Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-39 - Das Thema Nach Brexit: London droht mit Abbruch von Gesprächen im Juni - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-39

 Das Thema

 Nach Brexit: London droht mit Abbruch von
 Gesprächen im Juni
 Die britische Regierung hat mit einem Abbruch der Verhandlungen über die
 künftigen Beziehungen zur Europäischen Union (EU) gedroht, sollte sich bis
 Juni kein Abkommen abzeichnen. Das geht aus dem britischen Verhandlungs‐
 mandat hervor, das heute veröffentlicht wurde. Beginnen sollen die Verhand‐
 lungen am Montag in Brüssel. Sollten sie scheitern, will sich London ganz auf
 einen Austritt ohne Anschlussabkommen nach dem Auslaufen der Übergangs‐
 phase Ende des Jahres vorbereiten. London und Brüssel haben nur bis Ende
 Dezember Zeit, um sich auf ein Freihandelsabkommen und die Kooperation in
 weiteren Bereichen zu einigen, bevor die Brexit-Übergangsphase ausläuft.
 Ansonsten drohen vor allem der Wirtschaft schwere Konsequenzen. Großbri‐
 tannien war am 31. Januar aus der Staatengemeinschaft ausgeschieden,
 unterliegt aber noch bis Jahresende EU-Regeln. In dem Verhandlungsmandat
 nimmt London wie erwartet eine harte Position ein. Eine Anpassung britischer
 Gesetze an EU-Regeln werde nicht akzeptiert, heißt es darin. Auch der Europä‐
 ische Gerichtshof solle keinerlei Rechtsprechung in Großbritannien ausüben
 dürfen. "Alles, was wir wollen, ist die gegenseitige Anerkennung unserer
 hohen Standards und den gegenseitigen Zugang zu unseren Märkten", sagte
 der britische Premierminister Boris Johnson. "Wir wollen die bestmöglichen
 Handelsbeziehungen mit der EU, aber wir werden im Zuge der Vereinbarung
 nicht unsere Souveränität aufgeben", erklärte Kabinettsminister Michael
 Gove. Die 27 verbliebenen EU-Staaten hatten am Dienstag ihr Mandat für die
 Verhandlungen verabschiedet. EU-Chefunterhändler Michel Barnier sagte, er
 erwarte "komplexe, herausfordernde und sehr schwierige" Gespräche.

 [bloomberg.com]
 [theguardian.com]
 [sueddeutsche.de]
 [bbc.com]
 [faz.net]

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 Meldungen

 DZ Bank erzielt Milliardengewinn
 Unter neuer Führung hat die DZ Bank im vergangenen Jahr das zweitbeste
 Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt. Der Vorsteuergewinn verdop‐
 pelte sich zum Vorjahr nahezu auf gut 2,7 Milliarden Euro, wie das genossen‐
 schaftliche Spitzeninstitut heute in Frankfurt mitteilte. Im vergangenen Jahr
 habe sich die DZ-Bank-Gruppe in allen Feldern operativ gut entwickelt.
 Zudem profitierte die Gruppe maßgeblich von Sondereffekten wie dem
 Verkauf der Auslandsgesellschaften der Bausparkasse Schwäbisch Hall und
 der Fondsgesellschaft Union Investment. Die seit Januar 2019 amtierende
 Doppelspitze aus Cornelius Riese und Uwe Fröhlich rechnet im laufenden Jahr
 mit einem Vorsteuergewinn am unteren Ende einer Spanne von 1,5 Milliarden
 bis 2 Milliarden Euro.

 [boersen-zeitung.de]

 Neue Banken-Durchsuchung wegen Cum-Ex
 Im Zusammenhang mit dem Steuerskandal um "Cum-Ex"-Aktiendeals ist in
 Frankfurt erneut eine Geschäftsbank durchsucht worden. Vor der deutschen
 Niederlassung der Großbank ABN Amro fuhr heute ein Großaufgebot der
 Polizei auf. Nach Informationen aus Justiz-Kreisen führt die Staatsanwaltschaft
 Köln die Ermittlungen. Die Behörde war aber zunächst nicht zu erreichen.
 Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet. Die Bank war als Rechtsnachfolgerin
 der Fortis Bank bereits im November Zielscheibe einer umfangreichen Cum-
 Ex-Razzia in Hessen, Bayern und den Niederlanden. Die Bethmann Bank, die
 Teil der ABN-Amro-Gruppe ist, erklärte, das Geldhaus selbst sei nicht von den
 Durchsuchungen betroffen. Es gehe "im Kern" um die Konzernmutter, sagte
 eine Sprecherin. Ob auch Büros der Geschäftsleitung durchsucht wurden,
 konnte sie nicht sagen. Ein Sprecher der ABN Amro bestätigte bislang
 lediglich, dass die Durchsuchungen mit "Cum-Ex" zu tun haben: "Wir koope‐
 rieren mit den deutschen Behörden."

 [bloomberg.com]

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 Deutsche Industrie fordert koordiniertes Vorgehen
 gegen Coronavirus
 Die deutsche Industrie sieht das neuartige Coronavirus als "Stresstest" für die
 Wirtschaft und fürchtet Folgen für die Konjunktur. BDI-Hauptgeschäftsführer
 Joachim Lang forderte die Bundesregierung heute zu einem koordinierten
 wirtschaftspolitischen Vorgehen auf. "Neben dem Gesundheitsschutz muss die
 Politik ab sofort auch das wirtschaftliche Krisenmanagement in den Fokus
 nehmen." China sei der größte deutsche Handelspartner weltweit. "Die
 Unsicherheit über die Auswirkungen des Virus ist groß. Der Konjunktur drohen
 spürbare negative Effekte." Die deutsche und die europäische Handels‐
 kammer in China hatten unter Berufung auf eine Umfrage unter ihren
 Mitgliedsunternehmen mitgeteilt, fast 90 Prozent der Firmen berichteten von
 "mittelschweren bis starken Auswirkungen" durch die Lungenkrankheit.

 [de.reuters.com]
 [finanznachrichten.de]

 Standard Chartered dämpft Gewinnaussichten wegen
 Coronavirus
 Die Folgen der Coronavirus-Ausbreitung werden das Ergebnis der britischen
 Bank Standard Chartered im laufenden Jahr belasten. Zusammen mit den
 niedrigen Zinsen, den Protesten in Hongkong und einer weltweiten Konjunk‐
 turschwäche dürften die Virusfolgen dazu führen, dass das Gewinn-Wachstum
 2020 unter der mittelfristig angepeilten Spanne von 5 bis 7 Prozent liegen
 werden, teilte die Bank heute in London mit. Konzernchef Bill Winters geht
 zwar davon aus, dass die Effekte des Virus vorübergehend sind, rechnet aber
 auch nicht mehr mit einer Eigenkapitalrendite von 10 Prozent im kommenden
 Jahr. 2019 legten die Erträge der Bank um 4 Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar
 (14,2 Milliarden Euro) zu. Der operative Gewinn stieg um ein Fünftel auf 2,5
 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro). Die Eigenkapitalrendite betrug 6,4
 (2018: 5,1) Prozent.

 [ft.com] (bezahlpflichtig)
 [finews.asia]

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 Finma gewährt kleineren Banken aufsichtsrechtliche
 Ausnahmen
 Gut 60 kleinere und gut kapitalisierte Banken in der Schweiz werden von
 gewissen aufsichtsrechtlichen Verpflichtungen entlastet. Wie die Eidgenös‐
 sische Finanzmarktaufsicht Finma heute mitteilte, haben sich die Häuser für
 eine Teilnahme am sogenannten Kleinbankenregime der Finma angemeldet
 und erfüllen die dafür notwendigen Kriterien. "Einerseits profitieren die
 kleineren Institute sofort von diesen Erleichterungen. Andererseits erzielen sie
 auch Einsparungen in Zukunft, weil sie den Aufwand künftiger Regulierungs‐
 änderungen vermeiden", sagte Jan Blöchliger, Leiter der Finma-Bankenauf‐
 sicht.

 [fuw.ch]

 Kreditvergabe im Euroraum steigt zu Jahresbeginn
 leicht
 Im Januar haben Banken im Euroraum lediglich 3,2 Prozent mehr Darlehen an
 Unternehmen vergeben als zur gleichen Zeit im Vorjahr. Grund dafür seien die
 trüben Konjunkturaussichten, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) heute
 mit. An private Haushalte seien im Januar 3,7 Prozent mehr Kredite als vor
 Jahresfrist ausgereicht worden.

 [de.reuters.com]

 Wirtschaftsstimmung der Eurozone erholt sich deutlich
 Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Februar überraschend
 deutlich aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg um 0,9
 Punkte auf 103,5 Zähler, wie die EU-Kommission heute in Brüssel mitteilte.
 Analysten hatten im Mittel einen Anstieg auf 102,8 Punkte erwartet. Dies war
 bereits der vierte Zuwachs in Folge. Der Stimmungsindikator erreichte damit
 den höchsten Stand seit vergangenem Mai. Zwar liegt der Indexwert weiterhin
 auf einem vergleichbar niedrigen Niveau, es verdichten sich aber Hinweise
 auf eine konjunkturelle Erholung. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die
 Ausbreitung des Coronavirus in Europa künftig auf die Konjunktur auswirkt.

 [de.reuters.com]

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 Privatbanken bleiben tragende Säule bei Finanzierung
 deutscher Firmen

          Die privaten Banken waren auch 2019 eine tragende Säule für die
 verlässliche Finanzierung der deutschen Wirtschaft. Verglichen zu den
 anderen Bankengruppen sei der zusätzliche Kreditbedarf der Unternehmen
 im vergangenen Jahr am stärksten von den Privatbanken finanziert worden,
 schreibt der Bankenverband in einem heute veröffentlichten Blogeintrag. Im
 vierten Quartal 2019 seien vor allem von den in Deutschland niedergelas‐
 senen Auslandsbanken neue Unternehmenskredite netto vergeben worden. In
 der jüngsten Umfrage zum Kreditgeschäft (Bank Lending Survey/BLS) gaben
 die deutschen Banken für das vierte Quartal 2019 an, ihre Richtlinien zur
 Kreditvergabe an Unternehmen unverändert gelassen zu haben. Bereits seit
 Mitte 2019 stärken die Geldhäuser ihre Eigenkapitalpositionen in Reaktion auf
 neue regulatorische Aktivitäten. Den vollständigen Blogeintrag lesen Sie hier:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 EZB-Direktorin Schnabel: Coronavirus erhöht
 Unsicherheit
 Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus beunruhigt nach den Worten
 der EZB-Direktorin Isabel Schnabel auch die Notenbank. "Wir alle sind sehr
 besorgt über das, was gegenwärtig im Hinblick auf die Ausbreitung des
 Coronavirus passiert", sagte Schnabel heute in London. Dies erhöhe in erheb‐
 lichem Ausmaß die Unsicherheit. Das gelte für die globalen Wachstumsaus‐
 sichten, "aber natürlich auch für die Aussichten der Euro-Zone", sagte sie. Für
 die Geldpolitik sind aus Sicht von Schnabel die möglichen mittelfristigen
 Folgen der Virus-Epidemie wichtig. "Und gegenwärtig ist das unklar", fügte sie
 hinzu.

 [finanzen.net]
 [de.reuters.com]

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 Lagarde: Zentralbanken sollten Klimarisiken stärker
 berücksichtigen
 Die EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat Zentralbanken zu einem stärkeren
 Engagement bei der Bewertung und Offenlegung von Klimarisiken aufge‐
 rufen. Der Klimawandel stelle ein Risiko für den Finanzsektor dar, sagte
 Lagarde heute in London. Die Zentralbanken müssten möglichen Auswir‐
 kungen des Klimawandels, insbesondere auf die Inflationsdynamik, größere
 Aufmerksamkeit widmen. "Die laufende Überprüfung unserer geldpolitischen
 Strategie bietet die Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie wir Nachhaltig‐
 keitsaspekte berücksichtigen können."

 [uk.reuters.com]

 Carney: Finanzmanager sollten Klimawandel in
 Entscheidungen einbeziehen
 Der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, will auf dem UN-Klima‐
 gipfel im November verstärkt Initiativen zur Umverteilung von Kapital weg von
 umweltverschmutzenden Industrien anstoßen. 2020 müsse ein Jahr des Klima‐
 schutzes werden, in dem alle mitmachen, mahnte Carney heute in London.
 Der Klimawandel sollte ihm zufolge in jeder professionellen finanziellen
 Entscheidung berücksichtigt werden.

 [uk.reuters.com]

 Die Tweets des Tages

 Gut 200 Teilnehmer erwarten wir heute zu unserer Veranstaltung im Namen
 von #Markets4Europe @EBFeu. Dabei geht es um die Frage, warum Europa
 eine stärkere #Kapitalmarktunion braucht. Dazu sagt der frühere Finanzmi‐
 nister Peer Steinbrück:

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

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 So stellen Sie eine Nervensäge ab
 Der Kunde will unbedingt am Wochenende mit Ihnen joggen. Der Arbeits‐
 kollege beklagt sich täglich lautstark über Privates. Was hilft gegen Nerven‐
 sägen, die den Arbeitsalltag zur Qual werden lassen? Beim aufdringlichen
 Kunden sollten Sie beispielsweise eine klare Grenze ziehen: Das Wochenende
 gehört der Familie. Wie Sie mit Dampfplauderern und Streithähnen umgehen
 können, lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt legt die Deutsche Bundesbank ihren Geschäftsbericht für 2019
 vor. – Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen lädt zu seiner
 Jahrespressekonferenz. – In Wiesbaden veröffentlicht das Statistische
 Bundesamt eine erste Schätzung für die Inflationsrate für Februar 2020. – In
 Wien legt die Erste Group Bank ihre Geschäftsergebnisse für 2019 vor. – In
 London präsentiert der britische Börsenbetreiber London Stock Exchange
 (LSE) seine Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr.

 Der Nachschlag

 Kreative Fasten-Tipps fürs Büro
 Statt weniger Süßigkeiten und Kaffee zu konsumieren, lässt sich die Fastenzeit
 auch kreativer nutzen. Warum im Büro nicht mal weniger Fahrstuhl fahren,
 weniger sitzen oder weniger meckern? Gut für die Umwelt ist auch Papier-
 Fasten. Fragen Sie sich, ob ein Ausdruck wirklich notwendig ist. Korrektur‐
 fahnen lassen sich auch digital teilen. Schließlich wird in Deutschland so viel
 Papier wie in Afrika und Südamerika zusammen verbraucht. Sieben Tipps für
 die Fastenzeit im Büro lesen Sie hier:

 [spiegel.de]

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