Aus Meisterhand - Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer - Mai - 12. September 2021
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Inhaltsverzeichnis Liebe Lehrerinnen und Lehrer 3 Allgemeine Informationen 4 Ernst Heinrich Zollikofer 7 Tierpräparation 12 Arbeitsblätter 13 Literatur 27 Naturmuseum St.Gallen 2
Liebe Lehrerinnen und Lehrer Der St.Galler Ernst Heinrich Zollikofer (1859–1930) zählt zu den unbestrittenen Meistern der Tierpräparation. Das Naturmuseum St.Gallen besitzt eine der weltweit grössten Sammlungen an Vogel- und Säugetier-Präparaten, die von ihm angefertigt wurden. Kein Wunder also, widmen wir Ihm und seinen Werken eine eigene Sonderausstel- lung. Der Sonderausstellungsraum gleicht der einer Schatzkammer. Darin werden ab dem 27. Mai die Meisterwerke des Tierpräparators präsentiert. Auch wenn seine Schaffenszeit über 100 Jahre zurückliegt, zeugen seine bis heute von einer genauen Beobachtungsgabe und einer grossen Leidenschaft, die Tiere möglichst lebensnah zu präpa- rieren. Die in Spiegelflächen arrangierten Originalobjekte werden in der Ausstellung grossformatigen Aufnahmen der Berliner Sammlungsfotografen Sebastian Köpcke und Volker Weinhold gegenübergestellt. Gemeinsam haben sie ausgewählte Präparate Zollikofers für ihre Bilder kunstvoll in Szene gesetzt. Ergänzend ermöglicht die Sonderausstellung mittels einer Vielzahl von Objekten aus dem Nachlass Zollikofers einen Einblick in seine Arbeit und sein Leben. Darunter befinden sich seine Notiz-, Auftrags- und Kassabücher, Werkzeuge sowie handgefertigte Grundmodelle unvollendeter Tierpräparate. Die Ausstellung «Aus Meisterhand – Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer» eignet sich vor allem für Schulklassen der Zyklen 2 und 3. Die Einführung für Lehrpersonen findet am Mittwoch, 2. September 20, von 17.00-18.30 Uhr statt. Bitte melden Sie sich für die Einführung an: bildung@naturmuseumsg.ch. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Lea Moser, Museumspädagogik Lukas Pelzmann, Zivildienstleistender Naturmuseum St. Gallen, Rorschacher Strasse 263, 9016 St.Gallen Die Wegleitung „Aus Meisterhand – Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer“ wurde von Lea Moser und Lukas Pelzmann, Naturmuseum St.Gallen erstellt. Foto Titelseite: Leo Boesinger. Das Kopieren und Weiterverwenden für schulische Zwecke mit Quellenangabe ist erlaubt und erwünscht. Naturmuseum St.Gallen 3
Allgemeine Informationen Die Sonderausstellung ist gegliedert in sieben Themenbereiche: «Tierpräparator», «Der Meister am Werk», «Lau- nen der Natur», «Ausgestopfte Delikatessen», «Geschützt und Geschossen», «Unterwegs im hohen Norden» und «Der Vogelflüsterer». Einführung für Lehrpersonen Die Einführung für Lehrpersonen findet am Mittwoch, 2. Juni 2021, von 17.00 – 18.30 Uhr statt. Bitte melden Sie sich für die Einführung an: bildung@naturmuseumsg.ch. Öffnungszeiten Unser Museum ist für den freien Besuch mit Ihrer Schulklasse von Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet (Mittwoch bis 20.00 Uhr). Informationen Bei Fragen und Anliegen dürfen Sie sich gerne an unser Sekretariat wenden. Telefon: 071 243 40 40 (während Öffnungszeiten), E-Mail: info@naturmuseumsg.ch Schulführungen für die Zyklen 2 und 3 Der St.Galler Ernst Heinrich Zollikofer (1859–1930) zählt zu den unbestrittenen Meistern der Tierpräparation. Das Naturmuseum St.Gallen besitzt eine der weltweit grössten Sammlungen an Vogel- und Säugetier-Präparaten, die von ihm angefertigt wurden. An dieser Führung schauen wir einige seiner Meisterwerke an und vergleichen sie mit anderen Präparaten zur gleichen Zeit. Highlight der Führung ist der Blick hinter die Kulissen: Was sonst der Öffentlichkeit verborgen liegt wird für uns sichtbar – die Sammlungsräume des Naturmuseums. Dauer: 60 min, Kosten: gratis für städtische Schulen, Fr. 80.- für Klassen ausserhalb der Stadt St. Gallen. Schulklassen aus allen anderen Kantonen: Fr. 80.- zzgl. Fr. 4.- pro Kind. Anmeldung unbedingt erforderlich mit Buchung online unter https://naturmuseumsg.ch/bildung/museumsbesuch-mit-fuehrung/ Naturmuseum St.Gallen 4
Regeln im Naturmuseum Es freut uns sehr, dass Sie mit Ihrer Klasse ins Naturmuseum St.Gallen kommen möchten. Da unser Gebäude jähr- lich von rund 500 Schulklassen besucht wird, braucht es klare Regeln, damit der Museumsbesuch für alle zu ei- nem angenehmen Erlebnis wird. • Die Lehrperson begleitet die Schulklasse während des ganzen Besuchs durch die Ausstellungsräume. Sie ist dafür verantwortlich, dass ihre Schülerinnen und Schüler die Museumsregeln einhalten. • Jacken, Rucksäcke, Taschen und Schirme sind in den abschliessbaren Schliessfächern zu deponieren. • Ausstellungsobjekte dürfen nicht berührt werden, ausser wenn sie explizit mit diesem Symbol markiert sind: • Die Ausstellungspodeste mit den Tierpräparaten sind keine Sitzgelegenheit. • Das Fotografieren ohne Blitz ist erlaubt. • Der Besammlungsort für Schulführungen ist bei der Vitrine im Eingangsbereich (neben dem Aquarium mit den Bodenseefischen). • Essen und Trinken ist in den Ausstellungsräumen untersagt. Für Schulklassen steht der Bächler-Saal als Picknickraum zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich an die Museumskasse, wenn Sie diesen nutzen möch- ten. Besen, Schaufel und Lavabo sind vorhanden. • Die Anweisungen des Aufsichtspersonals sind zu beachten. Naturmuseum St.Gallen 5
Didaktischer Bezug Alle Kompetenzbereiche, Kompetenzen und Kompetenzstufen stammen aus dem Lehrplan 21, herausgegeben von der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz, Stand Juni 2017. Um die Einordnung des Ausstellungsbesuchs bzw. die Behandlung des Ausstellungsthemas im Unterricht hin- sichtlich des neuen «Lehrplans Volksschule St.Gallen» zu erleichtern, sind nachfolgend Kompetenzen aufgeführt, die damit im Zyklus 2 und 3 gestärkt werden können. Zyklus 2 NMG2.6g: Die Schülerinnen und Schüler können unterschiedliche Beziehungen und Verhaltensweisen von Men- schen zu Pflanzen, Tieren und natürlichen Lebensräumen beschreiben und vergleichen und aus verschiedenen Perspektiven betrachten. NMG.6.2.e: Die Schülerinnen und Schüler können anhand von Kriterien ausgewählte Berufe vergleichen und die Ausbildungswege zu diesen Berufen beschreiben. NMG.9.2.e: Die Schülerinnen und Schüler können früher und heute vergleichen. Was ist gleich geblieben? Was hat sich geändert? NMG10.3c: Die Schülerinnen und Schüler können öffentliche Institutionen und Einrichtungen in der Gemeinde benennen und deren Funktion verstehen. Zyklus 3 RZG3.1b: Die Schülerinnen und Schüler können Nutzungsformen natürlicher Systeme untersuchen und den Nut- zungswandel im Verlauf der Zeit beschreiben. RZG5.3a: Die Schülerinnen und Schüler können die Veränderungen eines Ortes im Verlaufe der Zeit dokumentie- ren und erklären. RZG5.3c: Die Schülerinnen und Schüler können einzelne Schweizerinnen und Schweizer porträtieren, die einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Zusammenlebens oder der sozialen Gerechtigkeit in der Schweiz und der Welt geleistet haben. RZG7.1a: Die Schülerinnen und Schüler können nach einem Museumsbesuch einen Ausstellungsgegenstand be- schreiben und dazu eine Geschichte erzählen. Naturmuseum St.Gallen 6
Ernst Heinrich Zollikofer «Das Los des Präparators besteht darin, vergessen zu werden. Besinnen sich Naturhistori- sche Museen auf ihre Geschichte, so erinnern sie stets an ihre Direktoren, häufig an Stif- ter und Geschenkgeber, gelegentlich sogar an das Publikum. Ihre Präparatoren kommen in den Festschriften – und aus solchen bildet sich noch immer ein Grossteil der Muse- umsliteratur – nicht vor.» Carsten Kretschmann: Räume öffnen sich. Naturhistorische Museen im Deutschland des 19. Jahrhunderts, 2006 Ernst Heinrich Zollikofer um 1902 beim Füttern seiner geliebten Mauerläufer. Foto: A. Jambrowitsch, St.Gallen) Ernst Heinrich Zollikofer wird am 25. September 1859 als Sohn der Maria Magdalena Zollikofer geboren. Über seinen leiblichen Vater ist nur wenig bekannt. Seine Kindheit verbringt er in der Zürcher Landgemeinde Ellikon an der Thur. Auf Streifzügen durch die Fluren und die nah gelegenen Auenwälder erkundet er die reichhaltige Tierwelt. Bereits als 12-Jähriger legt er ein erstes Notizbüchlein mit Beobachtungen aus der Vogelwelt an. Zur selben Zeit entstehen auch seine ersten Präparate. 1881 eröffnet er in St.Gallen eine Präparationswerkstätte. Drei Jahre später heiratet er Pauline Susanna Frieda Källi (1849 –1911). Seit seiner Kantonsschulzeit in St.Gallen pflegt Ernst Heinrich Zollikofer einen regen Austausch mit Personen im Umfeld des Naturhistorischen Museums der Stadt, dem er zahlreiche meis- terhafte Tierpräparate schenkt. Ernst Heinrich Zollikofer leidet schon früh unter den Folgewirkungen der damals üblichen Imprägniermethode mit Arsenikseife und stirbt am 2. Februar 1930 nach längerer, schwerer Krankheit im 71. Lebensjahr. Naturmuseum St.Gallen 7
Autodidakt An der Kantonsschule in Frauenfeld, die Ernst Heinrich Zollikofer von 1875 bis 1877 besucht, wird sein Interesse an der Natur durch Professor Heinrich Wegelin (1853 – 1940) stark gefördert. Ende April 1877 wechselt er als 17-Jähriger an die Technische Abteilung der Kantonsschule in St.Gallen. Daneben arbeitet er als Assistent bei Professor Dr. Bernhard Wartmann (1830 –1902) im damals neu eröffneten Naturhistorischen Museum. In diese Zeit fällt auch die Bekanntschaft mit dem St.Galler Ornithologen Dr. med. Carl Stölker (1839 1878). Dieser verhilft ihm zu weiteren Kenntnissen der Vogelpräparation, verschafft ihm Arsenikseife für den Frassschutz und hinterlässt ihm testamen- tarisch 333 Glasaugen. Berufslehre Von 1879 bis 1881 absolviert Ernst Heinrich Zollikofer eine dreijährige Lehre bei Friedrich Kerz (1845 –1915) am königlichen Naturalienkabinett in Stuttgart. Hier erweitert und vertieft er sein praktisches und theoretisches Wissen. Der Ruf des Naturhistorischen Museums St.Gallen gründet Ende des 19. Jahrhunderts nicht zuletzt auf den kunst- vollen Präparaten von Ernst Heinrich Zollikofer. Auch für andere Naturmuseen stellt Zollikofer eine grosse Zahl an Präparaten her. Zudem gehören viele Privatpersonen und Schulen zu seinen Kunden. Die Präparate aus seiner Hand geniessen Weltruhm, werden als «Juwelen der Präparierkunst» gepriesen und sind nach wie vor in vielen Museen des In- und Auslandes zu sehen. Albinos Neben dem zentralen Ziel, eine möglichst lückenlose Sammlung aller heimischen Vögel und Säugetiere zeigen zu können, begeistern sich die Leiter des Naturhistorischen Museums St.Gallen und Privatsammler wie Carl Stölker für aussergewöhnliche Exemplare aus der Tierwelt. Dazu gehören Vögel und Säuger, deren Gefieder oder Fell ganz oder teilweise ohne Farbstoffe sind. Diese Albinos oder Teilalbinos sind geschätzte Besonderheiten, welche durch Ernst Heinrich Zollikofer fachgerecht präpariert werden. Dazu verfasst er im Bericht über die «Thätigkeit der St.Gal- lischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft» 1891– 92 eine Publikation mit dem Titel «Farbenaberrationen an Säu- getieren und Vögeln». Darin sind über 90 besondere Exemplare detailliert aufgelistet. Maulwurf mit Farbanomalie. Foto: Sebastian Köpcke und Volker Weinhold Naturmuseum St.Gallen 8
Perückenbock Für seinen Jagdkameraden und Freund Robert Mader stellt er eine umfangreiche Sammlung an besonderen Gewei- hen und Gehörnen zusammen. Zu diesen gehören zahlreiche Gämsen, deren Gehörne auf unterschiedlichste Art und Weise im Wachstum gestört werden. Dies kann entweder durch Krankheiten oder durch Unfälle erfolgen. Einen hormonellen Hintergrund hat die als Perückenbock bezeichnete Missbildung beim Rehgeweih. Diese seltene Laune der Natur entsteht durch eine Erkrankung oder Verletzung der Hoden. Dadurch wuchert die Basthaut unkontrolliert und führt zu starken Beeinträchtigungen, so dass die betroffenen Tiere erlöst werden müssen. «Perückenbock». Foto: Sebastian Köpcke und Volker Weinhold Hotel Walhalla Eine enge Freundschaft verbindet Ernst Heinrich Zollikofer mit dem St.Galler Hotelier und Jäger Robert Mader (1847–1936). Mader ist neben Dr. med. Georg Albert Girtanner (1839 1907) einer der besten Privatkunden von Zollikofer. Er gilt als innovative und neugierige Person. So bestellt er für das von ihm und seiner Frau geleitete Hotel Walhalla immer wieder besondere Speisen aus dem In- und Ausland. Einmal importiert er eine grosse lebende Meeresschildkröte, die anschliessend zu Suppe verarbeitet wurde. Ein anderes Mal ist es ein Bär, von welchem Bärentatzen, -braten und -ragout angeboten werden. Auch viele essbare Wildvögel gelangen in die Küche seines Hotels und anschliessend auf die Teller der Gäste. Von diesem Handel profitiert auch Ernst Heinrich Zollikofer für seine Präparate. Naturmuseum St.Gallen 9
Notizbücher Seine Notiz- und Tagebücher erweisen sich als Fundgrube für ornithologische Beobachtungen aus der damaligen Zeit. Ein Teil davon wird 1956 von seinem Freund und Jagdkameraden Hans Noll (1885 –1969) in den Jahresberich- ten der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft veröffentlicht. Darin sind viele interessante und genaue Beobachtungen an wildlebenden und in Gefangenschaft gehaltenen Vögeln festgehalten. Zollikofer ist auch in die- sem Fach ein Meister und hält selbst schwierige Arten wie den Alpenmauerläufer oder das Steinhuhn erfolgreich in seiner Privatvoliere. Gesamtverzeichnis seiner Eiersammlung bis 1876. (Aus: «Notizbuch No. 6») Widerspruch Zu Lebzeiten Zollikofers gibt es sie noch: die vielfältigen Lebensräume, mit reicher Tier- und Pflanzenwelt. Dennoch sind einzelne grosse Säugetier- und Vogelarten bereits ausgerottet. Dazu gehören der Bartgeier und der Alpen- steinbock. Seit seiner Jugend erlegt Zollikofer einen grossen Teil seiner späteren Präparate selber. Daneben pflegt und züchtet er mit grossem Wissen und Können ausgewählte Vogelarten und ermöglicht so vertiefte Einblicke in deren Lebensweise. Dieser offensichtliche Widerspruch zwischen dem Töten und dem Aufziehen findet sich auch in seinen Notiz- und Tagebüchern, die er mit viel Sorgfalt bis 1918 führt. Ausnahmebewilligung Zollikofer besitzt eine vom Regierungsrat des Kantons St.Gallen ausgestellte Sonderbewilligung für die Jagd aus- serhalb der Schonzeit, ein sogenanntes Freijägerpatent, das jährlich erneuert werden muss. Beantragt wird es von der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft, welche mit dem Naturhistorischen Museum eng verbunden ist. Dass Zollikofer dieses Patent regelmässig nutzt, geht aus den von ihm erstellten Präparaten hervor. Die von ihm präparierten Uhus und Steinadler stammen aus einer Zeit, als diese beiden Arten bereits stark von der Ausrottung bedroht waren. Ein weiteres Beispiel dafür stellt die Alpenkrähe dar. Naturmuseum St.Gallen 10
Mehrtägige Anreise Jeweils im Sommer macht sich Ernst Heinrich Zollikofer auf Reisen, um sich von den Strapazen seines Berufs zu erholen und wie er in seinem Vortrag am 18. März 1893 bei der St.Gallischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft bemerkt, um «... etwas nach frischer Luft zu schnappen». Seine bevorzugte Destination ist dabei der benachbarte Kanton Graubünden, der «trotz der schlimmen Jagdzustände und der Unzulänglichkeiten der Vogelschutzgesetze» als Eldorado für Naturfreunde gilt. Sein jahrelang gehegter Wunsch nach einer Reise in den hohen Norden setzt er 1832 in die Tat um. Am 24. Juli begibt er sich, gesundheitlich bereits angeschlagen, auf eine vogelkundliche Reise nach Norwegen. Über Hamburg erreicht er per Schiff nach acht Tagen die Hafenstadt Bodø, den nördlichsten Punkt seiner Reise. Hier erkundet er die Inselwelt der Küste sowie einige Fjorde und Binnenseen. Leider ist dieser Sommer in Norwegen nass und kalt. Auch die Jahreszeit seiner Reise ist nicht ideal, denn in dieser Zeit findet bei vielen Vogelarten der Gefiederwechsel statt. Insgesamt erbeutet er 17 Arten, darunter mehrheitlich Seevögel. Er besucht aber auch zahl- reiche zoologische Gärten und Naturkundliche Sammlungen. Sichtlich erholt und reich an Erlebtem kehrt er im September 1832 wieder nach St.Gallen zurück. Seine in Norwegen erbeuteten Vögel präpariert er in seiner heimat- lichen Werkstätte und schenkt sie anschliessend dem Naturhistorischen Museum der Stadt. Stubenvögel Neben dem Beobachten, Sammeln und Präparieren beschäftigt sich Ernst Heinrich Zollikofer schon in seiner Jugend auch mit der Haltung und der Zucht von Vögeln. In seinem Notizbuch IV von 1875 findet sich ein Verzeichnis seiner «Stubenvögel», wie er seine Pfleglinge liebevoll nennt. Er versteht es ausgezeichnet, die Wildfänge einzugewöhnen, und versorgt sie mit jeweils artgerechtem Futter. Insbesondere Alpenvögel wie Schneefinken, Alpenmauerläufer, Alpenbraunellen und Alpenkrähen haben es ihm angetan. Aber auch Greifvögel und Eulen zählen zu seinen Spezi- alitäten. Diese Tiere hält er in einer Privatvoliere. Grosse Verdienste erwirbt sich Ernst Heinrich Zollikofer im 1879 gegründeten «Verein der Freunde der gefiederten Welt St.Gallen» und in der durch diesen 1892 im Stadtpark er- bauten Voliere. Wildpark Ernst Heinrich Zollikofer gehört zu den Mitbegründern des 1892 in St.Gallen errichteten Wildparks Peter und Paul. Besonders angetan hat es ihm dabei, wie auch Robert Mader, die Wiederansiedlung des Alpensteinbocks. 1902 wird dazu eigens eine Spezialkommission der Wildparkgesellschaft ins Leben gerufen, welcher Ernst Heinrich Zollikofer einen Betrag von Fr. 1000.– für die Anschaffung von echtem Steinwild in Aussicht stellt. Er darf miterleben, wie mit den 1906 durch seinen Freund Robert Mader organisierten drei ersten Jungtieren aus dem Aostatal der Start für die erfolgreiche Nachzucht gelegt wird, so dass bereits 1911 die ersten fünf Alpensteinböcke im hintersten Weis- stannental ausgesetzt werden können. Naturmuseum St.Gallen 11
Tierpräparation Die Ursprünge der Tierpräparation reichen weit in die Vergangenheit zurück. Den Wunsch, ein totes Wesen über Jahrzehnte und länger haltbar zu machen und so dem natürlichen Verfall zu entziehen, erfüllten sich bereits die alten Ägypter mit der Mumifizierung. Beim Einbalsamieren der Leichen, denen man zuvor bis auf das Herz alle Eingeweide entnommen hatte, kamen trockenes Natronsalz, wohlriechende Salböle, in Harz getränkte Leinenbün- del und Sägespäne aus aromatischem Koniferenholz zur Anwendung. Diese Handwerker waren damit die ersten eigentlichen Präparatoren. Ausstopfen Die Herstellung von Stopfpräparaten wurde vermutlich im Mittelalter entwickelt. Dazu füllte man gegerbte Tier- häute mit Stroh oder anderen trockenen Materialien und vernähte das Ganze. Entsprechend wie eine Wurst sahen diese Präparate zumeist dann auch aus! Ein Beispiel für ein solches antikes Stopfpräparat ist unser Nilkrokodil aus dem 17. Jahrhundert. Es war zuerst Teil eines St.Galler Kuriositätenkabinetts und später das erste Objekt in der Sammlung des Naturmuseums. Gewickelt und gelegt Ein Meilenstein in der modernen Tierpräparation waren die Arbeiten des Amerikaners Charles Wilson Paele (1741– 1827). Von ihm existieren konkrete Aufzeichnungen, und er hat als Erster die AlaunArsenikBehandlung der Häute angewendet. Eine Technik, welche bis Mitte des 20. Jahrhunderts eingesetzt wurde. Der Deutsche Philipp Leopold Martin (1815–1886) entwickelte eine Vorstufe der modernen Dermoplastik. Er verwendete als Erster die sogenannte Wickeltechnik, bei welcher auf einem Grundgerüst aus Holz oder Eisen mit Stroh oder Holzwolle der Körper des jeweiligen Tieres nachgebildet wurde. Diese Technik wurde von Friedrich Kerz (1842–1915) weiterentwickelt und perfektioniert. Heute werden für die Modellierung grosser Tierkörper moderne Werkstoffe wie Po- lyurethanSchäume, Polyester oder Kunstharze verwendet. Bei Kleinsäugern und Vögeln ist die Wickeltechnik im- mer noch erste Wahl. Kampf dem Käferfrass Neben der klassischen Dermoplastik werden heute zunehmend auch neuere Verfahren wie die Gefriertrocknung oder die Plastination verwendet. Bei diesen wird das Tier nicht mehr ausgenommen und gehäutet. Eines ist aber nach wie vor nötig, ein möglichst dauerhafter Schutz gegen Insektenfrass. 1899 erschien in der Schweiz die Zeit- schrift «Der Präparator». Darin wird als revolutionäre Neuerung von einer Kranken und Witwenversorgung inner- halb des Vereins berichtet, denn der Umgang mit den giftigen Chemikalien blieb häufig nicht folgenlos. Heute haben sich in der Schweiz die meisten Präparatoren dem Berufsverband VNPS angeschlossen, und die zur Anwen- dung gelangenden Materialien sind verträglicher geworden. Naturmuseum St.Gallen 12
Arbeitsblätter 1) Fragen zur Sonderausstellung Alle Antworten auf die Fragen findest du in der Ausstellung. Notiere sie in die untenstehenden Kästchen (ä, ö und ü werden als Umlaute geschrieben). Die grauen Kästchen ergeben das Lösungswort. 1. Welche Tiere faszinierten E. H. Zollikofer in der Jugend besonders? 2. Welches giftige Mittel wurde früher für die Konservierung verwendet? 3. Aus welchem Material bestehen normalerweise die Augen eines Tierpräparats? 4. In welcher deutschen Stadt machte E. H. Zollikofer seine Lehre als Tierpräparator? 5. Wie nennt man Tiere, deren Fell oder Gefieder ganz ohne Farbstoffe sind? 6. Welches Hotel in St.Gallen (das es heute noch gibt) hat der langjährige Freund von E. H. Zollikofer, Robert Mader geleitet? 7. Was erhält E. H. Zollikofer vom St.Galler Regierungsrat, dass er für seine Jagt braucht? 8. Welches Tier findet man heute, dank der Mithilfe von E. H. Zollikofer, wieder in freier Wildbahn? 9. E. H. Zollikofer hat mitgeholfen im Stadtpark St.Gallen eine …. zu erbauen, die bis heute (in einer geän- derten Form) steht. 10. Wie nennt E. H. Zollikofer seine eigenen Vögel? 8 6 8 7 D 1 10 7 10 9 6 3 8 7 6 2 5 4 5 4 3 9 2 M 3 Lösungswort 9 2 10 4 Naturmuseum St.Gallen 13 5
2) Unterschiede in der Tierpräparation; früher und heute Das Handwerk, die Kunst der Tierpräparation ist sehr alt. Sie wurde jedoch immer weiterentwickelt. Su- che in der Ausstellung die wichtigsten Unterschiede zwischen früher und heute. Konservierung (Haltbarmachung) der Tierpräparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Ausdruck und Haltung der Tierpräparate Vergleiche z.B. den Eisbären (alt) mit den Braunbären (neuer) im Ausstellungsraum: «Reich des Bären» früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Material für die Grundform («ausstopfen») der Tierpräparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Herkunft / Beschaffung der toten Tiere für die Präparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Naturmuseum St.Gallen 14
3) Moderne Alternativen zu Tierpräparaten Tierpräparate ermöglichen ein genaues Betrachten und Untersuchen der Anatomie (Aufbau des Kör- pers) eines Tieres. Früher waren Tierpräparate die einzige Möglichkeit seltene Tiere genau zu betrach- ten. Mit den modernen Medien hat man im Jahr 2021 viel mehr Möglich- keiten. Was findest du, sind die Vorteile und Nachteile der einzelnen Möglich- keiten. Besprecht eure Antworten anschliessend in Gruppen oder der Klasse. Tierpräparat Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Hochauflösendes Foto eines Tieres Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Naturfilm eines Tieres Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ 3D-Modell eines Tieres aus Plastik Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Naturmuseum St.Gallen 15
4) Vom Toten Tier zum Präparat Für die Präparation eines Tieres sind viele Arbeitsschritte nötig. Entscheide, ob die Untenstehenden Aus- sagen wahr oder falsch sind. Ordne die richtigen Aussagen anschliessend der Nummer der Bilder zu. Aussage Wahr Falsch Bild Nr. Nur Tiere die frisch und in gutem Zustand gefunden werden, kommen für die Präparation in Frage. Auch geschützte Tiere, deren Herkunft man nicht kennt, kommen für die Präparation in Frage. Mithilfe einer Körperskizze wird der Körper aus Holzwolle oder Ton nachgeformt. Bei grossen Tieren kommen auch Kunststoffmodelle zum Einsatz. Als erstes wird die Haut mit den Federn abgezogen, gut gewaschen und anschliessend gegerbt, um sie haltbar zu machen. Die Beine, Krallen, Tatzen, usw. werden mit Drähten in die richtige Posi- tion gebracht, um dem Tier einen möglichst realistischen Ausdruck zu verleihen. Dem toten Tier werden die Innereien herausgezogen und es wird direkt mit Watte ausgestopft. Sobald sich das Tier (hier ein Star) in seinem Federkleid/Fell befindet, wird die Haut am Bauch zugenäht. Naturmuseum St.Gallen 16
5) Tierpräparate in Action Bis zum 19. Jahrhundert wurden Tierpräparate vor allem als Trophäen von Jägern hergestellt. Dement- sprechend war auch ihr Ausdruck. Die Präparate sollten Eindruck machen und auch etwas «gruseln». Heute ist man bemüht die Präparate möglichst realistisch darzustellen. Suche im Ausstellungsraum «Reich des Bären», der Sonderausstellung und im Raum «Vom Bodensee zum Ringelspitz» Tierpräparate, die folgende Ausdrücke zeigen: entspannt / ruhend: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ angespannt / in Bewegung: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ auf der Flucht, ängstlich: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ auf der Jagd, furchteinflössend: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ Vergleiche die Präparate miteinander, an welchen Kriterien erkennst du, welche Emotion ein Tier-Präparat ausdrücken will? _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ Naturmuseum St.Gallen 17
6) Präparate suchen und benennen Suche mithilfe der untenstehenden Bildausschnitte die Bilder oder Präparate in der Ausstellung und be- nenne sie richtig. Naturmuseum St.Gallen 18
7) Genau beobachten und beschreiben Suche in der Sonderausstellung, im Ausstellungsraum «Reich des Bären» oder im Raum «Vom Bodensee zum Ringelspitz» nach deinem Lieblingspräparat. Schau das Präparat genau an. Wechsle auch deine Po- sition, also von oben oder unten (wenn es möglich ist). Beschreibe anschliessend ganz genau, wie das Tier-Präparat aussieht und versuche zu beschreiben, was das Tier machen würde, wäre es lebendig und in seinem Lebensraum. ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Platz für eine Skizze des Tiers (inkl. Umgebung) Naturmuseum St.Gallen 19
Lösungen 1) Fragen zur Sonderausstellung Alle Antworten auf die Fragen findest du in der Ausstellung. Notiere sie in die untenstehenden Kästchen (ä, ö und ü werden als Umlaute geschrieben). Die grauen Kästchen ergeben das Lösungswort. 11. Welche Tiere faszinierten E. H. Zollikofer in der Jugend besonders? 12. Welches giftige Mittel wurde früher für die Konservierung verwendet? 13. Aus welchem Material bestehen normalerweise die Augen eines Tierpräparats? 14. In welcher deutschen Stadt machte E. H. Zollikofer seine Lehre als Tierpräparator? 15. Wie nennt man Tiere, deren Fell oder Gefieder ganz ohne Farbstoffe sind? 16. Welches Hotel in St.Gallen (das es heute noch gibt) hat der langjährige Freund von E. H. Zollikofer, Robert Mader geleitet? 17. Was erhält E. H. Zollikofer vom St.Galler Regierungsrat, dass er für seine Jagt braucht? 18. Welches Tier findet man heute, dank der Mithilfe von E. H. Zollikofer, wieder in freier Wildbahn? 19. E. H. Zollikofer hat mitgeholfen im Stadtpark St.Gallen eine …. zu erbauen, die bis heute (in einer geän- derten Form) steht. 20. Wie nennt E. H. Zollikofer seine eigenen Vögel? 8 6 8 7 1 7 D 10 6 10 3 9 8 7 2 6 4 5 5 9 4 3 2 3 M 9 Lösungswort 2 10 4 Naturmuseum St.Gallen 5 20
2) Unterschiede in der Tierpräparation; früher und heute Das Handwerk, die Kunst der Tierpräparation ist sehr alt. Sie wurde jedoch immer weiterentwickelt. Su- che in der Ausstellung die wichtigsten Unterschiede zwischen früher und heute. Konservierung (Haltbarmachung) der Tierpräparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Ausdruck und Haltung der Tierpräparate Vergleiche z.B. den Eisbären (alt) mit den Braunbären (neuer) im Ausstellungsraum: «Reich des Bären» früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Material für die Grundform («ausstopfen») der Tierpräparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Herkunft / Beschaffung der toten Tiere für die Präparate früher: heute: ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ ________________________________________ ___________________________________________ Naturmuseum St.Gallen 21
3) Moderne Alternativen zu Tierpräparaten Tierpräparate ermöglichen ein genaues Betrachten und Untersuchen der Anatomie (Aufbau des Kör- pers) eines Tieres. Früher waren Tierpräparate die einzige Möglichkeit seltene Tiere genau zu betrach- ten. Mit den modernen Medien hat man im Jahr 2021 viel mehr Möglich- keiten. Was findest du, sind die Vorteile und Nachteile der einzelnen Möglich- keiten. Besprecht eure Antworten anschliessend in Gruppen oder der Klasse. Tierpräparat Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Hochauflösendes Foto eines Tieres Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Naturfilm eines Tieres Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ 3D-Modell eines Tieres aus Plastik Vorteile: Nachteile: ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ ______________________________________ _____________________________________ Naturmuseum St.Gallen 22
4) Vom Toten Tier zum Präparat Für die Präparation eines Tieres sind viele Arbeitsschritte nötig. Entscheide, ob die Untenstehenden Aus- sagen wahr oder falsch sind. Ordne die richtigen Aussagen anschliessend der Nummer der Bilder zu. Aussage Wahr Falsch Bild Nr. Nur Tiere die frisch und in gutem Zustand gefunden werden, kommen für die Präparation in Frage. Auch geschützte Tiere, deren Herkunft man nicht kennt, kommen für die Präparation in Frage. Mithilfe einer Körperskizze wird der Körper aus Holzwolle oder Ton nachgeformt. Bei grossen Tieren kommen auch Kunststoffmodelle zum Einsatz. Als erstes wird die Haut mit den Federn abgezogen, gut gewaschen und anschliessend gegerbt, um sie haltbar zu machen. Die Beine, Krallen, Tatzen, usw. werden mit Drähten in die richtige Posi- tion gebracht, um dem Tier einen möglichst realistischen Ausdruck zu verleihen. Dem toten Tier werden die Innereien herausgezogen und es wird direkt mit Watte ausgestopft. Sobald sich das Tier (hier ein Star) in seinem Federkleid/Fell befindet, wird die Haut am Bauch zugenäht. Naturmuseum St.Gallen 23
5) Tierpräparate in Action Bis zum 19. Jahrhundert wurden Tierpräparate vor allem als Trophäen von Jägern hergestellt. Dement- sprechend war auch ihr Ausdruck. Die Präparate sollten Eindruck machen und auch etwas «gruseln». Heute ist man bemüht die Präparate möglichst realistisch darzustellen. Suche im Ausstellungsraum «Reich des Bären», der Sonderausstellung und im Raum «Vom Bodensee zum Ringelspitz» Tierpräparate, die folgende Ausdrücke zeigen: entspannt / ruhend: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ angespannt / in Bewegung: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ auf der Flucht, ängstlich: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ auf der Jagd, furchteinflössend: Tier: Fundort: ____________________________________________ __________________________________ ____________________________________________ __________________________________ Vergleiche die Präparate miteinander, an welchen Kriterien erkennst du, welche Emotion ein Tier-Präparat ausdrücken will? _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ _________________________________________________________________________________ Naturmuseum St.Gallen 24
6) Präparate suchen und benennen Suche mithilfe der untenstehenden Bildausschnitte die Bilder oder Präparate in der Ausstellung und be- nenne sie richtig. Naturmuseum St.Gallen 25
7) Genau beobachten und beschreiben Suche in der Sonderausstellung, im Ausstellungsraum «Reich des Bären» oder im Raum «Vom Bodensee zum Ringelspitz» nach deinem Lieblingspräparat. Schau das Präparat genau an. Wechsle auch deine Po- sition, also von oben oder unten (wenn es möglich ist). Beschreibe anschliessend ganz genau, wie das Tier-Präparat aussieht und versuche zu beschreiben, was das Tier machen würde, wäre es lebendig und in seinem Lebensraum. ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ Platz für eine Skizze des Tiers (inkl. Umgebung) Naturmuseum St.Gallen 26
Literatur - Aus Meisterhand – Tierpräparate von Ernst Heinrich Zollikofer, Toni Bürgin, Volker Weinhold und Sebas- tian Köpcke, St.Gallen, 2020, Museumsshop CHF 25.80 - Der Präparator – Fachzeitschrift, Verband Deutscher Präparatoren e.V. Links - www.präparatorium.ch/taxidermie - Wissenswertes über Tierpräparation - www.youtube.com/watch?v=Wm_R_uqpWMY – Erklärvideo zum Lehrberuf «Präparationstechnischer As- sistent» in Deutschland Naturmuseum St.Gallen 27
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