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Ausgabe 2018/2019 Ausbildung Studium Beruf Informationen zur Berufs- und Studienwahl für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II
Inhalt Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Schule – und was kommt dann? ...................................................................................................................................................... 3 Wege nach der Schule - eine Übersicht ........................................................................................................................................... 4 Was kann die Berufsberatung für mich tun? ..................................................................................................................................... 6 Bestens informiert zum Ziel – Berufsinformationszentrum (BiZ) ....................................................................................................... 7 Zeitplan Studien- und Berufswahl..................................................................................................................................................... 8 Studieren, aber wo und was? Hochschultypen und -abschlüsse im Vergleich................................................................................................................................10 Zulassungsverfahren für Hochschulstudiengänge ...........................................................................................................................13 Hochschulstandorte in NRW ...........................................................................................................................................................15 Studiengänge in der Region und der näheren Umgebung...............................................................................................................16 Lexikon für Studienanfängerinnen und Studienanfänger .................................................................................................................27 Studieren in den Niederlanden ........................................................................................................................................................30 Und wenn‘s mal nicht so läuft beim Studium? .................................................................................................................................36 Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Termine, Termine.............................................................................................................................................................................37 Berufsausbildung für junge Menschen mit Behinderung..................................................................................................................38 „Kein Abschluss ohne Anschluss“ – Übergang Schule - Beruf in NRW............................................................................................39 Alternativen zum Studium Duales Studium und Sonderausbildung ..........................................................................................................................................40 Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Tipps für den Abiturjahrgang 2020 ..................................................................................................................................................41 Unterschiede in der Berufsausbildung.............................................................................................................................................42 Jugendberufsagenturen ..................................................................................................................................................................44 Berufsfelder im Überblick ................................................................................................................................................................45 Wie finde ich den Beruf, der zu mir passt? ......................................................................................................................................47 MINT lernen – Zukunft gestalten .....................................................................................................................................................49 Alternativen zum Studium Berufe mit Studium im öffentlichen Dienst .......................................................................................................................................52 Ausbildung in mittleren und gehobenen Beamtenlaufbahnen ..........................................................................................................53 Tipps und Infos Informationsveranstaltungen der Berufsberatung ............................................................................................................................60 Was sind Soft Skills?.......................................................................................................................................................................61 Erfolgreich bewerben ......................................................................................................................................................................63 Studium und Beruf im Internet .........................................................................................................................................................65 Überbrückungsmöglichkeiten zwischen Schule und Beruf...............................................................................................................67 Studieren im Ausland ......................................................................................................................................................................71 Finanzielle Unterstützung................................................................................................................................................................73 Und nach dem Studium ...?.............................................................................................................................................................75 Medien der Berufsberatung.............................................................................................................................................................77 Wo finde ich meine Berufsberatung und das Berufsinformationszentrum ........................................................................................81 Weitere Möglichkeiten dich persönlich für ein Beratungsgespräch anzumelden, hast du unter folgenden Adressen:.......................82 Impressum ......................................................................................................................................................................... 83 Mehr Infos - auch zu anderen Regionen - unter www.regional.abi.de 2
Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Schule – und was kommt dann? Das Ende deiner Schulzeit rückt näher und damit wird die Antwort auf die Frage „Wie soll es nach der Schule weitergehen?“ für dich immer wichtiger. Das Abitur oder die Fachhochschulreife bieten dir eine Fül- le an beruflichen Möglichkeiten, egal ob du studieren oder lieber eine Berufsausbildung machen möchtest. Was du dar- aus machst, ist deine Entscheidung. Doch diese fällt vielen gar nicht so leicht. Damit du also nicht irgendeine, sondern die für dich rich- tige Berufswahl treffen kannst, solltest du dich rechtzeitig und ausführlich über Studien- und Ausbildungsmöglich- keiten und die damit verbundenen Anforderungen infor- mieren. Dieses Heft kann dir dabei helfen. Du erfährst alles über: • Studienmöglichkeiten in deiner Umgebung • Termine, Zulassungsverfahren an den Hochschulen, Studiengebühren • die Berufsberatung • das Berufsinformationszentrum (BiZ) und die Medien der Bundesagentur für Arbeit • wichtige Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner Natürlich kannst du dich auch jederzeit gerne mit deinen Fragen direkt an uns wenden. Das Team der Berufsberatung und des Berufsinformationszentrums (BiZ) 3
Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Was kann die Berufsberatung für mich tun? Wir, die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit, möchten dir bei der Studien- und Berufswahl helfen. Du kannst unsere Angebote vor und während deines Studiums, einer Ausbildung, aber auch beim Übergang in die Berufstätigkeit in Anspruch nehmen. Unsere Hilfen sind für dich kostenlos und der Inhalt unserer Gespräche ist streng vertraulich. Wir informieren … in der Schule, im BiZ und natürlich in der Agentur für Arbeit über Studiengänge, Ausbildungsmöglichkeiten in Be- Tests zur Studienwahl trieben und Schulen, Aufgaben und Tätigkeiten in Berufen, Spezialisierungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Aussich- Ein neu entwickeltes Selbsterkundungstool richtet sich ten und Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeits- an Jugendliche und Erwachsene, die sich für die Auf- markt, Bewerbungsverfahren und -termine und vieles mehr. nahme eines Erststudiums interessieren. Das Selbst- erkundungstool ist online aufrufbar unter Wir beraten www.arbeitsagentur.de/selbsterkundungstool. … dich in einem persönlichen Gespräch. Du kannst mit uns Wenn du noch nicht weißt, wo es hingehen soll, unter- über deine beruflichen Wünsche, Ziele und Erwartungen, stützt dich der Test „Selbsteinschätzung studienrelevan- aber auch über deine Bedenken oder Probleme sprechen. ter Personenmerkmale“, kurz SSP. Der Test besteht aus Du bestimmst, was du besprechen möchtest und du selbst zwei Teilen: Zum einen kannst du dein Interesse an ver- triffst die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Aus- schiedenen Studienrichtungen festzustellen. Zum ande- bildung oder ein bestimmtes Studium. ren erfährst du, ob deine Motivation und dein Arbeits- verhalten für ein Studium sprechen. Wir vermitteln Ausbildungsstellen Falls du dich bereits für eine bestimmte Studienrichtung … und helfen dir bei der Bewerbung. Da wir das Angebot interessierst, aber noch unsicher bist, kannst du am von Betrieben und Schulen kennen, können wir dir bei der „Studienfeldbezogenen Beratungstest (SFBT)“ teilneh- Verwirklichung deiner Ausbildungswünsche helfen. Auch men. Es gibt ihn für die Richtungen Naturwissenschaf- unter www.jobboerse.arbeitsagentur.de findest du Infor- ten, Informatik/Mathematik, Ingenieurwissenschaften, mationen zum Ausbildungsangebot. Wirtschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften oder für die Philologischen Studiengänge. Wir helfen finanziell Die Anmeldung für beide Tests erfolgt durch die … im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Vorausset- Berufsberatung. Durchgeführt werden sie vom Berufs- zungen. Zur Aufnahme und für die Zeit einer betrieblichen psychologischen Service in den Agenturen für Arbeit. Berufsausbildung können wir dir finanzielle Hilfen gewähren. Die Ergebnisse kannst du mit einem Psychologen oder Sprich rechtzeitig mit uns darüber. So kannst du mögliche einer Psychologin vom Berufspsychologischen Service finanzielle Verluste durch eine verspätete Antragstellung besprechen. vermeiden. Hinweis: Unter der kostenfreien Servicenummer 0800 4 5555 00 kannst du einen Termin vereinbaren. Weitere Tests unter www.abi.de/orientieren/was-werden/testverfahren.htm www.osa-portal.de – Überblick über alle deutschsprachigen Online-Self-Assessments (OSA) aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. 6
Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl Bestens informiert zum Ziel – Berufsinformationszentrum (BiZ) Was ist das BiZ? Das BiZ ist nützlich für alle, die vor der Berufswahl oder generell vor einer beruflichen Entscheidung stehen. Hier kann sich jeder über alle Themen der Berufswelt selbst in- formieren. Das breit gefächerte Angebot steht dir während der gesamten Öffnungszeit ohne Anmeldung zur Verfügung. Mache dich schlau im BiZ! Hier findest du • Informationen zu Studium und Ausbildung • Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungs- platz oder einer Arbeitsstelle • Informationen zu Überbrückungsmöglichkeiten • Tipps zur Bewerbung und zum Vorstellungsgespräch Was erwartet dich im BiZ? • Internet-Arbeitsplätze mit Zugriff auf ein breites Angebot an Informationen rund um Ausbildung, Studium und Beruf • Filme, mit denen du die Berufswelt auch virtuell erkunden kannst • Informationsmappen mit einem Überblick zu den verschiedenen Berufsfeldern und Berichten aus der Berufspraxis • Bücher und Zeitschriften • Broschüren und Flyer – auch zum Mitnehmen • Bewerbungs-PC zum Erstellen professioneller Bewerbungsunterlagen Bei Fragen helfen dir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne weiter. Im BiZ finden Informationsveranstaltungen zu Themen rund um Ausbildung, Studium und Beruf statt. Informationen zum aktuellen Veranstaltungsangebot erhältst du im BiZ in deiner Nähe und in der zentralen Veranstaltungsdatenbank unter www.arbeitsagentur.de > Finden Sie Veranstaltungen in Ihrer Nähe. Wo findest du das BiZ? Die Adresse findest du am Ende dieser Broschüre. 7
Studieren, aber wo und was? Hochschultypen und Deshalb nennen sie sich auch häufig „Hochschule für angewandte Wissenschaften“. Im Gegensatz zu Universi- -abschlüsse im Vergleich täten ist das Fächerspektrum an Fachhochschulen einge- schränkt. Zugangsvoraussetzung für ein Studium ist in der Regel die Fachhochschulreife. Einige Fachhochschulen ver- Einige Studiengänge werden an verschiedenen Hoch- langen außerdem, dass vor Studienbeginn ein fachspezifi- schultypen angeboten. Sie unterscheiden sich weniger sches Praktikum absolviert wird. hinsichtlich der angebotenen Abschlüsse, das sind in der Regel Bachelor und Master, als vielmehr in der Aus- Berufsakademien gestaltung des Studiums. Du solltest dich fragen: Willst du forschungs- oder eher praxisnah studieren? Oder in- Neben den Hochschulen gibt es in einigen Ländern Berufs- teressiert dich ein Duales Studium? akademien (BA), die als Alternative zum Hochschulstudium berufsqualifizierende duale Bildungsgänge für Studienbe- Universitäten / rechtigte anbieten. Im Wechsel werden dabei berufsprakti- Technische bzw. Pädagogische Hochschulen sche Ausbildungsphasen in einem Betrieb und theoretische Studienabschnitte an der Berufsakademie absolviert. Kennzeichnend ist ihre forschungsorientierte wissenschaft- liche Ausrichtung. Das heißt, die Ausbildung des wissen- Voraussetzungen für ein solches Studium sind in der Regel schaftlichen Nachwuchses ist nur ein Teil ihrer Aufgaben. Fachhochschulreife oder Hochschulreife (Abitur) sowie der Außerdem wird in der Regel ein sehr breites Fächerspektrum Abschluss eines Ausbildungsvertrags mit einem Unterneh- angeboten. men, das sich an dieser Form der Ausbildung beteiligt und die Praxis vermittelt. Bestimmte Studienfächer, etwa Humanmedizin oder Lehr- amt, kann man nur an Universitäten studieren. Hinzu kommt, Duale Hochschulen dass üblicherweise nur Universitäten bzw. universitätsnahe Einrichtungen über das Promotionsrecht verfügen. Die Dualen Hochschulen in Baden-Württemberg und Thürin- gen bestehen als eigenständige hochschulische Einrichtun- Es gibt auch spezialisierte Hochschulen: unter anderem gen. Bei den dreijährigen dualen Studiengängen wechseln Kirchliche und Philosophisch-Theologische Hochschulen sich Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen in für evangelische und katholische Theologie oder die beiden einem Betrieb ab. Auch hier gilt: Bevor man sich an der Universitäten der Bundeswehr für angehende Offiziere. Dualen Hochschule bewirbt, benötigt man einen Studien- und Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen oder einer Zugangsvoraussetzung ist im Normalfall die Allgemeine sozialen Einrichtung. Der Abschluss berechtigt zum Master- Hochschulreife oder die Fachgebundene Hochschulreife. In studium. der Regel können mit der Allgemeinen Hochschulreife alle Studiengänge studiert werden, mit einer Fachgebundenen Hinweis: Duale Studiengänge sind an fast allen Hochschul- Hochschulreife nur bestimmte. In manchen Bundesländern, typen möglich, hauptsächlich aber an Fachhochschulen. beispielsweise Hessen oder Brandenburg, können Studien- interessierte auch mit der Fachhochschulreife an Universitä- Private Hochschulen ten studieren. Viele der genannten Hochschultypen gibt es auch in privater Kunst-, Musik- und Sporthochschulen Trägerschaft. Wenn du dich für das Studium an einer Privat- hochschule interessierst, solltest du unbedingt auf eine staat- Sie bieten ausschließlich Studiengänge ihrer Fachrichtung liche Anerkennung der Einrichtung achten. an. Ein erfolgreiches Studium setzt gestalterisches, musisches oder sportliches Talent voraus. Deshalb ist An privaten Hochschulen werden allerdings in der Regel Stu- die Aufnahme mit Eignungstests verbunden. diengebühren erhoben, da sich die privaten aus diesen Mit- teln finanzieren. Informiere dich am besten direkt bei der (Fach-)Hochschulen / Hochschule deiner Wahl über die Konditionen. Hochschulen für angewandte Wissenschaften Fachhochschulen verfolgen einen anwendungsorientierten wissenschaftlichen Ansatz. Das heißt, das Studium dort beleuchtet weniger den wissenschaftlichen Hintergrund, sondern orientiert sich stark an den Anforderungen in der Praxis. 10
Studieren, aber wo und was? Abschlüsse Bachelor Der international anerkannte Bachelor-Abschluss wird nach einem drei- bis vierjährigen Studium erworben. Je nach Stu- diengang und Hochschule besteht die Möglichkeit, entweder nur ein Kernfach oder ein Kernfach kombiniert mit einem oder zwei Nebenfächern zu studieren. Mit dem Bachelor-Abschluss kannst du entweder direkt ins Berufsleben einsteigen oder ein Masterstudium anschließen. Master Wer sich nach einem erfolgreichen Bachelor-Abschluss und einer eventuellen Berufstätigkeit wissenschaftlich weiter- qualifizieren möchte, kann ein Masterstudium anschließen. Es dauert ein bis zwei Jahre und kann komplett oder teil- weise im Ausland absolviert werden. Es gibt zum einen konsekutive Masterstudiengänge, die das im Bachelorstudium erworbene Wissen vertiefen, verbreitern, fächerübergreifend erweitern oder auch fachlich andere Inhalte zum Gegenstand haben können. Zum anderen gibt es weiterbildende Masterstudiengänge, die an berufliche Erfahrungen anknüpfen. Für letztere ist in der Regel Berufs- erfahrung von mindestens einem Jahr notwendig, sie werden zudem oftmals auch berufsbegleitend angeboten. Generell wird bei Masterstudiengängen außerdem unterschieden zwischen solchen mit anwendungsorientiertem oder for- schungsorientiertem Profil. Zur Info: Bachelor- und Masterstudiengänge an verschiedenen Hochschultypen sind grundsätzlich hochschulrechtlich gleichgestellt. Die Entscheidung für einen bestimmten Hoch- schultyp sollte vom fachlichen Profil des Studiengangs ab- hängig gemacht werden, aber auch von der Art der Hoch- schule. Wer also zum Beispiel vor der Wahl zwischen einem Bachelorstudiengang in BWL an einer Fachhochschule und an einer Universität steht, sollte abwägen, ob Ausrichtung und Schwerpunkte des Studiengangs an den gewünschten Hochschulen den beruflichen Vorstellungen entsprechen. 11
Studieren, aber wo und was? Diplom und Magister Artium Promotion Diese Studienabschlüsse werden Studienanfängern kaum Die Promotion ist mit wenigen Ausnahmen Voraussetzung noch angeboten. Sie wurden durch Bachelor und Master für eine wissenschaftliche Laufbahn und setzt einen der ersetzt. Hochschulabschlüsse Master, Diplom, Magister oder Staats- examen voraus. Zur Vollendung der Promotion, die man nur Staatsexamen (Staatsprüfung) an einer Universität machen kann, muss man eine Doktor- Staatsexamina werden nach staatlichen Prüfungsordnungen arbeit (Dissertation) anfertigen, was gewöhnlich mehrere vor staatlichen Prüfungsämtern abgelegt. Das betrifft derzeit Jahre dauert. noch das Studium der Human-, Tier- und Zahnmedizin, der Pharmazie, Lebensmittelchemie und Rechtswissenschaft. Die Lehramtsstudiengänge dagegen sind in vielen Bundes- ländern bereits auf das Bachelor- und Mastersystem umgestellt. Lehrerinnen und Lehrer sowie Juristinnen und Juristen müssen nach dem Masterabschluss beziehungsweise dem ersten Staatsexamen einen ein- bis zweijährigen Vorberei- tungsdienst (Referendariat) und ein zweites Staatsexamen absolvieren, um ihren Beruf ausüben zu können. 12
Studieren, aber wo und was? Zulassungsverfahren für Auswahlverfahren für bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge Hochschulstudiengänge hochschulstart.de regelt die Vergabe für die Staats- examensstudiengänge Humanmedizin, Tiermedizin, Zahn- Du hast den notwendigen Abschluss erreicht und dich medizin und Pharmazie an allen staatlichen Hochschulen für einen Studiengang entschieden. Dennoch kannst Deutschlands. Die bundesweit zulassungsbeschränkten du nicht einfach loslegen, denn nicht jeder Studien- Studienplätze werden folgendermaßen verteilt: gang ist frei zugänglich. • 20 Prozent werden an die Bewerberinnen und Bewerber Bei etlichen Studiengängen übersteigt die Zahl der Bewerbe- mit den besten Abiturnoten vergeben. rinnen und Bewerber das Angebot der freien Plätze um ein • 20 Prozent gehen an die Bewerberinnen und Bewerber Vielfaches. Deswegen gibt es für diese Studiengänge Zulas- mit der längsten Wartezeit. sungsbeschränkungen, die entweder bundesweit gelten oder • Die verbleibenden 60 Prozent können die Hochschulen die jede Hochschule selbst regelt. selbst vergeben (in der Regel wie beim „Hochschulinter- nen Auswahlverfahren“). Die Bewerbungsunterlagen dafür Ob ein Studiengang zulassungsbeschränkt ist und welche gehen nur an hochschulstart.de, nicht an die jeweilige Zugangsvoraussetzungen erfüllt werden müssen, erfährst Hochschule. du auf den Internetseiten deiner Wunsch-Hochschule. Wartezeit Hochschulinterne Auswahlverfahren Ein Teil der Plätze in bundesweit oder örtlich zulassungsbe- schränkten Studiengängen wird über eine Wartezeitquote Für viele Studiengänge gibt es an den Hochschulen eine vergeben. Als Wartesemester zählen die vollständig verstri- örtliche Zulassungsbeschränkung. Dabei sucht sich die chenen Halbjahre, die seit dem Erwerb der Hochschulzu- Hochschule mithilfe eigener Auswahlverfahren die passen- gangsberechtigung – also zum Beispiel seit dem Abitur – den Studierenden für das jeweilige Fach aus. Maßgebliches vergangen sind, ohne dass ein Studium an einer Hochschule Auswahlkriterium ist die Durchschnittsnote im Abschluss- aufgenommen wurde. zeugnis. Es können jedoch auch andere Kriterien angewen- det werden, zum Beispiel: Ergebnisse von Studierfähigkeits- Wer etwa nach dem Abitur zuerst eine Berufsausbildung ab- tests, Auswahlgespräch, Motivationsschreiben, Berücksichti- solviert oder ein freiwilliges soziales Jahr anhängt, bekommt gung von Berufserfahrung, Wartezeiten und Praktika, oder die entsprechende Anzahl von Semestern als Wartezeit an- die besondere Gewichtung von Einzelnoten. gerechnet. Doch keine Bange, wenn es mit der Zulassung nicht gleich Man muss jedoch nicht an jeder Bewerbungsrunde teilneh- klappt: Es kann vorkommen, dass nicht alle zugelassenen men oder sich auf eine Warteliste setzen lassen, damit die Bewerberinnen und Bewerber ihren Studienplatz annehmen. verstrichene Zeit als Wartezeit zählt. Die wird bei einer er- Diese Plätze werden dann in einem mehrstufigen Nachrück- neuten Bewerbung entsprechend neu berechnet. verfahren erneut verteilt. Über die Restplatzbörse unter www.freie-studienplaetze.de kannst du dich zum Losver- Achtung: Zeiten, in denen man an einer deutschen Hoch- fahren für die Restplätze anmelden. schule eingeschrieben ist, egal in welchem Studienfach, gelten nicht als Wartezeit! Angehende Studierende von Musik, Sport, bildender Kunst oder Design – zum Teil auch von Fremdsprachen – müssen Hinweis: Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts sich generell Eignungstests unterziehen oder Mappen mit sind Anpassungen des Auswahlverfahrens notwendig. Daher eigenen Arbeiten einreichen. Wie diese Eignungstests im kann es zu gesetzlichen Änderungen kommen, die großen- Einzelnen aussehen, bestimmen die Hochschulen. teils auf Landesebene erfolgen. Hinweis: Zur Unterstützung der Hochschulen bei der Durchführung ihrer örtlichen Auswahlverfahren bietet hochschulstart.de ein dialogorientiertes Serviceverfahren (DoSV) für örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge an. Studienbewerbern steht dazu unter www.hochschulstart.de/dosv ein Portal zur Verfügung, in dem die teilnehmenden Hochschulen aufgeführt sind. 13
Studieren, aber wo und was? Bewerbung für bundesweit Bewerbung bei hochschulinterner zulassungsbeschränkte Studiengänge Zulassungsbeschränkung Start Wintersemester: Die Termine 15. Juli und 15. Januar gelten in der Regel auch Bis zum 15. Juli eines Jahres müssen Studienanfängerinnen für die Bewerbungen bei den Hochschulen mit hochschulin- und Studienanfänger für folgende Studiengänge ihre Unter- ternen Auswahlverfahren. Es gibt aber Ausnahmen. Infor- lagen über hochschulstart.de einreichen: Humanmedizin, miere dich deshalb rechtzeitig bei den Hochschulen. Pharmazie, Zahnmedizin und Tiermedizin. Alt-Abiturientinnen und -Abiturienten (also diejenigen, die Freier Zugang bereits im Vorjahr oder auch früher Abitur gemacht haben) müssen sich bereits bis 31. Mai bewerben. Für Studiengänge, für die keine Zulassungsbeschränkungen bestehen, kannst du dich direkt an der Hochschule deiner Start Sommersemester: Wahl einschreiben (= immatrikulieren). Dennoch musst du Der Bewerbungsschluss für das Sommersemester ist für alle auch hier häufig Voranmelde- oder Einschreibefristen Bewerberinnen und Bewerber der 15. Januar, egal, wann beachten! An einigen Hochschulen ist für Studien- das Abitur gemacht wurde. gänge ohne Zulassungsbeschränkung trotzdem noch eine Bewerbung nötig. Erkundige dich deshalb rechtzeitig nach Terminen und möglicherweise noch fehlenden Unterlagen. Infos bekommst du von der Hochschule oder von der Berufsberatung für akademische Berufe. 14
Studieren, aber wo und was? Hochschulstandorte in NRW 15
Studieren, aber wo und was? Studiengänge in der Region Wahl eine persönliche Studienberatung vereinbaren. Viele Hochschulen bieten auch Schnuppertage und Informations- und der näheren Umgebung veranstaltungen für Studieninteressierte an. Die deutsche Studienlandschaft ist sehr vielfältig: Unter- schiedliche Arten von Hochschulen bieten verschiedene Stu- An den Hochschulen in NRW (siehe Übersichtskarte auf Sei- diengänge, inhaltliche Schwerpunkte und Abschlüsse an. te 15) kannst du unter knapp 2000 Studienfächern auswäh- Das Studienangebot unterliegt außerdem einem ständigen len. Auf den folgenden Seiten haben wir die Möglichkeiten Wandel: Immer wieder werden neue Studiengänge einge- eines grundständigen Studiums (Präsenz- sowie duale und führt, bestehende umbenannt oder auch aufgehoben. Verbundstudiengänge) an den Hochschulen der Region und der näheren Umgebung zusammengestellt. Die Studien- Wichtig zu wissen: Auch wenn sich viele Studiengänge von gänge sind dabei nach Hochschularten getrennt: Universitä- der Bezeichnung her gleichen, kann es in den Studieninhal- ten, andere Hochschulen und Akademien sowie Fachhoch- ten beachtliche Unterschiede geben. Auch daher solltest du schulen. Bitte beachte, dass bestimmte Studiengänge mögli- dich im Vorfeld genau informieren, welcher Studiengang zu cherweise nur als Zweitfach mit geringerem Stundenumfang dir passt. belegt werden können. Auch hier empfiehlt es sich, bei den Übrigens: Technische oder naturwissenschaftliche Studien- Hochschulen direkt nachzufragen. gänge sind schon lange keine reine Männerdomäne mehr. Die Angaben sind den Seiten www.hochschulkompass.de Lies mehr dazu im „abi>> extra Heft Typisch Frau, typisch und den Webseiten der Hochschulen (Stand 07/2018) ent- Mann“ (erhältlich im BiZ oder als PDF-Download im abi > nommen. Online-Archiv). Weitere nützliche Informationen findest du unter: Darüber hinaus ist es ratsam, sich bei den Hochschulen di- www.abi.de rekt über die konkreten Studieninhalte bzw. Schwerpunkte, www.studienwahl.de Bewerbungsfristen, Auswahlverfahren, etc. zu erkundigen. www.kursnet.arbeitsagentur.de Und falls du dir dann noch unsicher bist, welcher Studien- gang der richtige ist, kannst du bei der Hochschule deiner 16
Studieren, aber wo und was? Studium an Universitäten S. 19 - 21 Studium an anderen Hochschulen und Akademien S. 22 IT-Center Dortmund Technische Universität Dortmund www.itc-dortmund.de www.tu-dortmund.de 1 ITC DO 1 TU DO WAM Die Medienakademie Private Universität Witten/Herdecke www.wam.de www.uni-wh.de 2 WAM DO 2 U Wi/Her Ruhrakademie Schwerte FernUniversität in Hagen www.ruhrakademie.de www.fernuni-hagen.de 3 Ruhrakad 3 FernUni HA Universität Siegen www.uni-siegen.de 4 U SIE Ruhr-Universität Bochum www.ruhr-uni-bochum.de 5 RUB BO 17
Studieren, aber wo und was? Studium an Fachhochschulen S. 23 - 26 Fachhochschule Dortmund University of Applied Sciences Europe www.fh-dortmund.de Business and Information Technology School Iserlohn (BiTS) 01 FH DO www.bits-hochschule.de/de/iserlohn 10 BiTS IS Hochschule für Oekonomie & Management Dortmund www.fom.de 02 FOM DO Hochschule für Gesundheit und Sport Unna www.hochschulcampus-unna.de 11 H:G UN International School of Management Dortmund www.ism.de 03 ISM DO Hochschule für angewandtes Management Studienort Unna www.fham.de Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW 12 HAM UN Studienorte Hagen* und Dortmund* www.fhoev.nrw.de 04 FHöV HA/DO International University of Applied Sciences * nur in Verbindung mit einer Ausbildung bei einer der im Internationale Hochschule Netz genannten Einstellungbehörden IUBH Duales Studium www.iubh-dualesstudium.de/studienort/dortmund 13 IUBH DO Fachhochschule Südwestfalen Standort Soest www.fh-swf.de 05 FH SWF SO Fachhochschule Südwestfalen Standort Meschede www.fh-swf.de 06 FH SWF ME Fachhochschule Südwestfalen Standort Hagen www.fh-swf.de 07 FH SWF HA Informationen über die Berufsmöglichkeiten nach dem Studium siehe unter www.berufenet.arbeitsagentur.de Fachhochschule Südwestfalen Standort Iserlohn > Erweiterte Suche > Berufskundliche Gruppen > Studi- www.fh-swf.de enfächer 08 FH SWF IS Fachhochschule Südwestfalen Standort Lüdenscheid www.fh-swf.de 09 FH SWF LÜ 18
Die Informationen auf den folgenden Seiten können an dieser Stelle leider nicht barrierefrei angeboten werden, da sie automatisch aus einer Datenbank generiert und in Tabellenform angezeigt werden. Alle Informationen sind aber auch über die Navigation des Portals auf der Seite Deiner Arbeitsagentur zu finden. Studieren, aber wo und was? Studieren an Universitäten Studiengang Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft B Anglistik, Amerikanistik B Archäologie B Architektur B Architektur und Städtebau B Bauingenieurwesen B B B Betriebswirtschaftslehre B Bildungswissenschaft B B Biochemie B Bioingenieurwesen B Biologie B B Chemie B B B Chemieingenieurwesen B Chemische Biologie B Datenanalyse und Datenmanagement B Deutsch B Elektrotechnik B Elektrotechnik und Informationstechnik B B Englisch B Erziehungswissenschaft B B Europäisches Wirtschaftsrecht B Fahrzeugbau B Fertigungstechnik B Französisch B Geographie B Geowissenschaften B Germanistik B Geschichte B B Informatik B B B Informatik, Angewandte B B Informations- und Kommunikationstechnik B IT-Sicherheit / Informationstechnik B Japanologie B Journalistik B Koreanistik B Kultur, Individuum und Gesellschaft B Kulturwissenschaften B Legende: D = Diplom B = Bachelor B(p) = Bachelor geplant M = Master M(p) = Master geplant S = Staatsexamen P = Sonstiger Abschluss 19
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Die Informationen auf den folgenden Seiten können an dieser Stelle leider nicht barrierefrei angeboten werden, da sie automatisch aus einer Datenbank generiert und in Tabellenform angezeigt werden. Alle Informationen sind aber auch über die Navigation des Portals auf der Seite Deiner Arbeitsagentur zu finden. Studieren, aber wo und was? Studieren an Fachhochschulen 08 FH SWF IS bis 13 Studiengang Wirtschaftsrecht B Legende: D = Diplom B = Bachelor B(p) = Bachelor geplant M = Master M(p) = Master geplant S = Staatsexamen P = Sonstiger Abschluss 26
Studieren, aber wo und was? Lexikon für Studienende erwerben musst. Der Vorteil an diesem System: Die Credit Points gelten auch Studienanfängerinnen an anderen Hochschulen im In- und Ausland. Die Anrech- nung von Studienleistungen bei einem Hochschulwechsel und Studienanfänger ist dadurch leichter. Hier findest du einige Begriffe erläutert, die dir Diploma Supplement während deines Studiums immer wieder begegnen Dieser Nachweis wird dem Abschlusszeugnis eines werden. Bachelor- oder Masterstudienganges beigefügt und ist eine Art Kurzzusammenfassung des Studienverlaufs. Akademisches Viertel: c.t./s.t. Neben persönlichen Angaben enthält das Diploma Supple- C.t. ist die Abkürzung für „cum tempore“ (lat. „mit Zeit“). ment Angaben über die Art des Abschlusses, den Status Das heißt, Lehrveranstaltungen fangen eine Viertelstunde (staatlich oder privat) der Hochschule, die den Abschluss später an als angegeben – meistens jedoch ohne spezielle verleiht, den Studiengang im Allgemeinen (zum Beispiel Zu- Ankündigung im Vorlesungsverzeichnis. Dies ist der gangsvoraussetzungen oder Studienanforderungen) sowie „Normalfall“. eine Übersicht über alle erbrachten Leistungen während Es sei denn, du findest eine Zeitangabe mit dem Zusatz s.t. des Studiums. („sine tempore“, lat. „ohne Zeit“). Das bedeutet, dass die Veranstaltung ohne Zugabe der akademischen Viertelstunde Eignungsprüfung pünktlich beginnt. Bei einigen Studiengängen, wie zum Beispiel Kunst, Innen- architektur, Musik oder Sport, wird für die Aufnahme in einen Akkreditierung dieser Studiengänge neben der Hochschulzugangsberechti- Akkreditierung bedeutet die zeitlich begrenzte Anerkennung gung ein zusätzlicher Eignungsnachweis verlangt. von Studiengängen. Zu diesem Zweck überprüfen soge- Diesen Eignungsnachweis führt man je nach Studiengang nannte Akkreditierungsagenturen die Studiengänge nach durch Vorlage einer Arbeitsmappe mit eigenen künstlerisch- bestimmten Grundsätzen und Mindeststandards, die der Ak- gestalterischen Arbeiten, durch Vorspielen oder durch eine kreditierungsrat vorgibt. Somit sichert der Akkreditierungsrat, Sporteignungsprüfung. Auch für ein Studium der Medizin der sich aus Vertretern der Länder, Hochschulen, aus der setzen die Hochschulen verstärkt auf Eignungsprüfungen: Im Berufspraxis und Studierenden zusammensetzt, die Qualität sogenannten Medizinertest wird die Fähigkeit eines Bewer- in Lehre und Studium. bers für ein medizinisches Studium getestet. Ein gutes Test- ergebnis kann die Chancen auf einen Studienplatz erhöhen. Bologna-Prozess Da Eignungsprüfungen oft vor den allgemeinen Bewerbungs- 1999 haben die für das Hochschulwesen zuständigen fristen für ein Hochschulstudium durchgeführt werden, soll- Ministerinnen und Minister von 29 europäischen Staaten test du die konkreten Informationen über Termine und Be- im italienischen Bologna beschlossen, einen gemeinsamen werbungsunterlagen mindestens ein Jahr vor dem beabsich- europäischen Hochschulraum zu schaffen. Im Zuge dieses tigten Studienbeginn einholen. Prozesses werden zum Beispiel alle Studiengänge auf Bachelor- und Masterabschlüsse umgestellt und das Leis- Fachschaft tungspunktesystem (Credit Points) eingeführt. Die Fachschaft ist die Organisation von Studierenden eines Fachbereichs und vertritt deren Interessen. Oft bekommst Credit Points du dort Skripte oder andere Materialien von Vorlesungen In den Bachelor- und Masterstudiengängen werden Studien- oder Seminaren. Außerdem organisieren die Vertreter und leistungen anders bewertet als in den „alten“ Diplom und Ma- Vertreterinnen einer Fachschaft Orientierungstage für Erst- gisterstudiengängen. Lehrveranstaltungen heißen in diesem semester oder beantworten Fragen von Mitstudierenden. System Module. Diese werden, je nach Schwierigkeitsgrad Kontakt zur Fachschaft kannst du über die Website der und Arbeitsaufwand, mit einer bestimmten Anzahl an Credit Hochschule oder über die Fachstudienberatung aufnehmen. Points bewertet (Leistungspunkte, die auch ECTS-Punkte genannt werden, von European Credit Transfer System). Bei erfolgreichem Abschluss der Veranstaltung werden dir diese Credit Points angerechnet. Zusätzlich werden auch deine Leistungen bewertet. Diese Noten fließen anteilig in die End- note ein. Bei einem Vollzeitstudium sollen die Immatrikulier- ten pro Semester 30 solcher Leistungspunkte sammeln. Ein Bachelorstudium mit sechs Semestern umfasst damit ein Volumen von mindestens 180 Credit Points, die du bis zum 27
Studieren, aber wo und was? Hochschulinterne Auswahlverfahren Wenn die Studienplätze in einem Studiengang an einer Die Qualifikation – etwa die Abiturnote – desjenigen Bewer- Hochschule begrenzt sind, gibt es dort eine örtliche Zulas- bers, der den letzten freien Studienplatz bekommen hat, ist sungsbeschränkung. Dann sucht sich die Hochschule mittels dann der NC und war damit die Mindestanforderung für hochschulinterner Verfahren die passenden Studierenden einen Studienplatz. Deshalb steht der NC auch immer erst für das jeweilige Fach aus. Bei der Auswahl können die fest, wenn das Auswahlverfahren zu Ende ist. Keinesfalls Hochschulen neben der Abiturdurchschnittsnote unter- sollte man daher auf eine Bewerbung für einen Studienplatz schiedliche Kriterien einbeziehen. Mögliche Verfahren sind verzichten, nur weil die eigene Durchschnittsnote nicht den Vorstellungsgespräche, Studierfähigkeitstests, die beson- NC-Wert des letzten Vergabeverfahrens für den jeweiligen dere Gewichtung von Einzelnoten, die Berücksichtigung Studiengang erreicht. von Berufsausbildungen oder praktische Erfahrungen. Auch eine Kombination aus mehreren Verfahren ist möglich. Rückmeldung Am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters müssen Immatrikulation Studierende ihre Absicht, im nächsten Semester weiter stu- Für alle Studiengänge, seien sie zulassungsbeschränkt oder dieren zu wollen, förmlich erklären. Wer die Rückmeldung nicht, gilt gleichermaßen: Du musst dich persönlich ein- versäumt, kann exmatrikuliert werden und verliert damit die schreiben (immatrikulieren), um dein Studium aufnehmen Berechtigung, das Studium fortzusetzen. Die Hochschule zu können. Jede Hochschule teilt dir mit, wann und wo diese teilt dir die Termine für die Rückmeldung rechtzeitig mit. Immatrikulation stattfindet und welche Unterlagen du dazu benötigst. Nach der Einschreibung wird dir eine Immatriku- Semester lationsbescheinigung ausgestellt. Ein Studienhalbjahr heißt Semester. Das akademische Jahr wird üblicherweise in ein Wintersemester (WS) und ein Kommilitoninnen und Kommilitonen Sommersemester (SS) aufgeteilt. Das Semester umfasst Das sind alle an deiner Hochschule eingeschriebenen Mit- die Vorlesungszeit und die vorlesungsfreie Zeit, also auch studierenden. Einführungsveranstaltungen für Erstsemester die sogenannten Semesterferien. bieten eine hervorragende Möglichkeit, erste Kontakte zu knüpfen! Nutze auch Gelegenheiten, um mit Kommilitonin- Seminar nen und Kommilitonen höherer Semester zu sprechen. Diese Lehrveranstaltung sieht – anders als eine Vorlesung – Deren Studienerfahrungen können oft sehr hilfreich sein. die aktive Mitarbeit der Studierenden vor, zum Beispiel in Form von Referaten oder schriftlichen Arbeiten. Die Anzahl Modul der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist in der Regel be- Die gestuften Bachelor- und Masterstudiengänge zeichnen grenzt und es besteht Anwesenheitspflicht. Deshalb sind sich durch eine neue Struktur des Studiums aus. Alle Lehr- häufig Voranmeldungen notwendig oder auch zusätzliche veranstaltungen sind modularisiert. Das heißt, sie werden Voraussetzungen, wie beispielsweise der Nachweis über die inhaltlich zu Modulen zusammengefasst, für die jeweils eine Teilnahme an Vorkursen. Gesamtnote vergeben wird. Jedes Modul wird mit einer un- terschiedlichen Anzahl an Credit Points (Leistungspunkten) Studienführer bewertet, gemessen am Zeit- und Arbeitsaufwand, den die Besonders interessant für Studienanfängerinnen und Studi- Studierenden für den Besuch des Moduls benötigen. Jedes enanfänger sind auch die sogenannten Studienführer. Dort erfolgreich abgelegte Modul wird im Diploma Supplement findet man Detailinformationen zu allen Studiengängen einer aufgeführt und detailliert beschrieben. bestimmten Fachrichtung (zum Beispiel aus dem Bereich Wirtschaft, Geisteswissenschaften etc.) sowie allgemeine Numerus clausus (NC) Informationen zum Studienbeginn und Studienablauf. Stu- Der Begriff „NC“ bedeutet „begrenzte Zahl“ und wird ver- dienführer sind zum Teil als gedruckte Exemplare im Buch- wendet, wenn die Zulassung zu einem Studiengang einge- handel oder bei der Studienberatung erhältlich. Viele Hoch- schränkt ist. Einen NC findet man sowohl bei deutschland- schulen stellen sie online auf ihrer Homepage zur Verfügung. weiten Auswahlverfahren für zulassungsbeschränkte Stu- diengänge über www.hochschulstart.de, als auch innerhalb Studienordnung/Prüfungsordnung einer Hochschule. Studien- und Prüfungsordnungen regeln Aufbau, Inhalt und Umfang eines Studienganges. Auch wenn die Prüfung noch Oft wird der NC mit der benötigten Abi-Note gleichgesetzt, lange nicht ansteht: Wer über Zulassungsvoraussetzungen, was jedoch nicht stimmt: Die Zulassung zu einem Studien Anmeldefristen für Prüfungen oder über die Anerkennung gang hängt vor allem von der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber und den verfügbaren Plätzen ab. Gibt es zu viele Bewerber, findet eine Auswahl statt. 28
Studieren, aber wo und was? anderweitig erworbener Qualifikationen Bescheid weiß, kann Vorlesungsverzeichnis sein Studium effektiv planen. Die Prüfungsordnung hilft dir Das Vorlesungsverzeichnis führt auf, welche Lehrveranstal- auch, dir deinen Stundenplan zusammenzustellen. tungen in einem Semester belegt werden können. Dieses von jeder Hochschule herausgegebene Verzeichnis er- Wichtiges über Studien- und Prüfungsordnungen sowie scheint jedes Semester oder jedes Jahr neu. Es ist auf der relevante Termine erfährst du im Prüfungssekretariat oder Homepage der jeweiligen Hochschule verfügbar. Zum Teil Dekanat, häufig auch auf der Homepage der Hochschule. wird es auch als PDF zum Download oder in gedruckter Form angeboten. Vorlesung Diese Form der Lehrveranstaltung findet in Form eines Vortrags in einem Hörsaal statt. In der Regel besteht hier keine oder nur wenig Gelegenheit, nachzufragen oder zu debattieren. 29
Studieren, aber wo und was? Studieren in den Niederlanden Studium Wer zum ersten Mal eine niederländische Hochschule, bei- spielsweise an einem Tag der offenen Tür besucht, zeigt sich In den Niederlanden zu studieren, ist bei Deutschen seit oft überrascht von der ausgezeichneten Ausstattung der Ein- Jahren beliebt. Mittlerweile ist die Zahl derer, die es zu richtungen. Der Grund dafür: Niederländische Hochschulen unseren Nachbarn zieht, so groß, dass die Niederlande konkurrieren untereinander um Studenten. Das hängt mit neben Österreich zu den wichtigsten Studienzielländern für dem niederländischen Finanzierungssystem zusammen. Die Deutsche gehören. Im Jahr 2017 waren es rund 25.000 Stu- Hochschulen erhalten staatliche Zuwendungen für jeden ein- dentinnen und Studenten, die sich für ein komplettes zelnen Studenten. Je mehr Studenten eingeschrieben sind, Studium dort entschieden haben. Grund genug, sich dieses desto mehr Mittel stehen der Hochschule zur Verfügung. Da- Land, das von der Einwohnerzahl etwa so groß wie das Bun- her bemüht man sich sehr um jeden, der sein Interesse an desland Nordrhein-Westfalen ist, einmal näher anzusehen. einem Studium zeigt. Zu den beliebtesten Studiengängen an „hogescholen“ zählen Das niederländische Hochschulsystem ähnelt sehr dem Sozialpädagogik und Wirtschaftsstudiengänge. An den Uni- deutschen. Neben den wissenschaftlich ausgerichteten versitäten sind es vor allem die Fächer Psychologie und In- Universitäten gibt es dort auch die eher praxisbezogenen ternational Business. Studiengänge an Hochschulen, die dort als „hogeschool“ bezeichnet werden. Ein Bachelorstudium an einer niederlän- dischen "hogeschool" dauert in der Regel vier Jahre, an ei- Studienfinanzierung ner Universität erreicht man diesen Abschluss nach drei Jah- ren. Ein vorheriges Praktikum wird nicht verlangt. Die in den In den Niederlanden werden Studiengebühren erhoben. Niederlanden erworbenen Abschlüsse werden in ganz Im Studienjahr 2018/2019 betragen diese für ein Vollzeitstu- Europa problemlos anerkannt werden. dium aktuell 2.060,00 €. Der Zugang zur Universität erfolgt über die allgemeine Hoch- Die Studiengebühren werden direkt an die Universitäten ge- schulreife. In einigen wenigen Studiengängen, wie zum Bei- zahlt. Es sind Einmalzahlungen und Ratenzahlungen (zehn spiel Humanmedizin, sind zusätzlich noch bestimmte Raten) möglich. Fächerkombinationen notwendig. An den „hogescholen“ reicht die Fachhochschulreife als Zugangsqualifikation aus. Einzelne Studiengänge werden nicht staatlich unterstützt, so Ein Studium ohne Abitur ist ebenfalls möglich. Dazu muss ei- dass höhere Gebühren anfallen können. Daher ist es sinn- ne Zulassungsprüfung bestanden werden. Das Studium be- voll, sich diesbezüglich bei der Hochschule zu informieren. ginnt, von einigen Ausnahmen abgesehen, am 1. September des Jahres. Eine Einteilung in Sommer- und Wintersemester Inwiefern eine Finanzierung über das Auslands-BAföG oder gibt es nicht. Das Studienjahr wird durch verschiedene Feri- die „Prestatiebeurs“ des niederländischen Staates möglich enzeiten unterbrochen. Zulassungsbeschränkungen beste- ist, sollte direkt mit dem BAföG-Amt (www.auslandsba- hen nur in wenigen Studiengängen, so zum Beispiel in den foeg.de) bzw. dem Dienst Uitvoering Onderwijs DUO medizinischen Studiengängen Human-, Zahn- und Tiermedi- (www.duo.nl > Particulieren> Foreign student) erörtert wer- zin oder Physiotherapie. den. Daneben ist auch eine Finanzierung über Stipendien oder Bildungskredite möglich. Ein wesentlicher Unterschied zum Studium in Deutschland ist die Form des Unterrichts: An niederländischen Hochschu- Neben den reinen Studiengebühren fallen die üblichen Kos- len sind Vorlesungen und Übungen, wie sie in Deutschland ten für Lebensführung, Unterkunft, Fahrkosten, Aufwendun- vorkommen, eher selten. Die Niederländer praktizieren den gen für Studienmaterialien und Bücher an. Auch die Kosten sogenannten „problem-gesteuerten Unterricht“. In kleinen für einen eventuell notwendigen Niederländischsprachkurs Lerngruppen erarbeiten sich die Studierenden den Unter- sind in die finanziellen Überlegungen mit einzubeziehen. richtsstoff selbst. Begleitet werden sie dabei von Hochschul- lehrerinnen und –lehrern, die die Richtung vorgeben. Regel- mäßige Prüfungen sichern den Lernerfolg ab. Soziale Sicherung Vor Studienantritt in den Niederlanden sind auch Fragen zur Krankenversicherung und Kindergeld zu klären. Ansprech- partner sind die jeweils aktuell zuständige Krankenversiche- rung und die Familienkasse vor Ort. 30
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