Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
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Dezember 2020 Nr.: 22 Bei uns zu Hause Die Mitgliederzeitung der Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG Zum Vergleich: Der Zwönitzer Markt zur Weihnachtszeit auf einer Postkarte um 1980. Aus dem Inhalt: Worte von Vorstand und Aufsichtsrat · Wirtschaftliche Zahlen · Weihnachten im Erzg. Verabschiedung von Ulrich Kenndoff · Gerüste fallen auf dem Markt · Splitter Geschäftspartner: Grillnachmittag mit Balkonbauern · Geschichtsbuch: 30 Jahre Deutsche Einheit · Unser Mitglied: Ehrenbürger Peter Löffler Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Inhalt Unsere Geschäftsstelle Neue Straße 5a in Zwönitz zur Weihnachtszeit Januar 2020. Zeitung Nr. 22 Ausgabe Dezember 2020 Titelseite: Weihnachtlicher Markt 1980 S. 2 Inhalt / Geburtstage S. 8 Ausstand FVZ S. 13 Geschäftspartner: Ulrich Kenndoff Grillnachmittag mit S. 3 Ein Wort zuvor vom Balkonbauern Vorstand S. 9 Gerüste fallen auf dem Markt S. 14 Blick ins Geschichtsbuch S. 4 Ein Wort vom Aufsichtsrat S.10 Splitter 30 Jahre Deutsche Einheit - Radon S. 5 Wirtschaftliche Zahlen im - Weihnachtsschmuck S. 15 Unser Mitglied Vergleich - Hoher Besuch in der Gen. Ehrenbürger Peter Löffler - Pflanzung Baum des Jahres S. 6/7 Weihnachten im Erzgebirge - Balkone auf dem Rutenweg - Neuer Verbandsrat im VSWG Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag und wünschen viel Gesundheit und Gottes Segen! Allen Jubilaren und Geburtstagskindern der vergangenen Monate wünscht der Vorstand der Genossenschaft alles erdenklich Gute, vor allem recht viel Gesundheit! 2 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Ein Wort zuvor vom Vorstand hoffen, dass dieser Wahnsinn bald rektur alter Bausünden. Sicher wird ein Ende findet und dass die Welt das Haus in nächster Zeit allein hinterher wieder einigermaßen ins wegen der neuen Farbe etwas her- Lot kommt. Nicht nur wir hegen vorstechen, doch ganz schnell wird schwere Befürchtungen! sich eine neue Gewohnheit einstel- Liebe Genossenschaftsmitglieder, Nichtsdestotrotz schauen wir auf ein len. In ein paar Jahren wird macher liebe Mieter, erfolgreiches Jahr in unserer Ge- gar nicht mehr wissen, dass es sich nossenschaft zurück. Die wirtschaft- hier um ein Haus aus den 60er das Jahr 2020 neigt sich nun sei- liche Lage ist unverändert gut und Jahren handelt. nem Ende zu und auch wir wollen unsere dieses Jahr besonders hoch Große Freude hat uns gemacht, einen ersten Blick zurück auf die gesteckten Ziele im Bereich In- dass auch die beteiligten Baufirmen vergangenen Monate werfen. standhaltung und Modernisierung und Handwerker, wie Malermeister Wahrlich ein verrücktes Jahr! sind nahezu alle erreicht. Bis auf Steffen Werner, Dachdecker Allenthalben ausgefallene Urlaube kleine Restarbeiten sind wir nun mit Andreas Singer, Zimmerer und Festivitäten, abgesagte Events der Fassadensanierung, dem Martin Schneider, Tischlermeister und Termine. Sowas hat es noch Balkonanbau und der Neugestal- Matthias Triemer bis hin zum nie gegeben. Noch nie hatten wir tung der Außenanlagen auf der Schriftsetzer Wolfgang Triemer sich so wenige persönliche Kontakte zu Breite Straße weitestgehend fertig. tüchtig mit Hinweisen, Ideen und unseren Mitgliedern und Mietern. Es ist schon ein ganz neues und Engagement eingebracht haben. Klar, es gibt Telefone und tausend attraktives Bild entstanden. Ein Gemeinschaftswerk also! Helferlein unserer digitalisierten Bestimmt nicht nur um die Ansicht Gemeinschaft ist der Sinn einer Welt, um Notwendiges zu regeln. geht es uns auf unserer zweiten Genossenschaft. Gemeinschaftli- Doch das ist nicht dasselbe. Es fehlt Großbaustelle in diesem Jahr, auf ches Handeln schützt vor Eskapa- das Wort am Rande, die Mimik, dem Markt. Die höchst notwendi- den Einzelner und macht stark in das Gefühl eines unverstellten Ge- ge Wärmedämmung hier hat aber der täglichen Auseinandersetzung. sprächs. Sah es Mitte des Jahres gleichzeitig die Gelegenheit erge- Wir wollen und sollten sie uns er- so aus, dass bald wieder Normali- ben, die Fassade einer vollständi- halten, in der Stadt, in der Genos- tät einziehen könne, so mussten gen Überarbeitung zu unterziehen. senschaft, wie in den Familien. wir spätestens im Herbst zur Kennt- Da auch die Stadt Zwönitz dan- nis nehmen, dass dem bei weitem kenswerter Weise mit einer Wir wünschen Ihnen eine geseg- nicht so ist und dass uns all die durchaus opulenten Förderung von nete Weihnachtszeit sowie ein ge- Verbote und Mahnungen noch 25 Prozent mit im Boot ist, war sundes neues Jahr! Monate, vielleicht Jahre erhalten auch der wirtschaftliche Spielraum bleiben würden. gegeben, die Hausansicht dem Ob es das alles Wert ist, entzieht Marktensemble anzupassen. Dass sich unserer Kenntnis. Gewisse wir durchaus das Detail gesucht ha- Zweifel sind vorhanden, manches ben, wird dem Betrachter schnell erscheint als purer Aktionismus. auffallen. Doch die Gesamtansicht Doch wer will schon die eigene des zentralen Platzes unserer Stadt, Gesundheit oder die seiner Mit- unserem Wohnzimmer sozusa- menschen gefährden. Bleibt zu gen, verlangte dringend eine Kor- Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 3
Ein Wort vom Aufsichtsrat Liebe Genossenschafterinnen und Genossenschafter! So langsam geht ein überaus tur- bulentes und für viele anstrengen- des Jahr zu Ende. Begriffe wie Pan- demie, Kurzarbeit, Homeschooling, V.l.: Peter Löffler, Romy Meyer und Frank Wesse sind die bis heute aktiven Aufsichtsräte der Genos- senschaft, die im Dezember 1990 gewählt wurden. Maske, Corona, Covid-19 oder auch Lockdown prägten die letzten Trotz aller Widrigkeiten im letzten war, wird wissen was gemeint ist: Monate. In vielen Familien muss- Jahr haben wir wieder viel geschafft! Voller Saal, aufgeheizte Stimmung, ten die gewohnten Lebensabläufe Schauen Sie doch mal in unserem reichlicher Bierausschank, ... geändert und den neuen Bedin- Wohngebiet an der Breite Straße Glücklicherweise stimmte nach gungen angepasst werden. Mehr- vorbei! Sie werden erstaunt sein, temperamentvollen Diskussionen belastungen bei der Kinder- wie durch den Balkonanbau und die die Mehrheit der Anwesenden ei- betreuung, dem täglichen Einkauf Sanierung der Außenanlagen un- ner neuen Satzung zu und ermög- oder auch nicht durchführbare sere Häuser in neuem Glanz er- lichten damit auch den Weiter- Urlaubsreisen oder Einschränkun- strahlen! bestand der Genossenschaft und gen im kulturellen Leben mussten Damit haben nun alle Wohnungen die erstmalige Wahl eines Aufsichts- in Kauf genommen werden. in diesem Wohngebiet einen lufti- rates. Wer sich noch erinnert: Mit Ja selbst die heilige Kuh der alljähr- gen Zugang zur Natur! Auch im der Mehrheit der abgegebenen lichen Mitgliederversammlung der nächsten Jahr werden wir unseren Stimmen wurden damals Frau Genossenschaft musste ge- Weg mit dem Balkonanbau im Meyer sowie die Herren Redmer, schlachtet und der Jahresab- Wohngebiet Rutenweg weiter- Schettler, Grabner, Löffler und schluss für 2019 nur durch Be- verfolgen! Wesse gewählt. schluss des Aufsichtsrates festge- Auf dem Markt sind nun die An- stellt werden. strengungen unserer Genossen- Denken wir in diesem Jahr mal nur Wie heißt es doch so schön: Der schaft ebenfalls zu sehen. Neues an diese Jubiläen und halten uns Mensch ist ein Gewohnheitstier! Er Dach, neue Fenster, neuer Ein- lieber an die allgemein geltenden gewöhnt sich an alles! gangsbereich, neue Fassade - AHA-Regeln: Aber dauerhaft mit den Einschrän- kurzum neues Outfit. Eigentlich soll - Abstand halten kungen zu leben, ist doch kaum es ja an das alte Aussehen des - Hygiene beachten vorstellbar! „Blauen Engel“ erinnern, was gut - Alltagsmaske tragen Trotzdem muss das tägliche Leben gelungen scheint. und schützen damit unsere und der tägliche Geschäftsverkehr Mitbürger und uns selbst. weiter gehen, auch in unserer Ge- Noch ein Jubiläum steht an: nossenschaft. Am 12.12.1990 - also vor genau Wir wünschen Ihnen ein „Mit 66 Jahren ... 30 Jahren - fand im Kulturhaus besinnliches Weihnachtsfest und ... da fängt das Leben an!“ heißt es Wind eine außerordentliche und viel Gesundheit im neuen Jahr! in Udo Jürgens bekanntem Lied. außergewöhnliche Mitglieder- Unsere Genossenschaft wurde am versammlung zur Zukunft der AWG Ihr Aufsichtsrat 18.10.2020 genauso alt! „Frohe Zukunft“ statt. Wer dabei 4 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Wirtschaftliche Zahlen im Vergleich Nachdem am 8. Oktober die Verbandsprüfer des Sächsischen Genossenschaftsverbandes, Frau Silvia Koch und Herr Björn Cöster, ihre Prüfungshandlungen abge- schlossen und in einem umfang- Zahlen sind oft die unbestechlichsten Zeugen, wobei es natürlich immer auch auf die Interpretation ankommt. Doch es lohnt sich mal mit spitzer Feder nachzurechnen, was Unterschiede so ausmachen. reichen Abschlussgespräch den versammelten Mitgliedern von Vor- sierung verwendet hat. Es spricht quote. Die WBG verweist auf 12,0, stand und Aufsichtsrat anhand ein- für die enorme Finanzkarft unse- wir auf 5,3 Prozent. 2018 waren es gängiger Kennzahlen die res Wohnungsunternehmens, noch 3,8. Wesentlicher Hintergund insgesamt recht gute wirtschaftliche dass wir hier knapp 1,9 Mio EUR der Steigerung ist, dass eine an- Situation der Genossenschaft be- in die Wagschale werfen können. haltend hohe Fluktuation für ein stätigt hatten, ist es an der Zeit, auch Auch wenn die Zahl, geschuldet reges Ein- und Ausziehen sorgt, die Mitglieder zu informieren. dem Kauf des Hauses Markt 2 mit was wiederum viel Aufwand bei Um die kalten Zahlen ein wenig in allein ca. 486 TEUR 2019 be- Wohnungsmodernisierungen be- Kontrast zu setzen, soll hier einmal sonders hoch ausfällt, so kommen deutet. Doch dafür sind nur schwer auf einen Artikel in der „Freie Pres- wir doch sonst regelmäßig auf Zah- Kapazitäten bei Handwerkern ver- se“ verwiesen sein, der am 10.11. len um 1,2 Mio EUR. fügbar, was wiederum die unter der Überschrift „Durch- Fortsetzen lässt sich der Vergleich Sanierungszeiten beträchtlich er- schnittsmiete der WBG auf niedri- mit den Zahlen zur Verschuldung. höht. Die gestiegene Zahl in Zwönitz gem Niveau“ erschien. Bei der hier Die WBG weist hier eine Summe ist zu einem Großteil also leicht er- genannten „WBG“ handelt es sich von 7,7 Mio. an Krediten aus. Bei klärbar, zwar ärgerlich aber noch um die Wohnungsbaugesellschaft uns steht mit 2,02 Mio. EUR weit kein echtes Problem. Zwönitztal in Thalheim mit ca. 800 weniger in den Büchern, was na- Wir sind uns natürlich schon be- Wohnungen ebenda sowie in türlich mit deutlichen Einsparungen wusst, dass Vergleiche immer auch Jahnsdorf und Niederdorf . bei Zinsen und Tilgungen einher- hinken und es liegt uns völlig fern, Schon die Überschrift mit Verweis geht. den Thalheimern, angesichts auch auf die Durchschnittsmiete in Höhe Damit schließt sich auch die Aus- ganz anderer Voraussetzungen, von 4,36 EUR pro Quadratmeter sage zum Eigenkapital an. Die schlechte Zeugnisse auszustellen. lässt sich leicht kontern. Die unse- WBG nennt 50 Prozent, der Durch- Immerhin wissen wir aber so, wo re liegt mit 3,82 EUR ca. 14 % nied- schnitt in Ostdeutschland liegt bei wir stehen. Wichtig ist gerade für die riger, was bei einer 60-Quadratme- 40 Prozent, wir zeigen 82,7 Pro- Zukunft, dass auch unsere Mitglie- ter-Wohnung in Zwönitz immerhin zent an, was mit dem Faktum ver- der und Mieter davon Kenntnisse 32,40 EUR Ersparnis jeden Monat bunden ist, dass das Vermögen der haben und ihrerseits die Genos- ausmacht. Interessant der Hinweis, Genossenschaft weitaus unabhän- senschaft positiv nach außen ver- dass in Chemnitz mit 5,30 EUR/qm giger von Einflussnahme von treten. Ein guter Leumund ist die Mieter noch einmal deutlich mehr außen, z.B. durch Banken ist, allerbeste Werbung und die si- zahlen müssen! andererseits die WGZ eG höchste cherste Grundlage, die Aufgaben Eine weitere Information besagt, Bonität genießt. der Zukunft zu meistern. Die wer- dass die WBG in 2019 740 TEUR Eine Zahl, die auch wir regelmä- den sich stellen auf vielerlei Gebie- für Instandhaltung und Moderni- ßig auswerten, ist die Leerstands- ten. Wir sind bestens vorbereitet! Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 5
Weihnachten im Erzgebirge Nun ist wieder Weihnachten gewor- den. Wenn auch dieses Jahr alles ein wenig anders ist, so gibt es kei- nen Grund Räuchermann, Schwib- bogen, Krippe und Schäflein auf dem Oberboden zu lassen. Gut, Der weihnachtlich geschmückte Markt um 1955 auf einer alten Postkarte der Gebrüder Stelzel. das alljährliche Weihnachtsfeierbe- säufnis fällt aus, die Weihnachts- nachtszeit normalerweise recht hen unter der Überschrift „Von den märkte bleiben geschlossen, selbst stressig und überladen. Wollen wir alten Wilden“ in der „Freie Presse“ die Christmette in der Kirche, so mit also die Chance ergreifen, mehr vom 03.01.2019. Krippenspiel und vielen alten Weih- Gelassenheit und vor allem Be- Der Autor, Tobias Prüwer, erinnerte nachtsliedern muss wohl dran glau- sinnlichkeit zuzulassen. Erinnern zurecht daran, das gerade die Rau- ben. Aber in unseren vier Wänden wir uns an frühere Zeiten, wo Weih- nächte, also die Zeit vom 24.De- und im engsten Familienkreis soll- nachten noch nicht so vollständig zember bis 6. Januar, seit vorchrist- te die besinnliche Stimmung doch mit kommerziellem Tand überla- licher Zeit zutiefst mythologisch be- aufkommen. Da können Herr den war, amerikanische Walt- setzt waren. Immerhin ist diese Zeit Spahn und Frau Merkel machen Disney-Figuren aus jeder Ecke lug- zwischen den Jahren - das Mond- was sie wollen, das lassen sich die ten und die Menschen zu infanti- jahr ist 12 Tage/Nächte kürzer als echten Erzgebirger bestimmt nicht len - in kindlicher Einfalt stecken- das Sonnenjahr unseres Kalenders nehmen! gebliebenen und geistig unterent- - eine mystische Zeit, wo man die Ist man konsequent, so lässt sich wickelten - Objekten degradierten. Zukunft mittels Bleigießen und an- der Situation sogar einiges Positi- Nein, der Weihnachtsmann ist kei- deren Losverfahren vorhersagen ves abgewinnen. Immerhin gestal- ne Erfindung der Cocka-Cola-Wer- kann. Und es ist die Zeit, wo die tet sich besonders die Vorweih- bung, wie man derzeit wieder Wilde Schar, auch das fliegende überall unterbreitet bekommt und Heer, aus Wäldern und Unterwelt seine Aufgabe war nie zuerst, den erscheint und nächtens um die Kindern billiges Plastikspielzeug Häuser zieht. Gerade die Figuren säckeweise in die Kinderzimmer zu des Wilden Mannes, des Riesen schütten. Der richtige Weihnachts- Rübezahl und auch der Frau Holle mann, oder Knecht Ruprecht, wie sind immer dabei und verweisen man hier im Erzgebirge sagt, war auf uralte Götter und Gestalten der ein recht zwiespältiger Gesell. Ge- reichhaltig überlieferten Sagen- schenke gab es nur für den, der bzw. germanischen Götterwelt. übers Jahr seine Pflichten ord- Nicht umsonst gibt es in anderen nungsgemäß erledigt hatte. Allen Gegenden Deutschlands noch die anderen drohte ein Strafgericht! Bräuche der Perchtenläufe und der Da tut es recht gut, wenn man in all Krampusmasken mit denselben der Informationsflut mal ein paar Bezügen. Und wie auch im Mär- Zeilen zu den historischen und kul- chen von Frau Holle geht es immer turellen Hintergründen unseres darum, die hoffentlich getane Arbeit Der kleine Tim bekommt Weihnachten 1972 Be- such vom Ruprecht (Albert Leistner). „Weihnachtskultes“ liest. So gesche- der Menschen zu kontrollieren und 6 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Unsauberkeit, Nichtstun, Faul- und Pflichtvergessenheit oft drakonisch, mitunter brutal zu bestrafen. Im Erzgebirge ist es vor allem der Knecht Ruprecht, ein bärtiger, griesgrämiger alter Mann im lan- Der berühmte Weihnachtsberg der Familie Kobel in Brünlos, den man gern besichtigen kann, ist ein gen Mantel der mit tiefer und lauter Zeugnis, dass die Erzgebirger gern die heilige Geschichte in ihre eigene Umwelt transferieren. Stimme nach den Worten von Es ist sicher kein Zufall, dass das Verehrung des Lichtes zur Winter- Theodor Storm streng fragt: „... Nun Fest der Geburt Christi in der ers- sonnenwende erklärt, passt dazu. sprecht wie ich‘s hier innen find! ten Hälfte des 4. Jahrhunderts vom Geräuchert wird in vielen Kulturen Sind‘s gute Kind, sind‘s böse Kind?“ ursprünglichen 25. März auf das doch das Räucherwerk muss na- Vielleicht hat die „protestantische heidnische Fest der Wintersonnen- türlich in Form der „Weihrichkarzl“ Arbeitsethik“, die als Ursprung und wende verlegt wurde. Überhaupt von hier kommen und wurde frü- Quell europäischer Wohlfahrts- war es weltweit keine Seltenheit her oft in der Familie selbst herge- gesellschaften gilt, ein paar noch indigene und vorchristliche Fest- stellt. Zum Beispiel in der Familie viel ältere Grundlagen. Auf alle Fäl- daten zu überdeuten und zu bele- von Lothar Graupner in Zwönitz, die le gibt es gute Gründe unsere Kin- gen. Auf alle Fälle eignet sich die in den 30er Jahren ihre Produkte der weiterhin mit solchen Bezügen dunkle und winterliche Jahreszeit bis nach Amerika verkaufte. zu erziehen. Hier hat der Kitsch der sehr gut zu innerer Besinnung und Das „Neunerlei“ ist typisch Neuzeit schon genug Schaden Einkehr und Versammlung um das erzgebirgisch und eine Form von angerichtet! wohlige heimische Herdfeuer. weit verbreiteten kultischen Mahl- Der Archetypus der wilden Leute ist Kein Wunder also, dass im kalten zeiten, Opfergebäck u.ä. ein Spiegel in den wir schauen, um und steinigen Erzgebirge solche Grund genug also, sich der alten uns selbst als zivilisiert anzusehen. Bräuche mit besonderer Inbrunst sinnstiftenden Bräuche und Bezü- Kulturgeschichtlich tauchen solche gefeiert werden und sich ergänzt ge zu erinnern, vor allem sie von Figuren vielerorts auf. Wir werden um christliche Riten und berg- modischem Schnickschnack sau- daran erinnert, woher wir kommen bauliche Tradition bis heute ein ber zu halten und durch praktische und wer wir sind und was uns im reichhaltiges Angebot erhalten hat. Anwendung der nächsten Genera- innersten, oft unbewust antreibt. Der geschmückte Christbaum ist tionen weiterzugeben. ein Beispiel, das in ganz Deutsch- land gilt. Er ist keinesfalls, wie gern behauptet, nur eine modische Er- scheinung des 18. Jahrhunderts, sondern verweist nach Jakob Grimm auf den alten heidnischen Brauch, drin wie draußen immer- grüne Zweige und Bäume mit Früchten oder Opfergaben zu be- hängen. Auch der Lichterkult, der Tim Schneider und Bettina Rothe bei der wohl an den Bergbau anknüpft, sich Ein recht traditionell geschmückter Christbaum, Räucherkerzenfertigung in Neudorf 2007. aber ebenso aus der nordischen so mit Glaskugeln, Figuren und viel Lametta. Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 7
Ausstand FVZ Ulrich Kenndoff sondern den Aufbau eines moder- nen Unternehmens in Zwönitz überhaupt erst ermöglichte. Einen Partner fand man 1992 in der EVS Sachsen, dem Vorläufer der Envia, die bald mit dem Bau des Ulrich Kenndoff (Mitte) und sein Nachfolger Dirk Barthold (links) zur Verabschiedung am 24. Juni 2020. 1993 in Betrieb genommenen Irgendwann musste der Tag mal einen kostenlosen Rechtsträger- Blockheizkraftwerkes begann. kommen, an dem der verdiente wechsel der Stadt übergeben. Nun Ulrich Kenndoff, ein gelernter Geschäftsführer der Zwönitzer war diese zuständig. Doch natür- Grubenelektriker der Wismut und Fernwärmeversorgung, Ulrich lich hatte man weder Geld noch studierter Maschinenbauingenieur, Kenndoff, Jahrgang 1957, seinen Knowhow und suchte fieberhaft beherrschte sowohl den techni- wohlverdienten Ruhestand antreten nach einem potenten Partner, der schen wie den kaufmännischen würde. Doch wo es nun soweit ist, in einem paritätischen Unterneh- Part und war der Zwönitzer tut es wirklich ein bisschen weh! men mit der Stadt die Sache an- Wohnungswirtschaft immer ein Wenn alle Zwönitzer und Genos- greifen würde. Leider scheiterten überaus fairer Geschäftspartner. senschaftsmitglieder wüssten, was die Gespräche mit „Isar Amper“ aus Denn Probleme zu lösen, gab es sie diesem Mann zu verdanken München bald an genau dieser immer und wahrlich nicht kleine. haben, ja dann ... würde der Arme weiter gewollten 50prozentigen Be- Wir wünschen „Uli“ Kenndoff alles all die Blumensträuße gar nicht tra- teiligung der Stadt. Doch Ulrich Gute und viel Freude im Kreise der gen können! Denn Ulrich Kenndoff Kenndoff lag ein fertiger und gut Familie und vor allem viel Gesund- war die Seele der Zwönitzer dotierter Arbeitsvertrag in München heit. Seinem Nachfolger als Ge- Fernwärmeversorgung von Anfang vor! Es ist ihm hoch anzurechnen, schäftsführer, Dirk Barthold, wün- an. Ohne ihn müssten wir uns in dass er in dieser entscheidenden schen wir einen guten Start im an- unseren Häusern mit weitaus Stunde unsere Stadt nicht verließ, spruchsvollen Beruf. teureren und energetisch verlust- reicheren Kleinheizanlagen her- umschlagen und wäre die weitere Wärmeversorgung im Neubau nach dem Untergang des Meßgerätewerkes kaum sicherzu- stellen gewesen. Am 11.11.1989 wurde den Verantwortlichen hier nämlich klar, dass die bisher im Betrieb erzeugte Wärme zu einem eigenen Unternehmen umgestal- tet werden muss. Trotz kontrover- ser Debatten unter den Stadtverord- neten im Juni 1990 wurde inner- halb von 3 Monaten die Wärme- Tim Schneider (rechts) im Gespräch mit Ulrich Kenndoff (2.v.rechts) sowe weiteren Gästen. Es gibt versorgung mit allen Anlagen durch auch in der Zukunft manches Projekt, wo uns sein Rat überaus wertvoll ist. 8 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Gerüste fallen auf dem Markt Nachdem am 23.11.2020 auf dem Markt endlich die Gerüste gefallen sind, ergibt sich für den interessier- ten Bürger endlich die Gelegenheit, auf die neue Fassade des Hauses Markt 2 einen Blick zu werfen. Dass es eine Erwartungshaltung gibt, können die beteiligten Handwerker sende Fassade irgendwie zu ver- Bauamt bezeugten ihre Anerken- vor Ort bezeugen, haben doch viele meiden. Das ist nun vorbei! nung für die gelungene Arbeit. Leute immer mal wieder versucht Um den Vorgang entsprechend zu Eine vollständige Fertigstellung wird einen Blick hinter die Planen zu er- reflektieren fand am Dienstag, den es aber erst im nächsten Jahr ge- haschen oder das Gespräch über 24.11.2020, am frühen Nachmittag, ben. Der Bau der Zufahrt zum die vorgesehene Gestaltung ge- eine kurze Enthüllung des histori- neuen Parkplatz „Roß“ und zum sucht. Nun ist es endlich soweit! Das schen und von Wolfgang Triemer „Poststall“ durch die Stadt sowie die Marktensemble ist wieder nach 54 nahezu original nachgestellten Hofanlage durch die Genossen- Jahren komplett und die Bau- Schriftzuges „Blauer Engel“ statt. schaft, kann erst nächstes Jahr er- sünden der Vergangenheit sind Einen solchen historischen Mo- folgen. Dann wird auch das Tor er- kaschiert. Ganz auszumerzen sind ment ließen sich auch einige der neuert sein. Wann genau das alte sie natürlich nicht. Doch gerade den am Bau beteiligten Firmen nicht Gutenbergrelief in die vorbereiteten Postkartenfotografen bieten sich entgehen, waren es doch gerade Nieschen, zuzüglich einer Er- nunmehr wieder ganz neue/alte sie gewesen, die die Pläne der Ge- klärungstafel, eingesetzt werden Perspektiven, haben sie doch in der nossenschaft hatten in die Tat um- kann, bleibt abzuwarten. Die Fa. jüngeren Vergangenheit stets ver- setzen müssen. Selbst Bürger- Scheunert in Stollberg ist entspre- sucht - siehe Titelbild - die unpas- meister Triebert und Ute Hahn vom chend beauftragt. Im Bild v.l.: Tim Schneider, Mandy Hauck, Wolfgang Triemer, Andreas Singer, Steffen Werner, Wolf- Andre Weiß hatte die verantwortungsvolle Aufga- gang Triebert, Michael Göckert, Ute Hahn, Martin Schneider; oben: Stefan Hanisch und Jan Holstein. be den Schriftzug mit dem Pinsel anzubringen. Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 9
Splitter: Radon & Weihnachtsschmuck vor und das Gesetz kann zum 01.01.2021 in Kraft treten. Wir sind natürlich sehr erstaunt, wen- gleich mehr erleichtert, dass das Thema tatsächlich einen großen, ses Radon berichtet, das natürlich auf der Karte nachvollziehbaren Radonlbaam im Erdboden vorkommt und doch Bogen um Zwönitz macht. Damit In unserer letzten Ausgabe hatten zu ganz wesentlichen gesundheit- bleiben auch unserer Genossen- wir bereits über die anstehende Ein- lichen Schäden führen kann. schaft zukünftig manche Sorgen richtung von Vorsorgegebieten in Nun ist die Katze aus dem Sack, und Kosten erspart. Und wenn das der Angelegenheit es bekannten die Liste der auszuweisenden Ge- Gesundheitsrisiko geringer ist, hat und berüchtigten radioaktiven Ga- meinden in Vorsorgegebieten liegt niemand etwas dagegen! Schönste Weihnachtsfenster Auf Seite 6 und 7 haben wir einige Worte in Sachen Brauchtum verlo- ren. Wir freuen uns sehr, dass in unseren Häusern die alten Riten noch beachtet werden und auch Weihnachten 2019 wieder Woh- nungen unserer Mitglieder für ihre traditionelle Weihnachtsschmuck- gestaltung von der Stadt ausge- zeichnet wurden. Immerhin ist die besagte Kommission ja als sehr Frau Radke, Bahnhofstraße 58, erhält aus den Händen von Bernd Störzel die begehrte Auszeichnung. kritisch und auf den Erhalt des überlieferten Brauchtums ausge- richtet bekannt. Natürlich muss nicht alles so aus- sehen wie vor hundert Jahren, doch einige traditionelle Grundsätze gibt es doch zu beachten. Tradition be- gründet sich nur aus generationen- übergreifenden Handlungsweisen. Mode ist kurzfristig und oft nach wenigen Jahren schon lächerlich. Den Familien Radke und Steeger gilt also unser unumwundener Familie Steeger, Rutenweg 25, mit Bürgermeister Triebert bei der Geschenkübergabe. Dank und unsere Anerkennung! 10 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Splitter: Hoher Besuch & Baum des Jahres Hoher Besuch in der Genossenschaft Auf Vermittlung von Tim Schneider fand am 25. September in unserer Geschäftsstelle ein Treffen des Vor- standes des VSWG, Frau Mirjam Luserke, mit dem Bundestagsab- ven Gespräch konnten Herrn Wan- Auf der anderen Seite konnte Herr geordneten und Ostbeauftragten derwitz einige Sorgen und Nöte der Wanderwitz gute Tipps in Sachen der Bundesregierung, Herrn Marco Wohnungswirtschaft vermittelt wer- Förderprogramme und Kontakte Wanderwitz, statt. Der Themen gab den, in der Hoffnung natürlich, da- geben. Fazit: Ein rundherum er- es viele. In einem sehr konstrukti- mit in Berlin mehr durchzudringen. folgreiches Gespräch! Pflanzung Baum des Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Der jährlichen Tradition folgend Baum des Jahres 2020 gewählt. pflanzte die Regionalgruppe des Jahres 2020 Die gelegentlich mit der Akazie ver- BUND in Zwönitz dieses Jahr einen Auch 300 Jahre nach ihrer Ankunft wechselte Robinie hat ein unge- Baum auf dem Gelände der Ge- aus dem westlichen Nordamerika wöhnlich hartes und witterungs- nossenschaft. Gesponsert von der gilt die Robinie hierzulande noch beständiges Holz und wird gern im WGZ erfolgte das am 24.11. gleich als Neubürger. Jetzt wurde das Außenbereich, bis hin zu Möbeln neben unserer Geschäftsstelle. Gehölz aus der Bohnen- und verwendet. Essbare Früchte trägt Wollen wir hoffen, dass er sich gut Erbsenverwandschaft mit den sie allerdings nicht, ist aber bei Bie- entwickelt und als prächtiger Stark- cremweißen Blüten und großen nen wie Imkern aufgrund ihrer star- baum bald zur gesunden Luft in un- Stacheln durch ein Kuratorium der ken Tracht sehr beliebt. serem Wohngebiet beiträgt. Stefan Hanisch mit Dietmar Weigel bei der Befes- Im Bild von links: Tim Schneider, Norbert Krätzig, Klaus Helbig, Jürgen Brückner, Dietmar Weigel, tigung des nicht ganz kleinen Baumes. Thomas Ahlheim, Mannfred Hanisch, Jan Holstein, hockend: Joachim Wolle. Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 11
Splitter: Balkone Rutenweg & Verbandsrat VSWG Balkone im Wohn- gebiet Rutenweg Nachdem die Genossenschaft in den Häusern Bahnhof-, Goethe- und Breite Straße seit 2013 158 Balkone angebaut hat, soll es nun Im Bild die Häuser Rutenweg 50, 46 und 48, wo 2021 wie bei Nr. 39 Balkone angebaut werden. auch auf dem Rutenweg ab 2021 Balkone sind heute ein unabding- chen. Durch bauliche Gegebenhei- vorangehen. Geplant ist, mit den barer Ausstattungsgrad geworden ten müssen wir immerhin mit Kos- Häusern 39, 46, 48 und 50 zu be- und uns ist auch niemand bekannt, ten von ca. 27,5 TEUR je Wohnung ginnen, die mit ihrer straßennahen der es je bereut hat, einen nutzen rechnen. Duch die größere Wohn- Lage so ein kleines Extra durchaus zu können. Immerhin erweitert sich fläche und eine Modernisierungs- verdienen. Selbstverständlich soll durch die Verglasung die Nutzbar- umlage wird ab 2022 mit höheren es in den folgenden Jahren weiter- keit auch im kalten Erzgebirge doch Mieten um die 50 EUR pro Monat gehen, wenngleich bei der Anzahl beträchtlich in die weniger warmen zu rechnen sein. von 84 Wohnungen und der ho- Jahreszeiten. Wir hoffen, dass niemand ein erns- hen Kosten hier sicher ein paar Ganz für lau kann es die Genos- tes Problem damit hat und sich alle Jahre vonnöten sein werden. senschaft aber leider nicht ma- ungeteilt auf die Balkone freuen! ehrenamtlich in das Aufsichts- sentliche Gewicht unserer Genos- Neuer Verbandsrat gremium der Sächsischen Genos- senschaft in Sachsen. Neben den im VSWG senschaftsverbandes (VSWG) ge- Aufsichtsfunktionen im Verband ist Nach entsprechenden Neuwahlen wählt worden ist und hier sogar dies auch der Ort, die Interessen im Sommer wollen wir vermelden, dem Präsidium angehört. Diese der Wohnungswirtschaft und ins- dass unser Vorstandsvorsitzender nicht ganz unbedeutende Funktion besondere der Genossenschaften Tim Schneider erneut für 6 Jahre unterstreicht auch das nicht unwe- gegenüber der Politik zu vertreten. Der neugewählte Verbandsrat bei seiner konstituierenden Sitzung im September in Dresden. Im Bild Tim Schneider, (4. von rechts). 12 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Geschäftspartner: Grillnachmittag mit Balkonbauer Als die Genossenschaft 2013 be- gann, die ersten Balkone am Haus Goethestraße 1-3a anzubauen, war ein Erfolg natürlich noch lange Am 17. September hatte der Vorstand die Firmen in den Wirtschaftshof der Genossenschaft geladen. nicht klar. Heute, 158 Balkone spä- ter, kann man schon einschätzen, auch schwierige Situationen zu Sch... bei Andreas Hager, den lus- dass die Sache gelungen ist! meistern. Man nenne uns Beispiele tigen Metallbauern der Fa. Fischer Eine der großen Fragen war, ob wir anderswo, wo Maler beim Abrüs- und ach, bestimmt nicht am den Bauablauf mit den beteiligten ten halfen, wo Maurer und Putzer Schluss, unsere Bauleitung, Ing. Firmen würden so gestalten kön- Möbel für betagte Mieter schlepp- Michael Göckert, der Mann mit nen, dass die Verwerfungen in den ten usw. Ja, das hat es alles gege- dem bunten Schal, genannt auch Wohnungen bei Öffnung der ben. Und gab es in Bauberatungen Dr. Göcki wegen seiner spiritis- Außenfassade beherrschbar blei- auch mal harte Worte, so war der tischen Medizinkenntnisse! ben. Immerhin sind die Verwüstun- Umgang doch immer freund- Es galt - auch im Namen unserer gen und all der Dreck gut zwei schaftlich, man nahm sich gegen- Mitglieder - mal Danke zu sagen! Wochen lang schon eine Zumu- seitig als Menschen war, mit Stär- Dazu ein Steak vom Grill des Sieb- tung. Der buchstäblich durch- ken und Schwächen, mit Eigenhei- draht Andre plus ein Fläschchen getaktete Bauablaufplan musste ten und Macken. - Alles herrliche Bier! Und lustige Gespräche mit penibel eingehalten werden. Typen: der Schneider Martin mit Geschichten aus dem täglichen Bis heute hat es sich als ein gro- seinen prächtigen Jungens, der Leben gab‘s dazu. ßes Glück erwiesen, dass die Aus- Werner Steffen mit seinen farben- Bitte bleibt vor allem gesund und schreibungen von heimischen Fir- freudigen Gesellen, den Rüstern der Genossenschaft gewogen! Ihr men gewonnen wurden, im ech- vom Anger Kai aus Eibenstock, werdet auch weiter gebraucht! ten Wortsinn auf der Baustelle die Tischlermeister Colditz und seine Wir wünschen ganz viel Glück und gleiche Sprache gesprochen wird. Holzwürmer, den Dachkatzen um Wohlergehen, wirtschaftlichen Er- Denn eine gute Verständigung und Andreas Singer, den Elektrischen folg und uns selber weiterhin gute ein wenig Gemeinschaftsgefühl hilft von Ronald Neubert, Gas-Wasser- Preise! - Nochmals Danke! Ein Zeichen der Dankbarkeit für sieben Jahre gemeinsames Streben an unsere Handwerker war mehr Tim Schneider lies es sich nicht nehmen, mal die als gerechtfertigt und den kleinen Aufwand wert. Eigenheiten der Beteiligten zu beschreiben. Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 13
Blick ins Geschichtsbuch: 30 Jahre Dt. Einheit Natürlich kommen auch wir nicht am 30. Jahrestag der Wiederver- einigung unseres Vaterlandes vor- über, hat sich doch nicht nur im Le- Am 3. Oktober 1990 hält unser Mitglied Artur Dietze die Festrede auf dem Platz der Deutschen Einheit. ben aller Menschen in unserer Stadt, sondern auch im Wirtschaf- Sieger, träumten gar vom „Ende am Ende des Tunnels sahen, wer- ten der Genossenschaft seit 1990 der Geschichte“ (Francis den wir erneut schwer getroffen. Da nahezu alles verändert. Fukuyama) dass es undenkbar verwundert es wenig, dass viele Gewiss, vieles zum Besseren, man war, dass der Osten auch ein paar Bürger ungehalten reagieren. Die sehe nur unsere Häuser und Erfahrungen mitbingen würde, die wirtschaftliche Rosskur, die uns Wohngebiete an, die tollen Autos, ihnen bei ihren Spinnereien ganz nach ‘90 auferlegt wurde, die mit die davor stehen und mancher hat heilsam hätten sein können. Geht dem völligen Konkurs aller Betrie- die Zeit genutzt, endlich sich die es der Kuh zu gut, geht sie aufs Eis! be und gleichzeitigen Zinsen (auch Welt selbst anzusehen. Und nicht Mittlerweile ist es unübersehbar, die für Altschulden) von mehr als 9 % wenigen hat ein hervorragendes gute alte Zeit endet aktuell auch für einherging, mutet man anderen Medizinsystem ein paar Lebens- den „Westen“. Die Veränderungen europäischen Ländern und selbst jahre mehr beschert. Doch natür- in Gesellschaft, Wirtschaft und Po- der Wirtschaft im Westen nicht zu. lich ist auch einiges verloren- litik sind so gewaltig, dass man Lieber druckt man Geld, wie gegangen. Wir sind älter geworden schon von der „Großen Transfor- weiland die Staatsbank der DDR. und auch der Enthusiasmus der frü- mation“ oder vom „Great Reset“ Wir aber wissen, wohin das Aus- hen Wendejahre ging wohl verlo- spricht. Nur, ob es in die richtige setzen marktwirtschaftlicher Regeln ren. Jedenfalls ist er auch erstickt Richtung geht, ist damit noch nicht führt. Schon jetzt ist es wieder worden in der bundesrepublika- gesagt. Man darf Zweifel haben! schwer Handwerker zu bekom- nischen Bürokratie und in ideolo- Unser Problem ist, dass die Aufbau- men. Wenn dann demnächst auch gischer Verbortheit im Westen. leistung der letzten 30 Jahre im das Material mit dem zur Weich- Gerade die Eliten in Wirtschaft und Osten ein stückweit in Frage gestellt währung verkommenen Euro nicht Gesellschaft hielten sich so sehr für wird. Jetzt, wo wir wirtschaftlich Licht mehr zu kaufen ist, dann sind wir wieder da, wo wir schonmal waren! Nein, wir wollen die Zukunft nicht schwarz malen, doch die Zeit für Korrekturen ist mal wieder reif. Vor allem gilt es die Wahrheit nicht hin- term Berg zu halten. Denn die Leu- te sind ja nicht doof, die sehen doch all die Widersprüche im Sys- tem. Das freie Wort ist das höchste Gut in der Demokratie und Grund- lage von allem! Ohne gegenseiti- ges Vertrauen und Mut zur Beteili- Am 31.05.1990 auf dem „Wind“ tagte erstmals der neugewälte Stadtrat. Vorn im Bild v.l.: Wolfgang Fink, gung funktioniert es nicht! Nicht vor Artur Dietze, Steffen Mendt, Frieder Schneider, Frieder Thiermann. Im Hintergrund Bürger der Stadt. 30 Jahren und auch nicht heute! 14 Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Unser Mitglied Ehrenbürger Peter Löffler Menschen brauchen Vorbilder! Schon Kinder spiegeln in sehr frü- hen Entwicklungsphasen ihre El- tern, später kommen Gleichaltrige, Erzieher, Lehrer, Jugendidole und eben vorbildliche Persönlichkeiten hinzu. Notwendig ist das unter an- Am 3. Oktober wurde Peter Löffler im Rahmen der Feierstunde auf dem Platz der Deutschen Einheit die derem, weil wir nur im Vergleich Ehrenbürgerwürde verliehen. Links Bürgermeister Triebert und rechts Altbürgermeister Schneider. und in der Unterschiedlichkeit uns Gründen führte ihn 1957 sein Weg lungen ist, seinen langjährigen Mit- selbst erkennen oder bemerken, ins Meßgerätewerk Zwönitz. 1965 streiter in das gigantische Projekt wo wir stehen und was wir für uns folgte die Prüfung zum Meister im der Erstellung des zweiten Teils der selbst und die uns umgebende Ge- Rundfunkmechaniker-Handwerk, Zwönitzer Chronik für die Zeit 1945- sellschaft im Sinne von Verbesse- 1973 der Abschluss eines Ingeni- 1990 einzubeziehen. Dass jemand rungen tun können. eurstudiums (Abendstudium) in im Alter von 80 Jahren ohne Vor- Wir freuen uns ganz außerordent- Mittweida in der Fachrichtung Elek- kenntnisse in der Lage ist, Com- lich, dass mit Peter Löffler nach tronische Gerätefertigung. puter und Software so gestalterisch Klaus Dittmann nunmehr das zwei- Im Zuge der demokratischen Re- einzusetzten, dass aus tausenden te Mitglied unseres Aufsichtsrates volution schloss sich der bis dahin Bildern, Informationen und Texten mit der allergrößten Ehrerbietung parteilose Ingenieur im Januar ein ansehnliches Buch mit über unserer Stadt, mit der Ernennung 1990 der DSU, 1992 der CDU an 1200 Seiten wird, kann man mit zum „Ehrenbürger“ geehrt wurde und setzte sich aktiv für den Um- Fug und Recht als außergewöhn- und als Vorbild für Jung und Alt be- und Aufbau unserer Stadt ein. Am lich beschreiben. zeichnet werden kann. 08.11.1990 wechselte er als Ab- Diese Arbeit über Monate und Jah- Für alle die, die seit vielen Jahren teilungsleiter ins Hauptamt der Stadt re mit Druck und Kampf ist eine mit Peter Löffler zusammenarbei- Zwönitz, wurde 1998 sogar 1. Bei- Willensleistung die uns den aller- ten durften oder die ihn seit Jahren geordneter und damit Stellvertreter höchsten Respekt abnötigen muss. kennen, ist das keine Überra- des Bürgermeisters, ein Amt, das Wenn man will, man sich mal was schung, hat doch der 1939 in es bis zur Pensionierung 2004 mit zumutet und der Liebe Gott auch Stollberg geborene besonders in großem Engagement und Sach- seinen Segen in Form von Ge- den Jahren nach 1990 einen we- kenntnis ausfüllte. sundheit dazugibt, kann man viel sentlichen Beitrag zur Festigung Wer Peter Löffler kennt, schätzt leisten. Spätestens mit diesem der Demokratie und der kommu- zumeist seine überaus sachliche leuchtenden Vorbild fallen uns nalen Selbstverwaltung in Zwönitz und ruhige Art und vor allem akri- selbst kaum mehr Ausreden ein! geleistet. Und Peter Löffler wirkte bische Arbeitsweise. Ein Mann, auf Peter Löffer nennen wir unser Vor- von 1986 bis 1990 im Vorstand so- den, auch wenn die Stürme blasen, bild und ganz amtlich, vom Stadt- wie seit 1991 bis heute im Aufsichts- immer Verlass ist und der auch im rat beschlossen „Ehrenbürger“ der rat unserer Genossenschaft. fortgeschrittenen Alter sich noch ei- Stadt Zwönitz! Peter Löffler wuchs in Gornsdorf niges zuzumuten bereit ist. Anders Wir wünschen ihm vor allem viel auf, und schloss 1956 eine Lehre ist es kaum zu beschreiben, dass Gesundheit und Glück und freuen als Elektromechaniker im TPW es in den letzten Jahren Alt- uns auf eine weitere Zusammen- Thalheim ab. Aus beruflichen bürgermeister Uwe Schneider ge- arbeit in unserer Genossenschaft! Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG 15
Aktuelle Telefonnummern / Havariedienste Notfallhavarie-Telefon WGZ eG: 0172.6439100 Fernwärmeversorgung Zwönitz: 037754.3050 L&N Kabel- und Komm. GmbH: 03774.22290 ZWW (Wasser /Abwasser): 03774.144-0 (24h-Havariedienst) Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117 Feuerwehr / Rettungsdienst: 112 Notruf Polizei: 110 Die Geschäftsstelle der WGZ eG Anschrift: Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG Neue Straße 5a 08297 Zwönitz Telefon: 037754.5213 Fax: 037754.5211 Mail: info@wg-zwoenitz.de Web: www.wg-zwoenitz.de Öffnungszeiten: Di 9.30 - 12.00 Uhr 13.00 - 18.00 Uhr Do 9.30 - 12.00 Uhr Bei Dringlichkeit oder nach Absprache auch Mo. bis Do. 7.00 -15.00 Uhr bzw. Fr. bis 12.00 Uhr Impressum Herausgeber: Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG Druck /Weiterverarbeitung: Werbeagentur Preidel, Zwönitz Verantwortlich: Vorstand der WGZ eG Bildnachweise: WGZ eG, Tim Schneider, Stadt Text / Redaktion: Tim Schneider Zwönitz, fotolia, Memory Card, Layout: graphicus, Tim Schneider freepic.com Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
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