BANKENBRIEF BANKENBRIEF - AUSGABE 2021 52 - DAS THEMA BAFIN BEANTRAGT INSOLVENZ FÜR GREENSILL BANK - BUNDESVERBAND DEUTSCHER ...

Die Seite wird erstellt Anton Lohmann
 
WEITER LESEN
Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021 - 52

  Das Thema

  BaFin beantragt Insolvenz für Greensill Bank
  Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat beim Amtsge‐
  richt Bremen einen Insolvenzantrag für die Greensill Bank gestellt. Das bestä‐
  tigte eine Sprecherin des Gerichts heute. Der Antrag werde nun geprüft. Die
  BaFin und die Greensill Bank äußerten sich bislang nicht dazu. Die BaFin hatte
  das Institut Anfang März wegen drohender Überschuldung für den Kunden‐
  verkehr geschlossen. Seitdem kommen Sparer nicht mehr an ihr Geld, auch
  die Einlagen zahlreicher Kommunen sind betroffen. Nach Informationen aus
  Finanzkreisen stehen bei der Bremer Tochter des britisch-australischen
  Mutterkonzerns Greensill Capital rund 3,6 Milliarden Euro an Einlagen im
  Feuer. Davon sind rund 3 Milliarden Euro durch die gesetzliche Einlagensi‐
  cherung sowie den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher
  Banken (BdB) gesichert; das gilt vor allem für das Geld von Privat‐
  kunden. Darüber hinaus ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Greensill
  Bank. Dem Vernehmen nach geht es um den Vorwurf der Bilanzfälschung.
  Zeitungsberichten zufolge geht die BaFin außerdem gegen den Abschluss‐
  prüfer der Bank vor. Dazu äußerte sich die Aufsicht bislang ebenfalls nicht. Bei
  den in Großbritannien und Australien ansässigen Muttergesellschaften von
  Greensill haben inzwischen Insolvenzexperten der Unternehmensberatung
  Grant Thornton International das Ruder übernommen.

  [boersen-zeitung.de]
  [deutschlandfunk.de]
  [faz.net]
  [nzz.ch]

  Meldungen

              Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                      Seite 1/7
              Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Credit Suisse mit Gewinnzuwachs
 Die schweizerische Großbank Credit Suisse hat trotz drohender Belastungen
 durch die Insolvenz ihres Geschäftspartners Greensill Capital einen starken
 Start ins neue Jahr gemeldet. Sie habe im Januar und Februar den höchsten
 Vorsteuergewinn der vergangenen zehn Jahre erzielt, teilte die Bank heute
 anlässlich einer Investorenkonferenz in Zürich mit. Die hauseigene Invest‐
 mentbank habe von einem guten Kapitalmarkt- und Handelsgeschäft profi‐
 tiert und ihre Erträge um mehr als 50 Prozent erhöht. Auch in der Vermögens‐
 verwaltung laufe es gut, die Kunden seien sehr aktiv. Die Kreditausfälle
 blieben trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Pandemie gering.
 Zugleich warnte die Credit Suisse vor möglichen finanziellen Belastungen im
 Zusammenhang mit der Auflösung der gemeinsam mit Greensill Capital
 betriebenen Fonds.

 [fuw.ch]

 ZEW-Konjunkturerwartungen steigen deutlich
 Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im März
 kräftig aufgehellt. Wie das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische
 Wirtschaftsforschung heute in Mannheim mitteilte, stieg das Stimmungsbaro‐
 meter gegenüber dem Vormonat um 5,4 Zähler auf 76,6 Punkte. "Die Finanz‐
 marktexpertinnen und Finanzmarktexperten gehen von einer breit angelegten
 Erholung der deutschen Wirtschaft aus", sagte ZEW-Präsident Achim
 Wambach. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage stieg um 6,2 Punkte
 auf minus 61 Punkte.

 [wiwo.de]

 Fintech SumUp erhält Millionen-Finanzspritze
 Der Zahlungsdienstleister SumUp hat sich Kapital in Höhe von 750 Millionen
 Euro gesichert. Bestandsinvestoren wie Goldman Sachs und Bain Capital
 hätten sich beteiligt, teilte das deutsch-britische Fintech heute mit. Neu dabei
 seien Temasek Holdings, Crestline Investors sowie ein von Oaktree Capital
 Management verwalteter Fonds. Zur Bewertung des 2012 gegründeten Start-
 ups wurden keine Angaben gemacht. Mit dem frischen Kapital sollen nun
 weitere Händler angeworben, neue Produkte angeboten sowie Zukäufe finan‐
 ziert werden.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 2/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 [financefwd.com]

 Euro-Gruppe gewährt bis Ende 2022 Wirtschaftshilfen
 Trotz wachsender Verschuldung wollen die EU-Finanzminister der Wirtschaft
 im Euroraum in der Corona-Pandemie in diesem und nächsten Jahr weiter
 unter die Arme greifen. Man sei entschlossen, die Krise "mit allen zur
 Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen", sagte Euro-Gruppenchef
 Paschal Donohoe gestern. Erst wenn die Erholung läuft, soll die Verschuldung
 schrittweise wieder eingedämmt werden. Bundesfinanzminister Olaf Scholz
 erklärte: "Wir dürfen nicht gegen die Krise ansparen." Das europäische Paket
 mit Corona-Hilfen im Umfang von 750 Milliarden Euro war bereits im Sommer
 2020 verabredet worden, ist aber immer noch nicht startklar. Bis Ende April
 soll feststehen, wohin das Geld fließen soll.

 [tagesschau.de]

 NRW.Bank vergibt deutlich mehr Kredite
 Die NRW.Bank hat ihre Aktivitäten im Corona-Jahr 2020 massiv ausgebaut.
 Insgesamt seien Fördermittel in Höhe von 17 Milliarden Euro vergeben
 worden, 65 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete das Landesförderinstitut
 heute. Fast 4 Milliarden Euro davon waren Corona-Hilfen. Hinzu kamen etwa
 10.000 Tilgungsaussetzungen und Stundungen. 2021 wolle die NRW.Bank
 gemeinsam mit dem Land dafür sorgen, dass der Wirtschaftsaufschwung
 nach Ende des Lockdowns gelingt und angeschlagene Unternehmen wieder
 gesundeten, sagte Vorstandschef Eckhard Forst.

 [sueddeutsche.de]

 Volks- und Raiffeisenbanken mit Gewinnrückgang
 Die Volks- und Raiffeisenbanken haben im Corona-Krisenjahr 2020 einen
 Rückgang ihres Jahresüberschusses um 13 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro
 verbucht. Wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisen‐
 banken (BVR) heute in Berlin mitteilte, stand dabei Zuwächsen im Kredit- und
 Einlagengeschäft sowie beim Provisionsüberschuss ein Minus beim Zinsüber‐
 schuss gegenüber. Zudem mussten die Institute mehr Vorsorge für notlei‐
 dende Kredite bilden. Das Bewertungsergebnis belief sich auf minus 927
 Millionen Euro nach plus 457 Millionen Euro im Vorjahr.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 3/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 [finanzen.net]

 FCA startet Geldwäscheverfahren gegen NatWest
 Die britische Finanzaufsicht hat ein Strafverfahren gegen die britische Bank
 NatWest eingeleitet. Wie die Financial Conduct Authority (FCA) heute mitteilte,
 soll die Tochtergesellschaft der NatWest Group (ehemals Royal Bank of
 Scotland) es versäumt haben, verdächtige Aktivitäten eines Kunden zu
 erkennen, der von 2011 bis 2016 rund 365 Millionen Pfund (425 Millionen
 Euro), meist in bar, eingezahlt hat. Der Fall soll im April vor Gericht verhandelt
 werden.

 [theguardian.com]
 [ft.com] (bezahlpflichtig)

 Die Köpfe

 Commerzbank-Aufsichtsratschef Vetter gibt Posten ab
 Hans-Jörg Vetter legt ab sofort aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als
 Aufsichtsratsvorsitzender bei der Commerzbank nieder. Dies habe Vetter
 heute dem Vorstandsvorsitzenden Manfred Knof mitgeteilt, teilte die Bank mit.
 Bis zur Wahl eines Nachfolgers werde sein Stellvertreter Uwe Tschäge die
 Aufgaben des Vorsitzenden des Aufsichtsrats übernehmen. Vetter hatte das
 Amt erst im August 2020 übernommen.

 [manager-magazin.de]
 [faz.net]

 Enria mahnt zu Vorsicht mit Problemkrediten
 Der Chef der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Andrea
 Enria, hat Banken im Euroraum erneut vor einem zu laxen Umgang mit
 Problemkrediten in der Pandemie gewarnt. Einige Banken hätten hier noch
 nicht die Erwartungen erfüllt, und einige Lücken müssten immer noch
 geschlossen werden, sagte Enria heute. Dies legten erste Ergebnisse einer
 2020 gestarteten Untersuchung zu den Kreditrisiken der Institute nahe. Es sei
 zu befürchten, dass Frühwarnsysteme ineffektiv seien, sagte Enria.

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 4/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 [finanzen.net]

 Centeno: EZB stellt Anleihekäufe monatlich auf den
 Prüfstand
 Die EZB entscheidet nach Angaben von Portugals Notenbankchef Mário
 Centeno monatlich über die Käufe in ihrem Krisen-Anleiheprogramm.
 Abhängig von den Marktbedingungen könne die EZB das Volumen nach oben
 oder unten anpassen, sagte das EZB-Ratsmitglied gestern in Lissabon. Die
 Währungshüter seien bisher sehr zufrieden mit der Wirkung ihres "PEPP"-
 Programms. Die zweite und dritte Pandemie-Welle zeigten aber klar, dass die
 Wirtschaft noch immer nicht aus dem Gröbsten heraus sei.

 [de.investing.com]

 Schnabel: Wöchentliche PEPP-Kaufdaten nicht
 überbewerten
 EZB-Direktorin Isabel Schnabel hat davor gewarnt, zu viel in die wöchent‐
 lichen Daten des Anleihekaufprogramms PEPP der Zentralbank hineinzuinter‐
 pretieren. Diese seien kein Indikator dafür, wie stark die Notenbank ihre
 monatlichen Käufe nun erhöhen werde, schrieb Schnabel gestern auf Twitter.
 Von den Wochendaten auf die Monatsvolumina hochzurechnen, könne zu
 falschen Schlüssen führen. Die Notenbank hatte im Februar im Rahmen des
 PEPP-Programms Papiere im Volumen von knapp 60 Milliarden Euro hinzuge‐
 kauft.

 [finanzentreff.de]

 Lane: EZB prüft größeren Spielraum bei Inflationsziel
 Die EZB lotet im Rahmen ihrer Strategieüberprüfung nach Angaben ihres
 Chefvolkswirts Philip Lane aus, ob sie einen größeren Spielraum beim Inflati‐
 onsziel zulassen könnte. Es sei eine interessante Frage, ob nach einer Phase
 mit zu niedriger Inflation die Korrekturphase ein zeitweiliges moderates
 Übertreffen der Zielmarke beinhalten sollte, sagte der Ökonom in einem
 heute veröffentlichten Interview. Die EZB will über Ergebnisse ihrer Strategie‐
 prüfung im September berichten.

 [wiwo.de]

            Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                    Seite 5/7
            Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 Sparkassen-Ökonomen dringen auf solide EU-
 Finanzpolitik
 Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe pochen nach Überwindung
 der Pandemie auf eine Rückkehr zu einer soliden Finanzpolitik in Europa. Zwar
 müssten Erleichterungen und Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft
 voraussichtlich noch bis mindestens Ende 2023 beibehalten werden, erklärten
 die Volkswirte heute. Auf lange Sicht gelte es aber, die Schuldentragfähigkeit
 wieder herzustellen. Staaten müssten sich darauf vorbereiten, dass in der
 zweiten Hälfte der 2020er Jahre die Zinsen möglicherweise wieder steigen
 werden. Es gelte, die Haushalte so aufzustellen, dass sie auch ein steigendes
 Zinsniveau verkraften können. "Staatsverschuldung hat Grenzen, auch wenn
 man die Notenbank im Rücken hat", sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der
 DekaBank.

 [finanzen.net]

 Ökonom Krämer: Impfstopp kommt zu Unzeit
 Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer hat vor den negativen Folgen eines
 Impfstopps gewarnt. "Wirtschaftlich betrachtet kommen die Probleme mit
 dem Impfstoff von AstraZeneca zur Unzeit", sagte Krämer. Entscheidend
 werde nun sein, wie lange der Impfstoff gesperrt bleibe. "Wenn er dauerhaft
 nicht mehr zum Einsatz käme, könnte sich der Zeitpunkt der Herdenimmu‐
 nität um ein bis zwei Monate verschieben", sagte Krämer. Dann wären die
 Politiker wohl zurückhaltender beim Lockern der Corona-Beschränkungen,
 was den Beginn der wirtschaftlichen Erholung verzögern würde. Gestern war
 nach Berichten über Blutgerinnsel die Verwendung des Covid-19-Impfstoffs
 von AstraZeneca in Deutschland und weitere EU-Staaten vorsorglich gestoppt
 worden.

 [boerse-online.de]

 Am Vortag meistgeklickt

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 6/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief

 So entwaffnen Sie Muffel
 Auf unfreundliche Menschen gelassen und souverän zu reagieren, gelingt den
 wenigsten. Verschiedene Techniken helfen dabei, ruhig zu bleiben und
 besonnen auf Verbalattacken zu reagieren. Zunächst sollten Sie sich klar
 machen, dass die Unfreundlichkeit Ihres Gegenübers nichts mit Ihnen selbst
 zu tun hat. Sagen Sie sich: "Du hast schlechte Laune – sie bleibt bei dir."
 Außerdem hilft es, ein klares Vorbild zu haben. Überlegen Sie sich, wie
 Michelle Obama oder Arnold Schwarzenegger reagieren würden. Weitere
 Strategien gegen Unfreundlichkeit lesen Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
 Entwicklung ("Wirtschaftsweise") stellt seine Konjunkturprognose für
 2021/2022 vor. – In Luxemburg veröffentlicht Eurostat Kennzahlen zur Inflation
 (HVPI) im Februar. – In Washington gibt die US-Notenbank Federal Reserve
 (Fed) ihren weiteren geldpolitischen Kurs bekannt. – In den Niederlanden wird
 ein neues Parlament gewählt.

 Der Nachschlag

 Kein Versteckspiel hinter Bewerbungsphrasen mehr
 Sich selbst im Bewerbungsanschreiben über den grünen Klee zu loben, kann
 bisweilen mühsam sein. Doch damit ist jetzt Schluss: Immer mehr Unter‐
 nehmen setzen bei ihren Auswahlverfahren auf Onlinetests. Besonders im
 akademischen Bereich und bei einigen multinationalen Unternehmen müssen
 Jobsuchende gezielt Fragen zu ihrer Arbeitserfahrung und Motivation beant‐
 worten, statt Anschreiben zu verfassen. Lesen Sie hier, wie Sie bei diesem
 Verfahren punkten können:

 [businessinsider.de]

             Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin
                                                                                     Seite 7/7
             Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen