag für die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes erteilt.

Der Budget- und Rechnungsprozess wird laufend optimiert. Um die Datengrundlagen im Bereich der Investitionsrechnung
und Anlagenbuchhaltung zu verbessern, wurden diese inhaltlich überarbeitet und optimiert. Dadurch werden die Entschei-
dungsprozesse bezüglich Investitionen und Abschreibungen weiter verbessert.

Der Kindertreff Münsterlingen wurde von der Schulgemeinde und der Politischen Gemeinde initiiert und gründet auf ent-
sprechenden Leistungsvereinbarungen. Beide Behörden haben daher ein Interesse an der nachhaltigen finanziellen Führung
des Vereins. Der Kindertreff ist gewachsen und hat sich zu einem kleinen Betrieb entwickelt. Der Vorstand und die Ge-
meinde haben daher den Bereich Finanzen überprüft und beschlossen, diesen neu zu organisieren. Neu führt die Leitung
des Kindertreffs die Betriebsbuchhaltung und die Abteilung Finanzen der Gemeinde die Finanzbuchhaltung. Zentrales In-
strument in diesem Prozess ist eine neu angeschaffte Software, welche die Prozesse der beiden Bereiche automatisiert
und vereinfacht.

Werke
Administration Werke – Zählerfernauslesung
Die Zählerfernauslesung hat sich in den letzten Jahren etabliert. Auch in diesem Bereich entwickelt sich die Technik weiter
und die Prozesse können optimiert werden. Im vergangenen Jahr wurde der Prozess zur Auswechslung von Zählern (System-
integration und Datenmigration) automatisiert und verbessert. So können bei der Auswechslung von Zählern Zeit einge-
spart und Fehlerquellen reduziert werden. Das Projekt lief unter der Führung der Leitung Finanzen.

Werkreglemente
Der Gemeinderat sah in der Strategieplanung die Überarbeitung der Werkreglemente für das Wasser- und Gaswerk vor.
Die bestehenden Reglemente sind schon mehr als 20 Jahre alt und decken die aktuellen technischen und organisatorischen
Rahmenbedingungen nicht mehr ab. Dazu wurde im Frühjahr unter der Leitung des Gemeindepräsidenten ein Projekt ge-
startet. Wegen der Corona-Krise mussten die Projektbesprechungen per Videokonferenz erfolgen. Die Regelwerke sind
inhaltlich erarbeitet und werden zu Beginn des neuen Geschäftsjahres redaktionell bereinigt. Zur Abstimmung werden die
Reglemente voraussichtlich im 2021 den Stimmbürgern vorgelegt.

Richtlinie Werkkommission
Im Zuge des Wechsels des EW-Betreibers gab es auch Änderungen in den Organisationstrukturen der Werkkommission.
Daher wurde die Richtlinie (Organisationsreglement) für die Werkkommission aktualisiert und vom Gemeinderat in Kraft
gesetzt.

Zielsetzung Tarife Werke
Grundsätzlich ist die Zielsetzung bei den Tarifen der Werke das Austarieren des Eigenkapitals. Die Tarife sind so berechnet,
dass das Eigenkapital des Gaswerkes, des EW-Netzbetriebs und des Abwasserwerkes auf ein übliches Mass reduziert
und die Eigenkapitalien im Wasser und dem EW-Energiehandel erhöht werden. Dies erfolgt in langsamen Schritten über
die nächsten fünf Jahre.

Gas
Im Bereich der Gasversorgung stehen seit längerem Veränderungen bezüglich der Gasmarktliberalisierung an. Netz und
Energie müssen bezüglich Kalkulation und Abrechnung getrennt werden. Gewisse Kunden erhalten die Möglichkeit, das
Gas am freien Markt einzukaufen. Die veränderten Rahmenbedingungen machen die Preise sehr volatil. Daher hat der

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Gemeinderat beschlossen, die Tarife vierteljährlich zu prüfen und entsprechend dem Markt anzupassen. Zum Jahresende
wurde die Thematik Grosskunden im Zweckverband genauer beleuchtet. Zu Beginn des Jahres 2021 müssen die Vertrags-
verhältnisse mit diesen geklärt und neu geregelt werden.

Elektrizitätswerk
Der Entscheid, den EW-Betreiber zu wechseln, löste ein entsprechendes Projekt aus. In der zweiten Jahreshälfte wurde
die Übergabe in einem Projekt vorbereitet. Schnittstellen mussten definiert und geklärt, Daten und Informationen übertragen
werden. Der Prozess wurde durch den Gemeindepräsidenten und die Leitung Finanzen begleitet.

Im Hinblick auf den Wechsel wurden auch die Kalkulationsgrundlagen für die Tarife überprüft. Insbesondere wurden die
Grundlagen der Finanz- und Betriebsbuchhaltung abgeglichen. Dies hat dazu geführt, dass die Tarife im Netzbereich leicht
gesunken und im Energiehandel leicht gestiegen sind. In der Summe ergab sich eine marginale Reduktion.

Wasser
Anfang des Jahres gab der Wasserzweckverband Region Kreuzlingen bekannt, dass der Wasserpreis infolge der an-
stehenden Sanierung des Seewasserwerkes von 0.56 CHF auf 1 CHF je Kubikmeter erhöht werden müsse. Die Werk-
kommission bzw. der Gemeinderat haben dies so in die Tarifberechnung einfliessen lassen. Eine Bezirksgemeinde hat
beim Preisüberwacher Beschwerde eingereicht. Die Preiserhöhung ist zurzeit sistiert. Die Tarife des Wasserwerks Münster-
lingen werden daher nicht erhöht.

Abwasser
Die Erweiterung und der Umbau der Abwasserreinigungsanlage konnten abgeschlossen werden. Somit ist die Anlage auf
dem neusten Stand. Die Gemeinden im Zweckverbandsgebiet erneuern zurzeit ihre Generelle Entwässerungsplanung
(GEP). Die Grundlagen und Ergebnisse konnten Ende Jahr zur Kenntnis genommen werden. Im Frühjahr 2021 wird das
Projekt abgeschlossen sein. Dann liegen den Gemeinden umfangreiche Grundlagen für die Unterhaltsplanung der nächsten
Jahre vor.

                         II. Kultur und Freizeit
                         Dario Zimmermann, Gemeinderat, Scherzingen

                        Generelle Situation Corona
                        Aufgrund der aktuellen Situation rund um das Coronavirus leidet natürlich auch das kulturelle und
                        gesellschaftliche Leben stark. Der Gemeinderat hat im Jahr 2020 punktuell Vereine unterstützt,
                        die wegen der Corona-Massnahmen Mehrausgaben oder Mindereinnahmen hatten. Es ist dem
                        Gemeinderat ein Anliegen, dass das gesellschaftliche Leben nach der Pandemie schnellstmög-
                        lich wieder in Gang kommt und die Gemeinde dabei als unterstützende Stelle agiert. Es ist zu hoffen,
                        dass wir alle wieder unseren geliebten Hobbys nachgehen können, in den Vereinen unserer Ge-
                        meinde wieder reger Betrieb herrscht und bald wieder an einem Anlass der Gemeinde zusammen
                        angestossen werden kann. Der Gemeinderat hat mit den beiden Geschenk-Aktionen am 1. August
und über die Festtage eine alternative Möglichkeit geschaffen, um sich bei Ihnen für Ihr Vertrauen und die Zusammenar-
beit zu bedanken. Diese beiden Aktionen sollen die gesellschaftlichen Anlässe jedoch keinesfalls ersetzen und sobald
Anlässe im gewohnten Rahmen wieder möglich sein werden, wird die Gemeinde Münsterlingen auch gerne wieder zum
persönlichen Treffen und zu gesellschaftlichen Anlässen einladen.

Neujahrsempfang und Neuzuzügerapéro, 12. Januar 2020
Am Sonntag, 12. Januar 2020, als die Corona-Pandemie für uns noch in weiter Ferne und unrealistisch erschien, fand in
der Bächlihalle in Scherzingen der Neujahrsapéro der Gemeinde Münsterlingen statt. Nach einer musikalischen Begrüs-
sung durch die Musikgesellschaft Scherzingen wandte sich Gemeinderat Dario Zimmermann an die Anwesenden und
wünschte allen viele schöne Augenblicke, Erfolg und Gesundheit im neuen Jahr 2020. In seinem Neujahrsgruss lobte er
die Rolle des neuen Jahres in der Gesellschaft als Moment der Selbstreflexion und der Distanz zum Alltag und wünschte
sich auch unter dem Jahr mehr solche Momente. Dann wurde es nochmals musikalisch, die Musikgesellschaft sorgte mit
ihrem Neujahrskonzert für kunstvolle Töne. Nach einer Pause und der Möglichkeit zur Verpflegung am reichhaltigen
Kuchenbuffet, dankenswerterweise organisiert durch den gemeinnützigen Frauenverein Münsterlingen, wurde in den zweiten
Teil des Nachmittags mit dem sehr spannenden Vortrag von Para-Cycling Athletin Sandra Stöckli gestartet. Stöckli legte
auf sehr eindrückliche Weise ihren Trainingsalltag und -aufwand, die Grösse ihres Teams und die Wahrnehmung ihres
Sports in der Gesellschaft dar. Auch die Möglichkeit zum Fragenstellen wurde von den Besucherinnen und Besuchern rege
genutzt und natürlich durfte auch ein Autogramm der paralympischen Athletin nicht fehlen.

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Sanierung und Erweiterung Fussballplatz Hafenfeld (Gemeindepräsident)
Das Projekt Sanierung und Erweiterung Fussballplatz Hafenfeld konnte
wie geplant abgewickelt werden. Die Arbeiten verzögerten sich im Som-
mer aufgrund der Witterung etwas, dennoch konnte am Ende der Ter-
minplan eingehalten und der Platz am 18.09.2021 eingeweiht und dem
Spielbetrieb übergeben werden. Die Abschlusssitzung des Projekt-
teams hat stattgefunden und das Projektteam wurde aufgelöst. Zurzeit
wird die Schlussabrechnung erstellt. Aufgrund dieser können die Sport-
Toto- und Fussballclubbeiträge abgerechnet werden. Der Projektkredit
wurde nicht ganz ausgeschöpft. Somit konnten auch die finanziellen Zie-
le erreicht werden. Die Genehmigung der Kreditabrechnung ist an der
Gemeindeversammlung vom November 2021 vorgesehen.

Nutzungsvereinbarung FC Münsterlingen
Mit dem Abschluss der Sanierung und Erweiterung des Fussballplatzes Hafenfeld wurde eine Leistungs- und Nutzungs-
vereinbarung zwischen der Gemeinde Münsterlingen und dem FC Münsterlingen erarbeitet, welche die Kompetenzen und
Verantwortlichkeiten in Bezug auf die Nutzung und den Unterhalt der Sportanlage Hafenfeld regelt. Bis anhin bestand das
Verhältnis ohne vertragliche Grundlage, was dazu führte, dass der Unterhaltsbeitrag, welchen die Gemeinde dem FC
Münsterlingen bezahlte, von Jahr zu Jahr variierte, was beidseitig zu einer erschwerten Planung führte. Als Kernelement
dient eine neu geschaffene Sportplatzkommission, die dem Gemeinderat Münsterlingen empfehlend zur Seite steht. Die
Sportplatzkommission setzt sich mit Erich Brunner und Stefan Egger, sowie Andreas Sigrist und Philipp Egli aus je zwei
Gemeindevertretern und zwei Vertretern des Fussballclubs zusammen.

Durch die Leistungs- und Nutzungsvereinbarung tritt der FC Münsterlingen neu als Mieter der Sportanlage Hafenfeld auf.
Die dafür verwendeten Mittel aus der Sportförderung (20ʼ000 – 30ʼ000 CHF) und die Miete des FC Münsterlingen (5ʼ000 –
10ʼ000 CHF) werden von der Sportplatzkommission an den Gemeinderat zur Beitragssprechung vorgeschlagen. Durch die
neu geschaffene Sportplatzkommission soll die Gemeinde Münsterlingen besser in die Unterhaltsplanung miteingebunden
und der Austausch zwischen der Gemeinde und dem Fussballclub intensiviert werden. Die volle Kostentransparenz liegt
dabei bei der Gemeinde, da die Unterhaltskosten neu über die Gemeinde abgerechnet werden. Werden der budgetierte
Unterhaltsbeitrag und die Miete des FC Münsterlingen in einem Jahr nicht vollumfänglich für den Unterhalt genutzt, fliessen
diese auf ein Bilanzkonto, welches für grössere, unregelmässige oder ungeplante Unterhaltsarbeiten genutzt werden kann.

Die Leistungs- und Nutzungsvereinbarung deckt sich mit der bisherigen Arbeitsweise der Gemeinde Münsterlingen. So
wird der Unterhalt von anderen Infrastrukturen wie den Friedhöfen und dem Bojenfeld mit ähnlichen Modellen gelöst. Als
Vorbereitung auf die Erstellung der Leistungs- und Nutzungsvereinbarung wurde zudem eine Situationsanalyse erstellt,
wie der Unterhalt von Fussballanlagen in anderen Gemeinden geregelt wird. Die Analyse zeigte auf, dass die Thematik in
anderen Gemeinden (z.B. Tägerwilen und Neukirch) vergleichbar gehandhabt wird. Andere Gemeinden (z.B. Berg und
Eschlikon) bezahlen jährlich einen Pauschalbetrag an den Fussballclub, wobei dies den Nachteil hat, dass nur erschwert
eine volle Kostentransparenz über den Unterhalt hergestellt werden kann.

Bootsstationierung 2020 – Hafen (Gemeindepräsident)
Seit dem Herbst 2017 arbeitet der Gemeinderat an einer Vorlage für den Bau eines neuen Hafens. Eine Arbeitsgruppe mit
Fachplanern erarbeitete eine Machbarkeitsstudie bzw. ein Vorprojekt. Dieses diente als Grundlage für eine erste öffentliche
Information am 3. September 2019. Aufgrund der Rückmeldungen erarbeiteten das Projektteam und der Gemeinderat eine
Abstimmungsvorlage für den Kredit eines Hafenneubaus. Ursprünglich war die Urnenabstimmung darüber im Mai geplant.
Aufgrund der Pandemie wurde die Abstimmung auf den 27. September 2020 angesetzt.

Die Stimmbürger stimmten mit 53,5% bei einer ungewöhnlich hohen Stimmbeteiligung von über 60% zu. Damit fand ein
bald 30 Jahre dauerndes Thema einen positiven Zwischenentscheid. Der Gemeinderat bereitet nun den aktuellen Projekt-
start vor. Im Frühjahr 2021 sollen die Grundlagen (Konzession, Gestaltungskonzept und Honorarausschreibung) vorliegen,
so dass die Arbeiten ausgeschrieben werden können. Gegen das Konzessionsgesuch sind zwei Einsprachen von Privaten
eingegangen. Je nach Verfahrensablauf ist der Baustart ab Herbst 2021 denkbar.

Neuorganisation Tourismus DMO
Mit dem DMO-Projekt (Destinationsmanagement-Organisation) von Thurgau Tourismus ist der Verein Kreuzlingen Tourismus
per Januar 2021 aufgelöst und die Geschäftsstelle als regionale Infostelle in Thurgau Tourismus integriert worden. Im Zuge
dieser Umstrukturierung hat der Gemeinderat eine entsprechende Leistungsvereinbarung mit Thurgau Tourismus zur Un-
terstützung der regionalen Infostellen in Kreuzlingen zugestimmt. Da die Gemeinde Münsterlingen bisher Mitglied von
Kreuzlingen Tourismus war, besteht für die Gemeinde Münsterlingen aufgrund der Umstrukturierung nur ein geringfügiger
Mehraufwand von 35 CHF.

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Zurzeit ist noch offen, in welchem Rahmen die Zusammenarbeit zwischen der Sonnenecke Bodensee und Thurgau Tou-
rismus geschieht. Grundsätzlich möchte die Sonnenecke als alleinstehende Marke bestehen bleiben und sich in die DMO-
Organisation eingliedern. Wie dies im Detail jedoch aussieht, ist noch unklar. Gespräche dazu sind zwischen der Sonnen-
ecke Bodensee und Thurgau Tourismus im Gange. Der Gemeinderat Münsterlingen erachtet die Sonnenecke Bodensee
als geeignetes Mittel um den lokalen Tourismus zu unterstützen, daher befürwortet auch er das Weiterbestehen der Son-
nenecke Bodensee als eigenständige Marke.

Beziehungen über den See / Seegfrörni-Jubiläum
Bekanntlich pflegt die Gemeinde Partnerschaften zu den Gemeinden Hagnau, Stetten und Immenstaad (zusammen mit
Güttingen und Altnau). Ein Treffen unter den Bürgermeistern bzw. Gemeindepräsidenten zur Besprechung möglicher Akti-
onen zur Förderung und Vertiefung der Partnerschaften war im 2020 geplant. Drei Terminfindungsrunden haben zu keinem
Ergebnis geführt. Die Pandemie machte ein Treffen unmöglich. Dies soll im 2021, wenn möglich, nachgeholt werden.

Bereits in zwei Jahren jährt sich das historische Ereignis der Seegfrörni zum sechzigsten Mal. Dieses Ereignis und die aus
der Seegfrörni entstandenen Beziehungen über den See sollen hinsichtlich des Jubiläums wieder vermehrt zur Sprache
gebracht und gepflegt werden. So wäre für den Neujahrsapéro im Jahr 2021 das Prinzenpaar der Immenstaader Hen-
nenschlitter eingeladen gewesen, um über die Fasnachtskultur zu berichten. Dieser Einladung kann dann hoffentlich im
nächsten Jahr nachgegangen werden, wenn grenzüberschreitende Reisen und gesellige Veranstaltungen hoffentlich wieder
unbedenklich durchgeführt werden können. Entsprechende weitere Aktionen sind noch in Planung.

Unterstützungsprojekt im Inland
Im Jahr 2020 hat die Gemeinde Münsterlingen ein Hilfsprojekt im Rahmen einer Wiederinstandsetzung einer Trockenmauer
in Soazza, Misox GR, unterstützt. Das Unterstützungsprojekt wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Umwelteinsatz re-
alisiert. Die Stiftung Umwelteinsatz baut und renoviert Trockenmauern in Regionen, in denen dies ansonsten aus Kosten-
gründen nicht möglich wäre. Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde Münsterlingen konnte für die Fondazione
Paesaggio Mont Grand in Soazza GR eine Trockenmauer saniert werden. Zehn Freiwillige bauten unter Anleitung eines
Baustellenleiters der Stiftung Umwelteinsatz eine Woche lang an der Trockenmauer und sanierten insgesamt 12 m2 Stütz-
mauer. Die Gemeinde Münsterlingen möchte die Unterstützung auch im Jahr 2021 aufrechterhalten, wofür ein Betrag über
5ʼ000 CHF vorgesehen ist.

Vereinsumfrage
Im Zuge der Präsidentenkonferenz wurde im vergangenen Jahr eine kleine Umfrage unter den Münsterlingern Vereinen
durchgeführt, wie sie ihr Verhältnis zur Gemeinde sehen und wo die vereinsspezifischen Probleme liegen. Die Zusammen-
arbeit beschrieben alle Vereine als gut bis sehr gut. Ein Problem, mit welchem viele Vereine konfrontiert sind, ist das Ge-
winnen von neuen Mitgliedern bzw. das Halten der bisherigen Mitglieder, da Vereine aufgrund des gesellschaftlichen Wandels
nur noch als eine Option unter vielen angesehen werden. Der Gemeinderat ist weiterhin bestrebt, das Vereinsleben zu un-
terstützen und diesem Trend, wo dies möglich ist, entgegenzuwirken.

                         III. Öffentliche Sicherheit
                         Jürgen Häberli, Vize-Gemeindepräsident, Landschlacht

                         Feuerschutz
                         Im Berichtsjahr hat die Feuerschutzkommission eine Sitzung abgehalten. Der Übungsplan 2021
                         der Feuerwehr wurde verabschiedet. Neuanschaffungen, Materialunterhalt, Wartung der Geräte
                         und Fahrzeuge, sowie das Budget 2021 wurden besprochen bzw. genehmigt. Abschliessend wurden
                         die Dokumente zusammen mit dem Vorschlag zur Beförderung von Angehörigen der Feuerwehr
                         (AdF) dem Gemeinderat zur Kenntnis gebracht. Der Gemeinderat folgte allen Anträgen der Feuer-
                         schutzkommission.

Einsätze der Feuerwehr (Auszug)
Die Übungen der Feuerwehr Münsterlingen mussten infolge der Corona-Pandemie auf ein absolutes Minimum beschränkt
werden. Am Freitag, 28. August 2020 wurde die jährliche Einsatzübung auf Wunsch des Sicherheitsbeauftragten der Spital
Thurgau AG in der Psychiatrischen Klinik ausgeführt. Ziel war es, die durch ihn und externe Stellen erarbeiteten Sicher-
heitskonzepte nach dem grossen Umbau eines Hauses auf ihre Umsetzbarkeit und Wirksamkeit zu überprüfen. Die Zu-
sammenarbeit unserer Feuerwehr mit den Mitarbeitern der Spital Thurgau wurde durch den Bezirksexperten sowie den
Sicherheitsbeauftragten als sehr gut bezeichnet.

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Im 2020 wurden 23 Übungen und 2 Rekrutenübungen durchgeführt.
Verschiedene Angehörige der Feuerwehr (AdF) absolvierten 11 Tage an
kantonalen Kursen. Das Fachwissen wurde damit vertieft und Neues er-
lernt. Ein besonderes Augenmerk setzten die Offiziere auf die vom Kom-
mandanten Daniel Rüesch vorgegebenen, sowie ihren eigenen Angaben
zufolge gemachten Übungsziele.

Durch die kantonale Notrufzentrale (112, 117, 118, 144) wurden 22 Einsät-
ze (Vorjahr 24) für die Feuerwehr Münsterlingen ausgelöst, welche 417
Einsatzstunden generierten (Vorjahr 425). Es wurde zu 2 Brandeinsätzen
(Vorjahr 4), 3 Wassereinsätzen (Vorjahr 0), sowie 1 Handtaster und 13
Alarmierungen durch eine Brandmeldeanlage (Vorjahr 12) ausgerückt.
2 Einsätze erfolgten unter dem Stichwort «verschiedene Hilfeleistungen».
Bei einem Einsatz musste ausgelaufenes Benzin auf der Strasse mittels
Streugut gebunden werden. In einem anderen Einsatz wurde gemeinsam
mit der Kantonspolizei eine Personenbergung durchgeführt.

Beförderungen
Das Feuerwehrkommando beantragte der Feuerschutzkommission die
Beförderung von Florian Sandrini zum Leutnant per 1. Januar 2021.

Leistungsvereinbarung mit dem Feuerwehrzweckverband Altnau-Güttingen
In den vergangenen Jahren wurde die Rekrutierung für neue Angehörige der Feuerwehr (AdF) Münsterlingen zusehends
schwieriger. Trotz intensiven Bemühungen mit öffentlichen Übungen, Informationsabenden und persönlicher Kontaktauf-
nahme sank der Soll-Bestand der Mannschaft sukzessive. Gründe waren unter anderem der Wegzug aus der Gemeinde
und die altersbedingte Beendigung der Feuerwehrpflicht.

Mit Blick auf die unmittelbare Nachbarschaft wurde durch Münsterlingen das Gespräch mit den Verantwortlichen des Feu-
erwehrzweckverbands Altnau-Güttingen gesucht. Gemeinsam prüften wir die jeweilige Verfügbarkeit von Angehörigen der
Feuerwehr (AdF) für Ernstfall-Einsätze tagsüber und erarbeiteten verschiedene mögliche Lösungsansätze. Diese wurden
von den Kommandanten mit dem jeweiligen Kader und den politischen Vertretern diskutiert und auf ihre Umsetzbarkeit
überprüft.

In der Folge verfasste dieses Gremium im Herbst eine Leistungsvereinbarung für die Zusammenarbeit zu Handen des
Gemeinderates Münsterlingen, sowie den Delegierten des Zweckverbands Altnau-Güttingen zur Stellungnahme. Deren
Genehmigung erfolgte anfangs November.
Grundlagen für die Zusammenarbeit bilden neben der Leistungsvereinbarung im Wesentlichen die Reglemente der beiden
Feuerwehren, das gültige Feuerschutzgesetz (FSG) des Kantons Thurgau, sowie die dazugehörende Verordnung. Die Feuer-
wehren betreiben ab dem 01.01.2021 eine Zusammenarbeit zur Aufrechterhaltung und Gewährleistung des alltäglichen Feuer-
wehrbetriebes.

Regionaler Führungsstab Kreuzlingen
Ab dem 6. März 2020 beschäftigte das sich ausbreitende Coronavirus auch den Regionalen Führungsstab (RFS) Kreuzlingen.
Mehrere Telefonkonferenzen wurden geführt und die Massnahmen von Bund und Kanton mussten im Bezirk Kreuzlingen
umgesetzt werden. Am Donnerstag, 14. März 2020, wurde der Kernstab des RFS, welchem der Schreibende angehört, zu
einer Lagebeurteilung einberufen. Die Angehörigen des Kernstabes machten aufgrund der tagesaktuellen Lage eine Be-
urteilung möglicher Szenarien und deren Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinden der Region. Seitens Bund wurde
am 16. März 2020 die ausserordentliche Lage für die ganze Schweiz erklärt. Läden, Restaurants, Bars sowie Unterhal-
tungs- und Freizeitbetriebe wurden geschlossen. Ausgenommen waren Lebensmittelläden und die Gesundheitseinrichtungen.
Es wurden Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland eingeführt. Die Einreise aus den vier grossen Nachbarländern war
nur noch Schweizer Bürgerinnen und Bürgern, Personen mit einem Aufenthaltstitel in der Schweiz sowie Personen, die aus
beruflichen Gründen in die Schweiz einreisen mussten, erlaubt. Schliesslich durften auch Personen in einer Situation ab-
soluter Notwendigkeit einreisen. Auch der Transit- und der Warenverkehr waren weiter erlaubt.

Ab Mitte März wurde der RFS einmal wöchentlich einberufen, um die jeweilige Lage zu beurteilen und Massnahmen zum
Wohl der Einwohnerinnen und Einwohner entsprechend den Erkenntnissen zu definieren. Im Laufe der Wochen wurde auf
das physische Treffen des RFS verzichtet, um dessen Handlungsfähigkeit aufrecht zu erhalten und auf digitale Sitzungen
umzustellen. Zu den Sommerferien 2020 hin entschärfte sich die Lage soweit, dass der RFS seine Tätigkeit Schritt für
Schritt herunterfahren konnte, um anschliessend sporadisch Informationen auszutauschen.

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Öffentliche Sicherheit
Gemeindehaus
Im Frühjahr 2020 wurde mit der Gemeindeschreiberin, den Verantwortlichen der zuständigen Gemeinderatsressorts sowie
einem Sicherheitsspezialisten der Kantonspolizei Thurgau eine Begehung in den Räumlichkeiten des Gemeindehauses
durchgeführt. Ziel war es, die öffentlichen Zugänge zu den Verwaltungsabteilungen auf deren Sicherheit, respektive den
heutigen Anforderungen zum persönlichen Schutz der Mitarbeitenden zu überprüfen. Die Auswertung der Kantonspolizei
Thurgau zeigte sehr deutlich auf, dass einige Verwaltungsbereiche aufgrund ihrer mittlerweile erweiterten oder neu ange-
botenen Dienstleistungen dringenden, zeitnahen, sicherheitsrelevanten Bedarf an baulichen Massnahmen oder technischer
Nachrüstung bedürfen, um auf den nötigen Sicherheitsstandard gebracht zu werden. Nachdem die Stimmberechtigen im
Dezember dem Budget 2021 zugestimmt haben, können die nötigen Schritte eingeleitet werden.

                         IV. Soziales und Gesundheit
                         Andrea Epper, Gemeinderätin, Scherzingen

                         Jugendkommission
                         Die Jugendkommission hat sich im 2020 zu einer Sitzung getroffen. Um die Bedürfnisse der Jugend-
                         lichen abzuklären, fand eine Umfrage bei allen Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule
                         Altnau statt. Das Ergebnis der Umfrage wurde in der Jugendkommission gewürdigt und diskutiert.
                         Die meisten Sekundarschüler wünschen sich ein Angebot. Die Mehrheit wünscht sich einen Ort,
                         um sich zu treffen, um gemeinsam verschiedenen Aktivitäten nachzugehen, wie z.B. gemeinsames
                         Kochen oder Filme schauen.
                         Aufgrund von Corona wurde die auf den Spätherbst geplante Sitzung auf das Frühjahr 2021 ver-
                         schoben. An dieser Sitzung wird diskutiert, in welcher Form ein Angebot aufgebaut werden soll.

Kindertreff Münsterlingen
Der Kindertreff Münsterlingen startete am 1. August 2020 in das 8. Betriebsjahr mit einem neu zusammengesetzten Vorstand.
Auch der Kindertreff war dieses Jahr besonders gefordert. Glücklicherweise musste der Kindertreff während des Lock-
downs ab dem 16. März 2020 lediglich für einen Tag geschlossen werden. Dennoch verzeichnete der Kindertreff während
des Lockdowns im Frühling einen Rückgang der Kinder in allen angebotenen Modulen. Viele Eltern entschieden sich, die
Kinder zu Hause zu betreuen. Für diejenigen Eltern, die eine Betreuung benötigten, stand jederzeit ein Betreuungsplatz zur
Verfügung. Der Kindertreff konnte mit der Schule vereinbaren, dass alle Kinder der Primarschulgemeinde Münsterlingen
durch den Kindertreff betreut wurden. Der Kindertreff wurde von der Schule dafür entschädigt.

Für die Dauer des Lockdowns konnte Kurzarbeit beim Kanton beantragt werden. Durch die Kurzarbeitsentschädigung des
Kantons und die Beiträge der Schule für die Betreuung der Kindergarten- und Schulkinder, konnte der Ausfall an Betreu-
ungsgeldern abgefedert werden.

Leider kam es im Dezember zu einer erneuten angespannten Situation. Mehrere Betreuungspersonen wurden positiv auf
Corona getestet, der Vollbetrieb konnte nicht mehr aufrechterhalten werden. Nachdem weitere Personen im Umfeld des
Kindertreffs positiv getestet wurden, entschied der Kantonsarzt, den Kindertreff für mehrere Tage zu schliessen. Bleibt zu
hoffen, dass sich die Situation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entspannt und der Regelbetrieb weiterhin auf-
rechterhalten werden kann.

Herzlichen Dank an Maria Garrido und dem gesamten Team für den grossen Einsatz in diesem Jahr, das mit besonderen
Herausforderungen konfrontiert war.

Mahlzeitendienst
Gemäss dem Gesetz über die Krankenversicherung des Kantons Thurgau sorgen die Politischen Gemeinden für ein Ver-
sorgungsangebot für die ambulante Pflege sowie Hilfe und Betreuung zu Hause. Dazu gehört unter anderem ein Angebot
im Bereich des Mahlzeitendienstes.

Die Politischen Gemeinden Bottighofen, Kreuzlingen, Lengwil und Münsterlingen nehmen diese Aufgabe seit dem 1. Juni 2019
gemeinsam wahr. Dafür wurde eine entsprechende Leistungsvereinbarung abgeschlossen.

Claudia Ilg von Lengwil hat die Organisation des Mahlzeitendienst See (MZDS) ab Juni 2019 übernommen.
Nach dem Lockdown im Frühling war Claudia Ilg mit der Organisation stark gefordert. Einerseits kamen mehr Anfragen für

                                                                                                                        9
das Angebot Mahlzeitendienst andererseits waren die freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen durch die Corona-Situation ver-
unsichert und zogen sich zum Teil vom Fahrdienst zurück. Glücklicherweise erhielt der Mahlzeitendienst vom Zivilschutz
und durch den Frauenverein Bottighofen Unterstützung für den Fahrdienst.

Im Mai wurde mit der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen eine weiterführende Vereinbarung für die Essenszube-
reitung abgeschlossen. Die neue Vereinbarung ersetzt diejenige aus dem Jahr 1989. Die Genossenschaft Alterszentrum
Kreuzlingen bereitet die Mahlzeiten gemäss Bestellung zu und verpackt diese in das durch den MZDS zur Verfügung ge-
stellte Geschirr und die Essensboxen.

Nur dank der vielen freiwilligen Fahrer und Fahrerinnen und des Zivilschutzes konnte während der besonderen Situation
dieses Jahr die zunehmende Nachfrage bewältigt werden.

Regionale Berufsbeistandsschaft
Der öffentlich-rechtliche Verein Regionale Berufsbeistandschaft See (RBB See) übernimmt die Mandatsführung für die
Gemeinden Ermatingen, Gottlieben, Münsterlingen, Raperswilen, Salenstein, Tägerwilen und Wäldi. Die vorgesetzte Be-
hörde ist die Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde Kreuzlingen.

Die Regionale Berufsbeistandschaft See, befindet sich im 2020 im achten Betriebsjahr. Erfreulicherweise sind die Fallzahlen
weiterhin rückläufig allerdings nimmt die Komplexität der Fälle zu, was die Mitarbeitenden herausfordert. Die personelle
Situation war erneut geprägt von Veränderungen/Fluktuationen. Es mussten im Lauf des Jahres Stellen in der Sachbear-
beitung und bei den Berufsbeiständen besetzt werden.

Im kommenden Jahr wird der Vorstand nach nun 8 Jahren Aufbauarbeit die Organisationsstruktur überprüfen und die da-
raus resultierenden Ergebnisse analysieren und entsprechende Massnahmen einleiten.

Fallzahlen per 31. Dezember 2020:

 Gemeinde                   2016                 2017                2018                 2019                 2020
 Münsterlingen                 42                  46                   45                   42                  35
 Total RBB
                              112                 113                  108                 105                   98
 (alle Gemeinden)

Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen (GAZK)
Die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen wurde 1968 als unabhängige, nicht gewinnorientierte Genossenschaft,
mit dem Ziel, Wohnmöglichkeiten, Dienstleistungen und vielfältige Angebote für ältere Menschen aus Stadt und Region zu
schaffen, gegründet. Seit Februar 2018 ist der zweite Standort der Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen in Bottighofen
in Betrieb. An beiden Standorten werden die verschiedenen Wohnformen mit ihren Angeboten von gut 270 älteren Men-
schen genutzt. In der Region ist die Genossenschaft Alterszentrum Kreuzlingen mit rund 300 Mitarbeitenden eine bedeu-
tende Arbeitgeberin.

Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Personenverkehr an den beiden Standorten Kreuzlingen und Bottighofen mini-
miert und eingeschränkt werden. Während der beiden Wellen im Frühling und Herbst/Winter war die Zahl der Krankheits-
fälle bei den Bewohnerinnen und Bewohnern glücklicherweise auf tiefem Niveau stabil. Bleibt zu hoffen, dass die Situation im
neuen Jahr ebenfalls stabil bleibt.

Anlässe, welche durch das Alterszentrum Kreuzlingen ausgerichtet werden (z.B. Traditionsanlässe, Bankette und Veran-
staltungen) mussten in diesem Jahr abgesagt werden, was Umsatzeinbussen zur Folge hatte.

Die Planung für das Projekt Ersatzbau Siedlung-Haus C konnte bis Ende Jahr abgeschlossen werden. Die Baubewilligung
wurde im Dezember erteilt. Ziel des Neubaus ist es, günstige Wohnungen mit den Dienstleistungen eines betreuten Woh-
nens anbieten zu können. Mit dem Ersatzbau entstehen 63 Alterswohnungen sowie Räumlichkeiten für die Verwaltung.
Der Entscheid über den Baustart wird von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig gemacht.

Spitex Region Kreuzlingen / Spitex am See (ambulante Pflege)
Die Spitex Region Kreuzlingen ist seit 2017 für die Dienstleistungen der ambulanten Pflege in der Stadt Kreuzlingen sowie
in den Politischen Gemeinden Altnau, Berlingen, Bottighofen, Ermatingen, Gottlieben, Güttingen, Langrickenbach, Lengwil,
Münsterlingen, Salenstein und Tägerwilen zuständig. Eine Leistungsvereinbarung stellt die Basisversorgung für alle Ein-
wohnerinnen und Einwohner im Einzugsgebiet sicher.

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Ab dem 1. Januar 2020 wurden die Pflegebeiträge des Bundes um 3,6 % gekürzt. Diese Kürzung bedeutet für die Spitex
jährlich Einnahmeausfälle von rund CHF 100ʼ000.00. Die fehlenden Mittel müssen von der Restfinanzierung, also von den
Gemeinden und dem Kanton getragen werden.

Im Februar, an der ausserordentlichen Mitgliederversammlung, stellte sich die neue Geschäftsleiterin Christa Salathé vor.
Sie übernimmt die Geschäftsleitung von Doris Egli, welche über 20 Jahre als Leiterin der Spitex gewirkt hatte.

Ausserdem wurde dem Antrag grossmehrheitlich zugestimmt, die Leistungen künftig nach einem neuen Abrechnungsmodus
abzurechnen. Ab dem 1. Januar 2020 werden die effektiv erbrachten Leistungen den Gemeinden in Rechnung gestellt werden
und nicht mehr nach Anzahl Einwohner pro Gemeinde.

Nachbarschaftshilfe See (NBHS)
Die Mitglieder des Vereins Spitex am See gaben dem Vorstand an der Delegiertenversammlung im Jahr 2018 den Auftrag,
in einem zweijährigen Pilotprojekt eine organisierte Nachbarschaftshilfe aufzubauen. Diese Idee entstand, weil die Mitglieder
des Vereins Spitex am See seit dem 31. Dezember 2017 von keinen günstigeren Tarifen für hauswirtschaftlichen Leistungen,
welche von der Spitex Region Kreuzlingen ausgeführt werden, profitierten.

An der Mitgliederversammlung, welche am 24. September 2020 im Martinshaus in Altnau stattfand, haben die Mitglieder
mit Annahme der Vereinsstatuten NBHS entschieden, dass die Nachbarschaftshilfe in Zukunft ein festes Angebot werden
soll und der Name Nachbarschaftshilfe See den des Vereins Spitex am See ablöst. An der Versammlung wurde der Vor-
stand neu gewählt. Der Vorstand setzt sich zusammen aus den Gemeinderätinnen der Ressorts Soziales und Gesundheit
der angeschlossenen Gemeinden.

Das Pilotprojekt durfte auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Es fanden in allen angeschlossenen Gemeinden (Altnau,
Bottighofen, Güttingen, Langrickenbach, Lengwil und Münsterlingen) Informationsveranstaltungen statt, um das Angebot
bekannt zu machen. Ausserdem stellte Esther Jucker (Leiterin Geschäftsstelle) das Projekt in verschiedenen Organisationen
vor, wie z.B. beim Seniorenessen in Bottighofen.

Während des Lockdowns im März wurden Esther Jucker und die NBHS stark gefordert. Es galt rasch Helfer und Helferinnen
zu suchen und an Menschen, die bei der Beschaffung der täglichen Versorgung Hilfe benötigten, zu vermitteln. Die NBHS
entschied anlässlich der ausserordentlichen Situation unkompliziert auch ohne Mitgliedschaft Unterstützung zu bieten.

Die erfahrene Solidarität war überwältigend. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die ihre Hilfe in dieser
ausserordentlichen Situation angeboten haben. Für das kommende Jahr ist das Ziel des Vorstandes, das Angebot noch
bekannter zu machen, damit es sich in der Region etabliert.

Wohnbaugenossenschaft Manau (Gemeindepräsident)
Die Wohnbaugenossenschaft Manau bietet seit etwas mehr als 25 Jahren genossenschaftlichen und vergünstigen Wohn-
raum an. Die Gemeinde war durch die Gewährung eines Darlehens und einer Bürgschaft sowie einer Beteiligung Geburts-
helferin des Projektes. In den letzten Jahren entwickelte sich die finanzielle Lage gut und die Bürgschaft konnte aufgehoben
und das Darlehen an die Gemeinde zurückbezahlt werden. Der Gemeinderat ist mit zwei Personen im Vorstand vertreten.
Die Wohnungen sind nach wie vor gefragt. Im vergangenen Jahr beschäftigten den Vorstand Fragen des Unterhalts. Zurzeit
wird ein Unterhaltskonzept erarbeitet.

Wohnbaugenossenschaft Teupelacker (Gemeindepräsident)
Im Rahmen des Generationenkonzeptes hat sich der Bedarf nach weiteren günstigen Wohnformen ergeben. Der Gemeinde-
rat hat ein entsprechendes Projekt entwickelt und im März 2020 den Stimmbürgern unterbreitet. Einerseits durften die
Stimmbürger über den Baurechtsvertrag, anderseits über die Eigenkapitalbeteiligung entscheiden. Beides wurde deutlich
angenommen. Die Wohnbaugenossenschaft Teupelacker hat daraufhin die weiteren Arbeiten an die Hand genommen. Bis
Ende September wurden alle vertraglichen Grundlagen gelegt. Die Baukommission erarbeitet nun mit den Architekten das
Bauprojekt. Baustart ist bis Ende 2021 geplant. Geleitet wird das Projekt durch den Gemeindepräsidenten. Die Gemeinde-
räte Andrea Epper und Michael Urech sowie die Leitung Finanzen arbeiten in der Baukommission mit.

Kompetenzzentrum Soziale Dienste See (KSDS) (Gemeindepräsident)
Die gesetzliche Sozialhilfe stellt die Gemeinde Münsterlingen zusammen mit den Gemeinden Bottighofen, Güttingen,
Kesswil und Langrickenbach sicher. Trägerschaft ist ein Verein, der durch den Gemeindepräsidenten geleitet wird. Es besteht
eine gemeinsame Sozialhilfebehörde, welche durch Sandra Stalder präsidiert wird. Der Sitz des Vereins ist in Münsterlingen.
Das Geschäftsjahr verlief im geplanten Rahmen. Bei Kosten von rund CHF 280’000 wird ein Einzugsgebiet von 10’000 Ein-
wohner bedient. Die Gemeinde Münsterlingen hat sich mit CHF 98’000 an den Kosten zu beteiligen. Sozialhilfeleistungen
sind im Kanton Thurgau vom Klienten geschuldet. Ändern sich die wirtschaftlichen Verhältnisse, können Leistungen vom

                                                                                                                          11
Gemeinwesen zurückgefordert werden. Im KSDS erfolgt die Bewirtschaftung der
Rückerstattungen mit Hilfe entsprechender Prozesse. Die Fallzahlen entsprechen
nicht dem Arbeitsaufwand. Der Aufwand im Bereich der Rückerstattungen ist um
rund 60 % tiefer als in den anderen Bereichen. Trotzdem ist dieser Aufgabenbe-
reich für das Gemeinwesen von einer gewissen Bedeutung.

                         V. Raumplanung und Verkehr
                         Michael Urech, Gemeinderat, Landschlacht

                         Fussgängerüberführung Haltestelle Spital (Gemeindepräsident)
                         Das Vorprojekt für die neue Fussverbindung von der Bahnhaltestelle Spital zum Kantonsspital
                         wurde Anfang des Jahres abgeschlossen. Seither laufen Vorabklärungen beim Kanton bezüglich
                         den Kostenteilern. Das Projekt dürfte im Laufe des ersten Halbjahres 2021 weiterbearbeitet werden.
                         Eine Umsetzung ist im Jahr 2022 zu erwarten.

                        Gestaltungskonzept Seestrasse Scherzingen (Gemeindepräsident)
                        Das Tiefbauamt des Kantons Thurgau entwickelt zurzeit ein Gestaltungskonzept für die Seestrasse
                        Scherzingen. Im Anschluss an den Kreiselbau und die Werkleitungssanierungen soll der Strassen-
körper erneuert werden. Dafür ist das Tiefbauamt zuständig. Bei der Erarbeitung eines ersten groben Konzeptes wirkte die
Gemeinde mit. Im Verlaufe des Jahres geriet das Projekt pandemiebedingt ins Stocken. Die Arbeiten sollen demnächst
wieder aufgenommen werden.

Kreisel Scheidweg (Gemeindepräsident)
Mit der Fertigstellung des Kreisels Scheidweg konnte ebenfalls eine uralte Pendenz und ein wich-
tiges Anliegen erledigt werden. Das Projekt lief wie geplant ab und der Kreisel konnte im Herbst ab-
genommen und definitiv dem Verkehr übergeben werden. Die Werkleitungen im Projektperimeter
wurden erneuert. Die Dächer der Buswartehäuser wurden begrünt. Zurzeit laufen die Abrech-
nungsarbeiten und der Gemeindebeitrag dürfte im Laufe des Jahres 2021 fällig werden.

Herz-Neuro-Zentrum Bodensee (Gemeindepräsident)
Das Herz-Neuro-Zentrum Bodensee nimmt allmählich Gestalt an und der Rohbau ist fertiggestellt. Ende Jahr erfolgte ein
Stopp der Bauaktivitäten. Die Bauherrschaft wechselte den Generalunternehmer. Die Vorgänge haben grundsätzlich
nichts mit der Gemeinde zu tun. Baupolizeiliche Massnahmen wie Rohbauabnahmen verlaufen im vorgegebenen Rahmen.
Ende Jahr verrechnete die Gemeinde die Kosten für die Gaserschliessung wie vereinbart.

Agglomerationsprogramm (Gemeindepräsident)
Die Agglomerationsprogramme sind Förderprogramme des Bundes zur raumwirksamen Entwicklung der Agglomerationen.
Die Perimeter der Agglomerationen werden vom Bundesamt für Statistik festgelegt. Die Gemeinde Münsterlingen liegt im
Perimeter der Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz. Der Gemeindepräsident ist seit der Vereinsgründung im Vorstand.
Darin ebenfalls vertreten sind Delegierte von Kanton, Land, Bezirk Kreuzlingen und der Stadt Konstanz. Unter anderem
werden das Projekt Kreisel Scheidweg und die Fussgängerverbindung Haltestelle Spital-Kantonsspital aus diesem Förder-
programm mitfinanziert. Für die Weiterentwicklung des Programms wurde im 2020 ein Zukunftsbild für die Region entwickelt.
In einem interdisziplinären Projektteam wurden strategische Schwerpunkte für die Region definiert und eine Projektskizze
entworfen. Der Gemeindepräsident leitet diese Arbeiten. Aufgrund dieser Vorarbeiten erarbeitete ein Expertenteam ein Zu-
kunftsbild für die Agglomeration Kreuzlingen-Konstanz. Im Sommer trafen sich Vertreter beider Länder aus Bildung, Wirt-
schaft und Gesundheitswesen zu einem Austausch. Es entstand eine Übersicht über die strategischen Erfolgspositionen
der Region welche als Grundlage für die Positionierung der Region in der Schweizer Raumpolitik dient. Die Vernetzung in
der Region soll weiter gefördert werden.

Bambus (Gemeindepräsident)
Beim früheren Ausbau des Busangebotes in der Region schafften die Bezirksgemeinden zusammen mit Kanton und Ver-
kehrsbetrieben einen Tarifverbund Bambus (Bahn mit Bus). Unter dieser Marke erhielten die Bewohnerinnen und Bewohner
der Region Vergünstigungen auf Abos des Tarifverbundes. Dies als Anschubunterstützung für den Tarifverbund. Der Ver-
bund hat sich etabliert. Aufgrund der auslaufenden Verträge mit dem Kanton hatte sich die Regionalplanungsgruppe mit
dem Thema zu beschäftigen. Es stellte sich die Frage, in welcher Form dieser Tarifverbund erhalten bleiben soll. Insbesondere
der administrative Prozess mit Wohnsitzbestätigungen stand zur Diskussion. Die Mitglieder der Regionalplanungsruppe
entschieden sich dazu, die Abos auch weiterhin im bisherigen Rahmen von rund CHF 390’000 zu vergünstigen (Beitrag

12
Gemeinden). An der Marke Bambus wird jedoch nicht mehr festgehalten und die Wohnsitzbestätigung durch einen digitalen
Gutschein (SwissPass) ersetzt. Auf den Druck eines eigenen Fahrplans wird künftig verzichtet. Die Marke Bambus wird somit
verschwinden. Die Änderungen treten per Ende 2021 in Kraft. Aktuell läuft die abschliessende Vernehmlassung bei den
Gemeinden.

Formaler Abschluss Ortsplanrevision (Gemeindepräsident)
Im Jahr 2017 wurde die Ortsplanungsrevision (Totalrevision) vom Kanton unter Vorbehalt von Nichtgenehmigungen bzw.
hängiger Rechtsfälle bewilligt. Zwei geplante Einzonungen (Parkplatz Camping Möve und Badeplatz Münsterlingen) wurden
aufgrund übergeordneten Rechts nicht genehmigt. Gegen zwei Planänderungen haben Privatpersonen Einspruch erhoben.
Um Rechtsicherheit zu schaffen hat der Kanton den Rest der Ortsplanungsrevision genehmigt. Dadurch entstanden, bis
zur Klärung der Fälle, vier «weisse» Flecken im Zonenplan. Nach Abschluss der Verfahren mussten die vier Pendenzen
nochmals öffentlich aufgelegt und den Stimmbürgern zur Genehmigung unterbreitet werden. Dies ist als rechtlich formaler
Akt zu verstehen. An der Urnenabstimmung vom 29. November stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem
Antrag des Gemeinderates zu. Damit ist Totalrevision endgültig abgeschlossen. Die Ortsplanungen müssen (analog zum
kantonalen Richtplan) periodisch bezüglich ihrer Aktualität überprüft werden. Der Gemeinderat sieht Ende der laufenden
Legislatur eine erste Prüfung der Ortsplanung vor.

Mobilfunkantenne SBB (Gemeindepräsident)
Seit längerem plant die SBB die Erstellung einer Bahnfunkantenne in Scherzingen. Diese ist aus betrieblichen und sicher-
heitstechnischen Gründen wichtig. 2017 reichte die SBB ein Gesuch für einen Standort im Siedlungsgebiet ein. Der Gemein-
derat erhob Einsprache, da der geplante Standort mitten im Siedlungsgebiet und in der Sichtberme auf Scherzingen liegt.
Zudem hat die Gemeinde den Standort in der Ortsplanungsrevision als «Freihaltezone» definiert. Der Gemeindepräsident
regte einen Augenschein an und unterbreitete der SBB einen alternativen Standort bei der Abwassereinigungsanlage.

Die SBB lenkt ein und legte ein angepasstes Projekt auf. Es wurden keine Einsprachen erhoben. Lediglich das Amt für
Raumentwicklung (Abt. Natur und Landschaft) äusserte Bedenken bezüglich des Landschaftsbildes. Die SBB zog das Pro-
jekt überraschender Weise zurück und wechselte auf den ersten, ursprünglichen Standort. Die Gemeinde musste zur Kennt-
nis nehmen, dass weder die SBB noch das Amt für Raumentwicklung eine sorgfältige Interessenabwägung vorgenommen ha-
ben. Daher erhob der Gemeinderat im vergangenen Jahr Beschwerde beim Bundesgericht. Der Standort im Bereich der
ARA wird nach wie vor als zielführend erachtet. Ende Jahr fand ein Augenschein mit sämtlichen Verfahrensbeteiligten
statt. Der Entscheid des Bundesgerichts wird im Frühjahr 2021 erwartet.

Müslenstrasse (Gemeindepräsident)
Im Rahmen der rollenden Strategieplanung (Risikoanalyse) nahm der Gemeinderat bei der Planung des Kreiselspitals (2013)
und dem HNZB ein potentielles Problem wahr. Es ist zu prüfen, inwiefern der neue Kreisel und das HNZB die Verkehrsströme
in Richtung Landschlacht beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf die Müslenstrasse hat. Daher wurden vor und
nach dem Bau des Kreisels Verkehrsstrommessungen durchgeführt. Ein Verkehrsplaner hat die Situation an der Müslen-
strasse im vergangenen Jahr überprüft. Die Ergebnisse liegen seit dem Sommer 2020 vor. Der Verkehr auf der Müslenstrasse
hat auf tiefem Niveau um ca. 50% zugenommen. Die Müslenstrasse entspricht baulich einer Erschliessungsstrasse. Be-
gegnungssituationen bei steigendem Verkehrsaufkommen werden zunehmend schwieriger und es muss meistens mit den
Fahrzeugen auf Privatgrund ausgewichen werden. Zurzeit sind Gespräche mit den Anwohnern und Betroffenen in Planung.

                        VI. Infrastruktur und Bauwesen
                        Stefan Egger, Gemeinderat, Landschlacht

                        Gemeindeliegenschaften
                        Die einzige ausserordentliche Aufwendung betrifft das Gemeindehaus mit dem neuen Sicher-
                        heitskonzept, welches im kommenden Jahr umgesetzt wird. Die Einzelheiten dazu sind im Bericht
                        von Gemeinderatskollegen Jürgen Häberli unter dem Titel «Gemeindehaus» ersichtlich.
                        Wie jedes Jahr wurde natürlich an allen Gemeindeliegenschaften der ordentliche Unterhalt durch-
                        geführt sowie deren Zustand überprüft. Kleinere Reparaturen oder Sanierungen wurden umgehend
                        erledigt, sodass der Werterhalt der Gebäude sichergestellt bleibt.

Gemeindeunterhalt
Im Arbeitsbereich des Werkhofes konnte im 2020 der neue Multifunktionstraktor der Firma Kärcher entgegengenommen
werden. Ein hervorragendes Gerät, da es in vielen Bereichen eingesetzt werden kann. Sei es als Rasenmäher, als Hochdruck

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Reinigungsgerät für öffentliche Plätze, als Wassertransportgerät oder für die winterlichen Strassendienste. Das Fahrzeug
kann zudem dank seiner geringeren Breite und des idealen Gewichtes, sozusagen alle Bereiche im Gemeindegebiet be-
fahren.

Öffentliche Plätze und Spielplätze
Die Neugestaltung von verschiedenen öffentlichen Plätzen wurde im 2020 durch eine sehr aufwendige Arbeit des Werk-
hofes umgesetzt. So ist beim alten Wasserreservoir in Scherzingen ein idyllischer Begegnungsort entstanden. Er erinnert
mit den Trauben an den ehemaligen Rebbau in dieser Gegend. Ebenfalls lädt er zum Picknick für Familien und Vereine ein.
Leider konnte er aufgrund Covid-19 bisher nur wenig genutzt werden. Wir hoffen aber mit diesem Standort vielen Bürgerin-
nen und Bürgern in Zukunft eine Freude zu bereiten.

Bei der Kapelle in Landschlacht wurde ebenfalls ein wunderbarer Standort geschaffen. Eine ökologische Bepflanzung sowie
ein Wasserspiel geben viel Ruhe und lassen die Besucherinnen und Besucher den schönen Blick auf die Kapelle geniessen.

Im gesamten Gemeindegebiet wurden die vielen alten Bänke bereits mehrheitlich ersetzt. Die neue Bank wurde aus ehe-
maligen Brückenteilen und Schwemmholz von Hand gefertigt. Ebenfalls wurde der Sockel aus Granit speziell auf eine best-
mögliche Sitzhöhe angefertigt.

Bei allen Spielplätzen wurde der fortlaufende Unterhalt getätigt und kleinere Reparaturen umgehend erledigt. Der Service-
vertrag zur Überprüfung der Sicherheit wurde von der beauftragten Firma korrekt durchgeführt.

Baukommission
Die Baukommission hat im 2020 regelmässig im 14-Tage-Rhythmus ihre Arbeiten durchgeführt (Ausnahme während den
Ferienzeiten).

Viele Baubewilligungen konnten umgehend erteilt werden. Bei Anfragen, welche nicht dem Reglement entsprachen, konnte
oftmals im Dialog mit der Bauherrschaft eine zufriedenstellende und korrekte Lösung erarbeitet werden.

Die Baukommission hat eine personelle Veränderung zu verzeichnen. Cornelia Kradolfer hat die Baukommission Ende
2020 verlassen. Für ihren grossen Einsatz, auch als Präsidentin der Kommission, bedanken wir uns sehr und wünschen
ihr und ihrer Familie alles Gute.
 Mit Lidia Haag konnte eine ausgewiesene Spezialistin für den frei gewordenen Sitz gewählt werden. Wir wünschen ihr
schon heute viele spannende Arbeitsstunden.

Friedhof- und Bestattungswesen
Im Oktober 2019 wurde die Friedhofkommission gegründet, welche von diesem Zeitpunkt an eine grosse und verantwor-
tungsvolle Aufgabe zu übernehmen hatte. In den vergangenen 12 Monaten des Jahres 2020 fanden sehr viele Sitzungen
statt. Dabei stand immer im Vordergrund, die diversen Bereiche zu optimieren. Da sowohl von kirchlicher Seite wie auch
von Partnergemeinden jeweils eine Vertretung in die Kommission gewählt ist, gelang es gut, die Bereiche zu organisieren.

So ist die gesamte Pflege der Anlagen an das Gartenbauunternehmen Reto Schefer, Uttwil, vergeben worden. Ebenfalls
konnte diese Firma dank ihren internen Weiterbildungen als Totengräber verpflichtet werden. Die Gemeindeschreiber von
Münsterlingen und Bottighofen haben in der Administration und Datenerfassung von Angehörigen eine enorme Arbeit ge-
leistet. Dadurch kann heute in den meisten Fällen den Besuchern von Verstorbenen eine umfassende Auskunft gegeben
werden.

Die Anordnungen und Bestandeszeiten aller Gräber wurden in einem EDV System mittels Geodaten erfasst und ermöglichen
heute eine würdige Führung der Friedhöfe. Gestalterische Anpassungen von Blumen, Bäumen oder Wegen, Aufhebungen
sowie auch Erweiterungen von Grabreihen können gezielt mit dem Gartenbauer und dem Gemeindebudget abgeglichen
werden.

Die Erstellung eines Parkfriedhofes wurde in der Vergangenheit schon mehrmals diskutiert. Die Friedhofkommission hat
nun im Jahr 2020 die ersten Aufträge zur Machbarkeit und Abklärung der Kosten in Auftrag gegeben. Das Projekt soll im
kommenden Jahr vertieft betrachtet werden und zu einem späteren Zeitpunkt eine erste öffentliche Präsentation erhalten.

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