Fischmahlzeit - gesund wie der Fisch im Wasser? - Nahrungsmittelproduktion

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Fischmahlzeit - gesund wie der Fisch im Wasser? - Nahrungsmittelproduktion
Nahr ungsmittelproduktion

                                Fischmahlzeit – gesund wie
                                   der Fisch im Wasser?
     Fisch gilt als gesund: leicht, bekömm-

     lich, reich an Proteinen, ungesättigten

     Fettsäuren und Spurenelementen.

     Während periodisch Skandale den

     Appetit auf Fleisch, Geflügel oder

     Milchprodukte für eine Weile dämp-

     fen, nimmt der Verzehr von Fisch kon-

     tinuierlich zu. Dass auch der Fischkon-

     sum gesundheitliche Risiken birgt,

     beginnt erst allmählich in das Bewusst-

     sein der Öffentlichkeit zu dringen.          det beziehungsweise ersetzt werden           enthält ausserdem Jod, Fluor und Kup-
                                                  kann, wobei Volleiprotein mit einem          fer. Gleichzeitig gehört Fisch, wie He-
     Nachrichten über Rückstände von An-          BW-Wert von 100 als Referenzwert gilt.       ring beispielsweise, neben Fleisch, Eier
                                                  Essenzielle Aminosäuren sind auch in         und Algen, zu den wenigen Lebensmit-
     tibiotika in Zuchtfischen und über           pflanzlicher Nahrung enthalten. Aller-       teln, die Vitamin B12 enthalten.
                                                  dings enthält pflanzliche Nahrung
     schwermetallbelastete Meerfische             nicht immer das ganze erforderliche          Fett und Fettsäuren
                                                  Aminosäurespektrum,         dementspre-
     dringen erst als gedämpftes Echo aus         chend ist die biologische Wertigkeit           Fisch gilt im Allgemeinen als fett-
                                                  pflanzlicher Proteine (mit 60–80) im         arm, sozusagen als natürliche «Light»-
     marinen Regionen zu uns.                     Allgemeinen geringer als jene aus tie-       Variante zu Fleisch. Das ist allerdings
                                                  rischer Nahrung (80–100). Entschei-          nur bedingt richtig. Es gibt ausgespro-
                 Heinzpeter Studer                dender ist allerdings die geschickte         chen fettarme Fischarten wie Felchen
                                                  Kombination verschiedener Lebens-            und Egli aus heimischen Gewässern
     Hochwertige Proteine                         mittel, durch die sich die biologische       oder Dorsch und Flunder aus dem
                                                  Wertigkeit der Proteinzufuhr pro             Meer, die weniger als 1 Gramm Fett
       Fisch enthält alle essenziellen            Mahlzeit erheblich steigern lässt. Be-       pro 100 Gramm Fisch auf die Wage
     Aminosäuren. Dank des geringen               kannt ist der Effekt für verschiedene        bringen. Auf der andern Seite der
     Bindegewebsanteils beim Fisch sind           traditionelle Gerichte, bei denen tieri-     Skala rangieren so beliebte Arten wie
     diese Aminosäuren für unseren Kör-           sche und pflanzliche Nahrungsmittel          Hering und Lachs mit 5 Gramm und
     per besonders leicht verfügbar. Der          kombiniert werden, wie Gschwellti mit        Thon mit 10 Gramm Fett pro 100
     Verzehr von Fisch belastet unseren           Käse, Kalbfleisch (Voressen) mit Kar-        Gramm Fisch, also mit ähnlichen Fett-
     Organismus weniger als die traditio-         toffelstock. Für Kombinationen mit           anteilen wie Fleisch (siehe Tabelle).
     nelle Eiweissversorgung durch Fleisch.       Fisch fehlen bislang vergleichbare An-         Als Regel gilt: Je kälter der natürli-
     Fisch ist daher eine ideale Protein-         gaben, vielleicht weil Fisch in der hiesi-   che Lebensraum einer Art, desto mehr
     quelle für einen Alltag, der mehr Kopf-      gen Küche bis vor kurzem keine grosse        Fett enthält deren Fleisch. Darüber
     arbeit als Muskelkraft verlangt.             Rolle spielte. Es ist aber anzunehmen,       hinaus ist zu bedenken, dass die meis-
       Der Proteingehalt von Fischen liegt        dass auch die Kombination von Fisch          ten Zuchtfische einem unnatürlichen
     wie jener von Fleisch bei rund 20 Pro-       mit pflanzlichen Eiweissträgern die          Fütterungsregime unterworfen wer-
     zent des Gewichts (siehe Tabelle). Bei Zu-   Wertigkeit erhöht.                           den, das einen raschen Gewichtszu-
     bereitungen wie Fischstäbchen oder                                                        wachs und damit tiefere Stückkosten
     Fischkonserven nimmt der Eiweissan-          Vitamine und Spurenelemente                  garantiert. Ganz abgesehen von ande-
     teil jedoch eher ab. Entscheidend ist                                                     ren Folgen (wie Struktur, Geschmack,
     die biologische Wertigkeit (BW) des            Fisch ist eine gute Quelle für Vit-        Rückstände oder Umweltbelastung),
     Proteins. Diese bezieht sich auf die         amine, wie Vitamin B2, Niacin und D.         kann die intensive Fütterung auch zu
     Menge Körperprotein (g), die aus 100 g       Zudem ist er einer der Hauptlieferan-        einer Veränderung des Nährstoff-
     resorbiertem Nahrungseiweiss gebil-          ten für Selen und Chrom. Fischfleisch        gehalts sowie zu einem erhöhtem Fett-

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Fischmahlzeit - gesund wie der Fisch im Wasser? - Nahrungsmittelproduktion
Nahr ungsmittelproduktion

 Fischtabelle

 Meerfisch            Bestand     Betäubung      Auch aus      Protein   Fett      Mehrf. unges.        Omega-3   Choles-
                                  und Tötung     Zucht?        g/100 g   g/100 g   Fettsäuren           g/100 g   terin
                                                                                   g/100 g                        mg/100 g

 Chinchard            fair-fish   fair-fish                    21,4      5,6                            2,7(?)
 Dorade                                          ja            19,7      1,7                            0,8
 Dorsch (Kabeljau)                               Bio (neu)     22        0,4       0,3                  0,3       50
 Flunder                                                       19        0,7       0,3                  0,2       50
 Hai (Dornhai)                                                 18,5      8,9       3,2                  2,0       74
 Heilbutt                                        ja            23,2      2,3       0,7                  0,5       50
 Hering               MSC                                      20,9      5,9       1,1                  1,7       52
 Hering in Öl                                                  14,3      31,3      14,3                           72
 Lachs                MSC                        Bio           21        6,3       1,6                  1,5       88
 Lachs, geräuchert                                             19,5      6,7       1,7                  1,8       37
 Makrele ganz         MSC                                      20,9      5,9       1,1                  2,7       52
 Meeräsche (Mulet)    fair-fish   fair-fish                    19,4      4,3       1,5                            70
 Rotbarsch                                                     21        2,5       0,7                  0,7       38–70
 Sardine                                                       18        5,2       2,5                  2,5       15
 Sardine in Öl                                                 15,2      13,9      8,0                  1,7       140
 Scholle (Goldbutt)                              ja            23,2      2         0,7                            38
 Seehecht             MSC                                                0,9       0,3                            60
 Seelachs (Köhler)                                             18,3      0,6       0,2                  0,5       50
 Seeteufel                                                     14,9      1,5       0,4                            25
 Seezunge                                                      20,4      1,4       0,6                            60
 Thunfisch                                       neu           20,9      10        1,1                  1,6–2,6   60
 Thunfisch in Öl                                               17,3      31,3      16,0                 0,7       55
 Tilapia              fair-fish   fair-fish      ja            19,5      1                              0,9       55
 Fischstäbchen
 paniert                                                       14        1,1       0,4                            47
 Fischstäbchen
 frittiert                                                     14        10,2      0,5                            49

 Süsswasser-          Bestand     Betäubung      Auch aus      Protein   Fett      Mehrf. unges.        Omega-3   Choles-
 fisch                            und Tötung     Zucht?        g/100 g   g/100 g   Fettsäuren           g/100 g   terin
                                                                                   g/100 g                        mg/100 g

 Aal geräuchert                                  ja            15,7      25,6      2,5                            149
 Felchenfilet         CH                                       21        2,8       0,8                            74
 Eglifilets           CH                         neu           21,4      0,7       0,2                            89
 Forellenfilet        CH                                       23,8      2,9       1,0                  0,6       69
 Forelle geräuchert   CH                                       21,8      3,6       1,2                            59
 Regenbogenforelle                               Bio           20,5      3,4       1,1                  1,0       56
 Hechtfilet           CH                                       21,4      0,7       0,2                            87
 Karpfen              CH                         Bio           21        4,2       0,9                  0,6       83
 Welsfilet                                       ja            18,1      9,9       2,2                            191
 Tilapia                                         Bio           19,5      1                              0,9       55
 Zander               CH                         ja            22,3      0,6       0,2                            86

                                                                                   zufriedenstellend
 MSC/grün = nur mit Label von Marine Stewardship Council
 fair-fish/grün = nur mit Label von fair-fish                                      kritisch, fraglich

 CH/grün = gilt für Bestände aus Schweizer Seen                                    schlecht
 Orange/rot = Bestände kritisch/gefährdet; keine aktive Betäubung und
 Tötung (Lebendverarbeitung)
 Tabelle: www.fair-fish.ch, 2006

 Weitere Quellen:
 – Bestand: Greenpeace (www.greenpeace.ch); fair-fish (www.fair-fish.ch)
 – Tötung/Zucht: fair-fish-Fischtabelle
 – Nährwerte: www.ebispro.de
 – USDA Nutrient Database for Standard Reference (www.eufic.org/web/article.asp?cust=1&lng=de&sid=4&did=9&artid=65)
 – Roche Vitamins (www.acibas.net/omega3/page5.shtml)

Nr. 3+4 • 2006                                                                                                               17
Nahr ungsmittelproduktion

     anteil im Fischfleisch führen.                dine – aber beide bitte frisch und nicht    lasteten Gebieten. Das mag im Einzel-
        Der Fettgehalt allein sagt wenig aus       als Ölkonserve! Einheimische Speise-        fall eine Lösung sein, eine zuverlässige
     über die Bekömmlichkeit eines Fi-             fische weisen dagegen einen eher be-        Deklaration dafür gibt es bisher frei-
     sches. Entscheidend ist der Anteil an         scheidenen Omega-3-Gehalt auf, bei          lich nicht. Zudem gibt es da auf lange
     ungesättigten Fettsäuren. Fette Arten,        Fischstäbchen strebt er gegen Null.         Sicht wenig Hoffnung auf Sicherung
     wie Sardine, Makrele oder Dornhai,               Dann also Jagd auf Makrelen und          der persönlichen Nahrung aus heilen
     haben hier mit Anteilen von über              Sardinen? Es lohnt sich, einen kriti-       Gegenden, solange die Verschmutzung
     2 Gramm mehrfach ungesättigten                schen Blick auf die Omega-3-Ver-            der Natur ungebremst zunimmt und
     Fettsäuren pro 100 Gramm Fisch die            sorgung durch Fischkonsum zu werfen.        die Schadstoffe durch weiträumige
     Nase vorn; der fette Thon allerdings          Der Mediziner Werner O. Richter, Pro-       Verfrachtung zunehmend auch in bis-
     bringt es nur auf etwas mehr als 1            fessor am Institut für Fettstoffwechsel     her noch wenig belastete Gewässer ein-
     Gramm. Wer sich mehrfach ungesät-             und Hämorheologie in Windach (D),           dringen.
     tigte Fettsäuren zuführen und gleich-         weist darauf hin, «dass langkettige            Zweitens – und für den Einkaufsent-
     zeitig die Einnahme übriger Fette ge-         Omega-3-Fettsäuren (Eicosapentaen-          scheid hilfreicher – reichern sich die
     ring halten will, entscheidet sich am         säure EPA und Docosahexaensäure             häufig lipophilen Schadstoffe sowie
     besten für Sardine (2,5 g/100 g Fisch-        DHA) im Fisch nicht in freier Form vor-     Schwermetalle vor allem im Fett-
     fleisch). Auch Plattfische wie Seezunge       liegen, sondern als Triglycerid. In der     gewebe der Fisch an. Als Regel kann
     und Flunder kommen auf einen ähn-             Regel ist jedoch nur eine der drei          daher gelten: Je mehr Fett eine
     lich hohen Prozentsatz, während es            Fettsäuren des Triglycerids eine            Fischart enthält, desto eher nimmt
     der fettarme Dorsch sogar auf 75 Pro-         Omega-3-Fettsäure, so dass Fischöl nur      man beim Verzehr von Wildfisch uner-
     zent bringt – allerdings muss man             zu etwa 20 bis 30 Prozent aus Omega-3-      wünschte Substanzen auf. Bei Thon,
     schon achtmal mehr Dorsch als Sar-            Fettsäuren besteht.» Um also 1 Gramm        Hai, Lachs, Makrelen, Sardinen oder
     dine verspeisen, um sich dieselbe             Omega-3 zu konsumieren, müssten 3           Hering ist die Wahrscheinlichkeit sol-
     Menge an mehrfach ungesättigten               bis 5 Gramm Fischöl aufgenommen             cher Fremdstoffe grösser als etwa bei
     Fettsäuren zu sichern. Von den einhei-        werden, sagt Richter. «Die tägliche Auf-    Dorsch, Seelachs oder den einheimi-
     mischen Fischen muss man dreimal              nahme von etwa 1 Gramm Omega 3 in           schen Süsswasserfischen.
     (Forelle, Felchen) bis zwölfmal (Egli)        Form von Fisch ist schwierig», heisst es
     so viel essen, um auf das gleiche Quan-       in Richters Schlussfolgerung (www.jour-     Chaos in der Nahr ungskette
     tum an mehrfach ungesättigten                 nalmed.de/newsview.php?id=989).
     Fettsäuren zu kommen (siehe Tabelle).            Wer nun auf Fischölkapseln ausweicht        Drittens können wir belastetem
                                                   oder auf Nahrungsmittel, die mit natür-     Fisch ein Stück weit ausweichen, in-
     Omega-3 versus Cholesterin?                   lichem Omega-3 aus Fisch angereichert       dem wir berücksichtigen, dass sich
                                                   wurden, muss sich die Frage stellen: Wie    Schadstoffe und Schwermetalle im Ver-
        Die auch in der Muttermilch enthal-        lange kann ich noch auf Fischöl zählen,     lauf der Nahrungskette anreichern.
     tenen Omega-3-Fettsäuren sind für die         wenn der Fisch ausgeht?                     Das heisst: Je höher eine Fischart in
     Entwicklung des Nervensystems not-                                                        der Nahrungshierarchie steht, desto
     wendig, senken den Blutdruck, redu-           Und Schadstoffe?                            grösser die Anreicherung, da der Fisch
     zieren Ablagerungen in den Gefässen                                                       die Belastung niederrangiger Arten,
     und hemmen Entzündungen, mögli-                  Nach jahrzehntelanger Hysterie hat       von denen er sich ernährt, in sich auf-
     cherweise sogar die Bildung einiger           sich die Diskussion um den Choleste-        nimmt. Von der Natur sind aber ge-
     Krebsarten. Als Tagesbedarf gilt die          rinwert etwas beruhigt, sofern ihm          rade jene Arten für den menschlichen
     Einnahme von 1,25 Gramm. Vor allem            nicht aufgrund ärztlicher Diagnose in-      Verzehr «gedacht», die am oberen
     Menschen in fortgeschrittenem Alter           dividuell Beachtung geschenkt werden        Ende der marinen Nahrungskette ste-
     wird seit längerem geraten, auf eine          muss. Im Zusammenhang mit dem               hen. Es sind Arten, die uns als «edel»
     genügende Omega-3-Zufuhr zu ach-              Fischkonsum sind dagegen durchaus           gelten und dementsprechend begehrt
     ten. Besonders gern wird hierfür ein          Bedenken angezeigt, wenn es um              sind: Raubfische wie Haie, Salmoniden
     regelmässiger Konsum von Fisch emp-           Schadstoffe wie PCB oder Schwer-            (Lachs, Forelle) oder Thunfische.
     fohlen: Zwei bis drei Mahlzeiten pro          metalle wie Quecksilber geht, die sich      Auch Barsche und Dorsche gehören in
     Woche mit Fisch fetthaltiger Arten sol-       in Fischen anreichern. Wie stark Fisch-     diese Stufe, reichern aber aufgrund
     len den Bedarf decken. Es werden da-          fleisch belastet ist, hängt von drei Fak-   ihres geringen Fettgehalts weniger
     bei vor allem Lachs und Thon empfoh-          toren ab:                                   Schadstoffe an.
     len. Vergegenwärtigt man sich den                In erster Linie ist die Schadstoffbe-       Erst in jüngerer Zeit, wegen der welt-
     Cholesterin-Wert von Thon, der dem-           lastung die Folge eines sehr sorglosen      weiten Überfischung der begehrten
     jenigen von Fleisch entspricht, oder          Umgangs mit der Natur, der von im-          Arten, ernähren wir uns zunehmend
     gar von Lachs, der sogar darüber liegt        mer mehr Völkern übernommen wird.           auch von Arten tieferer Ernährungs-
     (siehe Tabelle), drängt sich allerdings die   Für eine rasche Umkehr gibt es lauter       stufen. Das hat zwar den Vorteil gerin-
     Frage auf, ob das Streben nach Ge-            gute Gründe. Doch selbst wenn es ge-        gerer Belastung, bringt hingegen mit
     sundheit nicht zu einem Nullsummen-           lingen würde, den Ausstoss langlebiger      sich, dass der Mensch die marine Nah-
     spiel wird.                                   schädlicher Verbindungen in die Um-         rungskette noch mehr durcheinander-
        Es gibt freilich Fische mit einem          welt zu stoppen, wird es lange dauern,      bringt, indem er die Ernährung höhe-
     höheren Omega-3-Gehalt als Lachs              bis sie aus der Natur und damit aus der     rer Stufen konkurrenziert. Die Gefahr
     und Thon, die gleichzeitig einen              Nahrungskette verschwinden. Darum           besteht, dass die Nahrungskette einst
     unterdurchschnittlichen Cholesterin-          suchen besorgte Konsument/innen             ganz zusammenbricht und uns am
     Wert aufweisen, wie Makrele und Sar-          nach Fischen aus möglichst wenig be-        Ende nur noch Arten der niedersten

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Nahr ungsmittelproduktion

Stufen zur Verfügung stehen. Diese
mögliche Horrorvision macht ein
Videoclip einer amerikanischen Meer-
esschutzorganisation deutlich: Ein
Paar betritt im Jahr 2050 ein Seafood-
Restaurant in New York, findet auf der
Karte nichts Bekanntes, lässt sich vom
Kellner eine Spezialität des Hauses
empfehlen und ist entsetzt, auf dem
Teller nichts als eine kleine Qualle zu
finden – für den Preis von 250 Dollar …

Gesund oder krank
durch Fisch?
   Einmal pro Woche Fisch gehört zu
den gängigen Empfehlungen. Für
Menschen im fortge-schrittenen Alter
werden heute zwei bis drei Fischmahl-
zeiten pro Woche empfohlen, so etwa
von der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung. Herz- und Übergewichts-
mediziner präsentieren laufend neue
Studien, welche den gesundheitlichen      Begehrte Egli: Hier auf dem Boot eines einheimischen Berufsfischers, oft jedoch importiert.
Segen häufigen, gar täglichen Fisch-
konsums belegen sollen. Ein Segen,
der die Belastung durch Schwerme-         davon ab, welche tägliche Zufuhr als                  Quecksilber sich in unserem Körper
talle und Schadstoffe bei weitem über-    gerade noch tolerierbar gelten soll (ac-              nicht abbaut, sondern anreichert, ist es
wiege, wie eine im November 2005 im       ceptable daily intake ADI). Entspre-                  sicher vorsichtiger, von einem tiefen
American Journal of Preventive Mede-      chend heiss umstritten sind solche                    Grenzwert auszugehen. Ähnlich gilt
cine publizierte Studie der Harvard       Grenzwerte. So auch im Fall von Me-                   das für weitere Schadstoffe.
University behauptete. Die positive Bi-   thylquecksilber, der vorherrschenden
lanz gelte zumindest für Erwachsene       organischen Quecksilberverbindung                     Woher so viel Fisch?
und werde mit zunehmendem Alter           in Fischen. Die US-Umweltbehörde
des Fischkonsumenten grösser. Weil        (EPA) legte bereits 1996 einen ADI                       Knapp 8 Kilo Fisch essen Herr und
diese Studie von der US-amerikani-        von 0,1 Mikrogramm pro Tag und Kilo                   Frau Schweizer pro Jahr, das entspricht
schen Fischerei-Industrie finanziert      Körpergewicht fest. Die Lebensmittel-                 etwa einer Portion pro Woche und
worden war, wurde sie in der Folge al-    behörden der USA und Australiens                      liegt im weltweiten Durchschnitt. Aber
lerdings gehörig zerpflückt.              akzeptieren dagegen 0,4 beziehungs-                   nur 5 Prozent dieser Menge stammt
   Eine andere US-amerikanische Stu-      weise 0,5 Mikrogramm, die Weltge-                     aus dem eigenen Land, je etwa zur
die will sogar nahelegen, dass der ge-    sundheitsorganisation (WHO) hinge-                    Hälfte aus natürlichen Gewässern oder
sundheitliche Gewinn durch Fischkon-      gen setzt den ADI bei 0,2 Mikrogramm                  aus Fischzuchten. Darum importiert
sum selbst für Kinder gelte. 700          an. Aus vielen Untersuchungen geht                    die Schweiz heute 95 Prozent ihres
untersuchte Kinder auf den Seychellen     hervor, dass die Quecksil-berbelastung                Fischbedarfs, vorwiegend aus Meeres-
zeigten trotz 12 Fischmahlzeiten pro      von Fischfleisch heute je nach Meeres-                fang und zunehmend aus fernen Mee-
Woche mit hohem Quecksilbergehalt         region und Fischart zwischen 0,05 und                 resgegenden, weil die europäischen
angeblich keine Krankheitsmerkmale        1,4 Milligramm pro Kilo liegt. Und es                 Regionen bereits überfischt sind.
– eine Langzeituntersuchung fehlt frei-   häufen sich Forschungsergebnisse                         Wenn noch häufiger Fisch auf den
lich. In ähnlich unbekümmerter Weise      über die Aufnahme von Quecksilber                     Tisch kommen soll, dann werden im-
kam ein Artikel in Environmental          und Spuren davon im Körper. So                        mer mehr Menschen ohne Fisch aus-
Health Perspectives im Oktober 2005       schätzt eine Studie in Katalonien die                 kommen müssen – am Ende auch wir.
zum Schluss, die Empfehlung der US-       Quecksil-berzufuhr durch Fischkon-                    Weltweit werden heute 100 Millionen
Lebensmittelbehörde (FDA), Schwan-        sum bei Männern auf 1,5 Mikrogramm                    Tonnen Fisch pro Jahr verspeist, pro
gere sollten den Konsum von quecksil-     pro Tag und Kilo Körper-gewicht.                      Kopf 16 Kilogramm, was umgerechnet
berbelastetem      Fisch    reduzieren,   Oder eine Untersuchung an 1700                        auf die bei uns üblichen Filets etwa 6
enthalte den Ungeborenen essentielle      Frauen in den USA ergab eine durch-                   Kilogramm entspricht. Und weltweit
Nährstoffe für ihre neurokognitive        schnittliche Quecksilberkonzentration                 nimmt der Konsum jährlich zu. In
Entwicklung vor. Das Hoforgan der in-     von 0,6 Mikrogramm pro Liter Blut;                    Afrika und Lateinamerika hingegen
ternationalen Fischbranche (www.in-       bei Frauen, welche mindestens zwei-                   gibt es nur halb so viel Fisch zu essen;
trafish.com) echote: «Higher fish in-     mal wöchentlich Fisch essen, lag dieser               wertmässig rund die Hälfte der dorti-
take yields smarter babies».              Wert aber siebenmal höher. Zuviel                     gen Fischproduktion wird in den rei-
   Die Beurteilung einer gesundheitli-    oder tolerier-bar? Nachdem jeder                      chen Norden exportiert. Den höch-
chen Beeinträchtigung durch lebens-       Grenzwert eine Annahme ist, Lebens-                   sten Pro-Kopf-Konsum mit teils weit
lange Zufuhr eines Schadstoffs hängt      zeituntersuchungen       fehlen    und                über 40 Kilogramm pro Jahr verzeich-

Nr. 3+4 • 2006                                                                                                                             19
Nahr ungsmittelproduktion

     nen Japan, die Länder Skandinaviens           ein Zuchtfilet von 100 Gramm minde-         sischen Küstenfischern aufgebaute Pro-
     und der iberischen Halbinsel sowie            stens 280 Gramm Fische verfüttert wur-      jekt zeigt eine Alternative auf: Hier wer-
     Frankreich; der Konsum in den USA             den! Aus verschiedenen Gründen wird         den nur nicht übernutzte Arten be-
     wächst, und auch in China leistet man         Fischmehl nur zum kleineren Teil aus        fischt, und nur mit handwerklichen
     sich mehr und mehr Fisch.                     Fischverwertungsabfällen, vorwiegend        Methoden, welche die Überfischung
        Auf Dauer kann das nicht gut gehen.        aber aus eigener Fischerei gewonnen.        verhindern. Die Fische verweilen nur
     Meeresforscher warnen seit Jahren, dass       Die Fischzucht ist daher keine Alterna-     kurze Zeit im Fanggerät und werden un-
     die Fischproduktion der Meere ihren           tive zum Raubbau an den Meeren, son-        mittelbar nach der Entnahme aus dem
     Zenit bereits überschritten habe: Es wird     dern treibt ihn sogar noch voran. Eine      Wasser einzeln betäubt und getötet und
     mehr gefischt, als durch natürliche Re-       Alternative wäre nur die Zucht von          auf Eis gelegt. Die Reaktionen jener
     produktion nachwächst. Laut Greenpe-          Friedfischen, die Futter auf pflanzli-      Konsumenten, die von den ersten seit
     ace sind heute drei Viertel aller gängi-      cher Basis verwerten; doch wer isst         vergangenem Frühjahr importierten
     gen Speisefischarten überfischt. Die          schon Karpfen?                              «fairen Fischen» kosten konnten, spre-
     Folgen davon werden immer deutlicher.            Die künstliche Haltung von Fischen       chen für sich: «Die Fische schmecken
     Wer regelmässig die Preise an Fischthe-       hat viele weitere Nachteile. Die Aus-       wirklich ausgezeichnet. Das feste Fleisch
     ken beobachtet, konnte unschwer fest-         scheidungen der Fische, Futterreste         ist nicht nur für die Zubereitung vorteil-
     stellen, dass sie im Verlauf der letzten 12   und Medikamentenrückstände bela-            haft, angenehm ist auch der Biss.» Und:
     Monate erheblich gestiegen sind – in ei-      sten das Wasser von Zuchtanlagen und        «Ich finde es sehr angenehm, dass nach
     ner Marktwirtschaft ein untrügliches          natürlichen Gewässern und Küsten.           dem Braten der ‹fairen Fische› nicht die
     Zeichen dafür, dass das Angebot knap-         Die in der Regel enge, eintönige und        ganze Wohnung fischelet, wie dies sonst
     per wird. Das bekommt auch die                unstrukturierte Umgebung bietet den         oft der Fall ist.»
     Fischmehl- und Fischölindustrie zu            Zuchtfischen zuwenig Reiz und Bewe-
     spüren: Im letzten Jahr konnte sie nicht      gungsraum und lässt ihnen keine             Der Preis einer Fischmahlzeit
     mehr soviel Fisch kaufen, wie sie zur         Rückzugsmöglichkeiten. So leben die
     Deckung der wachsenden Nachfrage              meisten Zuchtfische unter Dauerstress          Die Überfischung gründet auf zwei
     benötigt hätte; die Perspektiven für die      und müssen medikamentös vor Krank-          Tatsachen: Erstens ist der weltweite
     kommenden Jahre sind nicht besser.            heiten geschützt werden. Nicht von un-      Fischkonsum zu hoch, und zweitens
        Kurzfristig sucht die Fischerei-           gefähr gilt ihr Fleisch unter Fischlieb-    sind Meerfische viel zu billig, weil die
     Industrie den Ausweg in immer grösse-         habern als minderwertig gegenüber           Fischbestände gratis ausgebeutet wer-
     ren Meerestiefen. Die Folgen werden           Wildfisch.                                  den dürfen. Wenn nun grosse Fisch-
     freilich noch fataler sein. Denn mit zu-         Wer dennoch hofft, die wachsende         konsumländer versuchen, sich den
     nehmender Wassertiefe verringert sich         Zuchtindustrie werde es schon richten       Fisch von morgen durch industrielle
     das Wachstum der Fische. Während im           und bei leeren Meeren die Omega-3-          Fischzuchten zu sichern, kann das
     Küstenbereich lebende Arten sich be-          Versorgung aufrechterhalten, dürfte         nicht gut ausgehen. Weil Wildfisch zu
     reits im zweiten oder dritten Lebens-         sich täuschen: Bei Zuchtfischen muss        billig ist, muss Zuchtfisch noch billiger
     jahr vermehren, erreichen in der Tiefe        mit einem tieferen Omega-3-Gehalt ge-       sein; denn wer würde für minderwerti-
     beheimatete Arten wie der Rotbarsch           rechnet werden, da ihnen die natürli-       gen Fisch mehr bezahlen? Darum
     ihre Geschlechtsreife erst im Alter von       chen Quellen hierfür fehlen.                «rentiert» nur industrielle Massen-
     zehn oder noch mehr Jahren. Wer                                                           fischhaltung, mit all den längst be-
     heute die Tiefsee leer fischt, wird dort      Wie gesund ist gequälter                    kannten Folgen für Umwelt, Tiere und
     also bald gar nichts mehr finden.             Fisch?                                      Qualität.
                                                                                                  Fair gewonnene Fische können nicht
     Fischzucht als Ausweg?                           Die meisten Fische, die wir heute es-    billig sein – auch deshalb nicht, weil
                                                   sen, lebten oder starben qualvoll. Wild-    die Fischer und ihre Frauen einen
        Rund ein Viertel des Weltkonsums           fische kämpfen oft stunden- oder tage-      deutlich höheren Preis von fair-fish er-
     an Fisch wird heute aus Zuchten ge-           lang im vergeblichen Versuch, aus dem       halten. Und wie lange werden denn Fi-
     deckt. Bis im Jahr 2050, sagt die             Fanggerät zu entkommen, bis sie end-        sche noch billig zu haben sein, wenn
     Ernährungsorganisation (FAO) der              lich an Bord gehievt werden. Hier wer-      sie immer rarer werden?
     UNO voraus, soll schon jeder zweite           den sie jedoch nicht durch einen               Auch Tiefkühlfisch muss wie Zucht-
     Fisch aus Zuchtfarmen stammen. Das            Gnadenstoss erlöst, sondern ersticken       fisch in aller Regel wesentlich günsti-
     ist alles andere als eine gute Nachricht.     langsam oder werden bei vollem Be-          ger angeboten werden, da er von der
     Denn die Probleme werden damit nur            wusstsein verarbeitet. Ihr Fleisch ent-     Kundschaft als minderwertig wahrge-
     noch grösser. Die meisten heute ge-           spricht in der Qualität demjenigen von      nommen wird – eine self fulfilling pro-
     züchteten Arten sind Raubfische, von          Nutztieren, die ohne Rücksicht trans-       phecy, denn zu tiefen Preisen lässt sich
     ihrer Physiologie her also auf Fisch als      portiert und geschlachtet wurden; es        tatsächlich nur Fisch gefroren verkau-
     Nahrung angewiesen. Ihr Futter muss           enthält die hormonellen Spuren von          fen, der zu tiefen Kosten produziert
     daher zu rund einem Drittel aus               Stress und Angst. Zuchtfische vegetie-      wurde. Und das heisst: mit geringer
     Fischmehl bestehen. Um ein Kilo Zucht-        ren in der Regel von der Geburt bis         Rücksicht auf Tierwohl, Natur und Fi-
     fisch zu erhalten, müssen 350 Gramm           zum Tod unter wenig artgerechten            scherlöhne. Ähnlich gilt das für Fisch
     Fischmehl verfüttert werden, das aus          Bedingungen. Die Qualität ihres Flei-       in Konserven, ausgenommen gewisse
     Fischen mit rund dem vierfachen Le-           sches ähnelt jenem von schlecht gehal-      Marken, die mit dem «Bio»-Argument
     bendgewicht gewonnen wird. Da wir             tenem und medikamentös durchgefüt-          einen hohen Preis bewerben, obwohl
     von einem Zuchtfisch bestenfalls die          tertem Schlachtvieh.                        Fische aus Wildfang definitionsgemäss
     Hälfte verzehren, heisst das, dass für           Das vom Verein fair-fish mit senegale-   schlicht nicht bio-zertifizierbar sind …

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Nahr ungsmittelproduktion

Was heisst frisch?
                                            gen toter Fisch darf als «frisch» verkauft   des andere Lebensmittel gilt es, indivi-
  Gewiss, das herkömmliche Tieffrie-        werden, solange er auf Eis liegt und         duell dessen Platz im Rahmen einer
ren (congelation) von Fisch führt zu        frisch aussieht. Der Kenner weiss, wor-      bewusst vielseitigen Ernährung zu fin-
einem Qualitätsverlust, da es die Zell-     auf er achten muss, zum Beispiel auf Zu-     den. Für uns Binnenländer hat Fisch
wände verletzt. Beim Schockgefrieren        stand und Lage der Fischaugen; doch          eher einen Platz als etwas Besonderes
(surgelation) ist dies freilich nicht der   ein Filet schaut uns nicht mehr an …         zu bestimmten Gelegenheiten und
Fall. Bald nach dem Fang schockgefro-                                                    darf dann auch seinen Preis haben.
rener und vor dem Verzehr schonend          Fisch als Genuss von                         Wenn wir uns schon Qualität leisten, ist
aufgetauter Fisch ist der frischeste, den   Fall zu Fall                                 die richtige Zubereitung wichtig. Pro-
wir überhaupt bekommen können. Für                                                       tein erträgt generell keine hohe Tem-
solchen Fisch wäre ein höherer Preis          In Küstenregionen war Fisch schon          peratur, da es dann schwer verdaulich
als für Frischfisch gerechtfertigt, denn    immer ein wichtiger Bestandteil der          wird. Fisch sollte darum nicht zu heiss
der Aufwand ist höher. Leider spielt        Ernährung, und vor allem in ärmeren          gegart werden. Am besten wird er po-
der Markt hier verkehrt.                    Ländern bleibt die Bevölkerung an            chiert oder als Filet auf kleiner Hitze
  Frisch heisst übrigens nicht von heute    den Küsten und in deren Hinterland           langsam und mit wenig, aber gutem Öl
– es sei denn, man fischt selber oder       auch heute auf Fisch für die Protein-        gebraten. Es ist schade um den guten
kennt einen Berufsfischer in der Nach-      versorgung angewiesen. In Binnenlän-         Fisch und um dessen Nährstoffe, wenn
barschaft. Bis jedoch der Fisch aus dem     dern wie der Schweiz hingegen wurde          er mit viel Fett oder paniert zubereitet
Meer bei uns in der Auslage liegt, kann     noch vor einer Generation nur wenig          wird. Sehr gut begleitet wird Fisch von
gut und gern eine Woche vergangen           Fisch verzehrt. Hier ist Fisch kein un-      Gemüse oder Salaten – eine bekömm-
sein; wenn das Schiff mehrere Tage un-      verzichtbarer Bestandteil der Ernäh-         liche, gesunde Mahlzeit ganz im Sinn
terwegs war, bis es seinen Fang anlan-      rung; wir können uns Protein auch            der gepriesenen mediterranen Küche.
dete, kann es noch länger gedauert ha-      durch andere Speisen und vor allem                                                             ■
ben.     Nur      bei     hochpreisigen,    durch eine kluge Lebensmittelkombi-          Korrespondenzadresse:
                                                                                         Heinzpeter Studer, Fachstellenleiter, Verein fair-
angelgefangenen Fischen lohnt sich          nation verschaffen.
                                                                                         fish, Grüzenstr. 22, 8400 Winterthur
der Aufwand für eine Logistik mit ho-         Grundsätzlich kann man sich mit            Tel. 052 301 44 35, Fax 052 301 45 80
her Frische. Auch ein seit etlichen Ta-     Fisch nicht «gesund essen». Wie für je-      E-Mail: hps@fair-fish.ch, Internet: www.fair-fish.ch

Wenn Sie sauer sind,
ohne wütend zu sein.
                                                                  allsan Basen-Mineralsalz Tabletten
                                                                  bringen den Säure-Basen-Haushalt
                                                                  schnell wieder ins Gleichgewicht,
                                                                  führen Ihnen wichtige Mineralsalze
                                                                  zu und fördern Ihr Wohlbefinden.

                                                                  Erhältlich in Apotheken, Drogerien
                                                                  und Reformhäusern.

                                                        www.allsan.ch

                                                                                                                             Biomed AG, 8600 Dübendorf
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