BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN ZUM WETTBEWERB - MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE WETTBEWERBSKATEGORIE "KURZFILM" - jugend creativ

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BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN ZUM WETTBEWERB - MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE WETTBEWERBSKATEGORIE "KURZFILM" - jugend creativ
BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN
  ZUM WETTBEWERB
  MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND
  UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE
  WETTBEWERBSKATEGORIE „KURZFILM“

  BAU                                      FILME
                                                +
                                                   N

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  DIR
                                          G E W I

  DEINE
  WELT!

In Zusammenarbeit mit:
                                    WETTBEWERBSSTART
                                       1. OKTOBER 2020
BEGLEITHEFT FÜR PÄDAGOGEN ZUM WETTBEWERB - MIT UNTERRICHTSIDEEN RUND UM DIE FILMPRODUKTION FÜR DIE WETTBEWERBSKATEGORIE "KURZFILM" - jugend creativ
www.jugendcreativ.de

Inhalt                                                                    www.jugendcreativ-blog.de

                                                                          www.jugendcreativ-video.de
Einführung
 4   Veranstalter des Wettbewerbs: Grußwort Präsidentin Marija Kolak,     instagram.com/jugendcreativ
     Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
                                                                          facebook.com/jugendcreativ
 5   Schirmherrin: Rosa Loy

 6   Prominente Unterstützer: Jürgen Mayer H., Thomas Grube, Hanna
                                                                          #jugendcreativ
     Binke, Nick Julius Schuck, Valentina Leone, Arsseni Bultmann
                                                                          #jcbaudirdeinewelt
 9   Partner: Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJV), „Dein SPIEGEL“,
     Friedrich Verlag

Informationen zum Wettbewerb
12   So funktioniert der Wettbewerb

14   Aufgabenstellungen, Termine

15   Teilnahmebedingungen

16   Bewertungskriterien, Jury, Gewinne

Gestaltungsanregungen für den Unterricht
18   Einführung in das Thema: „Der Wunsch, neue Welten zu erschaffen“

22   Unterrichtsideen für die Klassen 1 bis 13

35   Weiterführende Literatur zum Thema Kurzfilm

„Bausteine“ des Wettbewerbs
36   Bundespreisträgerakademie

39   Internationale Preisverleihung

40   Kategorie Kurzfilm: Videoportal

41   Kategorie Bildgestaltung: Pädagogenmagazin

42   Impressum

43   Wettbewerbsportale und Online-Materialien
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51. INTERNATIONALER JUGENDWETTBEWERB

BAU                   „Architektur“ ist ein Thema, mit dem
                      sich Ihre Schülerinnen und Schüler

DIR
                      künstlerisch sehr vielseitig auseinander-
                      setzen können. Es gibt Gebäude, die an
                      Tier- oder Pflanzenwelten erinnern und
                      umweltfreundlich konzipiert sind. Ande-
                      re sind sehr technologisch gebaut und

DEINE
                      wollen die Städte/Stätten der Zukunft
                      komplett vernetzen.

                      Architektur erzählt Geschichten. Sie
                      erzählt unsere Geschichte, die Geschichte
                      der Menschheit. Sie spiegelt Kulturen,

WELT!
                      Denkweisen, Revolutionen, Visionen,
                      Träume.

                      Es gibt unendliche Möglichkeiten, sich
                      dem Thema zu nähern und sich kreativ ​
                      damit zu beschäftigen. Wir können ​​​
                      eigene Traum- oder Fantasiehäuser ​
                      entwerfen. Wir können berühmten Ge-
                      bäuden nachspüren – den Twin Towers,
                      den Pyramiden, dem Schiefen Turm von
                      Pisa ... Wir können in die Zukunft schau-
                      en und überlegen, was Häuser und
                      Städte in Zukunft vermögen werden.
                      Wir können uns philosophische Fragen
                      stellen: Wie beeinflusst Architektur unser
                      Leben? Unser Wohnen, unser Lernen,
                      unser Arbeiten? Wie werden wir auf an-
                      deren Planeten oder im Weltraum leben?
                      Was können wir von virtuellen Räumen
                      in Videospielen lernen? Kann Architektur
                      unser Leben besser machen?
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VERANSTALTER DES WETTBEWERBS

Zum 51. Internationalen Jugendwettbewerb
„Bau dir deine Welt!“

Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,
liebe Mitwirkende am Jugendwettbewerb,

mit Blick auf die vergangene Wettbewerbsrunde, die unter dem Motto „Glück ist …“ die
Jubiläumsrunde zum 50-jährigen Bestehen von „jugend creativ“ war, können wir uns sehr
glücklich schätzen, dass der Wettbewerb dank des großen Einsatzes aller Beteiligten zu Ende
geführt werden konnte. Wer hätte denn damit gerechnet, dass uns eine solche Krise, wie die
durch den Coronavirus, im Wettbewerb einen Strich durch die Rechnung macht. Gemeinsam
haben wir es geschafft und Wege gefunden, dass Ihre Schülerinnen und Schüler die wohl-
verdienten Preise und Auszeichnungen zu ihren Wettbewerbseinreichungen bekommen
haben oder noch bekommen werden. Für Sie und Ihre Schüler waren die Schulschließungen
sicherlich eine herausfordernde Situation – wie auch für die gesamte Gesellschaft. Menschen
in Deutschland und anderen Orten auf der Welt arbeiteten und arbeiten gemeinsam hart
daran, diese schwierige Krise gemeinsam zu bewältigen. Hierbei wichtige Schritte gegangen
zu sein, ist ein Glück, über das wir uns gemeinsam freuen dürfen. Schauen wir nun aber nach
vorne und freuen uns auf eine neue, die 51. Wettbewerbsrunde. Unter dem Motto „Bau dir
deine Welt!“ fordern wir ab Oktober 2020 bis Februar 2021 Ihre Schülerinnen und Schüler
zur kreativen Ausarbeitung dieses Wettbewerbsthemas auf. Gerade in den letzten Monaten
ist uns nochmals bewusster geworden, was es bedeutet, ein Dach über dem Kopf zu haben,
und wie es sich anfühlt, Schutz, Geborgenheit und Sicherheit im eigenen Nest zu finden.
„Bau dir deine Welt!“ geht aber über die eigenen vier Wände hinaus und eröffnet eine große
Dimension, die es erlaubt, auch von anderen Welten, weg vom realen Leben, träumen zu
dürfen. In der kreativen Umsetzung dieses Themas werden sich Ihre Schülerinnen und Schüler
zwischen Realität und Vision bewegen: zwischen Traum und Wirklichkeit, im Spagat zwischen
dem Absurden und dem konkreten Abbild des eigenen Mikrokosmos. Wir freuen uns schon
sehr auf die Ergebnisse auf Papier oder in digitaler Form als Kurzfilm. Neben der Künstlerin
Rosa Loy als engagierte Schirmherrin haben wir weitere wunderbare Menschen gefunden,
die den Wettbewerb mit ihrer Expertise unterstützen. Ihre Portraits finden Sie in diesem
Magazin. Wir danken zudem unseren Kooperationspartnern, dem Nachrichten-Magazin für
Kinder „Dein SPIEGEL“ und der Jungen Filmszene im Bundesverband Jugend und Film sowie
– neu mit dabei – einem Spezialisten für pädagogische Fachzeitschriften, dem Friedrich
Verlag, für ihr Engagement rund um „jugend creativ“. Rund 90 Prozent aller Einsendungen
kommen aus Schulen. Unzählige Kolleginnen und Kollegen engagieren sich Jahr für Jahr ge-
meinsam mit Ihnen im Wettbewerb, der von den Kultusministerien als pädagogisch wertvolle,
nichtwerbliche Initiative bewertet wurde. Dank Ihres Engagements ist dieser Wettbewerb
mittlerweile der weltweit größte Kreativwettbewerb für Schülerinnen und Schüler seiner Art.

Ich danke allen Beteiligten für ihre Unterstützung und wünsche Ihnen viel Freude mit diesem
Wettbewerbsthema, das sicherlich viele Anknüpfungspunkte für Ihren Unterricht bietet.

Ihre Marija Kolak
Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)

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SCHIRMHERRIN DES WETTBEWERBS

Grußwort von Schirmherrin Rosa Loy

„Wenn wir anfangen, unsere eigene Welt um uns herum zu entfalten, fragen
wir, wohin unser Lebensweg uns wohl führen mag. Wir beginnen schon früh
damit, ihm nachzuspüren und seinen Sinn zu ergründen. Seit Zigtausenden
von Jahren zeichnen und malen Menschen ihr Heim, ihre Tiere und ihre
Umgebung. So geschieht es noch heute; Kinder finden zeichnerische und
formale Entsprechungen ihrer Weltwahrnehmung und treiben diese mit hin-
gebungsvollem Ernst voran. Wie großartig habe ich mich gefühlt beim Bau
meiner ersten Bude, hinten in der Gartenecke versteckt; hinter Radieschen-
reihen und wildem Brombeergestrüpp. Leider hatte sie kein richtiges Dach.
Bis heute liebe ich es, in meinem Garten und auf meinen Bildern Räume zu
entwickeln, in denen ich mich wohl fühle.

Wenn ich ein Bild beginne, ist oft eine Eingebung mein Ausgangspunkt.
Dieser versuche ich bildhaft soweit zu entsprechen, wie es meiner inneren
Verfassung und meinem handwerklichen Potential möglich ist, um ihr auf der
Leinwand Geltung zu verschaffen. Wie in einem Garten, der von pflegender
Hand gehegt wird, wächst und gedeiht das Bild wie ein kultiviertes Beet.
Nicht immer gelingt es sofort; manchmal will etwas nicht so recht keimen,
oder es entwickelt sich gar ein Wildwuchs. Auch die Leinwand ist mitunter
widerspenstig, so dass wir ein wenig miteinander kämpfen müssen. Indem
ich ganz bei mir selbst und bei meinem Bild bleibe, mit meinen Gedanken wie
zu einem lieben, bedürftigen Freund hinwandere, umso eher kommen wir
miteinander auf einen grünen Zweig. Am Ende hat mich das neue Bild etwas
gelehrt.

‚jugend creativ‘ hält Kinder dazu an, sich in ein Thema intensiv und ausdau-
ernd zu vertiefen und am Ende das Glück zu erleben, etwas Schönes
geschaffen zu haben. Die Kinder und Jugendlichen haben es in der Hand,
ihren wunderbaren, sehr unterschiedlichen Visionen ihrer eigenen Welt freien
Lauf zu lassen und diese Gedanken in Bildern und Filmen festzuhalten. Ich
wünsche den Pädagogen Großmut und Geduld beim Hüten dieser zarten
Pflanzen. Ich freue mich schon sehr auf die unterschiedlichsten Welten, die
uns dieser Wettbewerb schenken wird.“

Rosa Loy ist Malerin und Graphikerin – sie wird der „Neuen Leipziger Schule“
zugeordnet.

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PROMINENTE UNTERSTÜTZER DES WETTBEWERBS

Jede Wettbewerbsrunde wird von neuen bedeutenden
Persönlichkeiten, Prominenten und Experten unterstützt.

Jürgen Mayer H.
„Ich habe mich immer nicht nur für Architektur, sondern für Raum, Skulptur, Kunst und
Musik interessiert. Das Verzahnen von Disziplinen und das Verwischen von Grenzen
haben auch die Faszination für einen meiner meist bewunderten Architekten, Frederick
Kiesler (1890–1965), und sein ‚Endless House‘ ausgemacht. Ich denke, dass das ‚Bauen der
eigenen Welt‘, das Entstehen lassen von Architektur viel Neugierde, Risikobereitschaft
und Geduld erfordert, denn ich verstehe Architektur nicht als das Schaffen eines Produk-
tes, sondern als das Erreichen eines Entdeckungspunktes. Ich freue mich über jede Teil-
nehmerin und jeden Teilnehmer an diesem Projekt, denn für mich ist Architektur mehr als
nur Bauen, es ist eine räumliche Sprache, die den Moment einer Gesellschaft in all ihren
Facetten widerspiegelt. So sind die Beiträge für mich die Sensoren einer Generation. Ich
bin neugierig!“

Jürgen Mayer H. ist ein deutscher Architekt und Künstler – und Gründer des Architektur-
büros J. MAYER H. und Partner, Architekten mbB, Berlin.

Thomas Grube
„Die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Bauherrinnen und Bauherren der
Welt von morgen und brauchen dafür eine Menge Kreativität. Filme machen ist Welten
erschaffen. Ein kreativer Prozess, der dem Bau von Gebäuden sehr ähnlich ist. Am Anfang
eine Absicht, ein Gefühl, ein Fragment, eine Faszination, die inspiriert, stimuliert weiter-
zudenken und zu fühlen. Eine Architektur entwickelt sich, ein Plan, Säulen, Figuren,
roter Faden, Aufbau, Dramaturgie, die Geschichte. Außerdem: die Ästhetik, Gestaltung,
Stimmung und Ausstrahlung. Dutzende Gewerke kommen zusammen, diverse Persönlich-
keiten mit individuellen Talenten, für das gemeinsame Ziel. Das ist die Magie – aus Ideen,
Gefühlen und Gedanken wird Materie, die Menschen inspiriert, Perspektivenwechsel und
neue Erfahrungen ermöglicht, anregt und das Leben bereichert.“

Thomas Grube ist ein deutscher Regisseur und Filmproduzent.

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Zum Thema „Bau dir deine Welt!“ motivieren diese
Persönlichkeiten mit individuellen Impulsen.

Hanna Binke
„Mein Traumhaus hat hohe Wände und riesige Fenster, die nach Süden gerichtet sind,
damit die Sonne immer einfallen kann – ähnlich wie in ‚Was das Herz begehrt‘. Manchmal
gucke ich diesen Film nur wegen des wunderschönen Hauses, in dem die Hauptdarstelle-
rin wohnt. Ein großes Haus am Meer. Das Haus ist hell eingerichtet und lichtdurchflutet.
Am meisten gefällt mir der Erker, in dem die Frau ihre Drehbücher schreibt. Es sieht dort
so aus, als könne sie nur so gut schreiben, weil sie in diesem Haus mit diesem tollen Erker
ist. Mich fasziniert es schon immer, wieviel Auswirkung die Räumlichkeit auf eine Person
und ihre Gefühle hat. Es kann beklemmend sein, in einem zu dunklen oder gar engen
Raum zu sein. Oder inspirierend in einem hellen großen Raum. Architektur ist mehr als
die Gestaltung von Bauwerken. Architektur gestaltet Platz für Gefühle und Kreativität.
Ich bin gespannt auf die Bilder und Filme zum Thema ‚Bau dir deine Welt!‘.“

Schauspielerin Hanna Binke ist unter anderem bekannt als Mika in den Kinofilmen der
„Ostwind“-Reihe.

Nick Julius Schuck
„Auf der Welt gibt es viele schöne Orte. Es ist fast unmöglich, jedes Land zu bereisen.
Filme werden auf der ganzen Welt produziert. Gedreht an echten Schauplätzen oder im
Studio. Manchmal gibt es auch Filme, für die fiktive Städte gebaut werden. Als Schau-
spieler habe ich Glück, in diversen Städten und Ländern arbeiten zu dürfen. Ich liebe es
zu reisen und bin gerne unterwegs. Manchmal vermisse ich mein Zuhause, meine Familie
und meine Freunde. Daher weiß ich, dass es in meiner Welt nicht darum geht, welche
Gebäude und Orte ich erschaffen würde, sondern darum, dass mir am wichtigsten ist,
‚meine Welt‘ mit den Menschen zu betreten, die mir am Herzen liegen. Was bedeutet es,
sich seine eigene Welt zu bauen? Ich bin gespannt und wünsche den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern viel Spaß und Erfolg!“

Schauspieler Nick Julius Schuck ist unter anderem bekannt als Hugo aus der TV-Serie und
dem gleichnamigen Kinofilm „Club der roten Bänder“.

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Valentina Leone
„Zu ‚Bau dir deine Welt!‘ fällt mir Pippi Langstrumpf ein. ‚Ich mach mir die Welt, widde
widde wie sie mir gefällt.‘ Pippi ist mutig, hat kreative Ideen in kniffligen Situationen,
gestaltet die Villa Kunterbunt ausgefallen und zieht sich anders an. Figuren wie Pippi aus
Büchern oder Filmen zeigen, dass es wenig braucht, um glücklich zu sein. Mit meiner Klei-
dung experimentiere ich auch sehr gern und habe viel Spaß daran, Neues auszuprobie-
ren. Beim Improtheater erfinde ich auf Zuruf meiner Mitspieler Charaktere und Geschich-
ten – das ist oft sehr lustig. Mein Traumhaus ist in Italien und hat eine große Terrasse und
einen tollen Blick auf das Meer und die Felsen. In der Küche stehen ein Pizzaofen und
ein langer Tisch für meine große Familie mit 29 Personen :-) . Und jetzt sind Ihre Schüler
dran, macht mit und baut eure Welt, wie sie EUCH gefällt! Ich wünsche allen viel Spaß und
natürlich Glück beim 51. Internationalen Jugendwettbewerb ‚jugend creativ‘.“

Nachwuchsschauspielerin Valentina Leone ist unter anderem bekannt aus den Kinofilmen
„Liliane Susewind – Ein tierisches Abenteuer“ und „Die drei !!!“.

Arsseni Bultmann
„Bei Filmen spielt die Gestaltung der Kulissen eine ganz entscheidende Rolle. Was wäre
‚Der Herr der Ringe‘ für ein Film ohne seine wundervollen Kulissen? Wie bei den Filmku-
lissen so auch bei der Architektur ist das Zusammenspiel von Ästhetik, Umweltfreund-
lichkeit, Energie, aber auch Funktionalität und Statik wichtig. Ein schwarzer Bauklotz
kann sehr ästhetisch sein, wirkt aber vielleicht bedrückend auf Menschen. Ich wünsche,
dass Architektinnen und Architekten all diese Merkmale in ihre Werke einfließen lassen,
dass sie darauf achten, ob ihre Werke positive Energie ausstrahlen, aber auch ob der Bau
nicht zu sehr die Umwelt belastet. Ich wünsche Ihren Schülern bei dem Wettbewerb gute
kreative Ideen und viel Erfolg. Euer Arsseni“

Nachwuchsschauspieler Arsseni Bultmann ist unter anderem bekannt aus den Kinofilmen
„Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ und „Die Wolf-Gäng“.

#jcbaudirdeinewelt

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            Philipp Aubel Projektleiter Junge Filmszene im
            Bundesverband Jugend und Film e. V.
            „Architektur und Film – kann das überhaupt zusammenpassen? Kennt man nicht eher ge-
            zeichnete Entwürfe und Pläne von Häusern und Gebäuden? Oder Malereien von histori-
            schen Stadtansichten? Oder der berühmte Maler Michelangelo Buonarroti, der nicht nur
            die Fresken für die Sixtinische Kapelle malte, sondern auch für den Entwurf und Bau des
            Westteils des Petersdoms verantwortlich war? Weitere Verknüpfungspunkte findet man
            bei den Kunst- und Architekturentwicklungen im Rahmen der ‚Bauhaus-Bewegung‘.

            Bei genauerer Betrachtung sieht man die enge Verknüpfung von Architektur und Film.
            Dies betrifft nicht nur Dokumentationen über die bauliche Entwicklung von Städten oder
            Portraits von berühmten Architektinnen und Architekten, sondern auch die Architektur
            im Film an sich. Schon früh war in der Filmgeschichte die Architektur von Kulissen ein
            wichtiger Bestandteil des filmischen Erzählens. Fritz Lang ließ für seinen bedeutenden
            Film ‚Metropolis‘ von 1926 mindestens 500 Modelle seiner utopischen Hochhausstadt
            bauen. Dieser Film beeindruckt noch heute mit der Inszenierung der Architektur.

            Fast 100 Jahre nach der Entstehung dieses Films bin ich gespannt, wie junge Menschen
            Architektur in ihren Filmen inszenieren oder mit welchen architektonischen Themen sie
            sich beschäftigen. Es gibt etliche Filmideen: Dokumentationen über berühmte Gebäude,
            Portraits über das eigene Haus oder die eigene Stadt, oder Filme, die sich mit Fragen
            beschäftigen, welche Auswirkungen mangelnder Wohnraum auf die Menschen hat oder
            wie nachhaltig wir in Zukunft bauen wollen.

            Der Film ist ein wichtiges Medium, um sich künstlerisch auszudrücken. Neben Malen,
            Zeichnen und den Mixed-Media-Arbeiten ist die Herstellung eines Kurzfilms für Kinder
            und Jugendliche ein beliebtes Format für den Jugendwettbewerb. Die Junge Filmszene
            fördert junge Menschen, die sich mit dem Filmen beschäftigen, und findet im Jugend-
            wettbewerb den idealen Partner, Jugendliche und Kinder für die aktive Filmarbeit zu
            begeistern. Die Junge Filmszene und ich freuen sich auf viele spannende Einreichungen
            auf dem Videoportal zum Thema ‚Bau dir deine Welt!‘.“

            Der Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF) stellt umfassende Informationen über
            die Aktivitäten und Angebote der deutschen Filmkulturszene zur Verfügung und küm-
            mert sich um Fortbildungsangebote. In der Zusammenarbeit mit „jugend creativ“ gibt
            er Tipps zum Filmemachen, stiftet Themenfilme in der Sonderpreisvergabe und stellt ein
            Mitglied in der Bundesjury in der Kategorie Kurzfilm.

Auf www.jugendcreativ.de finden Sie unter dem Menüpunkt
„Lehrer“ außerdem ein Dokument mit Filmtipps der Jungen
Filmszene. www.jugendcreativ.de/Lehrer

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        Bettina Stiebel Redaktionsleitung „Dein SPIEGEL“
        „Ob zu Hause, in der Schule, beim Sport, auf dem Spielplatz, im Kino oder im Park –
        Architektur umgibt uns überall. Oft nehmen wir sie gar nicht oder als selbstverständlich
        wahr. Tatsächlich liegt jedem Bauwerk – und sei es noch so klein – ein kreatives Konzept
        zugrunde. Der Architekt oder die Architektin fragt sich vor dem ersten Entwurf: Was soll
        wo und für wen gebaut werden und wozu soll das Gebäude später dienen? Eine neue
        Schule braucht zum Beispiel nicht nur Klassenräume, Toiletten, einen Pausenhof und
        eine Turnhalle, sondern auch Räume zum Essen und zur Nachmittagsbetreuung und je
        nach Schule vielleicht auch eine Werkstatt, eine Schulküche, Labore oder andere spezielle
        Räume.

        Das Gebäude des SPIEGEL-Verlags ist eines der größten und ‚grünsten‘ Häuser der Stadt
        Hamburg. Das 30.000 Quadratmeter große, 61 Meter hohe, 13-geschossige Bauwerk wird
        über Erdwärme gekühlt und gewärmt, 70 Erdsonden in bis zu hundert Meter Tiefe re-
        gulieren die Temperatur. Damit gleicht das Heizsystem dem Prinzip eines Termitenhügels
        in Afrika. Ein Teil des Energiebedarfs wird durch Solar-Module gedeckt. Für das gesamte
        Gebäude wurden zudem umweltfreundliche Materialien mit einem hohen Anteil nach-
        wachsender Rohstoffe eingesetzt. Ökologisches Bauen schont also die Umwelt und das
        Klima und damit auch unseren Lebensraum.

        Das Wort Architektur stammt aus dem Griechischen und bedeutet Baukunst. Architek-
        tur ist also die Kunst des Bauens. Um die Verbindung von Kunst und Architektur geht
        es auch in der 51. Runde des Internationalen Jugendwettbewerbs ‚jugend creativ‘, den
        ‚Dein SPIEGEL‘ schon seit vielen Jahren unterstützt. Der Wettbewerb motiviert Kinder und
        Jugendliche zur künstlerischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Die
        ‚Dein SPIEGEL‘-Redaktion ist sehr gespannt auf die Bilder und Filme zum Thema ‚Bau dir
        deine Welt!‘ und wird die besten Beiträge im Sommer 2021 im Heft vorstellen.“

        „Dein SPIEGEL“ ist das erste Nachrichten-Magazin für Kinder und Jugendliche. Es ruft
        zum Mitmachen bei „jugend creativ“ auf, präsentiert die Siegerbilder auf Bundesebene
        und stellt Jahresabonnements als Sonderpreise zur Verfügung. Ein Mitglied der Redak-
        tion unterstützt zudem die Bundesjury in der Kategorie Bildgestaltung.

Auf www.jugendcreativ.de finden Sie unter dem
Menüpunkt „Lehrer“ außerdem Literaturtipps zum
Download mit thematisch passenden Artikeln aus
„Dein SPIEGEL“ zur Verwendung in Ihrem Unter-
richt. www.jugendcreativ.de/Lehrer

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PARTNER DES WETTBEWERBS

Tim Schönemann Verlagsleiter Friedrich Verlag
„Die Förderung von Kreativität bei Kindern und Jugendlichen ist enorm wichtig. Im schu-
lischen Alltag ist es aber nicht immer so leicht möglich, die notwendige Aufmerksamkeit
darauf zu legen. Dabei ist Kreativität gerade in der heutigen Zeit eine Fertigkeit, die auch
im späteren beruflichen Leben von grundlegender Bedeutung ist. In unserer sich immer
schneller drehenden Welt ist es die Kreativität, die nicht nur Anlässe für Erbauung und
Unterhaltung schafft, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zum wirtschaftlichen
Erfolg unserer Gesellschaft leistet.

‚jugend creativ‘ bietet nun schon im 51. Jahr ein Forum für die Kreativität der Schülerinnen
und Schüler und schafft damit einen Ansporn, etwas ganz Besonderes zu schaffen und
damit bundesweite Anerkennung zu erfahren. Es macht uns sehr stolz, dass wir als Fried-
rich Verlag mit unseren Zeitschriften KUNST + UNTERRICHT sowie Kunst 5-10 und Grund-
schule KUNST diese Initiative unterstützen dürfen und so dazu beitragen, ihre Bekanntheit
und Verbreitung noch weiter zu steigern.

‚Bau dir deine Welt!‘ ist dabei ein Motto, das ganz besonders gut zu diesem Auftrag passt.
Mag es hier auch vordergründig um Architektur gehen, so ermuntern wir damit die Schü-
lerinnen und Schüler vor allem, ihr eigenes Lebensumfeld aktiv zu gestalten und sich dabei
keine Grenzen zu setzen, sondern groß zu denken, um Großes zu vollbringen.

In diesem Sinne wünschen wir allen Mitwirkenden Ideen, Mut und Entschlossenheit ihren
Gestaltungswillen in der Welt zu verwirklichen.“

Der Friedrich Verlag ist ein Verlag für Bildung. Das Unternehmen der Klett Gruppe
verlegt pädagogische Fachzeitschriften und hilft damit Lehrerinnen und Lehrern guten
Unterricht zu gestalten. In der Zusammenarbeit unterstützt der Verlag „jugend creativ“
mit seinen Expertisen und stellt zudem ein Mitglied in der Bundesjury in der Kategorie
Bildgestaltung.

                                       11
SO FUNKTIONIERT DER WETTBEWERB

So funktioniert der weltweit
größte Jugendwettbewerb
seiner Art:
Volksbanken und Raiffeisenbanken in ganz Deutschland loben seit mehr
als 50 Jahren den Wettbewerb nach gemeinsamen Spielregeln von der
Ortsebene bis zur internationalen Ebene aus. Jährlich nehmen mehr als
700.000 Kinder und Jugendliche aus sieben Ländern in drei Wettbewerbs-
kategorien teil. Wie das funktioniert, erklären wir hier.

                                                                                         Februar - April 2021

                                                                                                       C

                                                                                      März 2021            April 2021

   1                                                                    2                 A                        B

          Wettbewerbsstart                                                  Teilnahmeschluss
          1. Oktober 2020                                          		       19. Februar 2021
          Jedes Jahr laden die Volksbanken und Raiffeisen­
          banken zu einem neuen Wettbewerbsmotto
          Kinder und Jugendliche zur Teilnahme ein.

          Die Bank stellt die für die Umset-       Einbinden des Wettbewerbs in den     Kurzfilme werden für die
          zung benötigten Wettbewerbs-             Unterricht sowie weiterführende      Wettbewerbsteilnahme auf
          unterlagen (wie z.B. Plakate,            Online-Materialien.                  dem Videoportal
          Teilnahmehefte) und Gewinne für                                               www.jugendcreativ-video.de
          alle drei Wettbewerbskategorien                                               hochgeladen.
          bereit.
                                                   Bilder werden zusammen mit
                                                   dem vollständig ausgefüllten und
                                                   unterschriebenen Teilnahmeschein     Quizscheine aus den Teilnahme-
          Für Lehrer gibt es die Pädagogen-        bei der teilnehmenden Volksbank      heften werden – vollständig
          magazine „Bildgestaltung“ und            oder Raiffeisenbank eingereicht.     ausgefüllt – bei der teilnehmenden
          „Kurzfilm“ mit Unterrichtsempfeh-                                             Volksbank oder Raiffeisenbanken
          lungen zur Unterstützung beim                                                 abgegeben.

                                                              12
SO FUNKTIONIERT DER WETTBEWERB

       Drei Kategorien                                              Örtliche Genossenschaftsbank
                                                                    Die Ortsbank lobt „jugend creativ“ eigenständig aus,
                                                                    wie es ihrem genossenschaftlichen Grundgedanken
                       BILD­
                       GESTALTUNG                                   entspricht: regionale Nähe, engagiert vor Ort, Förderer
                                                                    von Kultur und Kreativität.

                       KURZFILM                                     Örtliche Schulen
                                                                    Der Jugendwettbewerb erreicht seine Qualität und
                                                                    Breitenwirkung erst durch das Engagement von
                                                                    Pädagogen. Das setzt voraus, dass sie von den Inten-
                       QUIZ
                                                                    tionen und dem Wert des Wettbewerbes, der dem
                                                                    Gemeinwohl verpflichtet ist, überzeugt sind.

                                                                                                       Nächste
                                                                                                  Wettbewerbsrunde
Mai 2021                          Juni/Juli 2021                                                    Oktober 2021

   D                                      E
                                                                4                5

       3
   Jurierungen                                                                           Bundespreis­
   Nach Teilnahmeschluss erfolgt die Bewertung der Wett-                                 trägerakademie
   bewerbsbeiträge durch fachkundige Jurys aus erfahrenen
   Kunstpädagogen, Filmexperten und Künstlern – zunächst                                 Anfang August 2021
   auf Ortsebene, dann auf Landes- und Bundesebene. Auf                                  Hauptgewinn: Die Bundessieger
   Ortsebene (in Bayern auch auf Landesebene) werden die                                 des Wettbewerbs nehmen an der
   Gewinner in der Kategorie Quiz ausgelost. Besucher des                                einwöchigen Bundespreisträger-
   Videoportals jugendcreativ-video.de stimmen über die                                  akademie teil. Mehr Eindrücke dazu
   besten Kurzfilme ab. Im Bereich Bildgestaltung werden                                 finden Sie in diesem Magazin auf
   sogar internationale Preisträger gekürt. Mehr Informatio-                             den Seiten 36 bis 38.
   nen dazu finden Sie auf Seite 16 und 17.

   A Ortsjurysitzung                                                    Internationale
   B Landesjurysitzung                                                  Preisverleihung
                                                               		       Juni/Juli 2021
   C Voting Publikumspreis Kurzfilm                                     Die am internationalen Wettbewerb beteiligten Ge-
                                                                        nossenschaftsbanken in Deutschland, Finnland, Frank-
   D   Bundesjurysitzung                                                reich, Italien (Südtirol), Luxemburg, Österreich und
                                                                        der Schweiz wechseln sich in der Durchführung der
   E Internationale Jurysitzung
                                                                        internationalen Preisverleihung und Preisträgerreise ab.
                                                                        Mehr Informationen dazu finden Sie auf Seite 39.

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AUFGABENSTELLUNGEN

KLASSE: 1 BIS 4     WIE SIEHT DEIN TRAUMHAUS AUS?                 Ist es ein ganz normales Haus, das alles hat,
                    Überall um uns stehen Häuser: Hochhäuser      was du brauchst: Schaukel, Schwimmbad,
                    und Bauernhäuser, Schulen und Kranken-        Schokobrunnen? Oder träumst du manch-
                    häuser, Kirchen, Kinos und Schwimmbäder.      mal davon, in einer Bärenhöhle oder einem
                    Jedes Haus hat seinen Zweck.                  Vogelnest zu wohnen? In Märchen und
                    Wie sieht dein Traumhaus aus? Klein und       Fantasiegeschichten ist ja alles möglich.
                    gemütlich oder groß und bombastisch?
                    Eher altmodisch oder supermodern? Ist es      Zeig uns dein perfektes Haus! Du kannst es
                    ein berühmtes Gebäude, das du von Fotos       zeichnen oder malen, fotografieren, eine
                    kennst? Eine alte Ritterburg? Ein verwun-     Collage komponieren oder einen Kurzfilm
                    schenes Baumhaus, ein Wohnschiff?             darüber drehen.

KLASSE: 5 BIS 9     WIE WOLLEN WIR LEBEN?                         umweltfreundlich konzipiert sind. Andere
                    Manche Menschen wohnen in funktiona-          denken technologisch und wollen die
                    len Hochhäusern in Großstädten. Andere        Städte der Zukunft komplett vernetzen.
                    leben in alten Bauernhäusern auf dem          Wie willst du leben? Wo fühlst du dich
                    Land, luxuriös in Villen am Meer oder         wohl? Was ist dir wichtig in deinem Haus,
                    abenteuerlich in Wohnwagen. Und auch          deiner Stadt, deiner Umgebung?
                    unsere Städte sind ganz unterschied-
                    lich angelegt: grün mit vielen Parks und      Zeig uns deine Lebensraum-Vision. Du
                    Sportplätzen, grau mit großen Fabriken        kannst dabei alle künstlerischen Mittel
                    und breiten Straßen oder bunt mit vielen      benutzen: Zeichnung, Malerei, Fotografie
                    kleinen Häusern und gewundenen Straßen.       und Kurzfilm. Auch Mischtechniken sind
                    Es gibt Architekten, deren Gebäude an         möglich.
                    Tier- und Pflanzenwelten erinnern und

KLASSE: 10 BIS 13   KANN ARCHITEKTUR DIE WELT                     Architektur kann unser Leben schöner ma-
                    VERBESSERN?                                   chen, sicherer und bequemer. Und Archi-
                    Architektur erzählt Geschichten. Über unser   tektur kann dabei helfen, Lösungen für die
                    Leben, über das Miteinander von Menschen      Herausforderungen unserer Zeit zu finden:
                    und Generationen. Sie spiegelt Kulturen,      Umweltzerstörung, Naturkatastrophen,
                    Denkweisen, Hoffnungen, Träume. Be-           Überbevölkerung ...
                    wegungen wie die Bauhaus-Architektur
                    haben unsere Art zu bauen revolutioniert.     Wie sieht eine Architektur aus, die unse-
                    Wie werden die Bau-Visionen von morgen        re Welt bereichert? Zeig uns mit deinem
                    aussehen? Komplett digitalisierte und ver-    Beitrag deine Ideen. Dir stehen dazu alle
                    netzte Städte? Flexible Gemeinschaftsräume    gestalterischen Mittel zur Verfügung, ein-
                    zum Wohnen, Lernen und Arbeiten?              schließlich Fotografie und Kurzfilm.

                       DIE WICHTIGSTEN TERMINE
                       1. Oktober 2020		           Wettbewerbsstart
                       19. Februar 2021		          Teilnahmeschluss
                       März–Mai 2021		             Jurys auf Orts-, Landes- und Bundesebene
                       Juni/Juli 2021		            Internationale Jurierung und Preisverleihung
                       Anfang August 2021          Bundespreisträgerakademie

                                                14
TEILNAHMEBEDINGUNGEN

TEILNAHME­           Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 sowie Jugendliche bis einschließlich 20 ​
BERECHTIGUNG         Jahre, die nicht mehr zur Schule gehen, können einen Beitrag in Form eines Bildes
                     einreichen, einen Quizschein abgeben und einen Kurzfilm hochladen.

TEILNAHMESCHLUSS     Beiträge aller Wettbewerbskategorien können bis spätestens 19. Februar 2021 eingereicht
FÜR ALLE WETTBE­     werden. Beiträge der Kategorien Bildgestaltung und Quiz können bei einer teilnehmen-
WERBSKATEGORIEN      den Volksbank oder Raiffeisenbank eingereicht werden – das Quiz kann auch per Post
                     an diese geschickt werden. Jeder Bildbeitrag muss rückseitig mit dem ausgefüllten und
                     unterschriebenen Teilnahmeschein versehen sein.
                     Beiträge der Kategorie Kurzfilm können auf dem Videoportal hochgeladen werden.

KATEGORIE            Ihre Schülerinnen und Schüler können Darstellungsformen und Techniken frei wählen –
BILDGESTALTUNG       von Malereien und Zeichnungen über Collagen und Fotos bis hin zu Mixed-Media-
                     Arbeiten ist alles erlaubt. Der Beitrag ist als zweidimensionales Original im DIN-A3-
                     Format und ohne Passepartout ungefaltet einzureichen. Als Bildbeitrag dürfen nur
                     Einzelarbeiten eingereicht werden. Dreidimensionale Arbeiten müssen einzeln fotografiert
                     und als DIN-A3-Ausdruck (Foto oder Computerausdruck auf festerem Papier) eingereicht
                     werden. Das Bild darf nicht abgemalt werden, muss also ohne fremde Hilfe oder Vorlage
                     gestaltet worden sein. Gruppenarbeiten sind nicht erlaubt, pro Person kann nur eine Arbeit
                     eingericht werden. Die Jury behält sich vor, auch nachträglich, bei nachweislicher Nicht­
                     einhaltung der Wettbewerbsregeln, Teilnehmer vom Wettbewerb zu disqualifizieren.

KATEGORIE KURZFILM   Dokumentation, Reportage, Stop-Motion – Ihre Schüler können sich das Genre und die
                     Technik aussuchen. Einzel- oder Gruppenprojekte sind möglich. Die Filmlänge von maxi-
                     mal zehn Minuten darf nicht überschritten werden; die Datei sollte nicht größer als 500
                     MB sein. Die Filmidee muss von den Schülern stammen und selbständig umgesetzt wor-
                     den sein. Zum Wettbewerb zugelassen sind Filme nur, wenn die Schüler über alle Rechte
                     am eingereichten Videomaterial verfügen und das Video frei von Rechten Dritter ist.

                        Auf dem Videoportal www.jugendcreativ-video.de finden Ihre Schülerinnen und
                        Schüler hilfreiche Tipps und Unterstützung zur Erstellung ihres Kurzfilms, vom Dreh-
                        buch über die Musik-Recherche bis hin zum Schnitt. Alle Informationen zum Wettbe-
                        werb und weitere Materialien zur Unterstützung beim Einbinden in den Unterricht
                        finden online unter www.jugendcreativ.de/Lehrer.

KATEGORIE            In den Teilnahmeheften finden Sie für Ihre Schülerinnen und Schüler jeweils eine Quiz-
PÄDAGOGISCHES QUIZ   aufgabe. Der ausgefüllte und unterschriebene Quizschein ist bei der teilnehmenden
                     Volksbank oder Raiffeisenbank abzugeben oder per Post an diese zu schicken. Unter allen
                     richtigen Einsendungen entscheidet das Los.

MITARBEITERKINDER    Kinder von Mitarbeitern der Volksbanken und Raiffeisenbanken können außer Konkur-
                     renz teilnehmen. Ihre Beiträge werden gesondert bewertet. Bitte mit dem Zusatz
                     „Mitarbeiterkind“ bis zum 23. März 2021 an folgende Adresse versenden:

                     „jugend creativ“, c/o Agentur Schäfer, Pfarrer-Ludwig-Weg 4, 86919 Utting am Ammersee

                                                 15
BEWERTUNGSKRITERIEN

DIE JURYS        Auf Orts-, Landes-, Bundes- und abschließend auf internationaler Ebene bewerten fach-
                 kundige Jurys die Werke. Jährlich engagiert sich eine sehr große Zahl an Kunstpädagogen,
                 um Tausende Kunstwerke der Kinder und Jugendlichen zu sichten und zu bewerten.

                 Die Mitglieder der Bundesjurys für Bildgestaltung und Kurzfilm finden Sie unter
                 www.jugendcreativ.de/Mitmachen/Die-Jurys

BEWERTUNG IN     Die Einsendungen in der Kategorie Bildgestaltung werden in Deutschland in folgenden
DER KATEGORIE    Altersgruppen bewertet:
BILDGESTALTUNG
                 ALTERSGRUPPE I:            KLASSE 1 UND 2
                 ALTERSGRUPPE II:           KLASSE 3 UND 4
                 ALTERSGRUPPE III:          KLASSE 5 UND 6
                 ALTERSGRUPPE IV:           KLASSE 7 BIS 9
                 ALTERSGRUPPE V:            KLASSE 10 BIS 13

                 Die Wettbewerbsbeiträge aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis einschließlich 20
                 Jahre, die nicht mehr zur Schule gehen, werden ihrem Alter entsprechend eingeordnet.
                 Bei ihrer Bewertung in den unterschiedlichen Altersgruppen orientieren sich die Jurys an
                 folgenden Kriterien:

                 Inhalt
                 ¡ Wurde die Aufgabe mittels neuer, eigener Ideen und in origineller und individueller Ge-
                   staltungsweise bearbeitet?

                 Gestaltung
                 ¡ Wie wurde das Thema ins Werk gesetzt?
                 ¡ Sind beispielsweise verschiedene gestalterische und technische Möglichkeiten
                   ausprobiert worden?
                 ¡ Ist das Werk überzeugend durchgearbeitet?
                 ¡ Sind Farbgebung und Komposition stimmig?

                 Originalität
                 ¡ Ermöglicht die Arbeit einen ausgefallenen Blick auf das Thema?
                 ¡ Regt sie zum Nachdenken an?
                 ¡ Kommen im Bild Fantasie und Experimentierfreude zum Ausdruck?
                 ¡ Zeigt das Bild Hintergründigkeit und/oder Witz?

                 Eigenständigkeit
                 ¡ Sind stilbildende Elemente sichtbar?
                 ¡ Ist eine eigene Handschrift zu erkennen?
                 ¡ Kopierte und abgemalte Bilder werden vom Wettbewerb ausgeschlossen!

PUBLIKUMSPREIS   In der Kategorie Kurzfilm gibt es zusätzlich einen Publikumspreis, über den die Besucher
                 des Videoportals jugendcreativ-video.de abstimmen. Das Online-Voting dafür beginnt
                 nach dem Teilnahmeschluss am 22. Februar 2021 und endet am 25. April 2021.

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BEWERTUNGSKRITERIEN

BEWERTUNG IN          Worauf Kinder und Jugendliche achten müssen, hilfreiche Tipps zum Filmdreh und vieles
DER KATEGORIE         mehr finden Sie auf dem Videoportal www.jugendcreativ-video.de, auf dem die Kinder
KURZFILM              und Jugendlichen ihren fertigen Film zusammen mit dem Teilnahmeschein hochladen. Das
                      Alter der Kinder und Jugendlichen fließt in die Bewertung der Jurys ein. Die Jury orientiert
                      sich für die Bewertung der Beiträge an folgenden Kriterien:

                      Inhalt
                      ¡ Wie wurde die Aufgabenstellung umgesetzt?
                      ¡ Der Film soll authentisch sein und persönliche Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler
                        zur Grundlage haben.

                      Gestaltung
                      ¡ In welcher Art und Weise wurden die Gestaltungsmittel des Films eingesetzt?
                      ¡ Wie wurde der Plot bearbeitet und welche Auflösung erfuhr er am Schluss des Films?
                      ¡ Haben die Schülerinnen und Schüler die ihnen zur Verfügung stehenden Mittel genutzt?
                      ¡ Falls Spielhandlungen vorkommen: Überzeugt die schauspielerische Leistung?
                      ¡ Wurde die musikalische Gestaltung eigenständig vorgenommen und sind Licht, Ton und
                        Kamera aufeinander abgestimmt?

                      Originalität
                      ¡ Ist ein kreativer Umgang mit dem Medium Film zu erkennen?
                      ¡ Zeigt der Film Improvisationstalent?

                      Eigenständigkeit
                      ¡ Ist zu erkennen, dass eine eigenständige Gestaltungssprache entwickelt wurde?

PRÄMIERUNG & PREISE   Auf Orts-, Landes- und Bundesebene werden in den Kategorien Bildgestaltung und Kurz-
                      film jeweils Siegerinnen und Sieger ausgezeichnet.

                      Die erstplatzierten Bundessieger in der Kategorie Bildgestaltung haben darüber hinaus
                      die Chance auf eine internationale Auszeichnung. Ihre Arbeiten messen sich mit den erst-
                      platzierten Bildern aus Finnland, Frankreich, Italien (Südtirol), Luxemburg, Österreich und
                      der Schweiz. Die internationalen Sieger werden auf der internationalen Abschlussveranstal-
                      tung im Sommer 2021 gekürt.

                      Der Hauptgewinn: Die Bundessiegerinnen und -sieger des Wettbewerbs nehmen Anfang
                      August 2021 an der Bundespreisträgerakademie teil – eine exklusive Möglichkeit, kreative
                      Talente unter fachkundiger Anleitung auszubauen oder neu zu entdecken!

                      Der Gewinner des Publikumspreises in der Kategorie Kurzfilm erhält einen Gutschein
                      für Videotechnik im Wert von 300 Euro.

                      Zusätzlich warten noch viele weitere Sonder- und Förderpreise auf die am Wettbewerb
                      Teilnehmenden wie etwa Jahresabonnements des Wettbewerbspartners „Dein SPIEGEL“
                      oder Filmpakete vom Kooperationspartner dem Bundesverband Jugend und Film e.V. (BJF).

                      Auch bei richtigen Quizlösungen gibt es tolle Preise von den teilnehmenden Volksban-
                      ken und Raiffeisenbanken zu gewinnen. Wer das Quiz löst, kann auf Ortsebene (in Bayern
                      auch auf Landesebene) gewinnen.

                                                   17
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

                             Der Wunsch, neue
                            Welten zu erschaffen
                    Burkhard Wetekam, filmpädagogischer Autor

Modelleisenbahner, die Abend für Abend in ihren Hob-                entwickeln, muss seine Maße berechnen und es visualisie-
bykeller hinabsteigen, und jugendliche GTA-Spieler, die             ren und erklären. Etwas, das noch nicht da ist, wird so erst
nächtelang vor ihrem leistungsfähigen PC hocken, gehören            vorstellbar. Dies ist eine ausgesprochen kreative Leistung,
zumeist vollkommen gegensätzlichen kulturellen Milieus              die aber eine konkrete Rückbindung an die Realität hat.
an. Aber zumindest eine Sache verbindet sie: die Faszina-           Denn das, was da entstehen soll, sollte natürlich nicht
tion für künstliche Welten, in denen sie spielerisch eintau-        gleich einstürzen. Ein Gebäude muss vom Keller bis zum
chen, um dort die Rollen von Baumeistern, Kämpfern oder             Giebel durchdacht sein, es muss Schutz bieten und ist
Managern zu übernehmen. Die Möglichkeit, sich selbst                durchzogen von Wegen, Treppen und Öffnungen, jeder
temporär in eine solche Welt versetzen zu können, schät-            Raum hat seinen Nutzen.
zen auch die Leser der Harry-Potter-Romane und die Fans
von Minecraft, das zu den beliebtesten Computerspielen              Architektur bewegt sich zwischen Vision und Zweck-
weltweit gehört.                                                    orientierung, zwischen Idee und Material. Es ist das Privileg
                                                                    von Künstlern, Literaten und Filmemachern, diese Balance
Für viele Kinder bildet Minecraft den Einstieg in die Welt          aufzugeben und sich ganz auf die Seite der Fantasie zu
virtueller Spielszenarien. Hier ist Bauen etwas beinahe             schlagen: Sie dürfen Gebäude und ganze Welten errichten,
Physisches: Es gibt Erde, Holz und verschiedene Erze, aus           die nie Realität werden müssen. Sie lassen sich von dieser
denen Gebäude und andere Objekte erschaffen werden                  Realität zwar inspirieren, gehen aber weit darüber hinaus,
können. Zumindest im „Kreativmodus“ sind Minecraft-Spie-            so wie etwa Paul Scheerbart (1863–1915), der als Autor
ler noch Weltenbauer im ursprünglichen Sinn: Ziel ist das           fantastischer Literatur zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Konstruieren von Häusern, Schlössern oder Schiffen mit              von einer weltumspannenden, farbigen Glasarchitektur
verschiedenen Ebenen, Durchgängen und Treppen. Die                  träumte, die den Planeten in eine bunte Wunderwelt
Begeisterung für das Entwickeln solcher Konstrukte scheint          verwandelt. Scheerbarts Texte wirken zwar skurril und
etwas ausgesprochen Menschliches zu sein. Und wenn die              seine Beschreibungen extravagant – dennoch hatten seine
selbst erschaffene Welt mit einem „Ich“ und zahlreichen             Schriften einen erheblichen Einfluss auf die Architektur des
anderen Figuren bevölkert ist, dann können Kinder und               frühen 20. Jahrhunderts, beispielsweise auf den Berliner
Jugendliche ihre Welt pflegen, verteidigen und umgestal-            Architekten Bruno Taut.
ten. Sie messen ihre Kräfte und üben kooperatives Verhal-
ten, sie lassen unerfüllbare Wünsche Wirklichkeit werden            Auf der anderen Seite kann der Ausblick in fantasti-
und kompensieren Defizite, die sie im echten Leben                  sche Welten auch immer zu einem Blick in den Abgrund
vielleicht ausbremsen. In diesem Sinne trifft das Thema des         werden. Dystopische, albtraumhafte Szenarien wie in den
51. Internationalen Wettbewerbs „jugend creativ“ ein tief           Zeichnungen und Texten von Scheerbarts Zeitgenosse
verwurzeltes Bedürfnis. Kinder und Jugendliche treten als           Alfred Kubin (1877–1959) können daran erinnern, was
Erschaffer eigener Lebensräume auf.                                 unter der dünnen Schicht der Zivilisation verborgen liegt.
                                                                    Kinder und Jugendliche von heute werden zumeist früh
ARCHITEKTUR ZWISCHEN VISION UND                                     mit medialen Schreckensbildern konfrontiert – viele davon
ZWECKMÄSSIGKEIT                                                     sind keine reinen Fantasien, sondern bilden die ganz realen
Bauen, egal ob mit echten oder virtuellen Steinen, hat              Bedrohungen ab, mit denen die Welt heute konfrontiert
immer etwas mit Denken zu tun: Bevor ein Gebäude ent-               ist: Umweltzerstörung, Klimawandel, Krieg, Vertreibung
steht, muss jemand eine Vorstellung von diesem Gebäude              und Ausbeutung.

                                                               18
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

In Melbourne fand 1880 eine Weltausstellung
statt. Anders, als Paul Scheerbart es schildert,
nämlich nicht in beweglichen Türmen, sondern
in einem Gebäude, das in einem traditionellen
viktorianischen Stil errichtet worden war.

PAUL SCHEERBARTS FANTASTISCHE
ARCHITEKTUREN
                                                        Fantastische Welten wie im „Herr-der-Ringe“-Epos
                                                        faszinieren viele Jugendliche.
Aus der Verknüpfung wunderlicher Figuren mit
kolossaler Architektur entsteht in Paul Scheer-
barts Geschichten eine ganz eigene Welt, etwa in        FANTASIEWELTEN BEFRAGEN
dem Roman „Münchhausen und Clarissa“ (1906),            Das Wettbewerbsthema „Bau dir deine Welt!“ will diese
in dem von der Weltausstellung in Melbourne             Ängste nicht ausblenden, aber es versucht, einen positiven
erzählt wird:                                           Grundton zu setzen: Wie wünschst du dir die Welt? Wie
„Dreißig Riesentürme umgeben da in drei Kreisen         soll sie gestaltet werden, damit Menschen sich entfalten
einen mittleren Kolossalturm, der hundertfünfzig        und glücklich leben können? In den Arbeiten der Schülerin-
Stockwerke besitzt, während die anderen Türme           nen und Schüler wird es immer wieder um die Spannung
nur hundertzwanzig, achtzig und vierzig Stock-          zwischen Realität und Vision gehen, zwischen Gefähr-
werke haben – entsprechend den drei Kreisen,            dung und der ungetrübten Lebensfreude paradiesartiger
von denen der äußerste der niedrigste ist. Nun          Szenarien.
denken Sie sich diese sämtlichen Stockwerke             Kinder und Jugendliche haben das Privileg, von Welten
durch lange Brücken miteinander verbunden. Und          träumen zu dürfen, die niemals Realität werden können
dann müssen Sie sich im Innern dieser Stockwer-         und müssen. Es gehört zwar zu ihren Entwicklungsaufga-
ke Salons denken, die wie Fahrstühle auf und ab         ben, sich einen Platz im realen gesellschaftlichen Leben zu
und auch über die Brücken fahren. Dazu dreht            suchen, aber sie sind auch diejenigen, die unsere Welt neu
sich jeder Turm ständig um sich selbst. Und in          denken dürfen, die Veränderungen von den Erwachsenen
dieser Drehscheibenarchitektur können Sie nun in        einfordern und diese Veränderungen im Erwachsenen-
einem einzigen Zimmer überall herumfahren. Das          alter durchsetzen müssen. Auf dem Weg dahin ist Fantasie
nennt sich natürlich bewegliche Architektur. Und        nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern eine Kraft, die
wenn Sie bei dieser immerhin langsam wirkenden          für gesellschaftliche Veränderung schlicht und einfach
Fahrt zum Fenster hinausblicken, während Sie auf        notwendig ist. Wer an die zivilisatorischen Risiken des 21.
einem bequemen Sessel sitzen oder auf einem             Jahrhunderts denkt, muss zugeben, dass die Herausforde-
Divan liegen, so sehen Sie draußen immerfort            rungen gewaltig sind.
eine sich langsam verschiebende Architektur wie
langsam sich bewegende Kaleidoskope.“                   Der Wettbewerb „jugend creativ“ kann und darf den
                                                        Kindern und Jugendlichen viele Freiheiten geben:

                                                   19
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

von Utopie bis Dystopie, von realitätsnaher Konstruktion
bis zu kreativer Spinnerei, von Hightech-Projektionen bis
hin zu scheinbar rückwärtsgewandter Fantasy-Idylle. Wer
sich auf den Weg macht, einen kleinen Ausschnitt aus
einer anderen Welt darzustellen, regt damit auch andere
zu Fragen an – Fragen, die auch in einer Lerngruppe ge-
stellt werden können:
¡ Wie bist du auf die Idee für deine Arbeit gekommen?
¡ Nach welchen Gesetzen funktioniert deine Welt?
¡ Warum willst du in ihr leben?
¡ Wie gestaltet sich das Zusammensein mit anderen?
¡ Gib es einen Weg aus der heutigen Welt in deine Utopie?

Beiträge zum Jugendwettbewerb lassen sich auf vielfälti-
ge Weise mit Kompetenzanforderungen des Unterrichts
verknüpfen. Das gilt nicht nur für die medienbezogenen
Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler bei der Gestal-
tung von Kurzfilmen einbringen können. Auch fächerbe-
zogene Kompetenzen können hier erweitert und vertieft
werden:
¡ Das Wettbewerbsthema „Bau dir deine Welt!“ lädt zur             Die beiden legendären Roboter C-3PO und R2-D2 aus
  Darstellung von erdachten und reellen Räumen ein.               dem STAR-WARS-Epos prägten eine ganze Generation
  Sich in Räumen zu orientieren und sie nachvollziehbar           von Science-Fiction-Zuschauern.
  darzustellen, ist zugleich auch eine zentrale Lernaufga-
  be in der Grundschule und der Sekundarstufe I.                  tion-Visionen von METROPOLIS bis zum STAR-WARS-
¡ Die Gestaltungsaufgabe fordert dazu heraus, über                Epos, seien es monumentale Katastrophenfilme wie
  zukünftige Lebensweisen in Städten und auf dem Land             POMPEJI und THE DAY AFTER TOMORROW oder die Fan-
  nachzudenken. Damit sensibilisiert sie für die Wahr-            tasy-Abenteuer von Gandalf und Frodo in der HERR-DER-
  nehmung gegenwärtiger Lebensformen und Fragen                   RINGE-Trilogie – die Aufzählung könnte nahezu unendlich
  des Zusammenlebens in der eigenen Umgebung und                  fortgesetzt werden.
  in anderen Teilen der Erde. Die Gestaltung kann dazu            Für die Wettbewerbsbeiträge von Kindern und Jugend-
  dienen, Lernerfahrungen aus gesellschaftswissenschaft-          lichen stellt sich da allerdings schnell die Frage nach der
  lichen Unterrichtsfächern wie Erdkunde, Politik oder            Realisierbarkeit. Es ist eben zweierlei, gedanklich eine
  Geschichte zu bündeln und zu reflektieren.                      großartige Zukunftsvision zu entwickeln und sie im For-
¡ Die Aufgabenstellungen sind vor allem auf erklärende            mat eines Kurzfilms zu veranschaulichen – ohne Filmstu-
  Formate ausgerichtet. Kurzfilme haben oft auch eine             dio und aufwendige Spezialeffekte. Die folgenden
  erzählende Komponente. Viele Wettbewerbsbeiträge                Arbeitsanregungen widmen sich deshalb immer wieder
  werden sich im Spannungsfeld zwischen Erklären und              der Frage nach dem Machbaren. Ein guter Weg sind
  Erzählen bewegen – die Aufgabenstellung fordert                 Stopp-Motion-Filme: Spielzeugfiguren und ihr Zubehör
  dazu auf, diese Modi bewusst einzusetzen und führt              dienen als vorgefertigte Modellwelt, die mit wenig tech-
  damit in einen zentralen Lernbereich des Deutschunter-          nischem Aufwand wirkungsvoll in Szene gesetzt werden
  richts.                                                         kann (vgl. Unterrichtsidee 8). Eine andere Möglichkeit be-
                                                                  steht darin, großformatige Bilder abzufilmen (vgl. Unter-
                                                                  richtsidee 7). Und selbstverständlich lassen sich auch aus
WAS IST MACHBAR?                                                  ganz realen Gebäuden wie der Schule und einer originel-
Kaum eine andere Kunstform ist so prädestiniert dafür,            len Geschichte eigene, auch skurrile Szenarien erschaffen
ganze Universen neu zu erschaffen, wie der Film. In der           (vgl. die Unterrichtsideen 4 und 5). Gut realisierbar sind
Verbindung aus Szenenbild, Licht, Ton und Schauspiel              zudem dokumentarische Formate, die Bauwerke befra-
können Zuschauer mit allen Sinnen in künstliche Welten            gen und ihren Kontext ausleuchten (vgl. die Unterrichts-
hineingezogen werden. Seien es die großen Science-Fic-            ideen 3 und 9).

                                                             20
EINFÜHRUNG IN DAS THEMA

Kein Gespensterfilm ohne Schloss: Szenenbild aus HUI
BUH, DAS SCHLOSSGESPENST (2006).

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                                                                                   PSYCHO (1960) vor der alten Villa, in der
                                                                                   er die Geheimnisse seiner gespaltenen
                                                                                   Persönlichkeit verbirgt.
MENSCH UND BAUWERK IN
BEZIEHUNG SETZEN
Vergegenwärtigt man sich verschiedene Filmgenres, so               erklären und vermitteln, treten zu Räumen in Beziehung
wird man feststellen, dass neben den charakteristischen            und lassen sie so erst interessant werden. Das gilt sowohl
Handlungsmustern auch immer wieder typische Bauwer-                für dokumentarische Filme wie ein Architektenportrait
ke und Szenenbilder eine Rolle spielen: Dass ein Gespens-          oder eine Reportage aus einem besonderen Wohnquar-
terfilm nicht ohne Spukschloss auskommt, leuchtet sofort           tier, aber auch für erzählende Kurzfilme, in denen fiktive
ein. Finanz- und Wirtschaftsthriller nutzen gerne die              Figuren ihre ganz eigenen Geschichten in und mit einem
verspiegelten Fassaden von Banktürmen als Metapher für             Bauwerk erleben.
die Undurchschaubarkeit von Geldströmen und Intrigen,
im Western ist der Saloon ein Tummelplatz, auf dem
lärmendes Vergnügen in melancholische Liebesdramen
oder Schießereien umschlägt. Und der Psychothriller                                       Burkhard Wetekam arbeitet
bedient sich gerne alter, verwinkelter Häuser, die das ver-                               nach einer Ausbildung zum
worrene Seelenleben ihrer Figuren widerspiegeln.                                          Deutsch- und Musiklehrer
Figuren und Räume wachsen hier für die Zuschauer zu                                       als freier Journalist, Redakteur
stimmigen Szenarien zusammen. Auch für die Kinder und                                     und Autor in Hannover. Seit
Jugendlichen kann es sehr anregend sein, wenn sie ihr                                     2009 entwickelt er film-
Augenmerk nicht nur auf die äußere Hülle von Bauwer-                                      pädagogische Unterrichts-
ken, Landschaften oder selbstgeschaffenen Welten rich-                materialien, unter anderem für die Deutsche
ten, sondern sich fragen, in welchem Verhältnis Mensch                Filmakademie, Vision Kino und die Bundeszentrale
und Umgebung stehen. Menschen können zu Identifika-                   für politische Bildung.
tionsfiguren werden, sie bewegen sich durch Bauwerke,

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UNTERRICHTSIDEEN

             Kreative Unterrichtsideen zum Thema
                     „Bau dir deine Welt!“

Entwerfen, Gestalten, Konstruieren: Das Thema „Bau dir           MEHR MATERIALIEN FINDEN SIE UNTER:
deine Welt!“ lässt viel Raum für kreative Ideen in Ihrem         www.jugendcreativ.de/Lehrer
Unterricht. Schülerinnen und Schüler sind in der neuen
Wettbewerbsrunde 2020/2021 dazu aufgerufen, sich
kreativ mit berühmten Gebäuden, der Erschaffung eigener
Bauvisionen und Zukunftschancen der Architektur zu               ALTERSEMPFEHLUNGEN
beschäftigen.
                                                                 		      Klassen: 1 bis 4
ANREGUNGEN FÜR IHREN UNTERRICHT
In den folgenden Arbeitsanregungen werden alle Phasen            		      Klassen: 5 bis 8
der Filmproduktion berücksichtigt: Planung und Konzep-
tion, Drehbucherstellung und Filmdreh sowie Nachbe-              		      Klassen: 9 bis 13
arbeitung. Einige Bausteine werden für alle Altersgruppen
empfohlen, wobei die jüngeren Schüler verstärkt auf die
Hilfestellung durch die Lehrkräfte angewiesen sein wer-
den. Andere Bausteine sind auf eine oder zwei Altersgrup-
pen zugeschnitten.

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UNTERRICHTSIDEEN

                     1) Vom Traumort zur Geschichte
                                                                                                         Das Gemälde „Der
                                                                                                         Wanderer über dem
                                                                                                         Nebelmeer“ stammt
                                                                                                         von Caspar David
                                                                                                         Friedrich und ist um
                                                                                                         1818 entstanden.
                                                                                                         Foto: bpk / Hambur-
                                                                                                         ger Kunsthalle / Elke
                                                                                                         Walford

Burg Kriebstein in Sachsen wurde bereits vor
mehr als 600 Jahren gegründet. Die Zeichnung
von Adolf Neumann stammt von 1877.

                                                                                    Szene aus dem Film TOM SAWYER (2011).

   KLASSEN: 1 bis 4            KLASSEN: 5 bis 8

Wo ist dein Traumort? Ist es eine alte Burg oder eine ferne        ¡ Wenn dich von den Bildern keines anspricht, kannst du
Zauberwelt in den Wolken? Willst du Abenteuer auf dem                auch selbst eines malen oder im Internet nach Bildern
Fluss erleben, in einer magischen Stadt oder auf einer Farm          suchen. Achtung: Wenn du Bilder aus dem Internet in
mit vielen Tieren?                                                   deinen Kurzfilm einfügen willst, musst du darauf achten,
Wenn du von einem solchen Ort etwas erzählen willst,                 dass du sie verwenden darfst („lizenzfreie“ Bilder). Du
dann beschreibst du am besten, was du dort erlebst – eine            findest solche Bilder zum Beispiel auf www.wikipedia.de
Geschichte. Eine Geschichte macht den Ort für andere                 oder bei www.pixabay.de.
lebendig.                                                          ¡ Deine Geschichte und das Bild kannst du zu einem
                                                                     Kurzfilm zusammenfügen. Wie das geht, erfährst du in
GESTALTUNGSANREGUNGEN                                                Unterrichtsidee 7) Bilder in Bewegung bringen.
¡ Woran denkst du, wenn du die Bilder oben siehst? Zu
  welchem spannenden oder magischen Ort würdest du
  gerne reisen? Tausche dich darüber mit Freunden oder
  Mitschülern aus.
¡ Denk dir eine Situation aus: Wie gelangst du an den Ort,
  den du ausgewählt hast? Gibt es Gefahren, die du über-
  winden musst? Triffst du dort interessante Menschen
  oder andere Wesen? Wie verläuft ein Tag an diesem Ort?

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