Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG

 
WEITER LESEN
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Dezember
2020
Nr.: 22                                      Bei uns zu Hause
                                               Die Mitgliederzeitung der Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG

  Zum Vergleich:
  Der Zwönitzer Markt
  zur Weihnachtszeit auf einer
  Postkarte um 1980.

                         Aus dem Inhalt:
                         Worte von Vorstand und Aufsichtsrat · Wirtschaftliche Zahlen · Weihnachten im Erzg.
                         Verabschiedung von Ulrich Kenndoff · Gerüste fallen auf dem Markt · Splitter
                         Geschäftspartner: Grillnachmittag mit Balkonbauern · Geschichtsbuch: 30 Jahre
                         Deutsche Einheit · Unser Mitglied: Ehrenbürger Peter Löffler

         Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Inhalt

                                         Unsere Geschäftsstelle Neue Straße 5a in Zwönitz zur Weihnachtszeit Januar 2020.
Zeitung Nr. 22
Ausgabe Dezember 2020

Titelseite: Weihnachtlicher Markt 1980

S. 2       Inhalt / Geburtstage          S. 8         Ausstand FVZ                         S. 13        Geschäftspartner:
                                                      Ulrich Kenndoff                                   Grillnachmittag mit
S. 3       Ein Wort zuvor vom                                                                           Balkonbauern
           Vorstand                      S. 9         Gerüste fallen auf dem Markt
                                                                                           S. 14        Blick ins Geschichtsbuch
S. 4       Ein Wort vom Aufsichtsrat     S.10         Splitter                                          30 Jahre Deutsche Einheit
                                                 - Radon
S. 5       Wirtschaftliche Zahlen im            - Weihnachtsschmuck                        S. 15        Unser Mitglied
           Vergleich                            - Hoher Besuch in der Gen.                              Ehrenbürger Peter Löffler
                                                - Pflanzung Baum des Jahres
S. 6/7    Weihnachten im Erzgebirge             - Balkone auf dem Rutenweg
                                                - Neuer Verbandsrat im VSWG

                                         Wir gratulieren herzlich zum Geburtstag und
                                         wünschen viel Gesundheit und Gottes Segen!

Allen Jubilaren und Geburtstagskindern der vergangenen Monate wünscht der Vorstand der
Genossenschaft alles erdenklich Gute, vor allem recht viel Gesundheit!

2                                                                               Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Ein Wort zuvor vom Vorstand

                                        hoffen, dass dieser Wahnsinn bald      rektur alter Bausünden. Sicher wird
                                        ein Ende findet und dass die Welt      das Haus in nächster Zeit allein
                                        hinterher wieder einigermaßen ins      wegen der neuen Farbe etwas her-
                                        Lot kommt. Nicht nur wir hegen         vorstechen, doch ganz schnell wird
                                        schwere Befürchtungen!                 sich eine neue Gewohnheit einstel-
Liebe Genossenschaftsmitglieder,        Nichtsdestotrotz schauen wir auf ein   len. In ein paar Jahren wird macher
liebe Mieter,                           erfolgreiches Jahr in unserer Ge-      gar nicht mehr wissen, dass es sich
                                        nossenschaft zurück. Die wirtschaft-   hier um ein Haus aus den 60er
das Jahr 2020 neigt sich nun sei-       liche Lage ist unverändert gut und     Jahren handelt.
nem Ende zu und auch wir wollen         unsere dieses Jahr besonders hoch      Große Freude hat uns gemacht,
einen ersten Blick zurück auf die       gesteckten Ziele im Bereich In-        dass auch die beteiligten Baufirmen
vergangenen Monate werfen.              standhaltung und Modernisierung        und Handwerker, wie Malermeister
Wahrlich ein verrücktes Jahr!           sind nahezu alle erreicht. Bis auf     Steffen Werner, Dachdecker
Allenthalben ausgefallene Urlaube       kleine Restarbeiten sind wir nun mit   Andreas Singer, Zimmerer
und Festivitäten, abgesagte Events      der Fassadensanierung, dem             Martin Schneider, Tischlermeister
und Termine. Sowas hat es noch          Balkonanbau und der Neugestal-         Matthias Triemer bis hin zum
nie gegeben. Noch nie hatten wir        tung der Außenanlagen auf der          Schriftsetzer Wolfgang Triemer sich
so wenige persönliche Kontakte zu       Breite Straße weitestgehend fertig.    tüchtig mit Hinweisen, Ideen und
unseren Mitgliedern und Mietern.        Es ist schon ein ganz neues und        Engagement eingebracht haben.
Klar, es gibt Telefone und tausend      attraktives Bild entstanden.           Ein Gemeinschaftswerk also!
Helferlein unserer digitalisierten      Bestimmt nicht nur um die Ansicht      Gemeinschaft ist der Sinn einer
Welt, um Notwendiges zu regeln.         geht es uns auf unserer zweiten        Genossenschaft. Gemeinschaftli-
Doch das ist nicht dasselbe. Es fehlt   Großbaustelle in diesem Jahr, auf      ches Handeln schützt vor Eskapa-
das Wort am Rande, die Mimik,           dem Markt. Die höchst notwendi-        den Einzelner und macht stark in
das Gefühl eines unverstellten Ge-      ge Wärmedämmung hier hat aber          der täglichen Auseinandersetzung.
sprächs. Sah es Mitte des Jahres        gleichzeitig die Gelegenheit erge-     Wir wollen und sollten sie uns er-
so aus, dass bald wieder Normali-       ben, die Fassade einer vollständi-     halten, in der Stadt, in der Genos-
tät einziehen könne, so mussten         gen Überarbeitung zu unterziehen.      senschaft, wie in den Familien.
wir spätestens im Herbst zur Kennt-     Da auch die Stadt Zwönitz dan-
nis nehmen, dass dem bei weitem         kenswerter Weise mit einer             Wir wünschen Ihnen eine geseg-
nicht so ist und dass uns all die       durchaus opulenten Förderung von       nete Weihnachtszeit sowie ein ge-
Verbote und Mahnungen noch              25 Prozent mit im Boot ist, war        sundes neues Jahr!
Monate, vielleicht Jahre erhalten       auch der wirtschaftliche Spielraum
bleiben würden.                         gegeben, die Hausansicht dem
Ob es das alles Wert ist, entzieht      Marktensemble anzupassen. Dass
sich unserer Kenntnis. Gewisse          wir durchaus das Detail gesucht ha-
Zweifel sind vorhanden, manches         ben, wird dem Betrachter schnell
erscheint als purer Aktionismus.        auffallen. Doch die Gesamtansicht
Doch wer will schon die eigene          des zentralen Platzes unserer Stadt,
Gesundheit oder die seiner Mit-         unserem Wohnzimmer sozusa-
menschen gefährden. Bleibt zu           gen, verlangte dringend eine Kor-

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                               3
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Ein Wort vom
Aufsichtsrat

Liebe Genossenschafterinnen
und Genossenschafter!

So langsam geht ein überaus tur-
bulentes und für viele anstrengen-
des Jahr zu Ende. Begriffe wie Pan-
demie, Kurzarbeit, Homeschooling,        V.l.: Peter Löffler, Romy Meyer und Frank Wesse sind die bis heute aktiven Aufsichtsräte der Genos-
                                         senschaft, die im Dezember 1990 gewählt wurden.
Maske, Corona, Covid-19 oder
auch Lockdown prägten die letzten        Trotz aller Widrigkeiten im letzten                war, wird wissen was gemeint ist:
Monate. In vielen Familien muss-         Jahr haben wir wieder viel geschafft!              Voller Saal, aufgeheizte Stimmung,
ten die gewohnten Lebensabläufe          Schauen Sie doch mal in unserem                    reichlicher Bierausschank, ...
geändert und den neuen Bedin-            Wohngebiet an der Breite Straße                    Glücklicherweise stimmte nach
gungen angepasst werden. Mehr-           vorbei! Sie werden erstaunt sein,                  temperamentvollen Diskussionen
belastungen bei der Kinder-              wie durch den Balkonanbau und die                  die Mehrheit der Anwesenden ei-
betreuung, dem täglichen Einkauf         Sanierung der Außenanlagen un-                     ner neuen Satzung zu und ermög-
oder auch nicht durchführbare            sere Häuser in neuem Glanz er-                     lichten damit auch den Weiter-
Urlaubsreisen oder Einschränkun-         strahlen!                                          bestand der Genossenschaft und
gen im kulturellen Leben mussten         Damit haben nun alle Wohnungen                     die erstmalige Wahl eines Aufsichts-
in Kauf genommen werden.                 in diesem Wohngebiet einen lufti-                  rates. Wer sich noch erinnert: Mit
Ja selbst die heilige Kuh der alljähr-   gen Zugang zur Natur! Auch im                      der Mehrheit der abgegebenen
lichen Mitgliederversammlung der         nächsten Jahr werden wir unseren                   Stimmen wurden damals Frau
Genossenschaft musste ge-                Weg mit dem Balkonanbau im                         Meyer sowie die Herren Redmer,
schlachtet und der Jahresab-             Wohngebiet Rutenweg weiter-                        Schettler, Grabner, Löffler und
schluss für 2019 nur durch Be-           verfolgen!                                         Wesse gewählt.
schluss des Aufsichtsrates festge-       Auf dem Markt sind nun die An-
stellt werden.                           strengungen unserer Genossen-                      Denken wir in diesem Jahr mal nur
Wie heißt es doch so schön: Der          schaft ebenfalls zu sehen. Neues                   an diese Jubiläen und halten uns
Mensch ist ein Gewohnheitstier! Er       Dach, neue Fenster, neuer Ein-                     lieber an die allgemein geltenden
gewöhnt sich an alles!                   gangsbereich, neue Fassade -                       AHA-Regeln:
Aber dauerhaft mit den Einschrän-        kurzum neues Outfit. Eigentlich soll               -      Abstand halten
kungen zu leben, ist doch kaum           es ja an das alte Aussehen des                     -      Hygiene beachten
vorstellbar!                             „Blauen Engel“ erinnern, was gut                   -      Alltagsmaske tragen
Trotzdem muss das tägliche Leben         gelungen scheint.                                  und schützen damit unsere
und der tägliche Geschäftsverkehr                                                           Mitbürger und uns selbst.
weiter gehen, auch in unserer Ge-        Noch ein Jubiläum steht an:
nossenschaft.                            Am 12.12.1990 - also vor genau                     Wir wünschen Ihnen ein
„Mit 66 Jahren ...                       30 Jahren - fand im Kulturhaus                     besinnliches Weihnachtsfest und
... da fängt das Leben an!“ heißt es     Wind eine außerordentliche und                     viel Gesundheit im neuen Jahr!
in Udo Jürgens bekanntem Lied.           außergewöhnliche Mitglieder-
Unsere Genossenschaft wurde am           versammlung zur Zukunft der AWG                    Ihr Aufsichtsrat
18.10.2020 genauso alt!                  „Frohe Zukunft“ statt. Wer dabei

4                                                                               Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Wirtschaftliche
Zahlen im Vergleich

Nachdem am 8. Oktober die
Verbandsprüfer des Sächsischen
Genossenschaftsverbandes, Frau
Silvia Koch und Herr Björn Cöster,
ihre Prüfungshandlungen abge-
schlossen und in einem umfang-             Zahlen sind oft die unbestechlichsten Zeugen, wobei es natürlich immer auch auf die Interpretation
                                           ankommt. Doch es lohnt sich mal mit spitzer Feder nachzurechnen, was Unterschiede so ausmachen.
reichen Abschlussgespräch den
versammelten Mitgliedern von Vor-          sierung verwendet hat. Es spricht                 quote. Die WBG verweist auf 12,0,
stand und Aufsichtsrat anhand ein-         für die enorme Finanzkarft unse-                  wir auf 5,3 Prozent. 2018 waren es
gängiger Kennzahlen die                    res Wohnungsunternehmens,                         noch 3,8. Wesentlicher Hintergund
insgesamt recht gute wirtschaftliche       dass wir hier knapp 1,9 Mio EUR                   der Steigerung ist, dass eine an-
Situation der Genossenschaft be-           in die Wagschale werfen können.                   haltend hohe Fluktuation für ein
stätigt hatten, ist es an der Zeit, auch   Auch wenn die Zahl, geschuldet                    reges Ein- und Ausziehen sorgt,
die Mitglieder zu informieren.             dem Kauf des Hauses Markt 2 mit                   was wiederum viel Aufwand bei
Um die kalten Zahlen ein wenig in          allein ca. 486 TEUR 2019 be-                      Wohnungsmodernisierungen be-
Kontrast zu setzen, soll hier einmal       sonders hoch ausfällt, so kommen                  deutet. Doch dafür sind nur schwer
auf einen Artikel in der „Freie Pres-      wir doch sonst regelmäßig auf Zah-                Kapazitäten bei Handwerkern ver-
se“ verwiesen sein, der am 10.11.          len um 1,2 Mio EUR.                               fügbar, was wiederum die
unter der Überschrift „Durch-              Fortsetzen lässt sich der Vergleich               Sanierungszeiten beträchtlich er-
schnittsmiete der WBG auf niedri-          mit den Zahlen zur Verschuldung.                  höht. Die gestiegene Zahl in Zwönitz
gem Niveau“ erschien. Bei der hier         Die WBG weist hier eine Summe                     ist zu einem Großteil also leicht er-
genannten „WBG“ handelt es sich            von 7,7 Mio. an Krediten aus. Bei                 klärbar, zwar ärgerlich aber noch
um die Wohnungsbaugesellschaft             uns steht mit 2,02 Mio. EUR weit                  kein echtes Problem.
Zwönitztal in Thalheim mit ca. 800         weniger in den Büchern, was na-                   Wir sind uns natürlich schon be-
Wohnungen ebenda sowie in                  türlich mit deutlichen Einsparungen               wusst, dass Vergleiche immer auch
Jahnsdorf und Niederdorf .                 bei Zinsen und Tilgungen einher-                  hinken und es liegt uns völlig fern,
Schon die Überschrift mit Verweis          geht.                                             den Thalheimern, angesichts auch
auf die Durchschnittsmiete in Höhe         Damit schließt sich auch die Aus-                 ganz anderer Voraussetzungen,
von 4,36 EUR pro Quadratmeter              sage zum Eigenkapital an. Die                     schlechte Zeugnisse auszustellen.
lässt sich leicht kontern. Die unse-       WBG nennt 50 Prozent, der Durch-                  Immerhin wissen wir aber so, wo
re liegt mit 3,82 EUR ca. 14 % nied-       schnitt in Ostdeutschland liegt bei               wir stehen. Wichtig ist gerade für die
riger, was bei einer 60-Quadratme-         40 Prozent, wir zeigen 82,7 Pro-                  Zukunft, dass auch unsere Mitglie-
ter-Wohnung in Zwönitz immerhin            zent an, was mit dem Faktum ver-                  der und Mieter davon Kenntnisse
32,40 EUR Ersparnis jeden Monat            bunden ist, dass das Vermögen der                 haben und ihrerseits die Genos-
ausmacht. Interessant der Hinweis,         Genossenschaft weitaus unabhän-                   senschaft positiv nach außen ver-
dass in Chemnitz mit 5,30 EUR/qm           giger von Einflussnahme von                       treten. Ein guter Leumund ist die
Mieter noch einmal deutlich mehr           außen, z.B. durch Banken ist,                     allerbeste Werbung und die si-
zahlen müssen!                             andererseits die WGZ eG höchste                   cherste Grundlage, die Aufgaben
Eine weitere Information besagt,           Bonität genießt.                                  der Zukunft zu meistern. Die wer-
dass die WBG in 2019 740 TEUR              Eine Zahl, die auch wir regelmä-                  den sich stellen auf vielerlei Gebie-
für Instandhaltung und Moderni-            ßig auswerten, ist die Leerstands-                ten. Wir sind bestens vorbereitet!

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                         5
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Weihnachten im
Erzgebirge

Nun ist wieder Weihnachten gewor-
den. Wenn auch dieses Jahr alles
ein wenig anders ist, so gibt es kei-
nen Grund Räuchermann, Schwib-
bogen, Krippe und Schäflein auf
dem Oberboden zu lassen. Gut,                 Der weihnachtlich geschmückte Markt um 1955 auf einer alten Postkarte der Gebrüder Stelzel.
das alljährliche Weihnachtsfeierbe-
säufnis fällt aus, die Weihnachts-            nachtszeit normalerweise recht                     hen unter der Überschrift „Von den
märkte bleiben geschlossen, selbst            stressig und überladen. Wollen wir                 alten Wilden“ in der „Freie Presse“
die Christmette in der Kirche, so mit         also die Chance ergreifen, mehr                    vom 03.01.2019.
Krippenspiel und vielen alten Weih-           Gelassenheit und vor allem Be-                     Der Autor, Tobias Prüwer, erinnerte
nachtsliedern muss wohl dran glau-            sinnlichkeit zuzulassen. Erinnern                  zurecht daran, das gerade die Rau-
ben. Aber in unseren vier Wänden              wir uns an frühere Zeiten, wo Weih-                nächte, also die Zeit vom 24.De-
und im engsten Familienkreis soll-            nachten noch nicht so vollständig                  zember bis 6. Januar, seit vorchrist-
te die besinnliche Stimmung doch              mit kommerziellem Tand überla-                     licher Zeit zutiefst mythologisch be-
aufkommen. Da können Herr                     den war, amerikanische Walt-                       setzt waren. Immerhin ist diese Zeit
Spahn und Frau Merkel machen                  Disney-Figuren aus jeder Ecke lug-                 zwischen den Jahren - das Mond-
was sie wollen, das lassen sich die           ten und die Menschen zu infanti-                   jahr ist 12 Tage/Nächte kürzer als
echten Erzgebirger bestimmt nicht             len - in kindlicher Einfalt stecken-               das Sonnenjahr unseres Kalenders
nehmen!                                       gebliebenen und geistig unterent-                  - eine mystische Zeit, wo man die
Ist man konsequent, so lässt sich             wickelten - Objekten degradierten.                 Zukunft mittels Bleigießen und an-
der Situation sogar einiges Positi-           Nein, der Weihnachtsmann ist kei-                  deren Losverfahren vorhersagen
ves abgewinnen. Immerhin gestal-              ne Erfindung der Cocka-Cola-Wer-                   kann. Und es ist die Zeit, wo die
tet sich besonders die Vorweih-               bung, wie man derzeit wieder                       Wilde Schar, auch das fliegende
                                              überall unterbreitet bekommt und                   Heer, aus Wäldern und Unterwelt
                                              seine Aufgabe war nie zuerst, den                  erscheint und nächtens um die
                                              Kindern billiges Plastikspielzeug                  Häuser zieht. Gerade die Figuren
                                              säckeweise in die Kinderzimmer zu                  des Wilden Mannes, des Riesen
                                              schütten. Der richtige Weihnachts-                 Rübezahl und auch der Frau Holle
                                              mann, oder Knecht Ruprecht, wie                    sind immer dabei und verweisen
                                              man hier im Erzgebirge sagt, war                   auf uralte Götter und Gestalten der
                                              ein recht zwiespältiger Gesell. Ge-                reichhaltig überlieferten Sagen-
                                              schenke gab es nur für den, der                    bzw. germanischen Götterwelt.
                                              übers Jahr seine Pflichten ord-                    Nicht umsonst gibt es in anderen
                                              nungsgemäß erledigt hatte. Allen                   Gegenden Deutschlands noch die
                                              anderen drohte ein Strafgericht!                   Bräuche der Perchtenläufe und der
                                              Da tut es recht gut, wenn man in all               Krampusmasken mit denselben
                                              der Informationsflut mal ein paar                  Bezügen. Und wie auch im Mär-
                                              Zeilen zu den historischen und kul-                chen von Frau Holle geht es immer
                                              turellen Hintergründen unseres                     darum, die hoffentlich getane Arbeit
Der kleine Tim bekommt Weihnachten 1972 Be-
such vom Ruprecht (Albert Leistner).          „Weihnachtskultes“ liest. So gesche-               der Menschen zu kontrollieren und

6                                                                                    Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Unsauberkeit, Nichtstun, Faul- und
Pflichtvergessenheit oft drakonisch,
mitunter brutal zu bestrafen.
Im Erzgebirge ist es vor allem der
Knecht Ruprecht, ein bärtiger,
griesgrämiger alter Mann im lan-          Der berühmte Weihnachtsberg der Familie Kobel in Brünlos, den man gern besichtigen kann, ist ein
gen Mantel der mit tiefer und lauter      Zeugnis, dass die Erzgebirger gern die heilige Geschichte in ihre eigene Umwelt transferieren.

Stimme nach den Worten von                Es ist sicher kein Zufall, dass das               Verehrung des Lichtes zur Winter-
Theodor Storm streng fragt: „... Nun      Fest der Geburt Christi in der ers-               sonnenwende erklärt, passt dazu.
sprecht wie ich‘s hier innen find!        ten Hälfte des 4. Jahrhunderts vom                Geräuchert wird in vielen Kulturen
Sind‘s gute Kind, sind‘s böse Kind?“      ursprünglichen 25. März auf das                   doch das Räucherwerk muss na-
Vielleicht hat die „protestantische       heidnische Fest der Wintersonnen-                 türlich in Form der „Weihrichkarzl“
Arbeitsethik“, die als Ursprung und       wende verlegt wurde. Überhaupt                    von hier kommen und wurde frü-
Quell europäischer Wohlfahrts-            war es weltweit keine Seltenheit                  her oft in der Familie selbst herge-
gesellschaften gilt, ein paar noch        indigene und vorchristliche Fest-                 stellt. Zum Beispiel in der Familie
viel ältere Grundlagen. Auf alle Fäl-     daten zu überdeuten und zu bele-                  von Lothar Graupner in Zwönitz, die
le gibt es gute Gründe unsere Kin-        gen. Auf alle Fälle eignet sich die               in den 30er Jahren ihre Produkte
der weiterhin mit solchen Bezügen         dunkle und winterliche Jahreszeit                 bis nach Amerika verkaufte.
zu erziehen. Hier hat der Kitsch der      sehr gut zu innerer Besinnung und                 Das „Neunerlei“ ist typisch
Neuzeit schon genug Schaden               Einkehr und Versammlung um das                    erzgebirgisch und eine Form von
angerichtet!                              wohlige heimische Herdfeuer.                      weit verbreiteten kultischen Mahl-
Der Archetypus der wilden Leute ist       Kein Wunder also, dass im kalten                  zeiten, Opfergebäck u.ä.
ein Spiegel in den wir schauen, um        und steinigen Erzgebirge solche                   Grund genug also, sich der alten
uns selbst als zivilisiert anzusehen.     Bräuche mit besonderer Inbrunst                   sinnstiftenden Bräuche und Bezü-
Kulturgeschichtlich tauchen solche        gefeiert werden und sich ergänzt                  ge zu erinnern, vor allem sie von
Figuren vielerorts auf. Wir werden        um christliche Riten und berg-                    modischem Schnickschnack sau-
daran erinnert, woher wir kommen          bauliche Tradition bis heute ein                  ber zu halten und durch praktische
und wer wir sind und was uns im           reichhaltiges Angebot erhalten hat.               Anwendung der nächsten Genera-
innersten, oft unbewust antreibt.         Der geschmückte Christbaum ist                    tionen weiterzugeben.
                                          ein Beispiel, das in ganz Deutsch-
                                          land gilt. Er ist keinesfalls, wie gern
                                          behauptet, nur eine modische Er-
                                          scheinung des 18. Jahrhunderts,
                                          sondern verweist nach Jakob
                                          Grimm auf den alten heidnischen
                                          Brauch, drin wie draußen immer-
                                          grüne Zweige und Bäume mit
                                          Früchten oder Opfergaben zu be-
                                          hängen. Auch der Lichterkult, der
Tim Schneider und Bettina Rothe bei der   wohl an den Bergbau anknüpft, sich               Ein recht traditionell geschmückter Christbaum,
Räucherkerzenfertigung in Neudorf 2007.   aber ebenso aus der nordischen                   so mit Glaskugeln, Figuren und viel Lametta.

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                       7
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Ausstand FVZ
                                                                                                         Ulrich Kenndoff

                                                                                                         sondern den Aufbau eines moder-
                                                                                                         nen Unternehmens in Zwönitz
                                                                                                         überhaupt erst ermöglichte.
                                                                                                         Einen Partner fand man 1992 in der
                                                                                                         EVS Sachsen, dem Vorläufer der
                                                                                                         Envia, die bald mit dem Bau des
Ulrich Kenndoff (Mitte) und sein Nachfolger Dirk Barthold (links) zur Verabschiedung am 24. Juni 2020.   1993 in Betrieb genommenen
Irgendwann musste der Tag mal                        einen kostenlosen Rechtsträger-                     Blockheizkraftwerkes begann.
kommen, an dem der verdiente                         wechsel der Stadt übergeben. Nun                    Ulrich Kenndoff, ein gelernter
Geschäftsführer der Zwönitzer                        war diese zuständig. Doch natür-                    Grubenelektriker der Wismut und
Fernwärmeversorgung, Ulrich                          lich hatte man weder Geld noch                      studierter Maschinenbauingenieur,
Kenndoff, Jahrgang 1957, seinen                      Knowhow und suchte fieberhaft                       beherrschte sowohl den techni-
wohlverdienten Ruhestand antreten                    nach einem potenten Partner, der                    schen wie den kaufmännischen
würde. Doch wo es nun soweit ist,                    in einem paritätischen Unterneh-                    Part und war der Zwönitzer
tut es wirklich ein bisschen weh!                    men mit der Stadt die Sache an-                     Wohnungswirtschaft immer ein
Wenn alle Zwönitzer und Genos-                       greifen würde. Leider scheiterten                   überaus fairer Geschäftspartner.
senschaftsmitglieder wüssten, was                    die Gespräche mit „Isar Amper“ aus                  Denn Probleme zu lösen, gab es
sie diesem Mann zu verdanken                         München bald an genau dieser                        immer und wahrlich nicht kleine.
haben, ja dann ... würde der Arme                    weiter gewollten 50prozentigen Be-                  Wir wünschen „Uli“ Kenndoff alles
all die Blumensträuße gar nicht tra-                 teiligung der Stadt. Doch Ulrich                    Gute und viel Freude im Kreise der
gen können! Denn Ulrich Kenndoff                     Kenndoff lag ein fertiger und gut                   Familie und vor allem viel Gesund-
war die Seele der Zwönitzer                          dotierter Arbeitsvertrag in München                 heit. Seinem Nachfolger als Ge-
Fernwärmeversorgung von Anfang                       vor! Es ist ihm hoch anzurechnen,                   schäftsführer, Dirk Barthold, wün-
an. Ohne ihn müssten wir uns in                      dass er in dieser entscheidenden                    schen wir einen guten Start im an-
unseren Häusern mit weitaus                          Stunde unsere Stadt nicht verließ,                  spruchsvollen Beruf.
teureren und energetisch verlust-
reicheren Kleinheizanlagen her-
umschlagen und wäre die weitere
Wärmeversorgung im Neubau
nach dem Untergang des
Meßgerätewerkes kaum sicherzu-
stellen gewesen. Am 11.11.1989
wurde den Verantwortlichen hier
nämlich klar, dass die bisher im
Betrieb erzeugte Wärme zu einem
eigenen Unternehmen umgestal-
tet werden muss. Trotz kontrover-
ser Debatten unter den Stadtverord-
neten im Juni 1990 wurde inner-
halb von 3 Monaten die Wärme-                        Tim Schneider (rechts) im Gespräch mit Ulrich Kenndoff (2.v.rechts) sowe weiteren Gästen. Es gibt
versorgung mit allen Anlagen durch                   auch in der Zukunft manches Projekt, wo uns sein Rat überaus wertvoll ist.

8                                                                                             Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Gerüste fallen auf
dem Markt

Nachdem am 23.11.2020 auf dem
Markt endlich die Gerüste gefallen
sind, ergibt sich für den interessier-
ten Bürger endlich die Gelegenheit,
auf die neue Fassade des Hauses
Markt 2 einen Blick zu werfen. Dass
es eine Erwartungshaltung gibt,
können die beteiligten Handwerker                 sende Fassade irgendwie zu ver-                    Bauamt bezeugten ihre Anerken-
vor Ort bezeugen, haben doch viele                meiden. Das ist nun vorbei!                        nung für die gelungene Arbeit.
Leute immer mal wieder versucht                   Um den Vorgang entsprechend zu                     Eine vollständige Fertigstellung wird
einen Blick hinter die Planen zu er-              reflektieren fand am Dienstag, den                 es aber erst im nächsten Jahr ge-
haschen oder das Gespräch über                    24.11.2020, am frühen Nachmittag,                  ben. Der Bau der Zufahrt zum
die vorgesehene Gestaltung ge-                    eine kurze Enthüllung des histori-                 neuen Parkplatz „Roß“ und zum
sucht. Nun ist es endlich soweit! Das             schen und von Wolfgang Triemer                     „Poststall“ durch die Stadt sowie die
Marktensemble ist wieder nach 54                  nahezu original nachgestellten                     Hofanlage durch die Genossen-
Jahren komplett und die Bau-                      Schriftzuges „Blauer Engel“ statt.                 schaft, kann erst nächstes Jahr er-
sünden der Vergangenheit sind                     Einen solchen historischen Mo-                     folgen. Dann wird auch das Tor er-
kaschiert. Ganz auszumerzen sind                  ment ließen sich auch einige der                   neuert sein. Wann genau das alte
sie natürlich nicht. Doch gerade den              am Bau beteiligten Firmen nicht                    Gutenbergrelief in die vorbereiteten
Postkartenfotografen bieten sich                  entgehen, waren es doch gerade                     Nieschen, zuzüglich einer Er-
nunmehr wieder ganz neue/alte                     sie gewesen, die die Pläne der Ge-                 klärungstafel, eingesetzt werden
Perspektiven, haben sie doch in der               nossenschaft hatten in die Tat um-                 kann, bleibt abzuwarten. Die Fa.
jüngeren Vergangenheit stets ver-                 setzen müssen. Selbst Bürger-                      Scheunert in Stollberg ist entspre-
sucht - siehe Titelbild - die unpas-              meister Triebert und Ute Hahn vom                  chend beauftragt.

Im Bild v.l.: Tim Schneider, Mandy Hauck, Wolfgang Triemer, Andreas Singer, Steffen Werner, Wolf-    Andre Weiß hatte die verantwortungsvolle Aufga-
gang Triebert, Michael Göckert, Ute Hahn, Martin Schneider; oben: Stefan Hanisch und Jan Holstein.   be den Schriftzug mit dem Pinsel anzubringen.

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                                 9
Bei uns zu Hause - Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG
Splitter:
                                                                                                    Radon &
                                                                                                    Weihnachtsschmuck

                                                                                                    vor und das Gesetz kann zum
                                                                                                    01.01.2021 in Kraft treten.
                                                                                                    Wir sind natürlich sehr erstaunt, wen-
                                                                                                    gleich mehr erleichtert, dass das
                                                                                                    Thema tatsächlich einen großen,
                                                  ses Radon berichtet, das natürlich                auf der Karte nachvollziehbaren
Radonlbaam                                        im Erdboden vorkommt und doch                     Bogen um Zwönitz macht. Damit
In unserer letzten Ausgabe hatten                 zu ganz wesentlichen gesundheit-                  bleiben auch unserer Genossen-
wir bereits über die anstehende Ein-              lichen Schäden führen kann.                       schaft zukünftig manche Sorgen
richtung von Vorsorgegebieten in                  Nun ist die Katze aus dem Sack,                   und Kosten erspart. Und wenn das
der Angelegenheit es bekannten                    die Liste der auszuweisenden Ge-                  Gesundheitsrisiko geringer ist, hat
und berüchtigten radioaktiven Ga-                 meinden in Vorsorgegebieten liegt                 niemand etwas dagegen!

Schönste
Weihnachtsfenster
Auf Seite 6 und 7 haben wir einige
Worte in Sachen Brauchtum verlo-
ren. Wir freuen uns sehr, dass in
unseren Häusern die alten Riten
noch beachtet werden und auch
Weihnachten 2019 wieder Woh-
nungen unserer Mitglieder für ihre
traditionelle Weihnachtsschmuck-
gestaltung von der Stadt ausge-
zeichnet wurden. Immerhin ist die
besagte Kommission ja als sehr                    Frau Radke, Bahnhofstraße 58, erhält aus den Händen von Bernd Störzel die begehrte Auszeichnung.

                                                                                                    kritisch und auf den Erhalt des
                                                                                                    überlieferten Brauchtums ausge-
                                                                                                    richtet bekannt.
                                                                                                    Natürlich muss nicht alles so aus-
                                                                                                    sehen wie vor hundert Jahren, doch
                                                                                                    einige traditionelle Grundsätze gibt
                                                                                                    es doch zu beachten. Tradition be-
                                                                                                    gründet sich nur aus generationen-
                                                                                                    übergreifenden Handlungsweisen.
                                                                                                    Mode ist kurzfristig und oft nach
                                                                                                    wenigen Jahren schon lächerlich.
                                                                                                    Den Familien Radke und Steeger
                                                                                                    gilt also unser unumwundener
Familie Steeger, Rutenweg 25, mit Bürgermeister Triebert bei der Geschenkübergabe.                  Dank und unsere Anerkennung!

10                                                                                      Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Splitter:
Hoher Besuch &
Baum des Jahres

Hoher Besuch in der
Genossenschaft
Auf Vermittlung von Tim Schneider
fand am 25. September in unserer
Geschäftsstelle ein Treffen des Vor-
standes des VSWG, Frau Mirjam
Luserke, mit dem Bundestagsab-                     ven Gespräch konnten Herrn Wan-                   Auf der anderen Seite konnte Herr
geordneten und Ostbeauftragten                     derwitz einige Sorgen und Nöte der                Wanderwitz gute Tipps in Sachen
der Bundesregierung, Herrn Marco                   Wohnungswirtschaft vermittelt wer-                Förderprogramme und Kontakte
Wanderwitz, statt. Der Themen gab                  den, in der Hoffnung natürlich, da-               geben. Fazit: Ein rundherum er-
es viele. In einem sehr konstrukti-                mit in Berlin mehr durchzudringen.                folgreiches Gespräch!

Pflanzung Baum des                                 Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum                   Der jährlichen Tradition folgend
                                                   Baum des Jahres 2020 gewählt.                     pflanzte die Regionalgruppe des
Jahres 2020                                        Die gelegentlich mit der Akazie ver-              BUND in Zwönitz dieses Jahr einen
Auch 300 Jahre nach ihrer Ankunft                  wechselte Robinie hat ein unge-                   Baum auf dem Gelände der Ge-
aus dem westlichen Nordamerika                     wöhnlich hartes und witterungs-                   nossenschaft. Gesponsert von der
gilt die Robinie hierzulande noch                  beständiges Holz und wird gern im                 WGZ erfolgte das am 24.11. gleich
als Neubürger. Jetzt wurde das                     Außenbereich, bis hin zu Möbeln                   neben unserer Geschäftsstelle.
Gehölz aus der Bohnen- und                         verwendet. Essbare Früchte trägt                  Wollen wir hoffen, dass er sich gut
Erbsenverwandschaft mit den                        sie allerdings nicht, ist aber bei Bie-           entwickelt und als prächtiger Stark-
cremweißen Blüten und großen                       nen wie Imkern aufgrund ihrer star-               baum bald zur gesunden Luft in un-
Stacheln durch ein Kuratorium der                  ken Tracht sehr beliebt.                          serem Wohngebiet beiträgt.

Stefan Hanisch mit Dietmar Weigel bei der Befes-   Im Bild von links: Tim Schneider, Norbert Krätzig, Klaus Helbig, Jürgen Brückner, Dietmar Weigel,
tigung des nicht ganz kleinen Baumes.              Thomas Ahlheim, Mannfred Hanisch, Jan Holstein, hockend: Joachim Wolle.

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                               11
Splitter:
Balkone Rutenweg &
Verbandsrat VSWG

Balkone im Wohn-
gebiet Rutenweg
Nachdem die Genossenschaft in
den Häusern Bahnhof-, Goethe-
und Breite Straße seit 2013 158
Balkone angebaut hat, soll es nun                  Im Bild die Häuser Rutenweg 50, 46 und 48, wo 2021 wie bei Nr. 39 Balkone angebaut werden.

auch auf dem Rutenweg ab 2021                      Balkone sind heute ein unabding-                    chen. Durch bauliche Gegebenhei-
vorangehen. Geplant ist, mit den                   barer Ausstattungsgrad geworden                     ten müssen wir immerhin mit Kos-
Häusern 39, 46, 48 und 50 zu be-                   und uns ist auch niemand bekannt,                   ten von ca. 27,5 TEUR je Wohnung
ginnen, die mit ihrer straßennahen                 der es je bereut hat, einen nutzen                  rechnen. Duch die größere Wohn-
Lage so ein kleines Extra durchaus                 zu können. Immerhin erweitert sich                  fläche und eine Modernisierungs-
verdienen. Selbstverständlich soll                 durch die Verglasung die Nutzbar-                   umlage wird ab 2022 mit höheren
es in den folgenden Jahren weiter-                 keit auch im kalten Erzgebirge doch                 Mieten um die 50 EUR pro Monat
gehen, wenngleich bei der Anzahl                   beträchtlich in die weniger warmen                  zu rechnen sein.
von 84 Wohnungen und der ho-                       Jahreszeiten.                                       Wir hoffen, dass niemand ein erns-
hen Kosten hier sicher ein paar                    Ganz für lau kann es die Genos-                     tes Problem damit hat und sich alle
Jahre vonnöten sein werden.                        senschaft aber leider nicht ma-                     ungeteilt auf die Balkone freuen!

                                                   ehrenamtlich in das Aufsichts-                     sentliche Gewicht unserer Genos-
Neuer Verbandsrat
                                                   gremium der Sächsischen Genos-                     senschaft in Sachsen. Neben den
im VSWG                                            senschaftsverbandes (VSWG) ge-                     Aufsichtsfunktionen im Verband ist
Nach entsprechenden Neuwahlen                      wählt worden ist und hier sogar                    dies auch der Ort, die Interessen
im Sommer wollen wir vermelden,                    dem Präsidium angehört. Diese                      der Wohnungswirtschaft und ins-
dass unser Vorstandsvorsitzender                   nicht ganz unbedeutende Funktion                   besondere der Genossenschaften
Tim Schneider erneut für 6 Jahre                   unterstreicht auch das nicht unwe-                 gegenüber der Politik zu vertreten.

Der neugewählte Verbandsrat bei seiner konstituierenden Sitzung im September in Dresden. Im Bild Tim Schneider, (4. von rechts).

12                                                                                         Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Geschäftspartner:
Grillnachmittag mit
Balkonbauer

Als die Genossenschaft 2013 be-
gann, die ersten Balkone am Haus
Goethestraße 1-3a anzubauen,
war ein Erfolg natürlich noch lange
                                                Am 17. September hatte der Vorstand die Firmen in den Wirtschaftshof der Genossenschaft geladen.
nicht klar. Heute, 158 Balkone spä-
ter, kann man schon einschätzen,                auch schwierige Situationen zu                    Sch... bei Andreas Hager, den lus-
dass die Sache gelungen ist!                    meistern. Man nenne uns Beispiele                 tigen Metallbauern der Fa. Fischer
Eine der großen Fragen war, ob wir              anderswo, wo Maler beim Abrüs-                    und ach, bestimmt nicht am
den Bauablauf mit den beteiligten               ten halfen, wo Maurer und Putzer                  Schluss, unsere Bauleitung, Ing.
Firmen würden so gestalten kön-                 Möbel für betagte Mieter schlepp-                 Michael Göckert, der Mann mit
nen, dass die Verwerfungen in den               ten usw. Ja, das hat es alles gege-               dem bunten Schal, genannt auch
Wohnungen bei Öffnung der                       ben. Und gab es in Bauberatungen                  Dr. Göcki wegen seiner spiritis-
Außenfassade beherrschbar blei-                 auch mal harte Worte, so war der                  tischen Medizinkenntnisse!
ben. Immerhin sind die Verwüstun-               Umgang doch immer freund-                         Es galt - auch im Namen unserer
gen und all der Dreck gut zwei                  schaftlich, man nahm sich gegen-                  Mitglieder - mal Danke zu sagen!
Wochen lang schon eine Zumu-                    seitig als Menschen war, mit Stär-                Dazu ein Steak vom Grill des Sieb-
tung. Der buchstäblich durch-                   ken und Schwächen, mit Eigenhei-                  draht Andre plus ein Fläschchen
getaktete Bauablaufplan musste                  ten und Macken. - Alles herrliche                 Bier! Und lustige Gespräche mit
penibel eingehalten werden.                     Typen: der Schneider Martin mit                   Geschichten aus dem täglichen
Bis heute hat es sich als ein gro-              seinen prächtigen Jungens, der                    Leben gab‘s dazu.
ßes Glück erwiesen, dass die Aus-               Werner Steffen mit seinen farben-                 Bitte bleibt vor allem gesund und
schreibungen von heimischen Fir-                freudigen Gesellen, den Rüstern                   der Genossenschaft gewogen! Ihr
men gewonnen wurden, im ech-                    vom Anger Kai aus Eibenstock,                     werdet auch weiter gebraucht!
ten Wortsinn auf der Baustelle die              Tischlermeister Colditz und seine                 Wir wünschen ganz viel Glück und
gleiche Sprache gesprochen wird.                Holzwürmer, den Dachkatzen um                     Wohlergehen, wirtschaftlichen Er-
Denn eine gute Verständigung und                Andreas Singer, den Elektrischen                  folg und uns selber weiterhin gute
ein wenig Gemeinschaftsgefühl hilft             von Ronald Neubert, Gas-Wasser-                   Preise! - Nochmals Danke!

Ein Zeichen der Dankbarkeit für sieben Jahre gemeinsames Streben an unsere Handwerker war mehr    Tim Schneider lies es sich nicht nehmen, mal die
als gerechtfertigt und den kleinen Aufwand wert.                                                  Eigenheiten der Beteiligten zu beschreiben.

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                             13
Blick ins
Geschichtsbuch:
30 Jahre Dt. Einheit

Natürlich kommen auch wir nicht
am 30. Jahrestag der Wiederver-
einigung unseres Vaterlandes vor-
über, hat sich doch nicht nur im Le-
                                                     Am 3. Oktober 1990 hält unser Mitglied Artur Dietze die Festrede auf dem Platz der Deutschen Einheit.
ben aller Menschen in unserer
Stadt, sondern auch im Wirtschaf-                    Sieger, träumten gar vom „Ende                      am Ende des Tunnels sahen, wer-
ten der Genossenschaft seit 1990                     der Geschichte“ (Francis                            den wir erneut schwer getroffen. Da
nahezu alles verändert.                              Fukuyama) dass es undenkbar                         verwundert es wenig, dass viele
Gewiss, vieles zum Besseren, man                     war, dass der Osten auch ein paar                   Bürger ungehalten reagieren. Die
sehe nur unsere Häuser und                           Erfahrungen mitbingen würde, die                    wirtschaftliche Rosskur, die uns
Wohngebiete an, die tollen Autos,                    ihnen bei ihren Spinnereien ganz                    nach ‘90 auferlegt wurde, die mit
die davor stehen und mancher hat                     heilsam hätten sein können. Geht                    dem völligen Konkurs aller Betrie-
die Zeit genutzt, endlich sich die                   es der Kuh zu gut, geht sie aufs Eis!               be und gleichzeitigen Zinsen (auch
Welt selbst anzusehen. Und nicht                     Mittlerweile ist es unübersehbar, die               für Altschulden) von mehr als 9 %
wenigen hat ein hervorragendes                       gute alte Zeit endet aktuell auch für               einherging, mutet man anderen
Medizinsystem ein paar Lebens-                       den „Westen“. Die Veränderungen                     europäischen Ländern und selbst
jahre mehr beschert. Doch natür-                     in Gesellschaft, Wirtschaft und Po-                 der Wirtschaft im Westen nicht zu.
lich ist auch einiges verloren-                      litik sind so gewaltig, dass man                    Lieber druckt man Geld, wie
gegangen. Wir sind älter geworden                    schon von der „Großen Transfor-                     weiland die Staatsbank der DDR.
und auch der Enthusiasmus der frü-                   mation“ oder vom „Great Reset“                      Wir aber wissen, wohin das Aus-
hen Wendejahre ging wohl verlo-                      spricht. Nur, ob es in die richtige                 setzen marktwirtschaftlicher Regeln
ren. Jedenfalls ist er auch erstickt                 Richtung geht, ist damit noch nicht                 führt. Schon jetzt ist es wieder
worden in der bundesrepublika-                       gesagt. Man darf Zweifel haben!                     schwer Handwerker zu bekom-
nischen Bürokratie und in ideolo-                    Unser Problem ist, dass die Aufbau-                 men. Wenn dann demnächst auch
gischer Verbortheit im Westen.                       leistung der letzten 30 Jahre im                    das Material mit dem zur Weich-
Gerade die Eliten in Wirtschaft und                  Osten ein stückweit in Frage gestellt               währung verkommenen Euro nicht
Gesellschaft hielten sich so sehr für                wird. Jetzt, wo wir wirtschaftlich Licht            mehr zu kaufen ist, dann sind wir
                                                                                                         wieder da, wo wir schonmal waren!
                                                                                                         Nein, wir wollen die Zukunft nicht
                                                                                                         schwarz malen, doch die Zeit für
                                                                                                         Korrekturen ist mal wieder reif. Vor
                                                                                                         allem gilt es die Wahrheit nicht hin-
                                                                                                         term Berg zu halten. Denn die Leu-
                                                                                                         te sind ja nicht doof, die sehen
                                                                                                         doch all die Widersprüche im Sys-
                                                                                                         tem. Das freie Wort ist das höchste
                                                                                                         Gut in der Demokratie und Grund-
                                                                                                         lage von allem! Ohne gegenseiti-
                                                                                                         ges Vertrauen und Mut zur Beteili-
Am 31.05.1990 auf dem „Wind“ tagte erstmals der neugewälte Stadtrat. Vorn im Bild v.l.: Wolfgang Fink,   gung funktioniert es nicht! Nicht vor
Artur Dietze, Steffen Mendt, Frieder Schneider, Frieder Thiermann. Im Hintergrund Bürger der Stadt.      30 Jahren und auch nicht heute!

14                                                                                            Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Unser Mitglied
Ehrenbürger
Peter Löffler

Menschen brauchen Vorbilder!
Schon Kinder spiegeln in sehr frü-
hen Entwicklungsphasen ihre El-
tern, später kommen Gleichaltrige,
Erzieher, Lehrer, Jugendidole und
eben vorbildliche Persönlichkeiten
hinzu. Notwendig ist das unter an-      Am 3. Oktober wurde Peter Löffler im Rahmen der Feierstunde auf dem Platz der Deutschen Einheit die
derem, weil wir nur im Vergleich        Ehrenbürgerwürde verliehen. Links Bürgermeister Triebert und rechts Altbürgermeister Schneider.

und in der Unterschiedlichkeit uns      Gründen führte ihn 1957 sein Weg                   lungen ist, seinen langjährigen Mit-
selbst erkennen oder bemerken,          ins Meßgerätewerk Zwönitz. 1965                    streiter in das gigantische Projekt
wo wir stehen und was wir für uns       folgte die Prüfung zum Meister im                  der Erstellung des zweiten Teils der
selbst und die uns umgebende Ge-        Rundfunkmechaniker-Handwerk,                       Zwönitzer Chronik für die Zeit 1945-
sellschaft im Sinne von Verbesse-       1973 der Abschluss eines Ingeni-                   1990 einzubeziehen. Dass jemand
rungen tun können.                      eurstudiums (Abendstudium) in                      im Alter von 80 Jahren ohne Vor-
Wir freuen uns ganz außerordent-        Mittweida in der Fachrichtung Elek-                kenntnisse in der Lage ist, Com-
lich, dass mit Peter Löffler nach       tronische Gerätefertigung.                         puter und Software so gestalterisch
Klaus Dittmann nunmehr das zwei-        Im Zuge der demokratischen Re-                     einzusetzten, dass aus tausenden
te Mitglied unseres Aufsichtsrates      volution schloss sich der bis dahin                Bildern, Informationen und Texten
mit der allergrößten Ehrerbietung       parteilose Ingenieur im Januar                     ein ansehnliches Buch mit über
unserer Stadt, mit der Ernennung        1990 der DSU, 1992 der CDU an                      1200 Seiten wird, kann man mit
zum „Ehrenbürger“ geehrt wurde          und setzte sich aktiv für den Um-                  Fug und Recht als außergewöhn-
und als Vorbild für Jung und Alt be-    und Aufbau unserer Stadt ein. Am                   lich beschreiben.
zeichnet werden kann.                   08.11.1990 wechselte er als Ab-                    Diese Arbeit über Monate und Jah-
Für alle die, die seit vielen Jahren    teilungsleiter ins Hauptamt der Stadt              re mit Druck und Kampf ist eine
mit Peter Löffler zusammenarbei-        Zwönitz, wurde 1998 sogar 1. Bei-                  Willensleistung die uns den aller-
ten durften oder die ihn seit Jahren    geordneter und damit Stellvertreter                höchsten Respekt abnötigen muss.
kennen, ist das keine Überra-           des Bürgermeisters, ein Amt, das                   Wenn man will, man sich mal was
schung, hat doch der 1939 in            es bis zur Pensionierung 2004 mit                  zumutet und der Liebe Gott auch
Stollberg geborene besonders in         großem Engagement und Sach-                        seinen Segen in Form von Ge-
den Jahren nach 1990 einen we-          kenntnis ausfüllte.                                sundheit dazugibt, kann man viel
sentlichen Beitrag zur Festigung        Wer Peter Löffler kennt, schätzt                   leisten. Spätestens mit diesem
der Demokratie und der kommu-           zumeist seine überaus sachliche                    leuchtenden Vorbild fallen uns
nalen Selbstverwaltung in Zwönitz       und ruhige Art und vor allem akri-                 selbst kaum mehr Ausreden ein!
geleistet. Und Peter Löffler wirkte     bische Arbeitsweise. Ein Mann, auf                 Peter Löffer nennen wir unser Vor-
von 1986 bis 1990 im Vorstand so-       den, auch wenn die Stürme blasen,                  bild und ganz amtlich, vom Stadt-
wie seit 1991 bis heute im Aufsichts-   immer Verlass ist und der auch im                  rat beschlossen „Ehrenbürger“ der
rat unserer Genossenschaft.             fortgeschrittenen Alter sich noch ei-              Stadt Zwönitz!
Peter Löffler wuchs in Gornsdorf        niges zuzumuten bereit ist. Anders                 Wir wünschen ihm vor allem viel
auf, und schloss 1956 eine Lehre        ist es kaum zu beschreiben, dass                   Gesundheit und Glück und freuen
als Elektromechaniker im TPW            es in den letzten Jahren Alt-                      uns auf eine weitere Zusammen-
Thalheim ab. Aus beruflichen            bürgermeister Uwe Schneider ge-                    arbeit in unserer Genossenschaft!

Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG                                                                                                      15
Aktuelle Telefonnummern /
                                                        Havariedienste
                                                        Notfallhavarie-Telefon WGZ eG:           0172.6439100
                                                        Fernwärmeversorgung Zwönitz:              037754.3050
                                                        L&N Kabel- und Komm. GmbH:                03774.22290
                                                        ZWW (Wasser /Abwasser):                    03774.144-0
                                                        (24h-Havariedienst)
                                                        Ärztlicher Bereitschaftsdienst:                   116117
                                                        Feuerwehr / Rettungsdienst:                          112
                                                        Notruf Polizei:                                      110

                                                        Die Geschäftsstelle der WGZ eG
                                                        Anschrift:           Wohnungsgenossenschaft
                                                                             Zwönitz eG
                                                                             Neue Straße 5a
                                                                             08297 Zwönitz
                                                        Telefon:             037754.5213
                                                        Fax:                 037754.5211
                                                        Mail:                info@wg-zwoenitz.de
                                                        Web:                 www.wg-zwoenitz.de
                                                        Öffnungszeiten: Di            9.30 - 12.00 Uhr
                                                                                     13.00 - 18.00 Uhr
                                                                             Do       9.30 - 12.00 Uhr

                                                        Bei Dringlichkeit oder nach Absprache auch
                                                        Mo. bis Do. 7.00 -15.00 Uhr bzw.
                                                        Fr. bis 12.00 Uhr

Impressum
Herausgeber:        Wohnungsgenossenschaft Zwönitz eG   Druck /Weiterverarbeitung:   Werbeagentur Preidel, Zwönitz
Verantwortlich:     Vorstand der WGZ eG                 Bildnachweise:               WGZ eG, Tim Schneider, Stadt
Text / Redaktion:   Tim Schneider                                                    Zwönitz, fotolia, Memory Card,
Layout:             graphicus, Tim Schneider                                         freepic.com

                                                                     Bei uns zu Hause | Ausgabe Dezember 2020
Sie können auch lesen