Eckdatenpapier Bid Book München 2018- Presse Termin München
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Das Eckdatenpapier beinhaltet alle für die Bewerbung um die XXIII. Olympischen und die XII. Para- lympischen Winterspiele 2018 notwendigen Angaben. Grundlage hierfür sind die für die Bewerbung maßgeblichen Ausschreibungsunterlagen des IOC, des Candidature Procedure 2018 und Questi- onnaire 2018. Das Eckdatenpapier wird in deutscher Sprache verfasst. Nach Zustimmung aller Gremien dient es der Ausarbeitung des englischen und französischen Bewerbungsdokuments (Bid Book). Die im Bid Book München 2018 zu beantwortenden Fragen umfassen die folgenden 17 Themen: 1. Vision, Olympisches Erbe, Kommunikation 2. Gesamtkonzept der Olympischen Winterspiele 3. Politische(s) und wirtschaftliche(s) Klima und Struktur 4. Rechtliche Aspekte 5. Zoll- und Einreisebestimmungen 6. Umwelt- und Meteorologie 7. Finanzierung 8. Marketing 9. Sport und Wettkampf- / Nicht-Wettkampfstätten 10. Paralympische Winterspiele 11. Olympische(s) Dorf (Dörfer) 12. Medizinische Dienste und Dopingkontrollen 13. Sicherheit 14. Unterbringung 15. Transport und Verkehr 16. Technologie 17. Medien-Betrieb Die Behandlung der Themen schließt die Abgabe verschiedener Garantien sowie des Gastgeber- vertrags (Host City Contract) und der Vereinbarung zur gemeinsamen Vermarktung (Joint Marke- ting Programme Agreement) ein. Das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept ist fester Bestandteil der Bewerbungsunterlagen. Im Folgenden werden wesentliche Aussagen und Inhalte des Eckdatenpapiers kurz zusammen- gefasst. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 2
1. Vision, Olympisches Erbe, Kommunikation Deutschland ist eine Hochburg des Wintersports. Die Leidenschaft der Deutschen für den Winter- sport ist weltweit bekannt. Dies sind beste Voraussetzungen, um die Olympischen und Paralym- pischen Winterspiele 2018 zu einem unvergesslichen „Festival of Friendship“ werden zu lassen. Die Vision von München 2018 lautet “The World united in Friendship”, die Mission „to make friends for life“. Das Olympische und Paralympische Erbe zielt darauf ab, ein neues Modell der Nachhaltigkeit zu schaffen, von dem künftige Generationen profitieren. München 2018 – das sind „die Freundlichen Spiele“/ ein „Festival of Friendship“: 1. freundlich zu den Olympischen und Paralympischen Athletinnen und Athleten 2. freundlich zu der Olympischen und Paralympischen Familie und ihren Werten 3. freundlich zur Zukunft 4. freundlich zur Umwelt München 2018 schafft ein vielfältiges Olympisches Erbe: • Der Olympiapark München, das Musterbeispiel für die gelungene Nutzung Olym- pischer Anlagen über gut 40 Jahre hinweg, erhält wichtige Impulse für seine weitere Entwicklung. • Mit den beiden Eishockeyarenen entstehen im Einklang mit der Sportentwicklungs- planung der Landeshauptstadt hochmoderne und barrierefreie Hallen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Olympiaparks München stärken. • Olympisches Dorf und Mediendorf in München werden nach den Spielen hochwertige Wohnquartiere mit sozialer Mischung. • Die Region Garmisch-Partenkirchen profitiert von einer attraktiveren und schnelleren Schienenanbindung und dem Ausbau der Bundesstraße zwischen Eschenlohe und Farchant mit Ortsumfahrung Oberau. Hinzu kommen eine Entlastung des Marktes Garmisch-Partenkirchen vom Durchgangsverkehr durch Wanktunnel (Bundesstraße Richtung Mittenwald und Innsbruck) und Kramertunnel (Bundesstraße Richtung Ehr wald/Fernpass). Nicht zuletzt verbessert die Region ihre touristische Attraktivität durch die Modernisierung des Eissportszentrums sowie des Alpspitzbades, die Teil des Olympische Dorfes werden. Ein olympisches Erbe für die Region entsteht zudem durch die Errichtung eines Zentrums für Nachhaltigkeit • Ebenso wird der Tourismus im Landkreis Berchtesgadener Land gestärkt. • Schienenverbindung zwischen München und dem Berchtesgadener Land verbessert. • Durch die Olympischen und Paralympischen Winterspiele wird ein grünes Olym- pisches Erbe geschaffen, insbesondere durch die 18 Umwelt- und Nachhaltigkeits- projekte. • Aufgrund modernisierter und z.T. neugebauter Sportstätten stehen dem Leistungs- und Breitensport in der ganzen Region beste Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten auf internationalem Niveau zur Verfügung. • Durch die Olympischen und Paralympischen Winterspiele werden neue und zusätz– liche Impulse für die Sportentwicklung sowie Nachwuchs- und Talentförderung gesetzt • Alle in der Verantwortung stehenden Partner des Sports haben zugesagt, mit langfris- tiger Zielrichtung 2018 die jungen Olympischen Disziplinen zu fördern E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 3
2. Gesamtkonzept der Olympischen Winter- spiele Die 16 Olympischen Wettkampftage sollen vom 9. bis 25. Februar 2018 stattfinden. Die Paralym- pischen Winterspiele sind für die Zeit vom 9. bis 18. März 2018 vorgesehen. Die Eiswettbewerbe werden im Eis-Park München, die Schneewettbewerbe im Schnee-Park Garmisch-Parten- kirchen ausgetragen. Die Konzeption wird durch die bestehende Kunsteisbahn am Königssee für die Bob-, Rennrodel- und Skeletonwettbewerbe ergänzt. 2-Park-Konzept, Stand September 2010 Das kompakte 2-Park-Konzept bildet die Grundlage für nachhaltige Spiele und zeichnet sich insbesondere aus durch: • die Nutzung der bestehenden Sportstätteninfrastruktur im Eis- und Schnee-Park und die sinnvolle Ergänzung durch nachhaltig nutzbare Sporteinrichtungen und multi- funktionale Anlagen, • kurze Wege für Athleten, Offizielle zwischen Wettkampfstätten und Olympischen Dörfern • die schnelle Erreichbarkeit der Veranstaltungsorte für die Besucher, • eine integrierte Planung für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele, • eine bestehende, leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur, • die Priorisierung von umweltverträglichen (zudem zeit- und kostenfreundlichen sowie energiesparenden) Verkehrsmitteln, • höchste Effektivität hinsichtlich Sicherheit und Logistik. Eröffnungs- und Schlussfeiern finden im Münchner Olympiastadion statt. Alle Zuschauer wer- den aktiv eingebunden. Zehntausende kommen zusammen, um die Zeremonien mitzugestalten, zu erleben und zu feiern. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 4
Die Medaillenzeremonien werden auf dem zentral gelegenen Marienhof direkt hinter dem Münchner Rathaus abgehalten, der sich in eine Open Air Bühne verwandelt, auf der die Athle- ten gefeiert werden. Im Schnee-Park finden die feierlichen Medaillenzeremonien im Michael- Ende-Kurpark im Herzen Garmisch-Partenkirchens, statt. Zugleich setzt sich München 2018 gemeinsam mit dem DOSB und dem Deutschen Behinder- ten-Sportverband (DBS) das Ziel, die große Kraft der Olympischen und Paralympischen Winter- spiele zu nutzen, um noch mehr Menschen für regelmäßige und qualifizierte sportliche Aktivi- täten zu gewinnen. 3. Politik und Wirtschaft Alle politischen Ebenen unterstützen die Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018. Eine Bevölkerungsumfrage wird noch durchgeführt. Aufgrund der verfassungsrechtlichen Vorgaben und des föderalen Staatsaufbaus stehen Bund, Ländern und Kommunen jeweils unterschiedliche Kompetenzen im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele zu. 4. Rechtliche Aspekte Die Erfüllung von Verpflichtungen und die Einhaltung von Olympischer Charta und des Gastge- bervertrags (Host City Contract) werden zugesichert. Neue Gesetze sind für die Durchführung von Olympischen und Paralympischen Winterspielen nicht notwendig. Der Schutz des Olympi- schen Emblems (die Olympischen Ringe) und der olympischen Bezeichnungen („Olympiade“, „Olympia“, „olympisch“) erfolgt durch das „Gesetz zum Schutz des olympischen Emblems und der olympischen Bezeichnungen“ vom 31.03.2004. 5. Zoll- und Einreisebestimmungen Die Bundesrepublik Deutschland wird alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, den Inhabern Olympischer Akkreditierungskarten während der Dauer der Olympischen und Paralympischen Winterspiele und für einen Zeitraum von längstens einem Monat vor und nach den Spielen die Ausübung ihrer Olympischen Funktionen sicher zu stellen. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 5
Für die Zwecke der Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 ist es im Rahmen der Vorschriften des Zollkodex der Europäischen Gemeinschaft möglich, die notwen- digen Waren in das Zollgebiet der Gemeinschaft vorübergehend einfuhrabgabenfrei einzuführen, sofern sie nach Abschluss der Veranstaltung aus diesem Gebiet wieder ausgeführt werden. 6. Umwelt- und Meteorologie Die Bewerbungsgesellschaft München 2018 GmbH hat die Fachkommission Umwelt zur Beglei- tung des gesamten Planungsprozesses eingesetzt. Involviert in den Beratungsprozess sind öffentliche Umweltvertreter sowie relevante NGOs aus Sport, Natur- und Umweltschutz: Da die Dimension Umwelt nicht losgelöst von gesellschaftlichen und ökonomischen Belangen adressiert werden kann, bekennt sich München 2018 ausdrücklich zu einem Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept. Die Vision für München 2018 verlangt eine positive Umweltbilanz weit über 2018 hinaus unter Steigerung lokaler und regionaler Wertschöpfungsketten und damit Sicherung und Ausbau sozialverträglicher und tarifrechtlich abgesicherter Arbeitsplätze. Das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept umfasst ein Umwelt-Screening aller Austragungs- stätten sowie die Formulierung von 4 Handlungsfeldern für nachhaltige Spiele, die den Rahmen für 18 konkrete Umwelt-Leitprojekte bilden. Ergebnisse der Umwelt-Screenings: • Bei 74 % der Flächen für Sportstätten handelt es sich um bereits jetzt durch den Sport intensiv genutzte Pisten, Schanzenanlagen, Hallen und die Bob- und Rennrodel- bahn, bei denen keine dauerhaften baulichen Anpassungen notwendig sein werden. • Die Umgebung des Skihangs Gudiberg ist als FFH-Gebiet „Mittenwalder Buckelwiesen“ ausgewiesen. Bei den weiteren Planungsschritten ist dies zu berücksichtigen. • Auf einer Fläche von ca. 10 ha werden die Wettkämpfe auf gemäß Art. 13d Bayerisches Naturschutzgesetz besonders geschützten Biotopen ausgetragen. Es handelt sich dabei ausschließlich um bestehende Pisten (Kandahar-Abfahrt und Hornabfahrt am Hausberg), auf denen keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden. • 25 % der Flächen werden temporär für die Olympischen Spiele verwendet, wobei eine Regeneration und Wiederherstellung der genutzten Freiflächen bzw. der Sportplätze im Olympiapark sichergestellt wird, wodurch keine dauerhaften Eingriffe auf diesen Flächen zu erwarten sind. • Die Event-Arena sowie das Olympia-Eissportzentrum werden durch neue Gebäude er- setzt. Diese sind durch rechtskräftige Bebauungspläne bereits jetzt planungsrecht- lich fixiert, sodass es im Zuge der Winterspiele zu keiner zusätzlichen Versiegelung kommen wird. • Lediglich ein kleiner Teil der gesamten Sportstättenflächen von ca. 1 % ist explizit für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele baulich umzugestalten bzw. eine bestehende Pistenfläche seitlich zu erweitern. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 6
Flächenbilanzierung Umweltscreening Sportstätten, Stand: September 2010 Für die Beschneiung sind keine dauerhafte Erweiterung der bestehenden Anlagen und kein Ausbau der Wasserbevorratung in Garmisch-Partenkirchen erforderlich. Am temporären Standort Schwaiganger ist die Installation einer Beschneiungsanlage mit einer Pumpenleis- tung von ca. 80 l/s geplant. Es ist geplant, das Wasser aus der nahegelegenen Loisach zu gewinnen. Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele – Leitthemen: A. Schutz des Klimas (die ersten „klimaneutralen“ Olympischen und Paralympischen Winterspiele) B. Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen („flächenneutrale“ und naturverträgliche Spiele) C. Sport- und Regionalentwicklung (Spiele für eine nachhaltige Sport- und Raument- wicklung) D. Bildung für nachhaltige Entwicklung: Grafik: Umwelt- und Nachhaltigk- keitskonzept – Leitthemen, Stand: September 2010 E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 7
Die formulierten Umwelt- und Nachhaltigkeitsziele werden durch folgenden 18 innovative Leitprojekte umgesetzt: 1 Plus-Energie-Dorf 2 Zentrum für Nachhaltigkeit 3 Nachhaltiger Olympiapark 2018 4 Green Building Materials 2018 5 100 Sportvereine reduzieren 2018 t CO2 pro Jahr 6 Positive nationale Klimabilanz 2018 7 Klimakompensation des internationalen Luftverkehrs 8 Grüne Flotte 2018: effizient und regenerativ Zuschauermobilität: Vorfahrt für den öffentlichen Verkehr 9 Aufwertung Biotopqualität alpiner Sportstätten 10 Temporäre Flächennutzung 11 Kreislauf Wirtschaft 2018 12 Gesunde Ernährung 2018 13 Faire Beschaffung und Merchandising 2018 14 Natur, Kulturerbe und Bildung: gemeinsames Handeln in der Olympiaregion 15 Nachhaltiges Garmisch-Partenkirchen 16 Bergtour 2018 – nachhaltige Bergsport- und Tourismusentwicklung 17 Olympisches Grün: Grün bewegt 18 360°-Olympiamanage Zur Finanzierung der Projekte werden neben dem Organisationskomitee Bund, Freistaat Bayern und Landeshauptstadt München definierte Beiträge leisten. Die Beträge sind der Tabelle „NON-OCOG“ unter Kapitel 7 zu entnehmen. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 8
7. Finanzierung Das Organisationskomitee soll als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet werden. Die Budgetprognosen für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 beruhen auf folgenden Erwägungen und Richtlinien: • konservative Einnahmeprognose • vorsichtig projizierte Ausgaben • angemessene Sicherheitsreserve • ausgeglichenes und vor allem realisierbares Budget Das OCOG-Budget fasst als Veranstaltungsbudget Einnahmen und Ausgaben des Organisa- tionskomitees für die Durchführung der Olympischen Spiele zusammen und wird sich nach derzeitigem Stand auf eine Summe in Höhe von 1,3 Mrd. € belaufen. Bund, Freistaat Bayern und Landeshauptstadt München garantieren die Deckung des Übersicht OCOG Budget OCOG-Budgets zu jeweils einem Drittel. A Einnahmen € (000) 2010 % B Ausgaben € (000) 2010 % 1 IOC Contribution 318.661 25% B1 Investitionen 0 0% 2 TOP Sponsoring 143.109 11% B2 Operative Ausgaben 14 Sportstätten 120.144 9% 3 Nationales Sponsoring 409.000 31% 14 Olympische Dörfer & sonstige Dörfer 157.745 12% Ausstatter 27.600 2% 14 MPC & IBC 38.200 3% 4 Eintrittskarten 178.000 14% 15 Mitarbeiter 119.883 9% 16 Informationssysteme 142.390 11% 5 Lizenzen 30.750 2% 16 Telekommunikation & andere Technologien 66.850 5% 16 Internet 4.000 0,3% 6 Lotterien 0 0% 17 Zeremonien und Kultur 62.500 5% 7 Spenden 2.000 0,2% 18 Medizin 13.720 1% 19 Catering 19.089 1% 20 Transport 81.549 6% 8 Verkauf von VG 9.800 0,8% 21 Sicherheit 31.730 2% 9 Subventionen 35.000 3% 22 Paralympische Spiele 73.361 6% Bund 15.000 23 Marketing & Werbung 41.391 3% Land 15.000 24 Administration 78.592 6% Kommune 5.000 25 Vor-Olympische Events 12.196 1% 26 Sonstige 237.127 18% 10 Sonstiges 146.547 11% Sicherheitsreserve 65.000 5% 11 DEFIZIT 0 27 ÜBERSCHUSS 0 0% 12 Total 1.300.467 100% 1.300.467 100% OCOG Budget, Stand: Oktober 2010 Die in den Bewerbungsunterlagen in verschiedenen Kapiteln aufgeführten Ausgaben der öffentlichen Hand und privater Investoren für dauerhaft genutzte Infrastruktur (Olympisches Dorf, Sportstätten, Verkehrsinfrastruktur, etc.) und öffentliche Dienstleistungen (Transport, Sicherheit, Medizin, Umwelt, etc.) sind im sogenannten Non-OCOG-Budget zusammenge- fasst. Der Umfang des Non OCOG Budgets wird zwischen einem Minimalwert von 1,3 Mrd. € und einen Maximalwert von 1,8 Mrd. € liegen. Folgende Maßnahmen sind enthalten: E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 9
Non-OCOG Budget Kosten- Kosten- Kosten- davon olympia- Kategorie Maßnahme prognose prognose prognose bedingt Minimum Maximum Mittelwert alle Angaben in Mio. Euro 1. Verkehr 533,0 732,6 632,9 24,5 München Straße Föhringer Ring (2-bahniger Ausbau) 10,4 15,6 13,0 0,0 Tram 20/21 (Investitionen in die allgemeine Tram- Schiene 17,6 26,4 22,0 0,0 Infrastruktur) Garmisch-Partenkirchen Bundesstraße B23 Kramertunnel (Ortsumfahrung Straße Garmisch) 134,0 134,0 134,0 0,0 (BVWP-Nr. BY 6073) Straße Bundesstraße B2 Wanktunnel (BVWP-Nr. BY 6073) 96,0 144,0 120,0 0,0 Bundestraße B23 Ortsumfahrung Oberau (BVWP- Straße 6,5 9,7 8,1 0,0 Nr. BY 8190) Bundesstraße B2 Eschenlohe - Farchant (2 Tunnel: Straße 178,4 267,6 223,0 0,0 Oberau- und Auerbergtunnel) (BVWP-Nr. BY 7070) Verlängerung St.-Martin-Str./ Bahnunterführung Straße 5,2 7,8 6,5 0,0 Kreuzeckbahnstr. Straße Bahnunterführung Klammstraße 1,2 1,8 1,5 1,5 Olympic Snow Village: Verlegung Zugspitzbahn Schiene 3,0 4,5 3,8 0,0 (am Bahnhof in GaPa) Bahnstrecke Tutzing-Murnau und Uffing-Murnau Schiene 26,8 40,3 33,6 22,0 (Abschnittsweise 2-gleisiger Ausbau ) Schiene Bahnhof Oberau 0,8 1,2 1,0 1,0 Schönau am Königssee Straße BGL 4 (Kreisstraße, Bad Reichenhall) 2,4 3,6 3,0 0,0 Bahnstrecke Salzburg - Landesgrenze -Freilassing- Schiene 36,3 54,5 45,4 0,0 Berchtesgaden (Beschleunigung Regionalbahn) Schiene Barrierefreier Ausbau Bf Freilassing 14,4 21,6 18,0 0,0 2. Hotelinvestitionen 193,9 266,8 230,3 0,0 München Hotel 119 klassifizierte Zimmer (3 Sterne) 9,5 13,1 11,3 0,0 Hotel 345 klassifizierte Zimmer (4 Sterne) 44,9 51,8 48,3 0,0 Hotel 472 klassifizierte Zimmer (5 Sterne) 139,5 202,0 170,7 0,0 3. Sportstätten 95,9 177,6 136,8 136,8 Eishockey 2 Eiszentrum, München 26,5 50,2 38,4 38,4 Eishockey 1 Radstadion, München 54,5 104,6 79,6 79,6 Skispringen K-90, Skisprungstadion, Garmisch-Partenkirchen 5,5 8,2 6,9 6,9 Aerials Eishockey/ 2 Trainingshallen, München Eiskunstlauf, 6,4 10,0 8,2 8,2 [Eissportszentrum West und Kleine Olympiahalle] Short Track Gudiberg, Permanenter Kostenanteil für die Errichtung Hausberg, temporärer Wettkampfsätten (pauschal 10 % der 3,1 4,6 3,8 3,8 Schwaiganger temporären Kostenansätze) 4. Olympische Dörfer 225,0 249,9 237,4 195,4 München Olympisches Dorf Residential Zone 128,0 136,0 132,0 132,0 Olympisches Dorf Residential Zone Services 30,0 34,5 32,3 32,3 Olympisches Dorf Verkehrsflächen/Freianlagen 7,3 10,8 9,1 9,1 Garmisch-Partenkirchen Olympisches Dorf Residential Zone 13,3 14,9 14,1 14,1 Olympisches Dorf Operational Zone 7,5 8,6 8,1 8,1 Schönau Athletenunter- Hotelprojekt (privat) 39,0 45,0 42,0 0,0 bringung E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 10
Kosten- Kosten- Kosten- davon olympia- Kategorie Maßnahme prognose prognose prognose bedingt Minimum Maximum Mittelwert alle Angaben in Mio. Euro 5. Mediendörfer 91,2 101,5 96,4 96,4 München Media Village Wohnbauten 90,0 100,0 95,0 95,0 (Leonrod-Platz) Media Village Freianlagen 1,2 1,5 1,4 1,4 (Leonrod-Platz) 6. Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept 79,0 122,0 100,5 85,5 Umwelt Plusenergiedörfer 24,0 36,0 30,0 30,0 Umwelt Zentrum für Nachhaltigkeit 20,0 25,0 22,5 22,5 Umwelt Nachhaltiger Olympiapark 2018 7,0 11,0 9,0 0,0 Umwelt Green building materials 2018 0,8 1,2 1,0 1,0 Umwelt 100 Sportvereine reduzieren 2018t CO2/a 4,8 7,2 6,0 6,0 Umwelt Grüne Flotte 2018: effizient und regenerativ 2,4 3,6 3,0 3,0 Umwelt Aufwertung Biotopqualität alpiner Sportstätten 1,0 2,0 1,5 1,5 Umwelt Temporäre Flächennutzung 1,6 2,4 2,0 2,0 Umwelt Kreislaufwirtschaft 2018 0,8 1,2 1,0 1,0 Umwelt Gesunde Ernährung 2018 0,8 1,2 1,0 1,0 Natur, Kulturerbe und Bildung: Gemeinsames Umwelt 3,0 7,0 5,0 5,0 Handeln in der Olympiaregion Umwelt Nachhaltiges Garmisch-Partenkirchen 4,0 8,0 6,0 0,0 BergTour 2018 - Nachhaltige Bergsport- und Umwelt 0,8 1,2 1,0 1,0 Tourismusentwicklung Umwelt Olympisches Grün: Grün bewegt 8,0 15,0 11,5 11,5 7. Sicherheit 33,7 50,5 42,1 42,1 8. Telekommunikation, Technik 0,0 8,6 4,3 4,3 9. Budgetreserve für Unvorhergesehenes 93,9 128,2 111,1 45,0 E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 1 1
8. Marketing Mit der Ticketstrategie werden folgende Ziele verfolgt: • Volle Stadien • Angemessene Preisstruktur für alle Bevölkerungsschichten • Klimafreundlichkeit durch Kombitickets Es wird sichergestellt, dass mit dem Olympia-Logo versehene und speziell für München 2018 angefertigte Fanartikel und Merchandisingprodukte unter Einhaltung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen und mit einem hohen Anteil an umweltverträglich hergestellten Materia- lien produziert werden: soziale und ökologische Fairness. 9. Sport und Wettkampf- / Nicht- Wettkampfstätten Folgende Sportstätten sind vorgesehen: Eis-Park München • Olympia-Schwimmhalle – Curlingarena für ca. 4.000 Zuschauer • Eisschnelllauf-Oval – temporärer Modulbau mit einer Kapazität von etwa 8.000 Zuschauern • Olympiahalle – Eisarena für Eiskunstlauf und Short Track mit ca. 12.000 Zuschauern • Standort Event-Arena – Eishockeyarena 1 als neue Multifunktionshalle mit olympischem Fassungsvermögen von ca. 11.000 und nach-olympischem von ca. 7.000 Zuschauern • Olympia-Eissportzentrum – Eishockeyarena 2 als neue Multifunktionshalle mit olympi schem Fassungsvermögen von ca. 7.000 und nach-olympischem von ca. 3.500 Zuschauern Übersicht Eis-Park München E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 12
Schnee-Park Garmisch-Partenkirchen • Alpinarena Kandahar für Riesenslalom, Abfahrt, Super-Kombination und Super-G vor ca. 18.000 Zuschauern • Olympia-Skistadion mit Slalom und Buckelpiste am Gudiberg vor 18.000 bzw. 14.000 Zuschauern sowie mit Skispringen und Nordischer Kombination auf der Großen Olympia schanze bzw. der neu zu bauenden K-90-Schanze vor ca. 20.000 Zuschauern und mit den Aerials (Freestyle-Springen) vor ca. 14.000 Zuschauern • Hausberg mit Snowboard Cross (SBX), Parallel Giant Slalom (PGS) und Ski Cross auf der Hornabfahrt vor ca. 14.000 Zuschauern und der Halfpipe mit ca. 10.000 Zuschauern • Nordisches Zentrum Schwaiganger mit Biathlon vor ca. 22.000 Zuschauer und Langlauf sowie Nordischer Kombination vor ca. 20.000 Zuschauern (temporäre Wettkampfstätte). Standortkonzept Snow-Park Garmisch-Partenkirchen Kunsteisbahn Königssee: • Bob, Rennrodeln und Skeleton vor 12.000 Zuschauer Alle Trainings- und Wettkampfstandorte werden im Vorfeld der Olympischen und Paralympi- schen Winterspiele in Form aussagekräftiger Testevents getestet und erprobt. 10. Paralympische Winterspiele Die Paralympischen Winterspiele sind eine großartige Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit von Menschen mit Behinderung zu demonstrieren, deren Vorbildfunktion herauszuheben sowie ein verstärktes Bewusstsein in der Bevölkerung für Menschen mit Behinderung zu schaffen und Schranken abzubauen. Sport ist eine einzigartige Möglichkeit zur sozialen und gesellschaftli- chen Integration. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 13
Gleichzeitig wird ein lebendiges Paralympisches Erbe geschaffen: • Barrierefreie Sportstätten, in denen Menschen mit Behinderung während und nach den Spielen hochwertige Begegnungsstätten finden. • Fortsetzung des barrierefreien Ausbaus von Bahnhöfen (z.B. Freilassing) • Verstärktes soziales Miteinander ohne Unterschiede von Menschen mit und ohne Behin- derung durch Integrationsprogramme, Veranstaltungen etc. • Steigerung der Affinität von Menschen mit Behinderung zum Sport, Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils trotz körperlicher Einschränkungen • Förderung der Paralympischen Werte wie Leidenschaft, Inspiration, Mut, Gleichberechtigung Die Vision der Olympischen Winterspiele 2018 „The World united in Friendship“ ändert sich auch für die Paralympischen Winterspiele nicht. Die Mission „making friends for life“ wird im Rahmen des „Festival of Friendship“ gelebt und füllt die Austragungsorte einmal mehr mit einer einzig- artigen Atmosphäre. Herausforderung ist es, alle Menschen ohne Behinderung dafür zu sensi- bilisieren, dass Menschen mit Behinderung gleich behandelt und in das alltägliche Leben inte- griert werden. Es gilt, Brücken zu bauen und Barrieren in den Köpfen der Menschen zu überwinden, um der Vision in allen gesellschaftlichen Bereichen Leben zu verleihen. In München und Bayern herrscht ein hoher Standard behindertengerechter Infrastruktur, die im Zuge der Winterspiele noch weiter verbessert und ausgebaut wird. Öffentliche Verkehrsmittel (Busse, U-Bahnen, Trambahnen, S-Bahnen) sind in München wei- testgehend barrierefrei. Der Service für mobilitätseingeschränkte Personen an Bahnhöfen wird im Bereich der Veranstaltungsorte intensiviert und im Sinne der Nutzer flexibler. Die Zahl fahr- zeuggebundener Einstieghilfen wird weiter erhöht. Grundsätzlich ist vorgesehen die Erkennbar- keit und Verfügbarkeit von Informationen für Personen mit besonderen Bedürfnissen über ein Verkehrsinformationssystem weiter zu verbessern. München 2018 hat ein eigenes Paralympisches Budget erstellt, um dieses effektiv und unab- hängig von den Olympischen Winterspielen verwalten und kontrollieren zu können. In Zusam- menarbeit mit dem IPC wird München 2018 ein strategisches Marketing und innovatives Ticke- tingprogramm aufsetzen. Auch ein spezielles Licensing Programm für paralympische Merchandising Produkte wird zu diesem Ziel beitragen. Bund, Freistaat Bayern und Landes- hauptstadt München werden die Paralympics mit insgesamt 35 Mio. € unterstützen. 11. Olympische(s) Dorf (Dörfer) Basierend auf der Konzeption zweier Parks wird je ein Olympisches Dorf in München und in Garmisch-Partenkirchen für Athleten, Betreuer, Offizielle und Additional Team Officials errich- tet. Das Dorf in München wird 3.500 Personen, das in Garmisch-Partenkirchen 2.500 Personen aufnehmen. An der Kunsteisbahn Königssee werden 550 Athleten, Betreuer und Offizielle in einem Hotelneubau untergebracht. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 1 4
Das Olympische Dorf in München umfasst eine Fläche von ca. 23 ha, liegt in unmittelbarer Nach- barschaft zum Olympiapark und somit in fußläufiger Erreichbarkeit aller Sport-und Trainings- stätten innerhalb des Eis-Parks. Die Bauweise wird ökologisch höchsten Ansprüchen (Plus- Energie-Standard) gerecht. Zur Sicherstellung höchster gestalterischer und planerischer Qualität wird die Gesamtkonzeption über einen internationalen Architektenwettbewerb ermit- telt. Das Olympische Dorf in München wird komplett barrierefrei geplant. Nacholympisch wird das Stadtquartier etwa 880 Wohneinheiten umfassen. Das Olympische Dorf im Schneepark Garmisch-Partenkirchen umfasst eine Fläche von ca. 18,5 ha, liegt in zentraler Lage unmittelbar im Umfeld von Eiszentrum und Alpspitzbad. Es wird in Einklang mit der immobilienwirtschaftlichen Nachfrage sowie den Entwicklungszielen des Marktes Garmisch-Partenkirchen aus Permanent- und Temporärnutzungen errichtet. Die Wohnnutzungen entstehen in Form dreigeschossiger, temporärer Modulbauten. Auf der Teilflä- che Wannerweg entstehen 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, in denen 400 Additional Team Officials untergebracht werden. Für alle Bauten wird ein ökologisches und energetisch sinnvol- les Gebäudekonzept angestrebt, dessen architektonische Ausprägung regionaltypische Gestal- tungsmerkmale berücksichtigt. Über die Bahntrasse entsteht ein Fußgängersteg, der das Olym- pische Dorf an die Unterbringung der Additional Team Officials anschließt. Der Hallenkomplex des bestehenden Olympiaeiszentrums dient im Zuge der Spiele als repräsentativer Eingangs- bereich mit Medien- und Willkommenszentrum sowie Anlagenmanagement. Die Plaza des Dorfes entsteht in der modernen Eishalle südlich des Olympia-Eiszentrums. Als zentralen Erholungsbereich können die Athleten u.a. die Angebote des Alpspitzbades (Schwimmbad, Fitness, Reha, Sauna, Spa) nutzen. Nach den Spielen werden die temporären Nutzungen abge- baut und die vom Gemeinderat ausgewiesene touristische Sonderzone weiterentwickelt. Auf der Teilfläche Wannerweg stehen nach-olympisch 100 Wohnungen zur Verfügung. Olympisches Dorf in Garmisch-Partenkirchen Die ca. 550 Athleten und Betreuer am Königssee werden in einem bereits geplanten Hotel in fußläufiger Entfernung zur Wettkampfstätte untergebracht. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 15
12. Medizinische Dienste und Dopingkontrollen München bietet eine umfassende stationäre Versorgung auf internationalem Spitzenniveau durch zwei Universitätskliniken, vier städtische Krankenhäuser der Maximalversorgung, vier Krankenhäuser der Schwerpunktversorgung sowie eine Reihe von Fachkliniken. Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen verfügt über sehr große Erfahrung in der Behandlung von Sportverlet- zungen. Durch die zentrale Lage der geplanten Olympischen Dörfer in München und Garmisch- Partenkirchen sind die Polikliniken in unmittelbarer Nähe von Krankenhäusern der Maximalver- sorgung. Gleiches gilt für die Entfernungen der Wettkampfstätten zu den Krankenhäusern. Zur Durchführung der Winterspiele sind zusätzliche Investitionen in das Gesundheitssystem aus heutiger Sicht nicht notwendig. Deutschland hat am 5. März 2003 die Kopenhagener Erklärung zur Dopingbekämpfung im Sport unterzeichnet. Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) ist seit 2003 Mitglied der Association of National Anti-Doping-Organisations (ANADO). Deutschland hat 2007 die UNESCO-Konven- tion ratifiziert. 2008 wurde das Zusatzprotokoll zum Europa-Ratsübereinkommen gegen Doping verabschiedet. Die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) wurde im Jahr 2002 gegründet, sie arbeitet eng mit der WADA zusammen. Derzeit befinden sich 2 der 35 weltweit von der WADA akkreditierten Labore in Deutschland. 13. Sicherheit Die Erstellung der Sicherheitskonzepte erfolgt unter Federführung des Bayerischen Staatsmi- nisteriums des Innern in Abstimmung mit den Polizeien des Bundes (Bundespolizei, Bundeskri- minalamt), den Nachrichtendiensten, den Katastrophenschutzbehörden, den örtlichen Sicher- heitsbehörden und dem Ausrichter. Das Bayerische Staatsministerium des Innern übernimmt die zentrale Koordination für Planung und Umsetzung aller Maßnahmen. Die Sicherheitszentrale verfolgt das bewährte „C3-Prinzip“ (Command, Control, Communica- tions) und ist als aus Experten bestehendes Funktionsteam in das OCOG eingebettet und zu- ständig für Sicherheitsmaßnahmen und Umsetzung der IOC-Sicherheitsanforderungen. Sie ist eng mit den sicherheitsrelevanten Behörden und öffentlichen Institutionen verzahnt und koor- diniert die vom OCOG beauftragten privaten Sicherheitsunternehmen. Insgesamt werden täglich rund 10.000 professionelle Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Katastro- phenschutz, Rettungsdienst und privaten Sicherheitsdiensten im Einsatz sein. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 16
14. Unterbringung Der Deutsche Tourismusverband bestätigt, dass innerhalb der Radien (siehe Seite 13) um Mün- chen, Garmisch-Partenkirchen und Schönau am Königssee insgesamt 58.900 Zimmer mit hohen Qualitätsstandards zur Verfügung stehen. Ca. 37.000 davon sind klassifizierte Hotelzim- mer in der 3- bis 5-Sterne-Kategorie und ca. 3.000 klassifizierte Hotelzimmer in der 2-Sterne- Kategorie. Im Eis-Park entsteht am Leonrodplatz ein neues Stadtquartier, das während der Olympischen und Paralympischen Winterspiele als Mediendorf für ca. 1.500 Medienvertreter fungiert. Ein Architektenwettbewerb ist ausgelobt und wird noch während der Bewerbungsphase abge- schlossen. - Am IBC/MPC wird für ca. 1.500 Medienvertreter ein temporäres Mediendorf errich- tet. In Schnee-Park werden temporäre Mediendörfer für 3.500 Medienvertreter errichtet. Für die Zuschauerunterbringung stehen um die Austragungsorte insgesamt 35.600 Zimmer zur Verfü- gung. Innerhalb einer Fahrstunde vom Eis-Park sind zusätzlich mehr als 7.000 klassifizierte Zimmer erreichbar. Innerhalb einer halben Stunde Fahrzeit um die Sportstätten des Schnee- Parks und der Kunsteisbahn Königssee erreicht man insgesamt weitere 8.000 hochwertige Zim- mer in klassifizierten Hotels. Die 400 klassifizierten 1-Sterne Zimmer stärken das Unterbrin- gungskonzept. Rund 900 Betten in Jugendherbergen konnten bereits in der Bewerbungsphase durch Optionsverträge gesichert werden und stehen zur Gruppenunterbringung zur Verfügung. 15. Transport und Verkehr Die gesamte Verkehrskonzeption folgt dem Prinzip der kurzen Wege und der Ressourcenschonung sowie der Nachhaltigkeit mit fünf Prioritäten: • Hauptsächlich Nutzung der bestehenden Infrastruktur, • Optimierung der bestehenden Infrastruktur, • Bau ohnehin geplanter Projekte, deren zukünftiger Bedarf bereits festgestellt ist, • Ergänzung von Infrastruktur, wie die zukünftige Nachfrage berücksichtigende, Schienen- projekte, • temporäre Maßnahmen unter Berücksichtigung ökologischer Belange gemäß europäischer Regularien sowie unter Aussparung ökologisch sensibler Gebiete. München ist mit der Bahn aus allen deutschen und benachbarten europäischen Großstädten mit Schnellzügen sehr gut zu erreichen; zudem verfügt München über ein ausdifferenziertes und dichtes ÖPNV-System. In Garmisch-Partenkirchen verknüpfen sich die Hauptbahnstrecken nach München und Innsbruck mit der Nebenbahnstrecke aus der Tourismusregion Allgäu und der Tiroler Ferienregion Reutte. Durch den Bau eines zusätzlichen zweigleisigen Abschnitts zwi- schen München und Garmisch-Partenkirchen wird das Bahnangebot für die Region dauerhaft verbessert (kürzerer Takt und Fahrzeitverkürzung von ca. 90 auf ca. 70 min). Der Bahnhof Murnau ist nur sieben km vom Nordischen Zentrum am Schwaiganger (Ohlstadt) entfernt. Die Fahrt von München zum Bahnhof Murnau dauert derzeit 55 Minuten, vom Bahn- hof Garmisch-Partenkirchen aus ist er in 25 Minuten zu erreichen. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 17
Der Bahnhof Berchtesgaden, nur etwa 4,5 km vom Ortszentrum von Schönau a. Königssee ent- fernt, hat Bahn-Anschluss nach Salzburg. Der Flughafen Salzburg ist sowohl von Schönau am Königssee als auch von Berchtesgaden mit dem ÖV-Bus innerhalb von 60 Minuten erreichbar. Der Flughafen München bietet die meisten innerdeutschen Flugverbindungen und ist gleichzei- tig das Drehkreuz der europäischen Alpenregion. Die direkte Nähe der Flughäfen Innsbruck und Salzburg zum Schnee-Park Garmisch-Partenkirchen und zur Bob- und Rodelbahn am Königs- see bedeutet zusätzliche eine Zeitersparnis sowie Ressourcenschonung. Alle Wettkampf- und Nicht-Wettkampstätten sind über Autobahnen und das Hauptstraßennetz bestens angebunden. Die bereits heute unabhängig von den Olympischen Winterspielen geplan- ten Ortsumgehungen im Zulauf auf Garmisch-Partenkirchen verbessern den Verkehrsfluss, steigern die Leistungsfähigkeit des Verkehrssystems für die Winterspiele 2018 zusätzlich und reduzieren die Verkehrsbelastung innerorts nachhaltig. Die Ergebnisse komplexer Modellierungen und Simulationen lassen erwarten, dass etwa 60 % der Veranstaltungsbesuche aus der Region (im Umkreis von 100 km) und Deutschland kommen werden; nur etwa 11 % kommen aus Übersee bzw. Asien und knappe 30 % aus den umliegenden europäischen Staaten. An Spitzentagen werden im Eis-Park bis zu 81.000, im Schnee-Park bis 72.000 Zuschauer und 12.000 an der Kunsteisbahn Königssee erwartet. Durch ein erweitertes ÖV-Angebot, d.h. Taktverdichtungen und zusätzliche Linien, zusätzliche Haltepunkte sowie die Verbesserung im Schienenangebot zwischen Eis- und dem Schnee-Park bzw. der Kunsteisbahn Königssee wird ein hoher Anteil öffentlicher Verkehrsmittel bei der Zu- schaueranreise erreicht. Viele Züge werden direkt bis zu den Haltepunkten an den Sportstätten durchgebunden. Die Einführung eines Kombitickets ist vorgesehen und mit den wesentlichen Verkehrsträgern bereits vorabgestimmt. Demnach ist die Transportgebühr in jeder Eintrittskarte obligatorisch enthalten. Reisebusse können in direkter Nähe zu den Sportstätten parken. Dadurch soll ein Komfortvor- teil für Busse vor Privat-Pkw geschaffen werden. Pkw-Nutzer sollen in einem weiträumigen P+R-System vor den Siedlungsgrenzen abgefangen werden. Um den Pkw-Verkehr im Zulauf auf München schon frühzeitig auf den schienengebundenen ÖV zu lenken, werden zwischen 11.000 und 14.000 P+R-Stellplätze zur Verfügung gestellt. Für Zuschauer wird es also im unmittelba- ren Umfeld der Wettkampfstätten keine Parkplätze geben – mit folgender Ausnahme: Die Win- terspiele sollen genutzt werden, um die Elektromobilität weiter zu fördern. Aus diesem Grund werden Besuchern, die mit Elektrofahrzeugen anreisen, Stellplätze mit Ladestation in fußläufi- ger Entfernung zu den Wettkampfstätten angeboten. Athleten und Offiziellen wird ein separater Fuhrpark zur Verfügung stehen, der Bus-Shuttle, Pkw, Klein- und Midi-Busse umfasst. Der Olympischen Familie wird gemäß den IOC-Statuten und den Ergebnissen der zukünftigen Bedarfserfassung ein separater Fuhrpark zugeordnet sein. Kostenfreie Medien-Shuttle (Busse) verkehren in kurzer Taktfolge zwischen den wesentli- chen Zielen der Medienvertreter (MMC, Medal Plaza, IOC-Hotel, Eis-Park, Olympisches Dorf, Mediendörfer, Schnee-Park, Flughafen). In der Durchführungsphase wird eine olympische Hauptverkehrsmanagmentzentrale in München (mit lokalen Verkehrsmanagementzentralen im Schnee-Park sowie an der Kunsteis- bahn Königssee) Verkehrsinformationen sammeln und aufbereiten sowie abgestimmte Ver- kehrsmanagementstrategien umsetzen. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 18
16. Technologie Telefon- und Datennetze sind für Audio- sowie für Videoverbindungen geeignet. Alle Wettkampf- und Nichtwettkampfstätten werden an das Telefon- und Datennetz angebunden (für Dienste wie Telefonie, Fax und Bildübertragung mit zurzeit üblichen Übertragungsraten; diese werden bis 2018 voraussichtlich noch weiterentwickelt sein. In den Ballungsgebieten (wie z.B. der Stadt München) besteht nahezu flächendeckende Mobilfunknetzversorgung der 2. und 3. Generation durch vier Netzbetreiber. Noch dieses Jahr beginnt in Deutschland der Ausbau der Mobilfunknetze der 4. Generation, der voraussichtlich bereits 2016 flächendeckend abgeschlos- sen sein wird. Die Bundesrepublik Deutschland erwartet, dass bis 2018 auch unabhängig vom Zuschlag zur Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 an allen geplanten Wettkampfstätten von allen Mobilfunk-Netzbetreibern zusätzlich zu den vorhande- nen GSM- und UMTS-Netzen ein leistungsfähiges LTE-Netz für Sprach- und Datendienste auf- gebaut sein wird. Die Bundesnetzagentur erklärt sich bereit, in Ihrem Zuständigkeitsbereich alle organisatorischen Maßnahmen zur zeitgerechten und bedarfsgerechten Bereitstellung von Frequenzen durchzuführen. Der gesamte Energiebedarf kann zuverlässig und sicher jederzeit zur Verfügung gestellt wer- den. Gemäß der Ausbauoffensive Erneuerbare Energien werden die Stadtwerke München bis 2015 so viel Ökostrom in eigenen Anlagen erzeugen, dass damit alle rund 800.000 Münchner Privathaushalte versorgt werden könnten. Bis 2025 sollen die SWM sogar so viel grünen Strom produzieren, dass sie den gesamten Münchner Strombedarf – immerhin 7,5 Milliarden Kilowatt- stunden – decken könnten. In Garmisch-Partenkirchen sowie im Berchtesgadener Land basiert der Energieträgermix auf erneuerbaren Energien, Kernkraft und fossilen bzw. sonstigen Ener- gieträgern, wobei im Schnee-Park der prozentuale Anteil an erneuerbaren Energien bereits heute bei ca. 25 % und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (durchschnittliche Ver- gleichswert liegt in Deutschland bei ca. 16 %) liegt. 17. Medien-Betrieb In München werden International Broadcast Centre und Main Press Centre in Form eines Main Media Centres in dem bestehenden Hallenkomplex der Messe München untergebracht, wie es zur FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bereits erfolgreich praktiziert wurde. In den westlich gelegenen Konferenz- und Kongressgebäuden stehen weitere Flächen für gemeinschaftliche Nutzungen, wie beispielsweise Administration, Pressekonferenzen oder Erholungsbereiche zur Verfügung. Die angrenzenden ca. 25.000 m² Freiflächen bieten ausreichend Platz für Logistik- und Parkflächen. In Garmisch-Partenkirchen soll das Medienzentrum in dem zu errichtenden interdisziplinären „Zentrum für Nachhaltigkeit“ untergebracht werden. Das Zentrum für Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Bestandteil des Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzepts der Olympiabewerbung. Es soll als Plattform für gemeinsame interdisziplinäre Lehre und Forschung eine wichtige Brücken- funktion zwischen Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Verwaltung einnehmen. Zentrale E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 19
Aufgabe ist die Vernetzung von Forschungsergebnissen zu anwendungsorientierten Nachhal- tigkeitsstrategien unter Einbeziehung aller Aspekte der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – und mit besonderem Fokus auf die sensible Alpenregion. Schwerpunkte sollen Lehre, Forschung und Beratung bilden. Das Zentrum für Nachhaltigkeit gibt für die Region Garmisch-Partenkirchen wertvolle Impulse und schafft ein dauerhaftes olympisches Erbe vor Ort mit beispielgebender Nachnutzung Olympischer Einrichtungen. 3.600 Medienvertreter werden in Hotelclustern in Nähe der Medienzentren in München und dem Schnee-Park sowie der Kunsteisbahn Königssee untergebracht. Für 6.500 Medienvertreter stehen Zimmer in Mediendörfern zur Verfügung. Im Eis-Park München werden zwei Mediendör- fer für jeweils 1.500 Medienvertreter errichtet. Im Schnee-Park Garmisch-Partenkirchen wird eine dezentrale Unterbringung von 3.500 Medienvertretern angestrebt. Grundsätzlich steht allen akkreditierten Medienvertretern der öffentliche Nahverkehr kosten- frei zur Verfügung. Innerhalb der Parks sind die Wettkampf- und Nichtwettkampfstätten sowie die Trainingsstätten untereinander zum großen Teil fußläufig erreichbar. Vom Mediendorf Eis- Park sind die Sportstätten des Eis-Parks innerhalb 15 bis 25 Minuten Fußweg zu erreichen. Die konzentrierte Unterbringung von Medienvertretern in den Mediendörfern ermöglicht ein leicht verständliches, effizientes und bequemes System von Medien-Shuttle mit wenigen Linien. E c k d a t e n p a p i e r – B i d B o o k M ü n c h e n 2 018 2 0
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