Ausgabe April 2022 - Geschichten und Informationen rund um die Gemeinden des Amtes Sandesneben-Nusse
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Duvensee Grinau Lankau Gr. Schenkenberg 9. Ausgabe April 2022 Panten Klinkrade Nusse Koberg Geschichten und Informationen rund um die Gemeinden des Amtes Sandesneben-Nusse Lüchow Schürensöhlen 1 Linau Groß Boden Labenz Kühsen
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Inhaltsverzeichnis Benefiz-Konzert FF Musikzug Kühsen Seite 4 Wentorfer Entdecker- u. Actionrallye Seite 6 Die Sammlung der Miniaturen Seite 8 Harry Potter und die lebende Stimme Seite 10 Lesestart 1-2-3 Seite 11 Schützenverein Linau u. Umgebung von 1908 e. V Seite 12 Dat Fröhjohr Seite 14 Hans Funk – Portrait eines Heimatforschers Seite 15 Traditionsfachbetrieb Rathje Seite 16 Der Seniorenbeirat Kreis Herzogtum Lauenburg Seite 18 Alter Haferkasten Schiphorst Seite 19 Bäume pflanzen Seite 21 Herbstpflanzung in Kühsen Seite 21 Mike Berger oder der rote Baron Seite 23 Die Geschichte der goldenen Frisbee Seite 24 Ein toller Ort zum Verweilen Seite 26 Frauen helfen Frauen Sandesneben u. Umgebung e. V. Seite 28 Verbraucherbildung kann so einfach sein Seite 30 Badestellen im Amtsbezirk Seite 32 Die Gewinner des Preisausschreibens Seite 33 Das Wappen der Gemeinde Panten Seite 34 Bildnachweise: S. 8 + 9 Matthias Schütt | S.10 Annika Friedrichs | alle weiteren Fotos von privat. Impressum: Amt Sandesneben-Nusse der Amtsvorsteher V.i.S.d.P. Redaktion: Renate Andresen, Anke Hinz, Andrea Janke, Karl-Hans Lüß, Heinz-Peter Strunck, Yasmin Ziemer. Grafische Umsetzung: Kreativbude Nadja Meier, Druck: Flyeralarm, Auflage 10.000 Stk. Die „Hallo Amt“ erscheint 2x im Jahr und wird an jeden Haushalt im Amtsgebiet Sandesneben-Nusse verteilt. Zusätzliche Exemplare liegen im Amtsgebäude und an vielen anderen Orten aus. Die Herausgeber verwenden größtmögliche Sorgfalt, dass die Angaben dem aktuellen Wissensstand entsprechen. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben ist jedoch nicht gegeben. 3
Wenn Spenden Freude macht Benefiz-Konzert FF Musikzug Kühsen Es ist schon im Sommer 2021 geschehen, eine fürchterliche Flut- katastrophe überschwemmte das Ahrtal und hinterließ massive Zer- störung und Verwüstung. Die Nachrichten haben ausführlich berich- tet und ganz Deutschland hat geholfen - so auch unser Amtsgebiet. Eine ganz besondere Idee zum Spendensammeln hatte der Musik- zug der Freiwilligen Feuerwehr Kühsen – sie gaben kurzerhand ein Benefizkonzert. Die Infozettel wurden schnell verteilt und am 08. August 2021 wurden mit Unterstützung der Nachbarwehr Niendorf drei große Zelte für die Zuhörer aufgebaut. Es folgten trotz des zuerst miserablen Wetters ca. 200 Besucher der Einladung. Neben den in gewohnt bester Qualität vorgetragenen Musikstücken des FF Musikzuges Kühsen unter der Leitung von Thomas Strunck wa- ren auch FF Kameraden aus unserem Amtsbereich anwesend, die im Katastrophengebiet vor Ort geholfen hatten. Jan und Norbert Liebnow, FF Ritzerau, gaben ein ergreifendes Interview über das 4
sich dargebotene Bild im Ahrtal. Auch berichteten sie über die von unserem Amt gesandten Feuerwehr-Bereitschaftszug geleistete Hilfe. Es waren sehr bewegende Schilderungen, die den Besuchern des Benefizkonzertes das schreckliche Schicksal der dortigen Be- wohner sehr nahe brachten. Ein ganz spezielles Highlight hatte sich der Musikzug auch noch einfallen lassen: Er hat sich selbst verstei- gert. Also genau genommen ging es um zwei Stunden Spielzeit des Musikzugs Kühsen. Die Summe ging dann auch noch mit in den Spendentopf. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung mit dem Erfolg, dass die Sammlung über 10.000,00 Euro Spenden an die- sem Tag einbrachte. Sponsoren für dieses tolle Benefizkonzert wa- ren neben der FF Kühsen, FF Niendorf und der Gemeinde Kühsen, noch Vereinigte Stadtwerke, Schlachterei Rathje, Famila Nordost, Markant, Süllau Edeka, Getränkemarkt Nord, die Lichtkünstlerei Kühsen und Rolf Aßmann aus Göldenitz. Nicht zu vergessen die 200 Gäste, die das Konzert genießen durften und auch kräftig die vor Ort aufgestellten Spendenröhren füllten. Insgesamt wurden durch Aktionen wie diese und ähnliche in un- serem Amt Sandesneben-Nusse 26.250,00 Euro gespendet. Un- ser Amtsvorsteher Ulrich Hardtke hat die Spende direkt der Bür- germeisterin der Verbandsgemeinde Altenahr, Cornelia Weigand, übergeben. Ein ganz großes Dankeschön an alle Spender! Andrea Janke 5
Spaß in besonderen Zeiten Wentorfer Entdecker- und Actionrallye 2021 Unsere Bürgermeisterin wurde bei Treffen mit Bürgermeistern und Gemeindevertretern aus anderen Gemeinden häufiger gefragt, wa- rum unser Dorf so schön geschmückt sei. Wentorf würde doch wohl nicht unter diesen Umständen ein Dorffest feiern und dann auch noch so lange. Jein, unser aktuelles Kinderfest-Team hatte die supertolle Idee, das letzte Kinderfest als eine Art Rallye zu gestalten. Nachdem sich bei einer Online-Sitzung alle schnell einig waren, fanden sich ins- gesamt 20 Haushalte, die bereit waren, Spielstationen aufzubauen. Diese waren erstaunlich vielfältig und wurden von den Anbietern selbst gestaltet. Es ging von einfachen Kinderfest- spielen wie Socken aufhän- gen und Dart, über Quiz- und Rätselspiele, Mal- und Bastelstationen bis hin zu actionreichen Spielen wie Wasserbomben-Katapult und Gokart-Parcours. Die Kinder meldeten sich vorab an und bekamen dann zum Start einen Über- sichts- und Ablaufplan per Mail zugesandt, wo die Spiele waren und wie lange sie diese besuchen durften. Im Juni konnten die Kin- der 16 Tage lang mit ihren 6
Freunden oder Eltern, alleine oder in kleinen Gruppen, die Spiele an den Spielstationen selbstständig ausführen. An jeder Station war eine An- leitung angebracht und die Ergebniszettel wurden im Anschluss in den jeweiligen Briefkasten geworfen. Es gab auch kleine Rückschläge. Als ein Un- wetter über unser schönes Dorf gezogen war, hatte es einige Pavil- lons zerrissen, aber das hat dem Spaß keinen Abbruch getan. Die gesamte Gemeinde hat das Kinderfest sehr gut unterstützt, sowohl durch Zahlungen auf ein Spendenkonto, da die Sammlung ausfallen musste, als auch durch das bunte Schmücken des ganzen Dorfes für die Spielzeit. Die kleinen und großen Kinder hatten eine Menge Spaß und auch einige Erwachsene haben sich an den Spielstationen erfreut. Als krönender Abschluss war dann im August wieder ein Zusammentreffen aller Teilnehmer am Gemeindezentrum möglich, wo es neben kleinen Spielen auch Wurst mit Pommes und Kaffee mit Kuchen gab. Bei dieser Gelegenheit bekamen dann alle Kin- der, die teilgenommen hatten, ihren wohl verdienten Geschenkgut- schein ausgehändigt. Auch die gemalten Bilder und geschriebenen Geschichten waren ausgestellt und die Lösungen der Rätsel und Quizze wurden veröffentlicht. Insgesamt eine wirklich gut gelunge- ne, spaßige und unterhaltsame Veranstaltung in diesen beschwer- lichen Zeiten. Andrea Janke Veranstaltungskalender KURZ & KNAPP Bis Redaktionsschluss konnte kein Veranstaltungskalender zusammen- gestellt werden. Informieren Sie sich dazu bitte in der Tagespresse oder im Internet. 7
Neu im Museum Vergessene Arbeit Die Sammlung der Miniaturen Das Hobby von Renate Obermeyer aus Klinkrade ist das Basteln von Miniaturen. Darin ist sie eine Meisterin. Ihr Vater hatte ihr im Krieg zu Weihnachten eine Marktbude gebastelt. Vor etwa 30 Jah- ren fing sie an, selbst kleine Marktszenen und Szenen aus der Ar- beitswelt im Maßstab 1:12 zu entwerfen. Das Holz lieferte ihr nach Angaben ein Tischler und die Puppen und andere Ausstattungs- stücke fand sie im Internet. Nun hat sie unserem Museum Vergesse- ne Arbeit ihre Sammlung überlassen. Für die empfindlichen Miniaturen benötigten wir eine sichere und übersichtliche Präsentation. Wir hatten Glück: Zufällig wurden 17 Vitrinen aus dem Schloss Charlottenburg in Berlin angeboten. Der Abbildung nach zu urteilen, waren sie genau das Richtige. Schnell wurden wir uns handelseinig. Die Vitrinen wurden geliefert, gerei- nigt und mit Beleuchtung versehen. Nun konnten die Miniaturen 8
einziehen. Frau Obermeyer hatte die Objekte sorgfältig fixiert und damit waren sie umzugsbereit. Bei recht kalten Bedingungen holten wir in etlichen Autotouren aus Klinkrade die Miniaturen ins Museum. In guter Zusammenarbeit mit meiner Enkelin Annika drapierte Frau Obermeyer die unterschiedlichen Szenen in die Vitrinen. Viele Geräte, die wir im Museum ausstellen, erkennt man bei Frau Obermeyers Miniaturen in dem Umfeld, wie sie damals genutzt wur- den, wieder. In ihrer Zahnarztpraxis stellt sie einen Tretbohrer und alten Stuhl für die Behandlung dar, die wir im Museum in groß ha- ben. Renate Obermeyer freut sich, ihre Sammlung in gute Hände zu geben. „Mir blieb auch gar nichts anderes übrig“, fügt sie lächelnd hinzu. „Ich habe einfach keinen Platz mehr für die vielen Stände.“ Wir danken ihr ganz herzlich für dieses großartige Geschenk und allen Helfern aus dem Museum für die Unterstützung. Diese Samm- lung wurde zum Publikumsliebling. Paul Petersen 9
Vorlesewettbewerb an der Gemeinschaftsschule Sandesneben Harry Potter und die lebendige Stimme Gustav Jörgensen ist der Gewinner des Schulentscheids an der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben. Der Sechstkläss- ler setzte sich im 63. Vorlesewettbewerb gegen rund 80 Mitschü- lerInnen durch. Damit qualifiziert er sich für die nächste Runde des Wettbewerbs – den Kreisentscheid. Beim spannenden Finale der KlassensiegerInnen konnte Gustav Jörgensen aus der 6b die Jury, die aus den DeutschlehrerInnen und einigen MitschülerInnen be- stand, überzeugen. Ihm gelang es im entscheidenden Moment besonders gut, den Figuren seines Lieblingstextes aus dem ersten Harry-Potter-Buch eine lebendige Stimme zu verleihen. Schulleiter Andreas Korte freut sich nicht nur über die tollen Leseleistungen seiner SchülerIn- nen: „Dass wir trotz der Pandemie wieder den Vorlesewettbewerb durchführen können, ist ein wichtiger Schritt zu einem normalen Schulalltag.“ Durmis Özen Palma 10
Bundesweit und in Sandesneben „Lesestart 1-2-3“ Kirsten Boie: „Für mich ist jedes Buch, das ich beginne, ein neues Abenteuer.“ Genauso geht es uns auch. Deshalb schnacken wir auch so gerne mit Ihnen über unser Lieblingsthema - Bücher. Wir, das Team der Gemeindebücherei Sandesneben, befinden uns mit der Bücherei im Amtsgebäude im 1. Stock. Ob Bilderbücher, Kinder-und Jugendbücher, Romane und Familiensagas oder Thriller und Krimis – in der Gemeindebücherei können Sie das alles leihen. Regelmäßig vergrößern wir unse- ren Bestand um Neu- erscheinungen und besonders geliebte Titel. Auch für Sie finden wir sicherlich das richtige Buch. Zur Zeit verschenken wir an alle Familien mit dreijährigen Kin- dern Büchertaschen. Diese Sets enthalten ein altersgerechtes Bilderbuch, mehr- sprachige Informati- onsbroschüren und Tipps, die das Vorlesen zum Ritual machen. Die Büchertaschen sind Teil der bundesweiten Aktion „Lesestart 1-2-3“ zur frühen Sprach- und Leseförderung. Kommen Sie gerne einfach vorbei – wir freuen uns auf Ihren Besuch. Jeden Donnerstag von 15 – 18 Uhr öffnen wir die Türen, Tel. 04536 1500222. Beate Hahn-Neumann, Heike Rexin und Carmen Theede 11
Tradition verbindet Schützenverein Linau und Umgebung von 1908 e. V. Ein bisschen Wehmut kommt auf, wenn die Schützinnen und Schützen aber auch alle Bürgerinnen und Bürger Linaus an die ver- gangenen Jahre zurückdenken, denn immer am zweiten Wochen- ende im Juli begeht der Schützenverein Linau und Umgebung von 1908 e.V. sein traditionelles Volks- und Schützenfest über drei Tage. Dieses Fest ist nicht nur in Linau ein Begriff, auch viele andere Be- sucher haben diesen Termin fest in ihrem Kalender. Bedingt durch Corona musste dieses große Fest in den letzten beiden Jahren aus- fallen. Dennoch hat der Verein nichts von seiner Attraktivität ver- loren, ist er doch ein fester Bestandteil des Linauer Vereinslebens. Alle Mitglieder sind in den vergangenen Jahren dem Verein treu geblieben, so zählt der Verein mit Stand von heute weiterhin über 200 Mitglieder. Die amtierenden Majestäten sowie der gesamte Hofstaat von 2019 sind bis heute in Amt und Würden. Neben der Tradition ist 12
auch der Schießsport ein wesentlicher Bestandteil des Vereins. Die- ser wird aktiv in allen Altersgruppen ab 6 Jahren auf einem sehr modernen elektronischen Schießstand betrieben. Für die „Minis“ von 6 – 12 Jahren stehen Lichtpunktgewehre bereit, für die Ju- gendlichen gibt es moderne Druckluftgewehre und die Erwach- senen üben den Sport auch in den Disziplinen Kleinkaliber und Sportpistole aus. Durch sach- und fachkundiges Personal wird das regelmäßige Training geleitet. Die Sportschützen bereiten sich so auf verschiedenste Wettkämpfe auf Kreis- und Landesebene vor. Gerade die Jugendabteilung des Vereins erreicht herausragende Ergebnisse. Auf dem Foto sind Jungschützinnen und Jungschützen zu sehen, die in den vergangenen Herbstferien ein vereinsinternes Trainingslager absolviert haben. Eine Woche lang standen unter Anleitung des Trainerstabs und mit Unterstützung des Kreisschüt- zenverbandes verschiedene Disziplinen und Kraft- und Mentaltrai- ning auf dem Programm. Wer Lust hat, ist herzlich zum Probetraining eingeladen. Die Erwachsenen treffen sich mittwochs ab 19.00 Uhr, die Kinder und Jugendlichen trainieren freitags ab 17.00 Uhr. Uta Sauerland 13
Dat Fröhjohr Een Johrestied mit veel Arbeet för uns Vörfohrn! De Buern fröher harrn een Hupen Arbeet up de Feller, wenn de Sünn höger keem un de Winter vörbi weer. So as hüttodaags, wenn de groten Maschinen insett warrn un de Buer blots de Technik bedeihnt, güng dat nich! Dat Leed „Im Märzen der Bauer“ heff ik noch in de Schaul sungen. Dat vertellt vun de möhselige Arbeet up dat Feld, as de Peer den Ploog trecken müssen, üm de Eerd för de Insaat vun Korn vörtobereiten. De jungen Lüüd von hüt weet dor nix vun af, as dat vör binah hunnert Johr för sik güng. Se künnt sik een Bild maken in uns Steinhorster Museum „Vergeetene Arbeet“- dor is een grote Ut- stellung vun de oolen Geräte ut de domali- ge Tiet. Wat weer dat för de Arbeetslüüd för een Plackeri! Ik kann mi noch up mienen Grot- vadder besinnen, de as Landwirt up Olendeel mit sienen Krück- stock losmarschier un sä:“Ik ga to Fell!“ He wull sik ankieken, wenn de groten Maschinen bi de Arbeet weern. Keem he trüch, weer he beindruckt:“Ne,ne, wat harrn wi doch fröher för schwore Arbeet. Wi müssen in de Küll un bi natt Wäder rut, dorvun heff ik mien Rheuma. Wat hebbt de Buern dat hüüt eenfach!“ Siet den letzten Weltkrieg hett sik dat Läben för uns bannig ännert. Toeerst weer de Not so grot- veele Lüüd sünd vör Hunger storven- jedereen harr to seihn, dat he wat twüschen sien Tähn kreeg! De Minschen hebbt sik sülben wat anplannt, wenn se kunnen. De Minschen ut de Stadt hebbt Saken tuuscht för wat to eeten. Wi kennt disse Tauständ 14
nich- ton Glück! Hüüt leev wi in groten Överfluss- kiek di de Ange- bote in`Supermarkt an. Du bruukst blots dat nödige „Lüttgeld“, üm intoköpen. Dat ganze Johr över künnt wi de egenortigsten Saken ut de ganze Welt kriegen un sünd nich mehr up unse Johrestieden anwiest. Dat gifft Wiendruben un Erdbeeren in Winter. Du kannst Avocados, Mangos un Papayas hebben, to mien Kinnertied harrn de Lüüd dat nich kennt. Veele sünd dorbi noch ümmer nich tofre- den- dink mol daröver na! Uns Mäkeli is mit`n gesunnen Minschenverstand nich to begriepen! Lore Kruse Portrait Hans Funck – Portrait eines Heimatforschers Klinkrade besitzt seit 60 Jahren die „Chro- nik Klinkrade“ von Hans Funck. Man kann in ihr die Geschichte jedes Hofes und jedes anderen alten Hauses und der Familien, die dort lebten, nachlesen. Hans Funck hat 1964 die Verdienstplakette des Kreises Herzog- tum Lauenburg für seine Verdienste um die Heimatforschung erhalten, aber in Klinkrade ist er nie sonderlich gewürdigt worden. Das möchte die Autorin mit diesem Buch nach- holen. Im ersten Teil des Buches geht es um Hans Funck und seine Familie, im zweiten Teil findet man plattdeut- sche Geschichten aus Klinkrade und den umliegenden Dörfern, die Hans Funck aufgeschrieben hat. Das Buch umfasst 52 Seiten. Es ist für 12,50 € bei Manfred Wulf in Klinkrade, Dorfstraße 18, Tel. 04536/898030 oder bei Heidrun Reimers, Timm-Kröger-Weg 10, Bad Oldesloe zu beziehen. Heidrun Reimers 15
Regionales mit Herz Traditionsbetrieb Rathje Bereits in der 3. Generation führt Jens Rathje gemeinsam mit sei- ner Frau Iris das Fleischerfachgeschäft in Sandesneben. Gegründet wurde der Betrieb 1934 von Adolf und Luise Rathje, wobei Luise den Laden während der Kriegszeit 1942-1948, als ihr Mann in Stalingrad war, allein weiterführen musste. Später übernahmen dann der jün- gere Sohn Horst Rathje und seine Frau Gisela das örtliche Fleischer- fachgeschäft. Auch deren Sohn Jens Rathje hat den Beruf des Flei- schers bei Max Horst in Ratzeburg von der Pike auf gelernt und im Jahre 1992 in Hamburg seine Meisterprüfung erfolgreich abgelegt. Im Jahre 2000 hat Horst Rathje das Geschäft dann an Jens und Iris Rathje übergeben. Mit frischem Elan und neuen Ideen wurde da- mals der Party-Service eingebunden. Gemeinsam mit fünf langjäh- rigen Mitarbeitern sorgen die Rathjes täglich für frisches Fleisch aus der Region. Es wird immer schwieriger, Nachwuchskräfte zu finden. Die meisten Auszubildenden lernen in Handelsketten, so Jens Rath- je. Dort wird aber nicht selbst geschlachtet. Eine EU-Verordnung 16
hat ihn Anfang 2000 zu neuen Räumlichkeiten für die Schlachtung gezwungen. In Sandesneben war dafür aber nicht genug Platz vor- handen. Glücklicherweise fand sich in Krummesse eine gute Lösung. Hier schlachtet er mit dem Fleischerfachbetrieb Prösch gemeinsam. Die Schlachttiere kommen direkt aus unserer Umgebung, die Schwei- ne aus Düchelsdorf von Adolf Kahts, die Rinder von Matthias Ver- hoeven und Hinrich Peters Junior direkt aus Sandesneben und das Geflügel von Bauern aus Stormarn. Schön zu wissen, dass es keine quälenden langen Tiertransporte gibt. Den Innungsbetrieb hat schon so manche Krise wie BSE und Schweinepest geschüttelt, und auch die Straßensperrungen in Sandesneben sind nicht spurlos vorüber gegangen. Da ist es doch wunderbar zu hö- ren, dass zumindest Co- rona für bessere Zeiten gesorgt hat. Die Leu- te verbringen einfach viel mehr Zeit zu Hause und kochen frisch und selbst. Etwas ist aber Corona doch zum Opfer gefallen: der Party-Service. Was allerdings nicht nur an mangelnden Aufträgen lag, sondern mit der Rente von Herbert Gerken zu tun hat. Herbert Gerken arbeitete 50 Jahre lang bei Rathje und unterstützt den Betrieb immer noch gelegentlich. Auch wenn die Bürokratie immer mehr wird und es wirklich viel harte Arbeit ist, so führen Jens und Iris Rathje ihren Fleischermeister- fachbetrieb doch mit Leib und Seele. Unser Amt Sandesneben-Nus- se kann sich glücklich schätzen, hier vor Ort noch so gutes Fleisch, leckeren Schinken und die gesamte Bandbreite von Wurst- und Fleischwaren zu erhalten, alles aus eigener Produktion. Andrea Janke 17
Der Seniorenbeirat im Kreis Herzogtum Lauenburg Wer wir sind und was wir machen Der Beirat hat 15 Mitglieder und 7 stellvertretende Mitglieder, die aus der Mitte der Gemeinden von Parteien, Vereinen oder anderen Körperschaften vorgeschlagen und vom Kreis Herzogtum Lauen- burg bestätigt wurden. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass den älteren Menschen im Kreis alle wichtigen Informations-, Beratungs- und Hilfsmöglichkeiten aktuell zur Verfügung gestellt und ihre Be- lange berücksichtigt werden. Unser Amt wird durch Ansgar Bytom und Erika Kraudelt aus Steinhorst vertreten. Unsere Aufgaben: • die Vertretung der Interessen der Senior*innen des Kreises in Zusammenarbeit mit den vorhandenen Einrichtungen und Gremmien der Altenhilfe • die Unterstützung der Bildung weiterer Seniorenbeiräte/ Seniorenräte in den Städten und Gemeinden • die Anregung von Initiativen zur Selbsthilfe unter den Senior*innen • die Beratung des Kreistags und dessen Ausschüssen in allen die Senior*innen betreffenden Fragen 18
Mitglieder des Kreis-Seniorenbeirats haben im Kreistag und dessen Ausschüssen Rederecht zu allen Tagesordnungspunkten und nicht nur bei der Einwohnerfragestunde. In unserer letzten Sitzung am 3.11.2021 im Rathaus Ratzeburg wurden wir von unserem Landrat Herrn Dr. Mager ausführlich darüber informiert, dass ab dem 1.1.2022 die Notfallfürsorge von der HLR gGmbH übernommen worden ist. Die Gesellschaft erreichen Sie unter: gemeinnützige Herzogtum Lauenburg Rettungsdienstgesellschaft mbH Langenbrücker Str. 15, 23909 Ratzeburg Tel. 04541- 8946 620 Sie finden unter www.seniorenpolitik-aktuell.de auch immer neue Beiträge zu den Themen: • Politische Teilhabe älterer Menschen • Bewegungspfad für mehr Bewegung im Alltag und • die Bundesstiftung Gleichstellung nimmt ihre Arbeit auf. Ansgar Bytom, Erika Kraudelt Liebevolles und rustikales Ambiente Alter Haferkasten Schiphorst Wenn jemand ein Gebäude als „alten Kasten“, bezeichnet klingt das manchmal etwas abfällig. Aber als wir vor 16 Jahren in unserer ehemaligen Durchfahrtsscheune mitten in Schiphorst ein gemütli- ches Bauernhof-Café eröffneten und es „Alter Haferkasten“ nann- ten, da war die Bezeichnung durchaus liebevoll gemeint. Wie kam der Name zustande? Da unsere Scheune im Jahr 1900 als Kornlager errichtet wurde, stimmt der Name zweifellos, kastenförmig ist sie ja auch. Bleibt der Hafer, der für die Pferde hier gelagert wurde, die einst in der Scheune standen. Um hier ein Café einzurichten, musste das Gebäude aber erst einmal gründlich umgestaltet werden. 2006 war es dann so weit und unser Hofcafé wurde eröffnet. Mit antiken 19
Möbeln sowie mit nostalgischen Landwirtschafts- und Haushaltsge- räten wurde eine rustikale Atmosphäre geschaffen. Bis zu 80 Plätze bietet das Café im Innenbereich. Im Kaffeegarten kommen noch- mal 30 Plätze dazu. Hier können unsere Gäste zwischen duften- den Rosen und Lavendel die Ruhe und die Vielfalt unserer selbst- gemachten Torten genießen. Radfahrer und auch Wandergruppen kehren gerne bei uns ein. Der Kaffeegarten ist auch oft Ziel für Mo- torrad- oder Oldtimerausfahr- ten. Unsere Räumlichkeiten mit ihrem gemütlichen Ambiente werden auch für private Feiern, Veranstaltungen von Firmen, Präsentationen, Vorträge oder Seminare genutzt. Es besteht sogar die Möglichkeit, sich hier standesamtlich trauen zu lassen. Das Hofcafé „Alter Haferkasten“ an der Hauptstraße in Schiphorst ist, mit Ausnahme einer sechswö- chigen Pause im Winter, samstags, sonntags und an Feiertagen von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Ihr Haferkasten Team Familie Wulf 20
Nachhaltigkeit pur Bäume pflanzen Nach 2020 konnte auch dieses Jahr der Verein Duvenseer Moor e.V. wieder eine große Obstbaum-Pflanzaktion durchführen. Mög- lich wurde das dank einer großzügigen Spende der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg. „Die Kreissparkasse möchte gerne Projekte zum Thema Naturschutz, Nachhaltigkeit oder Ökologie unterstüt- zen. Dafür suchen wir geeignete Maßnahmen“, so meldete sich Frau Angela Meyer beim Verein Duvenseer Moor. Schnell wurde man sich einig, dass nach der erfolgreichen Aktion im Vorjahr noch viel Platz ist in den 19 Mitgliedsgemeinden von Bälau bis nach Steinhorst und von Niendorf (Berkenthin) bis nach Wentorf (A.S.). Alle konnten sich zwischen 8 und 15 Bäume von der zentralen Anlieferungsstätte in Duvensee abholen. Damit die Anpflanzung auch zu einem Erfolg wird, gab es gleich noch Haltepfähle mit Baumband und Verbiss- schutz dazu. Für die meisten Gemeinden ist das nach der Pflanz- aktion vom letzten Jahr mit 250 Bäumen bereits die zweite Möglich- keit, mehr für Natur- und den Artenschutz zu tun. Übereinstimmend haben sie sich alle beim Verein Duvenseer Moor für dessen Einsatz bedankt. Gerd Vogler Auch wir sind mit dabei Herbstpflanzung in Kühsen Als Abschluss einer langen Reihe von Frühjahrs- und Herbst- pflanzaktionen trafen sich am Morgen des 04.12.2022 erneut frei- willige Kühsenerinnen und Kühsener, um 10 Obstbäume auf einem Streifen Gemeindeland am Pantener Weg zu pflanzen. Seit 2015 wurden nun insgesamt 51 Bäume gepflanzt. Es handelt sich über- wiegend um alte Sorten, die der Gemeinde von der Schutzgemein- 21
schaft Deutscher Wald und dem Verein Duven- seer Moor zur Verfügung gestellt wurden: 43 Apfel-, 6 Birnen- und 2 Pflaumen- bäume mit so klangvollen Namen wie Dithmarscher Paradiesapfel, Goldrenet- te von Blenheim, Köstliche von Charneux oder Oullins Reneclode. Sie beleben eine Tradition neu, die der Kühsener Chausseewärter 1946 begründete. Er hat- te die Idee, die Kühsener Bevölkerung mit Obst zu versorgen. Dafür pflanzte er eine Apfelbaumreihe entlang der Landesstraße 199 nach Nusse, die heute noch fast vollständig erhalten ist. Die jetzt angelegte Pflanzung wird begleitet und ergänzt durch einen langgestreckten Blühstreifen und in der Wechselwirkung von Wild- kräutern und Obstblüte soll ein Lebensraum entstehen, der vielen Tierarten und auch den Menschen vor Ort etwas zu bieten hat. Küh- sen bedankt sich bei den Spendern und Sponsoren und bei allen, die geholfen haben, dieses Stück Gemeindeland so besonders zu gestalten. Ulrich Doldner KURZ & KNAPP Vorankündigung Am 11.9.2022 findet der Kreisfeuerwehrlauf statt. Ausrichter ist die Freiwil- lige Feuerwehr Sandesneben. Informationen dazu finden Sie im Internet. 22
Gut, dass es solche Leute gibt Mike Berger oder der rote Baron Wenn in Labenz die Gemeinderatssitzungen zu Ende gehen, dann freuen sich die Teilnehmer auf den gemütlichen Teil des Abends: Es gibt noch einen Imbiss. Dabei ist Imbiss ein zu schmales Wort für die angerichteten Speisen, die Mike Berger zusammen mit Mat- thias Hartwich vorbereitet hat. Er präsentiert Gegrilltes, Salate, Sauergemüse und auch immer wieder besondere Leckereien, al- les liebevoll und dekorativ angerichtet. Solche Buffets gibt es aber auch an Wahlabenden, wenn sich Labenzer im Gemeindezentrum versammeln, um gemeinsam die Ergebnisse zu diskutieren und ebenso bei allen weiteren Veranstaltungen, die die Gemeinde La- benz ausrichtet. Das sind in der warmen Jahreszeit dann oftmals die Feste, wo die Grillbude voll zum Einsatz kommt. Bei größeren Veranstaltungen sucht er sich ein Team zusammen. Mike Berger kauft für das leibliche Wohl ein, er kümmert sich um Aufbau, Durch- 23
führung und Abbau. Das alles macht er ehrenamtlich. Angefangen hat alles vor gut 10 Jahren mit dem Grillen bei Kinderfesten und Laternenumzügen. Irgendwann hat ihn der Bürgermeister gefragt, ob er denn auch für den Gemeinderat tätig sein würde und er hat ja gesagt. Geboren 1978 in Reinbek lebt er heute mit seiner Fami- lie in Labenz nahe am Gemeindezentrum. Viele Menschen aus den umliegenden Dörfern kennen ihn, denn er ist schon seit 2005 als Schornsteinfeger in unserem Amt tätig. Angesprochen auf seinen Spitznamen „der rote Baron“ lacht er: „Wer kommt denn schon mit einem Zylinder auf dem Kopf zur Arbeit?“ Renate Andresen Warum die Abwasserkosten immer weiter steigen Die Geschichte der „goldenen Frisbee“ Dass Hygieneartikel wie Binden, Windeln und Feuchttücher nicht in der Toilette entsorgt werden sollen, wird bereits Kindern beige- bracht. Doch welche Konsequenzen die Entsorgung solcher Stoffe über das Abwasser hat, ist leider nur wenigen bewusst. Technische Kläranlagen sind mit Rechenanlagen ausgestattet, die grobe Fest- stoffe aus dem Schmutzwasser ziehen können. Diese Rechen stoßen manchmal an ihre Grenzen, wenn beispielsweise große Mengen Feuchttücher, Mullbinden oder ganze Handtücher in die Abwasser- leitungen gelangen. Was aber, wenn Fremdkörper den Rechen einer technischen Kläranlage passieren und dort im Klärschlamm landen? Der Klärschlamm der technischen Kläranlagen im Amtsgebiet wird im Klärschlammbehandlungswerk Steinhorst entwässert, um besser entsorgt werden zu können. Der gesamte Schlamm wird zunächst in einem Behälter gespeichert 24
und dann über eine Zentrifuge gefahren, die dem Schlamm das Wasser entzieht und ihn so stapelfähig macht. Gelangt in die sehr schmale Zuleitung der Zentrifuge ein Fremd- körper, hat dies große Konsequenzen. Mit Glück reicht es, die Lei- tung auseinander zu bauen und den Fremdkörper zu entfernen. So wurde im September 2020 eine Plastikkarte aus dieser Zuleitung entfernt, die dazu führte, dass die gesamte Behandlungsanlage eine knappe Woche stillstand, um die Verstopfung in der Leitung ausfindig zu machen. Im Oktober 2021 waren die Konsequenzen einer Verstopfung der Zuleitung noch schwerwiegender. Hier gelangte ein Hundefrisbee in die unterirdisch verlaufende Leitung und verkantete sich. Da das Frisbee nicht gelöst werden konnte, musste man den Behälter, in dem der Klärschlamm aller technischer Kläranlagen angeliefert wird, ausleeren. Es mussten knapp 250 m³ Schlamm umgelagert und über mehrere Tage zusätz- liche Fahrzeuge und Arbeitskräfte beschafft werden. Die Behand- lungsanlage konnte wieder eine Woche nicht betrieben werden. Zur Folge hatte dies neben sehr hohem Organisations- und Arbeits- aufwand auch Kosten in der Höhe von mehreren tausend Euro. „Bei dem ganzen Aufwand hätten wir das Frisbee auch vergolden lassen können“, fasst Klärwärter Rolf Lübcke zusammen, dem dieses Hun- despielzeug eine Menge Arbeit einbrachte. Kristina Stein 25
Grinau – Lebendigkeit und Zusammenhalt Ein toller Ort zum Verweilen Mit 274 ha Fläche und 335 Einwohnern zählt die Gemeinde Grinau zu den kleineren Gemeinden im Amt Sandesneben-Nusse. Im Jahr 1163 unter Heinrich dem Löwen erschien erstmals der Name des Baches „agues Grinave“, der dem Ort später seinen Namen gab. Erst 1263 wurde der Ort Grinau im Verzeichnis des Lübecker Dom- küsters erwähnt. 2013 wurde dann das 750-jährige Bestehen des Dorfes mit einem großem Fest gefeiert. Mit 56,7 Jahren ist der Altersdurchschnitt der Gemeinde recht hoch, im Jahr 2020 belegte Grinau sogar Platz 2 in Schleswig-Hol- stein unter den Gemeinden mit dem höchsten Altersdurchschnitt. Dieses liegt u.a. an dem im Grinauer Herzen liegenden Wohn-und Pflegezentrum „Birkenhof“, wo über 32 % der Grinauer Einwohner leben. Im Jahr 2021 hat sich der Altersdurchschnitt wieder etwas ge- senkt, da insgesamt 5 neue Erdenbürger begrüßt werden konnten. Der gelebte Gemeinschaftssinn in Grinau beweist, dass ein hoher 26
Altersdurchschnitt nicht bedeuten muss, dass wenig Aktivität vor- handen ist, ganz im Gegenteil. Grinau ist ein toller Ort zum Ver- weilen. So zeigen die zahlreichen Veranstaltungen, die von der Ge- meinde, der Freiwilligen Feuerwehr oder der Gruppe „Grinau lebt“ ausgerichtet werden, dass gerne und ausgiebig gefeiert wird. Egal ob auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde, dem Tannenbaumver- brennen, dem Dorffest, den Bingonachmittagen oder dem Advents- kaffee - in Grinau gibt es viele Gelegenheiten, um zusammen zu kommen. Wer sich gerne regelmäßig aktiv am Dorfleben beteiligen möchte, für den gibt es ne- ben der Freiwilligen Feuer- wehr, bestehend aus einem starken Team von 21 Frau- en und Männern, auch den Tischtennisclub Grinau (TTC Grinau) mit angeschlossener Damen-Gymnastikgruppe. Hier kann neben dem Training der Vor- der- und Rückhand auch der Bauch, die Beine und der Po trainiert werden. Das politische Handeln in Grinau ist darauf ausgelegt, dass sowohl Jung und Alt nicht zu kurz kommen. So wurde 2020 mit dem barrierefreien Umbau des Gemeindehauses begonnen, welcher 2021 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Auch engagiert man sich seit 2020 verstärkt im Naturschutz, damit zukünftige Gene- rationen Grinaus auch weiterhin die vielfältige Insektenwelt in und um Grinau beobachten können. So sind bis heute 17 Obstbäume und 6 Laubbäume gepflanzt und über 2.600 m² Blühwiese in der Gemeinde angelegt worden. Auch der digitale Fortschritt wird nicht außer Acht gelassen. Neben einer Homepage nutzt die Gemein- de moderne Technik zur schnellen und unkomplizierten Informati- onsverbreitung und Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr erhal- ten Einsatzmeldungen auf ihr Smartphone, die Meldungen werden ebenfalls auf einen Einsatzbildschirm im Feuerwehrgerätehaus an- gezeigt. Grinau ein Ort, in dem Lebendigkeit und Zusammenhalt großgeschrieben werden! Kevin Juhl 27
Gewalt gegen Frauen kann jede treffen Frauen helfen Frauen Sandesneben u. Umgebung e. V. Gewalt gegen Frauen ist ein Problem, das alle Altersklassen, Nati- onalitäten, Religionen und Bildungsschichten betrifft. Auch bei uns auf dem Land ist es traurige Realität. Doch insbesondere im länd- lichen Raum gibt es nur wenige Beratungsstellen, für die Hilfesu- chende teilweise große Entfernungen zurücklegen müssen. Hier setzt der Verein „Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umge- bung“ an, der mit einer mobilen Beratungsstelle hilfesuchenden Frauen eine Anlaufstelle bietet. Mit einem umgebauten Van fährt die staatlich geprüfte Sozialarbeiterin Miriam Peters zu einem aus- gemachten Treffpunkt, um sich dort mit Frauen zum Beratungsge- spräch zu treffen. Von außen ist der Van völlig unauffällig. Nichts deutet darauf hin, dass das Innere zu einer mobilen Bera- tungsstelle für Frauen umgebaut wurde. Der Ort des Treffens kann völlig flexibel ausgewählt werden. Damit können auch Frauen ohne Auto oder Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln die Beratung wahrnehmen. Die Hilfsangebote sind vielfältig und individuell auf die Bedürfnisse der Frauen zugeschnitten „Wir sehen uns selbst als Lot- sinnen“, sagt Miriam Peters. Nichts passiert ohne Einverständnis der Betroffenen. Neben der Beratung (ob online, telefonisch oder mobil 28
vor Ort) begleiten die Helferinnen Frauen auf Wunsch z. B. auch zur Polizei oder zu Anwälten. Miriam Peters gründete im Februar 2020 gemeinsam mit 9 weiteren Frauen den Verein „Frauen helfen Frauen Sandesneben und Umgebung“, nachdem sie während ihrer Tätigkeit in einem autonomen Frauenhaus in Lübeck erlebte, wie regelmäßig Frauen von ausserhalb abgewiesen werden mussten. Seit März 2021 gibt es die Beratungsstelle. Wie wichtig das Be- ratungsangebot ist, wurde schnell deutlich: Schon kurz nach der Gründung kamen die ersten Anfragen. Aktuell bekommt der Verein wöchentlich 5-6 Erstanfragen aus dem ganzen Kreis und darüber hinaus. Die Hilfesuchenden sind zwischen 15 und 82 Jahre. Auch indirekt Betroffene können sich an den Verein wenden. Wie gut die Hilfsangebote gerade im ländlichen Raum funktionieren, zeigt ein Vorfall, bei dem einer Frau und ihren Kindern während ihrer Fluchtpläne der Zugang zum Geld genommen wurde, als der Mann die gemeinsamen Konten leergeräumt hatte: Miriam Peters nutzte ihre Kontakte in der Region und informierte die Landfrau- en, die sofort von überall her Essen, Geld und Hilfsgüter heranfuh- ren. „Wenn es drauf ankommt, helfen wir zusammen. Das zeichnet unsere Region aus.“ Yasmin Ziemer FRAUEN HELFEN FRAUEN Sandesneben & Umgebung e.V. 29
Ernährung und Gesundheit Verbraucherbildung kann so einfach sein Im September 2021 bekamen wir von Landwirt Karsten Witten das Angebot, bei der Ernte auf seinem Hof zu helfen. Wir, das ist der WPU-Kurs Verbraucherbildung der Gemeinschaftsschule Sandesne- ben. WPU steht für Wahlpflichtunterricht und dieser kann, wie der Name schon sagt, frei gewählt werden. 19 Schülerinnen und Schüler haben sich entschieden, Verbraucherbildung zu wählen. Dieser Kurs ist sehr vielseitig und lebensnah. Es werden die Themen Lebensmit- telzubereitung, Ernährung und Gesundheit, Lebensmittelqualität, aber auch Konsumverhalten, Lebensstile und Essgewohnheiten so- wie unterschiedliche Themen aus Ökonomie, Ökologie und soziale Themen behandelt. Eine praktische Unterrichtseinheit fand nun auf dem Feld von Landwirt Karsten Witten statt. Um 8:45 Uhr trafen dort die Kurs- mitglieder samt Lehrerin ein. Alle hatten sich warm angezogen und mit Gummistiefeln ausgerüstet, manche hatten Arbeitshandschuhe mitgebracht. Herr Witten ging mit uns auf das Feld. Die Kürbisern- te war bereits abgeschlossen, aber einzelne Hokkaido-Kürbisse wa- ren noch deutlich an ihrer orangenen Farbe zu erkennen. Die Roten Beten steckten noch in der Erde und es war nun unsere Aufgabe, diese zu ernten. Es war von Vorteil, dies systematisch zu tun, heißt Reihe für Reihe abzuernten. Herr Witten klärte uns über die Größe der Bete-Kugeln auf: Nur, wenn sie groß genug waren, kamen sie in die Kisten. Er erzählte uns auch ein bisschen etwas über den ökolo- 30
gischen Anbau und man konnte deutlich sehen, dass hier auch noch eine Menge anderes Kraut zwischen den Beten wuchs. Dann ging es los. Es war sehr schnell erkennbar, wer Erfahrung in der Erntearbeit hat und wer ein Naturmensch ist. Den meisten ging die Arbeit leicht von der Hand und machte Spaß, einige schafften richtig was weg und hielten sich nicht lange im Schnack auf. Nach zwei Stunden hat- ten wir über eine Tonne Rote Beten geerntet, die mit dem Traktor abgeholt wurde. Am Schluss bekam jede/r Erntehelfer/in von Herrn Witten eine Papiertüte in die Hand, in die man sich Kartoffeln und Mohrrüben, die schon geerntet waren, hineinfüllen durfte. Einige nahmen auch einen Kürbis mit. Dann ging es zu Fuß zurück in die Schule, wo noch der Rest des Unterrichts stattfand. Es war für alle ein gutes Erlebnis mit einer Belohnung am Ende. Alle waren sehr beeindruckt und haben viel gelernt. Martina Märcker KURZ & KNAPP Dringend ehrenamtliche Mitarbeiter mit Herz & Hand gesucht! Die Mensa der Gemeinschaftsschule im Schulzentrum Sandesneben wird von dem Verein „Schule is(s)t lecker e. V. unterhalten. Dieser Verein hatte ganz große Schwierigkeiten, Nachfolger für den Vorstand zu finden. Das ist jetzt glücklicherweise gelungen und die Schüler und Schülerinnen kön- nen dort weiter ein tägliches Mittagessen genießen. Es werden dort immer noch ehrenamtliche Helfer und Helferinnen gesucht. Wer also Zeit und Lust hat, kann sich gerne bei Frau Gast, der 1. Vorsitzenden, unter der Nummer 01573 2413635 oder info@schule-isst-lecker.de melden. KURZ & KNAPP Wir suchen Sie und Ihre Geschichten. Um Hallo Amt so vielfältig zu machen, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Interessiert sind wir an Texten und Bildern aus allen Dörfern unseres Amtes. 31
Sommer, Sonne, Strand Badestellen im Amtsbezirk Im Kreis Herzogtum Lauenburg gibt es viele schöne Seen mit zahlreichen offiziellen Badestellen, die malerisch von Landschaft und Natur umgeben sind. Auch bei uns im Amtsbereich Sandes- neben-Nusse gibt es Bademöglichkeiten. So bietet die Gemeinde Ritzerau neben einem sommerlichen Badevergnügen an der Bade- stelle im Ritzerauer See Entspannung pur mitten im Grünen. Auf den umliegenden Liegewiesen bleibt genügend Platz zum Sonnen, Spielen oder Picknicken. Der See ist umgeben von den Ortschaften Nusse, Poggensee und Walksfelde. Eine weitere Badestelle ist der Lankauer See, eines der Stillgewässer, die in einem recht guten öko- logischen Zustand sind. Der landschaftlich schön gelegene See am Waldrand bietet sowohl für Badegäste als auch für Naturliebhaber einiges. Es gibt in der Nähe einige Campingplätze, die zum Verwei- len einladen. „Vom Feuerlöschteich zum Freibad“, kann man zu der schönen Badestelle am anderen Ende des Amtsbezirkes sagen. Aus dem ursprünglichen Plan zum Bau eines Feuerlöschteiches entstand vor ca. 60 Jahren mit viel Elan und Eigeninitiative das Freibad Stein- horst. Schnell wurde es zu einem beliebten Treffpunkt für Badegäste aus Steinhorst und den umliegenden Gemeinden. Inzwischen reicht der Bekanntheitsgrad über die Kreisgrenzen hinaus. Es ist meist je- des Jahr von Ende Mai bis Anfang September geöffnet und bietet neben dem reinen Badevergnügen auch Schwimmkurse an. Anke Hinz Für alle Bürger in allen Orten des Amtes unterwegs: Der Bürgerbus Tel.: 04536 -1500 150 Bestellung des Busses am: Fahrzeiten des Busses: Montag: 14:30 -16:30 Uhr für Dienstag: 08:00 -18:00 Uhr Mittwoch: 14:30 -16:30 Uhr für Donnerstag: 08:00 -18:00 Uhr 32
Preisausschreiben Die Gewinner des Preisausschreibens In „Hallo Amt 8“ haben wir Sie mit einem Preisrätsel überrascht und Sie haben unser Redaktionsteam überrascht, weil wir so viele Ant- worten bekommen haben, wofür wir uns herzlich bedanken. Das Lösungswort schien doch fast allen schnell klar zu sein: AMTSARENA Aus fast 50 Einsendungen haben Tom und Ben unter Aufsicht unse- res Amtsvorstehers Ulrich Hardtke die drei Gewinner gezogen: 1. Preis: ein Gutschein für zwei Personen vom Lauenburger Hof in Sandesneben für Marianne Seitz aus Sandesneben 2. Preis: ein Gutschein vom Antik-Café in Labenz für Hermann Steffen aus Koberg 3. Preis: ein Gutschein vom Café Uppen Barg in Bergrade für Marko Schneider aus Labenz Öffnungszeiten Regionalzentrum Sandesneben Bürgerservice Nusse derzeit geschlossen derzeit geschlossen Persönliche Vorsprachen nur nach vorheriger 04536 1500-0 Terminvereinbarung info@amt-sandesneben-nusse.de 33
Wappen der Gemeinde Panten Wappen und Flagge der Gemeinde Panten wurden 1985 geneh- migt. Die Entwurfsidee für das Wappen geht auf ein Bildsiegel zurück, das die Gemeinde Panten unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg angenommen hatte. Entwurfsautor des Siegels war der bedeutende Grafiker und zeitkritische Satiriker A.-Paul Weber aus Schretstaken. Die heutige Gemeinde entstand 1938 als Folge des Groß-Ham- burg-Gesetzes durch den Zusammenschluss der drei bis dahin selbst- ständigen Orte Hammer, Panten und Manhagen. Die drei Sterne im Wappen versinnbildlichen die drei Ortsteile. Hammer, die jüngste Siedlung, verdankt ihre Benennung der hier befindlichen Kupfer- mühle. Der Hammer in der Hand des Hirten setzt den Namen dieses Gemeindeteils einleuchtend ins Bild. Lebensgrundlage in den Dör- fern waren immer Feld– und Viehwirtschaft. Hier steht der Hirte als Symbol für die Vergangenheit im Wappen. Farbgebung von Wappen und Flagge greifen die Farben Mecklen- burgs auf. Die drei Dörfer / Ortsteile waren bis zur Teilung Deutsch- lands Exklaven Mecklenburgs im Kreis Herzogtum Lauenburg. Thorsten Mensing Ihre Meinung ist gefragt ... Liebe Leserin, lieber Leser, schon seit dem ersten Heft fragen wir, was wir besser machen können, wo noch Informationsbedarf aus der Nach- barschaft besteht oder ob es Rubriken gibt, die Sie vermissen. Diese Frage wiederholen wir: Helfen Sie uns – informieren Sie uns. Schreiben Sie uns an: hinz@amt-sandesneben-nusse.de oder rufen Sie uns an un- ter Renate Andresen 04536 334. Bitte denken Sie daran, dass Sie uns Ihren Namen und die Telefonnummer hinterlassen. Wir melden uns. Versprochen! 34
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