Entgrenzung und Burnout Sozialpsychologische Aspekte
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Entgrenzung und Burnout Sozialpsychologische Aspekte Rainer Funk Vortrag beim 3. Symposium „Brennpunkt Burnout: Dimensionen einer gesellschaftlichen Herausforderung“ veranstaltet vom Swiss Expert Networt on Burnout am Donnerstag, 14. November 2013 im Zentrum Paul Klee in Bern / Schweiz Der einleitende Abschnitt kam nicht zum Vortrag. 1. Die hier gewählte sozial-psychoana- lich bestätigt. Gemäß diesem bezogenheitsthe- lytische Perspektive oretischen (statt triebtheoretischen) Ansatz ver- innerlicht der Mensch vor allem jene für das ge- Psychologische Ansätze, das Burnout zu ver- sellschaftliche Zusammenleben erforderlichen stehen, leiden bisweilen daran, nur das Indivi- Bezogenheitsmuster, die er wiederholt erfährt duum in seinem familiären und intersubjektiven und als funktional, normal oder gefordert wahr- Gewordensein im Blick zu haben, und den nimmt. Menschen nicht wirklich als gesellschaftliches Wesen zu begreifen. Diese verkürzte Sicht ver- Der von Erich Fromm entwickelte Ansatz 3 er- sucht der sozial-psychoanalytische Ansatz möglicht als psychoanalytischer darüber hinaus Erich Fromms zu vermeiden. Fromm sieht den noch einen anderen Zugang zu sozialpsycholo- Menschen in erster Linie als ein bezogenes gisch relevanten Phänomenen wie dem Bur- Wesen, das auf andere Menschen, auf die nout. Das psychodynamische Konzept des Wirklichkeit und sich selbst bezogen ist, immer Charakters aufgreifend, erklärt Fromm nicht nur aber auch auf die Gesellschaft bezogen sein das Verhalten Einzelner, sondern auch das muss, in der das Individuum lebt. Eine gesell- Verhalten der Vielen als von bewussten und schaftliche Isolierung oder gar Ächtung führt zu unbewussten Strebungen disponiert und de- schwerwiegenden psychischen Erkrankungen, terminiert. Dabei wird der Sozial-Charakter als wie etwa der unverhältnismäßig hohe Anteil von eine eigene psychische Strukturbildung ver- Menschen mit Migrationshintergrund bei psy- standen, bei der wirtschaftliche, kulturelle und chiatrischen Erkrankungen und bei forensi- gesellschaftliche Erfordernisse und Bezogen- schen Klienten verdeutlicht. 1 heitsmuster internalisiert werden, so dass Men- schen leidenschaftlich nach dem streben, was Innerlich angetrieben und motiviert wird der sie an psychischen Anpassungsleistungen für Mensch nach Fromm in erster Linie von der das Gelingen von Wirtschaft und Gesellschaft Notwendigkeit, bezogen sein zu müssen. Dies zu erbringen haben. wurde von der Bindungsforschung seit John Bowlby 2 inzwischen auch empirisch eindrück- Im Blick auf das Phänomen „Burnout“ lässt sich mit dem von Fromm entwickelten sozialcharak- 1 Vgl. hierzu etwa die Habilitationsschrift von Klaus terologischen Ansatz einerseits stringenter be- Hoffmann, Migranten als Patienten im Maßregelvoll- zug. Therapeutische Ansätze und versorgungsepi- demiologische Erhebung aus dem OLG-Bezirk Karls- chen (Kindler) 1976. Vol. 3: Sadness and Depressi- ruhe. Habilitationsschrift Medizinische Fakultät der on; deutsch: Verlust. Trauer und Depression,. Frank- Universität Ulm für das Fach Forensische Psychothe- furt (Fischer) 1991. rapie, Reichenau 2004; sowie ders., „Migranten im 3 Vgl. hierzu vor allem den Anhang „Charakter und Maßregelvollzug“, in: Recht und Psychiatrie, 27 (Nr. Gesellschaftsprozess“ in Erich Fromm, Die Furcht 2, 2009), S. 67-74. vor der Freiheit, Erich Fromm-Gesamtausgabe in 12 2 John Bowlby John: Attachment and Loss. London Bänden (GA), München (DVA und dtv) 1999, Band I, (Hogarth) 1969. Vol. 1: Attachment; deutsch: Bin- S. 379-392, sowie Erich Fromm, Jenseits der Illusio- dung. Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung. nen, GA IX, S. 85-124. Vgl. auch Rainer Funk, „Mehr München (Kindler) 1975. Vol. 2: Separation. Anxiety als Intersubjektivität. Der sozialpsychoanalytische and Anger; deutsch; Trennung. Psychische Schäden Ansatz von Erich Fromm“, in: Forum der Psychoana- als Folge der Trennung von Mutter und Kind. Mün- lyse, Vol. 27 (No. 2, 2011), S. 151-163. 1
gründen, welche pathogenen Effekte die ge- die völlig neue Erkenntnismöglichkeiten etwa in genwärtigen Erfordernisse der Produktion und der Hirnforschung oder Diagnostik eröffnen, für Arbeitsorganisation haben; andererseits lassen nie möglich gehaltene Messverfahren, die zum sich mit ihm gerade auch jene Fälle von Bur- Beispiel das Tor zur Nanotechnik öffneten, für nout verstehen, bei denen hoch motivierte Mit- eine raum- und zeitunabhängige Kommunikati- arbeiterinnen und Mitarbeiter an Burnout er- on, Wissensaneignung oder Unterhaltung; für kranken – nämlich auf Grund einer pathologi- die Mobilisierung, Globalisierung und Flexibili- schen (Sozial-) Charakterbildung. sierung fast aller Produktionsprozesse und der an ihnen Beteiligten; für die Entschlüsselung Im Folgenden möchte ich deshalb mit dem cha- der genetischen Codes oder für die Erfor- rakterlichen Streben nach Entgrenzung und schung des Weltraums. Mit den heutigen Wun- nach Grenzenlosigkeit ein neu entstandenes derwerken der Technik – etwa einem Smartlet – Bezogenheitsmuster in Wirtschaft, Gesellschaft hat man nicht nur von fast jedem Ort der Welt und Kultur beschreiben und aufzeigen 4 , wie und zu jeder Zeit Zugang zum Wissen der dieses charakterliche Streben nach Entgren- Menschheit, man muss sich auch nie mehr al- zung zu einem Burnout führen kann. lein und isoliert fühlen; vielmehr kann man an jeder Art von Unterhaltung teilhaben. 2. Die digitale Revolution und das Bezo- genheitsmuster der Entgrenzung Elektronische Medien erlauben eine Simulation von Wirklichkeit, bei der sich die faktische Rea- Es wird immer offensichtlicher, dass es 200 lität kaum noch von der simulierten virtuellen Jahre nach der industriellen Revolution zu einer Realität unterscheiden lässt. Simulationstechni- neuen Umwälzung bei der Produktionsweise ken machen nicht nur Flugsimulatoren und me- gekommen ist, die eine ähnliche Auswirkung dizinische Operationssimulationen möglich, auf die Organisation der Arbeit und die Formen sondern auch virtuelle Welten, in denen man des Miteinanders und der Selbstverwirklichung sich heimischer und wohler fühlen kann als in hat wie die industrielle Revolution. Digitale der vorgegebenen Wirklichkeit, die nur zu oft Technik, Vernetzungstechnik und elektronische mühsam und frustrierend ist. Dabei versteht Medien haben eine digitale Revolution ermög- man unter „virtueller Realität“ etwas, das in licht, durch die heute Dinge möglich sind, die Wirklichkeit nicht in der Form existiert, in der es bisher reine Utopie waren. Wo der Mensch bis- zu existieren scheint, aber dennoch alle Funkti- her in seinem Drang zu forschen, zu produzie- onen und Wirkungen einer solchen Realität ren, zu gestalten und zu erleben an seine zeigt. Der Gegenbegriff zu „virtuell“ ist deshalb Grenzen kam, ergeben sich völlig neue, ja nicht „real“, sondern „physisch“: Das Virtuelle grenzenlos scheinende Möglichkeiten. gibt es „in Wirklichkeit“ nicht, hat aber (nach Der Mensch hat schon immer versucht, sein Möglichkeit) in der Wahrnehmung durch den körperliches Begrenztsein vor allem mit Hilfe Menschen alle Anzeichen und Erkennungs- von technischen Innovationen zu überwinden, merkmale der Realität. 5 angefangen beim Faustkeil bis hin zu kompli- Die Virtualisierung erlaubt es dem Menschen zierten motorbetriebenen Maschinen und Pro- heute, immer dann die Wirklichkeit neu zu er- duktionsbändern. Er hat auch mit Hilfe von finden, wenn er an seine eigenen oder an die Imagination, Kunst, Religion, psychotropen Grenzen des Möglichen stößt. Wird man mit Substanzen usw. schon immer versucht, eine Widerständen, Grenzen, Beschränktheiten und andere Wirklichkeit zu inszenieren oder in Er- Gebundenheiten konfrontiert, erfindet man per fahrung zu bringen, um so seine psychische Simulation – und unter Einsatz entsprechender, und geistig-intellektuelle Begrenztheit zu erwei- meist suggestiver Psycho- und Sozialtechniken tern oder außer Kraft zu setzen. – die Wirklichkeit neu. So scheinen sich alle Mit der digitalen Technik, den elektronischen Probleme dadurch lösen zu lassen, dass man Medien und der Vernetzungstechnik ist es je- Begrenzungen, Beschränkungen, Bindungen doch noch einmal zu einem qualitativen Sprung und Abhängigkeiten einfach beseitigt. bei seinen Entgrenzungsmöglichkeiten gekom- men. Sie bilden die Voraussetzung für die ge- 5 Diese klare Definition bringt es mit sich, dass ande- genwärtige Entgrenzung von Raum und Zeit, re Möglichkeiten der Entgrenzung von Realität wie für einen sekundenschnellen Wissens- und In- die „erweiterte Realität“ („augmented reality“ und formationstransfer, für bildgebende Verfahren, „enhanced reality“) zwar eine Erweiterung der Reali- tätswahrnehmung durch Computerunterstützung oder mit Hilfe von „cognitive enhancers“ wie Modafe- 4 Ich greife hierbei auf Erkenntnisse zurück, die ich nil („Gehirndoping“) bewirken, aber keine Phänome- in Rainer Funk, Ich und Wir. Psychoanalyse des ne virtueller Realität sind. (Dagegen scheinen die postmodernen, Menschen, München (dtv 24444) Begriffe der „Hyperrealität“ und „surplus-reality“ auch 2005, sowie in Der entgrenzte Mensch. Warum ein auf virtuelle Entgrenzungen anwendbar zu sein, wäh- Leben ohne Grenzen nicht frei sondern abhängig rend der Begriff „Fiktion“ sowohl inszenierter Wirk- macht, Gütersloh (Güterloher Verlagshaus) 2011, lichkeit als auch virtueller Realität zugeordnet wer- ausgeführt habe. den kann.) 2
Tatsächlich meint das deutsche Wort Ent- der Produktion nicht nur deren Verlagerung in grenzung genau dies: In der Auseinanderset- Billiglohnländer gemeint, sondern auch das zung mit einer Grenze wird diese nicht dadurch Outsourcen von Produktionsteilen oder die glo- überwunden, dass man sich mit ihr auseinan- bale Entgrenzung der Herstellung, der Entwick- dersetzt, um sie nach Möglichkeit irgendwann lung, Finanzierung, des Marketings und des zu überwinden und hinter sich zu lassen, son- Vertriebs eines Produkts. Globalisierte Produk- dern dass man die Grenze einfach beseitigt. tion und ebensolche Märkte sind nur möglich, Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten der Beseiti- wenn es zu einem Abbau von Handelsbe- gung: Entweder wird eine Grenze real beseitigt schränkungen und nationalen Subventionen und weggeräumt oder die Wahrnehmung der kommt und gleichzeitig die Mobilität der am Grenze oder des Gebundenseins wird ausge- Produktionsprozess beteiligten Menschen und blendet – durch Verdrängen und Verleugnen Waren gefördert wird. bzw. durch das Eintauchen in eine neue virtuel- Ein kaum zu bändigender Entgrenzungsschub le Realität, die keine solche Bindungen und wurde durch die Liberalisierung der Finanz- Grenzen mehr kennt. märkte und die dadurch ermöglichte Globalisie- Was im kognitiven und handlungsorientierten rung des Finanzsektors in Gang gebracht – mit Umgang mit der Wirklichkeit Grenzen sind, an all den inzwischen unheilvoll erlebten Folgen. die man stößt und die es deshalb zu beseitigen Bereits in den Siebziger Jahren wurde auch die oder zu de-regulieren gilt, ist im Bereich des Zinspolitik liberalisiert und dem Markt überlas- emotionalen Bezogenseins die Bindung. Wo sen. Die Finanzmärkte nutzten die Möglichkei- immer Menschen sich heute an andere oder an ten und forcierten eine weitere Entgrenzung: sich selbst gebunden fühlen, versuchen sie sich die Abkoppelung der Finanzmärkte von der so zu ent-binden, um von allen Bindungen frei zu genannten Realwirtschaft, so dass die Käufe sein. Nur das bindungslose und unverbindliche und Verkäufe auf den Finanzmärkten inzwi- Verbundensein verspricht heute wirkliche Frei- schen mit der Produktion von Waren und heit und Autonomie. Dienstleistungen kaum noch etwas zu tun ha- ben. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass von den heutigen Entgrenzungsmöglichkeiten eine Solche nicht nur segensreichen Auswirkungen ungeheure Faszination ausgeht. Sie führt dazu, der Entgrenzung lassen sich auch in der Ar- dass Entgrenzung, Entbindung und Deregulie- beitswelt beobachten. War nämlich die Arbeits- rung nicht nur zu Schlüsselworten einer neoli- welt bisher durch langlebige Berufe und dauer- beralen Wirtschaftsphilosophie wurden, son- hafte Anstellungsverhältnisse bei stabilen Ver- dern dass Entgrenzungstechniken in den Rang dienstmöglichkeiten und sozialen Sicherungs- von Universalheilmitteln für alle wirtschaftlichen, systemen geprägt, brechen diese schützenden gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und Außenhalte und Bindungen zunehmend weg. menschlichen Probleme erhoben werden. Wo Dass die Beschäftigungsverhältnisse nicht nur immer man hinblickt, begegnet man dem Bezo- flexibilisiert, sondern zunehmend auch instabil genheitsmuster der Entgrenzung und Entbin- werden, ist ein wichtiger Aspekt der Entgren- dung, so dass es nicht überrascht, dass die zung in der Arbeitswelt. Hatten 1970 von 100 heutigen Entgrenzungsmöglichkeiten bei immer Erwerbstätigen noch 84 eine unbefristete Voll- mehr Menschen ihre Widerspiegelung in einem zeitstelle, so waren es bereits 1995 nur noch 68 charakterlichen Entgrenzungsstreben finden. und sind es gegenwärtig weniger als 60. Burnout als Folge eines hemmungslosen Ent- Auch bei der Arbeitsorganisation werden Gren- grenzungsstrebens lässt sich aber nicht einfach zen beseitigt. Mit der Flexibilisierung der Arbeit nur aus der Faszination für heutige Entgren- kommt es zu einer raumzeitlichen Entgrenzung zungstechniken erklären. Erst deren zweckge- der Arbeit und zur verstärkten Auflösung der richtete Anwendung in der Wirtschaft und in der Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit, Organisation von Arbeit macht plausibel, warum beruflich und familiär bzw. privat. Bei der Aus- Burnout in den meisten Fällen eine berufsbe- weitung der Teilzeitarbeit und der Einführung dingte Erkrankung ist. Deshalb soll in einem von Kernarbeitszeiten lassen sich auch Vorteile dritten Abschnitt von der Entgrenzungsdynamik der Entgrenzung der Arbeitszeit für die Er- in Wirtschaft und Arbeitsorganisation die Rede werbstätigen geltend machen: Je nach Alter, sein. familiären Verpflichtungen oder anderen Inte- ressen und Betätigungsfeldern können Beruf, 3. Die Entgrenzungsdynamik in Wirtschaft Familie und persönliche Wünsche besser koor- und Arbeitsorganisation diniert werden. Mit dem inzwischen stark strapazierten Begriff Solche Vorteile sollten nicht darüber hinweg- der Globalisierung wird gleich eine ganze Reihe täuschen, dass die Entgrenzungsvorgänge in von ökonomischen Entgrenzungsvorgängen er- der Arbeitswelt immer im Dienste der Steige- fasst, vor allem die Entgrenzung der Märkte rung der ökonomischen Produktivität stehen. und der Produktion. Dabei ist mit Entgrenzung Um eine höhere Produktivität zu erzielen und 3
die hohen Investitionen in Automatisierung und den heute geltenden unternehmerischen Ent- Rationalisierung zu kompensieren, aber auch, grenzungstechniken zu handeln: um den Kundenwünschen rund um die Uhr ge- recht zu werden, nimmt die Schichtarbeit, neh- er nimmt keine Rücksicht mehr auf seine men Nacht-, Wochenend- und Sonntagsarbeit eigenen, familiären und beruflichen Bin- auf breiter Front zu – trotz der erdrückenden dungsbedürfnisse, um sich grenzenlos und Daten über die gesundheitlichen Folgeschäden bindungslos ganz in den Dienst seiner be- und über familiäre und soziale Konfliktpotenzia- ruflichen Aufgabe zu stellen le, die mit diesen Flexibilisierungen einherge- er lebt permanent über die Grenzen seiner hen. So wuchs – ich stütze mich auch hier auf seelischen Leistungsfähigkeit, hält sich Zahlen aus Deutschland – die Sonntagsarbeits- aber nur körperlich fit zeit zwischen 1991 und 2007 von 17 auf fast 26 Prozent, die Nachtschichtarbeitszeit im gleichen er schafft seine eigenen Werte und Über- Zeitraum von 13,4 auf 15,6 Prozent. zeugungen ab, um ganz einer corporate identity und corporate culture gerecht zu Der folgenreichste Entgrenzungsvorgang in der werden Arbeitswelt ist die Entgrenzung der Arbeitskraft durch die Etablierung des „Arbeitskraftunter- er übt auch sein eigenes kritisches Denken nehmers“ oder „Selbstunternehmers“. Diese un- nicht mehr, sondern fühlt und denkt nur ter dem Namen „Subjektivierung der Arbeit“ noch positiv und kooperativ, um dem missi- diskutierte Entwicklung hat eine ähnlich große on statement des Unternehmens zu ent- Tragweite wie die Globalisierung in der Wirt- sprechen schaftswelt als Ganzer und trägt meines Erach- um ganz frei für den Beruf zu sein, schafft tens am meisten zur Entwicklung von Burnout er die Freizeit ab und liest auch im Urlaub als berufsbedingter Erkrankung bei. die „dringenden“ Mails Der Begriff „Arbeitskraftunternehmer“ 6 veran- darüber hinaus schafft er auch die biologi- schaulicht, wie die Verantwortung für Ar- schen Rhythmen und raumzeitlichen Gren- beitsaufträge, Arbeitsformen sowie für die Or- zen ab und ist rund um die Uhr per i-Phone ganisation und Kontrolle von Arbeit immer mehr und E-Mail erreichbar dem unternehmerischen Geschick der einzel- nen Arbeitnehmerin und des einzelnen Arbeit- als Leistungserbringer und Gewinnertyp nehmers zugemutet wird, so dass sie immer sieht er in Bedürfnissen nach Nichtstun, mehr Unternehmerinnen und Unternehmer ihrer Abspannen und Ausruhen nur Anzeichen eigenen Arbeitskraft werden müssen. Ein Phä- des Versagens und den Beginn einer Ver- nomen, das überall in Gesellschaft und Alltag lierer-„Karriere“. zu beobachten ist, nämlich dass etwas, das Mit der Verinnerlichung der Methoden der Ent- bisher in Anspruch genommen werden konnte, grenzung werden Rationalisierung, Wirtschaft- nun selbst zu erbringen ist, wird hier in Bezug lichkeit, Effizienz, Effektivität und Controlling auf die Arbeit sichtbar: Für den „Selbstunter- nicht mehr als etwas Fremdes wahrgenommen, nehmer“ wird Arbeit von etwas Vorgegebenem sondern als etwas Eigenes bzw. selbst Erstreb- zu etwas, das er selbst zu „geben“, zu steuern tes. Aus der Ausbeutung des Arbeitnehmers ist und zu kontrollieren hat. Statt in den Genuss die Selbstausbeutung des Selbstunternehmers der Vorsorge, Fürsorge, Vorleistung und Wei- geworden. sung eines Arbeitgebers zu kommen und in ei- ner unbefristeten Anstellung und durch betrieb- Erreicht wird diese „Subjektivierung der Arbeit“ liche Strukturen und kollektive Vertretungsfor- vor allem dadurch, dass die Arbeitsorganisation men abgesichert arbeiten zu können, sind die flexibilisiert und die Arbeitsverhältnisse destabi- unternehmerischen Leistungen von der Arbeits- lisiert werden, und dies bei einer betrieblichen kraft selbst zu erbringen. und allgemeinen Rückführung der sozialen Si- cherungssysteme (wie Kranken-, Renten- und In psychologischer Perspektive stellt der Ar- Arbeitslosenversicherung). Dem Einzelnen beitskraftunternehmer einen neuen Persönlich- bleibt dann nur die Wahl, entweder die mit der keitstypus dar, der sich mit den Erfordernissen Entgrenzung einhergehende Unsicherheit als der Entgrenzung im ökonomischen Bereich Herausforderung anzunehmen und sich und identifiziert und sie sich zueigen gemacht hat. seine Arbeitskraft zu entgrenzen, das heißt, Er entwickelt in sich selbst den Wunsch, gemäß sich selbst körperlich und seelisch auszubeu- ten, oder als ein ökonomisch wenig produktiver Selbstunternehmer früher oder später ohne 6 Vgl. hierzu: Hans-J. Pongratz und G. Günter Voß, Projekt und Erwerbstätigkeit dazustehen. Arbeitskraftunternehmer. Erwerbsorientierungen in entgrenzten Arbeitsformen. Berlin (Edition Sigma) An dieser Stelle ist es hilfreich, genauer hinzu- 2003, sowie: Ulrich Bröckling: Das unternehmerische sehen, wie es zur Verinnerlichung der Entgren- Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frank- zungsforderungen und ihre Umwandlung in ein furt (Suhrkamp Verlag) 2007. 4
eigenes Entgrenzungsstreben kommt. Die Klä- und ersetzt hat und man sich in einer solchen rung der Frage, wie eine solche Internalisierung Situation ganz elend und hilflos fühlt. In der Re- konkret vor sich geht, gibt nämlich wichtige gel bleibt es bei einem „momentanen“ Gefühl Hinweise, wie es heute zum beruflich bedingten der Verlorenheit und Ohnmacht, denn der Man- Burnout kommen kann. gel an technischem Vermögen lässt sich meist schnell beseitigen, so dass man den Mangel an 4. Zur Genese des eigenen Entgrenzungs- menschlichem Vermögen nicht mehr spüren strebens und zur Pathogenese des muss. Burnout Will man herausfinden, wie sehr man durch den Weil die heutigen Entgrenzungsmöglichkeiten Gebrauch der heutigen technischen Entgren- mit Hilfe digitaler Technik, elektronischer Me- zungsmöglichkeiten bereits die eigenen dien und Vernetzungstechnik einerseits als fas- menschlichen Fähigkeiten, von innen heraus zinierend erlebt werden, andererseits aber als aktiv und interessiert sein zu können, eingebüßt Entgrenzungsforderungen – vor allem in der hat, muss man sich nur fragen, wie es einem Berufswelt – auch als bedrohlich erlebt werden, ergeht, wenn man ein Wochenende ganz ohne weil alles Verlässliche, Beständige, Wertbesetz- Elektrizität, auch ohne Akku-Elektrizität verbrin- te, Bindung und Sicherheit Gebende abge- gen müsste, so dass keine elektronische Ani- schafft wird, lassen sich psychologisch auch mation und Unterhaltung, kein Fernsehen, kein grundsätzlich zwei Wege der Internalisierung Video, kein Mail, kein Handy, kein Internet mög- ausmachen: zum einen eine Identifizierung mit lich ist. Wer dann noch mit sich und mit ande- den Entgrenzungsmöglichkeiten, zum anderen ren etwas anzufangen weiß, kann getrost wei- eine Identifizierung mit den Entgrenzungsforde- terhin auf die technischen Wunderwerke set- rungen. zen. Die zweite Möglichkeit, wie es zu einem eige- a) Das Streben nach Entgrenzung als Iden- nen Streben nach Entgrenzung kommt, zeigt tifizierung mit den Entgrenzungsmög- sich vor allem dort, wo Menschen aus berufli- lichkeiten chen Gründen mit Entgrenzungsforderungen Eine Verinnerlichung per Identifizierung mit den konfrontiert sind. Die Strebung, sich und alles heutigen Entgrenzungsmöglichkeiten ist schnell entgrenzen und entbinden zu wollen, ist hier erklärt: Man identifiziert sich mit der Faszinati- meist das Ergebnis einer Identifikation mit dem, on, die von den technischen Möglichkeiten was einen bedroht. Gerade wenn im Berufli- ausgeht und definiert sich hinsichtlich seines chen die Entgrenzung als Forderung entgegen- eigenen Vermögens mehr oder weniger stark tritt, auf alles Bewährte, Gesicherte, Orientie- vom Vermögen dieser technischen Wunder- rung und Halt Gebende zu verzichten, und sich werke her. Man findet alles faszinierend, wo als „Selbstunternehmer“ neu zu erfinden, wenn sich Grenzen und Bindungen beseitigen lassen der Schutz von unbefristeten Arbeitsverträgen und womit man seine eigenen Beschränkthei- und von Tariflöhnen wegfällt, der Arbeitsplatz ten und Gebundenheiten aus der Welt schaffen gefährdet ist, die Alterssicherung „privatisiert“ kann und sich etwas technisch lösen lässt. wird und auf den Sozialstaat kein Verlass mehr ist, wird Entgrenzung vor allem als Bedrohung Problematisch ist eine solche Identifizierung erlebt und führt zunächst zu Angst, Unsicher- dann, wenn die Faszination für die technischen heit, Widerständigkeit und Anpassungsverwei- Wunderwerke dazu führt, dass das eigene gerung. menschliche Vermögen – zu denken, zu fühlen, zu wollen, zu entscheiden und zu handeln – Solche Reaktionen dürfen freilich nicht zugege- immer mehr durch den Einsatz des technischen ben und ausgelebt werden, weil sie als Schwä- Vermögens ersetzt wird. Dann kommt es näm- che, mangelnde Belastbarkeit und als fehlende lich zu einer existenziellen Abhängigkeit beim Motiviertheit ausgelegt werden und einen noch Icherleben und beim Selbstwerterleben der mehr in die Verliererposition drücken würden. In Betreffenden: Je vermögender das Smartpho- dieser psychisch unerträglichen Situation gibt ne, die Software, das Programm zur sozialen es psychologisch zwei Auswege: Der eine führt Neuorganisation, das Manual für die Psycho- zur Symptombildung, der andere zur Identifizie- technik und das Persönlichkeitstraining sind, rung mit dem, was einen bedroht. über die ich verfügen kann, desto potenter, er- b) Entgrenzungsforderungen und Sym- folgreicher und wertvoller erlebe ich mich. Ohne ptombildung sie aber, bin ich nichts, unvermögend, wir- kungslos, isoliert und unverbunden. Bei der Symptombildung entwickeln die Betref- fenden typische Stresssymptome wie Schlaflo- Verliert man das Handy oder wird das iPad ge- sigkeit oder Schweißausbrüche, Bluthochdruck klaut oder gibt die Festplatte ihren Geist auf, oder Magengeschwüre, und/oder es kommt zu dann zeigt sich momentan, wie sehr das tech- neurotischen Symptombildungen, zu Angster- nische Vermögen den Gebrauch der eigenen krankungen, depressiven Verstimmungen und menschlichen Fähigkeiten bereits „de-aktiviert“ 5
Depressionen samt ihren somatoformen Äqui- keit gibt. Darüber hinaus muss für die Diagnose valenten wie Rückenschmerzen oder Herzbe- eines Burnout auf Grund einer narzisstischen schwerden. Diese berufsbedingten Symptom- Störung die Neigung zur Idealisierung des ei- bildungen wirken sich natürlich im ökonomi- genen Selbst und zur Entwertung von allem schen Sinne in hohem Maße kontraproduktiv Nicht-Eigenen indiziert und eine massive Krän- aus und kosten den Krankenversicherungen kung nachweisbar sein, die die narzisstische und den Unternehmen viel Geld. Die Betroffe- Dekompensation ausgelöst hat. Schauen wir nen selbst sind einem hohen psychischen und uns deshalb noch eine andere Möglichkeit an, körperlichen Leidensdruck ausgesetzt. wie Menschen auf die beruflichen Entgren- zungsanforderungen reagieren können. Aus der Perspektive der nach Entgrenzung strebenden Unternehmen sind solche Mitarbei- c) Entgrenzungsstreben als Identifizierung terinnen und Mitarbeiter psychisch nicht in dem mit dem Aggressor. Zur Pathogenese Maße anpassungsfähig, wie es auf Grund der eines charakterbedingten Burnout Entgrenzungsdynamik erforderlich wäre. Die er- forderliche Reziprozität kann nicht hergestellt Neben der Symptombildung gibt es noch den werden. Deshalb wollen sie sie entweder ent- Ausweg, sich mit dem, was einen bedroht, also grenzungsfähiger machen oder loswerden. mit dem Aggressor, zu identifizieren. Das Er- Bisweilen werden auch Lösungen gesucht, bei gebnis ist, dass sie schließlich selbst alles att- denen solche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter raktiv und erstrebenswert finden, was ihnen in Abteilungen weiterbeschäftigt werden, in de- bisher Angst machte. Sie spüren also keine nen die Entgrenzungsanforderungen geringer Angst mehr vor der Entgrenzung, sondern Be- sind. geisterung für sie; auch leiden sie nicht mehr an der Entgrenzung, sondern suchen sie und sind Im Blick auf die betroffenen Erkrankten geht es voll und ganz mit dem beruflichen Entgren- darum, dass diese den ursächlichen Zusam- zungserfordernissen eins. menhang mit der Berufssituation und den Ent- grenzungsanforderungen, denen sie nicht ge- Zu einer solchen Identifizierung mit dem Ag- wachsen sind, zu sehen imstande sind. Dieses gressor kommt es im Leben des Menschen be- „Nicht-gewachsen-Sein“ kann unterschiedlich vorzugt dann, wenn man sich von anderen ab- gewertet und gedeutet werden. In psychologi- hängig erlebt und keine andere Lösung möglich scher und psychohygienischer Perspektive zu sein scheint, als sich mit dem, was existenz- lässt sich eine psychische und psychogene bedrohend erlebt wird, zu identifizieren. Man Symptombildung auch als Ausdruck eines bes- nimmt das Bedrohliche sozusagen in sich hin- seren Wissens um das, was einen Menschen ein, damit es einen nicht mehr von außen be- gelingen und misslingen lässt, begriffen wer- drohen kann. Tatsächlich verliert es aber nur den. Mit der Symptombildung signalisiert der seine bedrohliche Qualität, wenn man wie der betreffende Mensch, dass die Entgrenzungsan- Löwe, der einen mit seinem Brüllen bedrohte, forderungen ihn psychisch ausbeuten und selbst zu brüllen anfängt. zugrunde richten, so dass die Erkrankung Aus- druck eines besseren Wissens um sich und Nun geht es bei der beruflichen Entgrenzung seine seelische Gesundheit ist. Viele Menschen nicht um das Brüllen eines Löwen, sondern um schaffen den Schritt aus einer pathogenen Si- das Beseitigen von Grenzen und Bindungen, tuation – etwa einer heillosen Ehe oder einer die zwar ökonomische Kostenfaktoren sind, überfordernden beruflichen Situation – erst, aber auch Halt, Schutz und Sicherheit geben wenn eine Symptombildung und eine entspre- und einen davor bewahren, körperlich und psy- chende therapeutische Klärung sie zu einer chisch ausgebeutet zu werden. Wer sich mit solchen Einsicht bringt. Insofern sind neuroti- den beruflichen Entgrenzungsanforderungen sche Symptombildung – zumindest für diese identifiziert, wird selbst zum Ausbeuter – und Menschen – auch ein deutliches Zeichen, dass zwar nicht nur anderer, sondern auch seiner ei- es „so“ nicht geht. genen körperlichen und seelischen Kräfte. Die beschriebene Symptombildung erklärt mei- Derart entgrenzte Mitarbeiterinnen und Mitar- nes Erachtens noch nicht hinreichend, warum beiter sind hoch motiviert und äußerst leis- gerade besonders motivierte und beruflich er- tungsorientiert; vor allem zeichnen sie sich da- folgreiche Menschen an Burnout erkranken und durch aus, dass sich ihr Entgrenzungsstreben warum das Burnout diese Menschen oft wie auch jenseits des beruflichen Rahmens mani- aus heiterem Himmel zur Strecke bringt. Beide festiert – in ihrer Art Freizeit zu leben, Urlaub zu Auffälligkeiten werden gerne mit dem Zusam- machen, Sport zu treiben, die Partnerbeziehung menbruch einer narzisstischen Größenvorstel- zu gestalten, Kinder zu erziehen oder den Le- lung der Betreffenden erklärt. Eine solche Ätio- bensabend zu planen. Sie können nicht genug logie mag im Einzelfall dann begründet sein, davon bekommen, alles, was binden, ein- wenn es noch andere Hinweise für eine verzerr- schränken, die Effizienz begrenzen könnte, zu te Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähig- entgrenzen. 6
Psychodynamisch betrachtet, versuchen sie mit und liebenswerter ist als ein nur an Wirtschaft- allem, was sie tun, das internalisierte Bedrohli- lichkeit und Effizienz orientiertes Berufsleben. che zu beschwichtigen und in Schach zu hal- ten. Je rücksichtloser sie mit sich und ihren ei- genen Bedürfnissen, Ressourcen und Kräften umgehen, desto weniger müssen sie sich vom internalisierten Aggressor bedroht fühlen und desto erfolgreicher sind sie zugleich beruflich. Da dem Menschen nicht nur körperlich Grenzen gesetzt sind, sondern auch psychisch, kommt es schließlich zu einer Art Dekompensation, die als Burnout in Erscheinung tritt. Der Begriff selbst – das Ausgebranntsein – passt durchaus zum Erscheinungsbild eines Zusammenbruchs der körperlichen und seeli- schen Energien, eines „erschöpften Selbst“ 7 oder eines Kollabierens. Man könnte in Analo- gie zum Hirn- oder Herzinfarkt auch von einem „seelischen Infarkt“ sprechen, um das plötzliche Hereinbrechen und um das Bedrohliche eines Burnout metaphorisch zu kennzeichnen, von dem das seelische Leben heimgesucht wird. Im Vergleich zu den zuvor aufgezeigten Sym- ptombildungen, zu denen es bei Konflikten mit den beruflichen Entgrenzungsforderungen kommen kann, muss man angesichts des Bur- nout mit Fromm sagen: „Glücklich der, der ein Symptom hat. (...) Das Symptom ist ja wie der Schmerz nur ein Anzeichen, dass etwas nicht 8 stimmt.“ Auch wenn durch solche Symptombil- dungen massive Leidensdrücke entstehen, so sind sie doch eine auch konstruktive Reaktion der Seele. Dem Burnout auf Grund einer pa- thogenen Charakterbildung liegt eine andere Psychodynamik zugrunde, die auch einen an- deren therapeutischen Umgang erforderlich macht. Auch hinsichtlich der Konsequenzen, die sich für die Betreffenden aus einem solchen Burnout ergeben, ist der Vergleich mit einem Infarkt sinnvoll, denn es gilt, jene Dynamik, die zu ei- ner seelischen Selbstausbeutung geführt hat, außer Kraft zu setzen und zu einem Leben mit Grenzen und Rücksichtnahmen auf die eigenen Begrenztheiten zurückzufinden. Aus dem Ge- sagten ergibt sich auch, dass ein solcher „seeli- scher Infarkt“ nur überwunden und präventiv vermieden werden kann, wenn von Unterneh- merseite verlässliche soziale und berufsbezo- gene Sicherungssysteme das Wahrnehmen und Erleben der eigenen Begrenztheit erlauben und wenn vom Betroffenen (von Neuem) ge- lernt wird, dass ein Leben mit Grenzen lebens- 7 Der Begriff wurde von Alain Ehrenberg (Das er- schöpfte Selbst, Depression und Gesellschaft in der Kopiererlaubnis zu privaten Zwecken. Gegenwart. Frankfurt a. M. 2008) öffentlich gemacht, Copyright © 2013 by Dr. Rainer Funk wird bei ihm aber anders begründet. Ursrainer Ring 24, 72076 Tübingen 8 E. Fromm, Interview with Micaela Lämmle and Jür- Tel. 07071-600004; Fax -600049 E-Mail: frommfunk@googlemail.com gen Lodemann: „Die Kranken sind die Gesündesten“ (1977), in: Die Zeit, Hamburg (21.3.1980). 7
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