BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN ZUM WETTBEWERB - MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE WETTBEWERBSKATEGORIE "KURZFILM" - jugend creativ
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BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN ZUM WETTBEWERB MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE WETTBEWERBSKATEGORIE „KURZFILM“ BAU FILME + N NNEN DIR G E W I DEINE WELT! In Zusammenarbeit mit: WETTBEWERBSSTART 1. OKTOBER 2020
www.jugendcreativ.de Inhalt www.jugendcreativ-blog.de www.jugendcreativ-video.de Einführung 4 Veranstalter des Wettbewerbs: Grußwort Präsidentin Marija Kolak, instagram.com/jugendcreativ Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken facebook.com/jugendcreativ 5 Schirmherrin: Rosa Loy 6 Prominente Unterstützer: Jürgen Mayer H., Thomas Grube, Hanna #jugendcreativ Binke, Nick Julius Schuck, Valentina Leone, Arsseni Bultmann #jcbaudirdeinewelt 9 Partner: Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJV), „Dein SPIEGEL“, Friedrich Verlag Informationen zum Wettbewerb 12 So funktioniert der Wettbewerb 14 Aufgabenstellungen, Termine 15 Teilnahmebedingungen 16 Bewertungskriterien, Jury, Gewinne Gestaltungsanregungen für den Unterricht 18 Einführung in das Thema: „Der Wunsch, neue Welten zu erschaffen“ 22 Unterrichtsideen für die Klassen 1 bis 13 35 Weiterführende Literatur zum Thema Kurzfilm „Bausteine“ des Wettbewerbs 36 Bundespreisträgerakademie 39 Internationale Preisverleihung 40 Kategorie Kurzfilm: Videoportal 41 Kategorie Bildgestaltung: Pädagogenmagazin 42 Impressum 43 Wettbewerbsportale und Online-Materialien
51. INTERNATIONALER JUGENDWETTBEWERB BAU „Architektur“ ist ein Thema, mit dem sich Ihre Schülerinnen und Schüler DIR künstlerisch sehr vielseitig auseinander- setzen können. Es gibt Gebäude, die an Tier- oder Pflanzenwelten erinnern und umweltfreundlich konzipiert sind. Ande- re sind sehr technologisch gebaut und DEINE wollen die Städte/Stätten der Zukunft komplett vernetzen. Architektur erzählt Geschichten. Sie erzählt unsere Geschichte, die Geschichte der Menschheit. Sie spiegelt Kulturen, WELT! Denkweisen, Revolutionen, Visionen, Träume. Es gibt unendliche Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern und sich kreativ damit zu beschäftigen. Wir können eigene Traum- oder Fantasiehäuser entwerfen. Wir können berühmten Ge- bäuden nachspüren – den Twin Towers, den Pyramiden, dem Schiefen Turm von Pisa ... Wir können in die Zukunft schau- en und überlegen, was Häuser und Städte in Zukunft vermögen werden. Wir können uns philosophische Fragen stellen: Wie beeinflusst Architektur unser Leben? Unser Wohnen, unser Lernen, unser Arbeiten? Wie werden wir auf an- deren Planeten oder im Weltraum leben? Was können wir von virtuellen Räumen in Videospielen lernen? Kann Architektur unser Leben besser machen?
VERANSTALTER DES WETTBEWERBS Zum 51. Internationalen Jugendwettbewerb „Bau dir deine Welt!“ Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer, liebe Mitwirkende am Jugendwettbewerb, mit Blick auf die vergangene Wettbewerbsrunde, die unter dem Motto „Glück ist …“ die Jubiläumsrunde zum 50-jährigen Bestehen von „jugend creativ“ war, können wir uns sehr glücklich schätzen, dass der Wettbewerb dank des großen Einsatzes aller Beteiligten zu Ende geführt werden konnte. Wer hätte denn damit gerechnet, dass uns eine solche Krise, wie die durch den Coronavirus, im Wettbewerb einen Strich durch die Rechnung macht. Gemeinsam haben wir es geschafft und Wege gefunden, dass Ihre Schülerinnen und Schüler die wohl- verdienten Preise und Auszeichnungen zu ihren Wettbewerbseinreichungen bekommen haben oder noch bekommen werden. Für Sie und Ihre Schüler waren die Schulschließungen sicherlich eine herausfordernde Situation – wie auch für die gesamte Gesellschaft. Menschen in Deutschland und anderen Orten auf der Welt arbeiteten und arbeiten gemeinsam hart daran, diese schwierige Krise gemeinsam zu bewältigen. Hierbei wichtige Schritte gegangen zu sein, ist ein Glück, über das wir uns gemeinsam freuen dürfen. Schauen wir nun aber nach vorne und freuen uns auf eine neue, die 51. Wettbewerbsrunde. Unter dem Motto „Bau dir deine Welt!“ fordern wir ab Oktober 2020 bis Februar 2021 Ihre Schülerinnen und Schüler zur kreativen Ausarbeitung dieses Wettbewerbsthemas auf. Gerade in den letzten Monaten ist uns nochmals bewusster geworden, was es bedeutet, ein Dach über dem Kopf zu haben, und wie es sich anfühlt, Schutz, Geborgenheit und Sicherheit im eigenen Nest zu finden. „Bau dir deine Welt!“ geht aber über die eigenen vier Wände hinaus und eröffnet eine große Dimension, die es erlaubt, auch von anderen Welten, weg vom realen Leben, träumen zu dürfen. In der kreativen Umsetzung dieses Themas werden sich Ihre Schülerinnen und Schüler zwischen Realität und Vision bewegen: zwischen Traum und Wirklichkeit, im Spagat zwischen dem Absurden und dem konkreten Abbild des eigenen Mikrokosmos. Wir freuen uns schon sehr auf die Ergebnisse auf Papier oder in digitaler Form als Kurzfilm. Neben der Künstlerin Rosa Loy als engagierte Schirmherrin haben wir weitere wunderbare Menschen gefunden, die den Wettbewerb mit ihrer Expertise unterstützen. Ihre Portraits finden Sie in diesem Magazin. Wir danken zudem unseren Kooperationspartnern, dem Nachrichten-Magazin für Kinder „Dein SPIEGEL“ und der Jungen Filmszene im Bundesverband Jugend und Film sowie – neu mit dabei – einem Spezialisten für pädagogische Fachzeitschriften, dem Friedrich Verlag, für ihr Engagement rund um „jugend creativ“. Rund 90 Prozent aller Einsendungen kommen aus Schulen. Unzählige Kolleginnen und Kollegen engagieren sich Jahr für Jahr ge- meinsam mit Ihnen im Wettbewerb, der von den Kultusministerien als pädagogisch wertvolle, nichtwerbliche Initiative bewertet wurde. Dank Ihres Engagements ist dieser Wettbewerb mittlerweile der weltweit größte Kreativwettbewerb für Schülerinnen und Schüler seiner Art. Ich danke allen Beteiligten für ihre Unterstützung und wünsche Ihnen viel Freude mit diesem Wettbewerbsthema, das sicherlich viele Anknüpfungspunkte für Ihren Unterricht bietet. Ihre Marija Kolak Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) 4
SCHIRMHERRIN DES WETTBEWERBS Grußwort von Schirmherrin Rosa Loy „Wenn wir anfangen, unsere eigene Welt um uns herum zu entfalten, fragen wir, wohin unser Lebensweg uns wohl führen mag. Wir beginnen schon früh damit, ihm nachzuspüren und seinen Sinn zu ergründen. Seit Zigtausenden von Jahren zeichnen und malen Menschen ihr Heim, ihre Tiere und ihre Umgebung. So geschieht es noch heute; Kinder finden zeichnerische und formale Entsprechungen ihrer Weltwahrnehmung und treiben diese mit hin- gebungsvollem Ernst voran. Wie großartig habe ich mich gefühlt beim Bau meiner ersten Bude, hinten in der Gartenecke versteckt; hinter Radieschen- reihen und wildem Brombeergestrüpp. Leider hatte sie kein richtiges Dach. Bis heute liebe ich es, in meinem Garten und auf meinen Bildern Räume zu entwickeln, in denen ich mich wohl fühle. Wenn ich ein Bild beginne, ist oft eine Eingebung mein Ausgangspunkt. Dieser versuche ich bildhaft soweit zu entsprechen, wie es meiner inneren Verfassung und meinem handwerklichen Potential möglich ist, um ihr auf der Leinwand Geltung zu verschaffen. Wie in einem Garten, der von pflegender Hand gehegt wird, wächst und gedeiht das Bild wie ein kultiviertes Beet. Nicht immer gelingt es sofort; manchmal will etwas nicht so recht keimen, oder es entwickelt sich gar ein Wildwuchs. Auch die Leinwand ist mitunter widerspenstig, so dass wir ein wenig miteinander kämpfen müssen. Indem ich ganz bei mir selbst und bei meinem Bild bleibe, mit meinen Gedanken wie zu einem lieben, bedürftigen Freund hinwandere, umso eher kommen wir miteinander auf einen grünen Zweig. Am Ende hat mich das neue Bild etwas gelehrt. ‚jugend creativ‘ hält Kinder dazu an, sich in ein Thema intensiv und ausdau- ernd zu vertiefen und am Ende das Glück zu erleben, etwas Schönes geschaffen zu haben. Die Kinder und Jugendlichen haben es in der Hand, ihren wunderbaren, sehr unterschiedlichen Visionen ihrer eigenen Welt freien Lauf zu lassen und diese Gedanken in Bildern und Filmen festzuhalten. Ich wünsche den Pädagogen Großmut und Geduld beim Hüten dieser zarten Pflanzen. Ich freue mich schon sehr auf die unterschiedlichsten Welten, die uns dieser Wettbewerb schenken wird.“ Rosa Loy ist Malerin und Graphikerin – sie wird der „Neuen Leipziger Schule“ zugeordnet. 5
PROMINENTE UNTERSTÜTZER DES WETTBEWERBS Jede Wettbewerbsrunde wird von neuen bedeutenden Persönlichkeiten, Prominenten und Experten unterstützt. Jürgen Mayer H. „Ich habe mich immer nicht nur für Architektur, sondern für Raum, Skulptur, Kunst und Musik interessiert. Das Verzahnen von Disziplinen und das Verwischen von Grenzen haben auch die Faszination für einen meiner meist bewunderten Architekten, Frederick Kiesler (1890–1965), und sein ‚Endless House‘ ausgemacht. Ich denke, dass das ‚Bauen der eigenen Welt‘, das Entstehen lassen von Architektur viel Neugierde, Risikobereitschaft und Geduld erfordert, denn ich verstehe Architektur nicht als das Schaffen eines Produk- tes, sondern als das Erreichen eines Entdeckungspunktes. Ich freue mich über jede Teil- nehmerin und jeden Teilnehmer an diesem Projekt, denn für mich ist Architektur mehr als nur Bauen, es ist eine räumliche Sprache, die den Moment einer Gesellschaft in all ihren Facetten widerspiegelt. So sind die Beiträge für mich die Sensoren einer Generation. Ich bin neugierig!“ Jürgen Mayer H. ist ein deutscher Architekt und Künstler – und Gründer des Architektur- büros J. MAYER H. und Partner, Architekten mbB, Berlin. Thomas Grube „Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Bauherrinnen und Bauherren der Welt von morgen und brauchen dafür eine Menge Kreativität. Filme machen ist Welten erschaffen. Ein kreativer Prozess, der dem Bau von Gebäuden sehr ähnlich ist. Am Anfang eine Absicht, ein Gefühl, ein Fragment, eine Faszination, die inspiriert, stimuliert weiter- zudenken und zu fühlen. Eine Architektur entwickelt sich, ein Plan, Säulen, Figuren, roter Faden, Aufbau, Dramaturgie, die Geschichte. Außerdem: die Ästhetik, Gestaltung, Stimmung und Ausstrahlung. Dutzende Gewerke kommen zusammen, diverse Persönlich- keiten mit individuellen Talenten, für das gemeinsame Ziel. Das ist die Magie – aus Ideen, Gefühlen und Gedanken wird Materie, die Menschen inspiriert, Perspektivenwechsel und neue Erfahrungen ermöglicht, anregt und das Leben bereichert.“ Thomas Grube ist ein deutscher Regisseur und Filmproduzent. 6
PROMINENTE UNTERSTÜTZER DES WETTBEWERBS Zum Thema „Bau dir deine Welt!“ motivieren diese Persönlichkeiten mit individuellen Impulsen. Hanna Binke „Mein Traumhaus hat hohe Wände und riesige Fenster, die nach Süden gerichtet sind, damit die Sonne immer einfallen kann – ähnlich wie in ‚Was das Herz begehrt‘. Manchmal gucke ich diesen Film nur wegen des wunderschönen Hauses, in dem die Hauptdarstelle- rin wohnt. Ein großes Haus am Meer. Das Haus ist hell eingerichtet und lichtdurchflutet. Am meisten gefällt mir der Erker, in dem die Frau ihre Drehbücher schreibt. Es sieht dort so aus, als könne sie nur so gut schreiben, weil sie in diesem Haus mit diesem tollen Erker ist. Mich fasziniert es schon immer, wieviel Auswirkung die Räumlichkeit auf eine Person und ihre Gefühle hat. Es kann beklemmend sein, in einem zu dunklen oder gar engen Raum zu sein. Oder inspirierend in einem hellen großen Raum. Architektur ist mehr als die Gestaltung von Bauwerken. Architektur gestaltet Platz für Gefühle und Kreativität. Ich bin gespannt auf die Bilder und Filme zum Thema ‚Bau dir deine Welt!‘.“ Schauspielerin Hanna Binke ist unter anderem bekannt als Mika in den Kinofilmen der „Ostwind“-Reihe. Nick Julius Schuck „Auf der Welt gibt es viele schöne Orte. Es ist fast unmöglich, jedes Land zu bereisen. Filme werden auf der ganzen Welt produziert. Gedreht an echten Schauplätzen oder im Studio. Manchmal gibt es auch Filme, für die fiktive Städte gebaut werden. Als Schau- spieler habe ich Glück, in diversen Städten und Ländern arbeiten zu dürfen. Ich liebe es zu reisen und bin gerne unterwegs. Manchmal vermisse ich mein Zuhause, meine Familie und meine Freunde. Daher weiß ich, dass es in meiner Welt nicht darum geht, welche Gebäude und Orte ich erschaffen würde, sondern darum, dass mir am wichtigsten ist, ‚meine Welt‘ mit den Menschen zu betreten, die mir am Herzen liegen. Was bedeutet es, sich seine eigene Welt zu bauen? Ich bin gespannt und wünsche den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß und Erfolg!“ Schauspieler Nick Julius Schuck ist unter anderem bekannt als Hugo aus der TV-Serie und dem gleichnamigen Kinofilm „Club der roten Bänder“. 7
PROMINENTE UNTERSTÜTZER DES WETTBEWERBS Valentina Leone „Zu ‚Bau dir deine Welt!‘ fällt mir Pippi Langstrumpf ein. ‚Ich mach mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt.‘ Pippi ist mutig, hat kreative Ideen in kniffligen Situationen, gestaltet die Villa Kunterbunt ausgefallen und zieht sich anders an. Figuren wie Pippi aus Büchern oder Filmen zeigen, dass es wenig braucht, um glücklich zu sein. Mit meiner Klei- dung experimentiere ich auch sehr gern und habe viel Spaß daran, Neues auszuprobie- ren. Beim Improtheater erfinde ich auf Zuruf meiner Mitspieler Charaktere und Geschich- ten – das ist oft sehr lustig. Mein Traumhaus ist in Italien und hat eine große Terrasse und einen tollen Blick auf das Meer und die Felsen. In der Küche stehen ein Pizzaofen und ein langer Tisch für meine große Familie mit 29 Personen :-) . Und jetzt sind Ihre Schüler dran, macht mit und baut eure Welt, wie sie EUCH gefällt! Ich wünsche allen viel Spaß und natürlich Glück beim 51. Internationalen Jugendwettbewerb ‚jugend creativ‘.“ Nachwuchsschauspielerin Valentina Leone ist unter anderem bekannt aus den Kinofilmen „Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer“ und „Die drei !!!“. Arsseni Bultmann „Bei Filmen spielt die Gestaltung der Kulissen eine ganz entscheidende Rolle. Was wäre ‚Der Herr der Ringe‘ für ein Film ohne seine wundervollen Kulissen? Wie bei den Filmku- lissen so auch bei der Architektur ist das Zusammenspiel von Ästhetik, Umweltfreund- lichkeit, Energie, aber auch Funktionalität und Statik wichtig. Ein schwarzer Bauklotz kann sehr ästhetisch sein, wirkt aber vielleicht bedrückend auf Menschen. Ich wünsche, dass Architektinnen und Architekten all diese Merkmale in ihre Werke einfließen lassen, dass sie darauf achten, ob ihre Werke positive Energie ausstrahlen, aber auch ob der Bau nicht zu sehr die Umwelt belastet. Ich wünsche Ihren Schülern bei dem Wettbewerb gute kreative Ideen und viel Erfolg. Euer Arsseni“ Nachwuchsschauspieler Arsseni Bultmann ist unter anderem bekannt aus den Kinofilmen „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ und „Die Wolf-Gäng“. #jcbaudirdeinewelt 8
PARTNER DES WETTBEWERBS Philipp Aubel Projektleiter Junge Filmszene im Bundesverband Jugend und Film e. V. „Architektur und Film – kann das überhaupt zusammenpassen? Kennt man nicht eher ge- zeichnete Entwürfe und Pläne von Häusern und Gebäuden? Oder Malereien von histori- schen Stadtansichten? Oder der berühmte Maler Michelangelo Buonarroti, der nicht nur die Fresken für die Sixtinische Kapelle malte, sondern auch für den Entwurf und Bau des Westteils des Petersdoms verantwortlich war? Weitere Verknüpfungspunkte findet man bei den Kunst- und Architekturentwicklungen im Rahmen der ‚Bauhaus-Bewegung‘. Bei genauerer Betrachtung sieht man die enge Verknüpfung von Architektur und Film. Dies betrifft nicht nur Dokumentationen über die bauliche Entwicklung von Städten oder Portraits von berühmten Architektinnen und Architekten, sondern auch die Architektur im Film an sich. Schon früh war in der Filmgeschichte die Architektur von Kulissen ein wichtiger Bestandteil des filmischen Erzählens. Fritz Lang ließ für seinen bedeutenden Film ‚Metropolis‘ von 1926 mindestens 500 Modelle seiner utopischen Hochhausstadt bauen. Dieser Film beeindruckt noch heute mit der Inszenierung der Architektur. Fast 100 Jahre nach der Entstehung dieses Films bin ich gespannt, wie junge Menschen Architektur in ihren Filmen inszenieren oder mit welchen architektonischen Themen sie sich beschäftigen. Es gibt etliche Filmideen: Dokumentationen über berühmte Gebäude, Portraits über das eigene Haus oder die eigene Stadt, oder Filme, die sich mit Fragen beschäftigen, welche Auswirkungen mangelnder Wohnraum auf die Menschen hat oder wie nachhaltig wir in Zukunft bauen wollen. Der Film ist ein wichtiges Medium, um sich künstlerisch auszudrücken. Neben Malen, Zeichnen und den Mixed-Media-Arbeiten ist die Herstellung eines Kurzfilms für Kinder und Jugendliche ein beliebtes Format für den Jugendwettbewerb. Die Junge Filmszene fördert junge Menschen, die sich mit dem Filmen beschäftigen, und findet im Jugend- wettbewerb den idealen Partner, Jugendliche und Kinder für die aktive Filmarbeit zu begeistern. Die Junge Filmszene und ich freuen sich auf viele spannende Einreichungen auf dem Videoportal zum Thema ‚Bau dir deine Welt!‘.“ Der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) stellt umfassende Informationen über die Aktivitäten und Angebote der deutschen Filmkulturszene zur Verfügung und küm- mert sich um Fortbildungsangebote. In der Zusammenarbeit mit „jugend creativ“ gibt er Tipps zum Filmemachen, stiftet Themenfilme in der Sonderpreisvergabe und stellt ein Mitglied in der Bundesjury in der Kategorie Kurzfilm. Auf www.jugendcreativ.de finden Sie unter dem Menüpunkt „Lehrer“ außerdem ein Dokument mit Filmtipps der Jungen Filmszene. www.jugendcreativ.de/Lehrer 9
PARTNER DES WETTBEWERBS Bettina Stiebel Redaktionsleitung „Dein SPIEGEL“ „Ob zu Hause, in der Schule, beim Sport, auf dem Spielplatz, im Kino oder im Park – Architektur umgibt uns überall. Oft nehmen wir sie gar nicht oder als selbstverständlich wahr. Tatsächlich liegt jedem Bauwerk – und sei es noch so klein – ein kreatives Konzept zugrunde. Der Architekt oder die Architektin fragt sich vor dem ersten Entwurf: Was soll wo und für wen gebaut werden und wozu soll das Gebäude später dienen? Eine neue Schule braucht zum Beispiel nicht nur Klassenräume, Toiletten, einen Pausenhof und eine Turnhalle, sondern auch Räume zum Essen und zur Nachmittagsbetreuung und je nach Schule vielleicht auch eine Werkstatt, eine Schulküche, Labore oder andere spezielle Räume. Das Gebäude des SPIEGEL-Verlags ist eines der größten und ‚grünsten‘ Häuser der Stadt Hamburg. Das 30.000 Quadratmeter große, 61 Meter hohe, 13-geschossige Bauwerk wird über Erdwärme gekühlt und gewärmt, 70 Erdsonden in bis zu hundert Meter Tiefe re- gulieren die Temperatur. Damit gleicht das Heizsystem dem Prinzip eines Termitenhügels in Afrika. Ein Teil des Energiebedarfs wird durch Solar-Module gedeckt. Für das gesamte Gebäude wurden zudem umweltfreundliche Materialien mit einem hohen Anteil nach- wachsender Rohstoffe eingesetzt. Ökologisches Bauen schont also die Umwelt und das Klima und damit auch unseren Lebensraum. Das Wort Architektur stammt aus dem Griechischen und bedeutet Baukunst. Architek- tur ist also die Kunst des Bauens. Um die Verbindung von Kunst und Architektur geht es auch in der 51. Runde des Internationalen Jugendwettbewerbs ‚jugend creativ‘, den ‚Dein SPIEGEL‘ schon seit vielen Jahren unterstützt. Der Wettbewerb motiviert Kinder und Jugendliche zur künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die ‚Dein SPIEGEL‘-Redaktion ist sehr gespannt auf die Bilder und Filme zum Thema ‚Bau dir deine Welt!‘ und wird die besten Beiträge im Sommer 2021 im Heft vorstellen.“ „Dein SPIEGEL“ ist das erste Nachrichten-Magazin für Kinder und Jugendliche. Es ruft zum Mitmachen bei „jugend creativ“ auf, präsentiert die Siegerbilder auf Bundesebene und stellt Jahresabonnements als Sonderpreise zur Verfügung. Ein Mitglied der Redak- tion unterstützt zudem die Bundesjury in der Kategorie Bildgestaltung. Auf www.jugendcreativ.de finden Sie unter dem Menüpunkt „Lehrer“ außerdem Literaturtipps zum Download mit thematisch passenden Artikeln aus „Dein SPIEGEL“ zur Verwendung in Ihrem Unter- richt. www.jugendcreativ.de/Lehrer 10
PARTNER DES WETTBEWERBS Tim Schönemann Verlagsleiter Friedrich Verlag „Die Förderung von Kreativität bei Kindern und Jugendlichen ist enorm wichtig. Im schu- lischen Alltag ist es aber nicht immer so leicht möglich, die notwendige Aufmerksamkeit darauf zu legen. Dabei ist Kreativität gerade in der heutigen Zeit eine Fertigkeit, die auch im späteren beruflichen Leben von grundlegender Bedeutung ist. In unserer sich immer schneller drehenden Welt ist es die Kreativität, die nicht nur Anlässe für Erbauung und Unterhaltung schafft, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg unserer Gesellschaft leistet. ‚jugend creativ‘ bietet nun schon im 51. Jahr ein Forum für die Kreativität der Schülerinnen und Schüler und schafft damit einen Ansporn, etwas ganz Besonderes zu schaffen und damit bundesweite Anerkennung zu erfahren. Es macht uns sehr stolz, dass wir als Fried- rich Verlag mit unseren Zeitschriften KUNST + UNTERRICHT sowie Kunst 5-10 und Grund- schule KUNST diese Initiative unterstützen dürfen und so dazu beitragen, ihre Bekanntheit und Verbreitung noch weiter zu steigern. ‚Bau dir deine Welt!‘ ist dabei ein Motto, das ganz besonders gut zu diesem Auftrag passt. Mag es hier auch vordergründig um Architektur gehen, so ermuntern wir damit die Schü- lerinnen und Schüler vor allem, ihr eigenes Lebensumfeld aktiv zu gestalten und sich dabei keine Grenzen zu setzen, sondern groß zu denken, um Großes zu vollbringen. In diesem Sinne wünschen wir allen Mitwirkenden Ideen, Mut und Entschlossenheit ihren Gestaltungswillen in der Welt zu verwirklichen.“ Der Friedrich Verlag ist ein Verlag für Bildung. Das Unternehmen der Klett Gruppe verlegt pädagogische Fachzeitschriften und hilft damit Lehrerinnen und Lehrern guten Unterricht zu gestalten. In der Zusammenarbeit unterstützt der Verlag „jugend creativ“ mit seinen Expertisen und stellt zudem ein Mitglied in der Bundesjury in der Kategorie Bildgestaltung. 11
SO FUNKTIONIERT DER WETTBEWERB So funktioniert der weltweit größte Jugendwettbewerb seiner Art: Volksbanken und Raiffeisenbanken in ganz Deutschland loben seit mehr als 50 Jahren den Wettbewerb nach gemeinsamen Spielregeln von der Ortsebene bis zur internationalen Ebene aus. Jährlich nehmen mehr als 700.000 Kinder und Jugendliche aus sieben Ländern in drei Wettbewerbs- kategorien teil. Wie das funktioniert, erklären wir hier. Februar - April 2021 C März 2021 April 2021 1 2 A B Wettbewerbsstart Teilnahmeschluss 1. Oktober 2020 19. Februar 2021 Jedes Jahr laden die Volksbanken und Raiffeisen banken zu einem neuen Wettbewerbsmotto Kinder und Jugendliche zur Teilnahme ein. Die Bank stellt die für die Umset- Einbinden des Wettbewerbs in den Kurzfilme werden für die zung benötigten Wettbewerbs- Unterricht sowie weiterführende Wettbewerbsteilnahme auf unterlagen (wie z.B. Plakate, Online-Materialien. dem Videoportal Teilnahmehefte) und Gewinne für www.jugendcreativ-video.de alle drei Wettbewerbskategorien hochgeladen. bereit. Bilder werden zusammen mit dem vollständig ausgefüllten und unterschriebenen Teilnahmeschein Quizscheine aus den Teilnahme- Für Lehrer gibt es die Pädagogen- bei der teilnehmenden Volksbank heften werden – vollständig magazine „Bildgestaltung“ und oder Raiffeisenbank eingereicht. ausgefüllt – bei der teilnehmenden „Kurzfilm“ mit Unterrichtsempfeh- Volksbank oder Raiffeisenbanken lungen zur Unterstützung beim abgegeben. 12
SO FUNKTIONIERT DER WETTBEWERB Drei Kategorien Örtliche Genossenschaftsbank Die Ortsbank lobt „jugend creativ“ eigenständig aus, wie es ihrem genossenschaftlichen Grundgedanken BILD GESTALTUNG entspricht: regionale Nähe, engagiert vor Ort, Förderer von Kultur und Kreativität. KURZFILM Örtliche Schulen Der Jugendwettbewerb erreicht seine Qualität und Breitenwirkung erst durch das Engagement von Pädagogen. Das setzt voraus, dass sie von den Inten- QUIZ tionen und dem Wert des Wettbewerbes, der dem Gemeinwohl verpflichtet ist, überzeugt sind. Nächste Wettbewerbsrunde Mai 2021 Juni/Juli 2021 Oktober 2021 D E 4 5 3 Jurierungen Bundespreis Nach Teilnahmeschluss erfolgt die Bewertung der Wett- trägerakademie bewerbsbeiträge durch fachkundige Jurys aus erfahrenen Kunstpädagogen, Filmexperten und Künstlern – zunächst Anfang August 2021 auf Ortsebene, dann auf Landes- und Bundesebene. Auf Hauptgewinn: Die Bundessieger Ortsebene (in Bayern auch auf Landesebene) werden die des Wettbewerbs nehmen an der Gewinner in der Kategorie Quiz ausgelost. Besucher des einwöchigen Bundespreisträger- Videoportals jugendcreativ-video.de stimmen über die akademie teil. Mehr Eindrücke dazu besten Kurzfilme ab. Im Bereich Bildgestaltung werden finden Sie in diesem Magazin auf sogar internationale Preisträger gekürt. Mehr Informatio- den Seiten 36 bis 38. nen dazu finden Sie auf Seite 16 und 17. A Ortsjurysitzung Internationale B Landesjurysitzung Preisverleihung Juni/Juli 2021 C Voting Publikumspreis Kurzfilm Die am internationalen Wettbewerb beteiligten Ge- nossenschaftsbanken in Deutschland, Finnland, Frank- D Bundesjurysitzung reich, Italien (Südtirol), Luxemburg, Österreich und der Schweiz wechseln sich in der Durchführung der E Internationale Jurysitzung internationalen Preisverleihung und Preisträgerreise ab. Mehr Informationen dazu finden Sie auf Seite 39. 13
AUFGABENSTELLUNGEN KLASSE: 1 BIS 4 WIE SIEHT DEIN TRAUMHAUS AUS? Ist es ein ganz normales Haus, das alles hat, Überall um uns stehen Häuser: Hochhäuser was du brauchst: Schaukel, Schwimmbad, und Bauernhäuser, Schulen und Kranken- Schokobrunnen? Oder träumst du manch- häuser, Kirchen, Kinos und Schwimmbäder. mal davon, in einer Bärenhöhle oder einem Jedes Haus hat seinen Zweck. Vogelnest zu wohnen? In Märchen und Wie sieht dein Traumhaus aus? Klein und Fantasiegeschichten ist ja alles möglich. gemütlich oder groß und bombastisch? Eher altmodisch oder supermodern? Ist es Zeig uns dein perfektes Haus! Du kannst es ein berühmtes Gebäude, das du von Fotos zeichnen oder malen, fotografieren, eine kennst? Eine alte Ritterburg? Ein verwun- Collage komponieren oder einen Kurzfilm schenes Baumhaus, ein Wohnschiff? darüber drehen. KLASSE: 5 BIS 9 WIE WOLLEN WIR LEBEN? umweltfreundlich konzipiert sind. Andere Manche Menschen wohnen in funktiona- denken technologisch und wollen die len Hochhäusern in Großstädten. Andere Städte der Zukunft komplett vernetzen. leben in alten Bauernhäusern auf dem Wie willst du leben? Wo fühlst du dich Land, luxuriös in Villen am Meer oder wohl? Was ist dir wichtig in deinem Haus, abenteuerlich in Wohnwagen. Und auch deiner Stadt, deiner Umgebung? unsere Städte sind ganz unterschied- lich angelegt: grün mit vielen Parks und Zeig uns deine Lebensraum-Vision. Du Sportplätzen, grau mit großen Fabriken kannst dabei alle künstlerischen Mittel und breiten Straßen oder bunt mit vielen benutzen: Zeichnung, Malerei, Fotografie kleinen Häusern und gewundenen Straßen. und Kurzfilm. Auch Mischtechniken sind Es gibt Architekten, deren Gebäude an möglich. Tier- und Pflanzenwelten erinnern und KLASSE: 10 BIS 13 KANN ARCHITEKTUR DIE WELT Architektur kann unser Leben schöner ma- VERBESSERN? chen, sicherer und bequemer. Und Archi- Architektur erzählt Geschichten. Über unser tektur kann dabei helfen, Lösungen für die Leben, über das Miteinander von Menschen Herausforderungen unserer Zeit zu finden: und Generationen. Sie spiegelt Kulturen, Umweltzerstörung, Naturkatastrophen, Denkweisen, Hoffnungen, Träume. Be- Überbevölkerung ... wegungen wie die Bauhaus-Architektur haben unsere Art zu bauen revolutioniert. Wie sieht eine Architektur aus, die unse- Wie werden die Bau-Visionen von morgen re Welt bereichert? Zeig uns mit deinem aussehen? Komplett digitalisierte und ver- Beitrag deine Ideen. Dir stehen dazu alle netzte Städte? Flexible Gemeinschaftsräume gestalterischen Mittel zur Verfügung, ein- zum Wohnen, Lernen und Arbeiten? schließlich Fotografie und Kurzfilm. DIE WICHTIGSTEN TERMINE 1. Oktober 2020 Wettbewerbsstart 19. Februar 2021 Teilnahmeschluss März–Mai 2021 Jurys auf Orts-, Landes- und Bundesebene Juni/Juli 2021 Internationale Jurierung und Preisverleihung Anfang August 2021 Bundespreisträgerakademie 14
TEILNAHMEBEDINGUNGEN TEILNAHME Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 sowie Jugendliche bis einschließlich 20 BERECHTIGUNG Jahre, die nicht mehr zur Schule gehen, können einen Beitrag in Form eines Bildes einreichen, einen Quizschein abgeben und einen Kurzfilm hochladen. TEILNAHMESCHLUSS Beiträge aller Wettbewerbskategorien können bis spätestens 19. Februar 2021 eingereicht FÜR ALLE WETTBE werden. Beiträge der Kategorien Bildgestaltung und Quiz können bei einer teilnehmen- WERBSKATEGORIEN den Volksbank oder Raiffeisenbank eingereicht werden – das Quiz kann auch per Post an diese geschickt werden. Jeder Bildbeitrag muss rückseitig mit dem ausgefüllten und unterschriebenen Teilnahmeschein versehen sein. Beiträge der Kategorie Kurzfilm können auf dem Videoportal hochgeladen werden. KATEGORIE Ihre Schülerinnen und Schüler können Darstellungsformen und Techniken frei wählen – BILDGESTALTUNG von Malereien und Zeichnungen über Collagen und Fotos bis hin zu Mixed-Media- Arbeiten ist alles erlaubt. Der Beitrag ist als zweidimensionales Original im DIN-A3- Format und ohne Passepartout ungefaltet einzureichen. Als Bildbeitrag dürfen nur Einzelarbeiten eingereicht werden. Dreidimensionale Arbeiten müssen einzeln fotografiert und als DIN-A3-Ausdruck (Foto oder Computerausdruck auf festerem Papier) eingereicht werden. Das Bild darf nicht abgemalt werden, muss also ohne fremde Hilfe oder Vorlage gestaltet worden sein. Gruppenarbeiten sind nicht erlaubt, pro Person kann nur eine Arbeit eingericht werden. Die Jury behält sich vor, auch nachträglich, bei nachweislicher Nicht einhaltung der Wettbewerbsregeln, Teilnehmer vom Wettbewerb zu disqualifizieren. KATEGORIE KURZFILM Dokumentation, Reportage, Stop-Motion – Ihre Schüler können sich das Genre und die Technik aussuchen. Einzel- oder Gruppenprojekte sind möglich. Die Filmlänge von maxi- mal zehn Minuten darf nicht überschritten werden; die Datei sollte nicht größer als 500 MB sein. Die Filmidee muss von den Schülern stammen und selbständig umgesetzt wor- den sein. Zum Wettbewerb zugelassen sind Filme nur, wenn die Schüler über alle Rechte am eingereichten Videomaterial verfügen und das Video frei von Rechten Dritter ist. Auf dem Videoportal www.jugendcreativ-video.de finden Ihre Schülerinnen und Schüler hilfreiche Tipps und Unterstützung zur Erstellung ihres Kurzfilms, vom Dreh- buch über die Musik-Recherche bis hin zum Schnitt. Alle Informationen zum Wettbe- werb und weitere Materialien zur Unterstützung beim Einbinden in den Unterricht finden online unter www.jugendcreativ.de/Lehrer. KATEGORIE In den Teilnahmeheften finden Sie für Ihre Schülerinnen und Schüler jeweils eine Quiz- PÄDAGOGISCHES QUIZ aufgabe. Der ausgefüllte und unterschriebene Quizschein ist bei der teilnehmenden Volksbank oder Raiffeisenbank abzugeben oder per Post an diese zu schicken. Unter allen richtigen Einsendungen entscheidet das Los. MITARBEITERKINDER Kinder von Mitarbeitern der Volksbanken und Raiffeisenbanken können außer Konkur- renz teilnehmen. Ihre Beiträge werden gesondert bewertet. Bitte mit dem Zusatz „Mitarbeiterkind“ bis zum 23. März 2021 an folgende Adresse versenden: „jugend creativ“, c/o Agentur Schäfer, Pfarrer-Ludwig-Weg 4, 86919 Utting am Ammersee 15
BEWERTUNGSKRITERIEN DIE JURYS Auf Orts-, Landes-, Bundes- und abschließend auf internationaler Ebene bewerten fach- kundige Jurys die Werke. Jährlich engagiert sich eine sehr große Zahl an Kunstpädagogen, um Tausende Kunstwerke der Kinder und Jugendlichen zu sichten und zu bewerten. Die Mitglieder der Bundesjurys für Bildgestaltung und Kurzfilm finden Sie unter www.jugendcreativ.de/Mitmachen/Die-Jurys BEWERTUNG IN Die Einsendungen in der Kategorie Bildgestaltung werden in Deutschland in folgenden DER KATEGORIE Altersgruppen bewertet: BILDGESTALTUNG ALTERSGRUPPE I: KLASSE 1 UND 2 ALTERSGRUPPE II: KLASSE 3 UND 4 ALTERSGRUPPE III: KLASSE 5 UND 6 ALTERSGRUPPE IV: KLASSE 7 BIS 9 ALTERSGRUPPE V: KLASSE 10 BIS 13 Die Wettbewerbsbeiträge aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis einschließlich 20 Jahre, die nicht mehr zur Schule gehen, werden ihrem Alter entsprechend eingeordnet. Bei ihrer Bewertung in den unterschiedlichen Altersgruppen orientieren sich die Jurys an folgenden Kriterien: Inhalt ¡ Wurde die Aufgabe mittels neuer, eigener Ideen und in origineller und individueller Ge- staltungsweise bearbeitet? Gestaltung ¡ Wie wurde das Thema ins Werk gesetzt? ¡ Sind beispielsweise verschiedene gestalterische und technische Möglichkeiten ausprobiert worden? ¡ Ist das Werk überzeugend durchgearbeitet? ¡ Sind Farbgebung und Komposition stimmig? Originalität ¡ Ermöglicht die Arbeit einen ausgefallenen Blick auf das Thema? ¡ Regt sie zum Nachdenken an? ¡ Kommen im Bild Fantasie und Experimentierfreude zum Ausdruck? ¡ Zeigt das Bild Hintergründigkeit und/oder Witz? Eigenständigkeit ¡ Sind stilbildende Elemente sichtbar? ¡ Ist eine eigene Handschrift zu erkennen? ¡ Kopierte und abgemalte Bilder werden vom Wettbewerb ausgeschlossen! PUBLIKUMSPREIS In der Kategorie Kurzfilm gibt es zusätzlich einen Publikumspreis, über den die Besucher des Videoportals jugendcreativ-video.de abstimmen. Das Online-Voting dafür beginnt nach dem Teilnahmeschluss am 22. Februar 2021 und endet am 25. April 2021. 16
BEWERTUNGSKRITERIEN BEWERTUNG IN Worauf Kinder und Jugendliche achten müssen, hilfreiche Tipps zum Filmdreh und vieles DER KATEGORIE mehr finden Sie auf dem Videoportal www.jugendcreativ-video.de, auf dem die Kinder KURZFILM und Jugendlichen ihren fertigen Film zusammen mit dem Teilnahmeschein hochladen. Das Alter der Kinder und Jugendlichen fließt in die Bewertung der Jurys ein. Die Jury orientiert sich für die Bewertung der Beiträge an folgenden Kriterien: Inhalt ¡ Wie wurde die Aufgabenstellung umgesetzt? ¡ Der Film soll authentisch sein und persönliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zur Grundlage haben. Gestaltung ¡ In welcher Art und Weise wurden die Gestaltungsmittel des Films eingesetzt? ¡ Wie wurde der Plot bearbeitet und welche Auflösung erfuhr er am Schluss des Films? ¡ Haben die Schülerinnen und Schüler die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel genutzt? ¡ Falls Spielhandlungen vorkommen: Überzeugt die schauspielerische Leistung? ¡ Wurde die musikalische Gestaltung eigenständig vorgenommen und sind Licht, Ton und Kamera aufeinander abgestimmt? Originalität ¡ Ist ein kreativer Umgang mit dem Medium Film zu erkennen? ¡ Zeigt der Film Improvisationstalent? Eigenständigkeit ¡ Ist zu erkennen, dass eine eigenständige Gestaltungssprache entwickelt wurde? PRÄMIERUNG & PREISE Auf Orts-, Landes- und Bundesebene werden in den Kategorien Bildgestaltung und Kurz- film jeweils Siegerinnen und Sieger ausgezeichnet. Die erstplatzierten Bundessieger in der Kategorie Bildgestaltung haben darüber hinaus die Chance auf eine internationale Auszeichnung. Ihre Arbeiten messen sich mit den erst- platzierten Bildern aus Finnland, Frankreich, Italien (Südtirol), Luxemburg, Österreich und der Schweiz. Die internationalen Sieger werden auf der internationalen Abschlussveranstal- tung im Sommer 2021 gekürt. Der Hauptgewinn: Die Bundessiegerinnen und -sieger des Wettbewerbs nehmen Anfang August 2021 an der Bundespreisträgerakademie teil – eine exklusive Möglichkeit, kreative Talente unter fachkundiger Anleitung auszubauen oder neu zu entdecken! Der Gewinner des Publikumspreises in der Kategorie Kurzfilm erhält einen Gutschein für Videotechnik im Wert von 300 Euro. Zusätzlich warten noch viele weitere Sonder- und Förderpreise auf die am Wettbewerb Teilnehmenden wie etwa Jahresabonnements des Wettbewerbspartners „Dein SPIEGEL“ oder Filmpakete vom Kooperationspartner dem Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF). Auch bei richtigen Quizlösungen gibt es tolle Preise von den teilnehmenden Volksban- ken und Raiffeisenbanken zu gewinnen. Wer das Quiz löst, kann auf Ortsebene (in Bayern auch auf Landesebene) gewinnen. 17
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA Der Wunsch, neue Welten zu erschaffen Burkhard Wetekam, filmpädagogischer Autor Modelleisenbahner, die Abend für Abend in ihren Hob- entwickeln, muss seine Maße berechnen und es visualisie- bykeller hinabsteigen, und jugendliche GTA-Spieler, die ren und erklären. Etwas, das noch nicht da ist, wird so erst nächtelang vor ihrem leistungsfähigen PC hocken, gehören vorstellbar. Dies ist eine ausgesprochen kreative Leistung, zumeist vollkommen gegensätzlichen kulturellen Milieus die aber eine konkrete Rückbindung an die Realität hat. an. Aber zumindest eine Sache verbindet sie: die Faszina- Denn das, was da entstehen soll, sollte natürlich nicht tion für künstliche Welten, in denen sie spielerisch eintau- gleich einstürzen. Ein Gebäude muss vom Keller bis zum chen, um dort die Rollen von Baumeistern, Kämpfern oder Giebel durchdacht sein, es muss Schutz bieten und ist Managern zu übernehmen. Die Möglichkeit, sich selbst durchzogen von Wegen, Treppen und Öffnungen, jeder temporär in eine solche Welt versetzen zu können, schät- Raum hat seinen Nutzen. zen auch die Leser der Harry-Potter-Romane und die Fans von Minecraft, das zu den beliebtesten Computerspielen Architektur bewegt sich zwischen Vision und Zweck- weltweit gehört. orientierung, zwischen Idee und Material. Es ist das Privileg von Künstlern, Literaten und Filmemachern, diese Balance Für viele Kinder bildet Minecraft den Einstieg in die Welt aufzugeben und sich ganz auf die Seite der Fantasie zu virtueller Spielszenarien. Hier ist Bauen etwas beinahe schlagen: Sie dürfen Gebäude und ganze Welten errichten, Physisches: Es gibt Erde, Holz und verschiedene Erze, aus die nie Realität werden müssen. Sie lassen sich von dieser denen Gebäude und andere Objekte erschaffen werden Realität zwar inspirieren, gehen aber weit darüber hinaus, können. Zumindest im „Kreativmodus“ sind Minecraft-Spie- so wie etwa Paul Scheerbart (1863–1915), der als Autor ler noch Weltenbauer im ursprünglichen Sinn: Ziel ist das fantastischer Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts Konstruieren von Häusern, Schlössern oder Schiffen mit von einer weltumspannenden, farbigen Glasarchitektur verschiedenen Ebenen, Durchgängen und Treppen. Die träumte, die den Planeten in eine bunte Wunderwelt Begeisterung für das Entwickeln solcher Konstrukte scheint verwandelt. Scheerbarts Texte wirken zwar skurril und etwas ausgesprochen Menschliches zu sein. Und wenn die seine Beschreibungen extravagant – dennoch hatten seine selbst erschaffene Welt mit einem „Ich“ und zahlreichen Schriften einen erheblichen Einfluss auf die Architektur des anderen Figuren bevölkert ist, dann können Kinder und frühen 20. Jahrhunderts, beispielsweise auf den Berliner Jugendliche ihre Welt pflegen, verteidigen und umgestal- Architekten Bruno Taut. ten. Sie messen ihre Kräfte und üben kooperatives Verhal- ten, sie lassen unerfüllbare Wünsche Wirklichkeit werden Auf der anderen Seite kann der Ausblick in fantasti- und kompensieren Defizite, die sie im echten Leben sche Welten auch immer zu einem Blick in den Abgrund vielleicht ausbremsen. In diesem Sinne trifft das Thema des werden. Dystopische, albtraumhafte Szenarien wie in den 51. Internationalen Wettbewerbs „jugend creativ“ ein tief Zeichnungen und Texten von Scheerbarts Zeitgenosse verwurzeltes Bedürfnis. Kinder und Jugendliche treten als Alfred Kubin (1877–1959) können daran erinnern, was Erschaffer eigener Lebensräume auf. unter der dünnen Schicht der Zivilisation verborgen liegt. Kinder und Jugendliche von heute werden zumeist früh ARCHITEKTUR ZWISCHEN VISION UND mit medialen Schreckensbildern konfrontiert – viele davon ZWECKMÄSSIGKEIT sind keine reinen Fantasien, sondern bilden die ganz realen Bauen, egal ob mit echten oder virtuellen Steinen, hat Bedrohungen ab, mit denen die Welt heute konfrontiert immer etwas mit Denken zu tun: Bevor ein Gebäude ent- ist: Umweltzerstörung, Klimawandel, Krieg, Vertreibung steht, muss jemand eine Vorstellung von diesem Gebäude und Ausbeutung. 18
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA In Melbourne fand 1880 eine Weltausstellung statt. Anders, als Paul Scheerbart es schildert, nämlich nicht in beweglichen Türmen, sondern in einem Gebäude, das in einem traditionellen viktorianischen Stil errichtet worden war. PAUL SCHEERBARTS FANTASTISCHE ARCHITEKTUREN Fantastische Welten wie im „Herr-der-Ringe“-Epos faszinieren viele Jugendliche. Aus der Verknüpfung wunderlicher Figuren mit kolossaler Architektur entsteht in Paul Scheer- barts Geschichten eine ganz eigene Welt, etwa in FANTASIEWELTEN BEFRAGEN dem Roman „Münchhausen und Clarissa“ (1906), Das Wettbewerbsthema „Bau dir deine Welt!“ will diese in dem von der Weltausstellung in Melbourne Ängste nicht ausblenden, aber es versucht, einen positiven erzählt wird: Grundton zu setzen: Wie wünschst du dir die Welt? Wie „Dreißig Riesentürme umgeben da in drei Kreisen soll sie gestaltet werden, damit Menschen sich entfalten einen mittleren Kolossalturm, der hundertfünfzig und glücklich leben können? In den Arbeiten der Schülerin- Stockwerke besitzt, während die anderen Türme nen und Schüler wird es immer wieder um die Spannung nur hundertzwanzig, achtzig und vierzig Stock- zwischen Realität und Vision gehen, zwischen Gefähr- werke haben – entsprechend den drei Kreisen, dung und der ungetrübten Lebensfreude paradiesartiger von denen der äußerste der niedrigste ist. Nun Szenarien. denken Sie sich diese sämtlichen Stockwerke Kinder und Jugendliche haben das Privileg, von Welten durch lange Brücken miteinander verbunden. Und träumen zu dürfen, die niemals Realität werden können dann müssen Sie sich im Innern dieser Stockwer- und müssen. Es gehört zwar zu ihren Entwicklungsaufga- ke Salons denken, die wie Fahrstühle auf und ab ben, sich einen Platz im realen gesellschaftlichen Leben zu und auch über die Brücken fahren. Dazu dreht suchen, aber sie sind auch diejenigen, die unsere Welt neu sich jeder Turm ständig um sich selbst. Und in denken dürfen, die Veränderungen von den Erwachsenen dieser Drehscheibenarchitektur können Sie nun in einfordern und diese Veränderungen im Erwachsenen- einem einzigen Zimmer überall herumfahren. Das alter durchsetzen müssen. Auf dem Weg dahin ist Fantasie nennt sich natürlich bewegliche Architektur. Und nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern eine Kraft, die wenn Sie bei dieser immerhin langsam wirkenden für gesellschaftliche Veränderung schlicht und einfach Fahrt zum Fenster hinausblicken, während Sie auf notwendig ist. Wer an die zivilisatorischen Risiken des 21. einem bequemen Sessel sitzen oder auf einem Jahrhunderts denkt, muss zugeben, dass die Herausforde- Divan liegen, so sehen Sie draußen immerfort rungen gewaltig sind. eine sich langsam verschiebende Architektur wie langsam sich bewegende Kaleidoskope.“ Der Wettbewerb „jugend creativ“ kann und darf den Kindern und Jugendlichen viele Freiheiten geben: 19
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA von Utopie bis Dystopie, von realitätsnaher Konstruktion bis zu kreativer Spinnerei, von Hightech-Projektionen bis hin zu scheinbar rückwärtsgewandter Fantasy-Idylle. Wer sich auf den Weg macht, einen kleinen Ausschnitt aus einer anderen Welt darzustellen, regt damit auch andere zu Fragen an – Fragen, die auch in einer Lerngruppe ge- stellt werden können: ¡ Wie bist du auf die Idee für deine Arbeit gekommen? ¡ Nach welchen Gesetzen funktioniert deine Welt? ¡ Warum willst du in ihr leben? ¡ Wie gestaltet sich das Zusammensein mit anderen? ¡ Gib es einen Weg aus der heutigen Welt in deine Utopie? Beiträge zum Jugendwettbewerb lassen sich auf vielfälti- ge Weise mit Kompetenzanforderungen des Unterrichts verknüpfen. Das gilt nicht nur für die medienbezogenen Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler bei der Gestal- tung von Kurzfilmen einbringen können. Auch fächerbe- zogene Kompetenzen können hier erweitert und vertieft werden: ¡ Das Wettbewerbsthema „Bau dir deine Welt!“ lädt zur Die beiden legendären Roboter C-3PO und R2-D2 aus Darstellung von erdachten und reellen Räumen ein. dem STAR-WARS-Epos prägten eine ganze Generation Sich in Räumen zu orientieren und sie nachvollziehbar von Science-Fiction-Zuschauern. darzustellen, ist zugleich auch eine zentrale Lernaufga- be in der Grundschule und der Sekundarstufe I. tion-Visionen von METROPOLIS bis zum STAR-WARS- ¡ Die Gestaltungsaufgabe fordert dazu heraus, über Epos, seien es monumentale Katastrophenfilme wie zukünftige Lebensweisen in Städten und auf dem Land POMPEJI und THE DAY AFTER TOMORROW oder die Fan- nachzudenken. Damit sensibilisiert sie für die Wahr- tasy-Abenteuer von Gandalf und Frodo in der HERR-DER- nehmung gegenwärtiger Lebensformen und Fragen RINGE-Trilogie – die Aufzählung könnte nahezu unendlich des Zusammenlebens in der eigenen Umgebung und fortgesetzt werden. in anderen Teilen der Erde. Die Gestaltung kann dazu Für die Wettbewerbsbeiträge von Kindern und Jugend- dienen, Lernerfahrungen aus gesellschaftswissenschaft- lichen stellt sich da allerdings schnell die Frage nach der lichen Unterrichtsfächern wie Erdkunde, Politik oder Realisierbarkeit. Es ist eben zweierlei, gedanklich eine Geschichte zu bündeln und zu reflektieren. großartige Zukunftsvision zu entwickeln und sie im For- ¡ Die Aufgabenstellungen sind vor allem auf erklärende mat eines Kurzfilms zu veranschaulichen – ohne Filmstu- Formate ausgerichtet. Kurzfilme haben oft auch eine dio und aufwendige Spezialeffekte. Die folgenden erzählende Komponente. Viele Wettbewerbsbeiträge Arbeitsanregungen widmen sich deshalb immer wieder werden sich im Spannungsfeld zwischen Erklären und der Frage nach dem Machbaren. Ein guter Weg sind Erzählen bewegen – die Aufgabenstellung fordert Stopp-Motion-Filme: Spielzeugfiguren und ihr Zubehör dazu auf, diese Modi bewusst einzusetzen und führt dienen als vorgefertigte Modellwelt, die mit wenig tech- damit in einen zentralen Lernbereich des Deutschunter- nischem Aufwand wirkungsvoll in Szene gesetzt werden richts. kann (vgl. Unterrichtsidee 8). Eine andere Möglichkeit be- steht darin, großformatige Bilder abzufilmen (vgl. Unter- richtsidee 7). Und selbstverständlich lassen sich auch aus WAS IST MACHBAR? ganz realen Gebäuden wie der Schule und einer originel- Kaum eine andere Kunstform ist so prädestiniert dafür, len Geschichte eigene, auch skurrile Szenarien erschaffen ganze Universen neu zu erschaffen, wie der Film. In der (vgl. die Unterrichtsideen 4 und 5). Gut realisierbar sind Verbindung aus Szenenbild, Licht, Ton und Schauspiel zudem dokumentarische Formate, die Bauwerke befra- können Zuschauer mit allen Sinnen in künstliche Welten gen und ihren Kontext ausleuchten (vgl. die Unterrichts- hineingezogen werden. Seien es die großen Science-Fic- ideen 3 und 9). 20
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA Kein Gespensterfilm ohne Schloss: Szenenbild aus HUI BUH, DAS SCHLOSSGESPENST (2006). Norman Bates aus Alfred Hitchcocks Film PSYCHO (1960) vor der alten Villa, in der er die Geheimnisse seiner gespaltenen Persönlichkeit verbirgt. MENSCH UND BAUWERK IN BEZIEHUNG SETZEN Vergegenwärtigt man sich verschiedene Filmgenres, so erklären und vermitteln, treten zu Räumen in Beziehung wird man feststellen, dass neben den charakteristischen und lassen sie so erst interessant werden. Das gilt sowohl Handlungsmustern auch immer wieder typische Bauwer- für dokumentarische Filme wie ein Architektenportrait ke und Szenenbilder eine Rolle spielen: Dass ein Gespens- oder eine Reportage aus einem besonderen Wohnquar- terfilm nicht ohne Spukschloss auskommt, leuchtet sofort tier, aber auch für erzählende Kurzfilme, in denen fiktive ein. Finanz- und Wirtschaftsthriller nutzen gerne die Figuren ihre ganz eigenen Geschichten in und mit einem verspiegelten Fassaden von Banktürmen als Metapher für Bauwerk erleben. die Undurchschaubarkeit von Geldströmen und Intrigen, im Western ist der Saloon ein Tummelplatz, auf dem lärmendes Vergnügen in melancholische Liebesdramen oder Schießereien umschlägt. Und der Psychothriller Burkhard Wetekam arbeitet bedient sich gerne alter, verwinkelter Häuser, die das ver- nach einer Ausbildung zum worrene Seelenleben ihrer Figuren widerspiegeln. Deutsch- und Musiklehrer Figuren und Räume wachsen hier für die Zuschauer zu als freier Journalist, Redakteur stimmigen Szenarien zusammen. Auch für die Kinder und und Autor in Hannover. Seit Jugendlichen kann es sehr anregend sein, wenn sie ihr 2009 entwickelt er film- Augenmerk nicht nur auf die äußere Hülle von Bauwer- pädagogische Unterrichts- ken, Landschaften oder selbstgeschaffenen Welten rich- materialien, unter anderem für die Deutsche ten, sondern sich fragen, in welchem Verhältnis Mensch Filmakademie, Vision Kino und die Bundeszentrale und Umgebung stehen. Menschen können zu Identifika- für politische Bildung. tionsfiguren werden, sie bewegen sich durch Bauwerke, 21
UNTERRICHTSIDEEN Kreative Unterrichtsideen zum Thema „Bau dir deine Welt!“ Entwerfen, Gestalten, Konstruieren: Das Thema „Bau dir MEHR MATERIALIEN FINDEN SIE UNTER: deine Welt!“ lässt viel Raum für kreative Ideen in Ihrem www.jugendcreativ.de/Lehrer Unterricht. Schülerinnen und Schüler sind in der neuen Wettbewerbsrunde 2020/2021 dazu aufgerufen, sich kreativ mit berühmten Gebäuden, der Erschaffung eigener Bauvisionen und Zukunftschancen der Architektur zu ALTERSEMPFEHLUNGEN beschäftigen. Klassen: 1 bis 4 ANREGUNGEN FÜR IHREN UNTERRICHT In den folgenden Arbeitsanregungen werden alle Phasen Klassen: 5 bis 8 der Filmproduktion berücksichtigt: Planung und Konzep- tion, Drehbucherstellung und Filmdreh sowie Nachbe- Klassen: 9 bis 13 arbeitung. Einige Bausteine werden für alle Altersgruppen empfohlen, wobei die jüngeren Schüler verstärkt auf die Hilfestellung durch die Lehrkräfte angewiesen sein wer- den. Andere Bausteine sind auf eine oder zwei Altersgrup- pen zugeschnitten. 22
UNTERRICHTSIDEEN 1) Vom Traumort zur Geschichte Das Gemälde „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ stammt von Caspar David Friedrich und ist um 1818 entstanden. Foto: bpk / Hambur- ger Kunsthalle / Elke Walford Burg Kriebstein in Sachsen wurde bereits vor mehr als 600 Jahren gegründet. Die Zeichnung von Adolf Neumann stammt von 1877. Szene aus dem Film TOM SAWYER (2011). KLASSEN: 1 bis 4 KLASSEN: 5 bis 8 Wo ist dein Traumort? Ist es eine alte Burg oder eine ferne ¡ Wenn dich von den Bildern keines anspricht, kannst du Zauberwelt in den Wolken? Willst du Abenteuer auf dem auch selbst eines malen oder im Internet nach Bildern Fluss erleben, in einer magischen Stadt oder auf einer Farm suchen. Achtung: Wenn du Bilder aus dem Internet in mit vielen Tieren? deinen Kurzfilm einfügen willst, musst du darauf achten, Wenn du von einem solchen Ort etwas erzählen willst, dass du sie verwenden darfst („lizenzfreie“ Bilder). Du dann beschreibst du am besten, was du dort erlebst – eine findest solche Bilder zum Beispiel auf www.wikipedia.de Geschichte. Eine Geschichte macht den Ort für andere oder bei www.pixabay.de. lebendig. ¡ Deine Geschichte und das Bild kannst du zu einem Kurzfilm zusammenfügen. Wie das geht, erfährst du in GESTALTUNGSANREGUNGEN Unterrichtsidee 7) Bilder in Bewegung bringen. ¡ Woran denkst du, wenn du die Bilder oben siehst? Zu welchem spannenden oder magischen Ort würdest du gerne reisen? Tausche dich darüber mit Freunden oder Mitschülern aus. ¡ Denk dir eine Situation aus: Wie gelangst du an den Ort, den du ausgewählt hast? Gibt es Gefahren, die du über- winden musst? Triffst du dort interessante Menschen oder andere Wesen? Wie verläuft ein Tag an diesem Ort? 23
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