Wikipedia - zwischen Hype und Konsolidierung

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»Was wissen Medien?« Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft, 2. – 4. Oktober
2008, Institut für Medienwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum. Alle Rechte liegen bei den Autorinnen und
Autoren. Bei Verwendung bitte Quellennachweis angeben: »Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft "Was
wissen Medien?" 2. – 4. Oktober 2008, Institut für Medienwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum« http://redax.gfmedienwissenschaft.de/
webcontent/files/2008-abstracts/Pscheida_Wikipedia_GfM2008.pdf

Daniela Pscheida

Zum Wandel der Wissenskultur im digitalen Zeitalter. Warum die Wikipedia keine
Online-Enzyklopädie ist…

Wikipedia – zwischen Hype und Konsolidierung
Es ist vergleichsweise ruhig geworden um die Wikipedia. Im Jahre acht seit ihrer ‚Gründung’ scheint sowohl die
positiv-euphorische als auch die negativ-kritische Berichterstattung in den Feuilletons ein wenig abgeflaut. Das
liegt aber keineswegs daran, dass das Phänomen Wikipedia, wie bei sogenannten ‚Hypes’ gewöhnlich üblich,
allmählich in den Bereich des Nebensächlichen oder Randständigen rückt und gewissermaßen beginnt, eine Art
Nischendasein zu fristen. Ganz im Gegenteil ist eine zunehmende gesellschaftliche Etablierung und
Konsolidierung im Spektrum des netzbasierten, medialen Angebots zu beobachten, die sowohl im Kontext der
Wikipedia selbst, als auch und ganz besonders auf Seiten ihrer Nutzer deutlich wird.

So kann die Wikipedia auch weiterhin, wie die interne Statistik1 zeigt, ein unaufhörliches Artikelwachstum
verzeichnen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Stand: 01.10.2008) enthält die deutschsprachigen Ausgabe
beispielsweise bereits an die 810.000 Artikel. Parallel dazu nimmt der Bekanntheit- und Benutzungsgrad der
Wikipedia ebenfalls beständig zu. Laut Online-Ranking-Dienst Alexa2 befindet sich die Wikipedia derzeit an 5.
Stelle der meistbesuchten Websites in Deutschland. Die jährlich in der Zeitschrift Media Perspektiven
erscheinende ARD/ZDF-Onlinestudie 2008 (vgl. Fisch/Gscheidle 2008: 357ff.) betont zudem, dass 60% der
befragten Onliner ab 14 Jahre die Wikipedia wenigstens gelegentlich nutzen. Das sind in absoluten Zahlen mehr
als 25 Millionen Menschen (!). 25% (also eine Viertel aller Onliner) tun dies sogar regelmäßig, d.h. mindestens
wöchentlich. Wie bei allen Angeboten des Web 2.0 ist die Wikipedia dabei vor allem bei der jüngerer Generation
(Schüler/Studenten) beliebt: 76% der 20- bis 29-Jährigen und ganze 91% der 14- bis 19-Jährigen nutzen die
Wikipedia wenigstens gelegentlich. Aber auch bei den 50- bis 59-Jährigen sind es noch 45%, bei der
Altersgruppe ab 60 Jahre immerhin noch 31%, die sich zumindest ab und an bei der Wikipedia informieren, so
dass man durchaus behaupten kann, dass es sich hierbei längst um ein massenmediales Phänomen handelt.

Ein drittes Beispiel sei genannt: Seit dem 17.09.2008 ist das Wikipedia-Lexikon herausgegeben vom
Bertelsmann-Verlag im Handel erhältlich. Darin verfügbar sind mehr als 50.000 Stichwörter und erklärte Begriffe
sowie mehr als 20.000 Stichwortartikel. Die Auswahl der Inhalte orientierte sich nach eigenen Angaben jedoch
nicht, wie bei klassischen Lexika, am ‚tradierten Bildungskanon’, sondern berücksichtigte vorrangig das
Nutzerverhalten, d.h. die Nachschlagevorlieben der User. Die Basis bildete konkret eine Liste der 2007/2008 am
häufigsten aufgerufenen Stichwörter. In diesem Sinne stellt das Wikipedia-Lexikon wohl mehr ein ‚lexikalisches

1   http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Statistik

2   http://www.alexa.com
                                                                                                                                          1
Jahrbuch’ dar – bezeichnend ist gleichwohl die Tatsache seines Erscheinens selbst, was, zumal dieses in
Verantwortung eines renommierten, auch enzyklopädisch tätigen Verlags geschieht, geradezu als ein erster,
zaghafter Versuch gegenseitiger Annäherung zwischen Tradition und Moderne gewertet werden könnte.

Die Liste ließe sich weiterführen, aber darum soll es hier ja nicht gehen. Ziel der folgenden Ausführungen ist
vielmehr die Erläuterung der zugegeben etwas provokanten These, dass die ‚Online-Enzyklopädie’ Wikipedia
keine Online-Enzyklopädie sei – wobei die Betonung hier explizit auf dem Begriff der Enzyklopädie liegt und man
darunter entsprechend eine Enzyklopädie versteht, die online verfügbar ist und also über das Internet abgerufen
werden kann. Provokant ist diese Behauptung vor allem deshalb, weil die Wikipedia sich zum einen selbst als
solche bezeichnet. Hier sei beispielsweise auf den Wikipedia-Artikel zum Lemma Wikipedia verwiesen, in dem es
heißt: „Wikipedia [ˌvɪkiˈpeːdia] ist ein Projekt zur Erstellung einer Online-Enzyklopädie in mehreren
Sprachversionen.“3 Provokant ist sie (die Behauptung) aber auch, weil sie sich nicht der gängigen, vorrangig
normativ motivierten Kritik an der Unzuverlässigkeit und potentiellen Fehlerhaftigkeit der Wikipedia einstimmt, wie
sie meist von Seiten der traditionellen Wissenseliten geäußert wird; weil sich die Argumentation also eben gerade
nicht darin erschöpft, aufzuzeigen, dass die Wikipedia die qualitativen Ansprüche einer (klassischen)
Enzyklopädie nicht erfüllt und daher nicht als solche bezeichnet werden kann bzw. darf. Stattdessen wird hier
eine strukturelle Unvereinbarkeit zwischen – und hier will ich nur für einen Moment die Begriffe aus der
Zeichentheorie Ferdinand de Saussures entlehnen – zwischen Signifikant und Signifikat, d.h. zwischen dem
Begriff ‚Enzyklopädie’ verstanden als literarische bzw. mediale Gattung und der Wikipedia als damit zu
bezeichnendem Faktum (Ding) konstatiert.

Die Mediengattung Enzyklopädie im Kontext der typographischen Wissenskultur
Der Begriff der Enzyklopädie als Mediengattungsbegriff4 ist tief in der typographischen Wissenskultur der
westlichen Moderne verankert – und das nicht allein deswegen, weil die Enzyklopädie als solche in unserer
Alltagswelt natürlich (immernoch) in erster Linie auf dem gedruckten Buch basiert.

Die damit angesprochenen Dispositionen des typographischen Mediums (vgl. u.a. Eisenstein 1997 [1983];
Giesecke 1994 [1991]) waren nur ein Teil der Rahmenbedingungen bei der Herausbildung des (heutigen)

3 http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia
4 Ich verwende hier bewusst den Begriff der Mediengattung, da dieser weniger von einem klassifikatorischen Interesse, denn von Fragen
eines systematisierenden und orientierenden Einflusses von Gattungskonzepten auf die Produktion sowie Rezeption von
Medienangeboten ausgeht (vgl. Viehoff 2002: 126). Gattungsbezeichnungen wirken also im Sinne sozialer Konventionen, welche mit
bestimmten Intentionen auf Seiten der Produzenten sowie Erwartungen auf Seiten der Rezipienten verbunden sind. Dieser an den
Gattungsbegriff geknüpfte Erwartungshorizont unterliegt freilich zeitgeschichtlichen Modifikationen durch Prozesse der Reproduktion und
Aktualisierung, ist also historisch variabel (vgl. Hempfer 1973: 111). Insofern muss man sich die Entstehung eines Gattungsbegriffs
rezeptionsgeschichtlich als einen dialektischen Prozess wechselseitiger Prägung vorstellen: Die historisch veränderlichen
Erwartungshorizonte der Rezipienten beeinflussen die konkrete Ausformung literarischer Gattungen, welche wiederum auf jene
zurückwirken. Diese Idee eines kommunikativen Gattungsbegriffs wurde in den 1980er Jahren von der Medienwissenschaft aufgegriffen
und zu einer Mediengattungstheorie ausgebaut. Ausgangspunkt dieser Mediengattungstheorie ist die Annahme, dass die Eigenschaften
und Bedeutungen von Medienangeboten nicht in diesen selbst liegen, sondern diesen vielmehr durch denkende und handelnde Menschen
in sozialen Kontexten zugeschrieben werden (vgl. Schmidt/Weischenberg 1994). Diese Zuschreibungen wiederum sind Ausdruck
sogenannter Medien(handlungs)schemata, das heißt konventionalisierter, kognitiver Programme zur Realitäts- bzw. Sinnkonstruktion,
welche intersubjektiv hergestellt und mit der Zeit individuell internalisiert werden (vgl. Schmidt 1987). Sie beziehen sich auf die
Gesamtstrategie (Intentionen, Pläne, Vorwegnahmen), die Thematik und Stilistik, d.h. die Modi der Gestaltung und Präsentation von
Medienangeboten, regeln vor allem aber auch die Erwartungen der Mediennutzer hinsichtlich des Wirklichkeitsbezugs sowie deren
Anspruch bezüglich des Grades der Zuverlässigkeit bzw. Glaubwürdigkeit und legen nicht zuletzt die zugehörigen Handlungsrollen fest
(vgl. Schmidt/Weischenberg 1994: 219). Versteht man den Begriff der Mediengattungen nun im Sinne von Medien(handlungs)schemata,
dokumentieren diese schließlich das gesellschaftlich festgeschriebene Wirklichkeitsmodell (vgl. Schmidt 1987.: 168).

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Gattungsverständnisses; einen zweiten wichtigen Teil stellten die soziokulturellen Umbrüche dar, welche sich im
Zuge der frühen Neuzeit, genauer zwischen Renaissance und Aufklärung, in Europa ereigneten.5 Im Folgenden
soll die Entstehung des Mediengattungsbegriffs Enzyklopädie entlang dreier Aspekte entsprechend skizziert
werden.

Enzyklopädie als fehlerhafte etymologische Ableitung des griechischen Begriffs ἐγκύκλιοπαιδεία
(enkýklios paideía)

Grundlegend ist zunächst einmal die Aussage, dass Enzyklopädien in Form lexikalisch geordneter
Nachschlagewerke bis weit in die frühe Neuzeit hinein unbekannt waren, obgleich die Idee des
Enzyklopädischen, der Sammlung und Speicherung des verfügbaren Wissens, schon seit dem Altertum (z.B.
Bibliothek von Alexandria) sowie auch und insbesondere im Mittelalter praktiziert wurde. Der Terminus der
Enzyklopädie selbst stellt eine Neuschöpfung der Renaissancegelehrsamkeit dar. Erstmals tauchte er in
lateinischer Form als encyclopaedia in einer Plinius-Ausgabe von 1497 auf. Er entstand im Zuge der
humanistischen Antikerezeption als fehlerhafte etymologische Ableitung des griechischen ἐγκύκλιοπαιδεία
(enkýklios paideía). Die antiken Überlieferungen wurden dabei so umgedeutet, dass man die zeitgenössischen
Vorstellungen in den alten Texten regelrecht wiederzufinden meinte (vgl. Henningsen 1966: 276ff.; Dierse 1977:
5ff.). Die Fehldeutung bestand vor allem im falschen Verständnis des Begriffs enkyklios, der vor dem Hintergrund
der Empfindung der Zeit im Sinne einer ‚kreisförmigen Geschlossenheit’ reinterpretiert wurde und damit
vermeintlich einerseits auf ein umfassendes Wissensinsgesamt und andererseits auf einen irgendwie gearteten
inneren Zusammenhang, eine Struktur dieses Wissens zu verweisen schien. Demgegenüber hatte sich der antike
Begriff der enkýklios paideía vermutlich eher auf eine Art Grundbildung oder auch höhere Bildung für junge
Männer ähnlich den Artes Liberales (also im Sinne eines allgemeinbildenden Curriculums) bezogen (vgl. Fuchs
1962).

Enzyklopädie als ‚Kreis der Wissenschaften‘

Mit der Verbreitung des Begriffs und der parallel dazu stattfindenden Herausbildung der akademischen
Forschung weitete sich nicht nur das Spektrum des Wißbaren aus, der Begriff der Enzyklopädie richtet sich ab
dem 17. Jahrhundert auch mehr und mehr auf das wissenschaftliche Wissen. Eine Enzyklopädie bezeichnete
nun immer häufiger den ‚Kreis der Wissenschaften’, eine Gesamtdarstellung der Disziplinen und Wissenschaften
und ihres inneren Zusammenhangs. „Zur »encyclopaedia«“, wie Henningsen (1966: 290) schreibt, „gehört von
nun an alles, was auf der Universität gelehrt und gelernt werden konnte“. Die systematischen Enzyklopädien
dieser Zeit waren aber noch längst nicht unbedingt an das Medium Buch gebunden. Es gab auch Vorlesungen
bzw. Vorlesungsreihen, die den Titel Enzyklopädie trugen (vgl. Dierse 1977: 41ff.).

Das änderte sich erst mit den großen enzyklopädischen Projekten der beginnenden Aufklärung – allen voran das
‚epochemachende’ Werk der französischen Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des
métiers von Denis Diderot und Jean le Rond d’Alembert. Mit der steigenden Menge des Wissens wurde vor allem

5Verweis: Ich plädiere hier, wie sicherlich bereits deutlich wird, für einen koevolutionären Argumentationsansatz, der zwar von einer
grundsätzlichen Medienabhängigkeit des Wahrnehmens und Denkens von Gesellschaften ausgeht (Innis, McLuhan), zugleich jedoch nicht
dem Medium allein die Ursache eines wissenskulturellen Wandels zuschreibt (und also auch nicht in jedem Medium das Potential einer
kulturellen Revolution wittert), sondern diesen ebenso von bestimmten zeitgeschichtlichen Voraussetzungen abhängig macht (vgl.
Pscheida 2008).

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ein neues Ordnungssystem notwendig. Ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts rückte daher die
systematische Ordnung in den Hintergrund und machte der alphabetischen Ordnung Platz (vgl. ebd.: 52ff.).

Enzyklopädie als praktisches Nachschlagewerk

In die Zeit der großen Enzyklopädieprojekte (monumentale Universalenzyklopädien) der europäischen Aufklärung
fällt dann auch die Prägung des Begriffs als gattungsspezifischer Titel. Im Zusammenhang mit Veränderung des
Ordnungssystems einerseits und dem aufklärerischen Anspruch der Volksaufklärung andererseits entwickelte
sich die Enzyklopädie im 18. und 19. Jahrhundert mehr und mehr zu einem Medium der Wissenspopularisierung
(vgl. Böning 1990; Schwarz 2003; Tschopp 2004), das vor allem einen praktischen Nutzen erfüllen sollte.

Im Bereich des Bürgertums taten dies insbesondere die sogenannten Konversationslexika, die, wie der Namen
schon zu erkennen gibt, eine schnelle Auskunft über die verschiedensten Begriffe und folglich angemessene
Teilnahme an Konversationen gewährleisten sollten (vgl. Hingst 1995). Einige der fortan massenhaft
entstehenden enzyklopädischen Werke richteten sich aber auch explizit an die einfachen Schichten. Johann
Ferdinand Roth schreibt im Vorwort seines Gemeinnützigen Lexikons für Leser aller Klassen, besonders für
Unstudierte […] 1788:

        „Sollen die ruhmwürdigen Bemühungen der Gelehrten, welche unter allen Volksklassen Aufklärung zu
        verbreiten und zu befördern suchen, ihre volle Wirkung hervorbringen; so ist es nöthig, daß der
        Unstudierte und der gemeine Mann ein Buch an der Hand habe, in welchem er Kunstworte und solche
        Ausdrücke, die aus andern Sprachen entlehnt sind, erklärt findet.“
Im Sinne des literarischen Gattungsbegriffs wurden Enzyklopädien im Zuge der Aufklärung also mehr und mehr
zu pragmatisch genutzten Nachschlagewerken. Auch Wissen aus Handwerk und Gewerbe fand so Eingang in
den Kanon des Enzyklopädischen. Die Gelehrsamkeit früherer Jahre trat damit zwar ein wenig zurück, ihren
wissenschaftlichen-rationalen Anspruch verloren die Enzyklopädien damit gleichwohl nicht. In einer Brockhaus-
Ausgabe aus dem Jahre 1868 heißt es dazu beispielsweise:

        „Da Zweck und Ziel des Conversations-Lexikon die Popularisierung der Wissenschaft ist, so ergibt
        sich von selbst, daß die leitenden Grundsätze, die in ihm bei der Beurtheilung der Dinge und
        Menschen zur Geltung kommen müssen, nur die Principien der modernen Wissenschaft und der aus
        dieser hervorgehenden humanen Lebensanschauung sein können. Das wissenschaftliche Urtheil
        aber, weil es aus der Sache selbst als etwas Nothwendiges hervorgeht, verschmäht Leidenschaft und
        Willkür und macht mit Recht Anspruch auf Objectivität […].“
Fassen wir die schlaglichtartigen Ausführungen zur Enzyklopädiegeschichte in der frühen Neuzeit kurz
zusammen, so lässt sich zeigen, dass der Mediengattungsbegriff Enzyklopädie zwei zentrale Momente der
modernen, typographisch geprägten, Wissenskultur in sich vereint:

a) einen rationalistischen Zugang zur Welt und zum Wissen der Welt. Es gilt die Überzeugung, dass die
Funktionsweise der Welt prinzipiell mit Hilfe des Verstandes zu durchdringen und ein gültiges (wahres) Wissen
darüber zu erhalten sei. Dazu gehört unter dem Einfluss der Buchkultur ein normierter und standardisierter und
somit objektivierter Weg der Wissensgenese (wissenschaftliche Methode, akademische Forschung) (vgl. u.a.
McLuhan 1995 [1968]; Eisenstein 1997 [1983]; Burke 2001; Fischer 2004; Krohn 2006).
b) ein (volks-)aufklärerisches Ideal der Wissenspopularisierung. Dazu gehört unter dem Eindruck der Buchkultur
ein hierarchisches (diffusionistisches) Modell der Wissenskommunikation bzw. der Experten-Laien-
Kommunikation (vgl. Whitley 1985; Kretschmann 2003), das auf einer Wissensdifferenz und einem
Kompetenzgefälle zwischen Produzenten und Rezipienten basiert.

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Die Wikipedia im Kontext der libertären Kultur der digitalen Wissensgesellschaft
Mit ihrem Anspruch, das Wissen der Welt zu sammeln und allen Menschen gleichermaßen verständlich
zugänglich zu machen, schließt die Wikipedia nun in gewisser Hinsicht unmittelbar an die enzyklopädische Idee
der frühneuzeitlichen Moderne respektive der Aufklärung an. Im Rahmen der praktischen Realisierung dieser
Idee trifft sie jedoch auf vollkommen neuartige soziokulturelle sowie medienkulturelle Umstände.

So befindet sich die Wikipedia zum einen (soziokulturell) im Kontext einer Gesellschaft, in der im Zuge einer
langen Aufklärung Wissen und wissensbezogenen Prozessen eine immer größere Bedeutung beigemessen
wurde und wird. Erinnert sei hier an die zentralen Theorien zur Wissensgesellschaft (Drucker 1969; Bell 1973;
Touraine 1974; Stehr 1994; Willke 1997), die Wissen vor allem als zentralen Produktions- und Wettbewerbsfaktor
im unternehmerischen Wertschöpfungsprozess aber auch als zunehmend entscheidende Größe für das
Alltagshandeln der Individuen beschreiben. Im Zuge dieser Ökonomisierung des Wissens bei gleichzeitiger
Verwissenschaftlichung der Alltagskultur ändert sich in der Wissensgesellschaft nicht zuletzt auch das Verhältnis
zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit (vgl. Gibbons u.a. 1994; Nowotny u.a. 2005; Weingart 2006; Nikolow/
Schirrmacher 2007). Die Wissensgesellschaft erscheint damit also einerseits als eine Gesellschaft zunehmender
Wissenszentrierung, andererseits ist sie aber auch eine Gesellschaft, in der aufgrund dieser massiven
Verwissenschaftlichung inzwischen deutliche Auflösungserscheinungen im Hinblick auf Wissen zu beobachten
sind. Diese von mir auch als ‚Paradoxa der Wissensgesellschaft’ bezeichneten Auflösungserscheinungen –
gemeint ist beispielsweise das Erlebnis eines, relativ betrachtet, immer geringeren persönlichen Wissensanteils
an den sich zugleich beständig vervielfachenden und vervielfältigenden gesellschaftlichen Wissensbeständen,
die den Eindruck einer permanenten persönlichen Unzulänglichkeit erzeugen, oder das Erlebnis, dass mit
zunehmender Einsicht in Wissenschaft auch die Einsicht in die Fragilität des wissenschaftlichen Wissens
zunimmt – machen ein verändertes (dynamisches und individualistisches) Verhältnis zum Wissen notwendig.

Zum anderen (medienkulturell) ist die Wikipedia aber auch ein geradezu naturwüchsiger Spross des Internet und
der dazugehörigen Internetkultur. In diesem Sinne basiert sie auf zwei zentralen Prinzipien:

a) auf dem Prinzip einer freien Zugänglichkeit bzw. Teilhabe am verfügbaren Wissen, das im Kontext des
Internet gewöhnlich mit dem Begriff Open Access bezeichnet wird. Eigentlich Grundprinzip der öffentlichen
Infrastruktur bzw. der „Architektur der Offenheit“ (Castells 2005 [2001]) des Internet schlechthin, richtet sich der
Begriff gegenwärtig vor allem um ein verändertes, nämlich freies Publizieren und damit die Aufhebung eines
restriktiven Zugangs zu wissenschaftlichen Informationen (vgl. u.a. Passek 2005).
b) Das zweite Prinzip ist das der freien Partizipation an Wissen und das nicht nur im Sinne von Teilhabe,
sondern zudem auch im Sinne aktiver Teilnahme. Gemeint ist die Idee des Open Source, d.h. der freien Software
(GNU, General Public License), verstanden als Öffentlichmachung und Weitergabe des dazugehörigen
Quellcodes mit der Option diesen erneut zu verändern, sowie der Creative Commons (CC, analog zur General
Public License im Software-Bereich) als Verfahren, mit dem Produzenten von Wissen und Informationen
selbstbestimmt Lizenzen erteilen können (vgl. u.a. Grassmuck 2004). Das Prinzip der Open Source steht
demzufolge also für einen radikal veränderten Umgang mit Inhalten, da es ein Bewusstsein für deren Geschichte
und stetige Wandelbarkeit beinhaltet.
Diese beiden Prinzipien der Internetkultur bilden nun – neben den Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der
Internettechnologie – gewissermaßen auch die Grundlage der Anwendungen des sogenannten Web 2.0 (vgl.
O’Reilly 2005), einer neuen Generation der interaktiven und kollaborativen Internetnutzung, die auf der regen
Beteiligung möglichst vieler User basiert und vom Glauben an und das Vertrauen in die kollektive Intelligenz der
Gruppe (Folksonomy) getragen ist. Auch in der im Jahre 2001 vom Börsenhändler und Internetunternehmer
Jimmy Wales und seinem damaligen Mitarbeiter Lawrence Sanger gegründete ‚freie Enzyklopädie Wikipedia’
werden die Wissensinhalte von freiwilligen Autoren kollaborativ und unter Verzicht auf jegliche urheberrechtlichen
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Ansprüche erarbeitet und allen Interessierten jederzeit kostenlos zur Verfügung gestellt. Beteiligen kann sich
jeder, der über einen funktionierenden Internetanschluss verfügt und Spaß am gemeinsamen Verfassen von
Texten hat. Möglich macht das die sogenannte Wiki-Technologie, welche die direkte Bearbeitung der Seiten im
Browser ohne vorherige Kenntnis von Programmiersprachen wie HTML erlaubt (vgl. Möller 2006; Alby 2007).

Wie hoffentlich deutlich geworden ist, stehen sowohl das Konzept der Wissensgesellschaft als auch die libertäre
Kultur des Internet, die in den technischen Möglichkeiten des Web 2.0 endlich ihre massenwirksame Einlösung
findet, in der Tradition einer langen Aufklärung – sind also ein stückweit ‚Kinder’ einer Moderne, die nun jedoch
allmählich beginnt, sich selbst zu überholen. Das erinnert zugegebenermaßen an den schon etwas älteren
soziologischen Begriff der ‚reflexiven Moderne’ (Beck, Giddens, Lash 1996). In der Zusammenführung der
soeben kurz skizzierten soziokulturellen und medienkulturellen Umstände werden somit, wenn man so will, die
Umrisse einer digitalen Wissensgesellschaft sichtbar, die vollkommen neuartige Implikationen für das Verhältnis
zu und den Umgang mit Wissen bereithält, die jenen der typographischen Wissenskultur strukturell
zuwiderlaufen. Nur einige Stichworte seien hier genannt: Veränderbarkeit statt Stabilität, Heterarchie statt
Hierarchie, Konsens statt Wahrheit.

Die Wikipedia im Spannungsfeld konfligierender Ansprüche
Typisch für die Wikipedia ist nun der vehemente Versuch der Verschmelzung klassischer buchkultureller und
neuer libertärer Ideale der Internetkultur – ein Vorhaben das, trotz der bekannten ‚Fragilität’ im Bereich der
praktischen Umsetzung (hohe Fehleranfälligkeit, inhaltliche Ungenauigkeiten, subjektive Verzerrungen), auf der
Ebene des eigenen Selbstverständnisses zunächst einmal auch scheinbar ohne Not gelingt.

Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch gerade hier fundamentale und Ambivalenzen und Widersprüche.6
So wird der Besucher der deutschen Wikipedia-Hauptseite beispielsweise mit folgender Eingangssequenz
begrüßt:

          „Wikipedia ist ein Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten in allen Sprachen der
          Welt. Jeder kann mit seinem Wissen beitragen.“ 7
Während der erste Teil der Sequenz unmissverständlich deutlich macht, dass es hier ofensichtlich darum geht,
eine Enzyklopädie aufzubauen, wird der Leser im zweiten Teil der Sequenz mit drei Aspekten konfrontiert,
welche die aufzubauende Enzyklopädie zwar theoretisch näher kennzeichnen, mit dieser jedoch gleichzeitig
unvereinbar erscheinen.

Bezüglich des Aspektes der „freien Inhalte“ fällt erstens auf, dass die Freiheit der Inhalte weitgehend unbestimmt
bleibt. Ob es sich dabei um eine thematische Freiheit, rechtliche Freiheit, ideologische Freiheit oder aber eine
noch gänzlich anders verstandene Freiheit handelt, erschließt sich nicht unmittelbar. Darüber hinaus ist der
Anspruch freier Inhalte im Kontext einer Enzyklopädie aus zweierlei Gründen problematisch: Zum einen sind
Inhalte als solche niemals uneingeschränkt frei. Vielmehr erweisen sie sich ihrem Wesen nach als genuin
inhaltlich gefüllt. Zum anderen verleiht aber auch die Idee der Enzyklopädie den Inhalten einen spezifischen
Zuschnitt, so dass sie nicht mehr als freie Inhalte, sondern stattdessen als enzyklopädische Inhalte erscheinen.

Dem Anspruch, eine Enzyklopädie „in allen Sprachen der Welt“ zu erzeugen, haftet zweitens etwas Utopisches
an. Denn weder liegt für die unglaubliche Anzahl der auf der Welt gesprochenen Sprachen und Dialekte – sofern

6 Die folgenden Interpretationen sind Ausschnitte umfangreicherer Rekonstruktionen, die mit Hilfe der Methode der Objektiven
Hermeneutik nach Ulrich Oevermann und im Rahmen einer Interpretationsgruppe vollzogen wurden. Die entsprechenden ausführlichen
Protokolle sind über die Autorin einsehbar.
7 http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite; Version vom 23.07.2007, 8:23 Uhr, zuletzt geändert von ‚Sebmol’

                                                                                                                                 6
diese überhaupt bekannt sind – in jedem Fall auch eine Schriftsprache vor, noch ließen sich alle enzyklopädisch
relevanten Inhalte (und seien es nur die aller allgemeinsten) auch wirklich in allen Sprachen der Welt abbilden.

Schließlich läuft drittens auch der Anspruch, dass jeder „mit seinem Wissen“ beitragen kann, dem eigentlichen
Enzyklopädiecharakter zuwider – und das nicht nur dort, wo es zu einer demokratischen Öffnung der
Partizipation kommt (ein derartiges Vorgehen wäre normativ), sondern vielmehr dort, wo im Zuge dieser
Liberalität die Subjektivität des beigetragenen Wissens nun ganz selbstverständlich ermöglicht wird.

Ich möchte ein zweites Beispiel anführen. Dort heißt es zu Beginn der Ausführungen zu den Anforderungen, die
innerhalb der Wikipedia allgemein an Artikel gestellt werden:

             „Die Wikipedia unterliegt in Umfang und Themen nicht den Beschränkungen klassischer
             Enzyklopädien.“8
Mit dieser Aussage nun wird dem Besucher der Seite zunächst unmissverständlich deutlich gemacht, dass die
Wikipedia sich in zweierlei Hinsicht von klassischen Enzyklopädien unterscheidet. Während Letztere nämlich
gewissen „Beschränkungen in Umfang und Themen“ unterliegen, ist die Wikipedia frei davon. Genauer: die
Wikipedia ist frei von eben jenen Beschränkungen in Umfang und Themen, die für klassische Enzyklopädien
allgemein gelten. Insofern entspricht sie nicht deren gängigem Merkmalsprofil.

Gleichzeitig schließt die Sequenz mit dem Bezug auf das Referenzobjekt „klassischer Enzyklopädien“ implizit
aber auch an diese an. Sie ist vielleicht keine ‚klassische’ Enzyklopädie, aber doch (so der Gestus der Sequenz)
allemal eine Enzyklopädie – sogar eine, die in der Lage ist, die bisherigen Beschränkungen klassischer
Enzyklopädien zu überwinden.

Fraglich erscheint jedoch, ob eine Enzyklopädie, die sich von den Beschränkungen klassischer Enzyklopädien –
die ja auch notwendige thematische Beschränkungen hinsichtlich einer allgemeinen enzyklopädischen Relevanz
umfassen – lossagt, dennoch als Enzyklopädie verstanden werden kann.

Anhand dieser beiden lediglich holzschnittartig diskutierten Beispiele werden nun dennoch zwei Figuren deutlich,
die als gewissermaßen symptomatisch für die Wikipedia gelten können:

1) Die ambivalente Verbindung von Offenheit und Geschlossenheit, deren praktische Uneinlösbarkeit
besonders da zu Tage tritt, wo der Anspruch von Freiheit, Unbegrenztheit und libertärer Offenheit sich nicht nur
an den ‚Sollbruchstellen’ einer Enzyklopädie reibt, sondern deren enzyklopädischen Charakter damit geradezu ad
absurdum führt. Dieser Bruch dokumentiert sich auch in der sprachlichen Formulierung. So beginnt der erste Teil
der ersten Beispielsequenz nicht mit der Behauptung „Wikipedia ist eine Enzyklopädie“, sondern vielmehr mit
dem Verweis darauf, dass es sich bei der Wikipedia um ein „Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie“ handelt. Da
in der Metapher des Aufbaus immer beides – das Resultat einer fertig aufgebauten Struktur aber vor allem auch
das Projekt des Struktur-Schaffens – enthalten ist, findet hier also schon in der Formulierung des
Selbstverständnisses implizit ein Enzyklopädiebegriff Anwendung, der kein ausschließlich produktorientierter
mehr ist, sondern eher ein prozessorientierter.
2) Die Gleichzeitigkeit von Anschluss und Absetzen, die unweigerlich zu immanenten Widersprüchen auf der
Ebene der Verbalisierung führen muss. So steckt im zweiten Sequenzbeispiel eigentlich ein doppeltes Verkennen
der eigenen Identität – nämlich einerseits in der Figur des Absetzens ein Verkennen des inhaltlichen Anspruchs
auf Anschluss und andererseits in der Figur des Anschließens ein Verkennen der strukturellen Andersartigkeit.
Demnach ist das, was dort als Anschluss an das Konzept der Enzyklopädie kommuniziert wird, eigentlich kein
Anschluss, sondern vielmehr eine Neuschöpfung bzw. Neuauffüllung des Enzyklopädiebegriffs.

8   http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Artikel; Version vom 10.07.2007, 3:22 Uhr, zuletzt geändert von ‚Bapho’

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Fazit: Warum die Wikipedia keine Online-Enzyklopädie ist
Fasst man die bisherigen Überlegungen zum Mediengattungsbegriff Enzyklopädie sowie dessen Übertragung in
den Kontext der libertären Internetkultur am Beispiel der Wikipedia zusammen und bezieht dabei die eingangs
bereits thematisierte Titelthese mit ein, ergibt sich folgende Argumentation, mit der ich schließen möchte:

 Die Wikipedia ist eine Enzyklopädie, insofern ihr Anliegen ein grundlegend enzyklopädisches ist – nämlich
die Sammlung, Speicherung, Ordnung und Zugänglichmachung des gesellschaftlich verfügbaren Wissens. In
diesem Sinne schließt die Wikipedia sogar geradezu idealtypisch an die aufklärerische Idee einer umfassenden
Wissenspopularisierung an.
 Die Wikipedia ist mehr als eine Enzyklopädie, insofern sie zum Zwecke der Realisierung dieses
enzyklopädischen Anliegens zugleich die Implikationen der digitalen Wissensgesellschaft sowie der libertären
Internetkultur aufgreift und damit nicht nur eine neue Art der Erzeugung und Publikation enzyklopädischen
Wissens verkörpert, sondern ebenso auch neuartige Prinzipien und Konventionen des Umgangs mit
gesellschaftlich relevantem Wissen allgemein implementiert.
 Die Wikipedia ist keine Enzyklopädie, insofern diese Prinzipien und Konventionen eine Aufweichung und
Modifikation der herkömmlichen Strukturen der Wissensgenese und                   -kommunikation bedeuten. Die
Wikipedia ist folglich auch keine Online-Enzyklopädie, da es sich nicht um ein einfaches ‚Übertragen‘ einer
(klassischen) Enzyklopädie in das Medium Internet handelt, wie es der Begriff der ‚Online-Enzyklopädie’ zunächst
suggerieren mag. Vielmehr steht die Wikipedia für eine veränderte Sichtweise auf den Enzyklopädiebegriff im
Sinne einer medienkulturellen Neuauffüllung des dazugehörigen Gattungsverständnisses.
Es lässt sich also festhalten: Anhand der Wikipedia dokumentiert sich beispielhaft eine Verschiebung der
gattungsspezifischen Erwartungen an das, was eine Enzyklopädie ist oder sein sollte. Sie entspricht, wenn man
so will, einer ‚Enzyklopädie 2.0’. Eben diese Verschiebung des Mediengattungsverständnisses in Form seiner
begrifflichen wie strukturellen Neuauffüllung ist nun jedoch vermutlich Ausdruck eines weitaus tiefer liegenden,
beginnenden Wandels der gesellschaftlichen Wissenskultur insgesamt. Diesen Wandel näher zu begründen, wird
Aufgabe weiterer, nachfolgender Erörterungen zu dieser Thematik sein. Hier sei zunächst abschließend auf ein
Zitat von Siegfried J. Schmidt und Siegfried Weischenberg verwiesen, in dem es heißt:

        „Wann und warum es zu Wandlungsprozessen in Gattungssystemen kommt, lässt sich nur empirisch-
        historisch bestimmen. Grundsätzlich kann man nur annehmen, daß Veränderungen im
        Wirklichkeitsmodell einer Gesellschaft und Gattungswandel eng miteinander synchronisiert sind […].“
        (Schmidt/Weischenberg 1994: 221)

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