Wo steht der DAX Ende 2019? - Fonds im Fokus
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Ausgabe Dezember 2018 Wo steht der DAX Ende 2019? Sehr geehrte Anlegerinnen, sehr geehrte Anleger, wenn man derzeit mit Investoren spricht, kommt über kurz an den Börsen wird von Faktoren bestimmt, die erst in der oder lang unweigerlich immer dieselbe Frage: „Wo sehen Zukunft eintreten. Leider kennen wir aber niemanden, der Sie den DAX Ende 2019?“ Dies ist kein Wunder, denn die eine Glaskugel besitzt und deshalb entsprechend zuverläs- aktuelle Entwicklung (Brexit, Italien, Handelskrieg, Wirt- sige Prognosen abgeben kann. schaftsabschwächung) verunsichert mehr denn je und ver- stärkt den Wunsch nach Orientierung. Zahlreiche Banken Die Alternative zu einer prognosebasierten ist eine bewer- und Vermögensverwalter kommen diesem Bedürfnis gerne tungsorientierte Anlagestrategie. Man kauft Aktien dann, nach und so werden die einschlägigen Finanzpostillen ge- wenn sie im historischen Vergleich unterbewertet sind und rade zum Jahresende wieder voll sein mit entsprechenden hofft, dass sie sich über kurz oder lang immer mal wieder Prognosen. ihrem Mittelwert annähern. Auf neudeutsch nennt man das „mean reversion“. Kostolany hat das einmal mit dem Das Problem dabei ist, dass diese Prognosen absolut nichts Spaziergänger verglichen, der mit seinem Hund unterwegs taugen, wie unsere langfristigen Auswertungen eindeutig ist. Der Hund symbolisiert die Börse. Er springt einmal vor- ergeben haben. Die berühmten Affen mit ihren Dartpfei- neweg und ist manchmal weit hinten, kehrt aber immer len haben nachweislich eine größere Treffsicherheit als die mal wieder zu seinem Herrn zurück, der den fairen Wert selbsternannten Börsenauguren. Es macht deshalb wenig verkörpert. Voraussetzung ist natürlich, dass es solche ob- Sinn und ist für den Anleger sogar schädlich, wenn er sich jektiven Bewertungsfaktoren gibt, die langfristig stark mit daran orientiert. Dies liegt daran, dass die Märkte auf kurze der Börsenentwicklung korrelieren. Und tatsächlich gibt es bis mittlere Sicht sehr effizient sind. Alle bekannten Infor- solche Einflussfaktoren. So weisen langfristig sowohl die mationen sind genauso in den aktuellen Kursen bereits ent- Entwicklung der ertragsorientierten Unternehmensgewin- halten wie die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsicht- ne als auch der substanzorientierten Buchwerte eine enge lich der weiteren Entwicklung. Im Klartext: Die Entwicklung Korrelation zur Börsenentwicklung auf. Kontakt: StarCapital E-Mail: info@starcapital.de Für Fragen stehen Aktiengesellschaft Web: www.starcapital.de wir Ihnen gerne Kronberger Str. 45 freecall: 0800 - 69419 00 zur Verfügung. 61440 Oberursel Tel.: +49 6171 69419 - 0 Deutschland Fax: +49 6171 69419 - 49 Werbematerial Seite 1
Dezember 2018 www.starcapital.de Historische Gewinnentwicklung im S&P 500 seit 1871 S&P 500 und Unternehmensgewinne seit 1871 4.09 6 n S&P 500 Preisindex 2.04 8 n S&P 500 Unternehmensgewinne 1.02 4 512 256 128 64 32 16 8 4 2 1871 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1941 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011 2021 Quelle: Robert J. Shiller, Yale University, Thomson Reuters Datastream sowie eigene Berechnungen per 30.11.2018. Quelle: Robert J. Shiller, Yale University, Thomas Reuters Datastream sowie eigene Berechnungen per 30.11.2018 www.starcapital.de Seite 1 Da die Unternehmensgewinne seit Erfassung der Daten um öffentlicht. In den letzten fünf Jahren schwankte der DAX einen Wachstumspfad von 4,1 % nominal jährlich schwan- zuverlässig innerhalb dieses Korridors um den rot markier- ken, lässt sich die künftige langfristige Gewinnentwicklung ten Mittelwert. Man kann also trotz der nur langfristig gut schätzen – auch wenn die jährlichen Schwankungen gültigen Systematik auch für den kurz- und mittelfristigen um den durchschnittlichen Gewinnanstieg konjunkturbe- Kursverlauf gewisse Aussagen ableiten: dingt beachtlich sind. Die Schätzungen sind vergleichbar zuverlässig wie das Wachstum der Weltbevölkerung und Danach sieht es für 2019 wie folgt aus: die Veränderung der Lebenserwartungen, bei denen es auch nicht so leicht zu Trendänderungen kommt. Die von 1. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 % wird sich der unserer Kapitalmarktforschung unter Leitung von Norbert DAX in einem Korridor von 11.000 und 14.000 Punkten Keimling entwickelten Zielbandbreiten in der Börsenent- bewegen. wicklung sind auf Sicht von 12 bis 15 Jahre somit recht 2. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % wird sich der zuverlässig. Daraus lassen sich allerdings leider keine kurz-DAX in einem Korridor von 10.000 und 16.000 Punkten und mittelfristigen Börsenprognosen ableiten, d. h. hoch bewegen. bewertete Börsen können weiter steigen, niedrig bewerte- 3. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % wird der DAX Dezember te Märkte durchaus2018 weiter fallen. nicht unter 10.000 Punkte fallen. 4. Das mittlere Kurspotenzial per Ende 2019 (rot markiert) Trotzdem sind die Projektionen sehr wertvoll und eine liegt bei 13.000 Punkten. große Hilfe. Wir haben für den DAX bereits 2013 einen 5. Das langfristige Kurspotential per Ende 2028 liegt, wie KorridorLangfristiges Kurspotential mit einem Kurspotential fürbisdeutsche für deutsche Aktien Aktien bereits 2013 definiert, bei einem Mittelwert von 27.000 2028 bestimmt und auch regelmäßig in der StarInvest ver- Punkten. Langfristiges Kurspotential für deutsche Aktien (bis 2033) 84.000 64.000 58.000 Wahrscheinlicher DAX-Korridor anhand C APE und KBV 40.000 DAX Performance-Index (nominal, Datastream) 32.000 Mittlerer Verlauf bis 2033 auf Basis Historie 29.000 21.000 Historisches " Worst C ase-Szenario" 16.000 16.000 14.000 13.000 11.000 11.000 10.000 8.000 4.000 4.000 Auf Basis der fundamentalen Bewertung erscheint ein DAX -Stand von 40.000 Punkten, bei einer Bandbreite von 29.000-58.000 Punken im Jahr 2033 wahrscheinlich. 2.000 Dez. 01 Dez. 05 Dez. 09 Dez. 13 Dez. 17 Dez. 21 Dez. 25 Dez. 29 Dez. 33 Abgebildet sind die durchschnittlichen Folgerenditen über 1 bis 15 Jahre, welche weltweit auf vergleichbare CAPE- und KBV-Bewertungen folgten, wie sie aktuell im DAX gemessen Quelle: StarCapital per 30.11.2018 werden. Es wurde eine Inflation von 2% sowie eine Wiederanlage von Dividenden unterstellt (Details siehe Studie „Langfristige Aktienmarktprognose“). Quelle: StarCapital per 30.11.2018. Seite 2 www.starcapital.de Seite 2
Ausgabe Dezember 2018 Wie oben erwähnt, beruhen die Berechnungen auf dem noch mit 0,3 %. Ein Anstieg auf das frühere Normalniveau langfristig geglätteten Gewinntrend (Shiller-KGV) und der würde die Schuldentragfähigkeit aller großen Industriena- Entwicklung der Buchwerte. tionen komplett übersteigen. Wir gehen deshalb davon aus, dass die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen künftig Schon aufgrund dieser sehr einfachen Bewertungsmo- eher um 3 % als um 6 % schwanken wird – was schon delle ergibt sich also ein extrem günstiges Chance/Risiko- einen phänomenalen Anstieg voraussetzt. Der Fair-Value Verhältnis für die Aktienmärkte. Diese Modelle kann man der Aktienmärkte würde sich unter dieser Voraussetzung noch verfeinern. Nach wissenschaftlicher Definition er- verdoppeln. rechnet sich der Fair-Value von Aktien und Aktienmärkten als Barwert der künftigen Unternehmensgewinne. Neben Die Wahrscheinlichkeit, dass der DAX unseren Bewertungs- den Unternehmensgewinnen, deren Anstieg langfristig korridor nach oben verlässt ist somit viel größer als ein sehr konstant und damit gut zu schätzen ist, spielt somit Ausbruch nach unten. Wir werden deshalb ein mögliches auch der Abzinsungsfaktor eine wichtige Rolle. Hier wird Andauern der aktuellen Schwächephase konsequent zum normalerweise der langfristige Zins in Form der Renditen weiteren Ausbau unserer Aktienpositionen nutzen. zehnjähriger Bundesanleihen genommen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg im Börsenjahr 2019 und vor In der Vergangenheit schwankte dieser Zinssatz um die allem Mut für antizyklische Aktienkäufe! Nur wer gegen 6 % und wurde deshalb als konstant angenommen. Nach den Strom schwimmt, kommt zur Quelle. Nur tote Fische dem FED-Modell berechnet sich der Fair-Value eines Mark- schwimmen mit dem Strom! tes, indem man 100 durch den 10-Jahres-Zins dividiert. Und tatsächlich: 100 : 6 = 16,7. Dies entspricht dem durch- Ihr Peter E. Huber schnittlichen Shiller-KGV seit dem 2. Weltkrieg und kann deshalb durchaus als „Mittelwert“ angenommen werden. In den letzten 30 Jahren hat allerdings parallel zu dem An- stieg der weltweiten Verschuldung ein beispielloser Zinsver- fall eingesetzt. 10-jährige Bundesanleihen rentieren gerade Das Junk-Gespenst geht um! Halloween bei General Electric hat Anleihen von 120 Mrd. USD ausstehen. Kein anderes Unternehmen hat höhere Schulden am Rentenmarkt auf- Die kriselnde General Electric (GE), einst die Industrieikone genommen. Sollte die Kreditwürdigkeit des Konzerns in der USA und langjähriger Siemens-Rivale, hat in den letzten den Junk-Bereich sinken, müssten sich viele institutionelle Monaten ein Schlaglicht auf die Risiken am amerikanischen Investoren von ihren Beständen trennen. Ein Crash am US- Markt für Unternehmensanleihen geworfen. Der Misch- Corporate Bond Markt wäre unvermeidlich. konzern schockte die Investoren im dritten Quartal mit gewaltigen Abschreibungen und einem Verlust von über Starkes Wachstum bei Unternehmensanleihen 20 Mrd. USD. Anleger gerieten in Panik. Binnen Wochen brachen GE-Anleihen je nach Laufzeit bis zu 20 % ein. Der Markt für Corporate Bonds hat seit der Jahrtausend- Obgleich die Ratingagenturen die GE-Bonität mit BBB+/ wende eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Baa1 auf immer noch drei Stufen über Ramschniveau (High Allein das Volumen der ausstehenden Bonds in den USA Yield/Junk Bond Level) herabstuften, wurde der ganze liegt aktuell bei über 9.000 Mrd. USD und hat sich in den Hochzinsanleihenmarkt in Mitleidenschaft gezogen. GE letzten 10 Jahren verdoppelt. Seite 3
Volumenentwicklung und Handelsbestände der BankenAusgabe Dezember 2018 Volumenentwicklung und Handelsbestände der Banken 10000 350 Ausstehende US-Unternehmensanleihen in Mrd. USD Handelsbestand an US-Unternehmensanleihen 9000 von Banken in Mrd. USD 300 8000 7000 250 6000 200 5000 4000 150 3000 100 2000 50 1000 0 0 Dez. 82 Dez. 87 Dez. 92 Dez. 97 Dez. 02 Dez. 07 Dez. 12 Dez. 17 Jul. 01 Jul. 04 Jul. 07 Jul. 10 Jul. 13 Jul. 16 Quelle:SIFMA, Quelle: SIFMA,Datastream Datastream per30.11.2018 per 30.11.2018 www.starcapital.de Seite 1 Der Anteil der Hochzins- oder Ramschanleihen ist auf fast erreichen. Die Allianz Versicherung hat beispielsweise den 20 % am Gesamtmarkt gestiegen. Die Unternehmen nutz- Anteil an Rentenpapieren mit BBB-Rating in 10 Jahren von ten weltweit, aber insbesondere in den USA, die rekord- 5 auf 20 % ausgeweitet. Auch die Privatanleger wichen auf niedrigen Zinsen der letzten Jahre, um neue Schulden preis- der Jagd nach ein bisschen Rendite und aus Angst vor Akti- günstig am Rentenmarkt aufzunehmen, so dass heute der en mehr und mehr auf Anleihen mit schlechter Bonität aus. Anteil der Unternehmensverschuldung am Bruttoinlands- Je weiter die Finanzkrise zurückliegt, umso mehr steigt die produkt der USA fast 50 % ausmacht. Insbesondere Unter- Risikobereitschaft zumindest am Rentenmarkt. Die Volumi- nehmen mit schwacher Bonität nutzten die niedrigen Zin- na an Direktanlagen sowie aktiven wie passiven Corporate sen zur günstigen Refinanzierung. So ist nicht nur der Anteil Bond-Fonds stieg in den letzten Jahren massiv an. Allein der Junk Bonds am Anleihemarkt stark gestiegen, sondern amerikanische Renten-Indexfonds (ETFs), die in Corporates auch der Anteil der Unternehmensanleihen mit BBB-Rating, investieren, verwalten aktuell Gelder in Höhe von 300 Mrd. der noch Anlagequalität (Investment Grade) verspricht, aber USD. Vor der Finanzkrise war dieses Segment noch völlig nur knapp oberhalb der spekulativen Anlagen (Junk Bonds) bedeutungslos. Die große Nachfrage nach Anleihen auch liegt, macht aktuell 50 % am Corporate Bond-Volumen mit minderer Qualität ließen die Zinsaufschläge für US-High Investment Grade aus. Mit anderen Worten, rund die Hälf- Yield-Anleihen gegenüber US-Treasuries zu Anfang des te der ausstehenden Investment Grade-Anleihen rangieren Jahres auf 3 Prozentpunkte und die Aufschläge (Spreads) nur eine Stufe über Ramschniveau. Gleichzeitig hat sich die von Investment Grade-Bonds auf unter 1 Prozentpunkt sin- Kreditqualität im Segment der mit BBB gerateten Anleihen ken. Aktuell steigen jedoch die Zinsaufschläge von diesen stark verschlechtert. Nicht umsonst sollte man Ratingagen- historisch extrem niedrigen Niveaus aus wieder etwas an: In turen nicht trauen. So ist das durchschnittliche Verhältnis den USA um 1,4 Prozentpunkte für High Yield und 0,4 Pro- von Nettoschulden (Net Debt) zum Unternehmensgewinn zentpunkte für Investment Grade-Bonds. Auch in Europa (EBITDA) in 10 Jahren von 1,7 auf 2,9 gestiegen. Bei einer sind die Aufschläge gegenüber deutschen Bundesanleihen Verschlechterung des Marktumfelds könnte somit schnell auf 1,5 Prozentpunkte für Investment Grade- und über 4,5 eine Herabsetzung auf „Junk“ drohen. Prozentpunkte für High Yield-Anleihen gestiegen. Trotz der höheren Zinsen sind die Bewertungen sowohl in USA als Hohe Nachfrage im Niedrigzinsumfeld auch in Europa im Durchschnitt immer noch sehr teuer. Die rekordniedrigen Zinsen in den USA und Europa sor- Bei US-Hochzinsanleihen beispielsweise liegen die Zins- gen nicht nur für einen kräftigen Anstieg des Angebots aufschläge gegenüber Treasuries über 35 % unter ihrem an Unternehmensanleihen, sondern gleichzeitig auch für 20-Jahresdurchschnitt. die entsprechende Nachfrage. Aus regulatorischen Grün- den meiden viele institutionelle Investoren den volatilen Aus den folgenden Gründen gehen wir davon aus, dass der Aktienmarkt, gleichzeitig sahen sie sich gezwungen, ihre Zinsanstieg und damit die Verluste für die Investoren in die- Bonitätsanforderungen zu senken, um ihre Renditeziele zu sen Rentensegmenten in 2019 weiter zunehmen werden. Seite 4
Teuer bewertete Euro- und US- Hochzinsanleihen Ausgabe Dezember 2018 Teuer bewertete Euro- und US-Hochzinsanleihen 2500 2500 n Euro High Y ield - Spread über Staatsanleihen n US High Y ield - Spread über Staatsanleihen n Median n Median 2000 2000 n + /-1 Standardabweichung n +/-1 Standardabweichung 1500 1500 1000 1000 500 500 0 0 Jan. 99 Jan. 03 Jan. 07 Jan. 11 Jan. 15 Jan. 19 Jan. 99 Jan. 03 Jan. 07 Jan. 11 Jan. 15 Jan. 19 Quelle: ICE per 30.11.2018 (R-121/SCTU) Quelle: ICE per 30.11.2018 (R-121/SCTU) www.starcapital.de Seite 1 Konjunkturelle Abkühlung Liquiditätsillusion bei Corporate Bonds Die Weltwirtschaft wird sich auch im nächsten Jahr mode- Vor dem Hintergrund der starken Nachfrage nach diesem rat weiter abschwächen. In den USA laufen 2019 die positi- Rentensegment war Liquidität bisher kein großes Thema. ven Wachstumseffekte der Steuerreform aus. Weltweit re- Das könnte sich ändern! Die Verschärfung der Regulierung duziert sich damit das Gewinnwachstum der Unternehmen hindert Banken daran, ausreichend Liquidität in Anleihen auf Niveaus von unter 10 %. Aktuell zeichnet sich keine bereitzustellen. Der Handelsbestand an US-Corporates bei Verschärfung des Handelskriegs zwischen den USA und Banken sank seit 2007 von 280 Mrd. USD auf heute kläg- China ab, dennoch ist eine Lösung des Konflikts noch nicht liche 20 Mrd. USD (siehe Chart). Ein „Market Making“ im absehbar. Die Zahl der Gewinnwarnungen der Firmen wird Sinne eines fairen Ausgleichs von Angebot und Nachfrage somit noch weiter zunehmen. ist Wertpapierbanken damit heute nicht mehr möglich. Bei Abflüssen aus US-Hochzinsfonds von bisher über 23 Mrd. Weniger Anleihekäufe der Notenbanken USD und aus europäischen Fonds von 19 Mrd. EUR in die- sem Jahr hielten sich die Zinsaufschläge noch in Grenzen. Die US-Notenbank hat nicht nur ihre Rentenkäufe einge- Größere Abflüsse würden zu deutlich größeren Kurseinbrü- stellt, sondern sie verkauft netto jeden Monat 50 Mrd. USD chen führen. an Anleihen, darunter auch Corporate Bonds. Gleichzeitig wird sie die Leitzinsen noch weiter in Richtung 2,75 % bis Der amerikanische ETF-Anbieter Vanguard weiß eine Al- maximal 3 % anheben. Damit zehren die Fremdkapitalkos- ternative für die schwer handelbaren Bond-Titel: den Kauf ten der Unternehmen noch stärker an den Gewinnmargen. von Renten-Indexfonds (Citywire 21. Nov. 2018)! Das ist, Auch die EZB plant, im neuen Jahr keine zusätzlichen Anlei- als ob man bei einem Feuer statt der Feuerwehr einen hen mehr in ihr 2.600 Mrd. EUR schweres Portfolio zu kau- Brandstifter zum Löschen anfordern würde. Während fen, sondern nur noch fällig werdende Papiere zu ersetzen. aktiv gemanagte Anleihefonds bei Abflüssen zumindest Damit fällt die EZB auch größtenteils als Käufer am Firmen- die Möglichkeit haben, zuerst ihre liquiden Anlagen, also anleihenmarkt aus. In den letzten Jahren hatte sie einen in der Regel Top-Staatsanleihen, zu verkaufen, müssen Bestand an Qualitätsanleihen von Unternehmen in Höhe Indexfonds Papiere ohne Rücksicht auf die Liquidität, also von 180 Mrd. EUR aufgebaut. Zumindest muss man sich in blind bei vollem Bewusstsein gemäß der Indexstruktur los- Europa keine großen Sorgen über Zinserhöhungen der EZB schlagen. Messerscharf hat die Bundesbank dieses Problem machen. Mit Verweis auf die noch niedrige Kerninflation in ihrem Monatsbericht analysiert: „Probleme können vor und die volatilen, angeblich nicht nachhaltig steigenden allem bei ETFs entstehen, bei denen die zugrundeliegenden Energiepreise wird sie auch 2019 alles tun, um Leitzinser- Wertpapierkörbe weniger liquide sind.“ Und weiter: „In höhungen möglichst ganz zu vermeiden. Der Rückzug der solch einem Szenario höherer Illiquidität könnte der Börsen- Notenbanken wird dennoch den Druck auf die Corporate kurs von ETFs unter den Wert der unterliegenden Portfolios Bonds in den USA und Europa erhöhen. fallen.“ Wenn Anleger dann, wie zu erwarten, verkaufen „würden Liquiditätsprobleme entweder befördert oder gar Seite 5
Ausgabe Dezember 2018 erst ausgelöst.“ Mit anderen Worten, an der Ausgangstür Ölpreises gesunken sind, halten wir inflationsindexierte kann es so eng werden, dass es zur Panik kommt! (Staats-) Anleihen weiterhin für sehr interessant. Den Ein- bruch bei den Schwellenländer-Hartwährungsbonds haben Fazit wir im 3. Quartal zu antizyklischen Käufen auf langfristig sehr attraktiven Zinsniveaus genutzt. Auch dieses Segment Große Finanzmarktverwerfungen wie die Krise von 2008 ist nicht sehr liquide. Kauft man jedoch bei historisch hohen wurden stets durch knappe Liquidität hervorgerufen. Zinsaufschlägen gegenüber Staatsanleihen, wird man mit Wachsen die Schulden stärker als die Gewinne, droht dem diesem Investment Rendite generieren. Grundsätzlich ist es Unternehmensanleihemarkt eine Abwärtsspirale mit Ra- an den Kapitalmärkten immer besser, erst nach dem Crash tingsenkungen und Zwangsverkäufen. In den kommenden und nicht davor zu kaufen! 5 Jahren müssen US-Firmen Anleihen in Höhe von 4.000 Mrd. USD refinanzieren. Man darf gespannt sein, ob sie Eine frohe Adventszeit ohne Bescherung bei Unterneh- diese Schulden in einem Umfeld steigender Zinsen stem- mens- und Hochzinsanleihen wünscht men können: Möge die Übung gelingen, kann man ihnen nur zurufen! Ihr Manfred Schlumberger In unseren Anleihen- und Mischfonds mit Rentenanteilen haben wir das Corporate und High Yield-Segment bereits seit längerem drastisch reduziert. Im aktuell extrem heraus- fordernden Zinsumfeld setzen wir mehr auf US-Treasuries mit kurzen und mittleren Laufzeiten. Obgleich die Infla- tionserwartungen wegen des zuletzt eingebrochenen Ihr Kontakt zu StarCapital Holger H. Gachot Florian Mende Vorstandsvorsitzender Leiter Vertrieb Wholesale Tel.: +49 6171 6 94 19-30 Tel.: +49 6171 694 19-17 Mobil: +49 172 6194500 Mobil: +49 151 16139460 E-Mail: gachot@starcapital.de E-Mail: mende@starcapital.de Alexander Gerstadt Alexander Brühl Mitglied des Vorstands Diplom-Volkswirt Tel.: +49 6171 694 19-31 Direktor Institutionelle Anleger Mobil: +49 173 4571817 Tel.: +49 6171 694 19-19 E-Mail: gerstadt@starcapital.de Mobil: +49 173 6695475 E-Mail: bruehl@starcapital.de Svitlana Prykhodko Gökay Safak Sales Support Master of Science (M.Sc.) Tel.: +49 6171 6 94 19-45 Sales Manager Institutionelle Anleger Mobil: +49 170 6519326 Tel.: +49 6171 694 19-34 E-Mail: prykhodko@starcapital.de Mobil: +49 171 3122804 E-Mail: safak@starcapital.de So erreichen Sie uns Freecall: 0800-694 19 00 Telefon: +49 6171 694 19-0 E-Mail: info@starcapital.de www.starcapital.de Seite 6
Das Ganze sehen, die Chancen nutzen. Impressum Herausgeber: StarCapital AG, Kronberger Str. 45, D-61440 Oberursel derivativen Finanzprodukten dar. Diese Publikation darf keinesfalls als persönliche oder auch all- gemeine Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir mittels veröffentlichter Tel: +49 6171 69419-0, Fax: +49 6171 69419-49 Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Meinungen können sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zur bis- Redaktion: Dipl.-Kfm. Peter E. Huber herigen Wertentwicklung erlauben keine Prognose für die Zukunft. In Fällen, in denen sich das Management zu bestimmten Wertpapieren äußert, sind wir als Firma, als Privatpersonen, für un- sere Kunden oder als Berater oder Manager der von uns betreuten Fonds in der Regel unmittelbar E-Mail-Redaktion: info@starcapital.de oder mittelbar in diesen Wertpapieren investiert. Ein auf unsere Äußerungen folgender positiver Kursverlauf kann also den Wert des Vermögens unserer Mitarbeiter oder unserer Kunden steigern. Erscheinungsort: Oberursel Im Regelfall ist das Management der Firma StarCapital AG in den eigenen Fonds investiert. Sie kön- nen auf unserer Website in den Rechenschaftsberichten und Halbjahresberichten lückenlos feststel- len, welche Wertpapiere unsere Fonds zu bestimmten Stichtagen hielten. Aktuelle Daten sind im Quellenhinweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet, wurden Tabellen Regelfall für alle Fonds und für die größten Fondspositionen auf den Fact Sheets zu unseren Fonds auf unserer Website zu finden. Die Aktien, die die StarCapital AG in ihren Fonds und in den von ihr und Charts auf der Basis von Thomson Reuters Datastream betreuten Portfolios und Sondervermögen hält, können Sie unseren Geschäfts- und Rechenschafts- berichten entnehmen. Alleinige Grundlage für den Anteilerwerb sind der Verkaufsprospekt, das und Bloomberg erstellt. Verwaltungsreglement, die wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) sowie die Berichte des Fonds. Diese Dokumente sind kostenlos in deutscher Sprache bei der Verwaltungsgesellschaft, der IP Con- Besonderer Hinweis: Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Informationen, Meinun- cept (Luxemburg) S.A. 4, rue Thomas Edison, L-1455 Strassen, Luxembourg, sowie bei der Ver- gen und Prognosen stützen sich auf Analyseberichte und Auswertungen öffentlich zugänglicher triebsstelle, der StarCapital AG, Kronberger Straße 45, D-61440 Oberursel erhältlich. Quellen. Diese Unterlage dient ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Aufforderung Dieses Dokument stellt eine Werbung im Sinne des WpHG dar. Dieses Dokument genügt nicht allen zum Anteilerwerb dar. Die zur Verfügung gestellten Informationen bedeuten keine Empfehlung gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen oder Beratung, sie geben lediglich eine zusammenfassende Kurzdarstellung wesentlicher Fonds- und unterliegt nicht einem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen. merkmale. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch ausgeschlossen werden. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der ver- Ausführliche Hinweise zu Chancen und Risiken der dargestellten Fonds sowie steuerliche Informa- öffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Insbesondere gilt dies für Leser, die unsere Invest- tionen entnehmen Sie bitte dem aktuellen ausführlichen Verkaufsprospekt. Inhalte oder Auszüge mentanalysen und Interviewinhalte in eigene Anlagedispositionen umsetzen. So stellen weder hieraus dürfen ohne Einwilligung der StarCapital AG weder reproduziert noch vervielfältigt werden. unsere Musterdepots noch unsere Einzelanalysen zu bestimmten Wertpapieren einen Aufruf zur Alle Rechte vorbehalten. Das Dokument wurde redaktionell am 06. Dez. 2018 abgeschlossen. © 2018 individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder Empfehlungen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis: Die wichtigsten Begriffe sind im Glossar unter www.starcapital.de/glossar erläutert.
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