Big Manni Themenabend - MITTWOCH, 1. MAI 2019 - SWR

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Big Manni Themenabend - MITTWOCH, 1. MAI 2019 - SWR
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   Themenabend
    Big Manni
Fernsehfilm mit anschließender
       Dokumentation

  MITTWOCH, 1. MAI 2019
       20:15 Uhr
Big Manni Themenabend - MITTWOCH, 1. MAI 2019 - SWR
Ein Themenabend
übers Betrügen und Sich-Betrügen-Lassen
BIG MANNI SWR, ARD Degeto
FERNSEHFILM AM MITTWOCH, 1. MAI 2019, 20:15 UHR
BIG MANNI – BIG MONEY SWR
DOKUMENTATION AM MITTWOCH, 1. MAI 2019, 21:45 UHR

INHALTSVERZEICHNIS
INHALT UND PRESSENOTIZ                                        4

BESETZUNG, STAB                                               6

REGISSEUR NIKI STEIN IM INTERVIEW                             9

DIE AUTOREN JOHANNES BETZ UND JÜRGEN RENNECKE IM INTERVIEW   11

INTERVIEW MIT HANS-JOCHEN WAGNER                             13

INTERVIEW MIT FELIX EITNER                                   15

INTERVIEW MIT NINA GNÄDIG                                    17

INTERVIEW MIT ROBERT SCHUPP                                  19

BIG MANNI – BIG MONEY                                        21

HINTERGRUND                                                  25
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BIG MANNI

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INHALT UND PRESSENOTIZ
Ettlingen, Mitte der 1980er Jahre. Manfred Brenner, als     von Brenners hochrangingen Gönnern ausgebremst.
Hersteller von Fassadenfarbe ein regional erfolgreicher     Einzig Kommissar Bärlach, ein früherer Klassenkamerad,
Unternehmer, hat gerade ein kleines Tief. Aber mit seiner   lässt nicht locker und sucht nach Beweisen für Manfred
neu gegründeten Firma Flowtex, davon ist Brenner über-      Brenners Scheingeschäfte.
zeugt, wird er den großen Durchbruch schaffen. Neu-
artige Horizontalbohrsysteme sollen den Bau von Versor-     Angelehnt an den realen Aufstieg und Fall der Firma
gungsleitungen im Untergrund revolutionieren. Doch          Flowtex erzählt der Fernsehfilm »Big Manni« von einem
der große Erfolg bleibt länger als erwartet aus. Manfred    der größten Wirtschaftsskandale der deutschen Nach-
Brenner spielt auf Zeit – und es klappt. Er arbeitet mit    kriegsgeschichte. Über vier Milliarden DM betrug der
Bohrsystemen und Aufträgen, die gar nicht existieren,       Schaden, als Firmenchef Manfred Schmider im Jahr 2000
häuft Kredit auf Kredit und Leasingvertrag auf Leasing-     verhaftet wurde. In ihrem komödiantischen Fernsehfilm
vertrag. Er setzt Charme und Überzeugungskraft ein, und     sezieren Regisseur Niki Stein und die Autoren Johannes
lange Zeit bemerkt niemand, dass Brenner mit wenigen        Betz und Jürgen Rennecke mit viel Spaß an der Real-
Helfern und vielen gefälschten Unterlagen ein betrüge-      satire, wie Banker und Politiker sich von dem Unterneh-
risches Firmenkonsortium aufbaut. Inzwischen führt er       mer täuschen lassen, weil sie begierig danach sind, das
ein Leben auf großem Fuß. Beziehungen zu regionalen         ganz große Finanz-Rad zu drehen. Hans-Jochen Wagner
Politikern werden gepflegt, Banken, Leasinggesellschaf-     steht als Manfred Brenner im Mittelpunkt der Geschichte,
ten und Wirtschaftsprüfer hofieren ihn. Vorbehalte von      auf die im Anschluss die Dokumentation »Big Manni – Big
Finanzbeamten und Wirtschaftskriminalisten werden           Money« folgt.

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HANS-JOCHEN WAGNER ALS MANFRED BRENNER
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BESETZUNG
BIG MANNI                                              STAB
Manfred Brenner      Hans-Jochen Wagner                Regie           Niki Stein
Irene Brenner        Nina Gnädig                       Buch            Johannes Betz
Markus Brenner       Ben Braun                                         Jürgen Rennecke
Armin Pfortner       Jürgen Hartmann                   Kamera          Michael Schreitel
Thomas Bärlach       Felix Eitner                      Schnitt         Corina Dietz-Heyne
Stoschek             Robert Schupp                     Musik           Jacki Engelken
Stüberle             Ferdinand Grözinger               Szenenbild      Joachim Schäfer
Felicia Brandt       Natalia Belitski                  Kostümbild      Susanne Fiedler
Rüdiger Rettinger    Patrick von Blume                 Casting         Nina Haun
Böhnisch             Christian Heller                                  Susanne Koller
Marl                 David Liske                       Producer        Uwe Franke
Emil Brenner         Jürgen Haug                       Produzentin     Sabine Tettenborn
Klara Brenner        Cornelia Faß                      Redaktion       Michael Schmidl, SWR
König                Bernd Gnann                                       Christine Strobl, ARD Degeto
Schubert             Max Ruhbaum
u. v. a.

»Big Manni« ist eine Produktion der Polyphon Pictures im Auftrag von SWR und ARD Degeto für Das Erste.
Gedreht wurde Juni/Juli 2016 in Karlsruhe und Umgebung.

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NIKI STEIN, REGIE
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Big Manni Themenabend - MITTWOCH, 1. MAI 2019 - SWR
REGISSEUR NIKI STEIN IM INTERVIEW
»Big Manni« ist die Geschichte eines Hochstaplers, dem        Das heißt nicht, dass ich die ernste, absolut empörende
es gelang, Geldgeber und Politiker hinter sich zu bringen     Seite daran leugnen wollte. Aber mir schien die Form
und damit eine gigantische Luftnummer hochzuziehen.           der Komödie die geeignetste, um diesen irrwitzigen Spa-
Was hat Sie denn an dem Projekt vor allem gereizt?            gat zwischen Selbstüberschätzung und bauernschlauer
Hochstapler sind immer reizvolle Figuren in einem             Menschenkenntnis der Hauptfigur darzustellen.
Drama. Das weiß man spätestens seit Thomas Manns              Dabei darf man natürlich nie den Fehler machen, eine
»Felix Krull«. Und sie haben großartige Vertreter in der      Komödie nicht bierernst zu inszenieren und auch ihre
Filmgeschichte, an denen man sich messen muss.                Charaktere absolut ernst zu nehmen. Gibt man dem
                                                              Affen Zucker oder verliert man sich im Manierismus,
Ist der Fall paradigmatisch für die Verfassung der Bundes-    wird es albern.
republik dieser Zeit? Sind wir in der Zeit nach der Banken-
krise desillusionierter?                                      Gab es die Gefahr, wegen der absurden Seite des Falles zu
Die Ereignisse um »Flowtex« waren sicher von dem unge-        verniedlichend zu werden?
heuren Optimismus beflügelt, der mit der deutschen            Wie gesagt: Eine gute Komödie muss immer knapp an
Einigung einherging. Überall wurde gebaut, ein ganzes         der Tragödie vorbeischrammen. Und der Film hat ja sehr
Land renoviert, ob immer zu Recht, sei einmal dahin-          ernste Momente, wenn beispielsweise Big Manni gegen-
gestellt. Der eigentliche Treibstoff, der Betrügern ihre      über seiner Familie sein Versagen einräumen muss.
»Opfer« zuspült, nämlich die Gier, versiegt freilich nie!     Die eigentlichen Opfer kommen freilich nicht vor. Das
                                                              sind nämlich wir alle, der Staat, die Steuerzahler, die letzt-
»Big Manni« hat nicht die Tonlage eines historischen          lich die Zeche gezahlt haben. Die schauen jetzt hoffent-
Fernsehfilms, sondern arbeitet durchaus die komische          lich zahlreich »Big Manni« und das nächste mal denen
Seite des Geschehens heraus. Mit welchem Blick, welcher       etwas besser auf die Finger, die den eigenen Größen­-
Intention sind Sie an die Umsetzung herangegangen?            wahn mit Hilfe des »big money« ausleben wollen.
Ich fand den Stoff von vornherein unglaublich komisch.                                                                  à

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Big Manni Themenabend - MITTWOCH, 1. MAI 2019 - SWR
Manfred Brenner hat ein paar Mitwisser, die ganze Flow-     Pracht haben wir einfach nirgendwo vergleichbar
tex-Nummer ist aber vor allem eine große Ego-Show. War      gefunden.
es deshalb naheliegend, den Film aus seiner Perspektive
zu erzählen, samt Off-Kommentar? Sahen Sie die Gefahr,      »Big Manni« ist ein personenreicher Film, der allerdings
ihn dadurch indirekt ein wenig zu heroisieren?              von einer Hauptfigur beherrscht wird. Was bedeutet das
Es ist ja nicht so, dass unser Big Manni im Film von        für die Schauspielführung, wie kriegt man es hin, dass
Anfang an betrügen will. Er glaubt an sich, hat eine        alle zu ihrem Recht kommen?
Vision. Das ist ja schon mal toll. Visionäre sind ja seit   Ach, wissen Sie, alle Figuren haben ja etwas: Der kleine
Helmut Schmidts Spruch, wer Visionen hat, sollte zum        und der große Banker, die die Gier blind macht; der Poli-
Arzt gehen, etwas verpönt in unserem Land. Aber Big         tiker, der glaubt, Big Manni für seine Interessen nutzen
Manni kann auch den Hals nicht voll kriegen, er ist ein     zu können und am Ende relativ glimpflich davonkommt;
eitler Selbstdarsteller. Das verschweigt der Film nicht.    seine Ehefrau, die lieber wegschaut statt nachzufragen.
Und der wunderbare Hans-Jochen Wagner zeigt diesen          Und nicht zuletzt der Kommissar, der das aufdeckt und
Big Manni in all seinen Facetten.                           von dem man den Eindruck nicht los wird, dass sein
                                                            besonderer Einsatz auch eine persönliche Komponente
Haben Sie mit dem realen Manfred Schmider zusammen-         hat.
gearbeitet?                                                 Man muss die Fguren sehr trennscharf beschreiben
Ich habe mich einmal mit ihm getroffen und einen Tag        können als Regisseur. Den Rest macht dieses großartige
lang unterhalten: Ein sehr netter, einnehmender Mann:       Ensemble von alleine.
Ich hätte ihm jeden Gebrauchtwagen abgekauft.
                                                            War es sehr schwierig, einen Darsteller für »Big Manni«
Inwieweit konnten – und wollten – Sie mit Originalmo-       zu finden?
tiven arbeiten?                                             Nein, weil für mich nur Hans-Jochen Wagner in Frage
Tatsächlich haben wir in »Big Mannis« Versailles gedreht,   kam und er direkt zugesagt hat. – Aber auch bei den
einem Anwesen auf dem Turmberg über Karlsruhe.              anderen Rollen haben wir nicht lange gesucht, die wun-
Das war mir sehr wichtig und hat die Produktion am          derbare Casterin Nina Haun und ich. Wichtig war uns,
Ende eine Stange Geld gekostet, weil dort wieder ein        dass alle Dialekt sprechen. Dieses verbrüdernd Provin-
sehr geschäftstüchtiger Herr sitzt. Aber diese protzende    zielle ist ja der Nährboden für den Betrug.

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DIE AUTOREN JOHANNES BETZ UND
JÜRGEN RENNECKE IM INTERVIEW

Die Flowtex-Affäre war einer der größten Wirtschaftsskan-      Schmiders kriminelle Karriere erst ermöglicht. Der Witz
dale der deutschen Nachkriegsgeschichte, Geld wurde ver-       ist ja: Je mehr die Affäre eskalierte, desto mehr weckte
nichtet, Beteiligte wurden verurteilt – oder auch nicht –,     sie die kriminelle Energie der Politiker, der Beamten, der
Vertrauen erschüttert und es gab auch nicht wenige             Banker. Wir behaupten: die muss latent schon vorhan-
absurde Momente. Mit welcher Intention sind Sie beide          den gewesen sein. Da reicht manchmal schon die Bereit-
denn an die Geschichte herangegangen? Welche Punkte            schaft, das Offensichtliche zu ignorieren.
waren Ihnen besonders wichtig?                                 Die 90er Jahre, nach dem Zusammenbruch des Kommu-
Uns ging es um Differenzierung. Die bisherige Berichter-       nismus und der Wiedervereinigung, waren dafür der
stattung über die Flowtex-Affäre zeichnet sich durch Einsei-   ideale Nährboden. Der Finanzsektor begann sich immer
tigkeit aus und setzte auf die Verteufelung des Haupttäters.   unkontrollierter aufzublähen, Schneeballsysteme wur-
Als »Narrativ« wäre das für uns nicht interessant. Wir haben   den plötzlich seriöse Geschäftsmodelle. Insofern ist die
also nicht nur Bücher gelesen und Akten gewälzt, sondern       Flowtex-Affäre paradigmatisch: Sie verdichtet schlag-
mit Manfred Schmider mehrere Tage gesprochen und aus           lichtartig die Vorgeschichte zum globalen Bankencrash
diesen Interviews wertvolle Einblicke gewonnen: über sei-      2008.
nen Charakter, seine Perspektive, seine Beweggründe. Und       Einmal sagt unsere Hauptfigur: »Die Leute glauben
wir haben begriffen, dass gestandene Journalisten nicht        nicht, was sie sehen. Sie sehen, was sie glauben.« Inso-
wenige sachliche Falschinformationen in die Welt getragen      fern ist das auch eine Geschichte über die Kraft des
haben, zum Beispiel über seine familiäre Herkunft.             magischen Denkens.

Wieviel Realität steckt im Film, wie stark haben Sie zuge-     Wie hat diese Einschätzung die Struktur des Drehbuchs
spitzt? Wie wichtig war Ihnen, das satirische Potential der    beeinflusst?
Geschichte zum Vorschein zu bringen?                           Wir trafen früh die Entscheidung, den Film weitest-
Wenn man diese komplexe Story in 90 Minuten unter-             gehend aus Manfred Schmiders Perspektive zu erzählen.
bringen muss, kommt man ohne Verdichtung und                   Seine Entscheidungen strukturieren die Geschichte. Er
Zuspitzung nicht aus. Das satirische Potential ergibt sich     reitet das Monster in dem Irrglauben, es irgendwann
allein durch die Sachlage und wurde durch die Regie            zähmen zu können.
behutsam verstärkt. Aber natürlich ist unsere Haupt-
figur ein satirischer Charakter im wahrsten Sinn, ein          Haben Sie eine bestimmte Reaktion beim Publikum im
Satyr: ein genusssüchtiger Dämon, der seine Umwelt             Blick?
in Versuchung führt. Und die ist nur allzu bereit dazu.        Nein. Natürlich hat es uns Spaß gemacht, das Gesamt-
                                                               bild der Flowtex-Affäre um die Perspektive des Hauptak-
Sie haben sich intensiv mit der Affäre beschäftigt. War        teurs zu erweitern. Aber die »Moral von der Geschicht’«
das eine besondere Konstellation oder sehen Sie sie als        ist so offensichtlich, da braucht es keine Oberlehrer-Atti-
paradigmatisch an? Haben die Umstände es einer Per-            tüde. Wir wollen unterhalten, faszinieren. Das Publikum
sönlichkeit wie Manfred Schmider leicht gemacht?               soll seinen Spaß haben. Das macht man als Drehbuch-
Das System aus Finanzwelt und Politik in seiner Selbst­        autor am besten, indem man seine Figuren respektiert.
überschätzung, Eitelkeit und Erfolgsbesoffenheit hat

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INTERVIEW MIT
HANS-JOCHEN WAGNER
Wie ist Manfred Brenner zu dem geworden, der er wurde.         Offensichtlich hat sein zur Schau getragener Reichtum
Was denken Sie?                                                auch dazu geführt, dass in vielen in seiner Nähe, nicht
Ich denke, bei ihm hat sich, wie bei uns allen, in der Kind-   zuletzt bei den Banken, eine große Gier geweckt wurde.
heit und der frühen Jugend ein tiefes Bedürfnis, eine          Alle wollten teilhaben an diesem Wunder und auch die
verzweifelte Sehnsucht nach etwas entwickelt, was ihm          Taschen füllen. Und wenn eine Bank erst einmal einige
damals gefehlt hat oder vorenthalten wurde. Zuwen-             Millionen investiert hat, dann glaubt sie auch verzwei-
dung, Anerkennung, Macht und sicher so etwas wie               felt an den Erfolg, alles andere wäre ja eine Katastrophe.
Selbstwert. Wir alle versuchen, dieses ursprünglich kind-      Da wird dann verkrampft »positiv thinking« betrieben.
liche Mangelgefühl zu stillen, lebenslang, mit allen Mit-      Wie heißt es so schön: Wenn dir die Bank 50.000 leiht,
teln. Und Brenner hat es mit Erfolg und Geld versucht.         gehörst du der Bank, wenn sie dir 50 Millionen leiht,
                                                               gehört die Bank dir.
Welche Faszination ging von der Person Schmider aus,
dass so viele Menschen auf ihn hereingefallen sind?            Sie haben im Raum Karlsruhe gedreht. Sind Sie dabei
Ich bin ihm persönlich nicht begegnet, aber er muss auf        Menschen begegnet, die sich noch an Manfred Schmider
jeden Fall ein sehr einnehmender, überzeugender und            erinnerten und von ihm erzählten?
auch manipulativer Charakter sein. Sonst wären nicht           Ich wurde immer wieder von Menschen auf der Straße
so viele mächtige Menschen mit auf seinen »Geisterzug«         angesprochen und speziell in Baden-Baden hatte fast
gesprungen, teilweise auch gegen besseres Wissen.              jeder im entsprechenden Alter seine eigene Manfred-
                                                               Schmider-Anekdote. Das war sehr unterhaltsam. Sie
Wie konnte es ihm gelingen, den Schwindel so lange auf-        liebten und sie hassten ihn und am Ende waren doch
rechtzuerhalten, und wie hat er es geschafft, alle von sei-    alle immer recht froh, dass er schließlich erwischt wurde.
nem Vorhaben zu überzeugen?

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FELIX EITNER ALS THOMAS BÄRLACH
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INTERVIEW MIT FELIX EITNER
Sie spielen eine Figur, die gar nicht so viel Raum ein-      dem Arbeitermilieu kam. Geld und Beziehungen halfen
nimmt, auch nicht in einer hervorgehobenen Position ist,     Manni über so manche Leistungsklippe hinweg. Das gab
aber entscheidende Wendungen auslöst. Wie sehen Sie          es bei Thomas nicht. Und das wurmte ihn damals. Und
Thomas Bärlachs Rolle und Wirkung in dem Geschehen?          wurmt ihn noch heute. Da steckt ein Stachel tief in seiner
Kriminalhauptkommissar Thomas Bärlach ist ein auf-           Seele. Daraus entwickelte sich schon früh jener untrügli-
rechter, ehrlicher Mann, der sich nur seinem Gewissen        che Gerechtigkeitssinn, der ihn später zur Polizei führte.
verpflichtet fühlt. Mit dieser Haltung, seinem gesunden      Aber daraus abzuleiten, dass seine Kompromisslosigkeit
Menschenverstand und seinem ermittlerischen Instinkt         bis hin zur Verbissenheit bei den Flowtex-Ermittlungen
tritt er dem Flowtex-Fall gegenüber. Er ist ein Außenste-    nur aus persönlichen Gründen gegenüber Manni Bren-
hender der Flowtex-Welt, er gehört nicht dazu. Das gibt      ner erfolgen, greift zu kurz. Diese persönliche Geschichte
dem Zuschauer die Möglichkeit, sich mit ihm zu iden-         befeuert nur noch mehr seine Motivation, Ungerechtig-
tifizieren, denn dem Zuschauer ist diese Welt auch erst      keit zu bekämpfen.
mal fremd. Bärlach ist einer, der sich nicht kaufen lässt.
Im Gegensatz zu allen anderen Beteiligten. Geld, Macht,      Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas eignet dem Film
einflussreiche Beziehungen interessieren ihn nicht. Ein      etwas Komödiantisches. Wie kann dieses Zusammenspiel
Idealist, der sich einem ganzen System von Korruption        gelingen?
und Vetterleswirtschaft alleine entgegenstellt. So einer     Durch die Zuspitzung von Situationen bis zum Absur-
macht Hoffnung, finde ich. Zu sehen, dass so ein Kleiner     den kann Komik entstehen. Das ist der Verdienst der
so ein großes Räderwerk zum Stillstand bringen kann. Er      Autoren, die das System von Macht, Machthörigkeit
ist der Sand im Getriebe. Da er allen Widrigkeiten zum       und Machtmissbrauch offenlegen. Wie da zum Beispiel
Trotz weiterermittelt – selbst dann noch, als es ihm sein    auf dem Golfplatz Anweisungen von ganz oben immer
Vorgesetzter verbietet – wird er zum Außenseiter und         weiter nach unten weitergegeben werden, und jeder
es wird einsam um ihn. Das ist der Preis, den er zahlen      der Beteiligten für sich einen ganz persönlichen Vorteil
muss.                                                        daraus zieht – wie da Politik und Wirtschaft zusam-
                                                             men mauscheln – und das Ganze gepaart mit dieser
Wieso wollte Thomas Bärlach die Ermittlungen gegen           badisch-schwäbischen Provinzhaftigkeit – jeder hält sich
Brenner nicht ruhen lassen, obwohl ihm niemand               ein bisschen für einen kleinen König – das ist schon sehr
glaubte?                                                     amüsant. Wie das dann umgesetzt ist, das ist natürlich
Mit Manfred Brenner verbindet ihn die gemein-                die »Schuld« unseres Regisseurs. Großes Lob an ihn. Und
same Schulzeit. Schon früh musste Thomas erfah-              natürlich die meiner wunderbaren Schauspielkollegen.
ren, dass für Manni, der aus betuchten Verhältnissen         Die spielen diese Selbstherrlichkeit einfach göttlich. Ich
stammte, andere Regeln galten als für ihn, der aus           muss immer wieder brutal lachen.

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NINA GNÄDIG ALS IRENE BRENNER
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INTERVIEW MIT NINA GNÄDIG
Was haben Sie gedacht, als Ihnen die Rolle angeboten      musste ich mich natürlich entscheiden. Und habe ver-
wurde? Waren Sie mit dem Flowtex-Skandal vertraut?        sucht, das so weit wie möglich vom Prozess abgekoppelt
Ich war sehr gespannt auf das Buch. Ich bin in Baden-     zu tun und meine Figur Frau Brenner entwickelt.
Württemberg aufgewachsen, und auch wenn ich zum
Zeitpunkt des Strafverfahrens im Ausland studiert habe,   Wie hat es Manni geschafft – auch seiner Frau gegen-
so reichten die Nachrichten darüber bis nach Paris. Mir   über – die Fassade so lange aufrechtzuerhalten? Was
war also die Aufgabe und die Verantwortung durchaus       glauben Sie?
bewusst – und auch das Ausmaß des Skandals.               Ein Sprichwort sagt »Die Menschheit will betrogen sein,
                                                          darum sei sie betrogen.«
Irene bemerkt irgendwann, dass etwas mit der Firma        Und hinzu kommt, dass Herr Schmider von ganz unter-
ihres Mannes nicht stimmt und sie ahnt, was Manni         schiedlichen Seiten als ausgesprochen charismatischer
treibt. Wieso schaut sie trotzdem weiter zu und steht     Mann beschrieben wurde, übrigens auch aus der Bevöl-
hinter ihm?                                               kerung in Baden-Baden selbst. Überhaupt, während
Leider habe ich Frau Schmider nicht persönlich kennen-    unseres Drehs vor Ort, gab es immer wieder Menschen,
gelernt, dann könnte ich Ihnen diese Frage wahrheitsge-   die meine Kollegen und mich ansprachen, um uns von
mäß beantworten.                                          ihren Begegnungen mit den Schmiders zu erzählen. Als
Die Interpretationsmöglichkeiten fächern sich da in       läge darin eine Bitte zur Wahrheitsfindung. Oder zumin-
sämtliche Spektralfarben auf. Um sie spielen zu können,   dest zur Meinungsbildung.

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ROBERT SCHUPP ALS STOSCHEK
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INTERVIEW MIT ROBERT SCHUPP
Der Landesbanker Stoschek befördert die Brenner-Welle         Dialekt ist ja sozusagen wie eine Muttersprache innerhalb
mit, hinter viel guter Laune und verstecktem Ehrgeiz. Was     der Muttersprache. Da kommt man automatisch ganz
machte die Rolle reizvoll für Sie?                            nah zu sich selbst und zu einer besonderen Authentizität.
Da ist zum einen die hanebüchene Geschichte, wie ein          Es war dann aber doch erstaunlich, wie viele echte Bade-
einzelner Betrüger alle um den Finger wickelt und sein        ner gefunden werden konnten, um diese genuin badische
Umfeld sich geradezu lustvoll einseifen lässt. Eine Parabel   Geschichte zu erzählen. Da, wo von schwäbisch sozialisier-
auf die menschliche Gutgläubigkeit und die Bereitschaft,      ten Kollegen ausgeholfen wurde, haben wir Badener ein
das zu glauben, was man glauben will: Exemplarisch dar-       paar Überstunden im Dialektunterricht gemacht. Das hat
gestellt anhand der Banker, die das große Geschäft wittern    im Großen und Ganzen recht gut geklappt, man hat sich
und am Renommee des vermeintlichen Vorzeigeunter-             auf beiden Seiten Mühe gegeben.
nehmers teilhaben wollen. Das birgt natürlich jede Menge      Es ist ja auch nicht einfach, etwas zu imitieren, was doch
komisches Potential und ist dadurch per se reizvoll.          so nah am eigenen liegt. Badisch und schwäbisch gehören
Und dann ist es natürlich auch ein Heimatfilm: Das heißt,     ja als alemannische Dialekte zur gleichen Sprachfamilie.
südwestdeutsches Unternehmertum, die »wir können              Interessant war auch, dass die Badener unter sich natür-
alles, außer hochdeutsch«-Gemeinde wird persifliert           lich wieder verschiedene Unterarten des Dialektes pfle-
anhand eines schwarzen Schafes von der Größe eines            gen. Schon ein Freiburger wie ich und ein Markgräfler ver-
Elefanten. Der Betrüger wird hofiert, sobald er großspu-      wenden ja durchaus unterschiedliche Lautgebilde. Oben
rig genug auftritt. Er greift Milliardenkredite ab und die    im Schwarzwald ist es wieder anders. Wir haben uns dann
vielen anständigen kleinen und mittleren Unternehmer,         auf eine Art »Gesamtbadisch« geeinigt, sonst hätten wir
der Mittelstand, der unsere Region auszeichnet, hat das       auch die Schwaben noch mehr als nötig verunsichert...
Nachsehen. Diese Mechanismen und auch die Vetterles-
wirtschaft aufzuzeigen, finde ich wichtig und notwendig.      Manni sagt in dem Film »Die Leute glauben nicht was
                                                              sie sehen, sie sehen, was sie glauben.« Was ist da dran?
Sie sind echter Badener, der Dialekt war Ihnen vertraut.      Ja, so ist es. Sie sehen, was sie glauben. Und sie glau-
Wie steht es mit den anderen, haben die ihre Dialektsa-       ben, was sie glauben wollen. Deswegen gibt’s ja auch
che gut gemacht?                                              keinen Klimawandel und keine Umweltverschmutzung,
Natürlich, im eigenen Heimatdialekt zu spielen ist immer      Fessenheim ist ein sicherer Atom-Reaktor, Deutschland
besonders reizvoll. Zumal es nicht so oft vorkommt. Ich       exportiert seine Waffen nur an lupenreine Demokra-
setze den Dialekt daher gerne auch mal in Rollen ein, die     ten … und Manfred Schmider war ein ehrenwerter
nicht von vorneherein so geschrieben sind, zum Beispiel       Vorzeigeunternehmer.
im Berliner Tatort oder bei »Weissensee«.

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BIG MANNI – BIG MONEY
DIE WAHRE GESCHICHTE EINES MILLIARDENBETRUGS

Die Dokumentation von Martina Treuter, Stefan Tiyavorabun und Cordelia Marsch

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MANFRED SCHMIDER
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Manfred Schmider hat mit seiner Firma Flowtex über        Manni – Big Money« Rede und Antwort zu stehen. Er
vier Milliarden Mark erschwindelt. Einer der größten      blickt darin zurück in einer Mischung aus Schuldbe-
Fälle von Wirtschaftskriminalität in der deutschen        wusstsein und Ungläubigkeit darüber, wie leicht das
Geschichte. Banken und Leasinggesellschaften bezahl-      alles ging. Schicht um Schicht wird deutlich, wie ein-
ten dem badischen Vorzeigeunternehmer jahrelang           fach es war, mit einem Gemenge aus Hochstapelei, Täu-
Geld für Maschinen, die es gar nicht gab. Der »Scheich    schungsmanövern und krimineller Energie ein pompö-
von Karlsruhe« lebte im Luxus, sammelte Ferienvillen,     ses Lügengebäude zu errichten. Am Ende hatten alle den
flog die zehn Kilometer zur Arbeit am liebsten mit dem    Schaden – und die Schadenfreude. Die Aufarbeitung des
Hubschrauber. Die über 3000 Tunnelbohrmaschinen, die      sogenannten Flowtex-Skandals ist eine Reise in die Welt
angeblich auf Baustellen rund um den Globus im Einsatz    von skrupellosen Emporkömmlingen, gierigen Bankern,
waren, existierten größtenteils nur auf dem Papier. Und   eitlen Politikern und versagenden Kontrollen.
alle ließen sich von »Big Manni« blenden.
                                                          Wie konnte das geschehen? Hätten Politik und Finanz-
Wie schaffte es Manfred Schmider, Politiker, Banker und   behörden mit einer genaueren Prüfung den Milliar-
Finanzbeamte an Dinge glauben zu lassen, die es gar       denbetrug schon früher stoppen können? Etlichen
nicht gab? Was trieb ihn an und woraus speiste er seine   Ermittlungsverfahren und einem Untersuchungsaus-
kriminelle Phantasie und Energie? Glaubte er selbst an    schuss gelang es nicht, die ganze Wahrheit ans Licht zu
das »Harry-Potter-Phänomen der halluzinatorischen         bringen. Bis heute sind mehrstellige Millionenbeträge
Wunscherfüllung«, das ein Psychiater diagnostizierte?     verschwunden. Im Jahr 2000 wurde Manfred Schmider
Nachdem Manfred Schmider alle Strafen abgesessen          verurteilt, jahrelang saß er im Gefängnis. Heute lebt er
und sein altes Leben hinter sich gebracht hat, war er     auf Mallorca.
bereit, Martina Treuter für die Dokumentation »Big

Autoren          Martina Treuter, Stefan Tiyavorabun, Cordelia Marsch
Kamera           Tim Hägele, David Rösch
Ton              Wolfgang Steiner, Christian Eickhoff
Schnitt          Verene Hahn
Sprecherin       Hansi Jochmann
Produktion       Edith Zeller, Jochen Dickbertel
Redaktion        Hans-Michael Kassel

Eine Produktion des Südwestrundfunks

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HINTERGRUND
1986 gründete Manfred Schmider gemeinsam mit sei-            ausgelöst durch spanische und portugiesische Geld-
nem Geschäftspartner Klaus Kleiser in Ettlingen die          wäschefahnder, die mit Karlsruher Finanzbeamten, por-
Firma Flowtex, die neuartige Horizontalbohrsysteme           tugiesischen Behörden und dem Bundeskriminalamt in
zum minimalinvasiven Verlegen von Versorgungsleitun-         Wiesbaden zusammenarbeiteten. Im Februar 2000 kam
gen verkaufen sollte. Die europäischen Vertriebsrechte       es zum Showdown. Manfred Schmider wurde in seiner
hatten sie in den USA erworben. Der Plan war durchaus        Firma verhaftet und in ganz Deutschland wurden bei
erfolgversprechend, die technischen Voraussetzungen in       Banken und Leasinggesellschaften Konten eingefroren
Deutschland aber andere als in den USA. Die Aufträge für     und Akten beschlagnahmt. Angeklagt wurden zunächst
die zu vermietenden Maschinen blieben aus. Als Liquidi-      Schmider, Mitgeschäftsführer Klaus Kleiser, Angelika
tätsengpässe entstanden, begann die Flowtex mit nicht        Neumann als Geschäftsführerin der Leasingtochter KSK
existierenden Bohrsystemen zu jonglieren. Mit Kredi-         sowie der ehemalige Finanzchef Karl Schmitz. In weite-
ten wurden immer neue Bohrsysteme finanziert, die die        ren Ermittlungsverfahren kam es zu über 40 Anklagen.
Unterfirma KSK an Leasinggesellschaften verkaufte und
die Flowtex dem Anschein nach leaste. Um die Leasin-         2001 wurde vor dem Landgericht in Mannheim das
graten zahlen zu können, wurde das Schneeballsystem          Verfahren gegen die Hauptangeklagten eröffnet. Alle
immer weiter ausgebaut. Statt der laut den Geschäfts-        vier legten Geständnisse ab. Manfred Schmider wurd
unterlagen finanzierten über 3000 Bohrsysteme gab es         zu 12 Jahren (nach einem Revisionsprozess auf 11 Jahre
in Wirklichkeit nur knapp 270.                               und sechs Monate reduziert) Gefängnis verurteilt, Klaus
                                                             Kleiser zu neuneinhalb und Angelika Neumann zu siebe-
Manfred Schmider lebte mit seiner Frau und zwei Kin-         neinhalb Jahren. Im Jahr darauf erhielt Matthias Schmi-
dern auf großem Fuß, mit Anwesen in Karlsruhe, etli-         der, Geschäftsführer von zum FlowTex-Komplex gehö-
chen weiteren Villen und Häusern auf der ganzen Welt.        renden Scheinfirmen, eine Haftstrafe von sechs Jahren
Er pflegte Beziehungen zu Politik und Finanzwelt, war        und neun Monaten. Insgesamt wurden 123 Ermittlungs-
großzügiger Sponsor des badischen Kulturlebens. Mit          verfahren durchgeführt und 110 Beschuldigte verurteilt.
Unterstützung von Regionalpolitikern engagierte sich         Der Gesamtschaden wurde vom Landgericht auf über
Schmider im Umbau der brachliegenden ehemaligen              zwei Milliarden Euro beziffert. Manfred Schmider kam
kanadischen Nato-Airbase in Rheinmünster-Söllingen,          2007 nach achteinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung
wo 1996 wurde der Betrieb als Flughafen Karlsruhe-           frei und lebt heute auf Mallorca.
Baden-Baden aufgenommen wurde. Manfred Schmi-
der war Hauptanteilseigner und hatte selbst mehrere          Der Landtag von Baden-Württemberg setzte 2002 einen
Flugzeuge und einen Hubschrauber auf dem Gelände             Untersuchungsausschuss ein, der über drei Jahre arbei-
stehen.                                                      tet. Im Umkreis dessen trat der baden-württember-
                                                             gische Wirtschaftsminister Walter Döring nach einer
1996 gingen anonyme Anzeigen gegen Flowtex wegen             Verurteilung wegen uneidlicher Falschaussage zurück,
der Nichtexistenz von Bohrsystemen ein. Vorermittlun-        auch Justizministerin Corinna Werwigk-Hertneck gab
gen wurden eingeleitet, im Jahr darauf jedoch eingestellt.   ihr Amt auf.
1999 wurden neue Untersuchungen aufgenommen,

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Impressum                                                   Pressekontakt
Herausgeber                                                 Südwestrundfunk
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                                                            Tel. 07221 929 24016
Redaktion:           Annette Gilcher
                                                            E-Mail: annette.gilcher@SWR.de
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Fotos:               Benoît Linder
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Grafik-Design:       SWR Design 2018 ⁄ Andrea Metzger und
                                                            Rolf Grabner
                     Jutta Haderer
                                                            T: 030 - 30 30 630
                                                            E-Mail: rg@gb-kommunikation.com

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