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www.industriebau-online.de ISSN 0935-2023 B 7509 6 | 2018 Bauen für den Mittelstand Dezentrale Energieerzeugung Bodensysteme und Bodenbeläge Schalung und Gerüstbau Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft Industriebau (AGI) 64. Jahrgang
I N H A LT ATP/Jantscher 20 Hier ist die Luxusuhrenmarke IWC zu Hause 62 Aufwendige Gerüstbauten im Atrium des Axel-Springer-Neubaus AUFTAK T 40 SATTEL-LICHTBÄNDER 6 ARCHITEKTENGEHÄLTER Kunst bei Tageslicht Topverdiener arbeiten im Industriebau 42 NACHGEFÜHRTER SONNENSCHUTZ Bunt aufgefächert A R B EI TS GE ME IN S C H AFT I ND US T R I E B A U (A G I ) 43 LICHTBANDTECHNIK 8 AGI-REGIONALKREIS NORD+OST Tageslichtsysteme können mehr Standortwahl und Arbeitswelten 8 Neue Geschäftsführerin bei der AGI M ESSE-PREVI EW 9 AGI-ARBEITSKREIS STANDORTENTWICKLUNG 45 NEUHEITEN-TELEGRAMM Standortentwicklungsplan bei BMW Fokus Industriebau auf der BAU 2019 9 AGI-ARBEITSKREIS STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG G EBÄ U D ED Ä M M U N G Tagung auf dem Bauernhof 50 SCHALLSCHUTZ BEI INDUSTRIEBAUTEN 11 INSPIRING WORKING CONDITIONS Lärm vermeiden nach innen und außen Bosch Power Tools eröffnet 52 REWE-FACHMARKTZENTRUM, NIEDERZIER neues Bürogebäude Gebäudedämmung mit Leichtbeton B AUEN FÜ R D E N MIT T E LS TAN D BO D EN SYSTEM E U N D BO D EN BEL Ä G E 12 IWC MANUFAKTURZENTRUM SCHAFFHAUSEN, SCHWEIZ 54 CRADLE TO CRADLE Wo Zeit luxuriös wird Stoffkreisläufe in der Bauindustrie 20 NEUBAU DER FILTERFABRIK FÜR B. BRAUN IN WILSDRUFF 60 INDUSTRIEBÖDEN MIT HOHER WASSEREINWIRKUNG Auf Augenhöhe Grundlagen der zementären Abdichtung 26 WALA LABORGEBÄUDE, BAD BOLL Forschen in Kurven SC H A L U N G U N D G ERÜ STBA U 62 AXEL-SPRINGER-NEUBAU, BERLIN KNO W-H OW: D E Z E N T R ALE E NE R G I E E R Z E UG UN G Komplexer Gerüst- und Schalungsbau 32 ABWÄRMEKATASTER 64 GERÜSTBAU Industrielle Abwärme in Arbeits- und Absturzsicherheit im Fokus Wärmenetzen nutzen 34 INTERAKTIVES ONLINE-TOOL Effizienzpotenziale in Gewerbegebieten 3 Editorial 35 ECOPORT 813, WESEL 5 Auftakt Abwärme für die Kühllogistik 10 AGI-Baubarometer 11 AGI-Veranstaltungen 36 HALLENHEIZUNG MIT SOLARTHERMIE 66 Recht Strom und Wärme im Überfluss 68 Firmenverzeichnis TAG ESLIC H T S Y S T E ME 70 Vorschau/Impressum 38 SYSTEME IM VERGLEICH Rauchabzug und Rauchableitung Titel: IWC 4 www.industrieBAU-online.de
IWC MA N U FAK T U R ZEN TR U M, S C HA F F H A U S E N , SC H WEI Z Wo Zeit luxuriös wird Architekturikonen wie Mies van der Rohes Barcelona Pavillon standen Pate für das Manufakturzentrum des Schweizer Herstellers von Luxusuhren. Der Neubau von ATP Architekten Ingenieure unterstreicht den exklusiven Anspruch des Bauherrn und erlaubt Besuchern dennoch Einblick in die Fertigung der hochpreisigen Zeitmesser. ATP/Jantscher
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND 3 Seit der Amerikaner Florentine Ariosto Jones die International Watch Company 1868 in Schaffhausen gegründet hat, sind IWC und die Schweizer Stadt untrenn- bar miteinander verbunden. Der amerika- nische Uhrmacher-Pionier setzte auf die Handwerkskunst der Schweizer Uhrma- cher genauso wie auf moderne Techno- logie. 1874/75 baute IWC eine Fabrik, die bis heute als Headquarter dient. 2005 und 2008 erweiterte das Unternehmen den Bau in der Schaffhauser Altstadt. Trotzdem stieß IWC am Hauptsitz auf Kapazitäts- grenzen und entschied, im 8 km ent- fernt gelegenen Merishausertal ein neues Manufakturzentrum zu schaffen. „Wir wollten nicht einfach eine funktio- nale Fabrik bauen, sondern ein Gebäude, das auch den Geist unserer Marke tref- fend zum Ausdruck bringt”, erläutert IWC Schaffhausen CEO Christoph Grainger- Herr. Er ist selbst Architekt. Mit ATP Archi- tekten Ingenieure (Zürich) fand er den pas- senden Partner für die Integrale Planung des Bauvorhabens. IWC vereint Hand- werkskunst und technische Innovationen, um Uhren der Sonderklasse zu fertigen. Diese Kombination ist auch charakteris- tisch für das neue Manufakturzentrum. Expo-Pavillons zum Vorbild CEO Grainger-Herr hatte für die Neu- bauplanung die Expo-Pavillons der Moderne vor Augen. Die Mischung aus Galerie, Atelier und Leistungsschau des Engineerings, in der auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts Länder ihre größ- ten Errungenschaften ausstellten, schien ihm ein passender architektonischer Rah- men zu sein. Die Architekten und Ingeni- eure bei ATP ließen sich im Gegenzug von den eleganten Präzisionsstücken, die IWC fertigt, inspirieren. „Das Gebäude wirkt so schlicht, so filigran und so zeitgemäß wie eine IWC-Portugieser-Uhr“, betont Archi- tekt Jürgen Zipf, Gesamtprojektleiter bei ATP Zürich für den Neubau. Es entstand also kein herkömmliches Produktionsge- bäude, sondern eine exquisite Manufaktur. Die Arbeitsplätze finden sich in großen, lichtdurchfluteten Hallen. Die geräumigen 13
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND Repräsentativ und reduziert: Ausge- wählte Materialien und Farben fassen die elegante Eingangs- halle. Ein überdimen- sionales Präzisionsuhr- werk dominiert hinter dem Empfangstresen. IWC (4) Eingangskontrolle − die Farben Schwarz und Weiß kont- rastieren in den Innenräumen. 14 www.industrieBAU-online.de
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND In der Werkteilfertigung sind alle Prozesse automatisiert. ATP/ Jantscher Eine Design-Holzwand dient der Besucher- führung. Abgehängte Metalldecken über den Hauptverkehrsflächen unterstützen dies. Produktionsstätten erleichtern die Zusam- mit minimalem Aufwand“, stellt Zipf fest. Möblierung und Maschinenaufstellung zur menarbeit und können für künftige Her- Als maßgeblich für die Gestaltung des Verfügung stehen und flexible Raumein- ausforderungen in der Produktion auch Gebäudes erwies sich auch der räum- teilung zulassen. Nebenträger im Abstand flexibel angepasst werden. „Das Gebäude liche Kontext. „Lokale Gegebenheiten von 2,25 m treffen immer wieder auf das entspricht auch in dieser Hinsicht den Vor- wie Wald und Fluss haben unsere Planung Hauptraster von 1,50 m. Die Raumabfolge gaben und Wünschen der IWC. Es könnte beeinflusst. Und mit dem Hang haben wir des 139 m langen Baus orientiert sich an täglich anders genutzt werden – und das gespielt“, erklärt Zipf. den Produktionsprozessen mit den unter- schiedlichen Anforderungen der einzelnen Flexibles Raumprogramm Arbeitsschritte – von der offenen Produk- tion über die Räume für chemische Galva- Bis zu 400 Mitarbeitende können nikprozesse oder Qualitätssicherung bis zukünftig in den neuen Hallen arbeiten. hin zum Sauberraum. Im Obergeschoss Diese sind räumlich flexibel. Die Flexibilität finden sich Kantine und Dachterrasse. Dort basiert auf einem durchgehenden Konst- können auch Besucher die Manufaktur als ruktionsraster von 13,5 m mal 13,5 m für Showroom erleben und alle Produktions- die großen Produktionsflächen, die für prozesse mitverfolgen. „Wir wollten nicht einfach eine funktionale Fabrik bauen, sondern ein Gebäude, das auch den Geist unserer Marke treffend zum Ausdruck bringt”, erläutert IWC Schaffhausen CEO ❈❤ristoph Grainger-Herr. 6/18 industrieBAU 15
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND Die Reinraumgarderobe besticht durch absolute Reduktion. ATP/Jantscher Das Material- und Farbkonzept zieht sich durch bis in das Mitarbeiterrestaurant. Stringente Fassade Dort ist auch ein Teil der Zuluftanlagen haben dabei keine Tragfunktion, sondern angebracht. Fassade und Innenausbau fol- rein dekorativen Charakter. ATP Architekten Ingenieure integrierten gen konsequent dem Raster von 1,5 m mal das Corporate Design des Luxusuhren- 1,5 m. Die Pfosten-Riegel-Fassade kon- Edles Interior herstellers in die Sprache der Gebäude- zipierten die Planer mit einer Dreifach- hülle. Die Präzision, die für die Produktion Verglasung und geschlossenen Brüstun- Unter dem 9 m ausladenden Vor- der Uhren eingesetzt wird, spiegelt sich in gen. Weiße Alucobond-Platten prägen dach über dem Eingang führt eine impo- der präzisen Fügung der Fassade wider. die Auskragungen, die für den pavillon- sante, breite Betonfreitreppe nach oben. artigen Charakter verantwortlich sind. Die Treppenelemente bestehen aus einem Sie wechseln mit schwarzen, geschlosse- 13 m mal 1,20 m großen Block, den die nen Flächen. Außen liegende, raumhohe Planer in einem Guss fertigen ließen. Die Stoffstore übernehmen die Verschattung Befestigung für die Glasgeländer ist dabei und führen auch über die geschlossenen unsichtbar integriert. Im Innern fassen aus- Brüstungen. Das filigrane Vordach kragt gewählte Materialien und Farben die ele- hier über 3 m frei aus. Die Edelstahlstützen gante Eingangshalle. Ein überdimensionales „Unter diesem Dach vereinen wir unsere Kernprozesse und jene Fertigungsschritte, die in der Vergangenheit auf verschiedene Standorte verteilt waren“, erklärte Andreas Voll, Chief Operating Officer von IWC, anlässlich der Eröffnung Ende August 2018. IWC (2) 16 www.industrieBAU-online.de
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND ATP/ Jantscher Präzisionsuhrwerk prangt als Kunstwerk medämmenden Maßnahmen orientie- den gesamten Planungsprozess mit Infor- hinter dem Empfang. Glastrennwände sor- ren sich am Schweizer Minergie-Standard. mationen an. Das unterstützt eine bes- gen für Transparenz und stehen im Kontrast Das Dachwasser läuft zu 100 Prozent in sere Planung, Ausführung und spätere zu den massiven Betonkernen. Bodenplatte, Retentionsflächen ab und fließt weiter in Bewirtschaftung des Gebäudes. Bei ATP tragende Wände und Treppenhauskerne den Bach Durach. Auch das anfallende plant man bereit seit 2012 durchgehend bestehen aus Sichtbeton, das Haupt- Umgebungsregenwasser wird nicht in mit BIM. Im Gegensatz zu herkömmlichen tragwerk jedoch aus Stahl. die Kanalisation abgeleitet, sondern über Planungsweisen kann die integrale Planung Eine Design-Holzwand dient der Besucher die Schulter versickert. Das Gebäude ver- die Vorteile von BIM zugunsten von Quali- führung. Abgehängte Metalldecken über fügt über ein intelligentes Abfall- und tät und Nachhaltigkeit voll ausschöpfen. p den Hauptverkehrsflächen unterstützen Recyclingmanagement zur Wiederaufbe- dies. Hellgraue Böden, schwarz lasierte reitung des Produktionsabfalls. ATP ARCHITEKTEN INGENIEURE, REDAKTIONELLE Beton- und Holzwände mit einer leicht ins BEARBEITUNG: KARIN KRONTHALER Rötliche neigenden Farbigkeit und feiner, Digitale Planung dezenter Maserung ergänzen die edle Materialwahl. Quadratische LED-Leuch- ATP Zürich plante das IWC Manufaktur- ten fügen sich schachbrettartig ins Gebäu- zentrum mittels eines detaillierten digitalen deraster ein. Das gilt auch für die Vertei- Gebäudemodells mit BIM (Building Infor- lung über die gesamte Produktionsfläche. mation Modeling). Diesen digitalen Zwil- Auf den Arbeitsflächen liefern die Leuchten ling reichern alle Projektbeteiligten über bis zu 900 Lux aus 5 m Höhe. Die gesamte Lüftung folgt ebenfalls diesem quadrati- schen Raster. NAMEN UND DATEN Ressourcenschonende Objekt: IWC Manufakturzentrum, Schaffhausen, Schweiz Haustechnik Bauherr: IWC Schaffhausen, Branch of Richemont International SA Den Wunsch nach präziser Eleganz Architekten: ATP Architekten Ingenieure, Zürich kann man auch daran ablesen, dass die Bruttogeschossfläche: 13.500 m² komplexe Technik auf dem Dach kaum Bruttorauminhalt: 75.000 m³ sichtbar ist. Weite Bereiche des Flach- Sauberraumfläche: 2.223 m² daches nimmt eine Photovoltaikanlage ein, die einen großen Teil der benötig- Baubeginn: Februar 2016 ten Energie bereitstellt. Der hohe Energie- Fertigstellung: November 2017 bedarf wird weiter über Wärmerück- Eröffnung: August 2018 gewinnung aus Luft und Wasser sowie durch die Nutzung des Grundwassers für Investition: 42 Mio. CHF Kühl- und Heizzwecke gedeckt. Alle wär- 6/18 industrieBAU 17
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND Ansicht West Ansicht Nord Lageplan Pläne: ATP Architekten Ingenieure (4) BIM – Perspektive 18 www.industrieBAU-online.de
BAUEN FÜR DEN MITTELSTAND ATP/Jantscher IWC Das Manufakturzentrum bietet für die Mitarbeiter optimale Bedingungen In der Montage der Manufakturwerke ermöglichen die großen mit viel Tageslicht und ergonomisch eingerichteten Arbeitsplätzen. Glasfassaden den Mitarbeitern Sichtbezug nach außen. DA S PAS S I E R T H I N TER D ER FA SSA DE Hochpräzise Werkteilfertigung 3 Wer die imposante, 9 m hohe Eingangslobby hinter sich lässt, diese weiter optimiert. Durch das Aufbrechen des Montageprozes- betritt die Werkteilfertigung. Hier werden rund 1.500 Teile pro- ses in mehrere Abschnitte kann für jeden einzelnen Arbeitsschritt duziert – etwa Komponenten für die Automatikwerke, die Hand- ein Spezialist mit spezifischem Know-how eingesetzt werden. aufzugswerke sowie die Chronographenwerke. Fachkräfte stellen Bereits winzige Mengen Staub oder Schmutz können die Funk- dort komplexe Bauteile wie Werkplatten, Brücken oder Schwung- tion eines Uhrwerks beeinträchtigen. Die Montage findet deshalb massen, aber auch Kleinteile wie Schalthebel, Federn oder Rast- in einer Sauberraum-Atmosphäre statt, wo ähnliche Bedingungen elemente her. Manche Teile sind so klein, dass sie mit bloßem Auge wie bei der Herstellung von Computerchips herrschen. Pro Stunde kaum zu sehen sind. Mechanische Uhren sind filigrane Mechanis- werden dort 50.000 m³ Luft umgewälzt. Überdruck erschwert den men, in denen bis zu mehrere Hundert Einzelteile pausenlos in Eintritt von Staubpartikeln zusätzlich. Bewegung sind. Die Anforderungen an die Präzision sind deshalb extrem hoch, was die Automatisierung der meisten Bearbeitungs- Hohe Kompetenz in der Gehäusefertigung schritte in der Werkteilfertigung zur Folge hat. Nur computerge- steuerte Dreh- und Fräszentren der neuesten Generation sind in Im Untergeschoss des Manufakturzentrums ist die Gehäuseferti- der Lage, diese Teile in der geforderten Qualität herzustellen. gung angesiedelt. Hier werden Uhrengehäuse aus Edelstahl, Titan, In der Galvanik erhalten Werkteile die gewünschten Oberflächen- Platin, Rotgold, Weißgold und Bronze hergestellt. Die jüngste eigenschaften. Im Zentrum stehen dabei der Korrosionsschutz und Material-Innovation aus Schaffhausen ist Ceratanium. „Dieses die Ästhetik. bahnbrechende neue Gehäusematerial ist so robust und leicht wie Titan und so hart und kratzfest wie Keramik“, erklärt Andreas Voll, Die Montage erfolgt in Handarbeit Chief Operating Officer von IWC. Die Spezialisten der Gehäusefertigung beherrschen auch eine Die Werkmontage schließt sich nahtlos an die Werkteilfertigung Reihe von besonders anspruchsvollen Bearbeitungstechniken. Ein an. Während bei der Herstellung der Werkteile der Automatisie- Beispiel ist das Diamantdrehen. Diese Zerspanungstechnik wird rungsgrad hoch ist, erfolgt die Montage der Manufakturwerke in primär bei Rotgold oder Bronze eingesetzt. Das Material wird mit aufwendiger Handarbeit. Keine Maschine wäre in der Lage, den einem speziell geschliffenen Diamanten abgetragen, der es beim komplexen Mechanismus zusammenzusetzen. Die fertigen Bau- Schneiden gleichzeitig verdichtet. So erhält beispielsweise das Rot- gruppen werden später mit Teilen aus dem Lager an die Montage- gold-Gehäuse für den Portugieser Chronograph seine einzigartige, linien weitergereicht. glänzende Oberfläche. p Für die Werkmontage entwickelte das Unternehmen ein Linien- TEXT: IWC SCHAFFHAUSEN konzept, das auf der visionären Idee von F. A. Jones aufbaut und 6/18 industrieBAU 19
BODENSYSTEME UND BODENBELÄGE malp/stock.adobe.com C R AD L E T O CR AD LE Stoffkreisläufe in der Bauindustrie „Häuser wie Bäume und Städte wie Wälder.“ Diese fast poetische Formulierung bringt die Ziele des Cradle to Cradle-Prinzips für den Baubereich auf den Punkt. Doch wie weit ist der Ansatz in der Praxis heute schon gekommen? 3 Eigentlich ist es ganz einfach: Das Cradle geben und ein Stoffstrommanagement sen Grundgedanken vereint C2C Umwelt- to Cradle (C2C)-Designkonzept hat den ermöglichen. So entstehen Bauwerke, schutz und Wirtschaft durch eine echte Kreislauf der Natur zum Vorbild, in dem es die einen positiven Fußabdruck schaffen Kreislaufwirtschaft. In der „Circular Eco- keinen Abfall gibt. Es will Gebäude schaf- und gleichzeitig die Gesundheit des Men- nomy“ werden Produkte „von der Wiege fen, die Nährstoffe an die Umwelt zurück- schen in den Mittelpunkt stellen. Auf die- zur Wiege“ so entworfen und hergestellt, focus inder/stock.adobe.com Interboden/HPP Architekten Das Düsseldorfer Büro-Projekt „The Cradle“ des Im Sinne der Circular Economy versteht der Projektentwicklers Interboden soll die erste recyclingfähige Cradle to Cradle-Ansatz Gebäude als Speicher für Rohstoffe, Büroimmobilie in Nordrhein-Westfalen werden. die nach der Nutzung vollständig erneut genutzt werden können. Die Planung stammt von HPP Architekten. In der Realität sieht das allerdings noch anders aus. 54 www.industrieBAU-online.de
Messe BAU München Halle C2 Stand 139 Städtisches Sportzentrum, Genk (BE) EPEA GmbH 2009 TAGESLICHT- UND Das Cradle-to-Cradle-Konzept basiert auf der Idee kontinuierlicher Kreisläufe, in welchen die verwendeten Ressourcen in gleichbleibender Güte zirkulieren. RAUCHABZUGSYSTEME für Industrie-, Büro-, Gewerbe- oder Wohngebäude dass gesunde Materialien in technischen Ressourcenhunger oder biologischen Kreisläufen vollstän- der Bauindustrie dig immer wieder genutzt werden kön- nen. Ein kompostierbares T-Shirt oder Noch ist es die Ausnahme, dass der ein zu 100 Prozent wiederverwertbarer C2C-Designansatz den Weg in Bau- Lichtkuppel Lichtkuppel Schreibtischstuhl zirkulieren dann dau- projekte und Architektur indet. Doch essertop® eckig essertop® rund erhaft in Stoff-Kreisläufen. Dabei gehe gerade da täte er besonders not, gehört es nicht um Verzicht, sondern um ein doch das Bauwesen zu den ressour- besseres Leben: „Wir können mit einem cenintensivsten Wirtschaftszweigen. positiven Fußabdruck die Welt verän- Alleine in Deutschland werden jähr- dern und die Ketten konventioneller lich 517 Mio. t mineralischer Rohstoffe Denkmuster sprengen“, betonte Jour- verbaut. Das entspricht 90 Prozent Flachdachfenster Flachdachfenster nalist und Buchautor Dr. Franz Alt beim der gesamten inländischen Entnahme. essersky® eckig essersky® rund fünften internationalen Cradle to Cradle Nach Angaben des VDI Zentrums Res- Congress, der vom 14. bis 15. Septem- sourcenefizienz umfasst der deut- ber 2018 an der Leuphana Universität in sche Gebäudebestand inzwischen Lüneburg stattgefunden hat. schätzungsweise 15 Mrd. t Material. Lichtband Rauch- und Wärme- esserlux® abzug fumilux® Passgenaue Komplettprodukte für Neubau und Sanierung im Bestand Höchste Energieeffizienz nach EN 1873:2014 Planungssicherheit durch zertifizierte Systeme Professionelle Beratung, Montage und Wartung Tarkett Mit „iD Revolution“ hat Tarkett den ersten Cradle to Cradle- Gold-zertiizierten Designboden vorgestellt. Er wird zu 83 Prozent aus recycelten und biobasierten Materialien hergestellt, ist vollständig recycelbar und eignet sich beispielsweise für hoch frequentierte Bereiche. ESSERTEC GmbH, Neuss Telefon 02131 183-0 6/18 industrieBAU info@essertec.de www.essertec.de
BODENSYSTEME UND BODENBELÄGE Nora Systems Lindner (2) Der Kautschuk-Bodenbelage Norament grano hat Erkenntnisse aus der Ökobilanzierung des Produktionsstandortes und aus mit weiteren Produkten von Nora Systems das der Umweltproduktdeklaration nach ISO 14025 bildeten beim Systemdoppelboden Cradle to Cradle Zertiikat in Silber erhalten. „Nortec“ von Lindner die Basis für die Cradle to Cradle-Silber-Zertiizierung. Zugleich fallen jährlich 209 Mio. t Bau- der Projektentwickler Interboden beim von nicht recycelbaren Materialien wird und Abbruchabfälle an. Große Mengen neuen Düsseldorfer Büro-Projekt „The minimiert, der CO2-Ausstoß reduziert. Den davon werden den Stoffströmen für immer Cradle“ folgen. Und sie erregen damit Entwurf von HPP Architekten prägt die entzogen. Und beim Rest ist statt echten bereits respektables Aufsehen: Schon vor charakteristische Fassade mit der rautenför- Recyclings, wie es etwa bei Stahl möglich dem Baustart wurde die „erste recycling- migen Holzstruktur. Das Gebäude entsteht ist, oftmals nur ein Downcycling möglich, fähige Büroimmobilie Nordrhein-Westfa- auf einem 1.200 m² großen Grundstück also die Weiterverwendung in einer min- lens“ durch den Rat für Formgebung mit an der Speditionstraße im Düsseldorfer derwertigen Nutzung, weil beispielsweise dem Iconic Award 2018 in der Katego- Medienhafen und soll 5.200 m² Bürolä- Stofffraktionen nicht mehr getrennt wer- rie „Innovative Architecture“ ausgezeich- che umfassen. Im Erdgeschoss sind 600 m² den können. Nicht zuletzt deshalb sei das net. Auf der MIPIM im Frühjahr 2018 war Fläche für gastronomische Nutzungen sowie C2C-Designkonzept die einzige Möglich- „The Cradle“ zuvor schon mit dem MIPIM einen Mobilitäts-Hub vorgesehen. keit, „wenn wir vernünftig mit den Res- Architectural Review Future Project Award sourcen [...] umgehen wollen“, betonte in der Kategorie Ofice geehrt worden. Nische im nach- der niedersächsische Umweltminister Olaf „Wir freuen uns sehr über die erneute haltigen Bauen Lies als Schirmherr der Veranstaltung. Die- Auszeichnung von „The Cradle“ in die- sen Worten will er plakative Taten folgen ser frühen Projektphase. Sie unterstreicht Im Bau- und Innenausbaubereich lassen: So plant Lies, dass das in der Pla- die große Bedeutung nachhaltiger Bau- ist Cradle to Cradle bislang eher ein nung beindliche Partnerschaftszentrum konzepte und zeigt das wachsende Inter- Nischenthema. Zwar gelten die Grund- Wattenmeer in Wilhelmshaven ein C2C- esse der Branche an diesem Thema“, sagte prinzipien des nachhaltigen Bauens hier- inspiriertes Gebäude werden soll, das zei- Vanja Schneider, Geschäftsführer von zulande fast schon als gesetzter Standard, gen soll, wie das Designkonzept im Baube- Interboden Innovative Gewerbewelten. doch spielt gerade die vollständige Wie- reich funktioniert. Das Bürogebäude „The Cradle“ soll derverwendbarkeit der verwendeten Bau- als Holzhybridhaus nach dem Cradle to stoffe und Materialien dabei noch keine Recyclingfähige Cradle-Prinzip entwickelt werden. Einzelne dominante Rolle. Stärker im Fokus sind Büroimmobilie Bauelemente können nach Gebrauch wie- hier bislang Aspekte wie Schadstofffrei- derverwertet werden. Durch diese Art des heit, Herstellungs- und Abbaubedingun- Dem Grundgedanken der „Circular Eco- ressourcensparenden Bauens werden Pro- gen, Energiebilanzen oder Transportket- nomy“ wollen auch HPP Architekten und duktionsprozesse optimiert, das Anfallen ten. Diese Punkte werden beispielsweise 56 www.industrieBAU-online.de
Die „LMD Metalldecken“ von Lindner tragen ebenfalls das Cradle to Cradle-Zertiikat ARE YOU ALREADY DAYLIGHTED? in Silber. Die weiß pulverbeschichteten Metalldeckenelemente haben eine Akustikvlieseinlage und eine zugehörige Unterkonstruktion. DISCOVER LIGHT, AIR AND DIMENSIONS in Umweltprodukterklärungen (Envi- optimierungsprozesse berücksichtigt, die ronmental Produkt Declaration – EPD) zeigen, dass Produkte und Herstellungs- Besuchen Sie uns auf der beschrieben. Nichtsdestotrotz gibt es verfahren auf dem Weg zu einer besse- MESSE BAU 2019 auch für das C2C-Modell ein Zertii- ren Verträglichkeit für Mensch und Natur Halle C2 | Stand 321 zierungsverfahren, das seit 2010 vom sind. Die Zertiizierung kann auf Pro- Cradle to Cradle Products Innovation dukte aus unterschiedlichen Industrie- Institute, einer Non-Proit-Organisation bereichen angewendet werden und LAMILUX CI-SYSTEM mit Sitz in San Francisco, koordiniert bewertet Produktmaterialien und Verar- LICHTBAND BENERGYSAVE – wird. In Deutschland fungiert die EPEA beitungsprozesse in fünf Kategorien: Internationale Umweltforschung GmbH • Materialgesundheit der IM PASSIVHAUS-STANDARD von Dr. Michael Braungart als Zertiizie- eingesetzten Inhaltsstoffe, rungsstelle. Der Chemiker hatte Ende • Kreislauffähigkeit des Produktes SPAREN SIE ENERGIE der 1990er-Jahre gemeinsam mit dem im technischen oder biologischen dank herausragender Dämmung und amerikanischen Architekten William Kreislauf, Luftdichtheit sowie marktführenden McDonough das Cradle to Cradle-Kon- • Nutzung von erneuerbaren Energien, energetischen Werten zept entworfen. • verantwortungsvolles Wassermanage- ment und BAUEN SIE PASSIVHAUSZERTIFIZIERT Zertifizierung für • Einhaltung sozialer Standards. mit dem ersten vom Passivhaus-Insitut Produkte und Prozesse Darmstadt als „phA+ - Advanced Bodenbelagshersteller Component“ ausgezeichneten Lichtband Die „Cradle to Cradle Certiied“- als Vorreiter Zertiizierung mit den Graden „Basic, PLANEN SIE 3D Bronze, Silber, Gold und Platin“ umfasst Die Mehrzahl der C2C-zeritizierten mit virtuellen BIM-Objekten bei der Bewertung von Produkten ver- Produkte adressiert bislang den priva- schiedene Faktoren und Ebenen der ten Endverbraucher. Aber auch in der LICHTKUPPELN | FLACHDACHFENSTER | LICHTBÄNDER Herstellung, Nutzung und der Wieder- Baubranche gibt es bereits einige Ange- GLASDACHKONSTRUKTIONEN | RWA | GEBÄUDEAUTOMATION verwertung. Im Zertiizierungsstandard bote. Insbesondere der Bereich der werden zudem kontinuierliche Produkt- Bodenbeläge und Bodensysteme ist hier LAMILUX HEINRICH STRUNZ GMBH Postfach 15 40 | 95105 Rehau 6/18 industrieBAU Tel.: 0 92 83/5 95-0 | information@lamilux.de www.LAMILUX.de
BODENSYSTEME UND BODENBELÄGE zu nennen. Als Pionier darf sich in diesem tät“. Für dieses Engagement hat kürzlich Segment der Bodenbelagshersteller Desso das gesamte Standardsortiment der Kau- fühlen, der sich bereits seit 2008 mit der tschuk-Bodenbeläge aus der Norament- Anwendung der C2C-Prinzipien befasst. Reihe das Cradle to Cradle-Zertiikat in Seit 2015 gehört Desso zum Bodenbe- Silber vom Cradle to Cradle Products lagshersteller Tarkett, der selbst seit 2011 Innovation Institute erhalten. „Wir haben an C2C-Produkten arbeitet. Das Ergebnis unsere Produkte und Prozesse in den letz- sind Produkte, die nach Herstellerangaben ten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, nachweislich frei von schädlichen Substan- um unseren Beitrag zu einer nachhalti- zen sind und sogar helfen, Stoffe aus der gen Wertschöpfung zu leisten. Das kon- Luft zu iltern, die die Gesundheit beein- stant hohe Engagement über alle Berei- trächtigen können. So waren die Tarkett- che hinweg hat sich nun ausgezahlt“, sagt Linoleumbeläge die ersten am Markt, die Dietmar Mävers, Business Development mit dem Cradle to Cradle-Silber-Zertiikat Manager bei Nora Systems. Mit Norament ausgezeichnet wurden. Die Linoleum- 926 (Noppe), Norament arago, Norament Kollektion „Originale“ ist mit Cradle to grano sowie Norament satura wurde das Cradle-Gold ausgezeichnet, die Linoleum- gesamte Standardsortiment der Produkt- beläge Silencio weisen die Cradle to reihe zertiiziert. Die Zertiizierung wei- Cradle-Bronze-Auszeichnung auf. Bei den terer Produkte ist bereits eingeleitet. Im homogenen Bodenbelägen erzielte Tarkett Segment der Keramikliesen ist Mosa welt- für das Produkt „iQ One“ eine Cradle To weit der erste Hersteller, der eine Cradle Cradle-Gold-Zertiizierung und der hetero- to Cradle-Zertiizierung für fast seine kom- gene Bodenbelag Evolay führt das Cradle plette Fliesenkollektion erhalten hat. to Cradle-Bronze-Zertiikat. Zudem sind zahlreiche Desso-Teppichliesen mit dem Zertifizierte Systemböden bitumenfreien Rücken EcoBase ausgestat- tet, welcher zu 100 Prozent recycelt wer- Der Ausbauspezialist Lindner hat mit sei- den kann und einen hohen Recyclinganteil nem Systemboden Nortec ebenfalls eine aufweist. Darüber hinaus verwendet Desso C2C-Zertiizierung erreicht. Seine Calci- Econyl als Garn, ein Nylon, das zu 100 Pro- umsulfat-Trägerplatte wird im Werk Det- zent aus wiederverwendetem Material telbach aus REA-Gips, Wasser und Zel- hergestellt wird. lulosefasern hergestellt. Auf Basis der Erkenntnisse aus der Ökobilanzierung Kautschuk-Bodenbeläge des Produktionsstandortes und der Erstel- und Fliesen lung einer Environmental Product Decla- ration (EPD) nach ISO 14025 konnte der Auch Nora Systems, nach eigenen Systemdoppelboden Nortec zum ersten Angaben Weltmarktführer für Kautschuk- Systemboden mit Cradle to Cradle-Silber- Waldmann Bodenbeläge, setzt bei seinen Produk- Zertiizierung weiterentwickelt werden. ten auf eine „nachhaltige Ökoeffektivi- Lindner dokumentiert so die 100-prozentige Die Stehleuchte „Lavigo“ von Waldmann wurde als weltweit erste Büroleuchte mit dem international gültigen Cradle to Cradle- Zertiikat ausgezeichnet. Thermalex Im Dämmstoffbereich hat der Hersteller Thermalex mit dem „ThermaSmart PRO“ als erster Anbieter eine Bronze-Zertiizierung für eine technische Isolierung erhalten. 58 www.industrieBAU-online.de
BODENSYSTEME UND BODENBELÄGE Recyclingfähigkeit nach der Nutzungsphase, eine weltweite Rück- nahmegarantie und einen sehr hohen Anteil von Recyclingmaterial im Produkt. Alle Materialkomponenten sind baubiologisch geprüft und emissionsarm und die Produktion erfolgt ressourcenschonend mit geschlossenem Wasserkreislauf. Auch die „Floor and more Hohlböden” sind mit Silber zertiiziert. Fassaden, Trennwandsysteme, Büroleuchten und Dämmstoffe Neben den Bodenbelägen gibt es mittlerweile auch in anderen Bereichen des Bauens C2C-zeritizierte Produkte. Bei der Lindner Gruppe sind beispielsweise die „Life Glastrennwände mit integ- rierten Türen“ oder die „LMD Metalldecken“ ebenfalls jeweils mit Silber zertiiziert. Bei Letzteren handelt es sich um Metalldecken- HGEsch elemente inklusive weißer Pulverbeschichtung, Akustikvliesein- lage und zugehöriger Unterkonstruktion. Mit dem „System 2000 Für die Teppichliesen-Serie Slo-Advantage denkt Carpet Concept nachhaltig und setzt auf umweltschonende Garn-Alternativen. eco“ hat Strähle seit 2016 ein C2C-zertiiziertes Trennwandsystem Mit dem Garnhersteller Aquail fand Carpet Concept einen Partner, im Portfolio. Zertiiziert wurde das System als Vollwand und mit der den nachhaltigen Gedanken schon bei der Herstellung aufnimmt. Denn der Rohstoff für das Garn von Slo-Advantage wird aus frontbündiger Verglasung sowie die dazu passende Alurahmen- alten Fischernetzen gewonnen, die im Meer eingesammelt werden. tür. Für die Bürobeleuchtung gibt es beim Lichttechnik-Hersteller In einem von Aquail speziell entwickelten Regenerationssystem wird der Nylon-Wertstoff aus den recycelten Fischernetzen neu Waldmann mit der „Lavigo Pulse VTL“ die weltweit erste Büro- gewonnen und zu Garn produziert. Aus jeder Tonne gesammelter leuchte mit dem international gültigen C2C-Zertiikat. Die Biele- Netze werden rund 1.000 m² Teppichliesen hergestellt. felder Schüco International KG verfügt über die weltweit ersten Cradle to Cradle-zertiizierten Fenster- und Fassadensysteme. Im Dämmstoffbereich hat der Hersteller Thermalex mit dem „Ther- maSmart PRO“ als erster Anbieter eine Bronze-Zertiizierung für eine technische Isolierung erhalten. Cradle to Cradle-inspirierte Gebäude Starke Retention erfordert starke Langfristig gesehen sollen sich die C2C-Materialien zu Cradle Notentwässerung to Cradle-inspirierten Gebäuden zusammenfügen. Sie verwen- den möglichst nur Materialien, die in biologischen oder tech- Hauptentwässerung Notentwässerung nischen Produktionskreisläufen zirkulieren können, somit als VARIOFIT VARIOFIT Ressource dienen und deren Auswirkungen positiv für den Men- Retentions- Notentwässe- einheit rungseinheit schen und die Umwelt sind. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien sollen Gebäude langfristig mehr Energie liefern, als • große Wasserhöhe • geringer Wasser- auf dem Dach anstieg auf dem Dach sie selbst verbrauchen. Das ist das langfristige Ziel einer Part- • geringer Abfluss • starker Abfluss nerschaft zwischen der EPEA Internationale Umweltforschung vom Dach vom Dach GmbH und Drees & Sommer. Die Implementierung von Cradle to Cradle inspirierten Elementen ersetze dabei nicht die Gebäu- dezertiizierung nach DGNB-, LEED- oder BREEAM-Standards. Die Umsetzung von Cradle to Cradle-Prinzipien sei vielmehr als Ergänzung zu einer umfassenden Gebäudeanalyse und dem Nachweis der eingesetzten Materialien zu verstehen, um Gebäude mit einem größtmöglichen positiven Fußabdruck zu schaffen. Mit Partnern und Unternehmen aus der Architektur, dem Fassaden- und Gebäudebau und Designern wollen EPEA Bitte besuchen Sie und Drees & Sommer so eine bebaute Umwelt schaffen, die so unseren Messestand BAU München, effektiv ist wie die Natur. p Halle B2, Stand 310 [ROBERT ALTMANNSHOFER] 6/18 industrieBAU 59
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