ANLAGECHANCEN 2018 Ralf Vielhaber | Stefan Ziermann (Hg.) - Märkte am seidenen Faden - Veritas Investment
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FUCHS WISSEN Immer eine Spur schlauer. ANLAGECHANCEN 2018 Ralf Vielhaber | Stefan Ziermann (Hg.) Märkte am seidenen Faden Verlag FUCHSBRIEFE.
» Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es so etwas wie einen risikolosen Zins. Der lag durchaus über der Teuerungsrate und für Anleger war es relativ einfach, mittels klassischem sparen eine Realverzinszung zu erzielen und langfristig Vermögen zu bilden. Seit ein paar Jahren sieht die Welt anders aus. Mitte 2017 liegt der durchschnittliche Zinssatz der drei größten deutschen Banken bei 0,03% für eine einjährige Geldanlage. Änderung in Sicht? Nicht so bald. Wer also wie bisher beim Sparen auf den risikolosen Zins setzt, wird weiterhin leer ausgehen. Was können Anleger also in Zeiten andauernder Nullzinspolitik tun, um einigermaßen risikoarm Geld zu vermehren und Vermögen zu bilden? « 222 Fuchsbriefe Geldanlagebuch Anlagechanchen 2017
Wertgesicherte Fonds Renditen erzielen – Schwankungen minimieren Hauke Hess und Ralf Droz, Veritas Investment Das niedrige Zinsniveau kostet Anleger richtig viel Geld. Die DZ Bank hat auf Basis der Minizinsen errechnet, dass Sparer in den vergange- nen 10 Jahren etwa 436 Mrd. Euro weniger bekommen haben als in der Dekade zuvor. Pro Kopf liegen die entgangenen Zinsen damit bei immerhin 5.317 Euro. Sogenannte Garantiefonds waren lange das Ass im Ärmel der Fonds- Garantiefonds waren industrie. Denn diese Fonds hatten einen Vorteil gegenüber Tagesgeld lange das Ass im Ärmel und Co. Diese Fonds haben dem Anleger meist zum Ende ihrer festge- der Fondsindustrie. setzten Vertragslaufzeit mindestens den Erhalt des eingezahlten Kapi- tals versprochen. Dies gelang ihnen in der Regel dadurch, dass sie einen Großteil des eingezahlten Kapitals in sichere Rententitel und Staats- anleihen mit einem risikolosen Zins angelegt hatten. Damit sollte zu- nächst die Garantie gewährleistet werden. Der Rest des Kapitals fließt wiederum in risikoreiche Anlageklassen, zumeist in globale Aktienwer- te. Damit wird dem Anleger zusätzlich zur Garantie die Möglichkeit gegeben, an der Performance globaler Aktienmärkte partizipieren zu können. Garantiezusage kommt unter Druck Doch auch für die Fondsindustrie haben anhaltend niedrige bzw. ne- Das Anlagemodell der gative Zinsen erhebliche negative Konsequenzen. Das Anlagemodell Garantiefonds funktio- der Garantiefonds funktioniert immer schlechter. Die erwirtschafteten niert immer schlechter. Zinsen sind zu klein oder ebenfalls negativ, so dass die Garantiezusage unter Druck kommt. Je niedriger der sichere Ertrag der Rententitel ist, desto weniger Spiel- raum gibt es für risikoreichere Anlagen. Wenn vor der Finanzkrise 2008 rund 20% eines neuen Garantiefonds in Aktien angelegt werden konn- ten, sind es im aktuellen Niedrigzinsumfeld nur noch homöopathische Dosen. Das Resultat ist so konsequent wie logisch: Kein risikoloser Zins bedeutet auch, dass es keine Garantiebasis gibt. Keine Garantie- Anlagechancen 223
basis heißt, dass es keinen Garantiefonds mehr geben kann. Die Folge ist sichtbar: Gerade in jüngster Zeit wurden vermehrt Garantiefonds liquidiert. Gleichzeitig werden immer weniger neue Garantiefonds auf- gelegt. 2015 kamen noch acht neue Garantiefonds in Deutschland an den Markt. 2017 kamen bisher lediglich zwei neue hinzu. Es sieht also danach aus, dass dieses Anlagevehikel in diesem Zinsumfeld langsam aber sicher ausstirbt. Wertsicherung – eine Alternative Fonds mit Wertsiche- Was aber können Anleger tun, um ihr Risiko stark zu begrenzen, aber rungskomponente trotzdem eine gewisse Zielrendite über dem üblichen Interbanken-Zins- kommen ins Spiel. satz (EONIA) zu erreichen? Hier kommen Fonds mit Wertsicherungs- komponente ins Spiel. Für diese speziellen Fonds existieren in der Regel keine Laufzeitbegrenzungen. Daher haben sie auch keine festen Rückzahlungsgarantien. Stattdessen begrenzen diese Fonds ihren maxi- mal tolerierten Verlust pro Kalenderjahr auf einen vorher festgelegten Wert. Dieser liegt in der Regel zwischen 2,5 und 10%. Im Gegensatz zu Garantiefonds handelt es sich bei diesen Verlust- begrenzungen jedoch nicht um harte Garantien, die stets eingehalten werden. Es sind vielmehr Absichtserklärungen der Fondsgesellschaften darüber, welchen Verlust sie in einem Börsenjahr niemals überschreiten wollen. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick darauf, wie nachhaltig die- se Absichtserklärung ist. Denn die Unterschiede können erheblich sein. Wie sicher ist sicher? Leider richten sich Märkte Am Kapitalmarkt ist es üblich, mit Wahrscheinlichkeiten von 99,9% nicht nach der reinen Lehre. zu operieren um auszudrücken, dass ein Ereignis praktisch nie eintritt. Manchmal sind es auch 99,99% oder auch nur 99%. Aber reicht eine solche Wahrscheinlichkeit aus, um Sicherheit gegen Verluste durch un- erwartete Ereignisse an den Finanzmärkten zu erzeugen? Schauen wir auf die reine Lehre der Normalverteilung, mag das sogar klappen. Nur leider richten sich Märkte nicht nach dieser reinen Lehre. Tatsächlich sprechen die reellen Höhen der eingetretenen Tagesverluste eine ganz andere Sprache (vgl. folgende Tabelle). Somit liegen auch die branchen- üblichen Sicherheitsniveaus um die 99,9% oft genug daneben. Was ist nun das richtige Sicherheitsmaß? Einen erprobten und akzep- tierten Rahmen setzt die Industrie mit der Six Sigma-Methode. Dabei werden Prozesse und Produktionsmethoden angestrebt, die die Fehler- wahrscheinlichkeit komplexer Systeme unter eine Eintrittswahrschein- 224 Anlagechancen 2018
Häufigkeit von Tagesverlusten des Dow Jones in der Theorie und der Realität TAGESVERLUST VON… Theoretische Frequenz (Annahme Normalverteilung) Tatsächliche Frequenz 5 % oder höher alle 902 Jahre alle 1,5 Jahre 6 % oder höher alle 103.440 Jahre alle 3 Jahre 7 % oder höher alle 19.925.483 Jahre alle 6 Jahre 8 % oder höher alle 8.262.251.407 Jahre alle 13 Jahre 9 % oder höher alle 6.265.970.452.079.630 Jahre alle 20 Jahre 10 % oder höher alle 24.336.272.567.684.600.000.000 Jahre alle 24 Jahre Quelle: Prof. Stefan Mittnik, Center for Quantitative Risk Analysis (CEQURA), Ludwig-Maximilians-Universität München, berechnet für die Zeit von Juni 1896 bis April 2011. lichkeit von 1:1 Million drücken. Dieses Verhältnis sagt aus, dass es lediglich in einem von 1 Mio. Fällen ein technisches Problem geben darf. Auf Basis dieses Sicherheitsniveaus werden z. B. Bauteile für die Flugzeug- und Automobilbranche entwickelt und produziert. Ruhiger Nachtschlaf für Anleger Lässt sich eine solch hohe Sicherheit auf für Finanzprodukte erreichen, Wie stark darf ein die dennoch die Aussicht auf eine Rendite bieten? Dieses Ziel treibt Fonds schwanken? die Fondsbranche aber auch Anleger angesichts der Minizinsen um. Wesentliche Fragen, die dafür beantwortet werden müssen, sind: Wie stark darf ein Fonds schwanken? Welchen jährlichen Maximalverlust akzeptieren Anleger, bevor sie im Fall der Fälle über einen Verkauf den Ausstieg durch den Notausgang wählen? Wie hoch ist die eigene Verlusttoleranz, mit der man noch gut schlafen kann? Auch die geplante Anlagedauer sollte bei der Abwägung eine wesent- Die geplante Anlage- liche Rolle spielen. Wenn in Kürze ein Hauskauf ansteht, für den das dauer sollte eine we- anzulegende Kapital bereits verplant ist, dann ist eine niedrige Verlust- sentliche Rolle spielen. toleranz sinnvoll. Da ist anders, wenn ein Berufsanfänger einen Fonds- sparplan für seine Altersvorsorge einrichtet. Auf Basis dieser Überlegungen und des allgemeinen und extrem hohen Sicherheitsverständnisses im Umgang mit Risiken versuchen etliche Anbieter, Fonds zu entwickeln, die ähnlich hohe Sicherheiten bieten. Veritas Investment hat ein systematisches Vorgehen entwickelt, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9999% ein vordefinierter Verlust nicht überschritten wird. Das ist derzeit das geringstmögliche Risiko, Anlagechancen 225
So erreicht man den Sicher- das Anleger in einem sicherheitsorientierten Fonds kaufen können. heitslevel von 99,9999% Das Sicherheitslevel von 99,9999% der Wertuntergrenze wird dadurch der Wertuntergrenze. erreicht, dass mittels einer sogenannten Monte-Carlo-Simulation Wo- chen- und Monatsrenditen der unterschiedlichen Assetklassen (z. B. Aktien, Anleihen, Renten und Rohstoffe) aus einem möglichst langen Zeitraum gezogen werden und unabhängig von ihrem eigentlichen Ein- trittsdatum frei kombiniert werden. Das große Lotto-Spiel Wie muss man sich das vorstellen? Für jede Assetklasse gibt es eine Lostrommel. In jeder dieser Lostrommeln befinden sich für diese As- setklasse die jeweiligen Gewinne bzw. Verluste für einen Zeitraum in der Vergangenheit mit der Länge der jeweiligen Haltedauer. In der Los- trommel Aktie sind z. B. historische Wochenergebnisse einer Anlage am Aktienmarkt für alle Wochen der betrachteten Kurshistorie enthal- ten. Die „Kursschnipsel“ werden jetzt in den jeweiligen Lostrommeln der einzelnen Assetklassen gemischt. Nun werden immer aus jedem der Töpfe einzelne Wochen- und Monatsergebnisse der Assetklassen gezogen und gewichtet zu einem fiktiven Ergebnis zusammengesetzt. Die Schnipsel kommen wieder zurück in die Lostrommel. So werden echte Kursverläufe aus ihrem historischen Kontext gerissen und zu je- der Menge „alternativer Vergangenheiten“ zusammengeführt. In die- ser Zeitreise durch die Zeitverläufe von Assetklassen treffen dann die Kursverläufe von Aktien aus der New Economy Blase auf Rentenver- läufe der Lehmanpleite. Es wird so oft gezogen (teilweise bis zu 25 Mio. Mal) , bis die Ergebnisse statistisch signifikante Aussagen über die Eigenschaften des Fondsportfolios liefern. Jetzt kommt wieder die 1:1 Million ins Spiel: Das Portfolio wird nun so aus den einzelnen Assetklassen zusammengesetzt, dass mit einer Wahr- scheinlichkeit von 1:1 Million die angestrebte Barriere der Wertunter- grenze nicht erreicht wird. Anders gesagt: Der Bremsweg des Portfo- lios wird so eingestellt, dass bei einer Vollbremsung die Barriere nur in 1:1 Million Fällen gerade so berührt wird. Aufstehen – Krönchen richten – weiter laufen Mittels des Risikokapitals soll ein Vorteil gegenüber Doch das ist nur die halbe Miete. Denn mittels des eingesetzten Risiko- der Geldmarktanlage kapitals – so wird der Kapitalpuffer bezeichnet, der bis zur Erreichen erwirtschaftet werden. der Wertuntergrenze vorhanden ist – soll ja auch noch ein Vorteil ge- genüber der Geldmarktanlage erwirtschaftet werden. Schließlich reicht es nicht, wenn der Fonds wie das Kaninchen vor der sprichwörtlichen 226 Anlagechancen 2018
Schlange bewegungslos erstarrt bleibt, wenn temporäre Abschläge in- nerhalb der Verlusttoleranz eintreten sollten. Es ist zwar schön und gut, Verluste einzudämmen. Doch auch wenn dies zwischendurch immer mal wieder geschieht, müssen diese Verluste auch wieder ausgeglichen werden, damit der Fonds am Ende auch wieder eine positive Rendite erwirtschaften kann. Um im Bild des vollbremsenden Autos zu bleiben: Auf die Strecke be- trachtet ist deshalb ein Fonds mit energieeffizienter Fahrweise bei mög- lichst hoher Durchschnittsgeschwindigkeit gefragt. Abruptes Bremsen sollte vermieden werden, heftiges Beschleunigen ebenfalls, weil es En- ergie kostet und oftmals direkt zum nächsten heftigen Bremsmanöver führt – und ganz nebenbei auch zu Übelkeit bei den Mitreisenden. Optimal wäre es, bei unübersichtlicher Verkehrslage lediglich temporär Zu große Sicherheitsab- den Fuß vom Gas nehmen zu müssen bis sich die Situation geklärt hat. stände führen dazu, dass Die „1:1 Million Vollbremsung“ ist durch ausreichende Sicherheitsab- man ständig überholt wird. stände unbedingt zu vermeiden. Zu große Sicherheitsabstände führen jedoch dazu, dass man ständig überholt wird und durch immer neu einscherende Autos noch weiter abbremsen muss – das ist auch nicht schön. In diesem Fall wäre die Rendite zu klein, beziehungsweise ver- harrt der Fonds auf einem negativen Niveau oberhalb der definierten Wertuntergrenze. Das Kelly-Kriterium Wie findet man also pro Assetklasse den richtigen Sicherheitsabstand abhängig von der aktuellen Verkehrsdichte, der auf jeden Fall größer sein soll als der „1:1 Million Bremsweg“ um unfall- und stressfrei ans Ziel zu kommen? Die Mathematik weist uns den Weg. Das Kelly-Kri- terium, benannt nach dem Mathematiker J. L. Kelly Jr., beantwortet seit der Veröffentlichung 1956 eindeutig die Frage, welches relative Ge- wicht Portfoliobestandteile haben sollten und wie mit Verlusten und Gewinnen aus diesen Wertpapierpositionen für die Neugewichtung des Portfolios umgegangen werden sollte, um die Rendite zu maximieren. Das Kriterium wurde insbesondere von E. O. Thorp in einem der er- sten Hedgefonds überhaupt höchst erfolgreich umgesetzt. Die Formel geht zurück auf den Mathematiker Physiker John Larry Das Kelly-Kriterium hilft, Kelly jr. (1923 - 1965), der diese 1956 veröffentlichte. Das Kelly-Krite- die Höhe des optimalen rium dient der Gewinnmaximierung von Einsätzen mit positiver Ge- Einsatzes zu bestimmen. winnerwartung. Mit Einsätzen ist das Riskieren eines Geldbetrages in Form eines Trades gemeint, der im Gewinnfall mit einer festen Quote Anlagechancen 227
belohnt wird. Im Verlustfall wird der Einsatz abgegeben. Das Krite- rium hilft nun, die Höhe des optimalen Einsatzes zu bestimmen, den man wagen sollte, um über einen definierten Zeitraum eine zu erwar- tende Rendite zu maximieren. Ziel ist es, das Risiko so auszusteuern, dass man auf diesem Weg zur erwartenden Rendite mangels Kapital nicht vorzeitig aufgeben muss oder in unserem Fall die Wertuntergren- ze reißt. Kelly bewies seine Theorie am Beispiel von Pferdewetten. Neben Finanzmarktexperten greifen heute auch noch professionelle Blackjack-Spieler auf das Kelly-Kriterium zurück. Antizyklisch ist gut Mit dem Blick in den Die Kelly-Methode hilft den Fonds also dabei, die jeweils optimale De- Rückspiegel auch un- potzusammensetzung für die jeweils definierte Wertuntergrenze und bekannte Risiken der Verlustwahrscheinlichkeit zu finden (Vergleich Tabelle*). Der Blick in Zukunft einschätzen den Rückspiegel auf alle bisher eingetretenen Ereignisse macht so mög- lich, auch unbekannte Risiken der Zukunft einzuschätzen. Besonders deshalb, weil „alternative Vergangenheiten“ für die Summe aller ge- nutzten Assetklassen konstruiert werden. Diese Zeitreise erzeugt eine gewisse Sicherheit auf dem weiteren Weg. So werden letzlich die negati- ven Folgen von unerwarteten und nicht prognostizierbaren Ereignissen weitgehend ausgeschlossen. Die Nutzung der Kelly-Methode zusam- men mit einer je nach Risikoaversion definierten Wertuntergrenze und dem Sicherheitsniveau von 1:1 Million führt zu einer optimalen Zusam- mensetzung des unterschiedlichen Assetklassen in einem Mischfonds. Nun entwickeln sich die Assetklassen auch des optimalen Portfolios der jeweiligen Fonds unterschiedlich. Aktien könnten steigen während Unternehmensanleihen fallen, Pfandbriefe verhalten sich wiederum an- ders als die im Fonds enthaltenen High Yield-Anleihen. Ob positiv oder negativ spielt zunächst keine Rolle. Fakt ist: Nach einer Woche oder einem Monat hat sich die Fondszusammensetzung vom eingestellten Portfolio, dass dem Ertragsziel und Risikoprofil entspricht, entfernt. Idealportfolio und tat- Folge: Idealportfolio und tatsächliches Portfolio laufen mit der Zeit sächliches Portfolio laufen auseinander. Für die entstandene Portfolizusammensetzung gelten die mit der Zeit auseinander. Annahmen und Berechnungen darum nicht mehr. Es wird Zeit für eine Re-Allokation auf die Urspruchungszusammensetzung. Für Ak- tien gelingt das beispielsweise wöchentlich mit Futures. Steigen Akti- en über den Ausgangswert des optimalen Portfolios, wird dieses „zu groß“ gewordene Kuchenstück der Portfoliozusammensetzung wieder angepasst. Das richtige Ausgangsverhältnis der einzelnen Assetklassen zueinander wird wieder hergestellt. 228 Anlagechancen 2018
De facto heißt das, dass diese Fonds immer wieder antizyklisch handeln. Das ist besonders wichtig, wenn es in einer Assetklasse starke Schwan- kungen nach unten gibt. Aktien gehören zu den stärker schwankenden Werten im Mischportfolio. Nimmt man die Reduzierung der Assetklas- se Aktien durch Kursverlust einfach hin, ist diese untergewichtet. Noch schlimmer wäre es, wenn man die Aktienquote in einer solchen Situa- tion durch zusätzliche Verkäufe reduzieren würde. Kommt es dann zu einer neuen Aufwärtsbewegung, verpufft diese eigentliche positive Kraft der volatilen Assetklasse Aktien, wenn man nicht neu investiert hat. Insofern ist es wichtig, die Kraft der Antizyklik gerade in volatilen Marktphasen zu nutzen. Im andauernden Niedrigzinsumfeld sind Wertsicherungsfonds damit für vorsichtige Anleger ein gutes Vehikel. Sie reduzieren die Risiken und bieten die Chance auf eine moderate Rendite. Fonds mit Wertuntergrenze NAME ISIN "PERFORMANCE "STANDARD- WERTVER- UNTE RJÄH- 3 JAHRE ABWEICHUNG LUSTGRENZE RIGES NACH- KUMULIERT" 3 JAHRE" STATISCH ZIEHEN Metzler Wertsiche- IE 00B 8KK F33 9 9,01% 4,27% 10,0% - rungsfonds 90/Class A Metzler Wertsiche- DE 000 A0M Y0U 9 4,42% 2,99% 7,0% - rungsfonds 93 A Metzler Wertsiche- IE 00B LG2 YD7 0 2,01% 1,27% 2,0% - rungsfonds 98 sentix Total Return DE 000 A1C 2XH 4 -3,58% 4,37% 10,0% - -defensiv- R Veri ETF-Allocation DE 000 556 166 6 5,95% 2,88% 6,0% JA Defensive (R)* Veri Multi Asset DE 000 976 323 5 7,23% 3,13% 10,0% JA Allocation (R)* Veri-Safe (A)* DE 000 A11 453 0 - - 2,5% JA VR Westmünsterland DE 000 A0K DYJ 2 4,11% 2,25% 6,0% JA Select VV-Strategie - Wert- LU 046 524 144 5 1,34% 3,66% 5,0% - strategie 30 T1 * nach Kelly-Kriterium Quelle: Morningstar Anlagechancen 229
Hauke Hess Hauke Hess ist seit Februar 2014 Geschäfts- T +49 (0) 69 97 57 43 10 führer bei der Veritas Investment GmbH und in info@veritas-investment.de dieser Funktion Leiter des Portfoliomanagements. Bei der Schwestergesellschaft Veritas Institutional GmbH ist er seit 2010 als Geschäftsführer für die Bereiche Portfoliomanagement, IT und Revision zuständig. Er ist der Erfinder der Risk@Work Methode und arbeitet seit vielen Jahren an der Implementierung und Weiterentwicklung des Sys- tems. Vor seiner Tätigkeit für die Veritas Gesellschaften war der Dip- lom-Informatiker bei der HSH Nordbank als Senior Asset Manager und als Projektleiter für die Einführung digitaler Handelsplattformen und Frontoffice-Systeme an der DTB und IBIS (heute Eurex und Xetra) tätig. Werte schaffen – Mit System – Ohne Prognosen Wir sind Spezialist für systematische und rein regelbasierte Investment- strategien. Wir wollen damit Chancen an den Märkten gezielt nutzen und Risiken konsequent reduzieren. Veritas Investment GmbH Mit unserem etwa 20-köpfigen Team verwalten wir vermögensverwal- Taunusanlage 18 tende und Aktienfonds. Auszeichnungen und Ratings belegen die Qua- 60325 Frankfurt lität unserer Investmentstrategien und Fonds. T +49 (0)69 97 57 43 10 F +49 (0)69 97 57 43 75 Dabei verlassen wir uns nicht auf die üblichen Marktprognosen von Dax, Dollar und Co. Unsere selbst entwickelten Systeme zur Aktiens- www.veritas-investment.de elektion und Risikosteuerung basieren auf klaren Regeln und Millionen von Simulationen. So finden wir den richtigen Mix um Rendite zu er- wirtschaften und gleichzeitig Risiken zu minimieren. Und das schon seit über 25 Jahren. 356 Anlagechancen 2018
FUCHS WISSEN ANLAGECHANCEN 2018 Titelthema: Die dicksten Gewinne werden an den Aktienmärkten im ersten und letzten Teil ei- ner Hausse gemacht. Im Herbst 2017 setzen die Börsen gerade zum letzten Schub des aktuellen Börsenzyklus an. Das heißt auch: Die Finanzmärkte hängen am seidenen Faden und es könnte 2018 ungemütlich an den Märkten werden. Einen kräftigen Rutsch, sogar einen Crash halten wir für möglich. Krisenherde gibt es genug. Bevor es aber dazu kommt, werden die Börsen – wenn sie nach üblichem Muster laufen und davon gehen wir aus – noch in einer Euphorie-Phase wie an der Fahnenstange hochgezogen. Darauf setzen wir, gehen voll in den Markt, sorgen aber auch für ein reißfestes Sicherungsnetz. Die Herausgeber: Ralf Vielhaber gibt die renommierte Anlegerpublikation FUCHS-Kapitalanlagen, den Unternehmerbrief FUCHSBRIEFE sowie die FUCHS-Reporte zu Unternehmer- und Anlegerthemen heraus. Zugleich ist er Chefredakteur der Informationsdienste FUCHS- Devisen und BeraterFuchs. Er ist regelmäßig Gast in TV-Sendungen zu Geldanlage- und Wirtschaftsfragen, Beirat im Center of Asset and Wealth Management an der Wissenschaft- lichen Hochschule für Unternehmensführung – Otto Beisheim School of Management und Mitglied Hayek-Gesellschaft. tefan Ziermann ist stellv. Chefredakteur im Verlag FUCHSBRIEFE und Chefredakteur S der Börsenbriefe FUCHS-Kapitalanlagen und FUCHS-IPO. Er verantwortet darüber hinaus die Publikationsreihen FUCHS-Report, FUCHS-Aktuell und FUCHS-Wissen – mit dem jährlichen Geldanlagebuch „Anlagechancen“. Außerdem ist er Herausgeber des Buches „Socially Responsible Investments in Banken“. Als Experte für Finanzmärkte und Geld- anlage ist er ein gefragter Interview-Gast. Das Buch: In einem Buch das gesamte Anlagejahr im Griff – dazu sind die „Anlagechancen“ erdacht und gemacht. Sie sind dem Leser eine wichtige Stütze, sein Vermögen für das kommende Anlagejahr neu zu struk- turieren und die besten Anlagechancen zu entdecken. Dazu gliedern die Herausgeber das Buch in 6 Kapitel: Im Kapitel „Thesen, Trends & Portfolio“ bekommen Leser einen schnellen Blick auf die Ausgangslage. An- schließend wird im „Titelthema“ tiefgreifend die zentrale Frage des Jahres diskutiert. In den Kapiteln „Märkte & Strategie“, „Anlagechancen 2017“, „Ihr Vermögen“ und „Perspektiven über das Jahr hinaus“ analysieren die FUCHS-Redaktion und zahlreiche renommierte Gastautoren von Banken und Vermögensverwaltungen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich die besten Chancen und geben konkrete Anlageempfehlungen.
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