Bewegungspausen (BP) im Programmablauf

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Bewegungspausen (BP) im Programmablauf:
Generell gilt für alle Bewegungspausen: vorher ein Glas Wasser trinken und
den Raum lüften (falls möglich)!

BP 1: „Begrüßungsspiel“
Alle Teilnehmer (TN) bewegen sich frei im Raum (nach Wunsch mit Musik); jeweils 2
Teilnehmer berühren sich mit den vom Spielleiter (SL) angesagten Körperstellen;
Beispiel: Begrüßt euch als nächstes mit dem rechten Knie, li Ellbogen, re Ferse, Po, li
Schulter, beide Handflächen, usw.

BP2: „Denkmütze“ und „Elefant“

Denkmütze:
Idee: Aktiviert besseres Zuhören!
TN stehen am Platz.
Durchführung: Die Ohren werden bei der „Denkmütze“ sanft nach hinten gezogen. Oben am
Ohr wird begonnen und von dort aus langsam entlang der Rundung bis zum Ohrläppchen
massiert. 3-5 Mal wiederholen – anschließend sind die Ohren spürbar heiß!

Elefant:
Idee: Aktiviert ebenfalls das bessere Zuhören und entspannt gleichzeitig Nacken- und
Augenmuskulatur.
TN bleiben am Platz stehen.
Durchführung: Beide Beine leicht beugen und den linken Arm nach vorne ausstrecken, der
Kopf wird auf die linke Schulter gelegt, als wenn er dort verwachsen wäre. Nun wird mit der
Hand die liegende Acht in die Luft gemalt, dabei wird der gesamte Oberkörper mit bewegt.
Die Augen schauen dabei über die Hand in die Ferne. 5 – 10 Mal wiederholen. Anschließend
wird die Seite gewechselt.

BP 3: „Hannes in der Knopffabrik“
Alle TN stehen in einem Kreis.
Liedtext: Moin, ich bin der Hannes, ich hab ne Frau und zwei Kinder und ich arbeite in einer
Knopffabrik. Eines Tages kam mein Chef und sagte: "Hannes, haste Zeit?" Ich sagte: "Jau!"
"Ja, dann dreh diesen Knopf mit deiner rechten Hand"!

Der orangene Text wird in den nächsten Strophen ersetzt durch: linke Hand, rechter Fuß,
linker Fuß, Bauch, Po, Kopf, Zunge... (ihr könnt hier kreativ sein)!

Wenn ihr genug habt, geht der Schluß von diesem Spiel: "Hannes, haste Zeit?" Ich sagte:
"Nö!"
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BP 4: „Energieklopfen“ (vorher Wasser trinken)
Idee: Mit der flachen Hand wird großflächig entlang der Meridiane der Energiefluss aktiviert.
TN stehen am Platz.

Durchführung: Man beginnt mit der rechten Hand an der linken Schulter und klopft dann
entlang der Innenseite des linken Arms bis zu den Fingerspitzen.
An der Außenseite des linken Arms zurück bis zur linken Schulter.
Dieser Ablauf wird dreimal wiederholt und dann mit der linken Hand an der rechten
Schulter, bzw. dem rechten Arm, fortgesetzt.
Anschließend trommelt man mit den Fingerspitzen beider Hände am Kopf und klopft an der
Körperaußenseite entlang bis zu den Füßen und auf der Vorderseite des Körpers zurück
Richtung Kopf.
Auch diese Sequenz wird dreimal wiederholt.
Als Abschluss kann man mit beiden Fäusten auf die Brust trommeln und dazu ein lautes
„AAAAAAAAAA“ ausrufen!

BP 5 + 6: „Augendominanz“ und „liegende Acht“
TN stehen am Platz.

BP 5 – Augendominanz:
Idee: Ist die Dominanz eines Auges bekannt, bin ich in der Lage das Kind mit wichtigen
visuellen Informationen von der richtigen Seite aus zu versorgen. Dennoch ist es wichtig die
schwächere Seite zu trainieren (z. B. mit der liegenden Acht – vgl. BP5).

Test: Die TN strecken beide Hände nach vorne aus und legen die Hände zu einem kleinen
Dreieck zusammen. Durch dieses Dreieck wird nun ein Bild bzw. ein Gegenstand im Raum
mit beiden Augen fixiert. Anschließend wird das linke Auge geschlossen; bleibt der fixierte
Gegenstand in der Mitte des Sichtfeldes, so ist das rechte Auge das dominante Auge.
Schließt man das rechte Auge, so sollte der fixierte Gegenstand aus dem Sichtfeld weichen
(selten kommt es vor, dass TN zwei gleich gute Augen besitzen).
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BP 6 – Liegende Acht:
Idee: Das Nachfahren der Liegenden Acht befähigt den TN, die visuelle Mittellinie ohne
Unterbrechung oder Stockung zu kreuzen. Es aktiviert das linke und rechte Auge und
integriert das rechte und das linke Gesichtsfeld.

Durchführung: Die TN schließen sich paarweise zusammen (wenn vorhanden, jeweils mit 1
Fingerpuppe). Die Paare stellen sich in einem Abstand von ca. 1 m genau gegenüber. Ein
Partner beschreibt mit dem Daumen (bzw. der Fingerpuppe) eine liegende Acht – zuerst
kleiner, dann größer werdend. Der andere Partner versucht nur mit den Augen die
Fingerpuppe zu verfolgen. Wichtig: Der Kopf bleibt dabei nach vorne gerichtet! Ideal wäre
eine fließende Augenbewegung.

Variation der Liegenden Acht:
Im Vortrag zur motorischen Entwicklung des Kindes könnte auch eine eigene Folie mit einer
liegenden Acht eingeschoben werden (vor der Folie „motorische Entwicklung ab dem 6.
Monat). Hier können die TN dazu aufgefordert werden die liegende Acht mit den Augen
nachzufahren; auch hier sollte der Kopf ruhig gehalten werden.

BP 7: „Überkreuzbewegungen“
Idee: Durch das gleichzeitige Bewegen von re Arm und li Bein oder li Arm und re Bein
arbeiten beide Gehirnhälften wieder besser zusammen und es fällt leichter neue
Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.

Durchführung: Nach Wunsch mit Musik. Die TN stehen im Kreis und bewegen den rechten
Arm zusammen mit dem linken Bein, den linken Arm gleichzeitig mit dem rechten Bein. Es
kommt darauf an, mit diesen Bewegungen immer wieder die Mittellinie des Körpers zu
überqueren. Dazu sollte mit der Hand, das gegenüberliegende Knie berührt werden.
Variationen: seitwärts neben dem Körper, hinter dem Körper; aber auch ein Wechsel in
gleichseitige Bewegungsformen ist besonders wirksam, um das eintönige Bewegungsmuster
zu unterbrechen.
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BP 8: „Energiegähnen“ und „Frisch geduscht“

Energiegähnen:
Idee: Gähnen ist ein natürlicher Atmungsreflex, der die Energiezufuhr zum Gehirn verbessert
und den gesamten Körper stimuliert. Vor allem nach dem Mittagessen, brauchen die TN
wieder Energie!!

TN stellen sich direkt nach der Mittagspause in einen Kreis.
Durchführung: Tu so, als ob du gähnen müsstest. Lege die Fingerspitzen auf alle
angespannten Punkte, die du an den Kieferknochen und ihren Muskeln findest. Mache einen
tiefen, entspannten Gähnton und streiche sanft die Anspannung fort. 3 -5 Mal wiederholen.

Frisch geduscht:
Idee: Gerade nach der Mittagspause, fallen viele TN in ein Energieloch – diese Übung macht
müde TN munter und steigert das Energieniveau, nebenbei aktiviert sie die kinästhetische
Wahrnehmung.

TN stehen immer noch im Kreis.
Durchführung: Der SL führt die TN durch die „frische Dusche“.
„Wir nehmen eine Dusche. Nimm ein „Stück Seife“ und rieche ihren feinen Duft. Seife nun
deinen ganzen Körper ein (kreisende Handbewegungen). Beginne bei den Armen. An
manchen Stellen kannst du auch ein wenig schrubben (mit den Fäusten hin und her). Stelle
dich jetzt unter die Dusche und wasche die ganze Seife wieder herunter. Wir haben kein
Handtuch und streifen das Wasser mit unseren Händen weg vom Körper. Schüttle jetzt das
restliche Wasser noch ab. Du fühlst dich wieder frisch.“
Variation: je nach Lust und Laune des SL und je nach Stimmung bei den TN darf die
Duschgeschichte gerne ausgeschmückt und angepasst werden.

BP 9: „Tüt-Tüt“
Idee: Für eine bessere Konzentration; aktiviert die selektive Aufmerksamkeit.
TN stehen sich paarweise gegenüber.

Durchführung: Stelle dir vor, du hast irgendwo an deinem Körper (Nasenspitze, linkes Knie,
Ellbogen, Ohrläppchen,…) eine Hupe versteckt und dein Partner muss sie finden. Dein
Partner sucht mit seinem Zeigefinger oder einem Stift sorgfältig den Körper ab und wenn er
auf die versteckte Hupe trifft, machst du Tüt-tüt oder ein anderes Geräusch.

BP 10: „Massage“
Idee: Kurz vor Ende des Seminartages haben sich die TN eine Entspannung verdient und
können anschließend mit einem wohligen Gefühl in die Reflexionsrunde starten.

TN stehen im Kreis hintereinander – mit Blick auf den Rücken des vorderen TN.
Durchführung: Nach Anleitung des SL wird der Rücken des vorderen TN vom Nacken bis zum
Steiß li und re der Wirbelsäule massiert, gedrückt, gestreichelt,…. 2-3 Min.
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Material:
  • Musikrekorder
  • CD mit Lieblingsmusik (erfrischend)
  • Fingerpuppen (1 pro TN-Paar) – falls vorhanden

Literaturquellen:
    • Dennison, Gail E., Dennison Paul E.: Brain-Gym® für Kinder, Kirchzarten bei Freiburg:
        VAK, 2009
    • Bewegungspausen für eine bessere Konzentration. Bewegungspausen Junior. K2-
        Verlag
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