Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg - IHK Emden
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Wirtschaft
Ostfriesland & Papenburg
Industrie- und Handelskammer
für Ostfriesland und Papenburg
Oktober 2018
www.ihk-emden.de
Titelthema
Außenwirtschaft
Mobilfunk Bestenehrung
IHK setzt sich für 5G-Standard Das sind die besten Azubis
in ländlichen Räumen ein. S. 16 in der Region. S. 30
NEU!
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Bild © fotomek/fotolia.com
Editorial
Gemeinsam für
offene Märkte!
Die deutsche Exportwirtschaft läuft
zurzeit auf Hochtouren. Aber wir
erleben seit einiger Zeit wieder viel-
fach den Weg zurück vom Freihandel
zum Protektionismus:
Die harte Gangart der USA lässt auch
für das deutsche Exportgeschäft nach-
teilige Wirkungen befürchten. Es sind
dabei nicht nur die Zölle, die hoch-
geschaukelt werden, sondern auch die
Sanktionen und Gegensanktionen, die
internationale Geschäftsbeziehungen
schwächen und den Handel erschwe-
ren.
Beispiel Iran: Die neuen Sanktionen
der USA belasten nicht nur die ira-
nische Wirtschaft. Laut Angaben des Johann J. Köster, Aufsichtsratsvorsitzender
KÖSTER BAUCHEMIE AG, Vorstands-
Deutschen Industrie- und Handels- vorsitzender DEUTSCHE BAUCHEMIE e.V.
kammertages in Berlin sind die deut- Foto: Privat
schen Exporte in den Iran in den
ersten fünf Monaten des Jahres signifikant gesunken. Zahl-
reiche europäische Unternehmen, die sich in der Region an-
gesiedelt hatten, ziehen sich angesichts der unsicheren Lage
aus dem Iran wieder zurück. Sie befürchten negative Auswir-
kungen auf ihr USA-Geschäft.
Doch nicht nur die Zölle und Sanktionen bereiten Probleme,
sondern für Unsicherheit sorgt auch der anstehende BREXIT.
Dies zeigt sich u.a. in der bauchemischen Branche, in der wir
mit unserem Unternehmen tätig sind: Durch einen
unkontrollierten BREXIT („no-deal“) dürfen z.B. chemische
Stoffe, die im Vereinigten Königreich nach dem europäischen
Chemikaliengesetz REACh registriert wurden, nicht mehr
uneingeschränkt in der EU verkauft werden. Viele Produkte
könnten nicht mehr hergestellt werden, weil die zugelassenen
Rohstoffe fehlen. Ein Schaden für beide Seiten.
Politik und Gesellschaft sind daher gefordert, die großen Un-
sicherheiten für unsere Wirtschaft, die durch Protektionismus,
Sanktionen und politische Fehlhandlungen entstanden sind,
zu beseitigen oder zu vermindern. Sie müssen Bedingungen
für einen fairen Welthandel schaffen, möglichst ohne Zölle
und ohne Handelsschranken. Die gesamte Weltwirtschaft
würde davon profitieren und damit würden die Lebensver-
hältnisse weltweit verbessert. <
Titelfoto: Claus
Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 3
Inhalt
Wirtschaft
Ostfriesland & Papenburg
Editorial
3 Kommentar
Gemeinsam für offene Märkte
Positionen
6 Fokus
Abmahnmissbrauch stoppen!
Titelthema
8 Außenwirtschaft
Deutsche Unternehmen mit stabilem
Auslandsgeschäft
8
van Buten un Binnen Titelthema: Außenwirtschaft
12 Firmen & Personen Deutsche Unternehmen mit
Jubiläen stabilem Auslandsgeschäft
13 Zahlenspiegel
Daten und Fakten aus der Region Trotz neuer Handelshemmnisse bleiben die
14 In Kürze vorläufigen Zahlen zum Welthandel positiv.
Meldungen aus der Region
16 Mobilfunk-Standard 5G
Keine „weißen Flecken“ mehr
17 Resolution zur Windenergie
IHK unterstützt Branche
18 Kampagne „Heimatshoppen“
Handel wirbt für Einkauf vor Ort
20 Innovation
Foto: Baltrum Linie
Hoch hinaus dank Kranwerbung
21 Neues aus Berlin und Brüssel
Meldungen vom Bund und der EU
22 Unternehmensnachfolge
24
„Da muss man reinwachsen“ Reportage
24 Reportage
„Das Dornröschen der Nordsee“ „Das Dornröschen
26 Ausbildungsmesse 2018 der Nordsee“
Ausbildung 4.0: Von Robotern und
E-Commerce Die Reederei Baltrum Linie kümmert sich
28 Ausbildungsmesse 2018 seit 90 Jahren um den Personen- und
„Informationen aus erster Hand“ Warenverkehr zu der kleinen Nordseeinsel.
4 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018
Die
Wirtschaft
Ostfriesland &
Papenburg
gibt es auch als
Onlineversion im
Internet.
www.ihk-
emden.de
IHK-Ratgeber
30 Bestenehrung
„Die Säule der regionalen Wirtschaft“
31 Recht kompakt
Achtung: Adressbuchschwindel!
Veranstaltungen
32 Save the date
Veranstaltungen in der Region
33 Seminarkalender
Weiterbildung von A bis Z
Das letzte Wort
36 Die Unternehmerin des Monats
„Einen Riegel vorschieben“
Ihre Ansprechpartner bei der IHK
Foto: Claus
• Hauptgeschäftsführer: Dr. Torsten Slink, Tel. 8901-22,
E-Mail: torsten.slink@...
• Referent: Julian Stodt, Tel. 8901-73, E-Mail: julian.stodt@...
• Öffentlichkeitsarbeit: Stefan Claus, Tel. 8901-30,
E-Mail: stefan.claus@...
• Sekretariat Hauptgeschäftsführer:
lnsa Hamphoff, Tel. 8901-23, E-Mail: insa.hamphoff@...
Karoline Aden, Tel. 8901-25, E-Mail: karoline.aden@...
Industrie, Innovation und Umwelt
28
Ausbildungsmesse • Stellv. Hauptgeschäftsführer: Dr. Jan Amelsbarg, Tel. 8901-26,
E-Mail: jan.amelsbarg@...
• Referent: Michael Tischner, Tel. 8901-37,
„Informationen aus erster E-Mail: michael.tischner@...
Hand“ • Referentin: Dr. Katharina Mohr, Telefon 04921 8901-152
E-Mail: katharina.mohr@...
Bei der 14. Ausbildungsmesse konnten sich wieder Handel, Dienstleistungen und Recht
• Abteilungsleiter: Reinhard Hegewald, Tel. 8901-85,
zahlreiche Jugendliche und Betriebe kennenlernen. E-Mail: reinhard.hegewald@...
• Referent: Simon Alex, Tel. 8901-83, E-Mail: simon.alex@...
International, Raumordnung, Tourismus, Verkehr,
Wirtschaftsförderung
• Abteilungsleiter: Arno Ulrichs, Tel. 8901-38, E-Mail: arno.ulrichs@...
• Referent: Hartmut Neumann, Tel. 8901-34,
E-Mail: hartmut.neumann@...
• Referent: Murat Özdemir, Tel. 8901-24, E-Mail: murat.oezdemir@...
Aus- und Weiterbildung
• Abteilungsleiter: Timo Weise, Tel. 8901-40, E-Mail: timo.weise@...
• Referent: Dirk Bleeker, Tel. 8901-82, E-Mail: dirk.bleeker@...
Zentrale Dienste, Finanzen und Beiträge
• Verwaltungsleiterin: Elfriede Ritzenthaler, Tel. 8901-50,
E-Mail: elfriede.ritzenthaler@...
• Referent: Walther Dörr, Telefon: 04921 8901-53,
E-Mail: walther.doerr@...
Foto: Möller
Tel. 04921 ..., E-Mail: ...@emden.ihk.de, Ringstraße 4, 26721 Emden
Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 5
Positionen I Recht
IHK-Rechtsreferent Simon
Alex setzt sich gegen das
Abmahn-Unwesen ein. Foto: Claus
6 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018
Abmahn-
missbrauch
stoppen!
Mehrere 100 Händler aus
Ostfriesland werden jährlich
abgemahnt. Die IHK hat mit
einem Forderungspapier auf die
Abzocke hingewiesen. Jetzt hat
die Bundesregierung reagiert.
R egeln definieren die Rahmenbedingungen für
einen harmonischen Umgang miteinander. Das
ist gut, richtig und wichtig. Wenn diese Regeln miss-
braucht werden, damit sich einzelne bereichern
können, ist das zwar nicht zwangsläufig ungesetzlich,
aber dennoch falsch. Das nennt man dann eine Ab-
zocke. Im Wettbewerbsrecht haben in diesem Zu-
sammenhang vor allem zahlreiche Abmahnanwälte
und Vereine über Abmahnungen in der Vergangen-
heit Reden von sich gemacht und vielen Unterneh-
men das Geld aus der Tasche gezogen. Allein in
Ostfriesland schätzt die IHK mehrere 100 Fälle pro
Jahr.
Der Missbrauch läuft dabei zum Beispiel im Online-
Handel häufig nach einem ähnlichen Muster ab. Die
Abzocker eröffnen einen Online-Shop mit einer sehr
breiten Produktpalette und vollkommen überhöhten
Preisen. Anschließend beginnen die Betreiber dieses
Fake-Shops ihre Mitbewerber abzumahnen – wegen
Fehlern im Impressum, ungenauen Produktbezeich-
nungen, fehlerhaften Preisangaben oder Ähnlichem.
Am Ende zahlen die betroffenen Unternehmen lie-
ber die Abmahnkosten, als sich auf einen teuren
Rechtsstreit mit ungewissen Ausgang einzulassen.
Die IHK-Organisation hat bereits 2017 gemeinsam
mit anderen Verbänden auf den Missstand hinge-
wiesen und in einem Forderungspapier Regeln vor-
geschlagen, mit denen das Abmahn-Unwesen ein-
gedämmt werden soll. Die Bundesregierung hat jetzt
die meisten dieser Forderungen aufgenommen und
in einem Gesetzentwurf umgesetzt und das ist auch
gut so. Es bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen Ge-
setz der Abmahnabzocke endgültig ein Riegel vor-
geschoben wird und Regeln wieder den Zweck er-
füllen, für den sie aufgestellt wurden – die Rahmen-
bedingungen für ein harmonisches Miteinander zu
liefern. <
Mehr zu diesem Thema
Dok.-Nr. 4203416
Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 7
Titelthema I Außenwirtschaft
Deutsche Unternehmen mit
stabilem Auslandsgeschäft
geschaffene Handelshemmnisse entge- EU bleibt der Stabilitätsanker für
VON MURAT ÖZDEMIR gen. Die in den letzten Jahren verstärkte deutsche Unternehmen
Zunahme insbesondere lokaler Zertifizie- Eine solche Entwicklung ist teilweise auch
D eutsche Unternehmen blicken im
laufenden Jahr insgesamt gesehen
weiterhin zuversichtlich auf ihr Auslands-
rungs- und Sicherheitsanforderungen
scheint weiterhin ungebrochen. So ver-
wundert es nicht, dass der Anteil deut-
innerhalb der EU zu beobachten. So ist
mehr als jedes zehnte Unternehmen von
Einschränkungen bei der EU-Dienstleis-
geschäft. Diese positiven Einschätzungen scher Unternehmen, die sich solchen tungsfreiheit betroffen. Dazu gehören
bestätigen beispielsweise Umfragen des Handelshemmnissen ausgesetzt sehen, beispielsweise die Bereiche Mitarbei-
DIHK oder verschiedener AHKs. So hat ebenfalls zugenommen hat: laut Umfra- terentsendung oder das Erbringen von
sich etwa die Erwartung der Unterneh- gen sind mittlerweile mehr als die Hälfte Dienstleistungen, welches häufig an di-
men an die Weltkonjunktur insgesamt im der international tätigen Unternehmen verse weitgehende Registrierungspflich-
Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht von solchen Einschränkungen betroffen. ten gebunden ist, ebenso wie büro-
gebessert. Dazu tragen neben der Ent- Das bedeutet, dass selbst wenn Unter- kratische Hürden bei steuerlichen Fragen.
wicklung in der Eurozone auch weiterhin nehmen internationale Geschäftschancen Dennoch bleibt die Eurozone für deutsche
Nordamerika sowie viele asiatische Staa- wahrnehmen wollen, die Umsetzung der Unternehmen im Vergleich weiterhin der
ten bei: Prognosen sehen daher für 2018 Geschäfte selbst sehr kosten- und zeitin- wichtigste Treiber für die Exportaktivitä-
ein Weltwirtschaftswachstum von circa tensiv werden kann. Solche Maßnahmen ten. Jüngste Zahlen zeigen, dass sich nahe-
4% vor. erschweren und verteuern die Auslands- zu alle Länder des Euroraums in einem
Einer höheren Wachstumsdynamik ste- geschäfte dabei insbesondere für kleine Aufschwung befinden, wenn auch unter-
hen dabei zum einen aktuelle und neu und mittlere Unternehmen. schiedlich stark. Vereinzelte politische
8 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018
Spannungen, wie etwa in Ungarn oder bleibt weiterhin stabil und bietet entspre-
Polen, werden so zumindest durch die chendes Geschäftspotenzial. Fragezei-
wirtschaftliche Entwicklung überlagert, chen für deutsche Unternehmen ergeben
und die EU bietet auch in Zukunft deut- sich dabei v.a. im Zusammenhang mit
schen Unternehmen gute Absatzmärkte. Ankündigungen der Regierung über die
Abzuwarten bleibt natürlich die konkrete Umstrukturierung der Wirtschaft und der
Auswirkung des BREXITs und die Aus- damit einhergehenden Verlässlichkeit der
gestaltung eines Abkommens mit der EU. Rahmenbedingungen, der Mangel an
qualifizierten Mitarbeitern vor Ort sowie
Zuversicht bei Blick auf Asien- mit den konkreten Auswirkungen des
Pazifik-Region Handelsstreits mit den USA. Andere Län-
Auch wenn sich in jüngster Vergangen- der aus der Region bleiben ebenfalls sta-
heit eine Abschwächung des Wachstums bile Absatzmärkte für deutsche Unterneh-
abzeichnet: China leistet mit einer men. Die EU hat sich mittlerweile durch
Wachstumsrate von circa 6% wie ge- die Verhandlung zahlreicher Freihandels-
wohnt seinen Beitrag zur positiven Ent- abkommen mit Ländern dieser Region,
wicklung der Weltwirtschaft. Die im Zuge wie etwa Japan oder Vietnam, fest als
der teilweise starken Einbrüche der Ver- Handelspartner verankert, so dass sich
gangenheit eingeführten Förderpro- in Zukunft deutschen Unternehmen gute
Rund 1,45 Millionen Fahrzeuge
gramme der Regierung haben ihre ge- Geschäftsmöglichkeiten bieten können.
wurden 2017 im Emder Hafen wünschte Wirkung damit vorerst erreicht.
umgeschlagen. Foto: Claus Auch dank steigender Löhne wächst der Amerika
Binnenkonsum. Die Importnachfrage, What’s next – Diese Frage dürfte ein stän-
v.a. nach Produkten ‚Made in Germany‘, diger Begleiter für jene deutsche Unter- >>>
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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 9
Titelthema I Außenwirtschaft >>> nehmen sein, die auf dem US-Markt aktiv sind. Die USA bleiben auf der einen Seite weiterhin ein sehr wichtiger Han- delspartner für Deutschland (in 2017 wieder wichtigster Exportmarkt), beglei- tet durch eine wieder wachsende Wirt- schaft und ein positives Konsumklima. Auf der anderen Seite stellen aber die sich scheinbar täglich veränderbaren wirtschaftspolitischen Rahmenbedin- gungen einen nicht unerheblichen Unsi- cherheitsfaktor dar. Größere Sorge dürf- ten insbesondere auch die Handelsstrei- tigkeiten bereiten, die die US-Regierung mit zahlreichen Ländern dieser Welt anzettelt, und die die deutschen Firmen Das Mehrzweckschiff „Nordana Sea“ verlässt den Seehafen Leer. Foto: Stadtwerke Leer zumindest mittelbar betreffen werden, wie die jüngste Reaktivierung der Iran- gewissem Ausgang der anstehenden zuerkennen, werden ihr Übriges tun, so Sanktionen durch die USA zeigen. Durch Wahlen sorgen für große Unsicherheiten. dass hier bald zusätzlich mit einer Rezes- diese Handelspolitik erleben auch klas- Hoffnungen ruhen hier auf erfolgreichen sion zu rechnen sein wird. sische Zölle derzeit wieder eine Renais- Verhandlungen der EU mit Mercosur Auch die Rahmenbedingungen in Afrika sance: ausgelöst durch deren größten über ein etwaiges Freihandelsabkommen. südlich der Sahara bremsen die Erwar- Befürworter, dem US-amerikanischen tungen deutscher Unternehmen, was Präsidenten Donald Trump selbst, greifen Sorgenkinder trüben die Zuversicht ihre Geschäfte in und mit dieser Region betroffene Staaten als Ausgleichs- und Wenig Zuversicht erlauben die weiterhin angeht. Reformen auf dem Papier helfen Gegenmaßnahmen derzeit ebenfalls ver- angespannten Entwicklungen im nahen nicht, die grundlegenden Probleme wie mehrt auf dieses Instrument zurück, um und mittleren Osten: der weitere Verlauf Korruption, Infrastrukturschwäche oder die eigene Wirtschaft zu schützen. Aktu- des Syrien-Kriegs, die Konflikte in der Energieknappheit zu beseitigen – alles elle Beispiele gibt es dabei mehr als ge- Golf-Region, die Haltung Saudi-Arabiens Gründe, die deutsche Unternehmen an nug: USA versus EU, USA versus China, gegenüber deutschen Unternehmen bei einer Ausweitung ihrer Aktivitäten in USA versus Türkei, USA versus Kanada: der Vergabe öffentlicher Aufträge oder dieser Region hindern, allen Appellen des eine sehr eigenwillige Auslegung des das Ende der Iran-Euphorie. Entwick- deutschen Bundesentwicklungsministers ‚America first‘-Gedankens. Deutsche lungen, die den Handel Deutschlands mit zum Trotz. Dies kann aber nicht darüber Unternehmen scheinen sich mit dieser und in diese Region entsprechend nega- hinweg täuschen, dass auch in Afrika Realität jedoch abgefunden zu haben: tiv beeinflussen. einzelne Länder wie Kenia oder Ghana nach einem Rückgang der Exporte in Russland hat sich dagegen mittlerweile deutschen Unternehmen einen attrak- 2016 konnte sich das Handelsvolumen etwas stabilisieren können, insbesondere tiven Absatzmarkt bieten. in 2017 bereits wieder erholen. Die kon- durch die Entwicklung des Ölpreises wird kreten Entwicklungen in Nordamerika das Land in 2018 zum zweiten Mal in Auslandsgeschäft unserer bleiben also abzuwarten, hängt doch sehr Folge ein Wachstum verzeichnen können. Region weiterhin erfreulich Vieles von der weiteren Ausgestaltung des Auch wenn deutsche Unternehmen ge- Auch Unternehmen aus unserer Region NAFTA-Nachfolgeabkommens ab. Zu- rade deshalb wieder überwiegend positive profitieren dabei von der derzeit insge- mindest Kanada erweist sich politisch Erwartungen an den russischen Markt samt positiven Weltwirtschaftslage und ins- und wirtschaftlich, auch dank des vorläu- pflegen, stellen neben der Volatilität des besondere vom Wirtschaftswachstum Eu- fig in Kraft getretenen CETA-Abkom- Wechselkurses und einer Politik der Im- ropas. So bleibt die Anzahl der aus- mens, als verlässlicher Partner. portsubstitution insbesondere Sanktionen gestellten Außenwirtschaftsdokumente Gemischte Gefühle haben deutsche Un- in einzelnen Wirtschaftsbereichen ent- erneut auf dem Niveau der Vorjahre und ternehmen, wenn sie auf den mittel- und sprechende Hindernisse dar und trüben wird im Jahresvergleich voraussichtlich südamerikanischen Markt schauen: die die Stimmung insgesamt. Sehr dunkle wieder zunehmen: Die aktuelle Entwick- aktuelle Peso-Krise in Argentinien und Wolken sehen deutsche Unternehmen lung des internationalen Geschäfts für die Ansteckungsgefahr für die Nachbar- auch bei dem Anblick auf den türkischen unsere Unternehmen bleibt so weiterhin länder, das Implodieren Venezuelas und Markt: die Währungskrise hat nach Ein- erfreulich. < die damit einhergehende Migrationsbe- schätzung der Marktbeobachter noch wegung auf dem Kontinent selbst oder nicht annähernd den Höhepunkt er- Mehr zu diesem Thema die politisch instabile Lage des eigent- reicht, und die Weigerung der türkischen Dok-Nr. 4200018 lichen Schwergewichts Brasilien mit un- Regierung, ökonomische Realitäten an- 10 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018
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)JWvan Buten un Binnen I Jubiläen
Firmen & Personen
der Raiffeisenbank eG, Moormerland Adrian Jelting (11. Oktober) und Michael
Geschäftsjubiläen Drost (18. Oktober), beide beschäftigt bei
Andreas Schürmann (1. Oktober), beschäf- der Firma MEYER WERFT Rohrzentrum
50 Jahre tigt bei der Firma Egbert Wilts GmbH & GmbH, Papenburg
Co. KG, Leer
Fubau-Fußbodenbau GmbH Aurich, Hans-Dieter Kobjolke (1. Oktober), beschäf-
Aurich (7. Oktober) Frank Saathoff (22. Oktober), beschäftigt tigt bei der Firma Wirtschaftsbetriebe der
bei der Firma EWE NETZ GmbH, Aurich Stadt Norden GmbH, Norden
Bücher-Borde Inh. Ralf Borde, Leer
(1. Oktober) Philipp Koenen (1. Oktober) und Georg Alma Janßen (15. Oktober), beschäftigt
Lilienthal (16. Oktober), beide beschäftigt bei der Firma Schüt-Duis Fenster & Türen-
25 Jahre bei der Firma ZGO Zeitungsgruppe Ost- technik GmbH & Co. KG, Aurich
friesland GmbH, Leer
Herbert Otte, Wiesmoor (18. Oktober) Holger Bloem (1. Oktober), beschäftigt bei
Theda Akkermann (4. Oktober), Michael der Firma Soltau-Kurier-Norden GmbH,
Karin Weber, Aurich (1. Oktober) Mendelsohn (11. Oktober) und Silke Deck- Norden
natel (18. Oktober), alle beschäftigt bei der
Firma Doepke Schaltgeräte GmbH, Norden Matthias Korfee (6. Oktober), beschäftigt
Arbeitsjubiläen bei der Firma Döling KG, Moormerland-
Mathias Dombrowsky (1. Oktober), Heinz- Neermoor
40 Jahre Hermann Eggers-Welp (1. Oktober),
Heinz-Dieter Walker (18. Oktober), Her- Stephan Tobias (1. Oktober), beschäftigt
Albert Wolters (4. Oktober) und Heinrich mann Kamphus (18. Oktober), Gerd Brand bei der Firma Adde Cassens KG, Esens
Mettjes (23. Oktober), beide beschäftigt (25. Oktober), Andreas Voskuhl (25. Okto-
bei der Firma Salamander Technische ber) und Heino Broek (25. Oktober), alle Rainer Meyer (1. Juli), beschäftigt bei der
Kunststoffprofile GmbH, Papenburg beschäftigt bei der Firma MEYER WERFT Firma Hartmann Shipping Services Ger-
GmbH & Co. KG, Papenburg many GmbH & Co. KG, Leer
Rolf Jacobs (16. Oktober), beschäftigt bei der
Firma Laufer Energie GmbH & Co. KG, Leer Ralf Rienau (1. Oktober), Thomas Wolters Ante Plazonja (13. September), beschäftigt
(18. Oktober), Manfred Neumann (18. Ok- bei der Firma Hartmann Reederei, Leer
25 Jahre tober) und Holger Terfehr (18. Oktober),
alle beschäftigt bei der Firma MEYER Bernd Pollmann (1. September), beschäftigt
Arnold Roeden (1. Oktober), beschäftigt bei WERFT Laserzentrum GmbH, Papenburg bei der Firma Heykes GmbH, Wiesmoor
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Zahlenspiegel
Preisindex für die Lebenshaltung1 Industrie-Beschäftigte im IHK-Bezirk
für Ostfriesland und Papenburg
Verbraucherpreisindex für Deutschland1
26.000
Basis 2010 = 1002 Prozent3
2016 JD 4 107,4 + 0,5 25.000
2017 JD 4 109,3 + 1,8 24.000
Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN)
2017 August 109,5 + 1,8
Grafik: IHK für Ostfriesland und Papenburg
23.000
2018 Juli 111,6 + 2,0
22.000
2018 August 111,7 + 2,0
21.000
1
Angaben nach Verbrauchsverhältnissen des Jahres 2010
2
Basisumstellung von 2005 auf 2010 erfolgte im
Februar 2013 20.000
3
Veränderungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
4
Jahresdurchschnitt 2017 2018van Buten un Binnen I In Kürze
EMS Maritime Offshore tauft neuen Katamaran Hochschule bekommt „Maritimes
Technikum“
Leer. Anlässlich
des Hafentages in Emden/Leer. Niedersachsen investiert weiter
Leer hat die EMS in seine Hochschulstandorte. Die Hochschule
Maritime Offshore Emden/Leer erhält ein neues „Maritimes Tech-
GmbH (EMO) im nikum“ und die Uni Göttingen bekommt ein
August ihren neuen neues Forschungsgebäude für angewandte Laser-
Katamaran im Lee- medizin. Der Niedersächsische Landtag hatte im
raner Hafen getauft. September den insgesamt über zwölf Millionen
Die MS „Windea Euro teuren Baumaßnahmen zugestimmt, so das
Six“ soll künftig für Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft
den Transfer von und Kultur. Mit dem „Maritimen Technikum“
Taufpatin MdB Gitta Connemann (CDU) gab dem neuen Schiff Mechanikern für erhält die Hochschule am Standort in Leer auf
seinen Namen. Foto: EMO
Wartungsarbeiten einer Fläche von rund 1.000 Quadratmetern
im Windpark „Nordsee One“ eingesetzt werden. Das 26 Meter lange Spezialschiff neue Versuchsanlagen und Laboreinrichtungen.
kann bis zu 24 Passagiere sowie bis zu 30 Tonnen Fracht befördern und erreicht Ein wesentlicher Bestandteil des Gebäudes ist ein
eine Geschwindigkeit von 28 Knoten. Die Investitionssumme belief sich auf rund Manöverbecken, das die praktischen Erfahrungen
vier Millionen Euro. der Studierenden entscheidend verbessern soll.
Ministerpräsident Weil will neues Planungsrecht
Hannover. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil
fordert eine grundlegende Reform des deutschen Planungsrechts. In-
frastrukturmaßnahmen müssten deutlich schneller realisiert werden
können, sagte er im September der Ostfriesen Zeitung. Weil reagierte
damit auf die Vorstöße der IHK für Ostfriesland und Papenburg. Sie
kritisierte bereits mehrmals zu lange Verfahrens- und Klagewege bei
Infrastrukturmaßnahmen und forderte eine deutliche Beschleunigung
der Genehmigungsverfahren.
Der Maritime Campus der Hochschule in Leer soll Zu-
wachs bekommen. Foto: Möller
Molkerei Rücker erweitert Betrieb
Aurich. Die Molkerei 18. Emder Börse am Nordkai
Rücker in Aurich hat
im September drei neue Emden. Rund 400 Vertreter aus
Tanks auf ihrem Betriebs- Wirtschaft, Politik und Verwaltung ha-
gelände aufgestellt. In den ben sich im September zur 18. Emder
Tanks soll gentechnikfreie Börse am Emder Nordkai getroffen.
Milch gelagert werden. Das Unternehmen EPAS – Ems Ports
Die Milch stammt – wie Agency and Stevedoring Beteiligungs-
auch die andere Milch – gesellschaft hatte zu der Veranstaltung
von ostfriesischen Bauern. eingeladen. Wie in den vergangenen
Insgesamt hat Rücker Jahren nutzten die Gäste die Veran-
rund 70 Tanks und Silos staltung, um Kontakte zu knüpfen und
für alle Flüssigkeiten von mit möglichen Geschäftspartnern ins
Rohmilch bis Molkekon- Gespräch zu kommen. Diese Art der
zentrat auf dem Betriebs- Netzwerkarbeit wird von „Börsengän-
Die Molkerei Rücker setzt auf Milch aus der Region. Foto:
Fotolyse / stock.adobe.com gelände stehen. gern“ sehr geschätzt.
14 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Anzeige
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Quelle: GfK Studie zur Nutzung der Verzeichnismedien 2017; Kommunikation
repräsentative Befragung von 15 Tsd. Personen ab 16 Jahren.
& Wirtschaft GmbHvan Buten un Binnen I Digitalisierung
Mobilfunk-Standard 5G
Keine „weißen Flecken“ mehr
Die IHK für Ostfriesland und Papenburg Chance – besonders für ländliche Regi- sonders lukrativen Lagen mit einer Aus-
warnt davor, ländliche Wirtschaftsregi- onen, weil dabei die Entfernung keine bauverpflichtung in ländlichen Regionen
onen bei der Versteigerung von Fre- Rolle spielt“, so Hegewald. verknüpft werden. Dies habe die IHK
quenzen für den Mobilfunkstandard 5 G Aber dazu müssten die „weißen Flecken“ Niedersachsen auch im September in
außen vor zu lassen. Die Kammer reagiert verschwinden, die heute beim mobilen einem Brief an den Präsidenten der
damit auf die Pläne der Bundesnetzagen- Telefonieren noch häufig spürbar seien. Bundesnetzagentur eingefordert. Bei
tur, wonach erst Ende 2022 mindestens „Die schon jetzt bei der Digitalisierung einem Besuch von Digitalisierungs-Staats-
98 Prozent der Haushalte in Deutschland spürbar auseinandergehende Schere zwi- sekretär Stefan Muhle aus dem Nieder-
mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde schen den Ballungsräumen und den länd- sächsischen Ministerium für Wirtschaft,
versorgt werden sollen. lichen Räumen darf nicht noch weiter Arbeit, Verkehr und Digitalisierung bei
auseinander driften“, so Hegewald. „Auch der IHK hatte dieses Thema ebenfalls
Große Chance bei uns gibt es viele ländliche Betriebe, die eine wichtige Rolle gespielt. Die IHK setzt
Agenturpräsident Jochen Homann hatte national und international sehr erfolgreich bei dem Thema auf die Niedersächsische
die Pläne im September verteidigt: „Ein unterwegs sind und deshalb auf den neu- Landesregierung, die sich in ihrem kürz-
flächendeckender Ausbau mit der 5G- en Mobilfunkstandard angewiesen sind.“ lich veröffentlichten „Masterplan Digita-
Technologie bereits jetzt ist unverhältnis- lisierung“ klar dafür ausgesprochen habe,
mäßig teuer“, wird er in der Ostsee-Zei- Ausbauverpflichtung „die Mobilfunkkapazitäten insbesondere
tung zitiert. Die IHK hält dagegen und Aus Sicht der IHKs in Niedersachsen im ländlichen Raum schnellstmöglich und
sieht in der 5G-Technologie „eine große sollte die Vergabe von Frequenzen in be- spürbar weiter auszubauen.“ <
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16 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Windenergie
Resolution zur Windenergie
IHK unterstützt Branche
Die IHK-Vollversammlung hat im Sep- sei bereits angekündigt worden.
tember ihre Resolution vom Dezember Aus diesem Grund hat die Vollversamm-
2017 zur Energiepolitik bekräftigt. An- lung noch einmal ihre Kernforderungen
gesichts des massiven Stellenabbaus in der aus der Resolution vom Dezember 2017
Windenergiebranche müsse die Politik wiederholt. Brons: „Die jährlichen Aus-
nun dringend gegensteuern, denn ein bauvolumina für Windenergie sowohl
Ende des Abwärtstrends sei bisher nicht Onshore als auch Offshore müssen spür- Im IHK-Bezirk ist die Windbranche ein wichtiger
Jobmotor Bild: Luftbild Ostfriesland
in Sicht. bar angehoben werden. Nur dann kann
„Aus der Sorge, die wir bereits im ver- sich die Branche weiterentwickeln und
gangenen Dezember in unserer energie- können die energie- und klimapolitischen rer Resolution die Anhebung des Aus-
politischen Resolution zum Ausdruck Ziele der Bundesregierung erreicht wer- baupfades für Windenergie an Land, die
gebracht haben, ist mittlerweile bittere den.“ Außerdem müsse das Stromnetz zeitnahe Aufnahme von Sonderausschrei-
Realität geworden“, sagte IHK-Präsident auf allen Spannungsebenen schnellst- bungen in das EEG und den Abbau von
Dr. Bernhard Brons. Allein im IHK- möglich ausgebaut und modernisiert Hemmnissen bei der Genehmigung neu-
Bezirk seien in den vergangenen Monaten werden. Schließlich sollten Sofortmaß- er Windenergieanlagen. <
mehrere Hundert Arbeitsplätze verloren nahmen zur Senkung der EEG-Umlage
gegangen, der Abbau von weiteren über ergriffen werden, um weiter steigenden Mehr zu diesem Thema
835 Stellen bis zum Jahresende, davon Strompreisen entgegenzuwirken. Konkret Dok.-Nr. 4203174
über 700 Stellen allein in Ostfriesland, fordert die IHK-Vollversammlung in ih-
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Heizanlage* mit Erdgas-Brennwert-Tech-
nik, sondern auch den Betrieb und die
Wartung. Über den Vertragszeitraum
wird die Wärme vom Vertragsnehmer
als Leistung gekauft, während die
Heizung Eigentum von EWE bleibt –
zusammen mit allen verbundenen Risi-
ken und der Pflicht, eine funktionierende
Wärmeversorgung sicherzustellen. Sie
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eraltete Wärmeversorgungs- zum Kostenfresser. Auf der anderen
anlagen können im Laufe der Seite sind die Anschaffungskosten einer
Zeit zu einem kostspieligen neuen Anlage nicht unerheblich – sie
Problem werden: Auf der einen Seite ist binden Ressourcen oder erfordern Kre-
die Instandhaltung älterer Heizungen dite. Um dieser Zwickmühle zu entkom-
grundsätzlich zeitraubend und wird, men, stellt das Produkt EWE business
bedingt durch den hohen Energiebe- Wärme smart für Unternehmer eine
darf, auf die Dauer immer deutlicher elegante Lösung dar. Dabei übernimmtvan Buten un Binnen I Handel
Kampagne „Heimat shoppen“ für 2019 geplant
Handel wirbt für Einkauf vor Ort
Fo t
o:
Zahlreiche Orte aus dem IHK- chenende treten der Handel und
Pr
iv
at
Bezirk wollen im nächsten Jahr mit ihm viele Dienstleister und
bei der Kampagne „Heimat Gastronomen in einer Region Ansprechpartner bei der IHK:
shoppen“ mitmachen. Dies gemeinsam unter der Dach-
wurde auf dem jährlichen marke „Heimat shoppen“ auf. Reinhard Hegewald, Abteilungsleiter
IHK-Treffen der Handels- und Um auf die Bedeutung der für Handel, Dienstleistungen und Recht
Gewerbevereine sowie der Werbe- Branchen aufmerksam zu machen, Tel.: 04921 8901-85 oder Email:
und Interessengemeinschaften Mitte Sep- werden zum Beispiel Flyer und Einkaufs- reinhard.hegewald@emden.ihk.de
tember in Emden deutlich. taschen an den Kunden herausgegeben.
Viele Werbegemeinschaften und Unter-
Handel belebt Innenstädte nehmer lassen sich eigene Aktionen ein- form „CityBoom“ (http://city-boom.
Ziel der „Heimat-Shoppen-Aktionstage“ fallen, um mit den Kunden ins Gespräch de/). Sie wurde in Wittmund entwickelt
ist es, die Bedeutung lokaler Einzelhänd- zu kommen. Die nächsten „Heimat-Shop- und ist dort bereits seit kurzem im Einsatz.
ler, Dienstleister und Gastronomen für die pen-Aktionstage“ finden am 13. und 14. Entwickler Stefan Duit und Wittmunds
Lebensqualität in den Städten und Ge- September 2019 statt. Weitere Informa- Bürgermeister Rolf Claußen stellten die
meinden mehr ins Bewusstsein zu rücken. tionen unter www.heimat-shoppen.de. Plattform vor, die auf jede Stadt oder Ge-
Durch einen Einkauf vor Ort und den meinde zugeschnitten werden kann und
Besuch in der Stadt bereichern Kunden Neue Online-Plattform auf der sich Handelsbetriebe, Dienstleister
das Handelsgeschehen vor Ort entschei- Bei ihrem Treffen befassten sich die Ver- sowie örtliche Vereine und Verbände prä-
dend mit. Jeweils am 2. Septemberwo- bände auch mit der neuen Online-Platt- sentieren können. <
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18 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Maritime Wirtschaft
Der Stapellauf
Die Ferus Smit-Werft in Leer hat
im September das Frachtschiff Ark-
low Wave im Leeraner Hafen vom
Stapel laufen lassen. Zuvor wurde
das unter irischer Flagge fahrende
Schiff getauft. Der 150 Meter lange
und 19 Meter breite Rumpf kann
16.500 Tonnen Last fassen. Das
Schiff ist das erste aus einer neuen
Reihe von vier Schiffen, die das
Unternehmen für die irische Ree-
derei Arklow Shipping fertigt.
Foto: Claus
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Hoch hinaus dank Kranwerbung
Für den Werbefachmann Wilhelm Heitmann wird Werbung ganz hoch aufgehangen.
Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner hat der Papenburger ein System entwickelt,
mit dem sich Baukräne in ganz Deutschland als Werbefläche nutzen lassen.
VON STEFAN CLAUS
D as Konzept ist in Europa einmalig:
Gemeinsam mit seinem Geschäfts-
partner verwandelt Wilhelm Heitmann
schlichte Baukräne in ganz Deutschland in
leuchtende Reklametafeln. „Je nach Kran-
typ kann die Werbefläche bis zu zehn Me-
ter hoch sein und bis zu 120 Quadratmeter
Fläche bieten“, so der Papenburger Wer-
befachmann.
Für seine Werbezylinder nutzt Heitmann
eine so genannte Backlight-Plane, die so-
wohl am Tag durch extreme Sonnenein-
strahlung als auch bei Nacht durch eine
spezielle Hintergrundbeleuchtung bei Dun-
kelheit den UV-resistenten Digitaldruck
erscheinen lässt.
Der 70-Jährige war vor der Entwicklung
seines Systems bei einem Werbeunterneh-
men beschäftigt und wurde im Alter von 57
Jahren betriebsbedingt gekündigt. „Mit der
erhaltenen Abfindung habe ich ein Ingeni-
eurbüro mit der Entwicklung der Kranwer-
Mit seiner Kranwerbung bung beauftragt“, sagt er. Entstanden ist der
ist Wilhelm Heitmann
deutschlandweit aktiv. erste Werbezylinder mit einem Durchmes-
Foto: Privat
ser von fast vier Metern im Jahr 2014. Auch
wenn er mittlerweile 70 Jahre alt ist, möch-
te er sein Geschäft mit der Kranwerbung
weiterbetreiben. Heitmann: „Das ist mein
Kind. Das lässt mich nicht los.“ <
Sofort Beilagenhinweis
Lagerplatz gewinnen. Diese Ausgabe der Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg
enthält folgende Beilagen:
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20 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Politik und Wirtschaft
Neues aus Berlin & Brüssel
Zuwanderungsregeln: Jetzt kommt es auf
Steuerent- die Ausgestaltung an
lastungen
dringend nötig Berlin. Als ein „positives Signal an die Betriebe und
ausländischen Fachkräfte“ hat DIHK-Präsident Dr. Eric
Berlin. Der Rekord-Steuer- Schweitzer das Eckpunktepapier der Bundesregierung
überschuss im ersten Halb- zur Fachkräftezuwanderung bezeichnet. Nun komme
jahr ist auch auf das hohe es auf die konkrete Ausgestaltung der großen Linien
Belastungsniveau der hie- an. „Der vereinfachte Zugang zum Arbeitsmarkt für
sigen Unternehmen zurück- beruflich Qualifizierte kann den in vielen Branchen
Foto: Photoschmidt / stock.adobe.com
zuführen. DIHK-Präsident wachsenden Fachkräftemangel lindern. Ebenso muss ein
Dr. Eric Schweitzer mahnte befristeter Aufenthalt für Fachkräfte mit qualifizierter
erneut, diesen „echten Berufsausbildung zur Arbeitsplatzsuche ermöglicht wer-
Standortnachteil“ zu behe- den“, so Schweitzer. Es gelte, unnötige Hürden bei den
ben. Laut dem Statistischen Kriterien hierfür zu vermeiden. Die Wirtschaft sei bereit,
Bundesamt nahmen Bund, sich in der Umsetzung zu engagieren.
Länder, Gemeinden und Die hohe Steuerlast macht deutschen Ansprechpartner: hardege.stefan@dihk.de
Unternehmen zu schaffen.
Sozialkassen im ersten Halb-
jahr 2018 rund 48,1 Milliarden Euro mehr ein, als sie ausgaben. Das
war der höchste Wert in einem Halbjahr seit der Wiedervereinigung.
Ansprechpartner: kambeck.rainer@dihk.de Exportüberschuss-Weltmeister als
„positives Zeugnis“
Berlin. Als „nur vordergründig zutreffend“ bewertet
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier die Klagen
IHKs als Impulsgeber für Berufliche Bildung in Europa über den deutschen Exportüberschuss. „Der Titel ‚Export-
überschuss-Weltmeister‘ ist in allererster Linie ein positives
Brüssel. Die EU-Kommission hat die Exzellenz und Qualität der Beruf- Zeugnis für die deutsche Wirtschaft“, betonte Treier. „Er
lichen Bildung sowie die tragende Rolle der IHKs erkannt. Sie interessiert verdeutlicht, wie leistungsfähig deutsche Unternehmen
sich deshalb für Anregungen und gute Beispiele der IHK-Organisation für und wie gefragt ihre Produkte sind“ – und das aktuell in
die europaweite Stärkung der Beruflichen Bildung sowie für die ab 2021 einem international schwierigen Umfeld. Den daraus re-
geplante Schaffung eines Europäischen Netzwerkes von „Zentren der be- sultierenden Kapitalüberschuss investieren viele deutsche
ruflichen Exzellenz“. Unternehmen zudem in Projekte weltweit, so Treier.
Ansprechpartnerin: fabian.barbara@dihk.de Ansprechpartner: nothnagel.ilja@dihk.de
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Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 21van Buten un Binnen I Unternehmensnachfolge
„Da muss man reinwachsen“
Gut Ding will Weile haben – Anfang des Jahres hat Uwe Weckmüller das Strom-
erzeugerunternehmen Jürgen Thiet GmbH in Riepe übernommen. Er folgt
damit auf den Unternehmensgründer Jürgen Thiet. Die Unternehmensnachfolge
dauerte zehn Jahre.
gründer Jürgen Thiet baute das Geschäft mensnachfolge ist ein langwieriger Pro-
auf. Anfang des Jahres gab er es an seinen zess. Damit sollte man sich ab einem
Nachfolger Uwe Weckmüller weiter. Der gewissen Alter nicht zuviel Zeit lassen.
Uwe Weckmüller,
Geschäftsführer der Nachfolgeprozess dauerte zehn Jahre. Aber im Ernst: Ich kümmere mich na-
Jürgen Thiet GmbH in Riepe. türlich auch um andere Dinge.
Foto: Privat
WOP: Herr Weckmüller, Anfang des
Jahres haben Sie und Jürgen Thiet ihre WOP: Der Nachfolgeprozess zwischen
Unternehmensnachfolge abgeschlos- Ihnen und Herrn Thiet hat rund zehn
sen. Jetzt sind Sie der neue Chef. Was Jahre gedauert. Wie lief das ab?
ist eine ihrer ersten Aufgaben?
VON STEFAN CLAUS Weckmüller: Wir haben uns bereits
Uwe Weckmüller: Ich plane meine 2007 kennen gelernt. Seinerzeit war ich
S eit mehr als 30 Jahren ist die Jürgen
Thiet GmbH als Vermieter und
Händler von Stromgeneratoren in
Unternehmensnachfolge (lacht).
WOP: Im Ernst?
noch für ein irisches Stromerzeugerun-
ternehmen tätig. Thiet machte sich be-
reits damals über seine Unternehmens-
Deutschland am Markt. Der Firmen- Weckmüller: Na ja, eine Unterneh- nachfolge Gedanken.
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22 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Das Unternehmen Jürgen Thiet GmbH in Riepe ist seit über 30 Jahren im Bereich Verkauf
und Vermietung von mobilen und stationären Stromerzeugern tätig. Foto: Jürgen Thiet GmbH
WOP: Und dann sind sie direkt einge- WOP: Wie ging es dann weiter? WOP: Wann haben Sie sich in diesem
stiegen? Weckmüller: Als Vertriebsleiter hatte Prozess zum erstenmal nicht mehr als
Weckmüller: Nein. Das war erst 2009. ich die Möglichkeit, den Betrieb ken- reiner Angestellter gefühlt?
Und zu Anfang auch nur als Vertriebs- nenzulernen und mir ein eigenes Netz- Weckmüller: (denkt einen Augenblick
leiter. Ich wollte mir das Unternehmen werk aufzubauen. Ich habe mich kom- nach und sagt dann:) Als ich die ersten
erst einmal anschauen und sehen, ob das plett um die Vermietung und den Ver- Anteile übernommen habe. Und dann
überhaupt alles passt. kauf von Stromerzeugern gekümmert. mit jedem weiteren Anteil, den ich über-
nommen habe. Da habe ich gemerkt,
WOP: Gab es denn bereits damals eine WOP: Aber „nur“ als Angestellter… dass ich jetzt Verantwortung habe –
Absprache, dass Sie das Unternehmen Weckmüller: …richtig. 2010/11 habe nicht nur für mich oder das Unterneh-
übernehmen werden, wenn es passt? ich die ersten Anteile übernommen. Ab men, sondern auch und vor allem für
Weckmüller: Ja, das war von vornhe- 2014 hatte ich dann zwei Drittel der meine 26 Mitarbeiter und die vier Aus-
rein so vereinbart und das haben wir Anteile am Unternehmen. Herr Thiet zubildenden. Das fühlt sich schon ganz
auch von Anfang an ganz offen im Be- blieb weiter Geschäftsführer. Erst mit anders an.
trieb kommuniziert. Sonst hätte ich das seinem Ausscheiden 2018 habe ich dann
auch nicht gemacht. das komplette Geschäft übernommen. WOP: Würden Sie es wieder so ma-
chen?
Weckmüller: Auf jeden Fall. Ich bin
gerne Unternehmer. Bei aller Verant-
Informationen zum Unternehmen wortung, die man als Selbstständiger
trägt, macht es eine große Freude, wenn
Die Jürgen Thiet Gruppe umfasst insgesamt zwei Betriebe. Zum einen gibt es die die Jürgen man ein Unternehmen hat, dass man
Thiet GmbH, die sich um die Vermietung von mobilen und stationären Generatoren, gestalten und entwickeln kann. Es war
Notstromanlagen, Kompressoren und Pumpen kümmert. Des Weiteren verkaufen und aber auch gut, dass ich erst einmal als
installieren sie auch Notstromanlagen in allen Leistungsklassen für alle Industriebereiche. Angestellter eingestiegen bin. Bei einem
„WTP Power Products“ ist ein reines Handelsunternehmen, dass sich überwiegend um Unternehmen dieser Größe und Kom-
den Verkauf von mobiler Beleuchtungstechnik für den Baustellenbereich kümmert. Zur plexität, kann man es nicht einfach als
Zeit ist ein Online Shop im Aufbau. Hier werden in Zukunft u.a. viele Produkte rund um Chef übernehmen. Da muss man rein-
die „Baustelle“ angeboten. WTP ist eine hundertprozentige Tochter der Thiet GmbH. wachsen. <
WTW Anlagenbau GmbH als ehemals dritte Unternehmenstochter ist inzwischen kom-
plett eigenständig. Hier werden Telemetrie Antennen für den internationalen Flugtestbe- Mehr zu diesem Thema
reich konstruiert und gefertigt. Dok.-Nr. 117
Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 23van Buten un Binnen I Reportage
„Das Dornröschen der Nordsee“
Seit Jahrzehnten kümmert sich die Reederei Baltrum Linie um den
Transport von Nahrungsmitteln, Waren, Medikamenten und
Touristen zu Norddeutschlands kleinster Nordseeinsel. In diesem
Jahr feiert das Unternehmen sein 90-jähriges Bestehen.
sorgung nach Baltrum sicher. Erst im Lau- Christina Ulrichs ist wie ihr Vater ein Kind
VON STEFAN CLAUS fe der Zeit wechselte die Reederei ihren der Insel. Mittelfristig soll die gelernte Be-
Festlandstandort nach Neßmersiel. triebswirtin die Geschäfte der Reederei
L angsam und vorsichtig manövriert die
Baltrum II sich aus dem Inselhafen und
setzt Kurs auf Neßmersiel. An einigen Stel-
Heute ist die Baltrum-Linie ein Betrieb mit
rund 35 Mitarbeitern und einem Jahres-
umsatz von rund 3,7 Millionen Euro. Die
komplett übernehmen. Sie weiß, dass be-
stimmte Dinge ihre Zeit brauchen. Doch in
manchen Bereichen würde sie sich schon
len gleitet das Schiff nur wenige Zentimeter Reederei betreibt vier Schiffe. Neben dem etwas mehr Tempo wünschen.
über dem Meeresgrund durch die Wasser- Versorgungsschiff Baltrum II sind noch die „Wenn man sich so anhört wie das in der
straße. „Langsam ist manchmal schnell“, Fähren Baltrum I und III sowie das Jetboot Gründungszeit der Reederei gelaufen ist, so
sagt der Seniorchef der Reederei Baltrum- Baltrum IV im Einsatz. Rund 115.000 Tou- kann man das kaum glauben. Da hat man
Linie in Neßmersiel, Onno Ulrichs. Wenn risten befördert die Reederei jährlich auf gesagt: „Wir brauchen einen Hafen“ und
das Schiff zu schnell fährt, kann es sich bei die Insel. Die Schiffe kommen zusammen- dann wurde der einfach gebaut. Heute wer-
Niedrigwasser am Meeresgrund festsaugen, genommen auf rund 1.300 Fahrten pro Jahr den besonders im Planungswesen wichtige
weiß der gelernte Schiffsingenieur. Gemein- zwischen Neßmersiel und Baltrum. Bauvorhaben immer wieder blockiert und
sam mit seiner Tochter Christina Ulrichs Baltrum ist mit nur 6,5 Quadratkilometern das kann nicht sein. Darum finde ich es
führt er das Geschäft. In diesem Jahr feiert Fläche und rund 500 Einwohnern die kleins- richtig, wenn die IHK eine Beschleunigung
die Baltrum-Linie ihr 90-jähriges Bestehen. te ostfriesische Nordseeinsel und zieht vor der Planungsverfahren, wie in ihrem neuen
1928 wurde das Unternehmen von den allem Besucher an, die sich nach Ruhe und Maritimen Papier beschrieben, fordert.
Seeleuten Ulrich Albers, Ulrich Meyer und Entschleunigung sehnen. Statt Autos gibt Manchmal ist langsam eben nur langsam
Johann Küper gegründet. 1931 fusionierte es auf der Insel nur Pferdefuhrwerke. Wei- – und darunter leiden am Ende alle.“ <
die Baltrum-Linie Albers, Meyer & Küper te Teile der Fläche bestehen aus Dünen-
mit dem Fährschiffer Onno Reemts Ulrichs landschaften. Wahrscheinlich wird Baltrum Mehr zu diesem Thema
und seinem Kompagnon Georg Küper. Mit auch deshalb von seinen Stammbesuchern www. baltrum-linie.de
dem Fahrgastschiff Baltrum I stellten sie in liebevoll als „Dornröschen der Nordsee“,
der Gründungszeit von Norddeich die Ver- bezeichnet.
24 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Foto: Baltrum Linie Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018 25
van Buten un Binnen I Interview
Ausbildung 4.0:
Von Robotern und E-Commerce
Im September haben die IHK, die Wirtschaftsjunioren und die Stadt Emden zum 14. Mal
zur Ausbildungsmesse in die Berufsbildenden Schulen II in Emden eingeladen. Der
Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren und Geschäftsführer des Emder Unternehmens Supertek,
Gerd Janssen sprach mit WOP über den Wandel der Ausbildung und Zukunftstrends.
Janssen: Ich freue mich und bin dank- unterschiedliche Ausbildungsberufe im
VON STEFAN CLAUS bar über jeden Betrieb, der sich mit einem IHK-Bezirk. Dazu gibt es noch zahlreiche
Stand auf der Ausbildungsmesse präsentiert Spezialisierungen.
und über jeden interessierten Schüler, der
WOP: Was ist die Ausbildungsmesse? sich über seine beruflichen Ausbildungs- WOP: Wie viele Betriebe suchen aktuell?
Gerd Janssen: Auf der Ausbildungs- möglichkeiten informiert. Wie in den Jah- Janssen: Eine genaue Anzahl der suchen-
messe möchten wir insbesondere Schü- ren zuvor hatten wir dieses Jahr mit 99 den Betriebe erfassen wir nicht. Aber wir
ler und Ausbildungsbetriebe zusammen- Ausstellern und 1000 Schülern wieder eine können sagen, dass es aktuell rund 1500
bringen und ihnen die Gelegenheit geben, sehr große Beteiligung. aktive Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk
sich kennen zu lernen. gibt.
WOP: Wie viele unterschiedliche Ausbildungs-
WOP: Sind Sie mit der Resonanz der diesjährigen berufe gibt es im IHK-Bezirk? WOP: Welche Berufe wurden vorgestellt?
Ausbildungsmesse zufrieden? Janssen: Aktuell haben wir und 160 Janssen: Von A wie Altenpfleger bis Z wie
Zerspanungsmechaniker war eine umfang-
reiche Auswahl an Ausbildungsberufen
vertreten.
WOP: In welchen Branchen besteht besonderer
Bedarf ?
Janssen: Es besteht nicht nur bei einer
speziellen Branche, wie beispielsweise dem
HoGa-Gewerbe, Handel oder Logistik ein
besonderer Bedarf, sondern auch bei den
kleinen und mittelständischen Betrieben,
die im Wettbewerb zu den großen Konzer-
nen mit Ihren Ausbildungswerkstätten ste-
hen. Hierbei hoffe ich, dass unser duales
Ausbildungssystem, bestehend aus der
Kombination von theoretischem Unterricht
in der Berufsschule und der praktischen
Ausbildung im Betrieb, wieder mehr wert-
geschätzt wird.
WOP: Dies war jetzt die 14. Ausbildungsmesse.
Wie haben sich die Ausbildungsberufe im Laufe
der Zeit verändert?
Janssen: Die Berufsbilder an sich weisen
eine hohe Kontinuität auf. Natürlich gab
es wie vor 14 Jahren zur ersten Ausbildungs-
messe wieder bei uns die Ausbildungsberufe
Koch, Einzelhandelskaufmann oder Indus-
triemechaniker. Aber es ist schon ein allge-
meiner Trend zur Digitalisierung der Be-
triebsabläufe dieser Ausbildungsberufe
26 Wirtschaft Ostfriesland & Papenburg I 10/2018Sie können auch lesen
